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Major Klein verabschiedete die Delegation mit militärischem Gruß und nahm wieder hinter seinem Schreibtisch Platz. Das Büro des Majors war erst seit wenigen Tagen komplett eingeräumt. Dominierend war der Schreibtisch mit dem massiven Bildschirm darauf. Dahinter gestattete ein Panoramafenster freien Blick auf den Exerzierplatz, auf welchem gerade drei Chimären walzten. Die linke Wand wurde von einem beeindruckenden Ölgemälde eingenommen. Es zeigte den heldenhaften Kampf imperialer Truppen gegen undefinierte Scheusale. Der Künstler hatte, Zeit seines Lebens, vermutlich nie einen Feind der Menschheit gesehen und so hatte er die Gegner so abscheulich wie möglich gemalt. Das er der Wahrheit dabei unfreiwillig nahe gekommen war sprach für die Ironie des Universums. Unter der Schlachtszene stand eine geschmackvolle Kommode die sicherlich nicht aus Armeebeständen stammte. Auf ihr lagen Orden und Auszeichnungen. An der andere Seite stapelten sich Bücher in einem wuchtigen Regal. Die Buchrücken verrieten das es sich, bei fast allen, um militärische Abhandlungen handelte.
Vor dem Schreibtisch boten zwei Sessel Sitzgelegenheit.
Klein öffnete den Zigarrenkasten aus äquatorialem Echtholz und entnahm eine der wertvollen Zigarren. Genüsslich ließ er sie unter der Nase hindurchgleiten, befeuchtete die Spitze und schnitt das Ende ab. Dann entzündete er sie und gönnte es sich einen Moment im kräftigen Aroma zu schwelgen. Nun konnte er sich der Akte widmen, welche ihm die Valhallaner gegeben hatten. Er studierte sie sorgfältig, eine Gesichtszüge verrieten nicht was er davon hielt.
KINDERMANN! brüllte er.
Zwar enthielt der Schreibtisch eine Gegensprechanlage zu seinem Vorzimmer, doch der Major zog es vor durch Stimmengewalt mit seinem Adjutanten zu kommunizieren.
Sekunden später öffnete sich auch wirklich die Tür.
Ja Chef?
Sitzt der Kommissar noch draußen?
Tut sie, Chef
Dann schick sie mal rein.
Jawohl
Kindermann schloss die Tür hinter sich und durchschritt sein Vorzimmer. Auf dem Flur unterhielt sich eine Gruppe Soldaten in auffälligen Uniformen. Ihr Dialekt war rau und ihre Stimmen tief. Sie lachten über irgend einen derben Scherz.
Ein wenig kleinlaut unterbrach Kindermann sie in ihrem Gespräch. Er wandt sich direkt an eine, im Gegensatz zu den anderen, zierliche Frau.
Kommissar! Der Major würde sie dann jetzt empfangen.
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“… Igor hatte ohnehin bereits sieben Verfehlungen begangen. Es war nur eine bescheidene Frage der Zeit, bis Sie ihn erschießen hätte müssen, Yuri.”
“Natürlich haben Sie Recht, dennoch, war dieser katastrophale Zwischenfall mit dem “Stampfer” vollkommen unnötig. Kein imperialer, gut geschulter, Panzerjäger darf derartige Schnitzer bei der Sicherung seines Anti-Panzer-Granatwerfers zulassen. Dieser Mann war schlicht und einfach eine Gefahr für die restliche Kompanie, wenngleich sein Leib nun unter der Kreissäge eines zerstörten orkischen Läufers liegt, ist sein Versagen dennoch ein mahnendes Zeichen für die restliche Truppe.”
“Aus eben diesem Grunde mussten Sie sieben weitere Kameraden erschießen, welche sich orkisches Arsenal angeeignet hatte?”
“Ein eindeutiges Vergehen gegen die imperialen Gesetze, das wissen Sie, Kamerad Oberleutnant. Selbst die Adeptus Mechanicus sind sich nicht im klaren darüber wie deren verderbte Xenohexerei überhaupt funktioniert. Rein vom technischen Winkel aus betrachtet, dürften diese rohen Konstrukte nicht einmal feuern. Und wenn… müssten sie explodieren.”
“Haben Sie bereits die Berichte über den kürzliche Vorfall mit den Pyrarchsystem-Orks gelesen? Mich wundert es gerade, das imperiale Soldaten…”
Yuri Radwanow, Kommissar einer entsandten Delegation valhallanischer Elite, sauber herausgeputzt in seiner Paradeuniform, die Schärpe schneidig um den geschlossenen Mantel gewunden, trotz der drückenden Hitze die dadurch entstand. Sein zerfurchtes Gesicht wies mehr Schnitte auf, als eine Trainingspuppe für Messerstecher, ein vernarbtes, zerwühltes Etwas, sein linkes Auge war im Dienste untauglich geworden, entfernt, und nun durch eine sich selbst einstellende, ausdruckslose Implantation ersetzt worden. Grinsend wollte er eben mit seiner schwerwiegenden, akzentverseuchten Bärenstimme einen derben Witz auf Korellievs Aussage erwidern, während zwei andere Leutnants bereits schäbig lachten, da platzte plötzlich eines dieser bedeutend kleineren Figürchen Korons dazwischen. Ein schmallippiges, gedrungenes Bürschchen, welches dem hünenhaften Radwanow, der doch zwei Meter maß, kaum bis an die reich dekorierten Achselstücke reichte. Griesgrämig wand sich dieser dem Fähnrich zu, die Mundwinkel etwas herabgezogen.
“Junior-Kommissar, Kamerad Fähnrich Kindermann, Kommissar der Opritschina bin immer noch ich, ich hoffe Sie nicht erneut auf diesen Umstand hinweisen zu müssen, Da?”
Indessen der angesprochene Offiziersanwärter knapp nickte, sich leise verlegen räuspernd, glätte eine gänzlich zufriedene Katharina ihre Hosen faltenfrei, justierte sowohl Gürtel als auch Mütze, setzte einen neutralen Gesichtsausdruck auf und Schritt wortlos an jenem Fähnrich vorbei. Ihre harten Stiefelsohlen verursachten dabei dieses typischen “Schnallen” während sie über den hölzernen Boden der Vorzimmerstube wanderte. Sie pochte drei Mal anstandshalber mit den Fingerknöcheln gegen die Türe, ehe sie eintrat. Unmittelbar nach einem deutlichem “Herein!” überwand sie die Schwelle, knallte die Hacken zusammen, im selben Atemzuge noch schnalzte ihre abgeflachte Hand regelrecht an die Schläfe.
“Herr Major, Junior-Kommissarin Katharina Angelova von der Opritschina, meldet sich wie befohlen!”
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Ahh Junior- Kommissar Angelove. Er legte seine Zigarre auf den Rand des gläsernen Aschenbechers und erhob sich zum militärischen Gruß.
Rühren! befreite er sie aus der zackigen Haltung.
Ich begrüße sie auf Koron 3. Sie gaben sich über den Schreibtisch hinweg die Hände. Klein verzichtete darauf ihr etwas Stärkeres anzubieten. Alkoholische Aperitifs und Erfrischungen waren in Offizierskreisen zwar Gang und Gebe, dennoch war es eigentlich ein Dienstvergehen. Vorsorglich hatte er seine Vorräte daher im Schrank eingeschlossen.
Stattdessen lies er sie Platz nehmen und erkundigte sich ob sie Interesse an einer Tasse Tee hätte. Sie bestätigte dies knapp und Klein ließ Kindermann das Gewünschte beschaffen.
Nun, Junior- Kommissar, sicherlich hat sie Kommissar Radwanow bereits in die Situation eingewiesen, ich möchte sie dennoch persönlich mit den Gegebenheiten vertraut machen. Die Zehnte, so wie auch der Status der Opritschina, stellen eine Besonderheit innerhalb der PVS dar. Ich möchte sie nicht mit Belanglosigkeiten des militärischen Sonderstatutes Korons langweilen. Das die PVS genaugenommen eine Besatzung der imperialen Armee darstellt und dergleichen.
Wichtig für sie zu wissen ist nur, wo der Platz der Zehnten und ihrer Stammeinheit ist. Dazu will ich ihnen die Verhältnisse auf Koron und speziell in Gohmor kurz auseinandersetzten. Das Leben hier wird sehr stark von den hiesigen Adelshäusern geprägt. Dienerverhältnisse und Verpflichtungen ziehen sich über Generationen hin. Solche Verständlichkeiten von Loyalität und Zugehörigkeit machen dabei auch nicht vor dem Waffendienst halt. Eine Tatsache die sich in Krisenzeiten als fatal herausstellen könnte.
Um es auf den Punkt zu bringen.
Die Zehnte wurde gegründet um im Falle eines Staatsstreichs als Rückhalt des rechtmäßigen Herrschers zu dienen. Den Dienst, den ihre Kameraden von den Opritschina, direkt an der Person des Gouverneurs tun, tun wir im weiterreichenden Sinne.
Er unterbrach sich in seiner Rede als der Tee serviert wurde.
Verstehen sie mich nicht falsch. Es ist nicht so das die PVS ein rumorender Haufen Revoluzzer wäre, der nur darauf wartet zu putschen. So ist es ganz und gar nicht. Aber der Gouverneur ist ein vorsichtiger Mann und das er das ist spricht für ihn.
Mir ist auch klar das man sie nicht uns zugeteilt hat um unseren Pool an Kommissaren aufzufüllen. Darüber wurden mir keinerlei Illusionen gemacht und ich bin dankbar für diese Offenheit.
Neben ihren regulären Pflichten stellen sie eine direkte Verbindung zur Leibwache, und somit zum Gouverneur persönlich dar. Seine Auge an der Truppe sozusagen.
Er stand auf, drehte sich dem Fenster zu und verschränkte die Hände auf dem Rücken.
Und zu tun werden sie genug bekommen.
Die Männer stammen aus allen Winkeln des Imperiums. Da sind Scherereien vorprogrammiert. Verschiedene Dialekte, Ansichten und Arten die Dinge anzugehen. Da ist eine strenge Hand unabdingbar. Ich bitte sie jedoch noch einmal expliziert auf Verfehlungen zu achten die auf Hauszugehörigkeiten fußen. Es ist wichtig das diese Quellen ausgemerzt werden.
Er drehte sich ihr wieder zu.
Fragen soweit?
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Das zerbrechlich wirkende “Edelgeschirr” des Majors an die Lippen hebend, stieg ihr der flavorisierte Dampf in die Nase auf. Man kredenzte hier wie allgemein üblich starken schwarzen Tee, natürlich ohne Geschmacksruinierende Zusätze, wie etwas Zucker oder andere sinnfreie Süßungsmittel. Der altgedíente Major hatte sich mittlerweile in einer gewissen Theatralik erhoben, die eine Hand um den Unterarm geschlungen, während er angestrengt aus dem Fenster seiner Dienststube in die nahe “Ferne” des aufragenden Stahlgebirges blickte.
“Kamerad Kommissar Radwanow hatte mich bereits grundlegend instruiert, jawohl. Dennoch muss ich Ihnen, Herr Major, in manchem Punkt widersprechen. Gemäß der ans Generalkommissariat überwiesenen Akten, befinden sich mehrere fragwürdige Subjekte innerhalb dieser PVS. Gerade Aufgrund der gesplitterten Nationalität dieses Regiments und aufgrund der vorherrschenden Grundpolitik hier auf Koron, ich erbitte offen sprechen zu dürfen…” , der Major nickte geflissentlich, “… Man gab mir Informationen darüber, das lokale Adelige ebenso in dieser Armee dienen wie Fremdweltler, etwa die Überreste jenes Pyrarchregiments. Inwiefern wurden diese “Truppen” bisher überwacht? Mir liegen beispielsweise keinerlei Informationen über frühere Kommissare vor, einzig und alleine dicke Aktenstapel über vergangen Vergehen jener, welchen ich hier zum moralischen und religiösen Schutze anvertraut wurde. Es liegt weder in meiner Zuständigkeit noch in meinem persönlichen Wunsch, als Junior-Kommissarin, ihr diesbezügliches Vorgehen anzukreiden, allerdings muss ich mich dennoch fragen gemäß welchen geltenden Statuten diese Einheiten geführt wurden? Außerdem würde ich sehr gerne nähere Informationen zu den vorherrschenden, dominanten Häusern haben, sofern ich diese “Truppe” überwachen soll. Unser Volksschlag gehört nicht jener Sorte an, welche die Loyalität zum Imperator lange hinterfragt, Kamerad Major, doch war ich stets der Meinung, das gerade solche… unabhängigen Adelshäuser, eben jene Loyalität zu seiner Heiligkeit zu Terra missen lassen. Es ist mir ein Rätsel das das Segmentum Kommando nach bekannten Zwischenfällen jene Häuser nicht allgemein ausradiert hat. Und dennoch entsenden sie Kommissare um die heikle Situation soweit wieder in Ordnung zu bringen.” , sie stellte die empfindliche Tasse auf den Tisch zurück, “Nein, Kamerad Major, keine weiteren Fragen, bis auf jene meiner speziellen Funktion, sowie der formellen Bitte um Übergabe der Dienstakten jedes Soldaten unter Beaufsichtigung. Vor allem deren karrieristische Hintergründe, Herkunft und Fähigkeiten.”
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Sie hatte Schneid, diese Frau Junior- Kommissar.
Aber das war auch nötig wenn man diese Laufbahn wählte. Dem Major jedenfalls nötigte es Respekt ab. Gegenüber einem höheren Offizier so offen zu sein wagte sich sicherlich nicht jeder. Klein jedenfalls gefiel dies mehr als nutzloses Anstandsgetue.
Natürlich gab es Kommissare in den alten Einheiten. Doch sie müssen verstehen das diese Leute Großteils, zwischenzeitlich aus dem Dienst entlassen waren. Sie stammen von zerschlagenen oder aufgelösten Einheiten und es ist bei regulären Truppenverschiebungen schon schwierig alle Akten zu erhalten. Sie können sich vorstellen wie lückenhaft die Dokumentation der einzelnen Soldaten in unserem Fall ist. Das Wenige, das wir haben, habe ich ihnen in einem Dossier zusammenstellen lassen. Kindermann wird ihnen den Ordner im Anschluss aushändigen.
Über die Ansichten und Verfahrensweisen des Imperiums, bezüglich der hiesigen Adelshäuser, haben weder sie noch ich zu urteilen. Wir führen Befehle aus und hinterfragen diese nicht.
Damit keine Unklarheiten bestehen Junior- Kommissar. Ich führe eine saubere Einheit, niemand wird bevorzugt behandelt oder benachteiligt. Ob Adliger oder nicht. Der Wille des Imperators steht über allem anderen und ich dulde keine Vergehen innerhalb der Truppe.
Wir haben sogar wesentlich mehr ihrer Kollegen in der Einheit als üblich. Pro Zug sind zwei Kommissare eingesetzt. Dies kann natürlich variieren, doch wir versuchen das Schema zu halten.
Sie selbst werden dem Zug Nummer Zwo zugeteilt. Ihr Vorgänger, Kommissar Torres, hat sich beim heutigen Einsatz eine Verletzung des Rückrades zugezogen und scheidet für einige Monate aus. Ich habe, bei den Unterlagen für sie, ein besonderes Augenmerk auf die Leute ihres Zuges legen lassen.
Doch auch für uns sind diese Leute Neuzugänge und wir sind daher noch nicht in der Lage ein hundertprozentiges Bild über ihr Können und ihre Fähigkeiten abzugeben.
Sie werden mit dem auskommen müssen was wir haben.
Wenn das dann alles wäre... !?
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Der nächste Morgen...
Es war 0855. Wie befohlen betrat Micheal Banks, Gefreiter des X.Gohomorer den Bürokomplex der Kaserne Gamarai. Er musste zwar zweimal nach dem Weg fragen, doch lag dies mehr an seiner Nervösität, anstelle daran, dass das Officium des Majors nicht auffindbar war. Es war sogar relativ leicht zu finden. Das ganze Innenleben des Gebäudes, die Personen und die Möbel, all das interessierte ihn nicht und sobald er all diese Menschen und Dinge nicht mehr anssah, hatte er bereits ihre Existenz vergessen. Er hatte Angst. Er war sich sicher etwas ungewollt ausgefressen zu haben. Doch er wusste nicht recht was. Wollten die ihn wirklich schon wegen dem Gewehr erschießen lassen? Wenn ja, hätten sie es dann nicht längst schon getan ? Es war fast so wie damals auf Pryarch IV als er das damalige Ausbildungslager versehentlich in Brand gelegt hatte mit einem Flammenwerfer, den er gar nicht hatte in der Hand halten dürfen. Er war damals felsenfest davon überzeugt gewesen, an jenem Tag zu sterben. Doch der Imperator hatte etwas anderes für ihn vorbestimmt. Er war dem Feind gegenüber getreten und hatte ihn in Demut und Strafe bezwungen; hatte für den ewigen Gottimperator über ihn triumphiert. War dies alles nun umsonst ? Hatte er all jene Dinge überstanden um jetzt einen unerbittlichen Prozess gemacht zu bekommen ? Ängstlich und etwas zögernd näherte er sich der Tür zu Kleins Vorzimmer. Der Chronomat wechselte auf 0900. Er schlug die Hacken zusammen, versuchte sich seine Aufregung zu verbeißen und klopfte an der offenen Pforte zu Kindermanns Zimmer.
"Sir, Micheal Banks meldet sich wie befohlen, Sir. "
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Klein blickte von seiner Schreibarbeit auf. Das Gesicht eine ausdruckslose Maske.
Gefreiter Banks, wie ich ihrer Meldung eigentlich hätte entnehmen können müssen.
Rühren, Herr Gefreiter!
Banks änderte seine Position und verschränkte die Hände hinter dem Rücken.
Nun Gefreiter, ihre militärische Heimat war eine Grav- Schirmeinheit. Ich weiß das bei derart spezialisierten Truppen ein gewisses Maß an Eigeninitiative üblich und auch gefordert ist. Doch machen sie sich klar das sie jetzt in einer Infanterieeinheit dienen.
Wie immer, wenn er weiter ausholte, zündete sich der Major eine seiner edlen Zigarren an.
Mut ist eine feine Sache mein Sohn. Aber er muss an der rechten Stelle eingebracht werden. Wenn sie drauf losstürmen wie ein tollwütiger Hund gefährden sie nicht nur sich, sondern das Leben ihres ganzen Zuge.
Disziplin! Er deutete mit der Zigarre auf Banks
Das ist unser Bollwerk, unser Schild gegen die wilden Schläge des Feinde.
Ihr Zugführer hat mir berichtete das sie auf Einmannerkundung geschickt wurden. Aber ich bin kein Idiot. Ich erkenne einen klaren Befehl und eine Spontanhandlung die im Nachhinein als solcher ausgeben wird. Der Leutnant wollte sich nicht die Blöße geben seinen erfolgreichen Einsatz mit einer Befehlsverweigerung zu beflecken.
Zu ihrem Glück!
Für ein solches Vergehen hätte ich sie mit dreißig Peitschenhieben bestrafen lassen. Wenn sie ihr Kommissar nicht vorher im Feld dafür erschossen hätte.
Über die Sache mit ihrer Waffe kann ich nicht so leicht hinwegsehen. Das Gewehr ist nicht nur ihre Hauptwaffe, es ist ein Symbol für die Stärke der koronischen Armee. Ein Verlust bedeutet auch immer ein Stück weit den Ehrverlust ihrer Einheit. Ich habe lange darüber nachgedacht was ich mit ihnen anstellen soll. Als erstes einmal spreche ich ihnen hiermit eine Rüge aus.
Diese wird in ihrer Akte vermerkt und sie können sicher sein das die Kommissare ein besonderes Auge auf sie haben werden. Gerade bei ihrem Neuzugang, dieser Junior- Kommissarin, sollten sie sich mit ihren Heldentaten vorsehen.
Des weiteren habe ich beschlossen ihre Standardbewaffnung zu ändern. Ab morgen werden sie ihr 2- 1 gegen einen Flammenwerfer eintauschen.
Die meisten Leute werden das ebenfalls als Bestrafung ansehen. Flammenwerferschützen sind immer an vorderster Front und eben auch ein beliebtes Ziel für den Feind.
Doch ich denke das diese Art des Kampfes ihrer Natur mehr entsprechen dürfte.
Er aschte die Zigarre ab. Eigentlich tat man dies zwar nicht, doch er hatte Angst um seinen Teppich.
Sie sind glimpflich davongekommen mein Junge. Sie sollten dafür eine Spende in der Kapelle darbringen und dem Imperator danken. Sein sie sicher, beim nächsten Mal bin ich nicht so nachsichtig. Sorgen sie also dafür das es kein nächstes Mal gibt.
Wegtreten!
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Banks erwiederte nichts. Es war nicht an der Zeit etwas zu sagen, schon gar nicht in seiner Lage. Stattdessen nickte er knapp und verließ mit einem militärischen Gruß schweigend den Bürokomplex. Der Imperator persönlich musste ihm seinen Fehltritt verziehen haben. Für ihn war es fast schon eine Belohung ! Ihm drohten weder ernsthafte Konsequenzen, insbesondere die seine gesundheit beeinträchtigten, noch musste er sich länger mit diesen unpraktischen Schusswaffen abgeben. Je nach Situation neigten bei dem massigen Halbcatachaner Waffen dazu, entweder plötzlich leer zu sein, die Abzüge waren zu eng für seine großen Hände, die Magazine klemmten oder wollten nicht in den Schacht, oder, was sein größtes Problem war, die Gewehre gaben bei seinem Wumms schlicht weg keine guten Schlagwaffen ab. Schlug man in der Hitze des Gefechts einmal daneben, so waren bei seiner Stärke nicht nur die Widerstände, sondern auch oftmals die Waffen selber demoliert. Alles in allem konnte er einfach nicht mit diesen Dingern umgeben. Genau wie ein Terlophant von Tyrok schlicht weg nicht in einen Porzellanladen gehörte. Zumindest sagte man so...
Egal, es hätte deutlich schlimmer für ihn ausgehen können. Doch vollständig beruhigt war er jetzt dennoch nicht. Was der Major bezüglich dem imperialen Auge der Disziplin und der Doktrinen sagte, traf auf Banks ersten Eindruck zu. Und er war alles andere als begeistert. Ihre Junior-Komissarin war eine Komissarsanwärterin aus dem Bilderbuch. Streng und an den Regeln und Doktrinen verhaftet, nicht davor zurückscheuend, ihre ihr zugetragene Autorität zum Wohle des Imperiums einzusetzen. Banks fürchtete nun, dass sie noch schlimmer sein würde als ihr Gruppenführer. Vermutlich würden sie mit Lysander doch noch ganz gut auskommen, wenn er ähnlich wie Banks in diesem Moment dachte. Doch auch diesen Gedanken verwarf er wieder. Schließlich war der Fahnenjunker ein Adliger.
Er kehrte zurück zur Einheit, gerade als diese...
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Mittlerweile waren die scheuen ersten Lichtstrahlen der morgendlichen Kasernenbeleuchtung auf “Maximum” gestellt. Innerhalb des strikt abgegrenzten Areals herrschte das übliche, genau vorbestimmte Treiben. Absolute Grünschnäbel lernten auf dem Vorhof des großen Panzermagazins, stramm stehend, die unterschiedlichsten Methoden des Exerzierens, bereits versierte PVS Männer gingen ihren allgemeinen Dienstbefehlen nach, während die “Schraubenköpfe” bereits seit den frühsten Morgenstunden diverse Schäden an den gepanzerten Truppentransportern behoben. Wiederum andere, Explizit die zehnte Kompanie, gingen mit mäßiger Entspanntheit ihren halben freien Tag an, der Gros der zusammen gewürfelten Freischärler hatte sich in das sogenannte “Soldatenheim” begeben, wo sie schwache Alkoholika, verzuckerte Säfte oder grundlegenden Nahrung erhielten. Hier konnten sie auch ihren ohnedies geringen Sold gegen ein paar Päcken Spielkarten, Zigaretten, Magazine oder dergleichen, zu erschwinglichen Preisen eintauschen.
Nicht so Katharina, welche sich schon seit dem kürzlich eingenommnen Frühstück, schwarzer Tee und einige proteinhaltige Bissen, damit abmühte die langsam eintreffenden “Informationen” säuberlich in die Akten zu übertragen. Skurriler Weise wiesen einige der Gefreiten beachtliche Lebensläufe auf, verwickelte in schwere Feuergefechte mit Orks, Schützenkriege gegen die Häretiker, oder anderen anti-imperialen Abschaum, wie etwa Schmugglerbanden, Ganger, Sklaventreiber oder Piraten. Auch wiesen einige wenige bestätigte Ehrenabzeichen auf, etwa der wenig rühmliche Orden für im Kampf verletzte Soldaten. Grinsend nahm sie zur Kenntnis, das spezifisch im zweiten Zug, besonders viele Träger genannter Medaille waren. Nun konnte man das als besondere Leistung oder aber als jämmerliches Dienstversagen abtun. Indes vermisste sie immer noch die genaueren Hintergründe ihrer beiden “Helden”, welche sich ja unbedingt alleine durchschlagen wollten und somit eigentlich hätten abgestraft werden müssen. Genauer Banks, welcher wohl eben im Büro des “väterlichen Majors” einen kräftigen, befohlenen Rapport über sich ergehen lassen müsste. Außerdem galt es wohl noch einen “Neuzugang” zu verbuchen, einen Militärpopen Namens…. Sie durchwühlte die wohl einzige vollständige Akte. Xan Kriegor. 32 Standardjahre. Saubere Akte, keine Dienstvergehen. Guter Lasergewehrschütze… 115.tes Pyrarch. Eben blickte sie durch die halboffene stehende Tür ihrer Stube hinaus, als die massive Gestalt des angeblichen Halbcatachaners vorbeischlenderte.
“Gefreiter Banks! Hätten Sie vielleicht die Freundlichkeit mich über die Art Ihrer Strafe zu informieren? So könnten wir uns eine unnötige “Störung” des Majors zumindest formell ersparen. Gleichzeitig könnten Sie mir auch die Echtheit dieser Unterlagen soweit bestätigen.”
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Zielstrebig marschierte Xan durch das Armeegebäude, er hatte seinen Lehrgang erfolgreich abgeschlossen und durfte nun wieder zurück in die regulären Einheiten. Noch einmal blickte er auf die elektronisch geschriebene Benachrichtigung welche ihn dem Gruppenquartie lag. Wenn er es richtig gelesen hatte wohnte er zusammen mit jemanden names: Banks und Levy. Beide Namen kamen ihm verdächtig bekannt vor auch wenn ihm nicht einfiel woher... Auf der Nachricht stand das er der neuen Kommissarin des Zuges aufsuchen sollte wegen irgendeinem Aktenvergleichen. Genervt schüttelte er den Kopf, das einzige was noch langsamer und ungenauer arbeitete als das Administratum war die Imperiale Armee... Zum Glück für den Feldpriester das er zumindest was Dokumente anging relativ ordentlich war. Also hatte er sich seine Akte geschnappt und lief nun durch das Verwaltungsgebäude um das Büro der neuen Kommissarin zu suchen. Die Soldaten die ihm entgegen kamen starrten ihn ausnahmslos an, ob es an dem silbernen Aquila auf seiner Stirn oder den beiden Gebetsbücher welche an einer Kette gebunden an der Seite seines Gürtels befestigt waren konnte er nicht sagen. Nicht das es ihn auch besonders interessiert hätte...
Irgendwann als er die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte und zum Büro des Majors laufen wollte um nach dem Büro der Kommissarin zu fragen, sah er dann eine Frau in Kommissarsuniform und einen Mann welchen er schon vom 115. Pryach kannte, zumindest vom sehen her. Ruhig ging er auf die beiden zu und salutierte vor der Frau. "Junior-Kommissarin Angelova? Gefreiter Kriegor, sie wollten meine Akten zum Datenvergleich haben?"
Beide Fragen waren so ziemlich überflüssig denn allzu viele weibliche Kommissare gab es nicht und der Befehl war ziemlich eindeutig gewesen... Sichtlich gelassen hielt er ihr die Akte mit seinen Unterlagen hin, eine Kommissarin war das letzte was er fürchtete, da mussten schon die Diener des Erzfeindes kommen um ihn zu holen. "Verzeihen sie aber die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Feldpriester wurde noch nicht vermerkt Frau Kommissarin." Scheiße so jung wie die ist könnte sie meine Tochter sein...
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