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Subsektor 335, Unterebene 12
#61
Mit einem Mal änderte sich alles.

Kaum hatte Waldorf seinen Funkspruch abgesetzt und sich und seinem Begleiter noch ein LHO-Stäbchen angesteckt, transformierte sich die Angespanntheit der nahen Menschenmenge in die ersten Ausläufer einer Straßenschlacht. Die beiden Ranger saßen dabei in der Kabine ihres Panzerwagens und sahen bereits von Weitem die Kolonne an PVS-Polizei, die sich wie ein hungriger Wyrm ihren Weg durch den Verkehr bahnte. "Sieht aus, als hätte sich das Konzil am Platz erledigt, was?" In diesem Moment gab der Frensprecher, den Waldorf immernoch hielt einen Laut von sich. "Hauptquartier an Transporteinheit, Von Bersting, sind Sie noch da? Information übermittelt, erhalten Informationen über Ausschreitungen nahe ihren Aufenthaltsortes. Denken Sie daran, dass wir keine Freigaben besitzen. Schützen Sie unser Eigentum, aber behindern Sie auf keinen Fall die PVS." Waldorf nickte die Information für sich ab. "Verstanden. Halten die Füße still." Dabei beobachtete der Offizier bereits, wie sich der Prediger des Primarchenkultes innerhalb der Tiede auseinander treibender Menschen bewegte und offensichtlich nciht daran dachte, das Weite zu suchen. Die Sprechanlage rastete am Amaturenbrett ein, während Glen die Hauptverriegelung der Kabine betätigte und damit den Transporter in einen unbeweglichen Block Metall verwandelte, bis die Straße wieder frei genug war, um zu fahren. Doch jetzt, angesichts des Durcheinanders an Zivilpersonen, die flohen, oder sich prügelten, ganz zu schweigen von den teils berittenen PVS-Truppen, war nicht daran zu denken, den Motor des Wagens wieder in Gang zu setzen. "Der Primarchen-Prediger hat ganz schön Eier, was? Der sollte lieber zusehen, dass" plötzlich klirrte es, gefolgt von einem grollenden Laut, gepaart mit einem kleinen Inferno auf der gepanzerten Frontscheibe des Fahrzeuges. "Bekackte Terroristen!" Noch ehe Waldorf etwas sagen konnte, löste Glen die Verriegelung der Tür wieder, um sich - samt eines kleinen Feuerlöscher - aus dieser zu schwingen und den klebrig-schwehlenden Brandsatz zu beseitigen. "Beim schwarzen Amboss, wenn da nur ein SCHEISS-BEHINDERTER KRATZER DRAUF IST!" Das Lösch-Gerät zündete und weißer Schaum kämpfte sich durch den Brandsatz. "Sssssh, sssssh, schöner Prinz, Papa ist da! Er bringt alles wieder in Ordnung..." Zischender Schaum führte krieg gegen den röhrenden Chemo-Brand, derweil flogen bereits die ersten Flaschen durch die Luft, auch in Richtung des Wagens der Rangers, an dessen Karosse inzwischen einige Hände zu zerren und zu schaukeln begannen. Auch wenn die Gefahr, dass das Fahrzeug kippte minimal war, so ließ eine Reaktion nicht lange auf sich warten: Die schuldigen Unruhestifter fanden sich plötzlich unter einer Decke aus Löschschaum wieder. "NEHMT SOFORT EURE DRECKIGEN PFOTEN DA WEG, SONST HACK ICH SIE EUCH AB!" Glen - inzwischen jernseits von wütend - macht einen Satz und stand nun auf dem Dach des gepanzerten Busses, den Feuerlöscher in Händen und wütend vor sich hin krakehlend, währendu m sie herum die PVS alles niederritt, das ihr in den Weg kam.
Unterdess wühlte Waldorf einen Erste-Hilfe-Kasten durch, ehe er einen Injektor zu fassen bekam, der eilig eingesteckt wurde, ehe er von Seiten des Fahrersitzes ein verräterisches Klicken vernahm. Ein augenscheinlicher Ganger war in die Kabine eingestiegen und hantierte jetzt mit der Zündung herum, offenbar völlig unberührt von der Tatsache, dass am anderen Ende der Kabine jemand saß. "Aussteigen. Sofort." Der Ganger sah zu Waldorf und erschrak offenbar, denn in einer zuckenden Bewegung kam blitzartig ein Messer zum Vorschein und wurde dem Söldner entgegen geschleudert. Dieser hatte aber schnell eine Pistole mit Gummi-Geschossen in der Hand feuerte dem vorwitzigen Fremden schnörkellos damit in Gesicht und Bauchgegend.
Dieser jaulte hörbar auf und wand sich aus dem Wagen, ohne sich noch weiter bitten zu lassen, während Waldorf die Fahrertür verriegelte und sich dann selbst durch die Beifahrertür nach oben reckte, ohne jedoch auszusteigen. "Komm wieder rein, Glen, ist viel zu gefährlich." Der Squat tobte derweil auf dem Dach seines Busses herum, deckte laut fluchend passierende Randalierer mit Schaum ein, zog einem sogar den Drucktank des Löschers über, als er zu nah kam. "DASSMANSOWASWIEUECVHÜBERHAUPTFREIRUMLAUFENLÄSST! IHRGEHÖRTDOCHALLEAUSGEHÖLTUNDZUSERVITORENGEMACHTIHRNICHTSKÖNNER!" Glen war offensichtlich kaum noch Teil der Realität, so sehr überschlugen sich seine wüsten beschimpfungen. Als wäre es nötig, um die Lage ztu verstehen, warf Waldorf einen Bliuck auf die Stelle, an der der Brandsatz geplatzt war und verstand augenblicklich. Ein riesiger, schwarzer Brandfleck prangte dort, wo sich unsauberes Thermit nicht in den liebevoll gepflegten Metallpanzer hatte fressen können. Eigentlich konnten sie von Glück sagen, dass sie nicht in die Luft geflogen waren, aber dafür war jetzt keine Zeit. "Steig' sofort ein, Glen! Gleich ist hier alles voller Gas!" "ICH WERD DENEN GAS GEBEN WENN ICH IHNEN IN DEN HALS SCHEISSE!" Waldorf schnaufte verärgert, lud den Injektor durch und feuerte ihn auf den tobsüchtigen Squatt ab. Die Nadel bohrte sich in die rechte Wade des Metamenschen, wodurch nun dieser einmal aufjaulte und sich ein paar Sekunden später wie vom Donner gerührt umblickte. Gaskartuschen wurden in die Menge gefeuert, das allgemeine Getöhse herrschte jedoch noch vor. Er sah sich nach Waldorf um, der ihn streng ins Innere zurück gestikulierte. "Fahrer, steig ein und zwar JETZT." Ohne noch etwas großes Anzufügen stapfte der Squatt zurück zum Einstieg der Fahrerseite, wo Waldorf die Tür für ihn entriegelte. Man schwang sich ins Innere und verriegelte wieder alles, um sich vor den Gasschwaden zu schützen, die sich bereits aufzutürmen begannen.
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#62
Diese kleine Unruhe würde später kaum mehr als ein Zweizeiler im Dienstbuch des Wachhabenden hinterlassen. Alltägliches in der mittleren Ebene.
Zehn bis zwanzig Tode waren bei solchen Auseinandersetzungen der Standard.
Das es bisher nicht zu Toten gekommen war, stellte jedoch dieses Mal nicht die einzige Besonderheit dar.
In der nachfolgenden Auswertung würde es harsche Kritik an der Durchführung geben. Die Reiterstaffel war zu ungestüm vorgegangen. Ihr führender Feldwebel, jung und unerfahren, war erpicht darauf sich schnell mit Ruhm zu bekleckern. Dadurch hatte der nachfolgende Schildwall nicht schnell genug aufschließen können, um die übliche Taktik einzuhalten. Bei dieser schoben sich die Militärpolizisten zu Fuß unerbittlich voran, während die Reiter wie zustoßende Schlangen Ausfälle vollführten, um Ballungen von Widerständlern auseinander zu treiben.
Verhaftungen waren bei solch kleinen Unruheausbrüchen ebenso wenig vorgesehen, wie die Versorgung von Verwundeten. Beides hätte nur einen logistischen Mehrbedarf erzeugt, der in keinem Verhältnis zum Aufwand stand. Wurde jemand wegen der Störung der öffentlichen Ordnung festgehalten, dann musste er mit Wasser oder sogar Nahrung versorgt werden. In den Reihen der PVSP war man fest davon überzeugt, dass nicht wenige der aufrührerischen Subjekte genau darauf spekulierten. Eine kleine Verfehlung und schon hatte man Obdach und Essen für ein oder zwei Nächte.
Die Heimtücke mancher Bürger kannte wahrlich kaum Grenzen.
Auch wegen einer kleinen Wunde oder ein paar Knochenbrüchen konnte niemand darauf hoffen die Ressourcen eines Militärsanitäters in Anspruch nehmen zu dürfen.
Das wäre ja noch schöner gewesen.
Inzwischen lief der Einsatz wegen des forschen Ungestüms des Leitenden zusehends aus dem Ruder.
Das sich die Polizisten in Zweikämpfe verstrickten oder sogar vom Charnak gerissen wurde war unentschuldbar. Natürlich wurde der Verlauf der Maßnahme per Vid überwacht und die Zentrale konnte entsprechend schnell reagieren, als man sah, wohin sich die Sache zu entwickeln drohte.
40 Weitere Soldaten der Reserveabteilung rückten aus, ihren Kameraden zu helfen.
Ihnen voraus stapfte ein Sentinel, schmal genug um den dünnen Seitenstreifen der verstopften Straße zu benutzen und schnell genug um unmittelbar einzugreifen.
Der eigentlich für behände Aufklärung konzipierte Läufer war an seine Aufgabe in der urbanen Ordnungswahrung angepasst wurden. Die Kabine war versiegelt, die schwere Waffe zur Fahrzeugjagd und Infanterieunterstützung fehlte. Statt ihrer fanden sich unzählige Nebeltöpfe, welche Granaten aller Art verschießen konnten. Hauptsächlich Reizgas, aber auch Geräuschgranaten und sogar Löschgranaten, um kleinere Brandherde zu bekämpfen Kaum am Ort des Geschehens angelangt, flogen auch schon die ersten Tränengasgeschosse in die Reihen der Kämpfenden. Die PVS verfügte vorschriftsmäßig über Atemschutzmasken und Schadstoffkombinationen, die sie vor den Effekten des Nebels schützten.
Alle anderen hatten dieses Glück nicht.
Wer jetzt noch nicht floh hielt sich Tücher oder Hemdkragen als lächerlichen Schutz vor Mund und Nase. Durch die Schwaden beißenden Rauchs stapfte der Sentinel, wie ein urzeitliches Ungeheuer. Die Rundumleuchte auf seiner Kanzel tauchte alles in unwirtliches Flackern. An seinen schlanken Füßen waren Schilde montiert, die eigenen Kräften zur Not Deckung lieferten, mehr noch aber darauf ausgelegt waren dichte Formationen aus Demonstranten auseinander zu schieben.
Die PVSP wurde zusehends Herr der Lage.
Die Insassen der Fahrzeuge, zum Ausharren verdammt, kurbelten hastig Fensterscheiben hoch und schlossen, was sich an Tür und Luke irgendwie schließen ließ. Grade als genau das auch Waldorf getan hatte, hämmerte von außen jemand gegen den Einstieg.
Eine junge Frau, höchstens zwanzig Jahre zählend, stützte den bärtigen Prediger, der sowohl, wenn auch nur sehr indirekt, mit ursächlich für den ganzen Tumult gewesen war, wie er versucht hatte ihn zu deeskalieren.
Der Frau klebten die lila gefärbten Haare Schweiß nass an der Stirn und die Sehnen am Hals traten ihr ebenso sichtbar hervor, wie die strapazierten Muskeln der Arme. Den schweren Prediger zu stützen brachte sie an die Grenze des Machbaren.
Willis war bei Bewusstsein, aber das nur eben so.
Sein Blick war glasig und es fiel ihm schwer einen Fuß vor den anderen zu setzen. Eine Hand war auf die Schulter gepresst, wo er eine Verletzung erlitten zu haben schien, die andere um die Schulter des Mädchens. Er versuchte etwas zu sagen, konnte jedoch nur husten.
Ursächlich für seine Benommenheit war eine üble Platzwunde am Kopf, welche die rechte Gesichtshälfte rot färbte. Gewiss die Folge eines Schlagstocks oder eines Huftrittes. Vermutlich nicht lebensbedrohlich, aber doch schwer blutend. Die Frau hämmerte gegen die Seite des LKWs, ihre Stimmte überschlug sich, immer wieder musste sie husten.
Lasst und rein, bei der Gnade Terras. Wenn er umfällt trampeln die ihn tot…
Glen blickte fragend zu seinem Kameraden.
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#63
Es war abzusehen, dass die PVS, die hier mit zunehmender Härte zuzuschlagen schien, früher oder später die Oberhand gewinnen würde, völlig egal, wie bärbeißig manch ein Bürger gab. Wer sich nciht einkreisen und befrieden ließ, dem besorgte das Reizgas schnell den Rest. Waldorf verfrachtete sich selbst derweil wieder in seinen Sitz, als Glen versorgt war und nun für den Augenblick keinen Ärger mehr machen würde. Nicht sediert, aber mit einem Stressblocker soweit entspannt, dass der Squatt vorerst friedlcih sein dürfte. Der Söldner-Offizier sah seinem Kumpanen seinen Ausraster nach, wusste er doch, wie viel Herzblut in diesem Fahrzeug steckte. Dünnfelligkeit kam da mal vor, so fand er. "Ich werde mal Meldungbeim HQ machen, was hier um uns rum passiert. Wird sie sicher interessieren." Dabei fischte er bereits nach dem Sprach-Aparat, als es plötzlich an der Karosserie klopfte, als suchte jemand Aufmerksamkeit.
Eilig wandte sich der Mann nach dem Geräusch um, seine Pistole inzwischen wieder gezückt, um nachzusehen, was vor seiner Tür vorging, während Glen erstmal Pause hatte. Schnell waren die junge Frau und der Prediger, den sie stützte ausgemacht, auch wenn es Waldorf sichtlich überraschte, ausgerechnet diesen hilfesuchend vor seiner Tür vorzufinden, noch dazu in ziviler Begleitung. Die Sitmme der jungen Frau ging im allgemeinen Tumult der wütenden Meute und Staaatsgewalt unter, doch anhand des Anblickes, den die junge Frau und der Prediger boten, konnte Waldorf sich nur zu genau denken, was los war. Er machte eine Geste, die kommunizierte, dass man sich am Heck des Transporters treffen würde, bevor er sich vom Fenster abwandte und die Fahrerklappe zum Heckbereich aufsperrte, um hindurch zu klettern. "Ich sammle mal ein paar Unbeteiligte ein..." Der Mensch war bereits im hinteren Bereich verschwunden, als GLen sich nach ihm umdrehte. "Aber sollten wir nicht die Füße still halten?" Er hakte nach, ohne so zu klingen, als wäüre er ernsthaft dagegen, woraufhin Waldorfs Kopf nocheinmal im Fahrersraum erschien, diesmal mit einer Schutzmaske auf der Stirn. "Wenn wir selbstlosen Leuten nicht unter die Arme greifen, sind wir auch bloß Arbites mit schlechteren Waffen." Die Maske wurde heruntergezogen, der Squatt nickte und Waldorf verschwand, die Sperrklappe des Fahrersraums zusperrend. Der Transportraum selbst war wie eine Mischung aus Unterkunft, Werkstatt und Lager hergerichtet, ausgestatt mit allem, was man brauchte, um eine ganze Weile selbstständig jedwedes Ödland zu durchqueren. Eine vergitterte Deckenleuchte wurde eingeschlatet und noch ein zylindrischer Griff an sich genommen, ehe Waldorf an die Hintertür trat, um diese aufzusperren, nach draußen zu treten und wieder zu schließen. Klackend wurde der Teleskopstab ausgefahren, an dessen Spitze zwei Metallstifte zwei kurze Testfunken knistern aufleuchten ließen, ehe man sich auf die Suche nach den zukündtigen Fahrgästen machte.
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#64
Die Welt hörte nicht auf sich um ihn zu drehen und zu schwanken wobei das schmmerzhafte dröhnende Klingeln in seinem Kopf und ein pulsierender Schmerz irgendwo weiter unten ihn weit genug auf sich selbst zentrierten damit er vor Desorientierung nicht kotzte. Der herrschende Lärm des Aufruhrs war ein undeutliches Hintergrundbrummen unter dem Klingeln und durchsetzt von einem dumpfen Keuchen neben ihm.
Willis blinzelte mehrmals um das Blut aus seinem rechten Auge zu entfernen und stierte vor sich damit die Umgebung weit genug Schärfe und Ruhe gewann um einen Jeep vor sich zu erkennen. Die Person an seiner Seite, die ihm dabei half aufrecht zu stehen wie er realisierte, sagte etwas was er nicht wirklich verstand. Das Reizgas brannte in seinem Hals wie dieses eine furchtbar scharfe Gericht auf seinem Heimatplaneten aber mit sehr viel weniger Geschmack als er versuchte etwas zu sagen.

Im Jeep entstand Bewegung und seine Begleitung schleppte ihn weiter was die Welt wieder zum Kreiseln veranlasste. Kurz darauf hielten sie auch schon wieder an, diesmal an der Rückseite des Jeeps und jemand in einer Uniform tauchte in seinem verschwommenen Blickfeld auf und verschwand dann gleich wieder. Eine neue Berührung wurde spürbar und anschließend wurde er gezogen oder geschoben und das was sich nun um ihn drehte schief das Innere des Fahrzeugs zu sein. Willis schüttelte schwach den Kopf was seine Umgebung zum Ruckeln und das Klingeln in seinem Kopf schmerzhaft lauter werden ließ. Der Knall mit dem eine Tür in unmittelbarer Nähe geschlossen wurde machte es definitiv nicht besser. Nein... muss... Nur... ein... paar... Min... Dann... ... Meine... Pflicht... erfüllen... helfen... Der Hustenanfall der ihn anschließend schüttelte ließ ihn sich gewiss nicht besser fühlen aber die Luft war nicht mehr von Gas durchsetzt und er versuchte sich darauf zu konzentrieren sie in möglichst ruhigen gleichmäßigen Zügen in seine Lunge zu saugen. Das Hintergrundbrummen des Aufruhrs schien derweil allmählich leiser zu werden wie es schien und er hoffte dass die Primarchen sein Gebet erhört hatten.

Wieder mehrmals blinzelnd versuchte er sich auf die erste Person zu konzentrieren die ihm geholfen hatte und machte durch ihre lila Farbe intensiv hervorstechende Haare und ein etwas kantiges weibliches Gesicht aus. Irgendetwas weich Umwickeltes wurde ihm unter den Kopf geschoben bei es es sich wahrscheinlich um sein Buch handelte ehe sich die uniformierte Person, ein Mann, über ihn beugte. Willis nahm an dass es wegen der Verletzung war die seinen Kopf so durcheinanderbrachte. Die Hände hebend brachte er eine segnende Geste für beide zustande, zu mehr Dank war er gerade nicht in der Lage. Immerhin war wieder, in einer Makropole natürlich relativ, frische Luft zu atmen schon einmal eine Erleichterung.
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#65
Die Sichtgläser der Maske war schmutzig, das Geräusch der Filterklappen iritierte beim Atmen und der Filter stank, dennoch war Waldorf froh, über diesen Schutz zu verfügen, während er im Chaos der Unruhen kurz nach seinen Fahrgästen suchte, die jedoch dankbar schnell auf der Rückseite des Trucks erschienen.
Einem wildgewordenen Straßenblockierer musste Waldorf sich dennoch gegenübersehen, als er und die Frau den Prediger die Trittstufe der Heckklappe hinauf hievten. Ein Mann in Standdard-Bekleidung und Sturmmaske, komplettiert durch einen selbstgebauten Meinungsverstärker aus Armaplast. "Faschistisches Arbites-Pack! Spalter des Volkes! Speicheluuuuuuuuurgh." Noch ehe der Mann seinen Satz vollenden und Waldorf eines verpassen konnte, hatte dieser ihm schon die Spitze seines Schockstaben auf die Brust gesetzt und abgedrückt. Ein lautes Knacken ertönte ungehört in den Massen, während sich die Ladung in den Angreifer übertrug und ein gezielter Hieb im Nachsatz ihn samt Meinungsverstärker auf die Bretter schickte. Auch wenn Waldorf sonst nichts mit Repressionsmaßnahmen am Hut hatte, für zivilisierte Entschärfung war jetzt keine Zeit. Noch ehe sich der nächste aufgeputschte Arbeiter als großer Befreier berufen fühlte, sprang der Offizier auf den Absatz der Heckklappe und kletterte den beiden Fahrgästen nach ins Innere, die Tür hinter sich verriegelnd.

Schnell wurde der Luftfilter des Raumes zur Stroßfilterung eingeschaltet, ehe er seine Maske abnahm und kurz durchatmete, während der röchelnde Prediger aufgebahrt wurde. Ein musternder Blick wurde kurz der Frau zugewendet, ehe er auf eine zweite Schlafbank deutete, die sich auf der gegenüberliegenden Seite befand. "Besser, Sie legen sich ebenfalls hin. Nur für den Fall, dass das Gas Schwindel und Übelkeit verursacht." Unlängst wurden Erinnerungen an Zuhause wach, wo bevorzugt Gase verwendet wurden, die krampfhaftes Erbrechen verursachten. Die Sauerei nach jeder Auflösung dieser Art war ein Erlebnis, das man bei aller Effizienz niemandem wünschte.
Die Frau schien derweil zwar zu verstehen, war aber noch damit beschäftigt, dem unverständlich keuchenden Priester etwas unter den Kopf zu legen. Ohne auf eine Reaktion zu bestehen gesellte sich Waldorf zu ihr an die Seite des Ekklisarchen, als der Gesichtsschutz verstaut und ein notdürftiger Verpflegungssatz hervorgeholt war. Eine segnende Geste wurde als Dank gereicht, noch ehe Waldorf mit der Musterung begonnen hatte. Ein erster Eindruck der augenscheinlichen Platzwunde war, womit er Vorlieb nahm, ehe er ein paar Fläschchen, ein Tuch und andere Utensilien hervorholte, um die Verletzung zu reinigen. "Habt ja ganz schön was mitgemacht. Euer Glück, dass ihr den richtigen Laster erwischt habt. Zivilisten hätten sicher nicht aufgemacht..." So sprach er vermutlich mehr zu der Frau als dem Priester, während er das ausgetretene Blut und restliche Verschmutzungen des Tages abtupfte und ein paar Plast-Klammern anbrachte. Er wiederholte seine Aufforderung, sich ebenfalls niederzulassen, als die durchsichtigen Klammern saßen und die Wunde zupressten. "Unter der Pritsche ist ein Behälter mit Deckel. Nur für den Fall, dass Sie kotzen müssen. Gewischt wird selbst, wenn was daneben geht." Ein scherzhaftes Grinsen, um die Lage aufzulockern, ehe er eine kleine Presstube mit Klebstoff ansetzte, um die Wunde zu versiegeln. "Gute Arbeit da draußen. Hätte sicher auch nicht jeder einem Ekklisarchen geholfen, wenn derart die Hölle losbricht." Ein ehrlicher Blick gen der Frau, ehe Waldorf sich daran machte, kurz die Augen des Predigers abzuleuchten und ihn dann in Frieden zu lassen. Offenbar in der Absicht, auch die Augen der Frau zu prüfen, wenn er sich nun ihr mit der kleinen Stablampe zu. "Bitte mal an mir vorbei schauen. Irgendwelche Schmerzen? Schwindel? Übelkeit?"
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#66
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