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Eine dumpfes Knallen ertönte jedes Mal, wenn die beiden Gefreiten an der Steuerkonsole, in ihren fruchtlosen Versuchen diese wieder in Betrieb zu nehmen, fachmännisch auf diese einschlugen. Generationen von Heimwerkerkönigen priesen diese Methode zwar als Wunderheilmittel an, jedoch wirkte sie an dieser Stelle genausowenig wie das sinnlose Drücken von Knöpfen oder das aneinanderhalten gerissener Drähte. Ihr Kamerad unterdessen schien sich auf den Navigator fixiert und versuchte ihn mit Befehlen, Drohungen oder einfach lautstarken Bitten davon zu überzeugen das Schiff wieder in eine weniger tödliche Bahn zu lenken. Bislang ebenfalls ergebnislos. Remus, soweit man das sagen konnte, lief gänzlich unproduktiv in der Gegend rum, untersuchte die Leichen, schaute ab und zu zu Messer und dem Gnom hinüber und versuchte das Ganze in einen Zusammenhang zu bringen. Irgendwo musste sich eine Lösung finden. Es gab immer eine.
Ganz in seinen Überlegungen versunken bemerkte er garnicht, was ausgesprochen untypisch für ihn war, wie der unbekannte Soldat und der Kleine sich vom Acker machen wollten. Erst das Knallen des Revolvers riss ihn aus seinen Überlegungen und lies ihn herumfahren, die Waffe im Anschlag. Er sah aber nur noch wie der Gefreite sich die Pistole von der Stirn wischte und den Anderen schließlich tot zu der anderen, frischen Leiche am Boden befördete. Aha.
Der Soldat förderte aus des Tasche des Getöteten einen sonderbaren Gegenstand zu Tage. Das Blinken lies dabei auf ein Gerät schließen. Des Rätsels Lösung ? Zügig setzte er sich in Bewegung, um sich die Sache näher anzusehen, verharrte jedoch mitten im Schritt, als er sah was als nächstes passierte...
Als das Ding sich in die Schatten verzog, strebte Remus zur Mitte der Brücke. Die zusammengesackten Gestalten der Toten machten ihm nur zu deutlich, dass er diesem Wesen nicht alleine irgendwo in den Schatten begegnen wollte. Mindestens die Zwei an der Konsole verschanzten sich nun mit Remus in der Mitte des Raumes. Keiner sagte ein Wort. Alle suchten sie mit ihren Waffen die Dunkelheit ab, hielten ausschah nach einer Bewegung und lauschten auf ein Geräusch.
Knochensplitter knirschten unter ihren Stiefeln. Eine Patronenhülse klirrte...
Ansonsten war nur das Gebrabbel des Soldaten beim Navigator zu hören. Moment. Remus fuhr herum und wurde gerade noch Zeuge, wie das Wesen vorschnellte und jenen Gefreiten ins Jenseits beförderte. Das Gewehr schnellte an seine Schulter und er gab einen kurzen Feuerstoß in die Richung ab. Das Viech war jedoch so schnell wieder verschwunden, dass sich nicht sagen lies ob er überhaupt getroffen hatte.
Weitere Zwo-Einer brüllten auf, als die zugehörigen Schützen in die Schatten feuerten. Dorthin, wo sie die Kreatur vermuteten. Es war nur ein kurzer Moment, und dann verstummten die Waffen wieder. Der Puls raste, der Atem ging schwerer, sowie der Horror immer stärker Besitz von den Männern ergriff. Remus konzentrierte sich nun auch die Atmung ruhig zu halten und einen kühlen Kopf zu bewahren.
Wieder starrten sie in die dunklen Ecken.
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Scheiße! Als wäre es plötzlich glühend heiß geworden ließ Kurt das absonderliche Fundstück fallen. Es sprang einige Male vom Decksboden ab und blieb schließ am Bein des töten Gefreiten liegen. Messers Aufmerksamkeit war für den Augenblick von der abscheulichen Verwandlung des vermeintlichen Staatsdieners gefangen.
Elender Xenodreck… Murmelte er und beschrieb unwillkürlich das Zeichen des Adlers. Die Geste hinterließ blutige Fingerabdrücke auf seinem Brustpanzer. Dann brüllte die Schrotflinte los und vernichtete die Überreste des Verräters. Gleich darauf setzte das Geschrei des Mannes ein, der sich auf so törichte Weise selbst verwundet hatte. Kurz schoss Kurt die Frage durch den Kopf ob die Knochenfragmente den Unglücklichen auf irgendeine Weise kontaminieren konnten. Doch schnell schlich sie ihm wieder der Ernst der Lage ins Bewusstsein und er verdrängte derartiges Spekulationen. Unheimliche Veränderungen hin oder her, noch immer drohte die Artichendes Prios in den Stolz des westlichen Kontinents zu schmettern. Also überwand er seine Abscheu und machte einen langen Schritt über die kopflose Widernatürlichkeit hinweg.
Der tote PVSler, dem sich das Stillet bis zum Heft in den Schädel gebohrt hatte, starrte ihn vorwurfsvoll an als Kurt ihm das Halstuch von der atemlosen Kehle riss. Kurt hatte keine Probleme damit in Eingeweiden und Gekröse zu waten, das hatte er auch nicht selten getan in den letzten Jahren. Dieses Ding jedoch noch einmal mit bloßen Fingern zu berühren erfüllte ihn auf unsägliche Weise mit Ekel.
Mit dem Tuch als behelfsmäßigen Schutz hob er nun den Stein, das Amulett oder was immer es auch sein mochte, auf und betrachtete es im trüben Schein der Notbeleuchtung.
Dann plötzlich ein warnender Ruf und das Ratten der Sturmgewehre. Kurt sprang in Deckung und sah sich nach den Angreifern um. Es dauerte einen Moment bis ihm aufging das die Leiche fehlte. Das wurde ja immer besser.
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Brücke der Empirism
Im unmittelbaren Verhältnis zu den aktuellen Geschehen der Brücke auf der Artichendes herrschte innerhalb der Empirism eine beinahe stoische Ruhe. Livrierte Offiziersadjutanten schritten stolzen Schrittes die durch stählerne Balken begrenzte Innenbrücke ab, während Navigatoren und Funkpeiler akribisch auf ihre diversen piepsenden Anzeigen starrten und der Captain, etwas ins Abseits geraten, eine Kniebeuge leicht über die verschalte Armlehne gehoben, mit einer Hand den Untersetzer, mit der anderen eine Tasse lauwarmen Tees umkrallt. In seinem mürrischen Gesichtsausdruck schwappte etwas mit, das allein durch jahrelangen, begeisterungslosen Journaldienst geboren werden konnte, eine sich syphilitisch ausbreitende Müßigkeit, welche gleich einem grassierenden Krankheitskeim um sich schlug und laut den Verordnungen des Kommissariats wohl vollkommen deplatziert gewesen wäre. Dennoch war der Mann der ranghöchste Offizier und somit Befehlshaber an Bord der Empirism. Genau dieser Mann starrte in einer ebensolchen beharrlichen Manierlichkeit in die trübe Finsternis seiner Augenlider, während er sich angeblich “entspannte”, insgeheim aber bereits seit anderthalb Stunden schweigsam vor sich hindöste. Erst nun, als in den hintersten Winkeln seines Schädels mehrmalige hektische Mahnungen widerhallten, entschloss er sich, um Imperatorswillen, doch mal die schwer gewordenen Lider zu öffnen, wenigstens spaltweise. Tatsächlich, der dämliche Navigator, wie hieß er noch… Manis? Macins? Meris? Was gestikulierte er? Kontakt? Ja, na klar, Kontakt, sie waren über einer imperatorverdammten Großstadt, über ihrer verdammten Makropole, was erwartete sich der Kerl überhaupt? Warum hatte man ihn nicht schon lange degradiert und an Bord irgendeines Hochseefrachters in der Kombüse vergammeln lassen? Kontakt, klar, Peilung Siebzehn, natürlich. Wie? Näher kommend? Natürlich, Flugverkehr, Abfangjäger, was auch immer, alles würde näher kommen. Peilung Dreizehn? Zehn? Nun, das war doch schon verdammt schnell. Allmählich geißelte das eindringende Tageslicht seine übernächtig geröteten Augenballen, seine Tasse wurde behutsam abgesetzt, auf die andere, freie Armlehne. Sieben? Sechs… Nun, aus dieser Richtung, er beugte sich leicht vorwärts, also musste das Ding quasi frontal auf sie zurasen, mit dem Unterschied das da nichts war, mit Ausnahme einer anschwellenden, qualmenden Wolke industriellen Schlotdrecks. Aber da war noch etwas… ein unklarer, verschwommener Schemen, welcher sich darin verzerrte. Peilung? Vier. Verdammt nahe. Transmittercode? Nicht übermittelt, Identifikation komplett fehlgeschlagen. Was beim Thron? Empört über die Anmaßung seine hochtechnisierten Gerätschaften übertölpelt zu wissen, erhob sich der Captain aus seiner Schlaftrance, richtete sich gerade soweit auf, um überheblich schwerfällig nach vorne zu kommandieren. Hochfahren verdammt! Hochfahren die Vordergeschütze, holt mir dieses Ding runter, verdammt! Ding… naja, was auch immer es war… Peilung Zwei! Was zum verdammten H…. Sein Gedankengang riss akkurat bei einem synaptisch ungebildeten O gefolgt von Rus ab, während ein in ein dunkleres Farbspektrum den Schwarz verzerrter “Strahl” die zentrale Einbuchtung der Empirism Brücke schlichtweg ins Nichts dematerialisierte. In den nun einwirkenden Sog, welcher ohnedies den größten Teil der Brücke “entleerte” setzte ein rapides Kristallprasseln ein, ein hagelartiger Splitterregen, wobei die rasiermesserscharfen “Klingen” von beinahe allen Oberflächen abprallten welche sie nicht gänzlich durchschlagen konnten. Das Ergebnis war eine beispiellose Verwüstung der Brücke einerseits, und die hypothetische Unnützlichkeit der Empirism andererseits. Unmittelbar daran überzog ein dunkler, rasch dahin gleitender Schatten aus unzähligen Klingenspitzen das Rückgrat des Schiffes unheilsam. Das knallende Echo der angeworfenen Triebwerke war der einzig vollkommen klar vernehmbare Unterton der Prozedur.
Brücke der Artichendes Prios
Noch während die aufleuchtenden Warnsignallampen ihre ungerührte Drehung vollendeten, durchschlugen ungeahnt beschleunigte Splitter die versiegelten Sonnenblenden des Panoramafensters, das einbrechende Tageslicht schien die an der Decke kauernde Kreatur vollkommen zu desorientieren, weshalb sie sich gewissermaßen ungeschickte Vertappte, beinahe ausglitt und dennoch mithilfe ihrer Krallen abermals Halt fand. Aufgrund des nun hier ebenso eintretenden Höhensogs, ein natürliches Phänomen des einsetzenden “Druckausgleichs”, sollte dies allerdings auch nichts weiter bringen, denn obwohl sich eingekrallte Spuren entlang der Decke abzeichneten, wurde das Ding schlichtweg hinaus gerissen um wohl einige Kilometer tiefer auf irgendeinem Straßenzug wie abgesonderter Vogeldreck aufzuditschen. Im beinahe selben Moment wurde die Kreatur des “Navigators” aus seiner fleischigen Verankerung gerissen, ein überaus unschöner Anblick, wohl etwa vergleichbar mit einem unsauber ausgeführten Kaiserschnitt welcher das Neugeborene regelrecht aus dem Mutterleibe riss, mitsamt der angewachsenen Nabelschnur… Durch die zerschossene Frontfassade war die angreifende Maschine jedoch deutlich als menschlichen, wenn auch etwas absonderlichen Ursprungs, erkennbar. Das Ding glich mehr einem massigen Kampfhubschrauber denn einem gewöhnlichen Jäger, beschrieb dann jedoch eine leichte Krümmung der Flugroute und schien auf einem gewissen Punkt des gewaltigen Orbitalträgers aufzusetzen. Offenbar sollte irgendjemand, oder irgendwas, an der entsprechenden Stelle aufgenommen werden. Die Stelle entpuppte sich als etwas oberhalb der Landebrücke zwischen Empirism und Artichendes, vermutlich hing dies im unmittelbaren Zusammenhang mit der offenkundigen Zerstörung des kleineren Trägerschiffes.
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Plötzliches Tageslicht durchflutete die Brücke und zerstörte die Schatten rund um sie herum. Zu verdanken war es den hauchfeinen Geschossen, die die Sonnenblenden durchstießen und einen Teil der Brücke wie ein Sternenregen durchfuhren. Die Scheiben hatten ein kristallines Glitzern, welches aufgrund der Geschwindigkeit zu blauen Striemen in der Luft verkam. Auf ihrem Weg durchschlugen die nadelspitzen Splitter die metallverkleidungen der Gerätschaften und zerfledderten entstellte Leichname noch weiter. Das Tageslicht fiel auch auf die unheilige Kreatur, welche sich aus dem Tritt bringen lies und hinausgezogen wurde, gemeinsam mit Remus´ Mütze, welche ungleich langsamer gen Erde trudeln sollte, nachdem der Aufwind sie zunächst noch weiter in die Höhe katapultierte. Hagee wunderte sich kurz, eigentlich hatte er erwartet, dass sich das Wesen aufgrund seiner Kopflosigkeit nicht anhand von Licht, Schatten oder anderen visuellen Reizen orientierte, doch er hatte sich wohl geirrt. Sein Blick fiel auf den unbekannten Flugapparat, der die seltsamen Geschosse abgefeuert haben musste, doch er hatte jetzt keine Zeit über diese Seltsamkeiten nachzudenken und tat es vorerst als Intervention der Truzter Streitkräfte ab. Er an deren Stelle. hätte die Schiffe aber schon längst zum Teufel gejagt.
Sich selbst an einer der Konsolen festhaltend, wandte er sich nun Kurt zu, während die anderen Beiden noch Maulaffen feilhielten als könnten sie nicht glauben, dass das Ding so einfach weg sein sollte. Fast wie die Besucher eines der gohmorschen Lichtspielhäuser, die sich noch auf zwei Stunden gruseliger Unterhaltung eingestellt hatten.
Remus beugte sich über die Schulter Messers und besah sich das seltsame Ding genauer, dass dieser in Händen hielt. Er erkannte es teils von seinem vorletzten Feldzug wieder, auch wenn die Sterne, die die Kultisten dort verwendet hatten acht Zacken besaßen. Acht Pfeile. Selbst die Variante mit dem Auge kannte er, auch wenn er nicht genügend in Heraldik bewandert war, um es benennen zu können. Für ihn war es einfach der Chaosstern, und es war kein geistiges Verbiegen von Nöten, um die absonderliche Kreatur und das Gemetzel hier mit dem Chaos in Verbindung zu bringen. Wenn ein Chaoskult hier gewirkt hatte, brauchte man auch nicht mehr nach Motiven fragen, doch wie ihnen das jetzt weiterhelfen sollte, wusste er beim besten Willen nicht. Der Navigator war vollends fort, die Gerätschaften zerstört und selbst die schwache Hoffnung auf den Giftzwerg erwies sich als ergebnislos.
Er fand es war an der Zeit sich besser einen Weg runter von diesem Schiff zu suchen. Er wusste nicht genau wo sie sich gerade befanden, aber wenn die Truzter klug und schnell genug waren, würden sie dafür sorgen, dass das Schiff über dem Meer oder den unwichtigeren Stadtteilen, wie den Slums explodierte.
Es blieb nur die Frage, wie sie sich überhaupt verdrücken sollten und ob es dazu nicht schon zu spät war. Ihm fiel wieder ein, dass ein zweites Schiff an der Artichendes angedockt hatte, vielleicht gelang es ihnen dort hinzukommen, darauf und dann trotzdem noch rechtzeitig die Verbindung zu kappen. Das klang utopisch. Wahrscheinlich war das Schiff auch längst weg. Und was wenn ihnen dieser Stern tatsächlich doch weiterhalf ?
Durch das Loch in der Sonnenblende konnte man den Angreifer sehen, welcher auf dem Schiff gelandet zu sein schien. Ebenso fiel sein Blick nun auf die Empirism und ihr Anblick machte sofort klar, dass sie nirgendwo mehr hinfliegen würde. Aber immerhin, da war ein Boot. In der Erwartung, dass die Anderen die selben Einsichten hatten wie er bewegte er sich nun in Richtung der Tür und machte zum ersten Mal seit Langem den Mund auf:
Verpissen wir uns.
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Bester Vorschlag des Tages! Stimmte der Gefreite zu und sprang auf. Als der Regen aus Splitern die Außenhülle perforiert hatte, war er zwischen zwei Stützstreben des Ganges gehechtet. Vermutlich boten diese, dieser ungewöhnlichen Waffe genauso wenig Widerstand wie es die Panzerung getan hatte, aber das Glück war ihm ein weiteres Mal hold.
Kurt stopfte sich den eingewickelten Stein in die Tasche und griff sein Gewehr. Sodann sprang er auf die Beine und eilte dem Hauptgefreitem nach. Die Verlockung war groß den Weg zu diesem Hubschrauber zu suchen. Verdammt, diese Kerle waren doch auch von der PVS. Sie waren verpflichtet ihnen zu helfen. Oder man konnte versuchen die Mannschaft zu überwältigen, die Piloten in die eigene Gewalt zu bringen und sie zum Starten zu zwingen.
Weg, nur weg!
Aber das war natürlich Unsinn. Über die die Freifläche des Oberdecks würde die Bordwaffen jeden niedermähen der auch nur den Kopf aus einer Luke steckte. Und was die Zusammengehörigkeit anging. Kurt war zwar noch nicht lang auf Koron, aber das die Truztis jede Gelegenheit nutzen würden einen Gohmorer um die Ecke zu bringen war ihm längst klar.
Also stiegen sie wieder hinab in diesen fliegenden Sarg. Das Ziel des Hauptgefreiten ließ sich schnell erkennen. Er schlug den Weg zu einer der Andockschleusen ein, eine mehr als armselige Hoffnung. Wie sollte sich das kleinere Schiff lösen, nun da alle Instrumente der Brücke zerstört waren und würden die Truztis nicht alles vom Himmel holen was größer als eine Schwalbe war?
Mit solchen Gedanken beschäftigt rempelte Kurt eine andere Person, als er nun um eine der vielen Ecken des Ganges bog.
Pass doch auf die dämlicher… Der Fluch blieb ihm im Halse stecken als er sah wen er da beinahe über den Haufen gerannt hatte. Die schwarze Lederkleidung ließ keinen Zweifel aufkommen.
Hastig bemühte er sich der Frau wieder auf die Beine zu stellen.
Entschuldigen sie, Frau Juniorkommissar! Ich hab nicht gesehen das sie es sind. Nun konnte er erkennen das hinter ihr ein Großteil der Zehnten folgte.
Wir kommen soeben von der Brücke. Dort ist alles verloren, Besatzung und Navigator tot, Instrumente zerstört. Gerade hat ein Kampfhubschrauber das Schiff angegriffen und schien auf dem Oberdeck landen zu wollen. Brachte er eine atemlose Meldung hervor.
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Die chemisch ausgelöschten Erinnerungen waren seit seinem Wiedererwachen stückweise zurückgekehrt und inzwischen wieder Vollständig vorhanden. Sein Auftrag war klar umrissen und in all seinen Einzelheiten ausgeführt. Wesentlich schwammiger als die Missionsparameter waren die Informationen über seine Abholung. Auch wenn man es ihm nicht expliziert mitgeteilt hatte, das das Luftschiff abstürzen sollte und vermutlich auch würde, musste inzwischen jeder an Bord mitbekommen haben.
Schrekt’Orn hatte sich in Decknähe verborgen, da er keineswegs mit der Zuverlässigkeit seiner Auftraggeber rechnete. Die Mission war erfüllt, wieso als das Werkzeug behalten? Nun vielleicht weil man ein gutes Werkzeug öfters benutzen konnte. Die menschliche Rasse war in dieser Beziehung mehr als undurchsichtig und dem Xeno fielen genügend Gründe ein, die für das Für oder Wider dieser Situation sprachen. Als die Auswirkungen seines eigenen Tuns das Schiff seinem Verhängnis näher trug, hockte der Echsenmann in einer der rechtwinkligen Belüftungsschächte. Er hatte gehofft an Bord eines der kleineren Schwebeschiff zu gelangen und so dem Absturz zu entrinnen. Schnell zeigte sich jedoch das es den Menschen nicht möglich war die angedockten Giganten vom Rumpf der Atichendes Prios zu lösen. Sie verstanden nicht das Geringste von ihrer eigenen Technik.
Schon hatte er sich damit abgefunden die Sache in äußerster Konsequenz zu beenden. Der Winkel des Sturzfluges war recht flach. Wenn es wirklich große Hindernisse verfehle, blieb eine Explosion vielleicht aus und das Gefährt zerbrach lediglich in mehrere Stücke. Die Überlebenschancen einer solchen Landung waren naturgemäß gering, aber nicht gleich Null. Dennoch eine sehr erbärmliche Hoffnung.
Dann war der Hubschrauber aufgetaucht. Das Kampfgefährt hatte begonnen wichtige Kommandosektionen zweier Schiffe, nicht nur zu beschießen, sondern rückhaltlos zu vernichten. Das konnte keine Maschine der hiesigen Planetenarmee sein. Sie war allein, griff mit untypischer Aggressivität an, es mochte Spannungen zwischen den lokalen Regimentern geben, aber so skrupellos würden sie dann vermutlich doch nicht auf die eigenen Leute schießen, am meisten sprach aber die ungewöhnliche Bewaffnung für die Intervention einer dritten Partei. Der Echsenmann kannte die Angst des Homo sapiens vor allem Fremden, aus erster Hand, sozusagen. Diese Waffe hier sah sehr fremdartig aus.
Die Optionen lauteten also das Risiko eines Irrtums eingehen und von dieser Nadel, oder Splitterwaffe aufgespießt werden oder aber hier bleiben und sich bei der Bruchlandung bis zum letzten Augenblick einreden das die Chancen gar nicht so schlecht stünden. Es Bedurfte weniger als eine Sekunde um sich zu entscheiden. Schrekt’Orn schlängelte sich aus dem Abluftschacht, kam geschmeidig auf den stählenden Planken auf und sprintete los. Seine langen Krallen klickten, während er im Zickzackkurs auf das Fluggerät zurannte und jeden Augenblick mit einem Aufblitzen der fremdartigen Waffen rechnete. Dergleichen geschah jedoch nicht und der Attentäter erreichte ungehindert den seitlichen Einstieg.
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Kränkliche gelbe Wolkenfetzen und das tosen des Flugwindes umgaben Samira als sie an einem dicken Drahtseil gesichert ihre zweite Sprengladung an der Außenstrebe anbrachte. Die anderen Soldaten konnte sie nur schemenhaft ausmachen so dicht war der Chemienebel.
Vier an Eins, zweite Ladung platziert.
meldete Samira über Kom dem Gruppenführer.
Verstanden Vier, dann zurück auf die Empirism. Zündung in 60 Sekunden.
Samira bestätigte und machte sich an den Rückweg an der mächtigen Stahlstrebe entlang. Doch weit kam sie nicht, denn plötzlich stach ein viel höheres Tösen durch den allgemeinen Lärm des Flugwindes, dann gab es ein kurzes Kreischen gefolgt von einer Explosion und rechts von Samira leuchtete ein Feuerball durch den Nebel während sich der Kom-Verkehr überschlug. Dann riss der Nebel auf und die das Sonnenlicht beleuchtete die verkrüppelten Überreste der Brücke Egal ob die Halteklammern nun gelöst waren oder nicht, die Empirism würde nirgendwohin fliegen. Einen Augenblick starte Samira geschockt auf die ausgebrannte Kommandozentrale, dann wandte sie sich nach rechts und kletterte Entschlossen die Außenwand der Artichende hoch.
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“Gefreiter Messer, na los bewegen Sie sich! Vorwärts, zurückfallen lassen zur Greif! Was ist mit Ihnen los? Sind sie angewurzelt?! VORWÄRTS! Gefreiter Levy, verdammt bewegen Sie sich oder wollen Sie ein Kaffeekränzchen innerhalb Truzts abhalten während Ihnen ringsherum Schuttteile um die Ohren fliegen? Was glotzen Sie so dämlich Gefreiter Messer… lassen Sie gefälligst meinen Arm los! Na los, laufen sie verdammt noch mal, wen Sie mit diesem Kahn abstürzen reiß ich Sie höchstpersönlich noch mal in Stücke! Was ist mit Ihnen Hauptgefreiter Hagee, soll ich Ihnen von Major Klein eine persönliche Sondereinladung verfassen lassen oder setzen Sie sich bald in Bewegung?! Na los, VORWÄRTS! VORWÄRTS! Keine Müdigkeit vorschützen! Wer zurückfällt wird als Verräter erschossen! BEWEGEN SIE SICH VERDAMMT NOCH MAL BANKS!”, das die offensichtlich gekeiften Befehle dabei durch ein konzentriertes herumfuchteln mit dem Säbel geradezu napoleonisch untermauert wurden, spielte wohl in diesem Zusammenhang noch den geringsten Widerstand, immerhin setzte der halbe Zug in einem raschen Marsch geradewegs durch die engen Einfallsschleusenkorridore der Artichendes, “Nicht zurückfallen, sonst Gnade Euch Seine Heiligkeit. Gefreiter Messer, Schritt aufnehmen, nur weil Sie glauben Veteran zu sein heißt das nicht das Sie hier auf eigenen Takt spielen können!”
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BEWEGEN SIE SICH VERDAMMT NOCH MAL BANKS! Jawohl, Frau Junior-Kommissarin!, bellte Banks pro forma in dem Tumult benommen zurück. Alles war so schnell gegangen. Er fühlte sich taub und blutete an seiner rechten Schläfe, dass ihm sein eigener rote Lebenssaft an der Backe herunterfloss.
War er irgendwo angestoßen und zu Boden gegangen oder hatte man ihn zu Boden geknüppelt? Seine angebrochene Nase, deren Atmungslöcher von einer Blutkruste eingerahmt waren, und die Schwellungen und nur zu erahnenden Hämathome am ganzen Körper ließen keine eindeutige Antwort zu, die er sich selbst zusammenreimte. Seine massige Statur hatte aber wohl das Schlimmste verhindern können, dachte er so Samira, die wahrlich das Talent hatte, in wirklich jede Feindkugel zu springen. Das waren Fürhungsqualitäten: Allen voran in den Tod! Banks wusste auch nicht, wie er an die Waffe in seinen willenlosen Händen gelangt war. Wie verzweifelt hielten seine Hände den Klumpen Metall, ließen sich aber nicht vom Steuerungsorgan Banks schwachen Geistes im Kopfbereich und zwischen den Ohren kontrollieren. Auch seine Füße stapften und stolperten, als seien sie fremdgelenkt und unsicher und unscharf war seine Sicht. Aber dem Befehl der Kommissarin zu gehorchen war einfach: Es gab ja nur eine Richtung. Als ob er unter Drogen oder starken Betäubungsmitteln stand, nahm der sonst so hühnenhafte Halbcatachaner seine Umgebung war. Den Titel, auf den er sonst stolz war, weil es üblicherweise kinderleicht für Banks war, sich in jetwedem Gelände zu bewegen, zog er mit seinem momentanen Anblick in den ehrlosesten Schmutz! Weder war er wirklich Herr seiner Sinne, noch war er in diesem Zustand im Begriff einen ruhmreichen Tod im Angesicht des Feindes zu erfahren. Soweit Banks es wahrnehmen konnte, flohehn die Personen um ihn herum, und er selbst, irgendwo hin.
Das längliche Gerät in seinen verschmutzten Pranken fühlte sich vertraut an. Das stumpfe Gefühl seiner dicken Hände, die über eine unebene und zackige Oberfläche fuhren und ein Hauch von Wärme an ihrem Kontakt zu dem harten Material. Feine aber klare Blutlinien durchzogen seine Handflächen. Es musste seine Machete sein, doch Banks hatte grade nicht die Zeit runter zu seinen Händen zu gucken und war auch auch nicht multitaskingfähig genug, um dies parallel zu seiner Bewegung zu tun.
Die Machete war benutzt. Wenn jetzt einer ihm sagen könnte, was passiert und wie Banks hier hin gekommen war...
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Was ist mit Ihnen los? Sind sie angewurzelt?! VORWÄRTS! Gefreiter Levy, verdammt bewegen Sie sich oder wollen Sie ein Kaffeekränzchen innerhalb Truzts abhalten während Ihnen ringsherum Schuttteile um die Ohren fliegen?
Auch Levy wurde nicht verschont. Die Junior-Kommissarin schrie gerade die gesamte anwesenden Soldaten einen nach dem anderen mit Namen an -oder zusammen, um sie voran zu treiben. Wie eine Herde dummen Schlachtviehs, hinter der ihr Fressfeind aufholte, liefen die Soldaten der Klippe in den Abgrund entgegen. Sie alle waren mitgenommen. Alle trugen die Spuren der Auseinandersetzungen auf der Architendes. Ehe Levy von Angelova aufgegabelt worden war, hatte er mitgeholfen, die Mannschaftsdecks zu halten. So mancher war in den engen Gängen dort umgekommen. Durch den Überraschungsmoment vornehmlich Angehörige der PVS. Granaten hatten zwischen den Schotts zu massenweisen Tod geführt. Levy selbst trug nun mehrere Splitter im rechten, tauben Bein, das notdürftig mit seinem Gürtel abgebunden worden war. Dafür rutschte nun die Hose. Nicht jeder Mensch war für den Standard gemacht. Dazu hatte Levy sich noch eine Kugel mit dem Gesäß eingefangen. Die Lage war schonungslos ungemütlich. Von weiteren Kratzer und möglichen Platzwunden nahm Levy längst keine Notiz mehr. Einzig sein vorm Herz hektisch in den Körper gepumptes Adrenalin hielt ihn noch gerade so aufrecht. Seine 2-1er Munition war aufgebraucht und zum Aufsammeln neuer Streifen von den Toten war keine Zeit. Für die Unterlaufschrotflinte blieben Levy noch drei Schuss. Alle übrige Ausrüstung war auf den Mannschaftsdecks hops gegangen. Levy war zar noch nicht nackt, nicht ganz, die Kleidung war nur stark zerrissen, aber es galt ums nackte Überleben zu kämpfen und zu rennen. An Heldenmut vermochte er derzeit nicht zu denken. Levy wollte bloß seine Haut retten. Oder sein Körper wollte sich seine Haut retten. Was Levy selbst wollte, war nicht mehr ganz klar. Er war dem Zusammenbruch, geistig und körperlich, nahe.
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