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Das Büro des Marshalls war spartanisch eingerichtet. Keine Fenster bot Attentätern eine Möglichkeit und lediglich der goldene, doppelköpfige Adler an der Wand konnte als Raumschmuck bezeichnet werden, sah man einmal von dem wuchtigen Schreibtisch ab, dessen Flanken, grimmige Greifen darstellten. In einer Ecke stand ein Rüstungsständer mit der imposanten Arbitesrüstung eines Marschalls. Der Schutzanzug war gut gepflegt zeigte aber Spuren des Gebrauchs. Ausgebesserte Kratzer und Einschussdellen zeugten davon das auch ein Anführer der Arbites die Straße nie hinter sich lassen würde. Das schartige Kettenschwert ruhte auf einem Gestell. Selbst im ruhenden Zustand strahlte diese Waffe Bedrohlichkeit aus, wie ein schlafendes Raubtier.
Doch das Imposanteste war sicherlich Marschall Ludwig selbst. Ein Hüne von einem Mann. Die Schatten, der spärlichen Beleuchtung, zeichneten tiefe Furchen in sein markantes Gesicht. Kein Haar spross auf seinem Haupt, lediglich um Mund und Kinn wuchst ein gepflegter Bart. Ludwig mustere sie von oben bis unten.
Die Nachricht des Servitors hat mir ein Rätsel aufgegeben. Ich verstehe nicht ganz wie der Adeptus ihrem Orden helfen soll. Wir kümmern uns nicht um die Belange der Kirche und ihrer Unterorganisationen. Jedenfalls nicht solange keine Straftat vorliegt. Was genau ist also ihr Anliegen Schwester?
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Lyn begutachtete den karg eingerichteten Raum und wand sich dann dem Marchall zu.
"Sie sagten das die Belange der Kirche nicht ihre Angelegenheit sind, doch so wie ich es sehe sind sie es nun dennoch da ich davon ausgehe die Korruption hat sich in der Kirche hier auf Koron III festgepissen."
"Die finanziellen Mittel die von den Gläubigen an die Kirchen gegeben werden sollten dem Imperium zu gute kommen und nicht den Taschen eines Kardenals oder irgendeiner anderen Person!"
"Deshalb möchte ich sie darum bitten dies genauer zu untersuchen."
"Desweiteren möchte ich sie um eine persönliche Kleinigkeit bitten da ich Probleme mit der hiesigen Bevölkerung hatte."
"Wäre es möglich mir eine Schusswaffe zu überlassen ?"
"Zudem wäre es intressant zu erfahren ob die Gewaltanwendung der PVS hier auf Koron III normalerweise derart brutal vollstreckt wird ?"
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Der Marshall ließ ein kurzes, kratziges Lachen hören. Nicht herablassend, sondern eher von Verwunderung getragen. Hätten seine Leute diesen historischen Moment miterlebt, sie hätte sicher einen kollektiven Herzinfarkt bekommen. Niemand hatte Ludwig jemals lachen hören.
Sie sind sehr naiv Schwester. Das meine ich nicht negativ, vielmehr ist es erfrischend. Allerdings kann es sich auch als gefährlich für sie erweisen. Sie beschuldigen einen der höchsten Würdenträger und angesehensten Bürger Gohmors der Veruntreuung. Hätten sie dafür stichhaltige Beweise würden sie jetzt nicht vor mir sitzen sondern vier Stockwerke tiefer in einem schwarzen Plastiksack liegen. Er legte die Fingerspitzen aneinander.
Der Kardinal ist ein mildtätiger Mann und bekannt für seine regelmäßigen Speisungen der Armen. Es ist in meiner Funktion unmöglich Partei zu ergreifen, außer der des Imperiums. Ich will ihnen auch nur verständlich machen das ich keine Männer abziehen kann um vermeintliche Unregelmäßigkeiten in irgendwelchen internen Geldverteilungen der Kirche zu untersuchen, wenn Ketzer und Xenoanbeter planetenumgreifende Umstürze planen. Sie sollten sich überlegen ob sie das geistliche Oberhaupt Korons, ohne Beweise anprangern wollen. Ihre Bürgerpflicht in allen Ehren, aber der Adeptus kümmert sich um Vergehen, welche die Stabilität der imperialen Gesellschaft bedrohen. Korruption und Unredlichkeit umgibt uns allerorts Schwester. Ich habe in meiner Dienstzeit in vier Makropolen gedient und Gohmor ist bei weitem nicht die verkommenste davon. Ich fürchte man hat ihnen in ihrem Kloster ein utopisches Bild vermittelt, mit welchem die Wirklichkeit der imperialen Gesellschaft nicht mithalten kann. Sie und ich streben das Ideal eines Imperiums an, welches die Unzulänglichkeit sündiger Bürger zu einem Wunsch degradieren. Dennoch dürfen wir nicht in der Aufgabe wanken auf die Erfüllung dieses Wunsches hinzuarbeiten, möge es auch weitere zehntausend Jahre dauern ihn zu erfüllen. Vor diesem Hintergrund verstehen sie vielleicht auch das die PVS nicht mit unnötiger Brutalität vorgeht, sondern mit nötiger Härte. Der einfache Mensch respektiert nur Stärke, Strafe und die Androhung weiterer Strafen. Ich weiß nicht was ihnen widerfahren ist, aber wenn ich mir ihre Kleidung ansehe kann ich es mir vorstellen. Bedenken sie, jeder Gesetzesbrecher der sein Leben lässt, mag sein Vergehen auch gering und die Strafe drakonisch erscheinen, ist ein Fanal für jeden der es mit ansieht. So wie Nachsicht ein Ansporn für die Nachahmung der begangenen Straftat ist. Mit Verlaub, ich hörte das die Mitglieder der Sororitas Schwesternschaft auch nicht gerade zu jenen gehören, bei denen Vergebung ganz oben auf der Agenda steht. Ohne Zucht verwandeln sie Bürger in rasende Bestien, dem Tier näher als dem Menschen. Ich hoffe sie verstehen meinen Standpunkt, Schwester. Er machte eine kurze Pause um seine Worte wirken zu lassen.
Was eine Waffe angeht…
Natürlich kann ich ihnen keine unserer Dienstwaffen überlassen. Aber theoretisch könnte ich ihnen eine beschlagnahmte Waffe aushändigen, die nicht in direkter Verbindung mit einem Verbrechen steht. Natürlich müssten sie die Formulare für Übernahme und Amthilfe ausfüllen. Was einige sind!
Allerdings tragen sie doch eine Kettenschwert. Ich pflege selbst eine solche Waffe, bei Zeiten zu nutzen und frage mich, ehrlich gesagt wieso sie sich nicht auf ihr Schwert verlassen?
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Lyn lächelte den Marschall an.
"Ihr Standpunkt ist mir klargeworden und mit dieser Erkenntnis kann ich leben denn die Zeit ist noch nicht soweit."
"Vielleicht habt ihr Recht und unser großes Ziel ist noch in weiter Ferne doch es kann durch unser gemeinsames Bestreben erfüllt werden und wenn es weitere 10000 Jahre dauern wird."
"Ich bin im Kloster der Schwesternschaft groß geworden und habe in der Schola eine ähnliche Ausbildung wie ein Komissar durchlaufen und doch mögt ihr Recht haben...das Imperium außerhalb der Mauern der Schola ist noch nicht so weit dem Ideal zu entsprechen."
"Im nachhinein müsste man eigentlich die PVS-Polizisten für ihre hervorragende Leistung ehren." "Denn der Imperiale Glaube lehrt uns , daß die Seele eines Verstorbenen sich im Warp entweder mit dem Imperator vereinigt oder vom Chaos verzehrt wird."
"Da ihre Sünde gering ausfiehl wird ihnen Vergebung zuteil werden und sie werden sich mit dem geheiligten Imperator vereinigen."
"Das Gebet mag die Seele läutern, doch nur der Schmerz läutert den Körper."
"Beide sind unerläßlich für das Überleben der Menschheit"
"Sagte einst ein bekannter Konfessor"
"Ich fülle die Formulare für die Waffe gerne aus."
Ich pflege selbst eine solche Waffe, bei Zeiten zu nutzen und frage mich, ehrlich gesagt wieso sie sich nicht auf ihr Schwert verlassen?
"Ich verlasse mich aus diese Waffe doch würde ich gerne etwas in der Hand haben was ich auch auf kurze Entfernung nutzen kann, da meine Kampfausrüstung in meinem Orden liegt und dies hier angeblich eine sichere Makropole sein sollte in der nichtmal ein Kettenschwert nötig wäre."
Lyn lächelte den Marchall an.
"Leider sind die Informationen öfters etwas überholt."
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Zwar konnte er sich nicht vorstellen das die Ausbildung der Schwester mit der eines Kommissars vergleichbar war, aber der Marschall sagte nichts dazu. Das die Schwester so mit seiner eigenen Einstellung konform ging gefiel ihm, kannte er diese Denkweise doch nur von seinen eigenen Leuten.
Gut, ich werde sie im Anschluss in die Asservatenwaffenkammer führen lassen. Wenn sie mir die Frage erlauben wollen, was genau haben sie jetzt weiter vor?
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"Herr Marschall ich wurde hier nach Koron III entsand um einen Ort für ein Kloster der Schwesternschaft zu finden, doch derzeit scheint es noch nicht an der Zeit zu sein dies einzuleiten."
"Es wäre daher sicherlich von Vorteil sich hier auf Koron erstmal einen Namen zu machen und eine Stellung zu sichern damit wichtige Personen der Imperialen Gesellschaft hier auf Koron einen ernst nehmen und nicht lächelnd zu mir herabblicken."
"Daher werde sich schauen was ich nun machen kann um dies zu erreichen, damit ich dann später erneut mit dem Kardinal über das Kloster sprechen kann."
"Wenn ihr eine idee oder gar eine Stelle für mich habt wäre ich sehr dankbar."
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Eine Stellung kann ich ihnen nicht anbieten Schwester. Unsere Arbitratoren durchlaufen ein jahrelanges Training, welches sich von dem ihres Ordens doch stark unterscheidet und in den Facetten seiner moralischen Vermittlung abweichen mag. Eine niedere Arbeit, etwa als Bürokraft , möchte ich ihnen nicht geben, nicht weil es unter ihrer Würde wäre, ein Leben im Dienst des Imperators ist niemals gering oder unwürdig. Vielmehr würde es eine Verschwendung ihres Könnens bedeuten. Frömmigkeit und kämpferisches Talent, welches ich einer Schwester des Soroitas zuspreche, zu vernachlässigen ist Sünde. Er schien einen Augenblick zu sinnieren. Haben sie schon einmal überlegt sich bei der PVS als eine Art… kämpfende Seelsorgerin anzubieten? Sie könnten ihr Kriegshandwerk in die Waagschale werfen und es gibt dort zweifelsohne viele verlorene Seelen. Nun lehnte er sich weit über seinen Schreibtisch vor.
Ich wäre sogar bereit ihnen ein Schreiben mitzugeben. Eine kleine Notiz, die ihnen vielleicht hilft bei der PVS Fuß zu fassen. Die Kirche unterstützt dieses Vorhaben sicherlich mehr als das Klosterprojekt und wer weiß… vielleicht finden sie gläubige Frauen die ihnen eine Gemeinde sein kann, welche letztlich den Ausschlag zur Klostergründung geben kann. Die Wege des Gottkaisers sind verschlungen.
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"Nun euer Vorschlag klingt weise da ihr mir bei euch nichts anbieten könnt werde ich versuchen bei der PVS Fuß zu fassen". "Es wird sicherlich nicht einfach unter den vielen einfachen Soldaten zu sein doch ist es einen versuch wehrt und göttlichen beistand benötigen diese armen Seelen sicherlich. " "Geben Sie mir bitte dieses Schreiben und ich werde mich dann dort umsehen." "Vielen Dank und der Imperator schütze euch!"
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Der Marschall hielt sein Versprechen. Während er ein kurzes Schreiben aufsetzte führte der gleiche Servitor, der Lyn auch in der Büro geleitet hatte, in die Waffenkammer. Genauer gesagt in eine von mindesten zehn Waffenkammern. Die Arbites beschlagnahmenten tagtäglich so viele Waffen das die Entsorgung oder Rückführung in den koronischen Verkauf, kaum hinterher kam. Die Größe der Mordinstrumente wuchs mit der aufsteigenden Zahl der Räume. Raum 1 Hieb und Stichwaffen, Raum 2 Pistolen, über Sturmgewehre bis zu Raketenwerfern. Die Bevölkerung Gohmors war besser ausgerüstet als so manche Armee anderer Planeten. Die Menschmaschine hielt bereits vor Raum zwei, nachdem sie eine gepanzerte Schleuse und zwei Wachen passiert hatten. Die ausgefüllten Formulare gestatteten es der Schwester sich eine Pistole auszusuchen. Allerdings erlaubten sie es nicht das sie sich Zubehörteile wie Zielsysteme, Zusatzmagazine oder Laufgewichte aneignetet. Während sie ihre Auswahl traf wartete der halbmechanische Begleiter geduldig, wobei der Motor, welcher ihn von der Hüfte abwärts als Körper diente, im Leerlauf tuckerte. Nachdem dieser Akt der Amtshilfe abgeschlossen war führte der Weg wieder in die oberen Räume. Ein Arbitrator überreichte der Soroitas das Schreiben. Eine kleine Schriftrolle aus schwerem Pergament, mit dem Wachszeichen des Adeptus versiegelt.
Das sollen sie bei einer PVS- Kaserne dem Rekrutenbeauftragten geben. Ansonsten wünscht ihnen der Marschall den Segen Terras.
Der Imperator beschützt!
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Lyn nahm sich etwas wiederwillig eine einfache Pistole und blickte den Servitor kurz an der vor sich hinsurrte.
"Diese Schusswaffe wird wohl fürs erste ausreichen müssen auch wenn ich noch nie mit einer solchen Laserpistole geschossen habe, da sie nicht der Heiligen Dreifaltigkeit aus Bolter-, Melter- oder Flammenwaffen entspricht."
Sie unterschrieb die Formulare für den Erhalt der Waffe und ging mit dem Servitor nach oben wo sie
eine kleine Schriftrolle aus schwerem Pergament, die mit dem Wachszeichen des Adeptus versiegelt ist erhielt.
Das sollen sie bei einer PVS- Kaserne dem Rekrutenbeauftragten geben. Ansonsten wünscht ihnen der Marschall den Segen Terras. Der Imperator beschützt!
"der Imperator wache über euch!"
Mit diesen Worten wendete sie sich vom Aribatoren ab und machte sich auf den Weg in die PVS-Kaserne.
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