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Koron… ja! Er sah zu den Fenstern mit ihrem trüben Kunstlich. Wie ein Mann der aus einem tiefen Traum erwachte und sie des Ortes, an dem er sich befand, erstmals bewusst wurde. Koron Drei… und … die anderen sind tot… aber nicht hier, nicht hier! Er fuhr sich wieder durch das Haar und atmete zittrig ein. Scheiße! Nun erhob Harry sich und das machte noch deutlicher was für ein riesenhafter Kerl er war. Selinas Nasenspitze hätte gerade einmal seine Brust berührt. Das sein Messer dennoch nichts vom Eindruck der Größe verlor, sprach nur dafür was für ein beängstigendes Mordinstrument es war. Das mit dem Jungen wollte ich nicht. Er kam auf die junge Frau zu, seine Bewegungen geschmeidig wie die eines Raubtieres, selbst in seinem jetzigen Zustand. Diese Art sich zu bewegen kündete davon das er sich auf das Kämpfen verstand. Dann, als sein breiter Schatten auf die Militärpolizisten fiel, packte er sein Messer plötzlich an der Spitze und reichte es Selina mit dem Griff voran. Tränen funkelten in seinen Augen.
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Selina hatte während der kurzen Gesprächspause einiges erwartet aber nicht sowas. Sie griff erst nach ein paar Sekunden Verspätung den Griff des Kampfmessers und reichte ihn, nachdem sie sich mit einem kurzen Blick nach hinten versichert hatte das Harrison noch immer bei der Tür stand, hinter sich, damit Harrison die Waffe sichern konnte. Nachdem ihr kurz darauf das Messer aus der Hand genommen wurde, wendete sie Harry wieder ihre volle Aufmerksamkeit zu.
Harry, ich muss dich jetzt bitten dich umzudrehen damit ich dir Handschellen anlegen kann. Ich hoffe du verstehst dass wir dich nicht so mitnehmen können.
Selina griff mit ihrer rechten Hand zu einer kleinen Tasche an ihrem Gürtel, öffnete diese und zog die Handschellen aus eben dieser.
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Der Riese wischte sich die Augen mit dem Handballen und nickte. Sein Gesicht war ein Schaubild menschlichen Jammers, aber er gehorchte klaglos. Noch einmal ging sein Blick zu dem verschütteten Essen, welches Ursache für all den Ärger gewesen war. Dann kreuzte er die Hände an den Gelenkten und hielt sie Selina auf dem Rücken hin. Als diese die Handschellen darum einrasten ließ wirkten sie nur wir dünne Metallbändchen, die den Hünen kaum würden halten können wenn er es nicht wollte. Doch Harry ließ alles bereitwillig mit sich machen und unterbrach sein eigenes Schweigen nur ab und an mit einem Schniefen. Harrison pfiff durch die Zähne und wog das Messer bewundernd in der Hand. Damit kannst du nen Grox glatt durchsäbeln. bemerkte er anerkennt. Der Griff der Waffe bestand aus einem gebogenen Stück Eflenbein oder Horn. Jedenfalls wirkte es auf den ersten Blick so. Bein näherer Betrachtung erkannte man des es sich um Chitin handelte. Die Waffe vermittelte einen Lebhaften Eindruck von den Monstern gegen die Harry gekämpft hatte, die er aber wohl nie ganz besiegen würde.
Na dann komm mal mit mein Großer.
Den Gefangenen in der Mitte führend verließen sie den Speisesaal.
Dann kannst du dich gleich dem zweiten großen Feind stellen. Dem Berichteschreiben. Harrison grinste zu ihr herüber und zwinkerte. Ach und Déres...! Willkommen in der Zehnten!
Er lachte schallend!
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Selina blickte den lachenden Harrison von der Seite, leicht grinsend, schief an. Sagte aber nichts dazu.
Nach einem kleinen Abstecher bei den Zellen und der Abgabe des Gefangenen dort, schrieb Selina, als sie wieder in ihrer Stube angekommen war, einen umfassenden Bericht über den Vorfall und lieferte ihn, nach anderthalb Stunden, im Büro ab.
Nachdem sie alles erledigt hatte, war sie zur Kantine zurückgekehrt, hatte sich dort eine Tasse Kaffein geholt und sich etwas abseits von dem wieder herrschenden Getümmel hingesetzt. Dort schlürfte sie ihren Kaffein und ließ den bisherigen Tag Revue passieren.
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Es war Cora, die sie dort entdeckte. Im Gegensatz zu ihrer Zimmergenossin hatte sie sich nicht mit einem Heißgetränk zufrieden gegeben sondern ihr Tablett mit dem Mittagsgericht und der doppelten Portion Nachtisch vollgeladen. Ich setze mich mal einfach zu dir, wenn es dich nicht stört. Gesagt getan, sie fand ihren Platz gegenüber von Selina und faltete die Hände zum Gebet an den Gottkaiser. Nach einigen gemurmelten Sätzen machte sie sich über ihr Mittag her und fand erst Worte für ihr Gegenüber als ihr gröbster Hunger gestillt schien.
Also... sie schluckte den Biss herunter Also Sprung haben sie versorgt, hat zwar stark geblutet aber der Schnitt war nicht tief. Eine Narbe mit der er angeben kann. Das war echt gute Arbeit. Mir ist ja fast das Herz stehengeblieben als den riesen Kerl gesehen hab. Da hast du auf jeden Fall einen beeindruckenden Einstand gegeben. Harrison hat gesagt du hast ihn zur Aufgabe überredet?
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Selina lauschte Coras Worten und schlürfe dabei ihr Kaffein.
„…Harrison hat gesagt du hast ihn zur Aufgabe überredet?“
Selina stellte ihre, fast leere, Blechtasse auf den Tisch und umschloss sie mit beiden Händen.
„Ja, mit ‘ner ordentlichen Portion Glück, könnte man sagen. Ich war eigentlich nur diejenige die ihm am Ende gesagt hatte wo er war. Dann hat er von sich aus mir seine Waffe gegeben und sich verhaften lassen. Sprung hatte recht mit dem, “...ist bestimmt n armes Würstchen.“ Der Riese, Derenfort heißt er, hat ordentlich was mitgemacht auf Sandix Welt. Ich will nicht wissen was, das was ich weiß ist mir schon genug. Ein Käfer in seinem Essen und die Worte eines, wie er sagte, Kindes, das meinte er sollte sich beruhigen, haben ihn austicken lassen. Mittlerweile wird mir auch klar, dass das Kind Sprung gewesen sein muss.“
Selina sprach vollkommen ruhig darüber und blickte ihrer gegenüber die ganze Zeit in die Augen. Sie brach, nachdem sie geendet hatte, den Blickkontakt ab, hob ihre Tasse wieder an und schlürfte, mit dem Blick in die Tasse, den letzten Rest ihres Kaffeins. Dann stellte sie die Tasse wieder auf den Tisch ab.
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Etwas betreten stocherte Cora in ihrem Essen herum. Naja... was der Krieg so aus einem machen kann, nicht wahr? Es gibt viele in der Zehnten die sowas erlebt haben. Du musst nur mal Nachts in einen Schlafsaal gehen, da kannst du hunderte Namen hören, nach denen gerufen wird und hundert Monster, die die Leute noch im Schlaf verfolgen. Sie spießte ein Stückchen Wurst auf ihre Gabel, hielt es sich kurz vor die Augen und biss dann hinein. Jedenfalls hast du gut reagiert und wenn es dich interessiert, den Großen wird man vermutlich nicht so hart bestrafen. Ein, zwei Wochen ins Loch denke ich mal. Bei dem was in der Kompanie so alles abgeht gehört ist kleiner Ausraster noch das Harmlosere.
Ach dabei fällt mir was ein. Wir haben heute Nacht einen Einsatz. Besprechung ist nach dem Abendessen, bis dahin ist erst einmal Dienstunterbrechung. Ruhe dich ein bisschen aus wenn du magst, diese Außeneinsätze sind meistens ziemlich anstrengend. Jetzt grinste sie ihre Zimmergenossin an, was sie sehr jung wirken ließ. Und iss mal was Mädchen, bist ja nur Haut und Knochen. Man kann sich doch nicht nur von dem Gebräu da ernähren. Weißt du denn nicht das die da Maschinenöl rein tun? Das Zeug frisst dir die Eingeweide weg.
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Wie auf Kommando knurrte ihr Magen. Sie grinste Cora an.
Wenn Maschinenöl wachhält solls mir recht sein. Aber du hast recht, ich hol mir jetzt auch mal meine Portion. Mein Magen beschwert sich schon dir nur beim essen zuzusehen.
Mit diesen Worten stand Selina auf und marschierte in Richtung Warteschlange vor der Essensausgabe. Minuten später schlug sie, mit ihrer Mahlzeit auf dem Tablett, den Weg zurück zu ihrem Tisch ein, wo sich die noch immer speisende Cora befand. Selina setzte ihr Tablett gegenüber von Cora ab und ließ sich wieder nieder. Sie faltete, wie Cora vorher, die Hände zu einem kleinen Gebet um anschließend ihre Mahlzeit zu verzehren.
Nach dem sättigenden Mahl erhob sie sich zusammen mit Cora, die ihre zweite Portion Nachtisch gerade verspeist hatte.
Ich mach gleich einen kleinen Spaziergang und werde mich dann wohl bis zum Abendessen hinlegen, in welchem Raum findet denn die Einsatzbesprechung statt?
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Oh in gar keinem Besprechungsraum, Schätzchen. Der Leutnant ist ein Fan davon sowas immer direkt vor dem Losfahren zu machen. Quasi feldmäßig, oder wie immer man das nennen will. Auf Besprechungsräume greift sie nur zurück wenn was wirklich Großes ansteht, oder es direkt befohlen ist. Aber mach dir keine Sorgen, wir gehen nachher zusammen hin. Die junge Frau räumte das Schlachtfeld auf ihrem Tablett zusammen. Sie hatte ihre Mahlzeit in einem erschreckendem Tempo verschlungen.
Mach du mal deinen Spaziergang und genieße die architektonischen Wunder unserer schönen Kaserne. Aber sei leise wenn du nachher auf die Stube kommst. Ich hau mich jetzt nämlich aufs Ohr. Sie zwinkerte ihrer Zimmergenossin und Waffenschwester zu und trug ihr Tablett zur Geschirrrückgabe.
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Vorgeschichte
Militäressen... Und ich dachte schon, ich würde das nie mehr sehen.
Der Sarkasmus war kaum zu überhören.
Das Essen ist dafür da, dich am Leben zu erhalten und dir die Nährstoffe zu geben, die der Körper braucht, nicht um dir zu schmecken. Also halt die verdammte Klappe und friss.
Das Essen, so man es Essen nennen wollte, schmeckte im besten Fall nach nichts, doch dafür war es tatsächlich reich an allen Proteinen und Vitaminen, die der Menschliche Körper braucht, wenn er belastet wird.
Die Kantine war leer, denn sie hatten genau die Ebbe erwischt, zu spät um zu frühstücken, zu früh aber zum Mittagessen. Dank des Jetlags jedoch, war es der Gruppe egal, sie hatten ein spärliches Frühstuck und kein Mittagessen, jetzt mussten sie das nachholen.
Was sagt ihr? Wie viele Groxe haben sie da drinnen verarbeitet?
Gar keinen. Das Essen wird künstlich hergestellt. Sicher schonmal was von Soja gehört.
Was man hier wohl machen muss, um echtes Fleisch zu bekommen?
Hab mal gehört, man kann das bekommen, wenn man medallien bekommt. Ich glaube, für den silbernen Adler bekommt man jede Woche einen Kilo.
Der silberne Adler? Ich hab zwar grad keine Ahnung, was man machen muss, um den zu bekommen, aber für ein Kilo Fleisch mach ich's.
Vergiss es, es ist wahrswcheinlicher, dass du stirbst, als dass du den bekommst. Außerdem bin ich mir grad nichtmal sicher, ob wir als Straflegionäre den überhaupt bekommen können.
Halt mal lieber die Klappe, ich glaube, die wissen nichtmal, dass wir von ner PB kommen und glauben, wir wären ganz normale Soldaten.
Na wenn sie das glauben, dann wollen wir diese Illusion mal aufrecht erhalten. Nach dem Essen gehts ins Quartier. Nachdem wir unsere Ausrüstung ordnungsgemäß verstaut haben, laufen wir paar Runden, 20 für'n Anfang, damit sich das Essen nicht ansetzt und danach Morgensport. Wenn wir keine gute Figur machen, könnten die vielleicht ein wenig nachfragen, und ich habe keine Lust, eingesperrt zu werden.
Auch wenn sonst niemand auf Redford hört, der Gedanke, wieder als Straflegionäre behandelt zu werden, gefiel niemanden, und der Vorschlag des Sarge hörte sich noch am besten an, um genau das zu verhindern.
Gesagt - Getan. Nach dem Essen wurde das Zimmer auf Vordermann gebracht, runden gelaufen und Morgensport am Appellplatz gemacht.
Weiter beim Appellplatz
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