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Die Eisenbahn war es auch, die unmittelbar vor dem verdreckten Fenster der Wohnung, auf einer der verrußten Hochstrecken, entlangdonnerte. Gohmor war stolz auf die Pünktlichkeit seiner innerstädtischen Zugverbindungen und so konnte man die Uhr nach der Prozedur stellen, die sich alle fünfundzwanzig Minuten abspielte. Erst traf der Frontscheinwerfer die Wohnungsfenster und tauchte das Innere der Behausung in gelbes Licht. Dann rauschte der Zug vorbei und brachte alles zum hüpfen, klirren und vibrieren was nicht angenagelt war. Bilder aufzuhängen erübrigte sich also vollkommen. Dabei war die Wohneinheit an sich nicht schlecht. Etwas ungepflegt, sicher aber es gab wesentlich schlimmere Löcher. Die Wände waren mit viereckigen Plastikpaneelen gefliest, die in depressiven Braun gehalten waren. Vermutlich war dies auch besser so, denn wären sie heller gewesen, so hätte der speckige Dreck ungezählter, rauchender Vorbesitzer sie sicher wieder zum Braunsein verdammt. Wohnstube und Küche waren nur von einer hüfthohen Durchreiche voneinander getrennt, die Schlafstätte befand sich in einer Nische des Wohnraumes. Nasszelle und WC waren immerhin in einem kleinen Separatraum eingerichtet. Denn ganz ohne Luxus war die Stätte nun auch nicht. Fließendes Wasser, warm und kalt. Zwar machte die Leitung beim Aufdrehen Geräusche als würde sich ein brünstiger Ork durch die Rohre zwängen, aber sie funktionierten. Der Herd in der Kochzelle tat auch noch seinen Dienst, genauso wie Strom und Heizung. Ein Vidgerät gab es nicht, aber die Anschlüsse dafür. Dafür war in eine Wand ein lokales Kommgerät eingelassen. Das Display erwies sich als arg zerkratzt dennoch blinkte die Funktionsleuchte.
Alles in Allem hätte man es schlimmer treffen können.
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Als Lyn nach der Reise mit dem Zug die Wohnung betrat durchfuhr es sie wie ein Schock.
"Beim Imperator der geehrte Herr Heimlich kann sich morgen etwas anhören."
"Mich in dieses rattenverseuchte Loch abzuschieben, immerhin habe ich einen wichtigen Auftrag im Namen der Ekklesarchie zu erledigen also sollte man mir wenigstens eine angemessene Unterkunft stellen! "
Schnaubend vor Wut über die Unterkunft und das nicht vorhandene Zimmer in der Kathedrale verließ sie den Raum nachdem sie ihre Sachen dort abgelegt hatte, um sich die Umgebung genauer anzusehen.
"Das was dieser Heimlich sich gegenüber mir erlaubt grenzt an Ketzerei."
"Ich hatte eigentlich erwartet das man mich herzlich empfängt und mir ein Zimmer in der Kathedrale stellt in dem ich meinen Gebeten nachgehen und mich mit meinem Auftrag in Ruhe befassen kann."
"Aber nein dieser verläumnische Heimlich schickt mich hier wohl in einen Bezirk in dem das Recht des Stärkeren gilt und nicht die imperiale Verfassung."
Wütend und frustriert durchschitt sie nun die Umgebung der Unterkunft.
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nach einiger Zeit und einer Nacht in der sie kein Auge aufgrund des Bahnverkerhs zugetan hatte ging sie aus der Unterkunft zum nächsten Bahnsteig um wieder zur Kathedrale zu fahren.
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Er gieng nach dem Dienst zurück zu seiner Unterkunft. Das Wetter war wie so oft düster und Wolkig, auf dem Weg traf er eine Schwester der Sororitas.
Guten Tag, geehrte Schwester.
Das Wetter heute ist mal wieder typisch für Koron,
oder seid ihr anderer Meinung?
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Lyn blickte zu dem Mann und musterte ihn intensiv.
Verehrter Herr ich muss euch entäuschen aber über das Wetter auf Koron III kann ich euch noch nicht all zu viel sagen, da es mich vor kurzem erst auf diesen Planeten verschlug.
Es freut mich jemanden hier auf diesem gottverlassenen Planeten zu treffen der eine Schwester des kampfes erkennt, denn dies war bis vor einem Augenblick nicht der Fall.
Möget ihr dem Imperator weiterhin treue Dienste leisten Soldat und vergesst nicht der Glauben gewährt euch Kraft.
Lyn wandte sich von dem Herrn ab und setzte sich beim Bahnsteig ,auf den nächsten Zug zur Kathedrale,
wartend auf eine Bank.
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Eine alte, oder vielmehr uralte, Frau wahr stehen geblieben und blickte zu Lyn herüber. Sie ging soweit vornüber gebeugt das es schien als müsse sie jeden Augenblick umfallen. Dies zu verhindern stützte sie sich auf einen Krückstock der ihr eigenes Alter wohl noch einmal um einiges übertraf. Sie wiegte den Kopf als wäre sie sich über eine Sache selbst nicht ganz sicher und kam dann mit all ihrer Zurschaustellung absoluten Alters auf die Soroitas zugelaufen. Dabei war sie instinktiv darauf bedacht einen Bogen um Leman zu machen, der noch immer in der Nähe stand, wohl etwas verdutzt von der Abfuhr die ihm die Frau gerade gegeben hatte.
Die Alte jedenfalls blieb nun vor der Bahnhofsbank stehen und kniff die Augen zusammen. Sie versuchte aber nicht etwa das Gesicht der Frau zu deuten, sondern hatte den trüben Blick auf die Stickerrein der Robe gerichtet.
Tatsächlich… stammelte sie.
Dann plötzlich warf sie sich auf den schmutzigen Boden, ungeachtet ihrer alten Knochen und packte Lyns Gewand am Saum. Mit Tränen in den Augen begann sie die Embleme auf der Robe zu küssen.
Dann packte sie die Hände der Frau und küsste auch diese.
Natürlich hatten einige Umstehende dies bemerkt. Lacher ob der verrückten Alten waren zu hören, verwirrte Nachfragen ob man helfen könnte, auch angestrengtes Vorbeisehen konnte man finden.
Das Großmütterchen richtete sich inzwischen ächzend auf und wandt sich den Leuten zu.
Sie ist eine Heilige, ich habe das Zeichen vor sechzig Jahren bei der Belagerung von Inala- Primus gesehen. Sie deutete auf das I der Inquisition und andere Symbole. Engel der Sühne haben es getragen und uns vor einem schlimmen, schlimmen Schicksal bewahrt. Sie waren übermenschliche Wesen, in das Licht des goldenen Thrones gehüllt. Die zittrige Stimme der Alten hob zu beachtlicher Lautstärke an.
Sie muss eine von ihnen sein… eine Heilige… ein Engel.
Eine kleine Menschentraube bildete sich um Lyn, die Alte und den nachstehenden Leman. Es mussten wohl zwanzig Personen sein und andere reckten die Köpf um zu sehen was vorging. Da schob sich eine Mutter, mit einem Kind auf dem Arm, durch die Wand aus Leibern.
Segne mein Baby, Heilige! Bitte segne mein Baby!
Nun gab es kein Halten mehr, die Menschen drängten auf Lyn ein. Verlangten Gebete und Fürbitten für ihre Seelen, Segnungen und Vergebungen ihrer Sünden.
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"Ich bitte euch !"
"Hört auf euch vor mir zu verneigen, preiset den göttlichen Imperator und nicht mich."
Aufgrund der vielen Menschen die Lyn umkreisten wurde sie nervös und blickte verängstigt von einer Person zur nächsten und den Babys die man ihr entgegen hielt.
"Bitte, bitte lasst mir etwas Luft zum atmen."
"Ich war nie auf Inala-Primus, ihr verwechselt mich mit einer anderen Schwester."
"Ein Engel bin ich keineswegs sondern eine Sororita, eine Schwester des Kampfes."
Da die Menschen nicht aufhörten auf sie einzureden und sie teilweise auch berührten, blickte sie gen himmel und murmelte wie in Trance ein Gebet.
"Imperator, unser Vater, gib mir deinen Segen,
setze mich als dein Werkzeug ein,
lass mich deinen Willen verbreiten,
lass mich deine Feinde mit der reinigenden Flamme verbrennen,
und gib uns den Glaubenden dein Heil."
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Nachdem sie das Gebet beendet hatte sank ihr Blick auf die Alte Frau die sie betrachtete.
"Betet für uns und segnet die Babys!"
Die anderen Personen zerrten an ihr als wäre alles was sie bei sich trägt heilig und Gold wert, während Lyn sich versuchte zu wehren ohne eine Waffe zu ziehen und somit unterband das ihr jemand etwas wegnehmen konnte.
Lasst mich in Frieden!"
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Die Leute hingen an Lyns Lippen, doch sie schienen nicht wirklich zu hören was sie sagte. Ihren Beteuerungen weder Engel noch Heilige zu sein ließen sie völlig kalt. Dafür versetzte sie das kleine Stoßgebet in wahrhaftige Verzückung. Menschen verschiedenster, sozialer Schichten drängten sich um die Bank und reckte die Hände nach ihr, Begeisterung und Fanatismus glühte in ihren Augen.
Ja heilige Schwester, ein Gebet!
Ja bitte sprecht ein Gebet für uns!
Leistet Fürbitte beim Imperator für uns!
Weiter hinten waren zwei PVS- Polizisten auf den kleinen Tumult aufmerksam geworden. Ihre Gesichter verrieten nicht was sie von der Szenerie hielten, denn sie lagen
unter den typischen Atemschutzmasken der Armee verborgen. Dennoch näherten sie sich langsamen Schrittes, die behandschuhten Hände auf den Schlagstöcken ruhend.
off: Keine Doppelposts, ich vergesse euch schon nicht.
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Nach einiger Zeit brachten die Personen Lyn zu Boden und versuchten weiterhin ihrer Sachen habhaft zu werden. Selbst als sie am Boden lag ließen sie nicht ab von ihr und wollten weiterhin Fürbitten für sich und ihre Kinder erhalten.
Ein Mann mittleren Alters schaffte es ihr das Kettenschwert welches an ihrem Gürtel hing zu entreißen.
Wie von Sinnen aktivierte er das Schwert wodraufhin die Leute aufgrund des surrenden Geräusches von Lyn zurückschreckten.
Er hingegen schritt mit der Waffe auf sie zu während sich die Gesichter der übrigen Personen sich in Entsetzen erfüllten.
"Seht nun lasst uns sehen ob Sie wirklich ein Engel ist!"
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