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Der ungewöhnlich große Besprechungsraum, basierend auf einem nur milde abgeschrägten Hexagon, wies keinerlei signifikante Überschnörkelung oder dergleichen auf. Einige zu drei Reihen aufsteigende Sitzgelegenheiten, mit integriertem Schreibpult, sowie seitlich manipulierbarem Lichtspender und einer verkleinerten Skizziermaschinerie des im Zentrum gelegenen strategischen Projektors. Dieser umfasste neben den klassisch, stillos gehaltenen Drehknöpfen, Knöpfchen und “Pointern” auch einen bleikristallenen Aschenbecher, welcher sich allerdings bisslang noch als jungfräulich erwies, keinerlei “Tabakkrümmelchen” ob verbrannt oder nicht, hatte ihn bisher “besudelt”. Einige im “Diener” livrierte Fahnenjunker machten sich daran zu schaffen auf jeden der vorgesehenen Sitzplätze rasch einige in königsblau gebundene Mappen, mit gold-silbernen Kordellen und einem dicken roten Gouverneurssiegel darauf, zu verteilen. Sie wirkten desinteressiert, darüber hinaus abwesend und abweisend gleichermaßen, keiner der eben eintretenden Panzeroffiziere hätte sich daher auch nur herabgelassenen, einen dieser lediglich mürrisch salutierenden Emporkömmlinge standesgemäß zu begrüßen. Immerhin wiesen einige von ihnen doch tatsächlich unterhalb ihrer Halskrempen noch die Hauswappen auf. Darunter auch einige überaus hochrangige. Dennoch war dies von wenig belang, denn immerhin waren sämtliche verfügbare Panzerkommandeure der Gohmorschen PVS-Verbände hierher beordert worden, in einer hochoffiziellen Angelegenheit von diplomatischer Priorität. Ansonsten wäre wohl kaum im gesamten Kasernenareal Sicherheitsstufe Beta, also die zweithöchste auf einer zehnstufigen Skala, einberufen worden. Man erwartete sehr hohen Besuch. Dennoch, zunächst war einzig und alleine das langsam “marschieren” einiger Leutnants draußen auf dem Flur zu vernehmen, allmählich füllte sich die Räumlichkeit.
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Leutnant Pullo
Aldar ging den langen Gang in der Gamarai-Kaserne. Die Hände in den Hosentaschen des nachlässig sitzenden Dienstanzugs. Im Mund wanderte der Rest einer Zigarre kalt von einem Mundwinkel zum anderen. Immer wieder kamen ihm Soldaten entgegen, die den Leutnant mit einem Salut oder einem Kopfnicken begrüßten. Auch wenn er ein Fremdweltler war, so war der Rang eines Leutnants in jeder imperialen Armeegruppe, in jeden imperialen Regiment und bei den meisten imperialen Verteidigungsstreitkräften der gleiche – weit oben. Nicht jeder mochte Pullo gegenüber freundlich gesinnt sein, vor allem nicht die rein koronischen Panzerregimenter, doch es gab auch nur wenig Offiziere, die wirklich beliebt bei den Soldaten waren.
Mit einem Ruck zog sich Aldar die Kappe tiefer in die Stirn und strich sich mit der rechten über den Nacken. Noch einmal holte er tief Luft und steuerte dann auf die große Tür zum Konferenzraum zu. Der Name „Feldmarschall von Quesen“ ließ ihn kurz schmunzeln, was für weitere Falten, Berge und Täler in dem vernarbten Gesicht des Leutnants sorgte. Den Stabsgefreiten, der ihm die Tür öffnete geflissentlich ignorierend, betrat Pullo den Konferenzraum. Der sechseckige Raum war erstaunlich groß und eine ebenso erstaunlich große Anzahl an Uniformierten huschten durch den Raum um die letzten Dinge hinzurichten. Aldar Pullo hatte nicht die geringste Ahnung, was genau ihn hier erwarten würde, noch warum in der ganzen Kaserne eine solch hohe Sicherheitsstufe ausgerufen worden war, dass sich sein Fahrer zum Panzer begeben hatte um „ihn zu beruhigen“, wie er sagte. Für Pullo hing nur die Vermutung im Raum, dass es irgendwas mit einem Besuch zu tun hatte, von dem sein neuer Ladeschütze und einziger Koroner in der Mannschaft berichtet hatte.
Mit einem missmutigen Gesicht suchte sich der Leutnant einen Platz in der letzten und damit höchsten der drei Reihen. Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und streckte die Beine überschlagen von sich, unter den Sitz des Vordermanns. Die Zigarre wanderte in einem beinahe rhythmischen Takt von links nach recht und von rechts nach links. Ein paar Minuten lang, spielte er mit dem Gedanken, die Zigarre anzuzünden, den Aschenbecher zu entjungfern und die anderen Anwesenden mit dem Gestank einzuhüllen, entschied sich dann aber doch dagegen. Es wäre Verschwendung gewesen, denn der zerkaute Stumpen schrie schon förmlich nach Ersatz.
Erst als der Raum allmählich weiter füllte, streckte Pullo eine Hand nach der Mappe aus und schlug diese auf um seinen kritischen Blick darüber wandern zu lassen. Eine weitere Übung oder doch Etwas ernstes?
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Ohne sonderliche “Aufdringlichkeit” oder gar harsche Worte zu finden, griff einer der herumwerkelnden Fahnenjunker dem wesentlich älteren Leutnant und Panzerkommandanten ins Werk. Genauer umfasste er den oberen Bund, also die relative “Nordecke”, mit einem behandschuhten Daumen und Zeigefinger, dabei entblößte er logischerweise auch ein Stück seiner Hand, worauf sich ein mit besonderer Zuwendung gesticktes Fürstenwappen abzeichnete, welches genau vermochte ein “Fremdweltler” nicht ohne weiteres zu deuten, immerhin kannten sich auch die wenigsten Einheimischen vollständig mit derlei Dingen aus.
“Herr Leutnant werden verzeihen, wenn darauf hingewiesen wird das derlei Unterlagen noch nicht zur Einsicht freigegeben wurden.” , obwohl der aristokratische Bodensturz eines Burschen wohl kaum die Mittzwanziger überschritten hatte, klang seine Stimme geschärft und deutlich, wie jene eines Kommissariatsangestellten, “Sie werden dieses Autorisierung allerdings erhalten, sobald Major Constantinus Bellemond hier eingetroffen ist. Ich bitte Sie um Nachsicht.”
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Leutnant Pullo
Mit einem amüsierten Grunzen zog Pullo die Hand zurück und ließ die Mappe zufallen. Dann strich er sich mit dem Daumen und dem Mittelfinger die Nasenwurzel entlang, biss er dann, mit einem beinahe wehmütigen Seufzen, den vollkommen zerfledderten Zigarrenstumpf im Aschenbecher entsorgte. Fast mechanisch griff sich Aldar in die Innentasche der Uniformjacke, kurz darauf zog er sie zusammen mit einer flachen Holzschachtel wieder heraus. Mit einem leisen Knarren öffnete er den Holzdeckel mit dem eingebrannten Zeichen der narmenischen Tabak-Manufakturen. Eine letzte, einsame Zigarre mit rot und goldenem Band rollte darin hin und her.
‚Verdammt!’
Es war die Letzte – die Allerletzte. Auch auf der Stube waren keiner weiteren narmenischen Zigarren mehr. Pullo hatte gewusst, dass dieser Tag kommen würde. Der Tag kam auf jedem Feldzug irgendwann, doch dieses Mal war es anders. Der Leutnant war sich nicht sicher, ob er nun jemals wieder nach Hause zurückkehren würde. Es könnte sein, dass dies seine allerletzte narmenische Zigarre in seinem ganze Leben war. Noch ein paar Momente verharrte er, in Gedanken versunken, dann schob er die geschlossene Schachtel wieder zurück in die Innentasche. Reuig griff Aldar in den Aschenbecher und angelte nach der alten Zigarre und schob sie mit einem selbstironischen Grinsen wieder in den Mund.
‚Verdammt!’
Mit einem lässigen Winken bedeutete Leutnant Pullo dem arroganten Fahnenjunker, der vorher seine Kladde zugedrückt hatte, anzutreten. Verwundert – denn wer sollte schon ahnen, was dieser Fremdweltler vor der Besprechung schon wieder wollte – kam der Junker näher.
„Gibt es auf dieser Imperator-verdammten Welt Zigarren? Wenn ja, dann organisiere mir eine Schachtel von den Besten – und zwar bevor“, er machte eine kleine Pause und fuhr mit eindringlicher Stimme fort: „Bevor die Besprechung anfängt. Bevor dieser „Major Wieauchimmer“ auch nur diesen Raum betritt! Verstanden?“
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“Ach… lass gut sein Jungchen.” , irgendein relativ groß gewachsener, behäbiger Kerl, das mondförmige Gesicht durch einen breiten Schnauzer, sowie umso markanteren Kinn- und Wangenbart eingerahmt, dennoch vermochte man ein unterschwelliges Grinsen selbst darunter zu erkennen, während er in die Brusttasche seiner doch beträchtlich dekorierten Brusttasche griff und ein zusammengepacktes Schächtelchen dicker Zigarren heraus förderte, beachtlich schien es, das diese darin überhaupt Platz gefunden hatten, bot ihm auch alsbald eben dieses an, “Versuchen Sie eine von diesen… Leutnant, ja?” , scheuchte auch einhändig den überdienstbeflissenen Adjutanten davon, welcher nun Zeichen von akuter Verwunderung um die bleiche Nase trug, “Trigarische “Sieben Jährige”, wohl das beste was dieser Planet an handelsüblichen Zigarren noch zu bieten hat.” , schob einen der Stängel auch schon bedächtig in den Mundwinkel, das Zischen eines Schwefelholzes, gepaffter Rauch, “Na los… versuchen Sie. Wie Sie sicher schon mitbekommen haben, ist es in diesen Kreisen nichts ungewöhnliches während einer sogenannten “Missionskonferenz” mal eine Zigarre zu genießen.” , wobei er sich mit zwei Fingern leicht den Schnäuzer zwirbelte und dann mit raschem Blinzeln auf das Namensschild seines Gegenübers linste, “Leutnant Pullo? Dann sind Sie wohl der Kommandant vom “Glücklichen Bastard”, von dem man schon so manches Husarenstück vernommen hat. Rauchen Sie nicht? Oh, ich vergas…” , er reichte ihm freundschaftlich gerade heraus die Hand, “Pjort Oliganov, sagen Sie ruhig Pjotr.”
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Leto von Beiwingen
Leutnant Leto von Beiwingen betrat den Konferenzraum mit gewohnt aufrechter, selbstsicherer Pose und schlug, die Hände lang an den Hosennähten, die auf Hochglanz polierten Stiefel mit den Hacken zusammen. Das laute Klacken knallte wie ein Donnerschlag durch den Raum. Er hatte eine Stunde Ladedrill und technischen Dienst für diese Sitzung absagen müssen - und er hoffte, dass etwas vernünftiges anstand. Etwas "Vernünftiges" bedeutete also etwa so viel wie ein dreiwöchiges Manöver oder ein Kampfeinsatz. Leto sah sich um und begutachtete die Anwesenden. Außer einem schlampig wirkenden Narmenier und einem miserabel rasierten und fast väterlich wirkendem Hünen, bei deren Anblick er angewidert die Mundwinkel zu einer Grimasse verzog, schien keiner der Anwesenden besonders auffällig zu sein. "Was ist das hier? Diese beiden Offiziere sollen Menschen führen? So läuft daheim nicht einmal ein Mechaniker der zivilen Instandsetzung herum..." schoss es dem asketischen Offizier durch den Kopf. Er sah noch, wie Zigarren ausgetauscht wurden (was Leto ein unwilliges Knurren entlockte - das hier war schließlich weder Puff noch Kneipe...), dann hatte er einen Platz möglichst weit entfernt der beiden in der ersten Reihe gefunden und setzte sich. Warten. Das Leben eines Soldaten bestand zu neun Zehnteln aus warten. Im letzten Zehntel starb man dann heroisch den Heldentod für den Imperator. Leto musste bei seinen Gedanken selber lächeln...
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Leutnant Pullo
Gerade als der Fahnenjunker harangetreten kam, wurde er von einer imposanten Gestalt mit außergewöhnlichem Bartwuchs verdrängt. Fast genauso verwundert wie der Junker blickte auch Aldar den Neuankömmling an. Das erste, was einem ins Auge sprang war die gewaltige Reihe von Orden und Auszeichnungen, die an der Uniform des Leutnants prangten. Manche davon waren imperialer Natur und auch Pullo als Fremdweltler bekannt, andere wiederum waren Auszeichnungen der PVS, mit denen er nichts anfangen konnte – andererseits konnten es aber auch weitere imperiale Orden sein, schließlich war das Imperium der Menschheit so groß, dass es jede menschliche Vorstellung sprengte.
Als der Neuankömmling dazu ansetzte, sich vorzustellen, stand Pullo von seinem, doch – wider aller Erwartung – äußerst bequemen Sitz auf und erwiederte den Händedruck. Die zerkaute Zigarre hatte er wieder in den Aschenbecher entsorgt.
„Es ist mir eine Ehre, Pjotr! In dem Fall bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als ihnen ebenfalls meinen Namen zu verraten“, erwiederte Pullo grinsend und mit einem Augenzwinkern. „Aldar Pullo – für Sie Aldar.“
Dankend nahm Pullo die angebotene Zigarre entgegen, schnitt sie an und entzündete sie dann mit einem, ebefalls von Oliganov angebotenen, Schwefelhölzchen. Manche meinten zwar, das Entzünden mit einem Schwefelholz würde den Geschmack nachhaltig verderben, aber Pullo hielt nicht viel von diesen Meinungen angeblicher Zigarren-Experten. Genüsslich nahm der Leutnant dann den ersten Zug und war erstaunt über den Geschmack der Zigarre. Vielleicht würde die lange Abwesenheit von Narmenia doch nicht so schlimm werden.
„Äußerst großzügig“, meinte Aldar dankend. Mit einem verlegnen Grinsen und einer fast hilflos wirkenden Geste furh er fort: „Ich muss sagen, ich bin erstaunt, dass Geschichten über unsere Einsätze ihren auch schon hierher gefunden haben. Erstaunt und geschmeichelt. Ich würde Ihnen ja gerne ein ebenso nettes Kompliment machen, doch muss ich zu meinem Bedauern gestehen, dass noch nichts von Ihnen oder ihmrem Panzer gehört habe – aber wahrscheinlich bin ich dafür auch noch nicht lange genug auf Koron III.“
Bei der unüberhörbaren Ankunft des nächsten Kommandanten verdrehte Aldar Pullo innerlich die Augen. Schon auf den ersten Blick konnte man in dem ihm den arroganten Aristokraten erkennen: Selbstsicher, übertrieben aufrecht, als hätte man einen Stock im Arsch, überkorrekter Salut, makellos saubere Uniform mit Bügelfalten – und wahrscheinlich sogar noch warm. Ein Milchbubengesicht mit pomadierten Haaren und Seitenscheitel, kein Barthaar zu sehen. Sogar eine bionische Hand von feinster Machart.
‚Verdammte Aristokratenschweine! Ihr bringt doch ganze Missionen in Gefahr, nur um eurem überflüssigen und veralteten Ehrenkodex gerecht zu werden. Solche Idioten gehören nicht ins Militär und schon gar nicht in Offiziersränge!’
Doch über die Lippen kam nur ein leises, abfälliges Grunzen, welches bei dem aristokratischen Leutnant schon nicht mehr zu hören war.
„Pjotr, es wäre mir eine Ehre, wenn Sie neben mir Platz nehmen würden. Ich muss zugeben, ich bin noch relativ unbedarft, was das Offizerskader der Panzerwaffe auf Koron angeht und könnte sich etwas Hilfe gebrauchen…“
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Antediluvian von Carstein
Der Junior-Kommissar hatte sich gerade erst seinem neuen Vorgesetzten vorgestellt und die Einsatzbereitschaft seiner Person und seiner Besatzung gemeldet. Jedoch war es Kommissar de Bargow zur Zeit nicht ganz der richtige Zeitpunkt um seinen neuen und ersten Junior-Kommissar kennen zu lernen.
Zum reden ist später noch Zeit! Sie kommen gerade richtig um an einer Missions-Konferenz teilzu nehmen. Also folgen sie mir.
Ohne etwas zu antworten folgte von Carstein dem ergrauten Kommissar da dieser sich nur seinen Mantel schnappte und mit einem Stechschritt den raum verlies.
Wo kommst du her mein Junge?
Antediluvian war erschrocken, dass der Kommissar jetzt doch eine Frage stellte. Stockend gab er jedoch die antwort.
Sir, ... ich komme von Mordia, Sir. Meine Besatzung besteht fast vollständig aus Tallarnern.
Sehr gut! Dann weist du ja was es heist Disziplin im angesicht des Feines zu zeigen. da sind wir der Besprechungsraum.
Sie erreichten eine rustikale Tür auf der "Feldmarschall von Quense" stand. Als sie Eintraten, war das erste was der Junior-Kommissar sah ein älterer Offizier mit einem schlecht rasierten Bart und in aller Ruhe eine Zigarre rauchte. Daneben stand ein Leutnant dessen Gesicht man getrost für Grabenschlachten als Karte hätte benutzen können.Aber die interessierten ihn nicht weiter, da der Kommissar ihm deutete sich direkt neben der Tür hinzusetzen und dort der Besprechung zu lauschen.
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“Aldar, ja?” , anerkennend nickend blies er eine dunstige Qualmwolke zwischen seinen Schneidezähnen hindurch, während er die gerollte Tabakstange in die rechte Hand nahm, “Aldar Pullo… ein recht ungewöhnlicher Name, zumindest in diesen mir bekannten galaktischen Sektoren. Woher kommen sie ursprünglich, Aldar? Wir haben hier relativ viele Cadianer, eine handvoll Mordianer, seit neuestem auch eine Infanteriegarde Valhalleraner… nicht das es ungewöhnlich wäre, eine planetare Abwehrmacht aus unterschiedlichsten System zusammenzuwürfeln, nicht?” , die ohnehin vom pechschwarzen Teer verseuchten Lungenflügel blähend schoss das toxische Nikotin hinab, “Hören sie Aldar…” , dabei tippte er dem gegerbten Veteranen mit einem seiner fleischigen Finger gegen das Brustabzeichen, “… diese ganze Panzerkompaniesgeschichte hier, ja…” , er setzte sich ungezwungen, einen Arm, jenen mit der Zigarre, auf der “Richtplatte” abwinkelnd, “… steht momentan gewissermaßen zur “Diskussion”, jede Menge überflüssiger Papierkram, paar Köpfe mussten auch schon rollen, neue Kumpels… von überall her… wie ich sagte, Cadia, Mordia, Telleran, Valhalla, die ganze Völkerliste rauf und runter. Also, wenn sie irgendeine noch so lächerliche Frage haben, Aldar, stellen sie sie einfach. Ich hab ja schon mitbekommen aus welchem robusten Hartholz sie geschnitzt sind. Nicht wie diese ganzen Jungspunde, frisch von der Akademie oder aus irgendeiner Sumpfpfütze unten im Süden gezogen, und schon meinen weiß Imperator was sie wären… Darum gebe ich ihnen auch noch einen Tipp, besonders wichtig hier auf Koron, ja? Verarschen sie niemals, aber auch niemals einen der Majore, verstehen sie? Alte Feldschweine, wie man so schön sagt, egal ob Bellemond oder Klein von der Infanterie, das sind verdammt harte Knochen, an denen sich schon so mancher Politikfaschist die Zähne ausgebissen hat. Leopolds Amtsvorgänger, also der jetzige Gouverneur ja, der meinte doch glatt hier einen auf… “Commandante” machen zu können… jede Menge Akten, et cetera blabla, kennen wir doch alle… am Ende, ein absolut reformwürdiger Haufen Altschrott, darum auch die ganze Szene hier, heute, ja? Die Sache soll ja offiziell unter Verschluss stehen, Order vom Ministerium, aber hier drinnen…” , er klatschte mit der flachen, leberbefleckten Hand ausgiebig auf die gebundene Besprechungsmappe, “… steht im Prinzip nichts anderes, als das wir mit einer verkommenen, pseudoliberalen Demokratiearschkriecherbande ein kleines “Räuber und Gendarmespielchen” wagen werden, irgendwo draußen, bei einer so genannten “Gemeinsamen Truppenübung”. Verstehen sie?”
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Leutnant Pullo
„Narmenia. Schöne Welt. Große Industriezentren auf der Nordhalbkugel, schöne, fast unberührte Natur und wundervolle Manöverplätze im Süden. Ein Gouverneur für alles und ein paar Enklaven des Mechanicums. Das Adeptus Mechanicus hat vor ein paar Millennien gewaltige Fahrzeugsfabriken errichtet. Seit dem stellt Narmenia eine vortreffliche Panzerwaffe als Zehntregiment. Hatten auch schon einige berühmte Kommandeure. Coron Grizmund zusammen mit dem legendären Kommissar-Oberst Gaunt im Sabbat-Kreuzzug um nur einen zu nennen. Kann stolz sein dazuzugehören.“ Bei den Worten schloss Aldar die Augen und ließ Bilder von seiner Heimat an seinem inneren Auge vorbeiziehen.
Das was Pjotr Oliganov über die gepanzerten Regimenter auf Koron III erzählte, war alles andere als beruhigend. Schon öfters hatte Pullo den Eindruck bekommen, auf einer Welt gelandet zu sein, in der die Politik ein großer Sumpf von Lügen und Intrigen war, der jeden anständigen Soldaten zu verschlingen drohte. Und wieder wurde der Leutnant in seiner Meinung bestätigt. Auf der anderen Seite beruhigte es, dass es scheinbar trotzdem fähige Führer gab, die auch von ihrem Führungsanspruch überzeugt waren.
„Sie haben vorhin gesagt, ich solle Fragen stellen – seien sie auch noch so lächerlich. Nun denn, will ich der Aufforderung nachkommen: Wer ist, oder war, Leopold?“
Er nahm einen weiteren Zug von der vorzüglichen Zigarre und lauschte weiter den Worten seines Nebensitzers.
„Wie hoch schätzen Sie die Erfolgsaussichten des Unternehmens ein?“
OOC: Sorry, ein Post zwischen Tür und Angel...
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