Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Turm der Seherin
#11
Selari hatte sich in dem kleineren, notdürftig aber mehr als ausreichend zurechtgemachten Gemach eine Weile ausgeruht. Verglichen mit seiner frühreren Ausstattung und dem was die höheren Ränge der Schlangengrube gewohnt waren mochte es unangemessen sein aber auf ihrem Heimatplaneten hatte sie in den Zelten ihres Stammes und auf der Reise nach Koron 3 in den Kabinen der Schiffe als auch zur Stadt selbst mit schlimmer daherkommender Ausstattung sowohl besser als auch schlechter geruht. Pracht und Opulenz war kein Garant für Komfort, Armseligkeit und Mangel keiner für Ungemach. Anschließend hatte sie sich darangemacht in ihrem persönlichen Bestand als auch den geborgenen Gütern die vielversprechensten Materialien zusammenzusuchen die Inkredenzien für ihr Ritual ergeben würden. Als Mandias eintrat saß sie vor einer Ausbreitung aus getrockneten Kräutern, Ölen, Pudern & Pasten, verschiedenfarbiger Kreide in festem als auch losem Zustand, Kohlestiften, Kristallen und Quarzen und anderem Kram. Nur ein Bruchteil dessen hätte sich auch in Besitz von jemandem wie Mangal befunden doch selbst dieser hätte zähneknirschend zugeben müssen das es in den richtigen Händen mehr als nur weltlichen Nutzen hatte. Sachte nahm sie die Phiole entgegen und legte sie auf ihre Seite ganz vorne an die Spitze des Haufens wobei sie davon so abgelenkt schien das sie seinen Worten kein Gehör schenkte auch wenn ihr anerkennendes Nicken dies Lügen strafte.
Gut, vorausgesetzt die Armee hat sich bis dahin selbst zerfleischt oder ist zumindest noch mit sich selbst beschäftigt. Andernfalls dürfte leider beiderseitig die Zeit zur Wahrnehmung des Treffens fehlen.

Einige lange Augenblicke herrschte Schweigen während sie in ihren offenbar erstaunlichst großräumigen Beutel griff und ein zusammengeschlagenes Tuch hervorholte. In diesem befanden sich mehrere getrocknete, gepökelte und mit haltbaren Tinkturen bestrichene Würfelchen von Etwas das irgendwie den Eindruck machte aus dem Inneren diverser Körper herausgeschnitten zu sein. Müßig, ja, zerstreut sortierte sie sie gemächlich mit den Fingerspitzen; behielt einige, sortierte andere aus nur um dann einen Teil doch wieder dazu zu tun. Schließlich ergriff sie erneut das Wort.


In der Heimat bei meinem Stamm war ich eine Gesegnete wie alle meine Vorgängerinnen vor mir. Bis mir dies durch einen Fremdweltler größtenteils genommen wurde und ich diese erhielt.
Zu Mandias hochsehend deutete sie auf ihre kleinen Hörner und Hufe, mit überschlagenen Beinen dasitzend ruhten Letztere auf ihren Oberschenkeln und sie hatte ihre Toga weit genug zurückgeschlagen und hochgezogen das sie nicht in Berührung mit ihnen kam.
Unter den Berührten ist der Unberührte gesegnet und ich muss das Geschehene rückgängig machen denn ansonsten fehlt Jenen die mit dem jenseits des Schleiers reden ihr wichtigster Fokus für die Interaktion mit den Geistern und somit wird mein Stamm schließlich untergehen. Mir wurde offenbart das Sie die Er ist der Ort ist wo es passieren wird. Das Wie und Wann werden jedoch die Zeit und die Geister zeigen sollte ich in der Lage sein ihren Hinweisen zu folgen. Doch ein verwüstetes, ein gefallenes Rasankur wird es verhindern.
Unter die Falten ihrer Toga greifend holte sie ihr Amulett hervor und drehte es betrachtend langsam zwischen den Fingern.
Also bleibt mir nur zu tun was nötig ist um dem entgehenzustehen. Sollten wir nicht überrollt werden dann werde ich während der Abwesenheit als auch nach der Rückkehr von Er der Sie ist jeweils das sein was die Stadt braucht. Sei es im Großen, sei es im Kleinen je wie Bedarf.
Es war wohl keine Antwort die ihn aufgrund von Klarheit sonderlich zufriedenstellen würde aber es war die die sie ihm geben konnte. Das was seine vorherige Herrin getan hatte war gewiss nicht ihr Metier auch wenn es dank ihm, Es mit den zwei Geschlechtern und den Anderen nichts war was sich nicht durchaus in einem gewissen Rahmen fortsetzen ließe, die gegenwärtige Bedrohung und der Umstand das sie nicht genug über Sie die Er ist wusste, sowohl ihre Vergangenheit als auch ihre so veränderliche Gegenwart, standen vorerst einem klarer erkennbareren Pfad im Weg.


Damit steckte sie ihr Amluett wieder zurück und begann mit raschen präzisen Handgriffen eine Reihe von Gegenständen aus der Menge vor ihr zu nehmen was ein scharfer Kontrast zum vorherigen langsamen quasi unentschlossenen Begutachten und Umhersortieren war.
Ich hatte gehofft den Stab als Zusatz zu verwenden aber sei es wie es sei. Im Falle eines Erfolgs können wir uns anschließend immer noch auf die Suche nach ihm machen um die Sache im Nachinein noch zu verstärken. Die Turmkammer ist als Ritualort zur Unterstützung der Macht des Blutes am besten geeignet da die Seherin dort länger gelebt und schließlich dort ja gestorben ist, ihre vorherigen Wohnquartiere im Palast selbst wären allerdings wohl eine vermutlich gleichwertige aber natürlich nicht machbare Alternative fällt mir ein. Ich möchte das du oder Es mit den zwei Geschlechtern aus dem Gefolge eine Handvoll der Personen mit den besten Singstimmen oben versammelst und zusätzlich auf Abruf hältst, sechs sollten vorerst ausreichen dann lässt sich nach dem Aufbau aber noch vor dem Beginn bestimmen ob welche dazu kommen oder gehen müssen. Vorausgesetzt jemand beherrscht die Gesegnete Zunge.

Falls nicht konnte sie das soweit es ging selber übernehmen. Gesangliche Begleitung war kein integraler Bestandteil der Zeremonie aber je nachdem eine nützliche Ergänzung und in einer geschichtsträchtigen Siedlung wie hier war es dies ganz sicher. Während Mandias sich also an noch mehr Treppenabstieg machen musste klimperte und klapperte sie in die entgegengesetzte Richtung die Treppen hinauf. Die geschnitzte Holztür die die Suchenden nur angelehnt gelassen hatten als sie wieder gingen schwang leicht und leise unter ihrer Berührung auf. Wie schon beim letzten Mal würde der Altar als Plattform dienen und so wischte sie ihn gründlich ab ehe sie ihn mit einem weihenden Öl und Kräutern abrieb. Der Ritualkreis und seine Symbole würden mit Kohle, Kreide und etlichen anderen Pasten gezeichnet werden müssen und so machte sie sich daran das Entsprechende anzumischen.
Name: Selari
Alter: 20
Rasse: Mutantin
Zugehörigkeit: Chaos
Aussehen: 1,55m, schlank & zierlich, grauweiße Haare, Ziegebmutationen
Ausrüstung: Amulett, Obsidianmesser, Beutel
Fähigkeiten: Stammesriten, Verwandlung der Umwelt, Zweites Gesicht, Realträume
Konto: /
Zitieren
#12
Von hier kommend


Die Tür im Keller ließ sich mit etwas Gewalt aufpressen. Der Knabe von zuvor musste einen anderen Eingang gekannt haben, durch den Yok aber vermutlich nicht selbst gepasst hätte. Zähne wurden im Halbdunkel des Raumes gedeckt, während die Tür Sand und Staub vor sich her schob. Ungesehene Behälter und andere Dinge wurden umgeworfen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit war der Weg frei und der Bhrak schritt zusammen mit dem Knaben hindurch. Er sog die Luft des Turmes grollend ein und stiße sie wider aus. "Dieser Ort stinkt. Nach Hexerei." Der Geruch kam ihm aber auch darüber hinaus bekannt vor, auch wenn er den Finger nicht darauf legen konnte, woher. Es war ein schwacher Geruch, wie ein fliegender Gedanke, der hier mitschwebte und von einer höheren Ebene herab zu gleiten schien. Fast glaubte Yok zu spüren, wie sein Blut dabei in Wallung geriet, schüttelte diesen Eindruck aber bald ab, ehe er wie zuvor als Erster vorandrängte. Eine Treppe hinauf, vorbei an Lagerräumen voller kollabierter Fässer und skelettierter Vorräte. Alles hier wirkte trocken und tot, mumifiziert durch den Staub und das Böse, das hier lange Zeit gewohnt zu haben schien. Yoks schnauzenhafte Nase zog sich kraus. Ohne es zu wissen hatte der Bestienmann sein Schwert wieder in der Hand, bemerkte es erst, als er mit Hilfe der Klinge einen lumpenhaften Vorhang bei Seite schob, um schließlich in das vorzudringen, was wohl einer der Zuläufer des Eingangsbereiches sein würde.

Plötzlich hielt der Bhrak inne. Seine Instinkte schlugen Alarm, ehe er sich und den Knaben reflexartig in die Schatten der Gänge presste und erneut Witterung aufnahm. Er roch Menschen. Ihren Schweiß, ihren Schmutz und ihre Waffen, unterlegt mit dem Gestank von Kerzen, Ölfeuer und dem, was sie vermutlich für Essen hielten. Der Jäger verzog angewidert das Gesicht. Nicht übel hatte er Lust, sich jetzt ein wenig an dem, was er für Wachen hielt, abzureagieren, doch seine eigene Gerissenheit hielt ihn zurück. Er würde klüger sein müssen, als das. Würde er hier ein Gemetzel veranstalten, wären seine Chancen, seine Botschaft zu überbringen, wahrscheinlich vertan. Menschen waren keine Bhrak, die sich Respekt abringen ließen, indem man in ihre Mitte marschierte und ihre Wachen Zwecks Machtdemonstration zertrat. Er würde es klüger anstellen müssen. "Was ist, Herr?"
Der Knabe fragte im Flüsterton, als er Yok ansah, dass er brütete und überlegte. Der Alpha blickte zu seinem zierlichen Begleiter hinab und schnaubte. "Ich rieche Menschenfleisch. Wachposten."
Der Junge warf einen ungläubigen Blick um die Ecke, ehe er zu Yok zurückkehrte, auch wenn im Gegensatz zu seinem Beschützer in keiner Weise besorgt schien. "Wenn Ihr wollt, kann ich vorgehen, Herr." Ein mistrauischer, fragender Blick zierte Yoks fratzenhaftes Gesicht. "Was soll das heißen?" Der Junge macht einen Schritt zurück, sodass sie sich biede aber immernoch in den Schatten herumdrückten. "Ich weiß, wie wir an ihnen vorbei kommen, ganz ohne Probleme. Das ist doch, warum wir stoppen." Die Festellung des Jungen gefiel Yok nicht. Sie kam ihm frech vor, aber sie hätte auch wahrer nicht sein können, weshalb er nickte. "Ich werde mich nicht an schwächlichen Weichhäuten vorbeischleichen, wenn ich nicht muss." Es war eine Sach,e ob man isch uaf der Pirsch ungesehen bewegte, oder sich an einer Bedrohung vorbei schlich, wie ein Schwächling. Bhrak-Gehirne funktionierten da alle gleich. Glücklicherweise schüttelte der Knabe beschwichtigend den Kopf und gestikulierte erläuternd. "Das wird nicht nötig sein. Die Stadt benutzt oft Boten wie mich, um Botschaften ungesehen zu überbringen. Ihr folgt mir einfach ein Stück und ich bringe alles in Ordnung. Eine Botschaft für den Palast abzufangen würde jeden von ihnen den Kopf kosten, Herr. Bitte vertraut mir." Einen langen Moment starrte Yok den Jungen an, abwägend, überlegend. Es schmeckte ihm nicht, wie sich diese List anfühlte, auch wenn er der Letzte war, der von Tücke absah, wenn sie ihm doch einen Vorteil brachte. Wieder aber riet ihm sein Verstand, in den Plan einzuwilligen, denn ihm selbst fiel um's Verrecken auch kein Besserer ein, weswegen der bullige Krieger schließlich nickte und seine Waffe wegsteckte.
Zitieren
#13
Als sich das Rosa des anbrechenden Tages dort andeutete, wo Wüste und Himmel sich vereinten, war das Krachen der Kämpfe beim Waprtor verstummt.
Allein, eine Staubfahne stieg aus der Richtung des namenlosen Flusses auf und lies Befürchtungen und Wahrscheinlichkeiten zu unangenehmen Tatsachen werden. Die Kämpfe beim Tor waren durchlitten und aus dem Katalysator der Schlacht hatte sich ein Heer formiert. Wer wen ermordet hatte, wer wen führte blieb noch hinter dem Vorhang dieses Staubes verborgen. Doch jene die gehofft hatten, dass sich die Kämpfer gegenseitig zerfleischen würden und die alte Ordnung durch Selbstauslöschung bewahrt bliebe, sahen sich enttäuscht.
Rasankur derweil war in seiner Verteidigungsfähigkeit auf den Kern, also den Palast zusammengeschrumpft.
Hier blickten Augen, Mündungen und Läufe auf das, was da kommen mochte. Die, die man bewusst zurück gelassen hatte, die Krieger die aus dem einen oder anderen Grund nicht an der verhängnisvollen Expedition teilgenommen hatten, warteten auf jene, die man unbeabsichtigt zurückgelassen hatte.
Alte, Gebeugte oder wenig vorteilhaft mutierte, gegen jene, die aus einem Kampf als gestählte Sieger hervorgegangen waren. Ungleich in einer Feldschlacht, ausgeglichen, da Mauer und feste Stellung auf Seiten der Verteidiger lagen. Die Banner auf der Mauer würden im Großen und Ganzen den Feldzeichen gleichen, die dem heranziehenden Heer voranflatterten.
Die Krieger auf der Mauer, so wie jene, die durch den Erhalt einer Waffe zu Kriegern gemacht wurden waren, warteten still.
Keine Zunge des Bekenners sang ihnen von Sieg, kein schwarz gerüsteter Avatar zeigte an, dass sie im Schatten göttergewollten Sieges schritten. Die Zurückgelassenen würden Bürgerkrieg führen und Verzagen war ihnen das Banner.
Ein Ruf zerschnitt die düsteren Gedanken, die als Wolke über den Schanzen zu hängen schienen.
Der Feind nahte.
Aber wie? Die Staubfahne war noch eine gute Stunde oder gar zwei entfernt. Eine Vorausabteilung? Ein Pulk aus vielleicht vierzig Rasankuri, einige auf geharnischten Charnaks, näherte sich in Schlachtformation. Umgeben waren sie von Palta, vielleicht hundert, bewaffnet weit weniger zivil anmutend, als das Gro der hier, von der Not rekrutierten.
Auch hier knatterten Fahnen im Wind. Das schwarze Siegel auf rotem Grund, Schlachtzeichen der heiligen Stadt Rasankur. Das zweite ein stilisierter Nanannakaih, ein Dämon der Strafe, wie man ihn als Götzenstandbilder allen Ortens sehen konnte. Diesen hier zierte eine gemalte Hand, die er im Maul trug.
Es war das Symbol der Festung Zikkada.
Auf dem größten Reittier saß ein massiger Krieger in voller Rüstung. Ein leichtes Maschinengewehr hing an einem Riemen, ein zweihändiger Krähenschnabel war ihm Paradewaffe.
Ein unscheinbarer Junge ging neben dem offensichtlichen Anführer der Schar.
Auf der Mauer kam Leben in die Besatzungen, als sich diese kleine Abteilung durch eine Seitengasse bewegte und dann über die Prachtstraße auf das Tor zuhielt. Sie machten nicht den Eindruck einer angreifenden Horde, obschon sie bin an die Zähne bewaffnet waren. Die schwarzen Zyklopenaugen von Gewehren folgten ihnen. Stellräder wurden hastig gedreht und Kanonenläufe senkten sich auf die nötige Höhe ab.
Wenn dieses Gebaren die Anrückenden auf irgendeine Weise nervös machte, so ließen sie es sich nicht anmerken.
Das Engelstor war seit einigen Stunden verschlossen. Wer jetzt noch Einlass begehrte musste es an den kleineren Ausfalltoren versuchen, wo sich verlassene Karren und Bündel mit aufgegebenen Habseligkeiten türmten. Als die Schar sich genähert hatte waren auch diese Eingänge hastig geschlossen wurden, die unglücklichen Palta, die man noch nicht eingelassen hatte, flohen in die umliegenden Gassen und Gebäude. Die Gruppe blieb in Bogenschussweite stehen und wartete scheinbar darauf angerufen zu werden. Dazu wiederum schien sich niemand berufen.
Dann endlich kam Suul aus dem Palast geeilt, begleitet von einem Kreis aus Schranzen und einigen Wachen. Er erklomm die Mauer und
spähte zu der Gruppe hinab.
Wer seid Ihr und was wollt ihr?
Der Krieger auf dem Charnak antwortete.
Ich bin Hegal, Diener des Drachen und nach seinem Willen und dem Willen der Götter, Herr über die Festung Zikkada.
Wenn du eine gläubiger Diener des Drachen bist, dann bist du gekommen, dein Schwert in den Dienst des Heermeisters zu stellen, wie es die Pflicht all jener ist, die in Treue zum Herren der Stadt stehen.
Ich bin gekommen meine Schuld bei der Prophetin abzuleisten. Ist es ihr Wunsch den Palast zu verteidigen, auch wenn sein Herr darin nicht wohnt, so ist es mir Befehl.
Von welcher Prophetin sprichst du, Krieger?
Ich spreche von Selari, auf deren Weissagung hin mir das Schicksal huldvoll lächelte.

Suul zog die Stirn in Falten und wandte sich an die Umstehenden.
Von wem, bei allen Dämonen der Wüste, redet der?
Zitieren
#14
Die verständliche gewisse Verwirrung wurde jedoch beiseite geschoben als sich von hinten gen Ras-an-Khur eine Art Wind erhob, nicht wirklich ein weltlicher Wind sondern mehr das Gefühl das ein solcher vermitteln würde. Einer der in der dunkelsten Stunde der Nacht aus den Tiefen der Wüste kommen würde; kühl trocken und flüsternd streifte er einen Jeden wie eine sachte Berührung im Vorbeigehen egal ob er nun auf der Mauer oder vor ihrem Fuße stand. Für wen Ersteres galt offenbarte sich ein eindrücklicher Anblick als er sich dem unwirklichen Lüftchen folgend umdrehte. Der Turm der Seherin dessen schlankes Rund sich nahtlos und harmonisch in die Bauten des Palastes einfügte, so jung an verstrichener Zeit das Bauwerk auch sein mochte, schien sich zu verschleiern und zu weinen. Der Glanz des weißen Alabasters aus dem sein Gemäuer bestand wurde überschattet von den dunklen Tropfen die in den Ritzen zwischen den Steinen kondensierten. So wie es manche Steinsorten mit Luftfeuchtigkeit taten schien der Turm die vergangene Nacht selbst aufgesogen zu haben und nun auszuschwitzen sodass deren Essenz den Mörtelfugen folgend an seiner Fassade hinabrann und augenblicklich im Boden versickerte. Ein Geschehen das neben den vielen Eindrücken die es in den Zuschauenden hervorrief unbestreitbar von einer ätherischen Schönheit war.

Die letzten Tropfen verschwanden und ließen alles so zurück wie zuvor als wäre nie etwas geschehen. Dafür lenkte ein weiteres Geschehen alle Aufmerksamkeit wieder zurück nach außen auf die Ringe der Stadt. Obwohl das Rosa des neuen Tages immer mehr zum Rot der aufgehenden Sonne wurde stieg die vergangene Nacht erneut empor. Ihre Dunkelheit quoll wie zu einer Wolkendecke gerinnender Nebel empor als würden die Kanalisation und die uralten Tunnel und Gänge im Untergrund von ihr überlaufen und die Gebäude darin ertrinken. Wie eine anbrannende Welle schwappte sie gegen die Wehranlage des Dritten Rings um sich dann einen Straßenzug weit zurückzuziehen. Die Palta und sonstigen Bewohner die noch vorhin vor der anrückenden Abteilung geflohen waren kamen mit bleichen Gesichtern zurückgeeilt um bei ihr Schutz und mögliche Waffengefährten zu suchen. Wer mit scharfen ugen gesegnet ob nun oben oder unten an der Mauer vermeinte gebückte Gestalten in der Düsternis huschen zu sehen. Die Verteidiger hatten sich erhoben und füllten die Straßen in ungekannter Zahl.

Am Turm der Seherin schwang das Eingangsportal langsam nach außen auf und wer vorhin sein Augenmerk auf ihm hatte realisierte erst jetzt das es zum ersten Mal seit dem Tod der Gefährtin ds Fürsten wieder bewacht war denn trotz dessen Beschluss den Bau für profanere Zwecke zu nutzen hatte es doch bisher niemand mehr gewagt ihn zu betreten. Nun verließ ihn eine kleine Gruppe Leute die sich auf den Weg zum Torhaus machte, den Kundigen unter den Schranzen und versammelten Kriegern mochte die markante großgewachsene Gestalt des pferdeköpfigen Mandias wie die Abwesenheit der nicht minder auffälligen Gestalt seiner Herrin Nagari auffallen. Als sie den Wehrgang betraten stellte sich die Truppe als Selbiger mit zwei Bewaffneten als Leibwache heraus die eine kleine mädchenhafte Frau eskortierten. Selari war müde und erschöpft, hatte das Ritual doch einige Kraft gekostet, aber sie trug dies wie ein schmückendes Ehrenzeichen zusammen mit den Malen ihres Erfolges. Die Finsternis der Nacht lag kaum sichtbar wie ein schleierdünnes Tuch über ihren schmalen Schultern und flatterte wie von Wind gepackte Stoffbänder um ihre kleinen Hufe auch wenn sie zusammen mit der erlangten Kontrolle in absehbarer Zeit wieder verschwinden würde. Anmutig knickste sie vor Suul und griff dann nach einer Zinne um sich ein Stückchen daran emporziehend über die Brustwehr zu sehen und gesehen zu werden, eine geringe Körpergröße hatte so sehr Nachteile wie Vorteile.

Möge die Frische dieses neuen Tages mit dir sein Er der Knochen sammelt, Hegal. Es freut mich zu sehen das meine Nachricht erfolgreich ihr Ziel erreichte. Der Palast und mit ihm Sie die Er ist werden die Kraft der Arme und die Schärfe der Augen vor dir und den Deinen zu schätzen wissen. Der Führer der Truppen, Deimos Suul hier wird sicherlich wissen wo ihr am Besten aufzustellen seit.

Sie neigte anerkennend den Kopf in Suuls Richtung ehe sie ihre Aufmerksamkeit auf die Dunkelheit in der Stadt richtete, die zierliche Linke zu einer verschnörkelten deutenden Geste hob. Und diese gehorchte. Die Verteidiger wandten sich ab um den Wortlaut ihres Namens zu erfüllen und huschten davon. Die schwarze Wolke die ihre Anwesenheit markierte schwappte wie Wasser in einer Rinne als die Horden die Stadtviertel des zweiten Rings verließen und sich im Ersten hinter der bröckelnden Außenmauer im Pfad des anrückenden Heeres zusammenballten. Dann versickerte die Finsternis wieder so wie sie gekommen war als die Kreaturen die Erdoberfläche verließen um sich in den Hinterhalt zu legen.

Selari nickte Hagal zu und knickste wieder vor Suul ehe sie das Torhaus wieder verließ. Als ihre Hufe wieder ebene Erde fanden öffneten die Palta grade auf einen gerufenen Befehl dessen Flügel um die Verstärkung einzulassen. Sie wandte den Kopf Mandias zu während sie gingen. Dann lass uns zu diesem Seiteneingang wo man mich zu dem Treffen abholen wird. Sie reichte ihm ihr Obsidianmesser. Es hieß ja keine Waffen. Verlier es mir bloß nicht. Wo sie grade vom Trefen mit dem Heermeister sprachen erinnerte sie sich müßig an den einsamen Bhrak den die Wachen entdeckt hatten wie er sich aus einem der Tunnel in den Turm zum Palast selbst führen ließ. Es mit den zwei Geschlechtern hatte befohlen ihn einfach durchzulassen um sich nicht die Mühe zu machen die Gesundheit der unverletzten Kämpfer zu gefährden herauszufinden was sein Begehr dort war. Ein bisschen war sie schon neugierig was es damit aufsich hatte, wenn es der Wille der Geister war würden sie und der fragliche Bhrak sich schon wieder über den Weg laufen.
Name: Selari
Alter: 20
Rasse: Mutantin
Zugehörigkeit: Chaos
Aussehen: 1,55m, schlank & zierlich, grauweiße Haare, Ziegebmutationen
Ausrüstung: Amulett, Obsidianmesser, Beutel
Fähigkeiten: Stammesriten, Verwandlung der Umwelt, Zweites Gesicht, Realträume
Konto: /
Zitieren
#15
Der Knabe hatte kein Wort sprechen müssen, um die Besatzer des Turmes zu irgendetwas zu bewegen. Er und Yok wurden auf ihrem Weg gestopt, letzterer durch Worte und Gesten des ersteren beschwichtigt, während man auf soetwas wie einen Vorgesetzten zu warten schien.
Selbiger zeigte sich in einer bulligen Menschen-Kreatur, die beide erst zu begutachten schien um abzuschätzen, wie zu verfahren sei. Schließlich wurden sie durchgelassen, woraufhin der Knabe eilig in den Schatten der Gegend zu verschwinden suchte, ohne jedoch Yoks Zugriff entgehen zu können. Verächtliche Blicke wurden ausgetauscht, während sich der Bhrak mit seinem Begleiter den Weg durch die Korridore des Turms bahnte, vorbei an den zahlreichen, aber teils angeschlagenen Verbündeten dessen, was das Mannweib als "die Prophetin" zu bezeichnen schien. Yok wusste mit dem Wort nichts anzufangen, doch war er sich sicher, dass es eine der Sachen war, mit denen er aufräumen würde.
Schließlich trat man durch die schwere, verzierte Eingangstür des Turmes und das leise klatschende Geräusch der Sandalen des Alphas auf dem Marmorboden des Turmes wandelte sich in das Rascheln von Kies und das dumpfe Knirschen von Sand, als er den Hof betrat.

"Wart Ihr schon an diesem Ort, Herr?" Der Junge fragte mit einer merklichen Unsicherheit in der Stimme, auf die hin Yok seine Lippen teilte um eine abschätzige Miene zu formen. "Zu oft." Er nahm seinen Helm ab, um das Antlitz der Schädelmaske gegen sein eigenes einzutauschen. Man sollte ihn ruhig als den erkennen, der er war: Einer der Kriegsherren des schwarzen Drachen, was auch imemr das jetzt noch bedeutete.
Von der Bedeutungsschwere des Titels war allerdings kaum etwas zu bemerken, wenn man den Bhrak über den Hof gehen sah, unachtsam gegenüber den Verteidigern, die dort daran arbeiteten, sich zu organisieren und den Ansturm des Feindes zu erwarten. In der Ferne waren wieder und wieder aufflammende Unruhen in der Stadt zu vernehmen, die wie ein unheilvolles Grollen das Wirrwar an Ordern und Getrampel der Palastgarde überspülte. Das organisierte Chaos heranbrandenden Unheils.
All dessen ungeachtet schritt Yok über den gewaltigen Platz, vielleicht grade deswegen unbemerkt von den vielen Rasankuri, niederen Kriegern und Dienern, die sich hier herumtrieben. Nicht wie ein König, sondern wie der zürnende Bote, der er in diesem Moment war. Dabei echoten die Worte des Uralten in Yoks Schädel wieder, als hörte er die Geschichte seiner Ursprünge ein weiteres Mal. Schwächlinge, die um ihr Überleben feilschten im Angesicht ihrer Vernichtung. Das Donnern des nahenden Untergangs, die Bilder an den Höhlenwänden, die für ihn so viel mehr Sinn ergaben, als jede ausladende Ansprache. Sie erfüllten ihn mit Zuversicht, dass der Weg, den er beschritt, der Richtige war. Besagte Zuversicht wurde auch nur marginal geschmählert, als die Wachen am Eingang Anstalten machten, ihm den Weg zu versperren und ihre Waffen auf Yok richteten. "HALT! Hier kommt niemand rein! Geh zurück auf deinen Posten, Unwürdiger!" So sprach einer der Rasankuri, die offenbar für die Ordnung vor dem Palast vertantwortlich war und nun von Yoks BLicken taxiert wurde. Plötzlich schob sich der Junge dazwischen. "Vergebt ihm, Herr! Er ist ein Bote aus den Bergen! Er hat eine Botschaft für die großen Herren des Palastes!" Man winkte noch ein paar weitere Wachen herbei, die die beiden zu beurteilen suchten. Die sonst zu erwartende, spöttische Arroganz aller Tempelwachen schien ihnen fern zu liegen. Ebenso, wie es ihnen fern lag, den Yok als einen der liebsten Kettenhunde ihres Herrn zu erkennen. Besagter Kettenhund bleckte seine Zähne gegenüber den Rasankuri, die offenbar nicht os recht wussten, was sie tun sollten, ehe einer von ihnen offenbar eine Idee hatte und sich mit neunmalklugem Blick aufbaute. "Und wer soll dieser "Große Herr" sein? Wenn ihr Boten seid, habt ihr sicher auch einen Namen für uns." Seine Kameraden wirkten überrascht und begeistert ob dieses Einfalls, nickten ihm zu, ehe sie bereits in freudiger Erwartung einer falschen Antwort ihre Waffen bereit hielten. Der Junge blickte unterdessen hinüber zu Yok, sich offenbar bereits sterbend auf dem Steinboden des Hofes sehend. Der Alpha jedoch verzog keine weitere Miene, während sein Hirn den einzigen Namen hervor spieh, der ihm einfiel und dessen Träger er für nützlich hielt. "Suuuul. Kriegsherr Suuuul ist der, mit dem ich sprechen muss." Er hatte nicht übel Lust, die Wachen als Würmer zu bezeichnen und ihnen zu drohen, wie er es gerne mit Menschen tat, doch Yok hatte gelernt, dass es sich hier lohnte, sich auf die Zunge zu beißen. Auch wenn er abwesend war, schien die Presenz des schwarzen Drachen hier nachzuzittern und selbst Yoks Stolz zu beugen. Zumindest für den Moment. "Khan Yok hat eine Nachricht für ihn." Ein weiterer Name, an den sich der Bhrak erinnerte, der schon bei früheren Treffen wie ein Streithammer auf die Schädel der Palast-Menschen eingedroschen hatte. Sein eigener und doch nicht sein eigener. Eines dieser menschlichen Werkzeuge, für die Bhrak keine Verwendung hatten. Ihre Instinkte sagten ihnen, wer oder was zu fürchten war und wer oder was nicht. Während er einer der Torwachen hinterher stierte, als diese im Inneren des opulenten Palastes verschwand, verblieben die restlichen zwei immernoch in Habacht-Stellung. Derweil blickte der Knabe zu seinem Begleiter hinauf. Der Blick wirkte fragend. "Wer ist dieser Suul?" Für den Moment blickte Yok zu seinem Begleiter hinab und zeigte ein verächtliches Schmunzeln. "Ein Mensch, der nicht völlig nutzlos ist."
Zitieren
#16
De Verteidigung des Palastbereiches hätte eine disziplinierte und entschlossene Angelegenheit sein sollen. Die Krieger auf der Mauer organisieren, die Flüchtlinge gesittet und zügig hinter die schützenden Wälle bringen. Den Wehrfähigen dann Waffen zukommen lassen und alle anderen dorthin beordern, wo sie möglichst sicher und gleichzeitig nicht im Weg waren.
Dann hätten Spähtrupps in die Stadt geschickt werden müssen, um zu sehen wie die Lage war, wo sich der Feind befand und ob sich vielleicht noch loyale Gruppen in den unteren Bereichen Rasankurs aufhielten.
So hätte es sein müssen, so aber war es nicht. Das plötzliche und sonderbare Verhalten der Verteidigerkreaturen, die nur unter den widrigsten Umständen bei Tag ans Licht gekrochen kamen, brachte die Palata dazu auf die Mauer zu fluten.
Die dortigen Kämpfer sahen sich plötzlich von gaffenden, staunenden, lamentierenden und betenden Menschen umspült. Einige Rasankuri reagierten darauf mit Ärger und Gewalt, so dass es hier und da zu Handgreiflichkeiten kam.
Andere waren von den Herandrängenden gänzlich überfordert und wieder andere starrten genauso auf das bizarre Schauspiel wie die Umstehenden. Ein kleiner Teil der Versammelten hatte gesehen wie Selari einen Einfluss auf die Kreaturen der Dunkelheit auszuüben schien.
Sie trugen dies Gesehene wie eine Ratte die Pest unter die Massen. Konnte man dies glauben? Hatte sie nur beiläufig gestikuliert, was mit den Bewegungen der Bestien zufällig übereinstimmte?
Wer sollte dieses Persönchen überhaupt sein?
Derartiges brachte nicht eben Ruhe. Erst als die Sonne mehr und mehr die Außenbereiche zu bescheinen begann und es offensichtlich wurde, das was immer auch genau dort eben passiert war, vorläufig ein Ende gefunden hatte, ließen sich die Palta von den Zinnen zurückdrängen.
Doch hatte sich da schon ein neues Problem angebahnt. Durch die Aufmerksamkeit, welche die Mutantin nun durch Glauben oder Unglauben genoss, war ein relativ heimliches Betreten des Palastes nicht nur erschwert, sondern nahezu unmöglich. Jedes Augenpaar im näheren Umkreis klebte förmlich an ihr. Da machte es der Umstand auch nicht besser, dass Selari, von der kein Mensch in Rasankur, jedenfalls keiner der meinte etwas zu gelten, je gehört hatte, plötzlich von einer kleinen Streitmacht aufgesucht wurde. Auch das sie mit Suul wie mit einem nahezu Gleichrangigen sprach.
Der Deimos stand derweil wie angewurzelt da und versuchte ganz offenbar die Eindrücke zu verarbeiten.
Mandias nahm den Dolch seiner Herrin entgegen, sah aber ansonsten unbehaglich drein, da noch zu viele Leute ihnen nachstarrten.
Es war Hegal, der für die dringend benötigte Ablenkung sorgte. Suul hatte nämlich versucht endlich Herr der unübersichtlichen Lage zu werden und wieder das Heft in die Hand zu nehmen.
Da war er bei Hegal jedoch an den Falschen geraten. Als er ihm befahl seine Kämpfer auf die andere Seite des Ringes zu verlegen dachte der nicht im Traum daran.
Du bist nicht der Schwarze Drachen und ich werde von einem Palastäffchen keine Befehle annehmen. Mir befiehlt der Drachen und von dem Sehermädchen lass ich mir vielleicht zu Handlungen raten.
Was wagst du dir, Elender. Ich bin die höchste militärische Instanz und Vollstrecker des Willens des Drachens. Du wirst gehorchen, Festungsabschaum.

Der Umstand, dass das kleine Kontingent Wachen hinter Suul, verschwindend gering ausfiel, im Vergleich zu den Kriegern aus den Bergen, nahm seinen Worten ein wenig die Schärfe. Ein rascher Blick Suuls zur Mauer, zeigte ihm das die dort versammelten Rasankuri wenig Elan an den Tag legten sich auf eine Seite zu schlagen.
Die Streiter Hegals waren selbst für die Verhältnisse Rasankurs ein verwegen aussehender Haufen aus Mördern und halb Wahnsinnigen. Für die Ehre des Deimos schien sich keiner so recht mit diesen anlegen zu wollen. Suuls Kiefermuskeln malten, dass hätte ein Stein dazwischen gelegen, dieser garantiert zu Staub zerdrückt worden wäre.
Aber zurücktreten konnte er auch nicht, da er sonst das Gesicht verloren hätte. Seine Hand wanderte langsam aber stetig zum Griff seines Kopeshs. Die Krieger hinter ihm strafften sich.
Gewalt verdichtete die Luft zu etwas Greifbarem. Das markante Geräusch des Lademechanismus einer Draco zerschnitt diese komprimierte Luft.
Dann trat ein Junge und ein Bhrak zwischen die Fronten, als sei dies das normalste auf der Welt, als sei es schlicht ihr Stichwort um im nächsten Akt eine Rolle zu spielen. Der Junge schaffte es trotz dunkler Hautfarbe kreidebleich zu sein. Waffen, Fratzen und Mordgier starrten ihn von allen Seiten her an.
Seine Stimme zitterte, dennoch versuchte er so viel Kraft in sie zu legen wie möglich.
Dies ist Khan Yok, mächtigster der Bhrak, die in den lichtlosen Tiefen der Berge herrschen. Er ist gekommen mit euch zu reden, Suul, dessen Namen dreifach Furcht in die Herzen eurer Feinde pflanzt. Der Deimos blickte auf den Knaben, dann zu dem Bhrak.
In seinem Blick lag keinerlei Erkennen. Was er jedoch erkannte war die Gelegenheit hier mit dem Leben und der Wahrung seiner Ehre, wenn auch angekratzt, zu entrinnen.
Khan Yok… natürlich. Wasser und Kriegsglück Euch. Die Angelegenheiten der Stadt gehen persönlichen Befindlichkeiten vor. Dennoch ist hier das letzte Wort noch nicht gesprochen. Kurz kreuzten die Blicke Suuls und Hegals ihre Klingen, dann drehte sich der Deimos auf dem Absatz um und stampfte zum Palast. Seine Garde, den Jungen und den Unmenschen im Schlepptau. Das verfrühte Schlachten zog sich enttäuscht aus der Atmosphäre zurück.
Beim Beginn dieses Vorfalls hatte Selari sich abgewandt, um einzugreifen, die Sache zu schlichten und zu entschärfen. Sie war jedoch gegen Mandias geprallt, der sie wie ein Kind wieder herumdrehte.
Du musst lernen, dass sich nicht alles immer nach deinem Willen fügen kann und du manchmal auf die Gunst der Götter vertrauen musst. zischte der Pferdehäuptige und stieß sie auf die kleine Tür zu, die sich just in diesem Moment einen Spalt weit geöffnet hatte. Eine weiße Hand war im Schatten zu sehen, mehr nicht.
Selari schlüpfte hindurch und wurde von der Kühle und dem Wohlgeruch des Palastes empfangen.
Es dauerte einen Moment, bis die Augen sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten, denn in dem Gang gab es zusätzliche keine Lichtquelle. Lediglich weiter hinten zeigte sich etwas Helligkeit. Wohl dort, wo der Korridor zu der kleinen Ausfallpforte zu auf einen größeren Korridor traf.
Wer Selari da hinter der Tür erwartete war eine Person von beachtlichen Ausmaßen. Sie war voluminös, schien fast den gesamten Raum des Korridors einzunehmen. Noch war sie kaum mehr als ein Scherenschnitt, auch wenn ihr Gebaren eine Frau vermuten ließ. die weißen Finger wanderten zum Mund, wo sie sich vielleicht in einer Geste des Schweigens vor die Lippen legten.
Dann ging sie voran.
In Anbetracht ihrer Körperfülle bewegte sie sich geziert und überaus elegant. Kurz blickte sie nach links und rechts in den Gang und trat dann in selbigen. Selari folgte.
Die Frau, denn es war tatsächlich eine, war in enges rotes Latex gekleidet, ganz der Mode des Palastes entsprechend. Die Betonung des Körperlichen und Übersexualisierten wies sie als eine Hofdame aus. Hände und Füße waren nackt, das Gesicht war es nur zwischen Hals und Nase. Ihr gewaltiger Busen war ebenfalls nicht bedeckt. Alles andere verhüllte der rote Kunststoff. Davon ausgehend, dass Selari ihr folgte, durchquerte sie einige Korridore. Bewaffnete und Diener eitlen ihnen zuweilen entgegen oder überholten sie. Doch niemand beachtete sie wirklich. Jeder schien mit ganz eigenen Verbreitungen einer kommenden Belagerung zutun zu haben. Sie passierten auch den Thronraum, gingen an seinen weit geöffneten Flügeltüren vorbei.
Der Drachenthron verwaist, auf dem klein wirkenden Stuhl davor der noch kleiner wirkende Heermeister. Ein Dutzend Schranzen schien ausgenommen Wichtiges zu besprechen. Gerade trat Suul mit Yok vor die vier Konkubinen und unterbrach sie in ihrem Tun.

Wenn wir den Kult des Panzers für uns gewinnen könnten, dann wäre diese ganze lächerliche Episode bereits ausgestanden.
Inanna stand mit beiden Armen über eine Karte gestützt, die ihrerseits auf einem Tisch lag, den man in den großen Saal geschafft hatte. Die sehr simple Ausgabe eines Kommandostandes. Es war bezeichnend, dass die Ränder der Karte mit Weingläsern beschwert waren. Die Konkubinen hatten ihre aufreizende Garderobe um Accessoires des Krieges erweitert. Ein Waffengurt hier, ein Pistolenhalfter dort. Einzelne Rüstungsteile, die mehr zum Outfit passen mussten als irgendetwas anderes. Es wirkte als wollten sie Krieg nur spielen oder als lebendes Bild darstellen.
Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre… flötete Ahera und nahm eines der Gläser, so dass sich die handgemalte Karte auf einer Seite zusammenrollte. Wir haben drei Boten hingeschickt und der dritte kam gar nicht erst wieder. Ich glaube unsere Anfragen stören Fiebergeist.

Rostender Blecheimer… was ist mit den Fliegern?

Was soll mit ihnen sein? Willst du sie auf Truppen hetzten die schon in der Stadt sind?

Wenn es sein muss!

Schwestern, Schwestern…
Schechina, die auf dem polierten Boden ausgestreckt lag, als sei eben dies das normalste von der Welt, klatschte in die Hände. Wir haben Besuch. Wie erfrischend unerwartet. In einer komplizierten, akrobatischen Verrenkung kam sie auf die Beine.
Wen bringst du uns, mächtiger Suul? Die Blicke gingen zu den Eintretenden.

Selari und ihre Führerin waren da schon vorbei und erklommen eine breite Alabastertreppe zu einem Bereich, bei dem es sich um Wohnungen zu handeln schien.
Der Aufbau dieser Etage war sehr verwirrend. Es gab lange Fluchten aus hintereinander liegenden Zimmern, alle prachtvoll und opulent eingerichtet, aber ohne jegliche Privatsphäre für ihre Besitzer. Denn wer immer in dahinter liegende Bereiche vordringen wollte, musste diese Räume passieren. Dann wiederum waren kleine Bereiche mit den Charakteren von Innenhöfen zu finden. Hier sprudelnde Wasserspiele und Springbrunnen und Vögel zwitschern, die garantiert nicht aus der Wüste stammen. Von diesen Bereichen gingen wiederum Wohnungen ab, die man nicht so ohne weiteres betreten konnte. Das Alles war durch Treppen, Galerien und sogar kleinen Brücken innerhalb von Hallen und Sälen so unüberschaubar gestaltet, dass ein Ortsfremder unweigerlich die Orientierung verlieren musste. Endlich erreichten sie eine dieser Wohnungen und die vorangehende Hofdame klopfte in einem bestimmten Rhythmus.
Ihnen wurde aufgetan.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste