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Spät Schicht, Mitternacht. Allein das niemals verstummende Hämmern der automatischen “Biegmaschinerien” hallte noch. Stählerne Lorenräder stoben quietschend im vorüber gleiten gleißend funkensprühende Spritzer. Irgendwo vernahm man noch das monotone Arbeitsmantra, sich selbst zentrifugierend, wider die eigene Achse drehend beständig wiederholend. “Arbeitsam ist Redlichkeit!”, knarzen, zischend, Bänder drehend, “Ein unproduktiver Tag ist ein vergeudeter Tag!”, kurbeln, hämmern, zischen, Feuersbrunst, flüssiges Stahl, “Der Imperator entlohnt euer Herzblut und euren Schweiß!”, aufjaulend stanzten mächtige Pressluftturbinen armdicke Bolzen durch dezimeterstarke Ablativplatten, robotisch Fertigungsarme spulten im Akkord Panzerketten um dafür vorgesehene Gewinde, “Zum Wohle des Imperiums, zur Ewigkeit der Menschheit!”. Über jenen höllisch anmutenden Apparaturen und jenem rotglühenden Inferno ungefertigter Rüstungselemente, spannte sich ein auf Drahtgittern ruhender Aufsichtsbalkon, auf welchem wiederum zwei viel zu verschnörkelte Gestalten zu geruhen schienen. Eine davon hatte dieses überaus typische, schmierige Gossenadel aussehen, der Bursche nannte sich Alejandro Vargini, jener Zweiter hingegen, wies genetisch bedingte Würde auf, entspannte sich kaum im stehen, und besaß eine Bussardartige Hakennase von astronomischem Ausmaß, das sie ihm geradezu auf den geblähten Oberlippen klebte. Dieser hielt jedoch ebenso eine mit schwarzem Edelleder bespannte “Schachtel” in seinen Händen, während ersterer abermals nervös auf seine eingesteckte Taschenuhr linste…
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Der Professor und Monglor kamen pünktlich. Was an ein Wunder grenzte denn das Taxi hatte sie nur bis zu den äußersten Werkshallen gebracht und obendrein hatte der Fahrer ein nicht geringer Gezeter angestimmt und etwas von übermäßiger Achsbelastung und doppelten Fahrpreis gekeift. Der Ogryn hatte ihn mit seiner Beredsamkeit schließlich soweit umstimmen können das der Mann eingesehen hatte das es besser wäre die Angelegenheit auf sie beruhen zu lassen und schnell andere Gefilde aufzusuchen. Anschließend hatten sie trotz genauer Beschreibung einige Zeit suchen müssen um den ausgemachten Platz zu finden. Das Gelände war riesig und trotz der nahezu automatischen Nachtbesetzung galt es vereinzelten Personen aus Fleisch und Blut auszuweichen. Das sie dennoch pünktlich waren, war dem Erscheinen des Professors durchaus zuträglich, wenn auch keiner der bereits Anwesenden etwas in der Richtung bemerken lies. Man schritt zügig zum “offiziellen” Teil. Die Streitenden hatten sich ohnehin nichts zu sagen und den beiden verbleibenen Personen schien der Sinn auch nicht sonderlich nach Unterhaltung zu stehen. Schnabelmayer hatte den Metamenschen kurz erklärt was nun passieren würde und konnte. Dadurch hoffte er zu verhindern das Monglor eine Dummheit beging. Die hintergründig arbeitenden Maschinen übertönend hob der Mann mit der Schatulle die Stimme.
Meine Herren!
Wir haben uns zu einem ritterlichen Treffen eingefunden. Professor Schnabelmayer hier, ist in seinem Ansehen und seiner Ehrhaftigkeit aufs tiefste verletzt, da ihm Herr Vargini hier Unehrlichkeit vorwarf und ihm Tätlichkeiten angedeihen lies. Professor Schnabelmayer fordert Satisfaktion, welcher Herr Vargini Genüge zu tun gedenkt. Dem Ehrenhandel wohne ich als Richter, in Vertretung der edlen Dame Di Corvo-Orsius, bei. Die edle Dame Di Corvo-Orsius ist nach den Statuten des Essai sur le duel die dritte, die unbeteiligte Instanz. Ihr markeloser Leumund ist also solches Garant für den absolut integeren Ablauf des Treffens. Man hat Pistolen gewählt und beide Herren zeigen sich einverstanden.
Darf ich die Gentleman zu mir bitten?
Beide Männer traten zu dem Richter, welcher das Kästchen öffnete. Darin zwei einschüssige Vorderlader.
Der Geforderte hat die Wahl. Vargini griff sich eine der Pistolen und wog sie in der Hand. Schnabelmayer tat es seinem Beispiel nach. Die Waffen waren altertümlich, ihre Läufe nicht so genau gearbeitet wie es bei der maschinellen Produktion moderner Waffenschmieden der Fall war. Das bescherte ihnen einen gewissen Grad an Ungenauigkeit, ihre tödliche Wirkung minderte dies jedoch nicht im Geringsten.
Möchte einer der Herren von dem Duell zurücktreten oder sich entschuldigen? Die Gegner schwiegen, die Lippen zu weißen Strichen zusammengepresst.
Auf ihre Positionen, meine Herren! Zwölf Schritte, die Pistole am langen Aarm. Die beiden, etwa gleichgroßen, Männer stellten sich Rücken an Rücken, die Pistole jeweils in der harrabhängenden Hand.
Eins!
Beide machten einen gestelzten Schritt und entfernten sich voneinander.
Zwei!
So entfernten sie sich, bis vierundzwanzig Schritte sie trennten.
Drehen sie sich um, meine Herren.
Jeder wurde seines Feindes angesichtig.
Die Pistolen!
Wie Spiegelbilder winkelten beide den Arm so an das die Mündungen zu dem gewaltigen, sich drehenden Deckenventilator wiesen, der unermüdlich damit beschäftigt war die heiße Luft in Bewegung zu halten. Man mochte glauben solchen Momenten wohne eine gewisse Ruhe inne, ein erhabenes Luftholen in dem Belanglosigkeiten, wie die teilnahmslosen Geräusche der Umgebung, in den Hintergrund treten. So verhielt es sich jedoch offenbar nicht. Vielleicht verspürten die Kontrahenten etwas in der Art, vielleicht auch nicht. In dem Komplex waren sie nur Ameisen die, die ewige Geburt neuer Stahlteile und Formen nicht behindern, noch in irgendeiner Weise irritierten in ihrer Unwichtigkeit.
FEUER!
Ein Knall, bestehend aus zweien, doch so dicht gefolgt das sie sich vermählten.
Schnabelmayers Hand flog zu seinem Hals, legte sich auf dessen Seite. Rot sprudelte der Lebenssaft durch die Finger und durchtränkte den gestärkten Kragen. Ihm gegenüber taumelte Vargini seitwärts. Ganz so als hätte er einen Schlag mit einem jener Hämmer bekommen die in der Tagschicht in schwieligen Arbeiterhänden lagen. Zwei Schritte machte er, setzte sich dann ungeschickt auf das Bodenrost. Hinge nicht der Pulverdampf in der Luft, man hätte meinen können nicht mehr als ein Schwächeanfall verlangte von Vargini das er sich kurz setzte um Atem zu schöpfen.
Der Professor kam zu ihm herüber gestelzt. Seine Bewegungen waren hölzern, aber fest. Auf den Streifschuss am Hals hatte er sein Taschentuch gelegt. Der Mitarbeiter des Guardian starrte ins Leere. Auch auf seiner Kleidung erwuchs nun ein Blutfleck, etwa auf Höhe der Hüfte.
Bei eurer Ehre Sir… Die Stimme des Zoologen klang schwer. … wo ist mein Geld?
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“Ich… Ich habe Sie wohl unterschätzt…” , tröpfchenweise erklomm sich verrinnendes Blut Pfade zwischen spitz gewinkelte Lippen, noch triumphierte sardonisches über agoniesches, “… Schmierfink. Niemals hätte ich auch nur angenommen einer… einer wie SIE wäre dazu im Stande… mich anzuschießen. Ein lächerlicher… Glückstreffer wohl… verdammter Veterinär…” , zweier gestreckter Finger tastete er wie jemand vom erlesenen Fache nach dem rapide anwachsenden Einschuss, “…. verpasst MIR eine Kugel… Wer hätte das gedacht… Nun…” , einem fein geschwungenen Pinselstriche gleich das Blut über seine blütenweißen Plunderhosen verteilend, “… was Ihr Geld angeht… Doktor… das haben sich wohl schon die Vier geschnappt… wenigstens jene lumpigen Schekel welche mir zum Unterpfande hätten gereicht werden sollen…” , schmatzenden, blutleeren Lächelns mimte er sich selbst einweiteres mal, “Schnabelmayer… Sie heruntergekommener Tagelöhner…” , mahnenden Zeigefingers wies er wieder ein imaginäres drittes Auge im Herzen des Professors Stirne, bebend innerlich, zitternd äußerlich, “Jene… kostbaren Schekel Ihrer Expedition… wurden niemals überwiesen… ganz wie es veranlasst war… doch letztlich… wurde ich betrogen… in dem jenes Blei in jenen Pistolen von wahrhaftiger Machart war und nicht etwa… Platzpatronen, wie es mir genannt wurde…” , Grinsen zuckte in seinen erkühlenden Winkeln auf, “… Miese Orsiushexe… hat mich belogen und ausgenutzt… Hä… Hä… Ironisch, nicht wahr?” Klatschen war zu vernehmen, im selben Maße trippelten, kaum vernehmbar durch industriellen Maschinenlärm, mehr den zwei Paarbeinchen über den “Zwingsteg” oberhalb der Granatenpresse.
“Welch absolut wundervolle Darbietung Ihrer vorzüglichen Schießkunst, Schnabelmayer. Jedoch, war jene niemals auch nur gesinnungsweise in Frage gestellt. Drollig jedoch, wie jener selbstgerechte Moralapostel wissenschaftlicher Friedensnatur, gänzlich unvertraut der eigenen Sitte, des allerorts geliebten Geldes wegen mordend durch unsere Werke zieht.” , zwei der in dunkelrotes Satingeflecht gehüllten Schreckgestalten welche sie im Geleit führte, nahmen sich zum Augenblicke hin des Varginis an, welcher sich räuspernd, schwer um lebensnotwendigen Atem ringend, auch alsbald erhob. Jedoch, wart einer jener beiden Schergen um das Quäntchen schneller, übergriff des “Avangardisten” wohl geformte Hosenrohre, stülpte diese über und ließ den Wirtschaflter lungenplatzend höllenkreischend hinab fahren in jenen glühendheißen Infernen, welche imperialer Lehre entsprechend, jedem Sünder verheißen waren. Zermahlend schmetterte ein Stanzeisen Kaliber 50mm was nicht ohnehin zersprungen und zerschunden war, über die vorgesehene Kupfermetalllegierung, genauer war dies wohl ein das kokette Köpflein Alejandors gewesen, welches nun verteilt auf sieben Hülsen manufakturiert wurde.
“Nun, da wir Ihre moralischen Aspekte säuberlichste ausgeräuchert haben, Monsieur Schnabelmayer, wollen wir Ihren finanziellen Anliegen lauschen. Auf welches runde Sümmchen würden Sie Ihre eben erst geopferte Professorenseele dotieren?”
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Eine Hand auf die Wunde gepresst, die andere auf den Mund, hatte der Professor mit Entsetzen das Ende seines Gegners mit angesehen. Vargini war zweifelsohne ein Schurke und Taugenichts, doch solch ein Ableben war barbarisch. Schnabelmayer war der Tod nicht fremd, er hatte als Offizier in der PVS gedient und da blieb es nicht aus das man unangenehme Szenen zu Gesicht bekam. Aber das…
Das schlimmste war jedoch nicht einmal das grausame Schicksal des Zeitungsmanns. Vielmehr erschütterte Schnabelmayer die Kälte und der herablassende Spott, der sich in den Augen der Orsiustochter spiegelte. Auf welch teuflischen Pakt hatte er sich da nur eingelassen?
Fü… fünfundsiebzigtausend. Stammelte er ohne die Anspielung auf den diabolischen Handel wirklich wahrzunehmen. Noch immer war sein Blick auf die Stelle gehaftet, auf die der schreiende Körper aufgeschlagen war. Von der Leiche war quasi nichts mehr zu sehen. Die Bewegung der Maschine hatten sie gänzlich zerteilt und abtransportiert.
Allmächtiger! flüsterte er noch einmal und zwang sich dann zur Selbstbeherrschung. Es war für die Wissenschaft geschehen und diese hatte seit je her Opfer gefordert. Hatte dieser arme Tropf nicht obenhin sein Schicksal selbst heraufbeschworen?
Und dennoch…
Schnabelmayer vermochte nicht sich von diesen Einflüsterungen trösten zu lassen.
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monglor hatte deutliche Schwierigkeiten gehabt während des ganzen Spektakels "ruhig" zu bleiben, besser gesagt, niemanden an die Gurgel zu gehen. Immerhin war sein Gönner nur haarscharf verschont geblieben und der nimmersatte Ogryn nicht bezahlt oder gesättigt worden, dass es ihn milde gestimmt hätte. Bei "geeigneter Gelegenheit", also als der Professor grade seine Summe geäußert und ein wenig Atem geschöpft hatte, sprach ihm der Ogryn besorgt leise zu. Pass auf Chef, da Frau da is böse.
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So scheint es... Schluckte Schnabelmayer und tupfte sich mit dem Taschentuch kalten Schweiß von der Stirn. Er bemerkte nicht das er sein eigenes Blut verschmierte. Als es ihm doch gewahr wurde strich er den, bereits zu braunem Schorf antrocknenden, Lebenssaft mit dem Ärmel weg. Seine Blässe wich nur langsam von den fein geschnittenen Zügen. In diesem Augenblick war der Professor froh das der Meta bei ihm war. Der bullige Abhumane war eine unschätzbare Lebensversicherung. Sicher, er war nicht unverwundbar, aber jeder potenzielle Mörder, wie etwa die beiden Schergen die, die “feine“ Dame da bei sich hatte, würde es sich zweimal überlegen, ob er Hand an den Brötchengeber dieser Riesen legen würde.
Ich hoffe dieses Machtspielchen hat ihnen irgend eine Art von Befriedigung verschafft. Ich für meinen Teil finde es aufs Äußerste bestürzend und wäre ihnen dankbar wenn sie mir in Zukunft solche Szenen ersparen würden. Ich bin mir nun bewusst das sie sich als, über dem Gesetz stehend, erachten. Dennoch haben sie wohl recht wenn sie meinen das ich in ihrer Hand bin. Ich hoffe die Wissenschaft wird mir dieses Opfer eines Tages nachsehen. Möge der Imperator mir gnädig sein.
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Wie zur Bestätigung räusperte und streckte sich der hühnenhafte Meta im Rücken Schnabelmeyers. Es war zweifelsohne eine angespannte und gewaltbereite Situation, in der sich die Anwesenden befanden. Die als aus dem Dienst entlassene Ogrynknarre definierte Metallkeule verließ langsam monglors Schultern und sank in dessen Hand. Die imperiale Variante des Baseballs wollte er damit sicher nicht spielen...
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“Ersparen Sie uns den kindlichen Religionskonformismus, Monsieur Schnabelmayer, wie Sie zweifelsohne genauso wissen, ist diese “metaphysische” Instanz des Gottkaisers nicht mehr… zeitgemäß. Wenn selbst die imperiale Kirche mit derlei unsinnig gewalttätigen Strafen drohen mag, demaskiert es sich ja letztlich selbst.” , in eine der nahtlos angenähten Blusentaschen greifen schnippt sei ein poliertes Hundertschekelstück in Richtung des Studierten, “Dies allein regiert die Welt, das System, die Galaxis, das Imperium und alles darüber hinaus. Vergessen Sie Ihre moralischen Bedenken, vergessen Sie Ihre sittliche Erziehung und darüber hinaus alles was Ihnen jemals über wissenschaftliche Vorgehensweise erläutert wurde in Ihren vom weltlichen abgeschnitten Gremien. Keine noch so anerkannte Geisteskunst vermag es aus rohem Blei kostbares Gold zu schaffen, ebenso vermag es kein Frömmler das Brackwasser der Häfen in kristallklares Trinkwasser zu verwandeln. Es gibt keine Wunder mehr, Monsieur Schnabelmayer, und jeder Fortschritt beruht nicht auf Glauben und Wissenschaft, sondern auf der wirtschaftlichen Erkenntnis, neue, rascher wachsende Märkte zu erschließen. Darin liegt im übrigen Ihr wesentlichster Fehler…” , sie verwies ihn auf die Munition stanzenden Apparaturen welche die Szene grölend beobachtete und dennoch nicht sprachen, “… nutzlose Entdeckung. Wenn Sie es wissen wollen, in mancher Stunde verspüren wir gar das müßige Empfinden Ihre Anekdoten durchzublättern, amüsant, amüsant aber vollkommen wertlos. Verstehen Sie, Ihre geliebten Hautsegler, Carnaks, Knochenfische und Wanzen werden binnen der nächsten Dekade vollkommen vom Antlitz dieser Welt getilgt sein. Industrialisierung und Expansion des menschlichen Lebensraumes wird sie ebenso auslöschen wie konzentrierte Hetzjagd und beständiger Mangel an Lebensraum. Die Zoologen werden ebenso arbeitslos werden wie die Botaniker wenige Jahre später, Sie werden sich dann damit abfinden müssen die hier im Atrium vorhanden Spezies zu hegen und zu pflegen. Keine Feldexperimente mehr. Keine Felder mehr. Nur Industrie und Wüste, Müllberge und radioaktive, chemische Schlacke überall, soweit das Auge reicht, doch nicht hier, sondern lediglich in den untersten Schichten unserer Errungenschaften. Zivilisation Schnabelmayer. Diese und der Schekel marschieren Hand in Hand. Und darum stehen Sie als Bittsteller vor mir und erschießen gegen Ihre innere Überzeugung, einen vermeintlichen Gott anrufend, einen Redaktionskollegen. Die Wissenschaft als solche jedoch, beging bereits wesentlich größere Morde, als sie es sich vorstellen können. Allein der erste Metallurge welcher Bronze zu seiner Klinge schmiedete mochte Millionen gemordet haben. Fünfundsiebzigtausend Schekel also für Ihre weiche Gelehrtenseele? Um eine ebensolche Summe könnte man gesamte Landstriche von menschlichem Unrat befreien lassen, warum also sollte ich Ihnen eine derart großzügige Summe zur Verfügung stellen? Weil Ihr Meta meint aufmucken zu können, oder weil Sie ein so gewinnendes Grinsen an den Lippen haben?”
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monglor fühlte eine Art Empörung in sich, sagte jedoch nichts und unternahm auch nichts. Der Professor hatte es ihm untersagt. Der Ogryn schätzt die Entfernung zu den arroganten und bösartigen Menschlingen mit denen sich sein Gönner übler Weise eingelassen hatte. Ein Katzensprung, oder zwei?
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Sie tun mir von Herzen Leid Teuerste In seiner Stimme lag kein Sarkasmus, er schien das Gesagte ernst zu meinen. Sie sind an dieser Welt zerbrochen ohne es bemerkt zu haben. Eine Frau von ihrem Alter sollte weder so zynisch, noch so bar jeder guten Hoffnung oder gar des Glaubens sein. Meinen sie denn das hier, er hielt die Münze hoch, hat mehr Bestand als die Tiere die an den Auswüchsen ihre, so geliebten, Industrie sterben? Die Menschen und ihre Maschinen werden eines Tages vergehen. Die Natur aber wird bleiben und zurückfordern was seit je her ihr Eigen ist.
Dennoch haben sie recht, Vieles wird sterben unter der Dummheit der Bewohner Korons. Einzigartige Dinge werden für immer vergehen und nur noch in unwürdigen Panoptiken zu sehen sein, wie etwa dem abscheulichen Garten in ihrem Palast. Reizt es sie denn gar nicht diese vergängliche Welt zu betrachten? Etwas zu erfahren was keiner ihrer Börsenpartner und Spekulationsagenten jemals gesehen hat oder je wird? Nicht des Gewinnes wegen oder der Gewissheit etwas zu haben was sonst niemand besitzt. Sondern für sie, für sie ganz allein. Die, die einen Beitrag, oder Reisebericht lesen können nur erahnen wie es ist einem Tier zu begegnen das niemals vorher ein zivilisiertes Auge geschaut hat, die Überreste versunkener Zivilisationen zu erkunden. Tore in eine verborgene Welt des Lebens, der Vergangenheit zu durchschreiten.
Ja sie haben recht, ich brauche ihre finanzielle Hilfe und ich ahne welche Genugtuung ihnen das bereitet. Fragen sie sich nicht selbst ob diese Freude, an der Abhängigkeit anderer, alles sein kann? Er hielt kurz inne und ließ den Blick über die Stelle wandern, an der vor wenigen Augenblicken ein Mensch den Tod gefunden hatte. Ignatz Schnabelmayer fasste einen Entschluss.
Er blickte auf.
Begleiten sie mich! Kommen sie mit mir.
Das ist es was ich ihnen bieten kann. Lernen sie eine sterbende Welt kennen. Eine Welt die wahrhaftig ist.
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