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Lysander ging mit dem Schreiben grußlos an Victus vorbei, der ihm auf den Fluren des Blocks entgegen kam. Es gab nichts zu sagen, sie waren Rivalen und jeder sollte das zu wissende wissen. Lysander wusste sowas. Was Victus tat war ihm egal. Victus verschwand hinter einer Ecke und Lysander legte den Brief ans Türschott, angewinkelt, sodass es stand. Dann ging er wieder in Richtung des Appellplatzes.
Der Fahnenjunker hätte natürlich auch Victus persönlich den Brief überreichen können. Doch hatte er weder Lust mit diesem zu reden, noch sonst wie mit ihm zu kommunizieren.
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[< aus Soldatenkantine]
Mit schnellen Schritten rauschte sie durch die Gänge der Kaserne bis zum Flur der Unterkünfte. Auf dem Weg traf sie noch ein paar neue Kollegen der MP. Manche hatten ihr einfach nur grüßend zugenickt oder waren einfach nur an ihr vorbeigerauscht. Konnte ihr ja so gesehen eigentlich egal sein. Hauptsache wenn es ernst wurde musste sie sich auf ihre Kollegen verlassen könne… und umgekehrt.
Sie bog um eine Ecke und kam auf den Flur mit den Unterkünften 300-350, wo sie in einiger Entfernung eine Gestalt, vermutlich Cora Simmest, entdeckte die in Stube 333 eintrat.
Selina beschleunigt ihre Schritte bis zur Tür und betritt die Stube.
[> weiter in Stube 333]
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Von hier kommend
Die wenigen Habseligkeiten, die Arius hier in der Stube lagerte, waren schnell verstaut und als er die Fünferstube für Gefreite verließ, sah es so aus, als hätte er hier niemals gewohnt.
Die Zweimannstube in der er ab jetzt wohnen würde, bot da schon ein bisschen mehr Luxus, als die in der gewöhnliche Gefreite wohnten. Die Betten schienen ein kleines Stückchen breiter zu sein und auch der Schreibtisch, den er sich jetzt mit diesem Patrick Cameron teilen würde, war etwas größer, als der den die Gefreiten in ihren Sechserstuben besaßen. Der größte Luxus bestand aber einfach darin, dass er jetzt nur noch mit einer einzigen Person auf einem Zimmer war und nicht mit fünf Stück. Er musste jetzt nur hoffen, dass der Andere nachts nicht schnarchte.
Da Arius jetzt erst einmal eine mehrtägige Ruhepause aufgedrückt bekommen hatte und er noch nicht so genau wusste, wie er sich die Zeit vertreiben sollte, ließ er sich beim auspacken jede Menge Zeit und verstaute alles in seinem Spind. Dann griff er sich aus seiner kleinen Buchsammlung ein Exemplar, es handelte sich um einen Augenzeugenbericht, dessen Verfasser am Kampf um die grüne Zitadelle in der Förderation teilgenommen hatte, legte er sich auf sein Bett und blätterte die Stelle auf, wo er zuletzt gestoppt hatte und begann weiterzulesen.
Name: Arius Kruger
Alter: 27 Standardjahre
Zugehörigkeiten: PVS
Rang: Unteroffizier
Loyalitäten: imperialer Fanatiker, Militarist
Aussehen: 190cm groß, sehnig, ausgezehrt, maskenhaftes, verkniffenes Gesicht, attraktives Lächeln, blonder Seitenscheitel, bleiche leere Augen, linker Arm durch bionisches Implantat ersetzt
Kleidung: Uniform, Zivilkleidung oder Gläubigengewandung, silberner Aquila
Charakter: Militarist, imperialer Fanatiker, tief gläubig, Frontveteran, begeisteter Hobbyfotograf, mangelhafte Empathie und auf sozialer Ebene ein Wrack
Fähigkeiten: erfahrener Grabenkrieger, guter Läufer,
Ausrüstung/Besitz: PVS-Standardinfanterieausrüstung, Mpi-01.3, Esseos Schema Laserpistole, Feldstecher, Fotoapparat, Wohnung, Kiste voller Erinnerungsstücke, Bücher, sonstiger Krimskrams
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Nach seinem Abstecher in die Waffenkammer dauerte es nicht lange bis er die ihm zugeteilte Stube fand. Beim ersten Blick durch die offene Tür sah er ein paar Stiefel die auf einem der Betten lagen. Daher klopfte er gegen den Türrahmen um sich anzukündigen.
Gefreiter Finley Argyle Patrick Cameron. stellte er sich vor wobei er seinem Stubenkameraden die rechte Hand, um deren Handgelenk er seine Gebetskette geschlungen hatte, entgegen streckte. Der Seesack mit dem was er abgesehen von der Unifrom am Leib besaß hing locker über der Schulter. Einfach nur Finley oder Fin reicht volkommen.
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Gefreiter Arius Kruger. Arius reicht aber vollkommen aus. Arius registrierte nicht ohne Befriedigung die Gebetskette um Finleys Handgelenk und nickte unbewusst zustimmend. Dann ergriff er die ihm zugestreckte Hand und schüttelte sie kurz. Auch wenn Arius nicht klein war, so überragte sein neuer Stubenkamerad ihn noch einmal um etwa einen Kopf. Dazu brachte scheinbar er mehr als das doppelte Gewicht von Arius auf die Waage und hatte einen aus Ariusr Sicht ungepflegten Bart und langes Haar. Letzteres schob er auf den langen Frontaufenthalt seines Kameraden zurück, wo die Zeit für Körperpflege etwas rarer gesäht war.
Dann fiel Arius ein, dass er jetzt das erste mal, seitdem er hier auf Koron war, in Ruhe mit jemanden über den Horningkrieg reden konnte. Diese Gelegenheit wollte er sich nicht entgehen lassen.
Leutnant Blanken hat mir schon ein bisschen von dir erzählt. Wir hier in der Heimat haben ja keinen besonders guten Überblick über die Kämpfe in Horning und mich würde es mal interessieren, wie es da drüben war. In der Zeitung konnte man ja immer wieder davon lesen, was der Feind uns alles entgegenwirft. Partisanen, Banden aus Mutanten und die Armee von Trutzt selbst. Hat die Kompanie sich gut geschlagen?
Der Herr Leutnant hat auch gesagt, dass in den nächsten Tagen wohl Medaillien verteilt und Soldaten befördert werden. Vielleicht bekommst du ja auch davon etwas ab.
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Bevor er den Frageschwall seines neuen Stubenkameraden beantwortet trat er erst mal in den Raum und lies seinen Seesack auf das unbenutzte Bett fallen, auf dem er anschließend selbst Platz nahm. Nach einigen Augenblicken in denen er sich sammelte und überlegte was und wie er es erzählen sollte strich er sich durch den Bart, der wirklich mal wieder einen Besuch beim Barbier zusammen mit einem Haarschnitt vertragen konnte.
Hab nicht wirklich viel davon mitbekommen muss ich gestehen. Bin vor etwas über einem Jahr auf den Planeten gekommen, wurde dann gleich mit ein paar anderen in einen Transporter gesteckt um im Aufmarschgebiet zu den Resten des 10. zu stoßen. Tja auf dem Weg dahin hat uns denen ihre Luftwaffe uns vom Himmel gepflückt. Hab mich mit den Überlebenden dann zu einer Einheit durchgeschlagen die einen Haufen Pilger beschützt hat. Gerade wie wir zu ihnen stoßen geraten die in einen Sauber gelegten mehrstufigen Hinterhalt. Leichter Plänklerangriff, vorgetäuschte Flucht und den nachsetzenden Feind unter Mörserfeuer nehmen. Haben etliche gute Männer und Frauen verloren bevor wir uns lösen und zurück zum Hauptkontingent stoßen konnten. so wie es bei allen Frontveteranen vorkam nahm er unbewusst die Hände zur Hilfe um mit ihnen gewisse Stellen in der knappen Erzählung die verschiedenen Bewegungen zu untermalen.
Kaum waren wir in dem vorgeschobenen Posten hieß es auch schon das alle die noch Kämpfen können absitzen sollten während die Schwerverwundeten weiter nach hinten geschafft wurden. Hatten so gerade noch Zeit unsere Stellungen etwas besser zu sichern als wir gefühlt die ganze Last des Gegenangriffs abbekommen haben. Die paar Leman Russ die wir hatten haben sich gut geschlagen. Keine Ahnung was die Trutzer auf ihren Panzern für Geschütze verwenden aber die Teile hatten kein Problem die Frontpanzerung zu durchlöchern. Irgendwann ist uns dann nach und nach die Munition ausgegangen und kaum einer von uns war unverletzt. Funkkontakt zum HQ war schon lang nicht mehr gegeben also haben wir, auf Befehl der Kommissarin – klasse Frau, eiskalt aber hat die Leute bei der Stange gehalten ohne jemanden zu erschießen – die Codeschlüssel unserer Funkgeräte zerstört und haben die Waffen gestreckt. trotz des schlechten Verlaufes des Gefechtes grinste Finley Allerdings haben wir nicht Bedingungslos aufgegeben. Denn kurz davor hat ein Flieger Flugblätter abgeworfen in denen jedem der die Kampfhandlungen einstellte medizinische Versorgung und anständige Behandlung während der Lagerhaft zugestanden wurde. Wir wurden je nach Rang in verschiedene Lager gebracht. Das Lager in dem ich gelandet bin war nicht mal so schlecht. War ein alter Bauernhof, viel offenes Land, man konnte ohne Atemmaske vor die Tür und zur Aufbesserung der Rationen hat uns der Lagerkommandant sogar erlaubt im angrenzenden See zu angeln. Haben uns selbst um die Instandhaltung gekümmert, an so einem Gebäude gab es immer was zu reparieren. Tja dann war der Krieg vorbei uns man hat damit angefangen uns in Kontingenten hier her zu schicken, mich haben sie gleich auf den ersten Laster gesetzt und jetzt bin ich hier. Schloss er seine Geschichte ab.
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