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Die Fahrt vom Flughafen zur Kaserne war unangenehm. Sie dauerte lang, die Sitze waren militärisch, also unbequem und die Luft stank.
Was glaubt ihr, wie die auf dem Planeten hier so sind?
Das sind die von der PVS! Das sind die Schwächlinge, die es nicht schafften, vom Planeten runterzukommen!
Pass auf was du sagst, die von der PVS sind genauso trainiert wie die bei der Garde. Wer weiß, vielleicht sind sie deshalb bei der PVS, weil sie eben besser waren, als die Soldaten, die an das Imperium abgegeben wurden.
Pah! Das glaube ich nicht. Sweetwater! Schalt ein anderes Lied ein, das da geht mir am Sack! Wieso hast du es noch immer nicht gelöscht?!
Ein kurzer Knopfdruck am Data-Slate erfolgte. Bis jetzt hatte es eine Kapellenartige Musik abgespielt, nun eine Musik, die dem Metal der Antiken Erde ähnlich war.
Na bitte! Wieso nicht gleich so!
Ich mag das andere Lied aber!
Sweetwater, schalt die Musik ab, ich glaube, wir sind da.
Redfords Vermutung bestätigte sich, denn der LKW hielt an. Hinter ihnen wurde das Gitter der Kaserne geschlossen, welches sie soeben passiert hatten.
Alle Mann, absitzen
Passt schon, musst nicht irgendwie den Großen markieren sagte Haggard noch während er von der Laderampe herunter sprang.
Vor ihnen war der Appellplatz, eine leichte Brise trug den Geruch des Meeres heran während von über ihnen vereinzelte Tropfen herab fielen.
Über uns ist eine Decke aus Stahl und Beton und trotzdem regnet es?
Das ist das Kondenswasser, das ist Normal, wirst dich daran gewöhnen müssen
Der Leutnant, welcher die Vier vom Flughafen abgeholt hat und lieber gleich vorne zum Fahrer eingestiegen ist, stieg nun aus.
Männer! Willkommen auf Koron 3. Ihr seid ab jetzt Mitglieder der zehnten Kompanie der PVS. Bitte geht nun zu dem Tisch dort und gebt alle Ausrüstung, die ihr vom Departmento Munitorium bekommen habt, ab. Ihr erhaltet im Gegenzug die hochwertige Ausrüstung der PVS.
Weiß einer von euch noch, was wir von denen haben uns was uns selbst gehört?
Einige Minuten später lagen auf dem Tisch drei Paar stiefel, vier Schutzwesten (jedoch ohne Inhalt) sowie Sweetwaters Kampfmesser auf dem Tisch. Dazu gesellte sich die Uniform von allen Vieren, Sweetwaters Sanitäterausrüstung und die beiden Helme. Und damit hatten sie auch tatsächlich alles abgegeben, was nicht ihnen selbst gehörte. Denn das standardisierte Lasergewehr mussten sie abgeben, als sie dem Penal Batallion unterstellt wurden. Daraufhin hat Preston sich sein Gewehr persönlich gekauft und die restliche Ausrüstung wurde größtenteils erbeutet oder durch Tauschhandel zusammengetragen.
Zum Beweis, dass die restliche Ausrüstung ihnen persönlich gehörte, zeigten sie, dass auf jeder davon das Siegel des Departmento Munitorium fehlte. Der Adept, welcher etliche Informationen in das Buch, welches vor ihm lag, eintrug, sagte irgendetwas von wegen "Paragraf 23" und dass er die Information, bezüglich der besonderen Ausrustung, an die zuständigen Stelle weiterleiten würde.
Im Austausch gegen die abgegebene Ausrüstung erhielten sie die Standardisierte Ausrüstung der Koronischen PVS, jedoch kein Gewehr. Dadurch verlief die Ausgabe auch schneller als sonst, denn die lästige Erklärung über die Funktionsweise dessen, entfiehl. Uniformen wurden ausgeteilt und etliche Ausrüstung wurde ausgeteilt.
Diese Rüstung ist ja sogar ein wenig dicker, als die vom 2er pb
Natürlich, was erwartest du dir? Dort waren wir Dreck, hier sind wir wieder Soldaten. Oder?
Die Köpfe drehten sich fragend in Richtung des Mannes, der ihnen die Ausrüstung gegeben hat.
Hey! Wissen sie, wo wir hin müssen? Bekommen wir ein Quartier oder sonst irgendwas?
Hey, hört mal. Ich habe keine Ahnung in welche Kompanie ihr kommt, aber ihr kommt wahrscheinlich in die Zehnte. Diese ist jetzt aber grad auf Mission, und der Kommandant ist auch dort. Wenn sie wieder zurück kommen, könnt ihr ihn ja fragen. Bis dahin, das Quartier 153. Ich weiß grad nicht, ob in diesem fünfer Quartier schon einer drinnen ist oder nicht, auf jeden Fall gibt es dort Platz für euch vier.
Ein wenig Später in der Stube 153 machten sich Haggard, Redford, Sweetwater und Preston breit, belegten vier der fünf Betten und ließen die erhaltene Ausrüstung erstmal in einem großen Haufen neben dem Bett liegen. Einräumen würden sie es später, nach einem Besuch in der Soldatenkantine.
Das fünfte Bett war schön hergerichtet, man konnte nicht sagen, ob da nun jemand lebte oder nicht. Nach einer Überprüfung des Schrankes durch Haggard jedoch, fand sich darin die Ausgehuniform in Blau sowie noch zusätzliche Ausrüstung, die nicht un den Einsatz mitgenommen wurde.
Doch, und da waren sich alle Vier einig, wollten sie zuerst einmal in die Kantine gehen, denn gefühlsmäßig war es früher Nachmittag, obwohl die Sonne gerade am Aufgehen war, und sie hatten allesamt Hunger.
Weiter in der Soldatenkantine
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“Neulinge!” Allein das Wort klang schon hassenswert. Heimstätter rückte seine Mütze zurecht und streifte sich die Wildlederhandschuhe über.
Klein ging viel zu sanft mit diesem Abschaum um, aber was konnte man schon erwarten? Schließlich war er selber ein Außenweltler. Nach seinem Dafürhalten sollte sich das Geschmeiß anderer Planeten um ihren eigenen Planeten kümmern oder ihren Dienst in der Garde verrichten. Es war nicht schwer zu erraten was für Leute Zuflucht in der PVS suchten wenn sie nicht von Koron stammten. Inzwischen bereute Heimstätter es diesen Posten, nur für seine vorzeitige Beförderung zum Hauptmann, angenommen zu haben. Stellvertretender Kommandeur in dieser Vagabundenkompanie und seine Versetzung war seit der Gründung in Bearbeitung.
Nunja, man musste das Beste draus machen und solange Klein im Manöver war, konnte er diesen Sauhaufen wenigstens auf die richtige, nämlich auf seine, Art führen.
Er hatte die Handschuhe zurechtgezupft und klemmte sich die Reitgerte unter den Arm. Diese war ein Andenken an seine Kadettenzeit in der Kavallerieschule und er trug sie wie einen Marschallsstab.
Nun ließ er einen der begleitenden Stabsgefreiten die Tür öffnen und schritt, gefolgt von Kommissar Hasticks, auf den Platz hinaus.
Etwa fünfzehn Mann waren angetreten. Die Neuzugänge der letzten drei Tage. Heimstätter ließ die Gerte auf die Handfläche der Linken klatschen und betrachtete die Angetretenen eine Minute lang.
Schließlich winkte er einen der Stabsgefreiten vor die Front und der PVSler ließ die Männer und Frauen stillstehen. Hacken krachten zusammen. Das Geräusch hallte dumpf von den verschlossenen Seiten wieder und entfloh in Richtung Meer. Nun waren nur noch Heimstätters Absätze zu hören während er die Formation abschritt, vor einzelnen Soldaten stehen blieb und den Sitz ihrer Panzerung überprüfte. Die Hände hielt er hinter dem Rücken wie ein stolzierender Schiffskapitän, der das Oberdeck inspizierte. Endlich hielt er vor Haggard und tippte mit der Lederschlaufe auf die graue Brustplatte des Gefreiten.
Sie, sprach der Hauptmann das erste Wort, seit er den Appellplatz betreten hatte, woher kommen sie?
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Haggard musste sich zurückhalten, diesem Offizier nicht gleich seine Meinung zu sagen, als dieser, gemeinsam mit den elf anderen Soldaten und Stabsgefreiten, ihn bei seinem Morgensport störte. Um sich an die neue Rüstung zu gewöhnen, trugen sie diese bereits während dem Morgensport. Dadurch war ein angenehmes Gewicht am Körper zu spüren. Es erschwerte die Bewegungen, denn sie hatte doch ein beachtliches Eigengewicht. Doch gerade wegen dieses Erschwernis bemühten sich Haggard und die Anderen nur umso mehr. Dementsprechend sahen sie auch gerade aus, denn der Schweiß hatte seinen Tribut gefordert.
Als man sie dann antreten ließ, sagte Redford noch Vergesst nicht, wir wollen eine gute Figur machen. Haggard, unterlasse alles, was du sonst machen würdest.
Entsprechen schwer viel es ihm, als dieser... was war das? Leutnant? Hauptmann? Oberst? Verdammt... naja, egal, Offizier einfach, nachdem dieser zuerst wie ein Offizier der Navy herum gegangen ist, eine dieser Gerten hielt, wie die von der Kavallerie, und doch aussah, wie einer von der Infanterie. Zu allem Überfluss blieb er noch dazu genau vor dem stehen, der wohl die meisten Probleme mit Autoritäten hatte.
Sie, woher kommen sie?
Haggard musste einen Fluch unterdrücken, antwortete jedoch einigermaßen schnell Catachan, Sir
Hatte er irgendwelche Gepflogenheiten vergessen? Verdammt... wie werden Ranghöhere hier denn angesprochen? Mit Sir, so wie beim Prosan? Oder mit ihrem Rang? Oder gar ganz anders? Ach egal. Wenn sie mit ihrem Rang angesprochen werden, so hätte er nachfragen müssen, welchen Rang er den habe, denn an die ganzen Zeichen konnte er sich noch nie erinnern.
Der Hauptmann rümpfte die Nase, wendete sich von Haggard ab. Man konnte nicht sagen, ob er einfach etwas gegen Catachaner hatte, oder gegen Außenweltler, oder gegen Neulinge. Oder gegen alles zusammen. Dieser kleine Haufen auf dem Appellplatz schien, als ob alles, was Heimstätter hasste, darin vorhanden war. Als ob diese Gruppe die Quelle all seines Hasses sei. Und als ob er diese Leute wohl lieber Tot gesehen hätte, als in der Koronischen PVS.
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Tom hasste es jetzt schon, kaum 3 Tage war er schon auf Koron und sollte in einer geschwächten Kompanie eingefügt werden. Wenigsten keine reine Strafkompanie, sondern nur eine Strafversetzung… und eine lebenslängliche Verbannung. Könnte schlimmer sein! Dachte er sich mit galligem Selbsthumor. Anscheinend waren jetzt genug Leute eingetroffen für die reduzierte Kompanie. Immerhin waren sie schon angetreten und jemand mit wichtigem Gesicht oder er versuchte es zumindest. Doch eines war Tom schon im Vorhinein klar. Der Kerl, der da vor ihnen auf- und abschritt, hatte keine Freude daran sie zu sehen.
Und das beruhte bei Tom auf Gegenseitigkeit.
Was wäre geschehen wenn ich nicht so oft die Beherrschung verloren hätte? Was wäre geschehen wenn man mich in die Imperiale Armee eingezogen hätte? Wäre ich überhaupt von meinem Planeten weggekommen? Warum musste ich nur so hitzköpfig und unbedacht meine Faust herumfliegen lassen? Dann hätte ich mir das alles hier erspart! Schoss es ihm durch den Kopf.
Da stand er nun, auf einem fremden Planeten, ohne Freunde nur mit fremden Mitstreitern.
Sie, woher kommen sie?
Catachan, Sir!
Das nötigte Tom nun doch Respekt ab, aber was machte ein Catachaner hier? In dieser PVS? Waren nicht alle, welche die IA bekommen konnte in ihren eigenen Regimentern? Er schmunzelte als ihm der Gedanke kam, dass dieser Soldat vielleicht auch etwas ausgefressen hatte. Vielleicht hatte er den Lieblingswauwau von einem Kommissar platt gemacht, oder einen Höllenhund auf den Kopf gelegt oder oder.
Es gab hundert Möglichkeiten warum man sich in einer PVS meldete. Allerdings so jemanden, wie der nette Hauptmann da vorne, hätte Tom lieber nicht in seiner Einheit. Solche Offiziere scherten sich einen Dreck um ihre Leute, sie verlangten blinden Gehorsam und Disziplin. Loyalität war wieder ein anderes Kapitel, Thomasius hatte Kommandanten kennengelernt, welche Leute so in ihren Bann zogen konnten das sie ihnen überall hin folgten, sogar in die Hölle.
Den kleinen Stockfisch da vorne würde er nicht mal über den Platz folgen. Er verbarg seine Gedanken vorsorglich hinter eine Maske eines starren Gesichtsausdruckes. So wie man ihn von einem braven Soldaten erwartete.
Lächeln und winken... erstmal sehen was der Kleine will. dachte Thomasius van Gent bei sich.
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Catachan! Betonte Heimstätter das Wort als müsse er irgendeine Assoziation erzwingen die sich im Augenblick einfach nicht einstellen wollte. Catachan, Catachan… Der hochgewachsene Offizier ließ den Namen auf der Zunge zergehen, rollte ihn sinnend hin und her.
Lechner! Sprach er nun einen der Stabsgefreiten an ohne dabei den Blick von Haggard zu nehmen, welchen er wie ein gleichermaßen interessantes wie abstoßendes Insekt betrachtete. Der Angesprochene versteifte sich.
Jawohl Herr Hauptmann?
Sagen sie, dieses Catachan… war das nicht diese unselige Pflanzenkugel irgendwo im galaktischen Zentrum?
Jawohl Herr Hauptmann, Segmentum Ultima!
Der Offizier nickte flüchtig und trat dann einen Schritt von Haggard zurück als wäre ihm soeben aufgefallen das der Gefreite eine ansteckende Krankheit habe.
Ich habe gelesen diese… Leute bilden sich etwas auf ihr Können im Wald ein. Den Kot von Tieren deuten und Spuren im Dreck nachlaufen. Dergleichen eben.
Dort stand ebenfalls das sie zur Insubordination neigen. Undiszipliniert und aufsässig.
Nun stelle ich mir zwei Fragen. Erneut machte er einen Schritt auf den Gefreiten zu und zerstörte den damit gewonnen Zwischenraum wieder.
Erstens, was macht ein Wilder, von einem barbarischen Grünzeugplanten, auf meiner schönen Heimatwelt, in meiner traditionsbewussten und auf Gehorsam bedachten Armee, in meiner Einheit, die es wahrlich schwer genug hat mir all dem anderen, auswärtigen… Eine kreisende Geste während er nach dem richtigen Wort suchte und es geradezu ausspie, als er es dann gefunden hatte, Personal?
Ich sehe hier nicht einen einzigen Baum. Theatralisch suchend blickte er sich um. Sie etwa Lechner?
Nein, Herr Hauptmann!
Da hören sie es! Kein Grünzeug für sie Gefreiter. Weder etwas von ihrer gewohnten Nahrung, Deckung, oder Unterkunft. Was also, bei der Gnade Terras und aller Heiligen, machen sie auf Koron 3?
Was mich jedoch noch wesentlich brennender interessiert wäre die Frage mit welchem Recht sie eine Schrotflinte tragen? Ist ihnen das lokale Produkt nicht ausreichend? Genügt das Kampfgewehr 2-1, mit welchem diese Welt seit hundertfünfzig Jahren vor jeglicher Bedrohung geschützt worden ist, ihren Ansprüchen nicht? Oder meinen sie es obliegt ihrem eigenen Gutdünken die standardisierte Bewaffnung zu modifizieren?
Er ließ die Gertenspitze auf Haggards Schulterschützer klatschen.
Sie dürfen antworten Gefreiter.
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Sagen sie, dieses Catachan… war das nicht diese unselige Pflanzenkugel irgendwo im galaktischen Zentrum?
Ja, das trifft es verdammt gut
Haggard fand die gesamte Rede dieses Offizieres sehr lustig. Er musste sich das Lachen verkneifen. Dabei gab es nicht etwas bestimmtes, was er lustig emfpand, sondern vielmehr diesen Kerl da vor ihm.
Sie dürfen antworten Gefreiter.
Nun konnte er es nicht mehr zurückhalten. Ein aus dem Herzen kommendes Lächeln umspielte seine Lippen.
Musst mir nicht sagen, dass ich sprechen darf, ich spreche auch so
Meine Schrotflinte ist Privatbesitz. Wenn ich dafür aber dieses andere Kampfgewehr von euch bekomm', Haggard nahm die Schrotflinte und reichte sie nach Vorne, um sie dem Offizier darzubieten hier bitte, viel Spaß damit.
Links und Rechts von Haggard standen auch die Anderen, seine langjährigen Kameraden. Sie alle nahmen ihr Gewehr und reichten es nach vorne. Preston löste noch kurz die Verankerung vom Granatwerferaufsatz und behielt diesen in der Hand.
Herr Hauptmann, sie können unsere Gewehre gerne haben.
Herr Hauptmann, stelle Antrag auf Ausgabe eines Magazins mit erhöhter Fassung.
Der Hauptmann schien ein wenig erzürnt darüber, dass diese beiden rechts von Haggard unerlaubt gesprochen haben.
Meine gewohnte Nahrung sind Ration Packs, meine gewohnte Deckung ist Stahl und meine gewohnte Unterkunft ist eine Barracke. Der Grund, warum ich hier bin? Ich habe einen Wald gesprengt. Aber keine Angst, ihr habt hier ja keine Wälder, also kann euch das recht egal sein. Haben sie noch irgendwelche Fragen? Wenn nicht, stelle ich mal eine: Wo bekomme ich mein neues Gewehr?
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Der Hauptmann lächelte triumphierend. Wie dressierte Hunde, die eine Leckerei vor die Nase gehalten bekommen hatten, hatten diese Tölpel reagiert. So vorhersehbar das er fast schon etwas enttäuscht war. Heimstätter war für klare Verhältnisse und dieses Antreten hätte ohnehin nicht ohne Strafe geendet. Das gleich der Erste darauf ansprang verkürzte die Sache natürlich erheblich und zementierte seinen Glauben über die Intelligenz von Fremdweltlern im allgemeinen.
Nun ja, nichts zeigte den Neuen besser wie es bei der PVS lief, als wenn einer von ihnen in den Genuss guter, alter Disziplinierung kam.
Und wer genau hat ihnen erlaubt die Grundhaltung zu verlassen? Fragte er fast schon liebenswürdig, der dargebotenen Waffe keines Blickes würdigend. Mit einer zackigen Bewegung klemmte er die Gerte unter den Arm und schritt wieder vor die Front. Nun hatte seine Stimme einen blaffenden Feldwebelton angenommen und noch der letzte, Artilleriegeschädigte konnte ihn mehr als deutlich vernehmen.
Werden sie sich darüber klar das sie sich nicht länger in ihren Heerhaufen, Söldnertrupps oder Räuberbanden befinden. Sie sind nun Teil der koronischen PVS und werden sich wie Mitglieder dieser hochangesehenen Armee benehmen und selbst führen. Ich weiß wie schwer das für die meisten von ist. Doch ich werde keine Nachlässigkeiten oder ungebührendes Verhalten tolleren und ich bin kein Mann der zweiten Chancen. Fehltritt zieht Strafe nach sich und ich hoffe das diese Strafe Exempel und Mahnung für sie alle ist.
Dieser Soldat hat die formaldienstliche Direktive verletzt, indem er seine Grundhaltung unbefohlen aufgegeben, seine Waffe vom Rücken gelöst, sich unflätig gegenüber eines kommandierenden Offizier geäußert, sowie die vorgeschriebene Dienstgradanrede ignoriert hat.
Dieses Verhalten hat offensichtlich derart agitatorische Grundzüge, das es zwei, willensschwächere Kameraden zu ähnlichen Verfehlungen hingerissen hat.
Er ließ seine Worte verklingen und lediglich das Gewitter, welches sich draußen auf dem Meer zusammenbraute, antwortete mit Donnergrollen.
Ich verurteile den Gefreiten zum Gang durch die Gasse!
Spießrutenlauf, einmal hinauf und einmal hinab. Die Strafe wird unverzüglich durchgeführt.
Zwei Stabsgefreite sprangen hinzu und entrissen Haggard die Schrotflinte.
Die Disziplinarmaßnahme des Spießrutenlaufs erforderte einiges an Vorbereitung, aber Heimstätter ging eben nicht unvorbereitet in diese Sache. Der Großteil der Zehnten war auf der angesetzten Übung aber der Hauptmann hatte die Reserve das Wacheinheiten in die Pflicht genommen. Gut achtzig Mann, plus den angetretenen Zuversetzten, standen etwa zehn Minuten später auf dem Hof. In zwei Linien bildeten sie einen schnurgerade Spalier. Jeder Mann und jede Frau trug seine Gasmaske. Diese Tatsache sollte Verhindern das der Delinquent später Rache für besonders harte Schläge nehmen konnte. Jeder Soldat hielt eine dünne Rute aus Fieberglas in der Hand. Diese flexible Stange genügte, mit Kraft geführt, um einem Menschen die Haut vom Rücken platzen zu lassen.
Haggard stand, den Oberkörper entblößt, an einem Ende dieser Reihe. Seine Hände hatte man vor dem Körper gefesselt. Das andere Ende nahm ein Obergefreiter ein, welcher die Kompaniestandarte hielt.
Nun trat Kommissar Hasticks vor den Gefreiten und überprüfte die Festigkeit der Fessel.
Sie werden bis zum Ende der Gasse gehen, sich dort vor der Fahne verbeugen und zurückgehen. Er sprach sehr leise und ruhig. Versuchen sie aus der Reihe auszubrechen bin ich berechtigt sie zu erschießen. Sie sind sehr kräftig und es ist nur ein Doppelweg, sie werden es also schon überleben. Hier.. Er schob Haggard einen, mit Leder umwickelten, Holzstück zwischen die Zähne. Falscher Stolz ist unangebracht, das werden sie ab der Hälfte merken. Beißen sie darauf, ich rat es ihnen. Also!
Der Kommissar zog seinen Säbel und hielt ihn sich den Handkorb grüßend vor die Stirn. Dies als Zeichen nutzend, ließen zwei Trommler die Stöcke wirbeln und gaben damit den Schritt vor. So traten sie ans Ende der Gasse. Der Hauptmann saß mittlerweile auf dem Rücken eines Carnaks und ritte die Linie ab. Hinter den alten Kameraden Haggards zügelte er das Tier und beugte sich ein Stück weit herunter.
Sollte ich bemerken das sich nicht den nötigen Elan an den Tag legen, so wird der Delinquent den Weg noch einmal gehen.
Nachdem das gesagt war galoppierte er wieder an die Spitze.
ACHTUNG! Männer und Frauen standen stramm.
Beginnen sie!
Der Kommissar trat vor und drehte sich, mit den abgehackten Bewegungen militärischer Marschart, so das er angesichtig zu Haggard stand. Etwa drei Schritte trennten sie als Hasticks nun die Säbelspitze auf die Brust seines Gegenübers setzte. Er würde rückwärts vor dem Verurteilten hergehen und so verhindern das dieser die Gasse durchrannte. Er hatte genau den vorgegebenen Trommeltakt einzuhalten.
Dann schritten sie in die Gasse…
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Der Kommisar ist ja ganz nett
dachte sich Haggard, als er den Riemen, ein stück Holz, welches mit Leder umwickelt wurde, in den Mund eingesetzt bekam.
Falscher Stolz ist unangebracht, das werden sie ab der Hälfte merken. Beißen sie darauf, ich rat es ihnen. Also!
Keine Sorge, ich kenne die Prozedur schon sagte Haggard, jedoch nicht laut genug, dass noch jemand, außer der Kommisar und die wenigen Soldaten direkt in ihrer Umgebung es hören konnten.
Tatsächlich wieß sein Rücken bereits einige Narben auf. Auch wenn der Spießrutenlauf keine gängige Bestrafungsmethode bei der imperialen Garde ist, so gibt es trotzdem immer wieder Offiziere, die solch eine Strafe verkünden.
Sollte ich bemerken das sich nicht den nötigen Elan an den Tag legen, so wird der Delinquent den Weg noch einmal gehen.
Ok, ich weiß, es fällt euch schwer, aber
Keine Sorge, ich glaube jeder von uns hat so seine Gründe, warum er Haggard schlagen will. Ich glaube, es wird eher ein Problem sein, dass wir möglicherweise zu Hart zuschlagen
Haggard drehte den Kopf in Richtung des Meeres. Gewitterwolken wüteten.
Ist schon verdammt lange her, dass ich das Meer gesehen habe
Der Kommisar hatte vor ihn Stellung bezogen.
Der Kommisar ist wirklich nett. Aber der Offizier... er wird sterben...
80 Angetretene Mann, zusätzlich die 14 Neuankömmlinge... mal zwei... knapp 190 schläge als... hätte doch schlimmer sein können... das Schlimmste wird es sein, wenn ich mich vor der Flagge bücken muss...
Der Gang gin los. Im Takt der Trommeln. Ein Hieb nach dem Anderen fuhr auf Haggards rücken hernieder.
Mal sehen... er hat was gegen unerlaubte Bewegungen... das wird sein Tod sein... ich brauche vier Fragmentgranaten... die kann ich leicht besorgen... dann brauche ich noch Draht... dünnen Draht, der leicht reißt...
Im Takt der Trommeln schritt Haggard die Gasse entlang. Sein Rücken hatte schon viele Blessuren erlitten. Alte Narben sind aufgeplatzt, neue gesellten sich hinzu. Blut Floss den Körper entlang.
Es war nciht so, dass er den Schmerz nicht spürte, doch er zwang sich dazu, so zu tun, als ob er diesen nicht wahrnehmen konnte. Es gelang Haggard nicht ganz so gut, wie er sich erhofft hatte.
Mittlerweile war er beid er Hälfte des ersten Gangen angelangt. Hier standen seine Kameraden, sie hatten keine Gasmasken auf. Es wäre auch sinnlos gewesen, allein vom Körper her, hätte er sie erkannt. Hier war derjenige, von dem er im gesamten Gang noch am meisten Angst hatte, Redford. Sein hieb war sehr stark, er schmerzte mehr, als Haggard zugeben wollte, aber er war froh darüber, denn alles Andere von ihm hätte er nicht akzeptiert. Im Vergleich zu Redford, waren die Schläge von Preston und Sweetwater genauso, wie die aller anderen in diesem Gang. Ein lächeln umspielte abermals Haggards Lippen, Redford war von allen hier der Stärkste, also waren allesamt hier nur Schwächlinge. Das gab ihm neuen Mut.
Dann schauen wir mal... ich schlage den Hauptmann ohnmächtig und fessle ihn mit dem Draht an einem Stuhl. Seinen Mund werde ich mit Panzertape zukleben. An dem Draht, mit dem ich ihn fessle, binde ich scharf gemachte Granaten. Sollte er sich zu viel bewegen oder gar versuchen sich zu befreien, wird eine der Granaten bestimmt locker und zündet... und das wars dann mit dem kleinem Hauptmann. Ach scheiße... das ist die wahrscheinlich schirchste Flagge, die ich je gesehen habe... kann man die nicht einfach verbrennen? Na gut... einfach niederknien... VERDAMMT DAS TUT WEH... so, und jetzt aufstehen... ach, was soll's... ah, der nette Kommisar hat sich auch schon wieder vor mich hingestellt. Und weiter gehts. Diese schirche Flagge... wenn man die verbrennen würde, wäre die Asche noch schöner als das hier... ach, und jetzt nochmal Redford...
Als Redford zuschlug, konnte man ganz eindeutig Holz knirschen hören. Doch woher kam dieses Geräusch? Man erfuhr es, als Haggard das Ende des Ganges erreichte und den Lederriemen ausspuckte, denn dutzende Splitter gesellten sich dem Lederriemen am Boden. Haggard hat das Holz einfach durchgebissen.
Also, am Ende des ersten Durchganges hätte ich doch gerne einen neuen Riemen bekommen sagte Haggard dem Kommisar, der nun, nachdem er die Fesseln durchschnitten hatte, den Säbel wegsteckte. Man konnte glauben, dieser gesamte Gang hätte Haggard rein gar nichts ausgemacht, doch er selbst wusste nur zu gut, dass dem nicht so war. Er sah alles nur noch verschwommen, und hätten ihm die beiden Sanitäter, die bereits auf ihn warteten, nicht sofort abgestützt und bauchling auf die Trage gelegt, hätte er sicher das Gleichgewicht verloren. Die beiden Sanitäter wollten die Trage sofort zum Lazarett tragen, doch dieser Weg führte an Haggards kameraden vorbei, welche sich gewendet hatten, um doch zu sehen, wie es um ihn stand.
Hey... ihr... holt mir meine Waffe wieder... entweder meine alte Schrotflinte, oder dieses Kampfgewehr, worauf der Hauptmann so versessen ist.
Und wennd er Hauptmann zu viele Probleme macht, schneide ich ihm einfach die Kehle auf und gut ist's
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Mit einer steilen Zornesfalte marschiert Ryben Bintaghr unausgesetzt über das Außengelände der Gamarai Kaserne. Sein Gesicht glich einer ausdrucklosen Maske, hätte ebenso gut aus Bronze gegossen oder aus festem Stein gehauen worden sein. Ein feiner, aber durchnässender Nieselregen fiel vom wolkenverhangenen Himmel und besprühte das weitläufige ummauerte Areal. Es herrschte nicht bemerkenswert viel Aktivität, zwei Züge trainierten auf dem Platz und das vermutlich nur weil ihre befehlshabenden Offiziere übler Laune waren oder weil sie zu den wenigen fähigen Männern jener verstockten, regelwidrigen Garnison zählten. Meeresvögel krähten und krakeelten am dunkelgrauen Himmel und kreisten über den Gebäuden wie Todesboten in baldiger Erwartung eines Festmahls. Bleiches Licht durchflutete die düsteren Wolkenberge und tauchte alles in eine kalte, abweisende Farbgebung. Die auf den Gefechtstürmen angebrachten, schwenkbaren Scheinwerfer sorgten für künstlich grelle Beleuchtung, die sich in den Wasserlachen auf dem Asphalt spiegelten durch die er wuchtig platschend schritt. Hin und wieder entdeckte er auch noch andere Gestalten, zumeist in weite Regenmäntel oder in Uniformjacken gehüllt, die eilfertiger Gangart zwischen den Barracken, Depots und Verladestationen einher wieselten. Eine einsame Chimäre stand in Front eines Ausrüstungslagers und wartete darauf inspiziert zu werden. Ein strenger Wind wehte vom offenen Meer gegen die Wälle der Festung die es nicht schafften ihm seiner ganzen Heftigkeit zu berauben und vertrieb den Promethium Gestank der in der Luft hing. Jemand fing an zu rennen weil die Bö ihn um seine Kopfbedeckung gebracht hatte. Doch all diese Kleinigkeiten kümmerten Ryben nicht annäherungsweise, er registrierte sie eher nebensächlich.
Was in gänzlich ausfüllte saß in einem Wirrwarr von Büro und bildete sich ein der Gottimperator persönlich zu sein. Die Anmaßungen und Beleidigungen dieses Männchens hatten ihn zur Weißglut getrieben, seine Fingerknöchel hatten sich derartig verkrampft das er dachte er hätte sich die Fingernägel durch das Handfleisch gestoßen. Nur eine Winzigkeit hatte gefehlt und er wäre über den Tisch hinweg dem Xeno-Auswurf an die Gurgel gesprungen und hätte ihm sein dürres Genick mit dem verlogenen Scheitel geknackt. Was war das für ein Umgang beim goldenen Thron? Eine Armee hatte zu funktionieren, da war kein Platz sich aufzuspielen! Hundert Kriege tobten in der Galaxis, einer grausamer als der andere und der dünne, wenn auch unnachgiebige Schild den die planetaren Streitkräfte darstellten war das einzigste was zwischen Existenz und ewiger Verdammnis stand, und diese Narren erkannten das nicht! Sie gaben ein billiges Schmierentheater zum Besten indem sie ihre Autorität dazu ausnutzten Dissonanzen innerhalb der eigenen Reihen zu sähen. Unverzeihlich. Töricht. Ketzerisch. Das konnte so nicht weitergehen. Es würde aufhören. Dafür würde er sorgen.
Er umrundete Materialschuppen, Treibstofftanks und Fahrzeug das seiner Fütterung harrte und sah sich einer veränderten Szene gegenüber. Es erklärte warum das Gelände rundherum so verlassen war. Anscheinend wurde eine Art „Zeremonie“ abgehalten, um eine heitere cadianische Redefigur zu verwenden, ein disziplinarisches Verfahren, wahrscheinlich wegen Vergehens eines Soldaten. Oder aber hier fand eine weitere Demonstration von fehl interpretierter Macht statt. Er hoffte es nicht. Während er seinen unerschütterlichen Marsch fortsetzte, richtete er noch einmal schnell seine Ausstattung damit er einen formvollendeten Auftritt hinlegen konnte. Soweit das hier auf dieser Kugel von Kleinkönigen überhaupt möglich war. Sanitäter hoben den Delinquent soeben auf eine Trage, er hatte das Schlimmste wohl schon hinter sich. Sein Blut tünchte den Boden vor der Kompaniestandarte. Seine Strafe war abgegolten. Er würde daraus lernen oder auch nicht. Ryben trat ersichtlich an die in „Ehrengasse“ aufgestellten Gardisten heran und nahm Habachtstellung ein, wahrte aber einen gewissen Abstand um nicht aufschneiderisch und provozierend zu wirken. Da er nicht wusste wer unter den versammelten Kommandeuren Unteroffizier LePerrien war, entschloss er sich einen Moment abzuwarten bis man ihm Aufmerksamkeit spendete.
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