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Um einen Weltraumflug angenehm zu gestalten, musste man schon zu den Privilegierten zählen, die sich, zumindest gefühlt, sowieso ein eigenes Raumschiff leisten konnten. Flüge für normal Sterbliche bedeuteten fast immer Enge, Unannehmlichkeiten und Tuchfühlung mit Personen, die man unter normalen Umständen mit dem Lasergewehr auf Abstand halten würde.
Die Verlegung der Ranger in ihre neuen Wirkungsbereiche stellte von diesem Fakt keine Ausnahme dar. Das Unterwarp- Schiff, mit dem das Kontingent, zu welchem auch Waldorf und Glen gehörten, die Reise nach Koron antrat, beherbergte alles, vom Söldner, über Händler, bis zu Flüchtlingen.
Drei Monate dauerte die Passage, in welcher das Schiff auf einem warpfähigen Träger wartete, es Verzögerungen durch Fluktuationen im Warp gab, welche einen Austritt irgendwo im Nirgendwo bedingten und eine Kontrolle durch eine Patrouille der Sektorenflotte überstanden werden musste.
Das Ausschiffen der Ausrüstung und das Warten auf Landegenehmigung im Orbit des Planeten, waren die abschließenden Strapazen. Dem folgte die unausweichliche Bürokratie beim Betreten Korons, über den zentralen Raumhafen der Hauptstadt. Gesundheitschecks, Papiere und vor allem die Kontrolle und Registrierung der importierten Fahrzeuge und Waffen. Ein Tag eine Nacht und der gute Teil des folgenden Tages ging darüber ins Land. Auch wenn von diesem Wechsel der Tageszeiten nicht viel kündete, in einer Makropole.
Endlich war Gerät und Personal freigegeben. Zwei Ranger, welche schon länger vor Ort waren übernahmen die Führung der Fahrzeugkolonne und man stürzte sich in den Verkehr der mittleren Ebene.
Die Faszination all jener, die noch nie die Erfahrung gemacht hatten, sich im Inneren eines, von Menschenhand erschaffenen Gebirges aus bewohntem Stahl, Beton und Glas gewesen zu sein, wich schnell dem zermürbenden Eindruck von Langsamkeit und Schmutz.
Der Verkehr auf den Straßen staute sich, es stank nach Abgasen, Müll und zu vielen Menschen auf engstem Raum. Alles war Laut und reizüberflutend. Von den Straßenhändlern, die hinter dem Raumhafen auf jedes Fahrzeug in Schrittgeschwindigkeit einstürmten, um ihre Waren an den Mann zu bringen, bis zu den dicht an dicht stehenden Fahrzeugen auf den “Schnellstraßen“, die sinnlos hupten und Dreck in die ewig umgewälzte Luft bliesen. Prediger schrien ihre Botschaften von Kanzeln herunter, Züge kreuzten, in Dampf und schwarzen Qualm gehüllt, auf Brücken über und unter den Straßen, Bettler flehten um Allmosen und ein Quäntchen Gnade. Alles was der Mensch je erschaffen hatte, wie primitiv oder hoch entwickelt es war, schien hier eingesperrt zu sein. Fluggeräte dröhnten über Karren, von apathischen Carnaks gezogen, Werbetafeln, so groß wie ganze Häuserblöcke, konkurrierten mit der düster strengen Gotik von Sakral- und Verwaltungsgebäuden. Für Fremdweltler ein phantasmagorischer Fiebertraum, für Gohmorer ein normaler Werktag.
Nach Stunden im Kriechtempo erreichte der Konvoi eine Subebene. Hauptsächlich Wohn- Habs und Lagerhallen, ein paar kleinere Fabriken dazwischen. „Klein“ beschrieb dabei in Gohmor, wo alles megalithisch und Superlativ war, etwas, dass auf anderen Welten das Zentrum ganzer Industrieviertel ausgemacht hätte.
Weder gab es hier natürliches Tageslicht, noch ein Grün, dass von Chlorophyll herrührte. In den Straßen stand trotz der Abwesenheit einer natürlichen Biosphäre ein klammer Nebel. Eine Mischung aus Kondensat und Smog. Die Gestalten die durch diese Suppe eilten trugen Gesichtsmasken und Ponchos aus Kunststoff.
Endlich gelangten sie an ihr offensichtliches Ziel. Eine Ansammlung aus nüchternen Ziegelbauten, die einstmals gelb gewesen sein mochten, jetzt nur noch in Schattierungen unterschiedlichen, schmierigen Schwarz schillerten. Über de schmiedeeisernden Tor prangte in rostigen Lettern der Schriftzug: „Schola Plenarius - Obet Ballus“. Am Tor wartete eine Wache, die mit Schutzmaske vor dem Gesicht kurz mit den Insassen des ersten Fahrzeuges sprach und dann alle durchwinkte.
Auf dem ehemaligen Schulhof standen bereits lange Reihen aus Fahrzeugen aller Art. Ebenso Zelte der Armee, gleichwohl mit der Symbolik der HRs besprüht. Techs machten sich an den Fahrzeugen zu schaffen. Die Neuankömmlinge wurden knapp begrüßt und so sie nicht ohnehin wussten, wohn sie zu gehen hatten, entsprechend eingewiesen.
Glen und Waldorf wurden von einer gestresst aussehenden Frau mit Klemmbrett in Empfang genommen. Sie verlangte Namen und Dienstnummer zu wissen und durchwühlte dann die Papiere auf ihrem Brett.
Ah hier seid hier… schönen Flug gehabt? Weder sah sie bei dieser lustlosen Frage auf, noch schien sie an irgendeiner Antwort interessiert. Ihr seht ja selber, dass hier alles noch drunter und drüber geht. Die die zuerst ankommen sollten kommen zuletzt und umgekehrt. Scheiß Warp, wie soll man da… naja egal. Also ihr könnt eure Zimmer im Wohngebäude 3 beziehen. Es folgte eine kurze Wegbeschreibung. Kantine hat offen, aber erwartet noch keine kulinarischen Höhenflüge. Wer sich wo zu melden hat steht auf der Liste am Hauptgebäude.
Aber erst mal müssen die Fahrzeuge registriert werden. Erst das „Gescherr, dann der Herr!“, nutzte sie eine reichlich überstrapazierte Phrase der Havocs weiter ab. Nummer und taktische Zeichen müssen neu gemacht werden. Dann komplette Bordausstattung raus, überprüfen und auflisten. Füllstand, Motor und so weiter. Kennt ihr ja. Waffen, alles über Pistole, in die Waffenkammer, bis unser Status mit den lokalen Gesetzen geklärt ist. Medizinischer Checkup ist morgen früh. Dann persönliche Ausrüstung sichten und ergänzen. Stramm zutun also. Sie wollte es damit gut sein lassen und sich schon den nächsten zuwenden, als sie noch etwas auf ihrer Liste entdeckte.
Ach… Scheiße. Bist du VON Bersting? Sie ärgerte sich sichtlich über sich selber. Dein Kumpel kann mit all dem anfangen was ich gerade runtergerattert habe. Du sollst zum Chef. Sie deutete auf das Hauptgebäude.
Der größte der Bauten auf dem umzäunten Gelände, bestehend aus einem dreistöckigen Haus, flankiert von zwei zweistöckigen Flügeln. Die symmetrische Mitte nahm ein Uhrenturm ein.
Ein Schulgebäude wie aus dem Lehrbuch.
Drinnen herrschte nicht weniger reges Treiben als draußen. Die Flure standen voll mit Kisten und Tonnen. In einem der ehemaligen Klassenräume war eine Krankenstation eingerichtet, in einem anderen stapelten sich Akten und Papiere, zwischen denen die beiden Ranger, die hier Ordnung zu schaffen versuchten, recht hilflos aussahen.
Aufgeklebte Zettel an den Wänden stellten behelfsmäßige Beschilderung dar und so fand Waldorf den Weg zum Raum der Leitung.
Ringsherum prangten Karten. Geländekarten wohl gemerkt, keine Stadtkarten. Eine Wand war mit Funkeinheiten zugestellt, vor denen zwei Funker ihren Dienst taten. Mehrere Offiziere Besprachen sich oder leisteten ihren Teil im ewigen Krieg gegen das Papier.
Die Frau Mitte Vierzig, die hier offensichtlich das Sagen hatte, beendete gerade sichtlich genervt ein Gespräch mittels eines lokalen Sprachgeräts. Sie murmelte etwas, was nach ausgewählten Flüchen klang und machte sich einige Notizen. Sie war hoch gewachsen und sehr schlank, hatte kurze Haare und ein Gesicht, welches nicht eben zum Ausdrücken vieler Emotionen gemacht zu sein schien.
Sie sah Waldorf. Erkennen schlich sich in ihren Blick und auch der Neuankömmling erkannte sie. Waldorf und Hanna Enoh hatten früher schon zusammengearbeitet. Freundschaft wäre das falsche Wort gewesen um ihre Beziehung dabei zu beschreiben, aber ihre Zusammenarbeit hatte stets reibungslos funktioniert und war auf gegenseitigem Respekt aufgebaut.
Terra sei gepriesen, ein Lichtblick im Dunkel der Nacht. Sie kam um den großen Tisch in der Mitte des Raumes und bedachte ihn mit einem festen Händedruck. Einige Floskeln über Befinden und die überstandene Reise wechselten zwischen ihnen. Dann kam sie zum Wesentlichen.
Ich habe deinen Namen auf der Liste der Neuankömmlinge gesehen. Aber nach meinen Informationen hättest du schon bei der ersten Ladung dabei sein sollen, nicht bei der vierten. Darum hatte ich dich gar nicht mehr auf dem Schirm.
Du siehst ja was hier los ist. Wir versuchen seit sechs Wochen irgendeine Struktur in das Durcheinander hier zu kriegen.
Der komplette Orga. Stab fehlt noch. Hängt an einem Sprungpunkt fest, sitzt in Quarantäne oder wurde von Weltraummonstern gefressen. Keiner weiß es.
Ist man erst mal unterwegs, sind die Schiffe in einer Blackbox. Keiner weiß wo sie sind, wann sie ankommen oder warum sie es nicht tun.
Jedenfalls nicht auf der Ebene, auf der wir uns als Reisende bewegen.
Ich habe hier einige fähige Leute, aber niemanden der sowas auf dem Level schon mal gemacht hat.
Ich ehrlich gesagt auch nicht. Bin froh das die Kameraden ein Dach über dem Kopf haben und wenigstens zwei Mahlzeiten am Tag kriegen. Sie schenkte ein grünlich braunes Getränk aus einer großen Pumpkanne in zwei Becher ein. Es roch bitter und schimmerte leicht ölig. Hanna schob ihm einen der Becher hinüber. An das Dreckszeug kannst du dich schon mal gewöhnen. Nennt sich Tangkaveh oder so. Die machen das hier aus Koffeinhaltigen Algen oder Fischen glaub ich. Klingt eklig, ist es auch! Aber es hält wach. Ich trinke meinen mit Milch und drei Tonnen Zucker. Tatsächlich schaufelte sie mehrere Löffel Zucker in ihre Tasse.
Weiß gerade wirklich nicht, welches Feuer ich zuerst löschen soll. Unsere Waffen müssen registriert werden, unsere Organisation als Ganzes muss zertifiziert und in irgendwelchen Registern eingetragen werden. Jede verdammte Sub- Ebene hier hat die Formulare gerade soweit angepasst und abgeändert, dass man alles fünfzig Mal braucht, wenn man nur die Stadt mit einem LKW verlassen will. Mir steht das Wasser gerade bis zum Hals von Bersting.
Darum musst du mir einen Gefallen tun. Wir haben einen ganzen Stapel potenzieller Kunden. Immerhin das ging schnell. Aber die verweisen natürlich alle darauf, dass sie mit uns keine Geschäfte machen können, wenn wir nicht ordentlich eingetragen und katalogisiert sind.
Einzige Ausnahme ist Haus Siris. Die scheinen eine ziemlich große Nummer hier zu sein und was noch wichtiger ist, sie wollen unsere Dienste sofort in Anspruch nehmen.
Die Regularien könne man nachträglich bearbeiten, meinen sie. Klingt gut wenn du mich fragst. Aber ich kann hier nicht weg. Ich halte das Kartenhaus gerade schon mit mehr Händen als ich habe und von den anderen würde ich keinem Vertragsverhandlungen zutrauen. Kannst du nicht mit deren Vertretern reden?
Du weißt doch was wir ermöglichen können und was nicht. Bist lang genug dabei. Du musst ja keine konkreten Zusagen machen, was Personalstärke und sowas angeht.
Aber dir wenigstens anhören was sie wollen und vor allem was sie zahlen. Ich gebe dir ein bisschen was aus der Spesenkasse, Adresse und Ansprechpartner und die wenigen Infos die wir über das Haus haben. Du machst dich frisch, schläfst ein bisschen und fährst da hin.
Hast dann was gut bei mir. Sie sah ihn erwartungsvoll an.
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Die Reise nach Koron als Tortur zu bezeichnen, wäre eine Untertreibung. Platz und auch die Qualität der Unterbringung glichen mehr einer Art der Verwarung, als allem anderen. Manch ein Ranger wäre lieber an Bord seines Wagens geblieben, statt sich mit seinen Kameraden in mitten der Passagier-Pferche aufzuhalten, angesichts der schieren Überfüllung dieser übergroßen Särge aus Stahl und Stein. Auch Glen und Waldorf waren unter diesen Leuten, die sich dann aber daran erinnerten, dass die Frachträume luftleer waren, weshalb es für drei lange Monate hieß, im Pferch schwitzen, oder im Vakuum des Alls gleichzeitig zu kochen UND zu gefrieren. Gesetz dem Fall, man befand sich nicht in der Warp-Passage, während welcher sonstwas passieren konnte, wenn man die schützenden Geller-Felder verließ. Selbst diese halfen nicht immer, so stellte sich heraus, als während einer der albtraumhaften Schlafphasen innerhalb des Warp etwas, das wie ein neonfarbener Tentakel aussah, das Schiff streifte und die Kraftfelder offenbar mühelos durchdrang. Das Ergebnis war eine Kluft in Mitten der eben noch dicht an dich gedrängten Passagiere. Eine Kluft aus erst ächzenden, prustenden, zuckenden und dann toten Körpern. Die Augen weit aufgerissen, ihre eigenen Haare essend, kauerten danach manche in den Ecken der containerhaften Räume, in denen nach der Beseitigung der Kadaver zumindest etwas mehr Platz war. Ungeachtet dessen lagerten die Ranger nur noch enger aneinander gereiht, ihre Rationen teilend und der Illusion hingebend, dass sie diese Haltung schützen würde, falls sich noch einmal so etwas ereignete. Der Rest der Reise sollte gradezu mörderisch ereignislos ausfallen. Tatsächlich so ereignislos, dass manch ein Passagier aus Langeweile darüber nachdachte, sich das Leben zu nehmen; Einfach, um der Monotonie ein Ende zu setzen. Letztlich hatten sich die Ranger an Bord des Schiffes damit bei der Stange gehalten, die Rationen für das Schiff einzuteilen und zu verhindern, dass sich die Leute aus Frust an die Gurgel gingen.
Die Holovids, in denen an Bord der Schiffe, gesungen, getanzt und der Flug genossen wurde, mussten minimal geschönt worden sein, da waren sich alle Beteiligten schnell einig.
Als schließlich das Schiff doch landete und sich die Schotts allmählich öffneten, war von einer zu erwartenden Befreiungs-Hysterie nichts zu spüren. Alle waren zu erschöpft von Enge und dicker Luft, um mehr zu tun, als das absolut nötigste, um ins Freie zu gelangen. Die Ranger beluden ihre weltraum-kalten Fahrzeuge und stellten sich dabei bereits ihrem ersten Kampf auf Koron: Die gefrorenen Maschinen in Bewegung zu versetzen. Es dauerte tatsächlich Stunden, bis alle Fahrzeuge bewegungstüchtig und im Freien waren.
Das Lande feld war gewaltig und von mehreren Transportschiffen belegt, aus denen nun Menschen verschiedener Art kletterten. "Leck mich fett! Waldorf! Schau mal darüber! Die von Havoc 3 haben tatsächlich noch Panzer! Diese scheiß-verdammten Teufelskerle!" Der müde Ranger warf einen Blick in die Richtung, aus der er Glens Stimme vernahm. Der Squat leitete diesen Blick dabei mit einem Zeig seines mechanischen Armes weiter, bis Waldorf tatsächlich erblickte, wie eine der Ranger Kompanien ihre Panzerwagen ins Freie brachten. Freilich keine "echten Panzer", dennoch Vehikel, die ein paar direkte Explosionen verkraften konnten. Der Offizier grinste und zog an seinem ersten LHO-Stäbchen seit Wochen. "Du würdest dich auch nicht mehr von unserem Wagen trennen, oder? Nach dem, was ich über diese Welt gehört habe, werden wir sie sicher auch brauchen können." Der Squat blickte zu seinem Kumpanen auf. "Was meinst du?" Waldorf schüttelte den Kopf und gestikulierte vage. "Ich weiß nicht. Hohe Adelshäuser, so alt wie der Arsch des Imperators selbst, Ultrakonzerne, gewaltige, unkontrollierte Einöden und Ficktonnen an Kleinstaaten und Mikro-Lords, die alle ein paar Brocken aus dem Monsterkadaver beißen wollen, in dem wir grade stehen. Das riecht nach Ärger." Glen streckte sich ersteinmal demonstrativ und atmete hörbar durch die Nase ein. "ICH rieche vor allem die Zivilisation."
"Das sind giftige Dämpfe von den Kondensatoren. Nicht einatmen." Schaltete sich eine Stimme aus der Umgebung ein, ein alternder Dock-Arbeiter, dessen graue, blasige Haut bereits davon kündete, dass er seinen Job schon 20 Jahre zu lange nachging. Glen nickte dem Fremden besserwisserisch zu. "Sag' ich doch. Zivilisation riecht eben nach" "He! Ihr darüben! Gehört ihr auch zur Ranger-Kompanie 38? Kommt in Bewegung, sonst bleiben wir hier stecken." Ein bereits ansässiger Ranger winkte Glen und Waldorf zu, damit sie zu ihrer Gruppe fanden, um den Kriechweg durch die Stadt anzutreten.
Die Kolonne aus Ranger-Fahrzeugen bahnte sich gruppenweise einen Weg durch die Straßen der Mega-Metropole, die Gohmor war. Hier und da wurden den fremdartigen Soldaten fragende Blicke zuteil, während diese vorbei fuhren, die meisten Leute nahmen sie aber wohl als nur ein weiteres Hindernis auf dem Weg zur Schicht wahr. Zuweilen war der Geruch der Umgebung kaum zu ertragen, die Dämpfe offensichtlich giftig, aber selbst das war den Neuankömmlingen lieber, als noch einen weiteren Tag an Bord eines Transportschiffes zu verbringen. Was nicht hieß, dass sie ihren Schutz vernachlässigten, dennoch sah man den Männern und Frauen neben ihrer offensichtlichen Erschöpfung auch an, dass sie froh waren, endlich am Ziel zu sein und sich umsehen zu können.
Glen und Waldorf selbst beschränkten sich dabei darauf, ihr Fahrzeug auf der Straße zu halten, und den Funk nach Instruktionen zu belauern, bis der Tross, der unheroischer kaum hätte auftreten können, schließlich den Hof des hiesigen Hauptquartieres der Ranger erreichte.
Ein paar Banner waren für die Erkennung an den Ziegelwänden aufgehängt worden, einige Wachen hielten die Augen offen, während aus ein paar Speakern außen am Gelände die Hymne der Rangers in multilingualem Mischmasch auf die Straße plärrte, um Herumtreiber und Junkies fern zu halten. Glen hielt sich die Ohren zu, als sie ausstiegen. "Ich schwör's dir! Irgendwann bringe ich den Sack um, der darauf bestand, dass wir einen Marsch haben müssen." Waldorf grinste und blies LHO-Stöße in die Luft. "Das waren die Ranger von Cataphract. Bei denen hat jeder bewaffnete Haufen eine eigene Marschmusik." "Das past zu ihnen. Müssen immer die Ersten und die Lautesten sein, weil ihre Schwänze zu klein sind!" So kam es schimpfend aus der Kehle des Squats, ehe man sich dem Pulk bei der Eintragung anschloss. Sie wurden schließlich von einer hübschen, aber offensichtlich überarbeiteten Offizierin abgefertigt.
Man konnte fast hören, wie Glen mit den Augen rollte, als die Anordnung fiel, dass für die Eintragungen alles auseinandergenommen und aufgelistet werden musste. Just, als er jedoch seinen Protest aussprechen wollte, wurde Waldorf instruiert, sich beim leitenden Offizier zu melden, was er abnickte, ehe sie beide vom Pult der Einteilerin fortkomplimentiert wurden. "Du kommst zurecht?" Der Blick des Mannes war ehrlich fragend, wurde allerdings mit einem gönbnerhaften Abwinken beantwortet. "Frag' nicht so blöd. Du stehst mir beim Durchsehen doch eh nur vor den Füßen rum. Kümmer' du dich ruhig um den Papierkram. Ich hab' das erledigt und zische schon was kaltes, da bist du grade erst an der Reihe!" Die beiden Männer lachten und teilten sich auf, um ihren respektiven Aufgaben nachzukommen.
Es dauerte tatsächlich eine Weile, ehe Waldorf das Büro der Leitung im Hauptgebäude gefunden hatte. Das heillose Durcheinander im Inneren hatte manche Korridoren unpassierbar gemacht. Materialien, die verlegt wurden, stapelweise Dokumente, Waffen und undefinierte Kisten wurden von A nach B und wieder zurück geschoben, dirigiert von den bereits ansässigen Organisatoren der Rangers. Offensichtlich war der anfängliche, organisatorische Ausnahmezustand ausgerufen worden und Waldorf umso erleichterter, als er schließlich an die Tür des Kommandanten klopfte und hinein gebeten wurde, ehe noch irgendwo eine Formular-Lawine über ihn hereinbrach.
Er stellte mit nicht wenig Überraschung fest, dass er den Kommandanten nicht nur kannte, sondern dass sie auch jemanden verkörperte, der ihn offenbar auf der Karriereleiter überholt hatte. Diese Überraschung schien beidseitig zu sein, zumindest, wenn man nach dem ersten gesagten Satz ging. "Bin auch froh, mal etwas anderes zu sehen, als das Innere eines Frachtschiffes." Hände wurden geschüttelt, Begrüßungsfloskeln ausgetauscht. Enoh hatte nie zu den Rangern gehört, mit denen Waldorf getrunken, oder geraucht hatte. Sie war stets auf der Überholspur unterwegs gewesen. Eine brilliante Taktikerin und Strategin. Schnell erkannte Waldorf die Insignie eines Taskmasters an ihrem Mantel, ein denkbar undankbarer Titel, bei dem man nie sicher war, ob man dazu greatulierte, oder Beileid bekundete, doch eines war sicher: Wenn jemand dieser monströsen Rolle gewachsen war, dann sie.
Die giftig riechende Tasse auf ihrem Schreibtisch wurde beäugt und der Inhalt abgenickt und gekostet, nachdem Enoh ihre Tasse mit reichlich Zucker beladen hatte. Waldorf wünschte bald, er hätte das selbe getan. Ein gequältes Verschlucken später kommentierte er trocken: "Dabei dachte ich, wir hätten den Exodus veranstaltet, um den Bürokraten zu entkommen." Ein schmales Schmunzeln wurde ausgetauscht, ehe man mit der Sprache herausrückte. Waldorf konnte sich entsinnen, den Namen des Hauses Siris in einem Briefing vor Abflug gehört zu haben. Er nickte das Anliegen seiner Vorgesetzten ab. "Ich werde mich darum kümmern, Taskmaster. Werde nach dem Gesundheitscheck morgen aufbrechen, dann sollte auch der Wagen freigegeben sein. Sind unsere alten Conscriptums noch aussagekräftig? Hätte dann etwas in der Hand. Rahmenbedingungen zum Aushändigen." Enoh und er teilten schon einen recht lockeren Ton untereinander, vor allem für zwei Ranger, die keine Ganger, sondern echte, ausgebildete Offiziere waren, dennoch bemühte sich Waldorf stets um einen Restbestand an Professionalität. Es war vermutlich das, was sie an ihm schätzte, so wie er ihre Kompetenz und Ehrlichkeit schätzte. Er war wirklich froh, dieses bekannte Gesicht am Drücker dieser Operation zu wissen und nicht einen ihrer weniger fähigen Kollegen.
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von hier kommend
Na da hat Gohmor dir ja bereits einen sehr persönlichen Willkommensgruß zukommen lassen. Sagte Hanna Enoh, als sie den langestreckten Raum betrat, der den HRs momentan als Lazarett diente. Die Reihen mit zehn Betten zu jeder Seite waren momentan nur von dem Priester und seiner “Retterin“ belegt, wobei Letztere auf ihrem Bett saß, Ersterer auf seinem lag.
Med-Tech Dr. Rundlinger, ein Mann, der seinem Namen durch unglaubliches Dünnsein spottete, hatte seine Sichtung soeben abgeschlossen.
Glen war nicht anwesend, da er beschlossen hatte, dass auch ihr Fahrzeug ärztliche Betreuung brauchte. Außerdem musste die Ersthelferausstattung aufgefrischt werden.
Nachdem sie ihre unfreiwilligen Passage aufgeladen hatten, war die PVS dazu übergegangen die Verkehrslage zu entspannen. Während auf dem Platz noch ein Laienspiel des Kriegs der Häuser aufgeführt wurde, bei welchem die imperialen Kräfte, historisch unkorrekt, dieses Mal gleich den Sieg davontrugen, wurde der Stau aufgelöst. Das ging relativ reibungslos, nachdem man erst einmal erkannt hatte, dass dessen Ursache nicht die hiesige Zusammenrottung gewesen war.
An ein Aussteigenlassen der Mitfahrer war derweil nicht mehr zu denken gewesen und so hatte Waldorf entschieden die ganze Truppe erst einmal mit in die ehemalige Schule zu nehmen. Hier nun folgten knappe Berichte und ärztliche Untersuchungen.
Rundlinger sprach seine Diagnose, an niemand bestimmtes gewandt.
Commotio cerebri, soll heißen Gehirnerschütterung. Stumpfe Gewalteinwirkung. Von Langzeitfolgen gehe ich nicht aus, rate jedoch zu…30… nein 25… wie viele Stunden hat der Tag hier? Naja zu einem Tag und einer Nacht Bettruhe eben. Schmerzmittel gebe ich ihnen, sobald mein Assistent sie in diesem… wie ich anmerken möchte, für eine Logistikorganisation, unwürdigem Durcheinander gefunden hat. Nun wandte er sich direkt an den Prediger. Sie sollten in diesem Zeitraum das Lesen und Predigen tunlichst vermeiden, mein Lieber. Bei übermäßigem Schwindel oder Übelkeit lassen sie mich rufen. Was unsere junge Dame hier angeht. Wie bei einer hoch offiziellen Visite schritt er nun zu ihr herüber.
Leichte Augenreizungen durch das Kontaktgas unserer hochgeschätzten, lokalen Ordnungshüter. Nichts Angenehmes aber auch nichts Unerträgliches, nicht wahr!?. Er gluckste als hätte er einen Scherz gemacht und störte sich auch nicht daran, dass nur er den darin verborgenen Humor zu sehen schien. Eine stationäre Behandlung ist nicht notwendig.
Und wie soll ich zurückkommen? Fragte die junge Frau verschüchtert und eine einzelne Träne verschmierte den Staub, der sich auf ihr Gesicht gelegt hatte wie eine Pudermaske. Ich habe keine Übergangs ID für den Wechsel zwischen Unterebenen.
Meine Liebe, ich bin Arzt und kein Taxifahrer.
Und in meiner Funktion als eben solcher, empfehle ich mich.
Mit wehendem Kittel entschwebte der Med-Tech.
Enoh drehte sich zur Seite um Platz zu machen.
Zu viel der eigenen Pillen geschluckt, der gute Doktor. Murmelte sie und erntete ein Das habe ich gehört Sub.Kommandant! vom Flur. Die Frotzelein zwischen den beiden Offizieren waren Standard. Entsprechend verschwendete Enoh keine weitere Zeit darauf und sprach die Frau direkt an.
Machen Sie sich keine Gedanken Mamsell… äh
Seidel… Ria Seidel.
Mamsell Seidel. Wir werden sie schnellstmöglich zurück auf ihre Heimatebene bringen. Das mit dem Ebenenwechsel kriegen wir schon hin. Jetzt essen Sie erst einmal etwas und dann sehen wir weiter.
Das gleich gilt für den Padre. Bis dahin sind sie unsere Gäste. In nominie Humanitatis! Das immerhin schien sie ein wenig aufatmen zu lassen und als kurz darauf ein Ranger mit einem Tablett hereinkam, war für Ria die zielgerichtete Vernichtung einer Portion Jamsmehlnudeln mit gelber Soße sehr viel wichtiger als schnellstmögliche Heimkehr.
Lars, auf ein Wort… Damit führte sie den Minuteman ein wenig von den anderen beiden weg. Trotz eures kleinen Zwischenfalls war die Aktion ziemlich erfolgreich. Die Zahlenschuppser sehen sich gerade die Konditionen an und setzten einen Vertrag auf. Aber es wird wohl groben Zügen so ablaufen, wie es die Siris mit dir besprochen hat.
Traust du dir zu so eine Aktion zu leiten? Ein umfängliches Feldkommando meine ich
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Die Fahrt zum Gebäude einer ehemaligen Schola wo diese zivile Organisationn offenbar ihr Quarrtier hatte war nicht wirklich klar in seinem Gedächtnis abgelegt zumal er eh die meiste Zeit gelegen hatte. Immerhin hatte er noch die Auflösung der Straßenschlacht und anschließend des Staus mitbekommen. Er hatte zu den Primarchen gebetet dass es bei relativ wenigen Verletzten und keinen Toten geblieben war und die Verwundeten in seine Gebete aufgenommen. Was ihm weiterhin Sorgen bereitete war das Schicksal derjenigen die er zu seinem improvisierten Sammelplatz geschleppt hatte, deren Wunden waren ernster als Seine und es stand zu befürchten dass einige Bürger es vorzogen sich an den zwei verletzten und wehrlosen PVS-Polizisten auszutoben statt sich am Aufruhr selbst zu beteiligen. Und angesichts des Brandsatzes als Indiz musste er wohl etwas um deren Leben bangen. Die Maschine hatte bei Abfahrt des Jeeps getreu der Programmierung des Servitors ihren Standort verlassen um ihnen hinterher zu trotten, gegenwärtig stand sie draußen auf dem Hof in einer Ecke wo sie niemandem im Weg war. Auch wenn dem halb kontrollierten Chaos nach das in den Gängen herrschte die Gruppierung erst vor kurzem hier war so gab es an der Versorgung und Handhabung nichts auszusetzen, wenn der behandelnde Arzt ein Hinweis war, hier verstand jemand sein Handwerk.
Die Anweisungen des Mannes nahm er mit einem höflichen Nicken entgegen und versuchte immer noch erfolgreich ein Schmunzeln über die Ironie des Namens und der Statur seines Trägers zu unterdrücken. Die verordnete Bettruhe an sich war zwar nicht störend, das Leseverbot dafür umso mehr denn so würde er die Zeit effektiv verlieren statt sie mit der Informationssammlung über die Kirche der Transformation zu füllen. Es beschäftigte ihn immer noch was dieser andere Priester zu ihm gesagt hatte. Immerhin konnte er zumindest rausfinden was es mit seinen unverhergesehenen Gastgebern aufsich hatte. Hoffentlich hatte Schwester Katherine nivht ebenfalls einen so holprigen Start und machte gute Fortschritte damit zumindest einer von ihnen gute Neuigkeiten hatte wenn er es schaffte eine Gelegenheit freizuschaufeln mit ihr Kontakt aufzunehmen. Das schnelle Auftauchen und Verschwinden dieses Subkommandanten riss ihn aus seinen Gedanken und er leigte leicht überrascht ein wenig den Kopf schief bei ihren letzten Worten ehe sie ihren Untergebenen für ein Gesräch zur Seit bat. Das war eine interessante Formulierung die er anstatt des üblichen imperialen Abschiedsgrußes nicht erwartet hatte und die nur seine Neugier stärkte.
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Die restliche Zeit im Stau hatte Waldorf damit verbracht, auf die erretteten Fahrgäste zu achten, damit sie sich nichts taten, aber auch, damit das junge Fräulein sich nicht einfach an den Schubkästen des Raumes bedienen und dann verschwinden konnte. Derart naiv, nicht zu erwarten, dass ein Fremder sich in den Laster schlich um zu stehlen, war der Berufs-Offizier nämlich nicht. Zumal er sich wenigstens grob erzählen lassen wollte, was nun eigentlich genau dazu geführt hatte, dass ausgerechnet er und Glen jetzt einen Vertreter des Glaubens und dessen Smariterin im Laderaum hatten. Alles war recht, um sich ein besseres Bild von den Strukturen und Mechanismen hier machen zu können, solange die Fahrgäste ihrem Zustandf entsprechend dafür herhielten.
Davon ab war dies aber auch eine gute Möglickheit, Glen vom Leder zu bleiben, während dieser seinen Beruhigungsmittel-Rausch durchlebte und auf halbem Weg zur Basis hinter sich ließ. Letzteres war unschwer zu ignorieren, als es plötzlich aus dem Fahrersraum polterte und unverständliches Pöbeln, gepaart mit der tief-frequenten Hupe des Lastwagens zu vernehmen waren. Wie Waldorf später erfahren sollte hatte sich wohl eine Limousine vorgedrängt, hatte es offenbar eilig, die mittleren Ebenen zu verlassen.
Als die Basis schließlich erreicvht war, war der Squat der Erste, der aus dem Fahrzeug sprang, um sich die Spuren anzusehen, die die Randalierer hinterlassen hatten. Er tätschelte bald die Karosserie und machte sich daran, ein augesprühtes (und auch erschreckend natur-nahes) Geschlechtsteil von einer der Seitenwände zu entfernen. Ein Schmiermaxe, wie er im Buche stand.
Derweil organisierte Waldorf alles, was nötig war, um den Prediger zur Versorgungsstation zu bugsieren, ohne, dass dieser kollabierte, oder sich übergab. Ein Glück hatte man sich offenbar schon auf den Empfang vorbereitet, denn eine Bahre und Freiwillige waren schnell gefunden, sodass es nicht lange dauerte, ehe sich das Trio im Inneren der Anlage befand, während Glen sich der Liebe seines Lebens annahm.
Mit dem Vermerk, dass ihm nichts fehlte, war es offenbar schon vollbracht, sich den Stabs-Arzt vom Leib zu halten, sodass Waldorf unbehelligt abseits der Krankenmusterung einen Becher aufbereitetes Wasser trinken konnte. Sich derweil zu verkneifen, sich ein LHO anzustecken, war da schon schwerer, doch der Ranger besaß genug Anstand, seiner Sucht nicht nachzugeben, solange er auf der Krankenstation war.
Es half tatsächlcih, dass kurz darauf auch die Kommandantin auf der Station auftauchte, um sich ihr Update offenbar selbst zu besorgen. Ein willkommener Umstand, dass Waldorf sich so damit beschäftigen konnte, seinen Bericht vorzuformulieren und abzugeben, ehe die Aufmerksamkeit des Task-Masters nun Stabsarzt und Gästen zuteil wurde. Dabei beobachtete Waldorf wieder recht unbeteiligt aus dem Abseits heraus, in einem Mittelding aus bequemer und disziplinierter Haltung.
Derweil hörte man leise im Hintergrundf nach wie vor die protz-patriotischen Klänge der Korps von Cataphract. Vermutlich beschallte man grade die Straße, um Gangs und andere Unerwünschte fern zu halten. Im Moment war das Risiko schlicht zu groß, dass sich Diebe in die Basis schlichen und das Einrichtungs-Chaos ausnutzten, so Waldorf diese recht rüde Methode auch gegen den Strich ging. Es war notwendig damit die Ranger auch wirklich helfen konnten. So war die Marschmusik wenigstens zu etwas gut, so dachte sich Waldorf im Stillen. Schließlich war er wieder gefragt und wurde von Enoh an die Seite genommen.
Er nickte zufrieden, als diese die Resonanz der Schatzmeister auf die Ergebnisse seiner Arbeit umriss, hatte sich der ganze Aufwand damit doch schon einigermaßen gelohnt. Die darauf folgende Frage des Taskmasters überraschte Waldorf dann aber doch etwas, denn bisher hatte ihm niemand bei den Rangers eine leitende Aufgabe erteilt, oder angeboten, trotz seiner üppigen Vorbildung und er hatte sich auch nie groß daran gestört. Es hatte ihm ganz gut gepasst, seine Fähigkeiten in erster Linie beratend einzusetzen und gelegentlich als Poster-Figur der Transport-Trupps herzuhalten. So unerwartet die Anfrage kam, so sehr ehrte sie den Mann, dem ins Gesicht geschrieben stand, aus dem Konzept gebracht worden zu sein. Schließlich nickte er, sich instinktiv etwas versteifend. "Wäre mir eine Ehre, Taskmaster." Ein innerliches Augenrollen später amchte er sich wieder etwas locker. Auch, weil seiner Nervenstütze am Arm das gar nicht gefallen hatte und nun Mikroimpulse ausschüttete, sodass dort das Kribbeln einschlafender Glieder beharkte. "Wollte ohnehin darum bitten, an der Fahrt teilnehmen zu dürfen. Bisschen was anderes sehen, als Beton. Außerdem..." Er senkte seine Stimme mehr gestikulativ, als akustisch, offenbar nicht wirklich befürchtend, belauscht zu werden. "... wäre es gut, zumindest grob zu sehen, mit was die Leute hier vor die Stadt fahren. Auch wenn es die Sicherheitsleute der Siris sind." Man normalisierte sich wieder. "Darf ich fragen, warum du mich da im Auge hast? Sind doch sicher bereits einige Senior-Ranger hier, die zumindest schon ein paar Karten kennen." Er schien sich nicht dagegen zu sträuben, oder vor der Aufgabe zu scheuen, doch war sich Waldorf offensichtlich nicht ganz sicher, wie fest er diesen Olivenzweig zu packen hatte, der ihm da gereicht worden war.
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Das ist ganz einfach, kommentierte Hanna, ohne sich die Mühe zu machen leiser zu sprechen. Im Gegenteil schien sie die Stimme sogar noch eine wenig zu heben, da sie mit ihrer Meinung ganz offenkundig nicht hinter dem Berg hielt.
Strukturen wie die PVS und in vielen Teilen auch die imperiale Armee selbst, kranken oft an Entscheidungen nach Prestige und Bekanntschaft, über Befähigung.
Damit möchte ich unseren Altgedienten ihre Leistungen und ihr Können durchaus nicht absprechen.
Aber ich sehe Koron 3 auch als Chance.
Eine Chance jenen die Möglichkeit zu geben sich zu profilieren, die sonst naturgemäß hinter länger Gedienten zurückstehen.
Ich kenne deine Akte, mein lieber Lars. Dich als Ressource nicht zu nutzen wäre eine Verschwendung, die wir uns schlicht nicht leisten können.
Die anderen, grade die Erfahreneren in internen Angelegenheiten, brauche ich hier, um mir bei der Strukturierung zu helfen.
Das du nicht auf den Kopf gefallen bist hat die Verhandlung mit Siris gezeigt. Ich denke ich werde meine Entscheidung nicht bereuen.
Die Parameter der ganzen Angelegenheit hast du ja.
Ich werde dir eine Liste mit verfügbaren Personal und Fahrzeugen zukommen lassen. Wenn du zu irgendetwas Fragen hast, dann scheu dich nicht zu fragen. Keiner erwartet von dir, dass du gleich zu einem Ursarkar E. Creed wirst.
So jetzt aber genug Honig ums Maul gekleistert, lachte sie und schlug Waldorf kameradschaftlich auf die Schulter. Müßiggang führt zu Insubordination.
Die folgenden zwei Tage waren für Waldorf mit geschäftiger Aktivität gefüllt. Die genauen Umrisse des Einsatzes nahmen klarere Formen an. Es würde einen vorgeschobenen Posten auf Höhe der Bresche geben. Unter einem Mann namens Kusnezow.
Das würde die letzte Station für den Konvoi sein, bevor er in die Vorwüste aufbrach. Ein Kommandostand, der zielgerichteten Funk gewährleistete und Verbindung zum Kommando in Gohmor hielt. Außerdem eine Reserve, die im schlimmsten aller Fälle eine kleine Eingreiftruppe parat hielt, um zu helfen, wenn Hilfe benötigt werden sollte. Außerdem der Treffpunkt mit den Kräften des Haus Siris.
Fünf LKWs wurden ihm zur Verfügung gestellt, davon einer mit medizinischer Ausrüstung und mobiler Behandlungstechnik. Enoh bestand darauf, dass eine Chimäre als Begleitfahrzeug dabei war. Dieses Fahrzeug war momentan, dass Schwerste was die HRs auf Koron zur Verfügung hatten. Für das zweite Begleitfahrzeug hatte Waldorf die Wahl aus mehreren, geländegängigen Gefechtsfahrzeugen. Darunter ein Sentinal. Zuzüglich zur Bewaffnung der Chimäre gab es lediglich einen Schweren Bolter, den er nach Gutdünken auf eines der Fahrzeuge verteilen konnte. Natürlich hatten die Ranger mehr dieser Unterstützungswaffen, doch es gab Probleme mit der Munitionsanlieferung.
Der Rest der Fahrzeuge verfügte immerhin über Maschinengewehre. Waldorf konnte aus knapp Hundert Rangern seine Gruppe zusammenstellen. Von diesem standen ihm fünfzig zur Verfügung, die Fahrer bereits mit eingerechnet.
Die Route war ausgegeben, die Vorräte zugeteilt. Die Planung und Vorbereitung bestimmten diese Tage des geringen Schlafes und hohen Stress.
Alles andere lief für die daran Beteiligten nebenher. Das Ankommen weiterer Ranger, die Probleme mit den Behörden und die kleinen Erfolge, wenn wieder irgendein Fahrzeug, eine Kiste oder Ausrüstung, allen Widrigkeiten zum Trotz, freigegeben wurden. Auch der Umstand, dass der Priester genesen war, sowie dass Fräulein Ria Seidel es nicht allzu eilig hatte wieder auf ihre Sub- Ebene zurückzukommen. Man musste nicht das zweite Gesicht besitzen um zu erkennen, dass dort kein Leben auf sie warte, zu dem zurückzugehen sich sonderlich lohnte. Familie hatte sie keine, einer geregelten Arbeit ging sie nicht nach und gewisse Verpflichtungen, bei gewissen Personen der unangenehmen Sorte, taten ihr Übriges. Es wunderte daher niemanden, als Bürgerin Ria Seidel zwei Tage nach ihrem unfreiwilligen Zusammentreffen mit den Rangern, ihr erster Rekrut auf Koron 3 wurde.
Ganz ohne das die Organisation nach Nachwuchs gesucht hätte.
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Willis hatte die erzungene Ruhepause genutzt um sich über seine Gastgeber und soweit es ging die Kirche der Transformation zu informieren. Letzteres war zwar mehr guter Wille als tatsächliches Handeln gewesen denn wenn man bei ebenfalls frisch angekommenen Mitfremdweltlern das Bett hüten musste, aber der Imperator und Seine Söhne hatten auf ihn herabgelächelt sodass ihm eine ältere Ausgabe einer der Makropolzeitungen, der ´Gohmor Guardian´, in die Hände gefallen war die einen Artikel beinhaltete der eben diese Sekte thematisierte. Es war wirklich nicht viel aber da er nur sehr wenig eigentliche Infomationen von dem wortführenden Priesterkollegen erhalten hatte kam dies einer soliden Grundlage so nahe wie möglich. Dieser Umstand war in seiner Füglichlichkeit zu gelegen um ein Zufall zu sein weshalb er er dem Imperator und dem Heiligen Seligen Sanguinius ein Dankesgebet und einen Teil seines Abendessens opferte. Was bedeutete dass er über der Portion das Gebet sprach und sie für die Dauer seines Essens beiseite stellte um sie anschließend dem Fräulein Seidel zu überlassen. Es war Glaubenspflicht solcherlei nachdem die Götter ihren Teil genommen hatten den Bedürftigen zu geben. Die Lebensmittel für Bewohner der Mittleren Ebenen einer Makropole waren in ihrer Menge auf das zur stabilen Nahrungsversorgung Nötigste rationalisiert was Seidel in seinen Augen zur Bedürftigen machte und ein Nachschlag, besonders von der sicher wesentlich besseren Kost der Ranger, war da immer willkommen.
Nachdem ihn der etwas kauzige Arzt wie angekündigt nach zwei Tagen genesen entließ verabschiedete sich Willis von den Rangern und Seidel der er noch einmal für ihre Hilfe dankte sowie segnete. Anschließend verließ er das Hauptquartier im sich mit seinem hinter ihm her rumpelnden Gerät wieder seiner Mission zu widmen. Der Vorfall auf der Kreuzzung hatte gezeigt dass er von seiner eher fließenden Vorgehensweise abrücken musste. Das dringlichste Ziel bestand nun darin einen festen Standort oder zumindest ein klar umrissenes Kerngebiet zufinden von dem aus er die Missionierung führen und sich im Fall des Falles zurückziehen konnte. Das unmittelbar darauf Folgende lautete einen ersten Kern neuer Gläubiger umsich zu scharen. Aufgrund dessen und auch den Richtlinien entsprechend konnte er bei einer Immobilie nicht einfach eine Wohnung mieten oder am besten kaufen sondern es musste ein Haus, Apartmentkomplex, Lagergebäude, Betrieb oder derartiges sein. Etwas was die Gläubigen und damit der Kult richtig nutzen konnten, sei es zum bloßen Wohnen oder Arbeiten. In ein Unternehmen oder so anteilig einzusteigen oder als Gönner zu fungieren war natürlich auch eine Möglichkeit aber eine die eher als Letztes gewählt werden sollte. Schwester Katherine war so vorrauschauend gewesen die gemeinsamen Finanzen vor ihrem Aufbruch bei einer Bank zu hinterlegen sodass es daran nicht lag auch wenn er natürlich mit den zehntausend Schekel haushalten musste. Nach diesen zwei grundlegenden Dingen würde die Kirche der Transformation das Hauptziel sein. Jedoch sorgte gerade die dafür dass er den Aufbau eines Standbeins nicht einfach so vollziehen konnte sondern er musste seine Suche an einem Ort außerhalb ihres Einflussbereichs starten. Die Mittleren Ebenen an sich waren groß genug aber Subsektor 335 war sicherheitshalber in seiner Gesamtheit zu meiden. Sollte es jedoch nicht anders gehen würde er in die Unteren Ebenen ausweichen, die Oberen Ebenen fielen als direkter Standort so oder so aus und der Adel würde sich nur schwer bekehren lassen. Zu viel Macht und Reichtum die die Sinne korrumpierten und das Herz verödeten. Der Zeitungartikel über die Mutantenfeindlichkeit der Sekte war sehr aufschlussreich gewesen und es würde sich sicherlich lohnen einen gewissen Schwerpunkt auf die Rekrutierung von Mutanten zu legen um die spirituellen Schäden auszugleichen. Willis lenkte seine Schritte vom Häuserblock mit dem Ranger-Hauptquartier fort in Richtung der nächsten Hauptstraße.
Erst einmal stand unmittelbar an sich Informationen über die Lage der koronischen und gohmorischen Mutantengesetze & Rechte zu beschaffen weshab es galt eines von diesen Informationsterminals zu finden deren nützliche Existenz ihm erfreulicherweise in der letzten Zeit nebenbei offenbart worden war. Anschließend musste er sich einen Überblick darüber verschaffen wo er war, wohin er alles gelangen konnte und wie die dortige Imobilien- und Unternehmenssituation war. Sicherlich würde er für halbwegs aktuelle Zahlen diverse Behördengänge machen müssen statt so ein Terminal nutzen zu können. Das Imperium und seine Burokratie. Die Neubefüllung der Feldküche und das Halten zumindest einer Predigt heute ließ sich auf seiner Liste der Erledigungen entsprechend schieben auch wenn es natürlich nicht zu streichen war. Willis seufzte ergeben, es gab immer so viel zu tun und dass er allein war machte es nicht leichter aber er würde seine Pflicht tun. Der Smog und die Abgase der Hauptstraße waren wie eine trübe zunehmend dicker werdende Suppe in die man hineinwatete, der Verkehrslärm eher wie eine Mauer in die man hineinrannte. Es war trotz der Geräuschkulisse schon erstaunlich wie die umliegende Gebäudelandschaft die Klänge dämpfte. Auf unangenehme Weise ebenfalls erstaunlich war die schon seit seinem Aufbruch bestehende Notwendigkeit die am Raumhafen ausgegebene Gasmaske und den Poncho zu tragen. Die Luftverschmutzung war auf der Kreuzung und seinem Weg dorthin von vor zwei Tagen so gering gewesen dass dazu kein Anlass gewesen war. Wahrscheinlich hatte sie sich in der Nähe oder unter einer Öffnung des Belüftungssystems befunden. Ein Terminal ließ sich glücklicherweise recht schnell finden und er dankte dem Maschinengott dass es zwar wirklich sehr mit Graffiti und sonstigem Dreck beschmiert aber noch funktionsfähig war. Blieb nur noch zu hoffen dass seine Nachforschung nicht allzu umständlich werden würde.
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Waldorf hatte sich in den letzten zwei Tagen wirklich bemüht, in die Aufgabe, die er erhalten hatte, so schnell es ging, hinein zu wachsen. Auch wenn er für jemanden seines Ranges eine lächerlich exzessiv anmutende Ausbildung genossen hatte, so hatte es der Axisianer doch auf eine gewisse Art genossen, nicht von einer leitenden Rolle zur nächsten gewechselt zu haben. Nach allem, was ihm in der Heimat widerfahren war, hatte er es nicht gewagt, die Husarweste eines Offiziers erneut anzulegen, auch wenn er sie über all die Jahre aufbewahrt hatte. Jede angesängte Naht, jedes bisschen Plasmableiche, jeder Millimeter verschmutzten Saumes erinnerte ihn an das, was geschehen war und an die Verantwortung, die er damals zu tragen hatte und nun wieder auf seinen Schultern spüren würde. Statt sich jedoch weiter davor zu verstecken, musste er nun versuchen, an diesen Erinnerungen zu wachsen und er wollte verdammt sein, wenn er das nicht schaffen konnte. "Vielleicht nicht Ursarkar E. Creed, aber ganz sicher Lars Ebrahim Waldorff von fucking Bersting, klar? Sorg' gefälligst dafür, dass das etwas zu heißen hat." So schärfte er sich energisch ein, als er am Morgen vor der Abfahrt ein letztes Mal über seiner Spühle aus Permacret lehnte und sich nach dem Waschen seines Gesichts im blechernen Spiegel seiner Unterkunft anstarrte. "Du wirst jetzt da raus gehen und deinen verdammten Job machen, klar? Wenn nicht, komm' besser nicht wieder zurück, weil ich dir sonst den Arschtritt deines Lebens verpasse." Man richtete sich auf und atmete durch. Eine Motivationsansprache, wie er sie sich lange nicht mehr verpasst hatte. Die verlassen sich auf dich, Waldorf. Nicht durchdrehen, ganz locker bleiben. Das wird eine einfache Sache. Bergen ein paar Wissenschaftler, schauen den Säbelrasslern hier kurz auf die Finger und fahren nach Hause. Wir sehen gut aus, Zivilisten kommen lebend nach hause, alle gewinnen. Ein LHO-Stäbchen fand zwischen seinen Lippen seinen Platz und wurde angezündet. Ein tiefer Atemzug, gefolgt von dem charakteristischen weiß-gräulichen Rauch, der in die Abluft seiner kleinen Unterkunft geblasen wurde. Alles Zaudern half jetzt nichts mehr, weshalb Waldorf nach einem kurzen Moment des Harrens seine Tür entriegelte und auf den Gang hinaus trat. In dem Augenblick, in dem sich die Tür hinter ihm verriegelte, hatte er offenbar alle Sorgen und Ängste hinter sich eingesperrt, denn nur einen Atemzug später stapfte er den Gang entlang hin zum Treffpunkt des Konvois außerhalb der Anlage, ein Klemmbrett mit Daten in der Hand, als wäre dies ein Morgen wie jeder andere auch.
"Kommst du auch endlich in die Gänge. Hast dich noch für mich hübsch gemacht? Wär doch nicht nötig gewesen." Außerhalb von Block 3 schloss Glen zu Waldorf auf. Der Squatt war offenbar bester Laune. Waldorf schenkte ihm ein amüsiertes Grinsen und nickte zu Begrüßung. "Sind wir soweit?" Sie gingen über Hof hin zum Konvoi, der sich bereits versammelt hatte. "Na aber sichie! Hab' alle Fahrer scharf gemacht, über die wir geredet haben. Alles alte Kumpels von mir. Zuverlässig wie Otze!" Der Offizier nickte zufrieden und ging seine Listen durch, auch der Rest der Ausrüstung schien in der Form vorhanden zu sein, wie er es beantragt hatte. Mehrzweck-Panzerwagen, wie auch die Schimäre, auf die Enoh bestanden hatte. Die schwereren Waffen verborgen, um nicht ZU negativ aufzufallen, zumal man sich so ein Überraschungsmoment bereit halten konnte. "Konntest du die Sensorbanken integrieren, die ich beantragt hatte?" Ein kurzer BVLick galt dem Squatt, der daraufhin trotzig seine Hände in die Hüften stemmte. "Hat der Mann Töne: Nein, ich trage sie als Klunker um den Hals. Was willst du mit dem Zeug überhaupt? Hättest sie auch im Sentinel lassen und den mitnehmen können." Ein Kopfschütteln seitens des Axisianers. "Wir brauchen den Stauraum der Lastwagen für Notfälle. Außerdem: Je weniger wir nach Armee aussehen, desto besser ist es für's Erste. Hauptsache, wir sehen, was um uns rum passiert. Keine Lust, dass sich irgendwas anpirscht." Offensichtlich kein Mann, der gern Risikos einging.
Das LHO war bereits an seinem Ende angelangt, als das Duo schließllich den Halbkreis aus Fahrzeugen erreichte, wo die Crews bis jetzt nach erledigten Vorbereitungen noch etwas die Beine baumeln lassen hatte. "In Ordnung, Leute," so setzte Waldorf an, während er den Stummel seines LHOs auf dem Permacrete-Boden austrat. "Ihr alle habt die Karten und Eckdaten bekommen. Wir fahren jetzt erst zum vorgeschobenen Posten und treffen dort die Siris. Von da geht es weiter ins Ödland. Entweder heute, oder morgen, je nachdem wie wir durch die Stadt kommen. Bleibt dicht zusammen, haltet Funkkontakt und die Augen offen. Keine Zitterhände an irgendwelchen Abzügen oder Hebeln, damit es keine Zwischenfälle gibt, dann sollten wir wieder zuhause sein, bevor Ralph das Gulasch warm hat." Ein neuer Sargnagel wurde angesteckt, gefolgt von einer Geste Waldorfs, dass es nun losgehen würde. "Auf geht's ihr Höllenhunde! Im Namen der Menschheit!" Allgemein bekundete Zustimmung, ehe man sich kollektiv auf die Fahrzeuge verteilte und sich brummend auf den Weg machte.
Waldorf selbst hatte sich mit Glen in dessen Lastwagen eingefunden. Das Vertrauen in die eigene Maschinerie war dann doch zu hoch und wenn der Mann ehrlich zu sich war, so konnte er jedes bisschen Normalität gebrauchen, das er bekommen konnte. Dabei verzog er doch gleich zu beginn das Gesicht und gab einen unangenehm überraschten Laut von sich, als ihn beim Hinsetzen etwas unangenehm in die Seite piekte. Ein Blick und ein suchender Handgriff brachten schließlich sein heiß geliebtes Lasergewehr zum Vorschein. "Was denn? Dachte mir, du freust dich, dein hübsches Spielzeug dabei zu haben. Aber hol's bloß nicht hier in der Stadt raus. Keine Ahnung, ob wir schon den Papierkrieg darüber gewonnen haben." Tatsächlich hatte Waldorf völlig vergessen, sich danach zu erkundigen, oder darum zu kümmern, sah jetzt jedoch davon ab, sich nochmal per Funk zu erkundigen. Er würde sich am Außenposten bei den anderen umsehen, aber wenn er Enoh richtig einschätzte, dann würde sie sicher dafür gesorgt haben, dass die Ausrüstung der anderen stimmte. "Du bist echt der Berster, Glen." Der Squatt winkte ab, ehe er den Motor startete und mit dem Rest des Trupps aufzuschließen. "Ich weiß, ich weiß. Werd' hier jetzt bloß nicht rührselig. Du Muschie." Vor dme Rest der Truppe hätte Waldorf sich das verboten, immerhin musste bei aller Lockerheit ein gewisser Respekt gepflegt werden, so unter sich jedoch konnte er darüber lachen doch noch etwas entspannen, während sich die Rangers ihren Weg hin zum Treffpunkt mit den Siris außerhalb der Stadt machten.
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Allgemeines Informationstermin (alle Anfragen und Angaben werden unter ihrer ID Kennung gespeichert):
Mutanten, der: Bei Mutanten handelt es sich Bürger Gohmors, die durch einen unethischen Lebenswandel oder als Träger einer Erbsünde ihrer Erzeuger, einen oder mehrere genetische Defekte und/oder einer Retardierung aufweisen. Mutanten neigen von Natur aus zur Zügellosigkeit, Gewalt, Kriminalität, Revolte und ganz allgemein, zu asozialem Verhalten.
-Die Geburt eines mutierten Kindes muss gemeldet werden
Festgestellte Mutation, ob physisch oder psychisch, muss in den Ausweispapieren vermerkt werden.
-Ver Mutation bei sich, Verwandten, Bekannten, Nachbarn oder Kollegen feststellt oder vermutet, muss dies zur Anzeige bringen.
-Registrierten Mutanten werden, für ihre Bedürfnisse angemessene, Wohnbereichen zugewiesen.
-Der sexuelle Kontakt zwischen Mutanten und Nichtmutanten ist untersagt und wird bestraft
-Gelegenheiten des Einkaufs und der Freizeitgestaltung finden nach Möglichkeit separiert statt. Eine Vermischung von Mutanten und
Nichtmutanten ist nicht untersagt, wird aber vom allgemeinen Anstandsempfinden nicht gern gesehen. Bei Zuwiderhandlungen erlöschen alle sozialen und karitativen Vorteile, die mit dem Besitz einer ID einhergehen. Zusätzliche Sanktionen können nach Art des Vergehens verhängt werden.
-Wer illegale Mutanten versteckt, beherbergt oder bei illegalen Aktionen unterstützt, macht sich strafbar.
-Mutanten sind vom Paragrafen 23 ausgenommen. Ohne gesonderte Genehmigung ist ihnen das Tragen von Waffen untersagt.
[CENTER]Merke Bürger: Mutation ist nicht ansteckend, doch der allzu leichtfertige Umgang mit Mutanten kann zu einer Dissonanz des eigenen, moralischen Kompasses führen. Die wiederrum kann zu einer ungesunden Abänderung des eigenen Moralverhaltens führen. Es wird daher angeraten nicht über ein nötiges Mindestmaß hinaus mit Mutanten zu verkehren.
„Verführe Mutanten nicht dazu dich von der Rechtschaffenheit abzubringen. Schütze den Gestrauchelten und schütze Dich. Halte Abstand!“ [/CENTER]
Mutantenpolitik Gohmors: Mutanten hatten seitjeher das Recht in privaten und staatlichen Unternehmen als Werkstätige beschäftigt zu sein. Da Mutanten naturgemäß weniger intelligent und entsprechend schlechter auszubilden sind als normale Menschen, sind sie meistens nur für Hilfsarbeiten und Arbeiten mit niedrigster Anforderung nutzbar. Entsprechend gering fällt ihre Vergütung aus. Um eine Vermischung mit den höhergestellten Werktätigen zu vermeiden, werden Mutanten meist mit Wertgutscheinen oder firmeneigener Währung entlohnt. So kann ein Konsumverhalten gesteuert und eine Beleidigung des Anstandsgefühls nicht mutierter Bürger vermieden werden. Der Natur ihres Wesens entsprechend, sind Mutanten diesen Regelungen der friedlichen Koexistenz gegenüber oftmals wenig aufgeschlossen und neigen zu Revolten und Streiks. Diesen geben sie oft den Anschein einer sozialen Ungerechtigkeit, um ihre Vergehen im Deckmantel der Opferrolle zu begehen.
Jüngere Politik zum Thema: Eine der persönlichen Agenden Gouverneur Frederico de Wajaris ist es, die Rechte von Mutanten zu stärken und so einen “zweiten Weg“ der bisherigen Null- Toleranz Politik zu eröffnen. Durch Zugeständnisse erhofft sich die Regierung, die stetig schwelenden Unzufriedenheiten und das ständige Konfliktpotenzial zu entschärfen. Zu den Maßnahmen des Gouverneurs zählen:
-Das „strafrechtlich- gleichgestellte- Vollstreckungsgesetzt“ kurz „SGV“
-Erleichterung der Reisefreiheit: Mutanten dürfen mit gültiger ID innerhalb der Makropole zwischen Ebenen reisen. Einschränkungen für ausgewiesene Ebenen vorbehalten.
-Treuetarif: Arbeiten Mutanten mehr als 20 Jahre in einem staatlichen Betrieb, steht ihnen das Recht zu, ein Drittel des gezahlten Lohns in Schekeln ausgezahlt zu bekommen
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