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Bizarr
#1
Angewidert blickte sich Crulldranath in dem abgedunkelten Saal um. Er hielt sich den Rücken der Hand vor die Nase um den Gestank niederzuringen. Als er meinte den Brodem ertragen zu können schritt er weiter. In einem Viehstall hätte es kaum unangenehmer seien können. Eigentlich ein passender Vergleich, den etwas anderes war dieses Gewürm ja nicht.
Er stieg einige Stufen herab. Ein Seilgehänge umrundete er und schenkte dem Mann, der hilflos darin baumelte, keine Beachtung. Der Mensch stieß lustvolle Schreie aus als eine Frau in schwarzem Leder die Peitsche auf seinem Fleisch tanzen ließ. Der Dark Eldar machte sich nicht die Mühe, diese Zurschaustellung von plumper Unwissenheit, auch nur gedanklich zu kommentieren. Sie waren wie Kinder die so taten als ob. Letztlich ging es ihnen nur um ein Vorgeplänkel plumper Paarungstriebe. Das wahre Verstehen der Qual war ihnen gänzlich unbekannt.
Leichtfüßig umrundete er Diwane auf dehnen Männer und Frauen sich in den Wonnen von berauschenden Dämpfe wanden. Anderorts ließ sich ein gebundenes Weib Nadeln durch die Haut treiben. Untermalung fand dies alles durch Bildschirme auf denen verstörende Bilder, blitzgewitterartig aufflammten und das Zwielicht zurückdrängten.
Willkommen im Bizarr mein Herr! Kann ich eure Gelüste befriedigen?
Der hochgewachsene Alien blickte auf das menschliche Weib hinab. Gänzlich in schwarzes Leder gekleidet ließ der Anzug nur ihre fraulichen Attribute frei. Dies erregte bei Crull jedoch eher Ekel als Verlangen. Ihm schien es als quelle das Fett dieser ungeschlachten Gestalt aus den Öffnungen ihres Anzuges. Ihr Schweißgeruch stach ihm in der Nase und er war froh wenigstens die Maske zu tragen. Jenes konturlose Zweitgesicht das, zusammen mit der Kapuze des Umhanges, sein Antlitz vor diesen Ahnungslosen verbarg.
Das könntest du sicher, aber nicht so wie du es dir ausmalst.Es war eine Schande das er seine Stimmbänger mit dem gutturalen Grunzen dieser Rasse beleidigen musste.
Ich bin mit jemandem verabredet. Sagte er leichthin. Seine schlanken Finger hielten ihr einen Zettel hin ohne das seine Augen sich die Mühe machten weiter auf ihr zu ruhen.
Oh… Zimmer 14, sehr wohl.
Die Angestellte führte ihn eine schmale Treppe hinauf. Die Zimmer waren zwar nummeriert, jedoch ohne der bekannten Reinfolge zu gehorchen. Zimmer 14 befand sich am Ende des oberen Ganges.
Du kannst gehen Dienerin.
Die Angestellte tat es, ohne weiteres Interesse an Liebesdiensten, Trinkgeld oder Erklärungen. Die Gäste für Zimmer 14 waren immer absonderlich, manchmal gefährlich, auf alle Fälle aber pervers über das übliche Maß hinaus. Dieser Mann jedoch, das hatte sie gespürt selbst bei dem Wenigen das er gesagt und getan hatte, war mehr als nur gefährlich. Daher war sie froh als sie der Treppe nach unten folgen konnte. Die im Saal waren krank, aber auf eine bekannte Art.
Crulldranath drückte die Klinke herunter und verstärkte den Druck so das die Scharnieren keinen Spielraum zum quitschen hatten. Nur ein sachter Luftzug mochte sein Eintreten beweisen.
Der Raum war nicht groß und der leichte Geruch von Desinfektionsmittel hing in der Luft. Neben einem schäbigen Tisch und zwei wackeligen Stühlen war ein gepolsterter Operationstisch und ein Rollschränkchen. Vor Letzterem stand eine gertenschlanke Frau, deren Rücken und langes Haar das Einzige war was er von ihr sah. Das Klappern von Metall in Flüssigkeit ließ vermuten das sie irgendwelches Operationsbesteck reinigte.
Er schloss die Tür.
Wahrlich tief bist du gesunken! Diese Stadt ist ein Dunghaufen in dem sich die Maden suhlen. Nur seine verwinkelten Gassen reizen mich. Um hier zu leben muss dein Blut dünn geworden sein.
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#2
Vollkommene Meisterschaft der morbiden Henkerskünste umschrieb leidlich die filigrane Anmut welche sie nutzte einige aufgerissene Hautschuppen von den doppelbeschichteten Filamentklingen zu waschen. Die schulterlangen schweren Gummihandschuhe eines Operateures störten sie dabei herzhaft wenig, vielmehr noch schob sie den abgehangenen Atemschutz vom Kinn und ließ die eine frei sichtbare Iris dabei nachdenklich über den verlängerten Klingenrücken wandern. Nein, dieser humanoide Fleischsack war gänzlich unzureichend gewesen, hatte sich zu schnell dem lindernden Pfad des Sterbens hingegeben, selbst ein halbwüchsiger Knappe ihrer jämmerlichen Anverwandten hätte all dem länger standgehalten. Ein abschätziges, verächtlicher Grinsen blühte in einem finstren Mundwinkel, eine schnittig durchtrennte Armsehne klebte in einer aufgeworfenen Kunststofffalte ihres Kittels, das salzhaltige, miefige Amorphe Lebensblut des verblichenen kürte noch ihre schmalen Gesichtszüge. Während sie sich von ihrem aufgebahrten, keimfreien Werkzeug abwandte, vernahm sie wohlklingende, in der spitzen Ohrmuscheln schmeichelnde Verse, wie sie sie schon des längeren nicht hatte vernehmen dürfen tatsächlich, jemand der in ihrer eigenen “Muttersprache” zu parlieren wusste. Das widerhakige Operationsbesteck, das einem Handschuh gleich über mehrer dünne Injektionsnadeln und kleinere Messer verfügte, rasselte dabei bedrohlich auf der Innenseite des anderen Schutzes, hinterließ dabei blutige Striemen auf dem Gummi.

“Euer Mundwerk wirkt etwas lose, Chem-Pan-Sey, vielleicht sollte ich eure… Sehnen etwas nachspannen?” , herausfordernd wanderten die nadelspitzen ihren Unterarm hinauf, währen ihr eines Auge fest auf ihm geeicht blieb, “Der Gestank eures Dakiilithyli klebt an euch, während ihr heißere Worte von Dunghaufen sprecht… Wohl vergesst ihr, wie madenhaft stinkend dieses Odeur… an euren Kleidern haftet… Doch auch das… könnte ich beheben…“ , zuckend wanden sich die Klingen um die eigene Achse.
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#3
Du nennst mich beim Namen des Viehs? Ich weiß nicht ob es Dummheit ist oder Arroganz die dich dein Leben auf’s Spiel setzten lässt. Er legte den Mantel schwungvoll ab und breitete ihn auf der Lehne des Stuhl aus. Die Gestalt die darunter zum Vorschein kam wies die Grazie seines Volkes auf, die kaum ein Mensch nachzuahmen vermochte. Drahtig, dürr beinah und doch voll raubtierhafter Sehnigkeit. Ein paar Armschienen waren alles was er an Panzerung vorzuweisen hatte. Ansonsten trug er lediglich einen Body von nächtlicher Färbung. Vor den Schultern hingen zwei, unterarmlange Dolche in der gezackten Art der dunklen Eldar. Ihre Griffe wiesen nach unten um ein Ziehen zu erleichtern. Crulldranath setzte sich auf einen der Stühle.
Und sprich nicht vom Duft des Dakiilithyli wenn du nichts davon verstehst Fleischformer. Er strich mit der Spitze des Zeigefingers über die Tischplatte und zerrieb den anhaftenden Schmutz wiederwillig. Ich habe mich nicht durch diesen Tortur für alle Sinne gekämpft um belanglose Sticheleien auszutauschen. Ihr mögt diesen Ort anregend finden, ich tue es nicht und lege keinen Wert darauf länger zu bleiben als irgend nötig. Daher lasst und das Geplänkel überspringen.
Was ich euch biete sind meine Dienste. Was ich fordere ist eine sichere Zuflucht für mich, die Maschine und einige Sklaven die ich mir zu halten gedenke.
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#4
“Warum sollten mich die kunstlosen Diensthaftigkeiten irgendeines dahergelaufenen… Hagashin… eines Sklaven… interessieren? Dies ist nicht Commorragh, nicht die dunkle Stadt der Türme…. Nein nein…” , sie winkte ermahnend mit einem der dick gepolsterten Fingerlinge, während sich die zirpenden Klingen kreiselnd in der anderen herum wanden, “Keiner der törichten Kabbalistenkriecher oder Speichellecker irgendwelcher Häuser und Kulte ist hier gewillt eurer Blutvergießerei Aufmerksamkeit zu schenken… Eine einsame, zwecklos verlorene Seele in einer großen unendlichen See… und ehe man sich es versieht… raspeln schon die Sägezähne eines Haies ans den Schenkeln, nicht wahr, Hagashin? Oh nein… nein… nein nein… Ein schlechter unanständiger Merkantilist seid ihr mir, ungeschickt und tölpelhaft, ja ja… Niemand bietet Ware feil, deren Bedarf noch nicht gefragt wurde… ein weiteres angeschwemmtes Stück feuchten Treibholzes seid ihr mir… Ein Druchii ohne Sinn und Ziel. Und gleich so viele viele Forderungen auf einmal… Zuflucht… Maschinerie… Diener und Sklaven…” , die zugeschliffenen Haken ihrer Stiefel staksten sirrend über den metallischen Untergrund, welcher eben erst wie durch Zauberhand gereinigt worden war, spiegelnd, “Du schlägst einen vermeintlich hohen Blutpreis an, Hagashin, kannst jedoch nicht für Dienst und Würde zahlen… Nein nein… Eine… Anzahlung… ein spärlicher Beweis seiner Großzügigkeit… etwas… das uns sehen lässt das er es überhaupt wert ist ihn zu beachten… Oder doch nur ein Chem-pan-sey? Jaja… Man vermeint schon fast die Ausdünstungen menschlicher Angst wahrzunehmen…. Nun… was bietest du…?”
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#5
Angst? Er schüttelte den Kopf als sei dieser Zweifel an seinem Mut nicht mehr als eine unwürdige Bestätigung dessen, was er bereits im Zusammenhang mit zu viel menschlichem Umgang befürchtet hatte. Höchstens davor mir einen Bazillus einzuhandeln. Ich fordere nichts, im Vergleich zu dem was ich biete. In der Arena war ich ein bejubelter Liebling der Massen. Doch ihr habt recht, niemand weiß hier meine Kunst zu würdigen. Aber dennoch, glaubt ihr das ihr auf dieser ganzen verseuchten Kugel auch nur einen findet der es mit meinen Fähigkeiten aufnehmen kann? Der Wind selbst ist mir Knecht und meine Dienste waren weitaus Größeren viel Entlohnung wert. Er breitete die Arme in einer Geste des Einvernehmens aus. Aber gut! Ihr wollt einen Beweis meines Könnens? Nichts leichter als das. Nennt mir ein Ziel und sein Kopf könnte mit euch das einsame Lager teilen. Er nahm die Maske vom Gesicht und grinste gehässig. Es muss grausam sein für eine, die in der Heimat wohl als Schönheit gelten könnte, von haarlosen Affen umgeben zu sein. Doch... vielleicht entsprechen sie ja euren Vorlieben?
Nun wie es auch sei, das Angebot ist gestellt. Sagt wessen Lebensfaden meine Klinge durchtrennen soll. Aber macht es mir nicht zu leicht. Ich hörte die Herde hat einen neues Leittier. Wie wäre es mit ihm?
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#6
“Nein… nein… ein kümmerliches Kriegerlein würde nur unsere schattenhafte Präsenz auf jenen Ackerwegen offenlegen, unvorsichtig wie ihr seid… Ich kenne eures gleichen, trampelnd und stampfend wandelt ihr durch erntereife Ähren, fett und saftig… macht sie zu Mehl noch ehe sie… vollkommen sind. Ihr müsst euch da schon etwas besseres einfallen lassen… Ah ja…” , eines der mitternächtlichen Spindelfingerlein bohrte sich in ein Grübchen an ihrem zarten Munde, welches doch zu so hässlichem Grinsen fähig war, “Möglicherweise gibt es da jemand anderen… Jaja… Dieser seltsame “Doktor” welcher meint selbst zu wissen was Schmerz und Leiden wahrlich bedeutet… wie war sein Name gewesen… Josef…” , sie verkrampfte regelrecht die Zunge während die den Namen verartikulierte, “Schinder… Hoch oben… dort… ein gläserner Palast, in dessen Hallen sich die stinkenden Sklavenrassen verbandeln, sich das Zuchtvieh buhlt… an seinem schwarzen Kragen hängt ein winziges arkanes Gerät… Es lässt uns all jene Stimme lauschen… und da ist einer, einer der der Sache Commorraghs dienlich sein könnte… zumindest, wenn seine Seele erst gefangen und gefoltert ist… Thüssenheim… ein Mund der anderen Stallungen… tötet ihn… und dann werden wir sehen, was ihr wert seid, Hagashin.“
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#7
Der Sache Commorraghs! Er spie diese Worte gerade zu in den Raum, ließ sie jedoch unkommentiert. Es sei! Das Leben dieses Mannes ist verwirkt, mein Handeln soll sein Henker sein. Sie hatte recht, es ging ihm ums Töten und um nichts anderes. Welche Ziele sie verfolgte war ihm im Grunde gleichgültig. Andererseits stellte sie, von der Jagd einmal abgesehen, die einzige Zerstreuung dar dieser abstoßende Planet zu bieten hatte. Im Moment war ihm ohnehin nicht danach das Geschmeiß zu zertreten. Da sein letzter Diener vor wenigen Tagen gestorben war würde er die Klingen selbst reinigen müssen.
Ihr bekommt eine Kostprobe meines Handwerks, doch was ist mit dem eurigen? Bedächtig zog er eine der Klingen aus der Scheide. Das Metall verursachte keinen Laut als es zum Vorschein kam.
Der Schmerz ist ein so erlesener Wein, ich frage mich ob ihr ihn nicht verwässert wenn ihr ihn so reichlich an diese Tiere ausgebt. Würde es euch nicht reizen eure Kunst an jemanden zu vollführen der ihren Wert zu schätzen weiß? Bedächtig ließ er die Dolchspitze über seinen entblößten Unterarm gleiten. Der Druck reichte gerade um eine Rötung auf der weißen Haut zu erzeugen. Es hätte nur etwas mehr bedurft und der Stahl wäre ins Fleisch gedrungen.
Wie lang ist es her das jemandes Schrei mehr ausdrückte als plumpe Furcht? Sehnt ihr euch nicht danach das jemand zu würdigen versteht was ihr geben könnt?
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#8
“Ihr vermeint wir wären die einzigen Druchii in dieser Chem-Pan-Sey Pestbeule, darin irrt Ihr euch, Hagashin. Mandraks durchschwärmen die nächtlichen Jagdgebiete wie die blutgierigen Wölfe des Krieges, schlachten mit einer ihnen eigenen Genüsslichkeit die naiven Bastarde. Was glaubt Ihr wohl wie sehr sich diese Kinderchen Vater Commorraghs an den exquisiten Schmerzen erfreuen, ehe sie sich durch meine Kunst zum Grotesquen verformen?” , sie leckte über eine aufgesprungene Klaue des “Sezierbestecks”, gerade so das ein trübes Blutfädlein herabperlte, “Nein, nein, zuallererst werdet Ihr uns Eure Hagashinabstammung beweisen, solltet Ihr Euch darin als lohnenswert herausstellen, so werdet Ihr gebührlich “entlohnt” werden, ein Blutzoll.” , die vielen sichelmondartigen Klingen schnappten zusammen und drehten sich irrsinnig um die eigenen Achsen, “Ihr wisst um die geforderte Haut Eurer erlesenen Beute, nun jagt.”
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#9
Dieses Mal benötigte er keinen der Bediensteten um sich zu ihr führen zu lassen. Zügigen Schrittes durchquerte er den Raum, der zu so früher Stunde fast vollkommen leer war. Nur ein paar Gäste, die ihre Gelüste dem Schichtbetrieb ihrer Arbeitgeber anpassen mussten, tummelten sich in den verrauchten Nischen. Die Angestellten ließen Crulldranath passieren, stellten weder Fragen nach seinem Begehren, noch versuchten sie ihn der Räumlichkeiten zu verweisen. Im Gegenteil schien jeder genau in diesem Augenblick etwas gefunden zu haben das wesentlich mehr Aufmerksamkeit verlangte als dieser verhüllte Gast. War es auch erst der zweite Besuch des Eldar hier, so hatte man ihn doch als einen Kunden für Zimmer Vierzehn wiedererkannt.
Noch immer klang in ihm der Rausch der Jagt nach. Es war ein kurzes Vergnügen gewesen, kaum mehr als ein Kosten vom süßen Nektar der Angst und des Schmerzes. Aber immerhin war es mehr als er in den letzten Wochen hatte aufbringen können. Es machte keine Freude wenn das Vieh nicht wenigstens die Aussicht hatte sich zu verteidigen. Unter Umständen könnte sich der Dienst im Gefolge dieser Affenliebhaberin doch als nützlich erweisen. Sie kannte diese Welt und welche Beute eine Jagt lohnenswert machte.
Crulldranath stieß die Tür auf ohne sich die Mühe gemacht zu haben anzuklopfen. Unter seinem Mantel kam ein blutgetränktes Leinenbündel, von der Größe einer Männerfaust, zum Vorschein. Mit einem schmatzendem Geräusch landete es auf dem Tisch.

Da habt ihre euren Beweis! Noch vor weniger als einer Stunde pumpte es Blut durch die Adern des Viehs.
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#10
Nethar kommt mit Sinoel aus Das versteckte Portal

Sie schritten durch eine Tür die von den vielen Händen der Besucher sowie der hiesigen Witterung abgenutzt schien.
Ein dunkles Zwielicht umfing Nethar als er in den Korridor hinter der Tür trat. Kaum hörbar ging er den Gang entlang den gedämpften Tönen entgegen die wohl einen Versuch von Musik darstellen mochten. Eine zweite Tür befand sich am ende des langen Ganges und ein Mann der diese wohl bewachen mochte starrte sie unverhohlen an.
Einen Augenblick schien es als wolle er sie wie neuen Gäste begrüßen doch schien sich kein Wort über seine Lippen zu trauen. Er war ein breit gebauter Mann dessen grobschlächtige Züge die auch das zähe Gestrüpp von Haaren nicht zu verbergen mochte sich verhärteten. In seinem Anzug der für menschliche Maßstäbe wohl edel oder schick sein mochte wirkte er jedoch hinein gezwängt. Seine Augen zuckten wild zwischen den beiden Gestalten umher und ein leichter Ausdünstung von Angst schlug Nethars Nase entgegen.
Unter seiner Kapuze hervor die ihm in dieser Dunkelheit vollkommen verbarg konnte er in diesen Augen lesen. Waren sie am Anfang noch gelangweilt gewesen schlug dies schnell in ein wiedererkennen um das ihm nicht zu behagen schien.
Ohne inne zuhalten oder dem erstarrten Türsteher Beachtung zu schenken öffnete Sinoel die Tür in einen großen Saal. Als schließlich auch Nethar hindurch getreten war konnte man ein leichtes aufatmen hören als sich der Türsteher wieder entspannte.
Sie gingen in den Saal und versuchten die sich ihnen bietende Szene nach besten Möglichkeiten zu übersehen. Diese armselige Vorstellung von Schmerz und Leid die sie während ihrer Paarung vollführten war nichts als das Spiel von Kindern. Eine lächerliche Zurschaustellung von Unwissenheit die in Nethar für einen Moment den Wunsch aufkeimen ließ sie eines besseren zu belehren. Hinzu mischten sich die verschiedensten Gerüche dieser herum tollenden Affen und verbanden sich mit den stechend süßen Aromen die sie benutzten um ihre Unzulänglichkeiten zu kaschieren. Schreie hallten durch den Saal gefolgt von ekstatischen Stöhnen das von knallenden Peitschen begleitet wurde.
Eine Frau eilte auf sie zu deren von Latex eingehüllter Körper mehr zeigte als sie zu sehen wünschten. Tiefe Ausschnitte ließen gerötetes Fleisch erkennen das von unzähligen Piercings durchbohrt wurde. Es war klar ersichtlich welche Dienste sie anzubieten gedachte doch unterschieden sich diese beträchtlich von denen die Nethar ihr gegeben hätte.
„Willkommen im Bizarr meine Herren. Wie kann ich ihre...“
Sie verstummte mitten im Satz als sich auch in ihren Augen das Erkennen widerspiegelte. Mit einer wesentlich leiseren Stimme die ihr Unbehagen nicht verbergen konnte setzte sie aufs neue an.
„Folgen sie mir bitte ich werde sie unverzüglich zu Zimmer 14 führen.“
Schnell wandte sie sich fast fluchtartig von den Beiden ab. Zielgerichtet führte sie sie durch das Bizarr vorbei an Nischen und Gestellen deren Zwecke so simpel wie langweilig waren. Blicke trafen auf sie nur um sich schnell wieder abzuwenden während Gäste und Personal Abstand zu wahren versuchten.
Neben einer Treppe blieb sie stehen den Kopf gesenkt um keinen zu genauen Details dieser Gäste zu erkennen. Sie verfluchte sich ein weiteres mal warum ausgerechnet sie diese absonderlichen Gestalten immer traf. Trotzig hatte sie sich entschieden nicht weiter zu gehen als nötig um möglichst schnell wieder ihrer Arbeit nachgehen zu können.
„Es liegt am Ende des Ganges.“ Sie deute mit einer Geste die Treppe hinauf um dann ohne ein weiteres Wort zu verschwinden.
Sinoel und Nethar warteten nicht lange schien dieser Gang am Ende der Treppe doch eine weitaus weniger große Beleidigung ihrer Sinne zu sein.
Eine unscheinbare Tür auf der sie sich die Zahl 14 befand bildete das Ende des kurzen Ganges. Ohne zu knarren ließ sich die Tür öffnen und enthüllte einen kleinen Raum. In mitten dieses Raumes schien eine Frau deren unverkennbare Gestalt sich so sehr vom Rest des Bizarrs abhob an einem Operationstisch beschäftigt zu sein. Ihre langen schwarzen Haare und die Proportionen ihres wohl geformten Körpers wahren gerade zu eine Wohltat. Dennoch erkannte Nethar das sich hinter dieser Schönheit die nicht alltäglich in seiner Zunft war eine Fleischformerin verbarg.
„Es ist mir eine Freude auf diesem unwürdigen Planeten eine echte Künstlerin des Fleisches zu treffen.“
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