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Die, wenn auch unpräzisen, Berechnungen sprachen eindeutig für den Weg durch die freie Ebene statt den Canyon und so gab es nichts weiter zu sagen weshalb er Hector seine Zustimmung signalisierte. Die Ebene mit Motorbarbaren und Luftpiraten also. Kurts Ausführung verwunderte ihn allerdings, er hätte ihn nicht für jemanden gehalten der sich um soetwas Gedanken machte hauptsache seine Auftraggeber bezahlten und versuchten nicht ihn übers Ohr zu hauen. Dennoch ließ er sich dessen Worte durch den Kopf gehen und analysierte sie. Von unserer Seite aus jedes Mal einen gewalttätigen Konflikt anzufangen wäre ineffizient, eine Verschwendung begrenzter Ressourcen und würde die Reise mehr als notwenig verlängern. Kleine Gruppen werden wir vorraussichtlich ignorieren können da sie nach etwas Beobachtung zu dem richtigen Schluss kommen werden dass sie nichts ausrichten können. Auch gegen mittlere Gruppen sollten wir eventuell nicht tätig werden müssen, ausschließlich leichte bis wenig mittlere Bewaffung vorrausgesetzt, denn sorgfältig eingesetzte Warnschüsse und nichtagressive Drohungen dürften einem Gefecht vorbeugen. Bei viel mittlerer Bewaffnung oder großen Gruppen dürfte dies jedoch schwierig werden. Handel ist keine Option da diese Menschen aller Wahrscheinlichkeiten und Hochrechnungen nach an leicht und schnell zu Ersatzteilen und ähnlichem verarbeitbarem Material, Treibstoff, Wasser und Nahrung interessiert sein dürften. Nichts von dem was wir geladen haben fällt darunter oder übersteigt in seiner Menge das Vernachlässigbare. In aller Logik und Vernunft dazulegen dass es für beide Seiten die optimale Lösung ist unbehelligt der jeweiligen Wege zu gehen könnte in vielen Fällen die effizienteste Entscheidung sein. Für eine genaue prozentuale Erfolgschancenfeststellung fehlen jedoch Daten. Sollte es nicht möglich sein und es kommt zum Waffeneinsatz bleibt uns jedoch nichts anderes übrig als sie mit der Situation angebachten Verhältnismäßigkeit von Material- und Energieeinsatz auszulöschen. Er beugte sich vor und gab einen Code ein ehe er eine Datei in den Holoprojektor einspeiste. Das Bild der Karte verschwand und wurde durch die sich langsam drehende Darstellung dreier Raketen ersetzt.
Auch wenn ich zum Maschinengott bete das es nicht dazu kommen wird dürfen wir die Wahrscheinlichkeit nicht unerwähnt lassen das der Blaine selbst ein Ziel sein könnte das alle Berechnungen hinfällig machen wird. Auch wenn die Erzählung das die Motorbarbaren über einen Behemoth-Panzer verfügen könnten mit beinahe hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit der Lüge und Spinnerei zuzuordnen ist, so dürfte unser Zug in Relation dessen was ihr Fuhrpark beinhalten dürfte dem näher kommen als alles Andere in diesen Breitengraden. Gier, falsche Hoffnungen und hochtragende Tagträumereien die plötzlich eine winzige Chance auf Erfüllung bekommen könnten dafür sorgen das sie sich trotz des tödlichen Unterschiedes in Feuerkraft und Panzerung dazu entscheiden uns aufzubringen und unser Gefährt erbeuten zu wollen. Wir haben eine nicht zu unterschätzende Kapazität in Ofensive und Defensive aber trotz seiner Modifikationen ist dies weiterhin ein Transort- und kein Kriegsgrät weshalb sie uns mit genügend Quantität an Material und Feuerkraft besiegen können und wie zahlreich sie sind weiß wohl nur diese Bande selber. Folglich muss ich eine Handlungsoption für den schlimmsten Fall darlegen. Droht es dazu zu kommen das die Mission scheitert und dieses Fahrzeug aufgebracht wird können wir dank unserer Kommunikationsanlagen auch von hier aus in Magnus Rega Feuerunterstützung anfordern. Er deutete auf die Raketen. Laut meiner Speichereinheiten dürfte sich das entsprechende Gebiet der Ebene innerhalb der Reichweite der Langstreckenraketen unserer Enklave befinden. Er betätigte einen Knopf und eine kleine Simulation, mit Druckwellenradien, Detonationsberechnungen und ähnlichem flankiert, verwandelte mit einem Bombardement die ganze Region in eine Todeszone. Da sie nicht die benötigten Freigabecodes besitzen Kurt, darf ich nicht ins Detail gehen aber wenn ein zumindest ungefährer Vergleich gezogen werden muss dürften die Flugkörper in den Silos ungefähr in der Kategorie der Todesstoß-Raketen der Imperialen Armee liegen und die verwendbaren Sprengköpfe von konventionell über Plasma-, Biologischen und natürlich zu Nuklearwaffen reichen. Auch wenn das planetare Mechanicus aktuell personell unterbesetzt ist wie ihnen nicht entgangen ist sind die Zielsysteme in der Lage alles bis auf unseren Zug vollständig zu vernichten und uns unbeschadet die Weiterfahrt zu ermöglichen. Offiziell ließ sich das Ganze den gohmoranischen Behörden gegenüber als Raketentest ausgeben von denen laut der Datenbanken der Enklaven-Archive tatsächlich mehrere längst überfällig waren. Ein vollständiger Einsatz aller Raketenbatterien, nicht das dies notwendig sein würde, dürfte eine Masse an Feuerkraft freisetzten wie sie Koron wohl seit dem Krieg der Häuser nicht mehr erlebt hatte.
Name: Sindri
Rasse: (Mensch)
Alter: Geboren vor 352 Jahren
Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
Zugehörigkeit: Adeptus Mechanicus
Ausrüstung: technische Ausrüstung, Beinschutz, Laserpistole
Kontostand: 2000 Schekel
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Zwei Tage und zwei Nächte lag ihr Gespräch nun zurück und noch immer dachte Kurt darauf herum.
Wohl auch in Ermangelung vieler anderer Dinge, die sein Geist zu bearbeiten hatte.
Wie schon befürchtet stellte sich der Alltag im Bauch des Blaine als monoton und langweilig heraus.
Er stand auf, machte einige Übungen der körperlichen Ertüchtigung, nahm dass zu sich, was man nur mit sehr viel guten Willen als Nahrung bezeichnen konnte und stand schon knapp nach dem Frühstück vor der Frage, was er den Rest des Tages tun sollte. Inzwischen wusste er, dass das Aufenthaltsabteil von innen mit 1655 Bolzen vernietet war, von denen nur drei ganz leicht der geraden Linie ihrer Verarbeitung abwichen. Er hatte seine Stiefel vier Mal und seine Waffen zwei Mal intensiv gereinigt. Etwas zusätzliche Ablenkung bot der Revolver, welchen er in der Siedlung erworben hatte. Chemikalien und Kleinwerkzeuge, mit denen er den korrodierten und festgegammelten, beweglichen Teilen der Waffe zu Leibe rücken konnte, gab es zur Genüge. Inzwischen war er soweit gekommen, dass er den Revolver zerlegt hatte und die Teile einzeln abschuppte. Die zwischenzeitlichen Bäder in stark verdünnter Säure brauchten jedoch ihre Zeit. Das Handtier mit diesen Substanzen war dabei besonders kitzelig, wenn der Landzug unebenes Gelände durchfuhr, während der Söldner die ätzende Brühe umfüllte.
Diese Zwangsunterbrechungen nutzte er, um sich mit dem Dachgeschütz vertraut zu machen und dem Gefühl, ein Beißer in der Dose zu sein, zu entfliehen. Öffnete man die Luke zum Dach, wurde die leise summende und rauschende Stille des Innenraums gegen das Raubtierbrüllen und den Staub des Außen eingetauscht. Die Granaten befanden sich in verschlossenen, gepolsterten und fest verankerten Kisten. Da das Geschütz keine ursprüngliche Bewaffnung darstellte, musste Nachschub mühsam von Hand die Ausstiegsleiter hinauf geschafft werden, was das Potenzial eines Unfalls in sich barg.
Der Schütze selber musste sich mit einer Sicherungsleine festmachen, so er auf die Plattform trat. Kurt übte ein wenig mit dem Feldgeschütz, verschoss zwei Granaten um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, in voller Fahrt zu feuern. Große Wissenschaft war das alles nicht und wenn es dazu kam, würde er schon effektiv ein paar Knallfrösche verteilen können.
Die meiste Zeit hockte er jedoch auf einer der Kisten, verpaffte seinen Vorrat an Tabakrollen und hing seinen Gedanken nach.
Es war erstaunlich, dass man die gewaltige Masse der Makropole auch bei Anbruch des dritten Tages noch immer ausmachen konnte, als hätten sie sich erst vor ein paar Stunden davon entfernt. Ein Menschen gemachtes Gebirgsmassiv, das sich in den Wolken verlor und von Milliarden von Lichtern mit Glanz überzogen wurde. Wüsste man nicht was für ein dampfender Haufen Scheiße so eine Makropole im Allgemeinen war, man konnte fast so blöde sein und das Ganze für hübsch halten.
Auf Befehl von Sindri hin, so rekapitulierte er im Stillen, konnten Raketen abgefeuert werden, die den Acker im weiten Umkreis um sie mal ein wenig umgruben.
Das war schon eine Hausnummer.
Kurt kannte sich darin zwar nicht wirklich aus, glaubte aber eigentlich nicht, dass der Techpriester das höchste Tier im Affenstall war. Man mochte sich gar nicht ausdenken, wozu jene im Fall der Fälle fähig waren, die über ihm in der Hierarchie von Magnus Rega saßen. Dieser Lerel zum Beispiel.
Kurt legte seine Hand über die Makropole am Horizont und ließ sie eine, sich öffnende Detonation nachahmen. Dazu machte er das grollende Geräusch einer gewaltigen Explosion nach.
Ob die in Magnus Rega wohl etwas hatten, was mit den Deflektoren der Stadt fertig werden konnte? Brauchten sie eigentlich gar nicht. Schließ oblag die Bedienung und Wartung der Schildgeneratoren ganz bestimmte dem Adeptus. Wenn die entschieden, dass der Ofen aus blieb, dann blieb der Ofen aus.
Seine Überlegungen wurden vom Wind fortgerissen, als er eine dünne Staubfahne gewahrte. Diese erhob sich kaum merklich abseits von der Staubwand, die der Blaine selber aufwirbelte.
Kurt stand auf und lehnte sich vor, um mehr zu erkennen. Er hatte kein Vergrößerungsglas und musste sich auf seine Augen verlassen. Wer oder was auch immer das war, es stellte sich geschickt darin an, auf einer vollkommen glatten Fläche so unbemerkt wie möglich zu bleiben.
Messer kniff die Augen zusammen… Ein Motorrad. Ja genau!
Er hatte schon zu hoffen gewagt, dass die Barbaren eine theoretische Gefahr blieben und nicht das Klischee bedienten: Was passieren konnte, das passierte auch.
Tja… Scheiße wars und kein Kompott. Knurrte Kurt und wandte sich zu der Gegensprechanlage um, welche nachträglich angebracht wurden war, genau wie der gesamte Dachaufbau.
Es war nicht mehr als ein Kasten, dessen sehr gut gemeinte Verriegelung Kurt einige Momente abforderte, ehe er sie aufbekam. Dahinter war nur ein vergitterter Sender- Empfänger, den bereits das Hocklappen des Deckels zu aktivieren schien. Der Söldner hatte nicht die geringste Ahnung, wer auf der anderen Seite mithörte. Der Maschinengeist, einer der Priester? Oder quakte er seine Meldung irgendwo in einen leeren Raum?
Aber melden macht frei und belastet Vorgesetzte.
Hier Messer, von der Feuerplattform. Ich habe ein einzelnes Motorrad ausgemacht. Etwa sechshundert Meter hinter uns. Es versucht sich in unserer Staubfahne zu verstrecken und gleichzeitig so viel wie möglich zu sehen. Ich halte es für einen Späher unserer lieben Freunde der Motorbarbaren.
Erwarte Anweisungen.
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Hector saß in seinem kleinen Privatraum an Bord des Zuges und vertrieb sich die Zeit mit dem Nachholen dringend notwendiger Bereinigungsroutinen auf seinem Cogitator und Gedächtnisaugmenten. Dabei dachte er noch immer über das vergangene Gespräch und dessen Implikationen nach.
Obwohl er für gewöhnlich nicht leicht zu überraschen war, war die scheinbare Sorge Kurts um das Wohlergehen der Wüstenbewohner für ihn doch sehr unerwartet gekommen. Alles, was er über die Vergangenheit des Söldners wusste deutete darauf hin, dass das eigene Wohlergehen relativ kompromisslos die oberste Priorität seines Handelns bildete – gepaart mit einer erhöhten Risikobereitschaft wenn es um die Befriedigung hedonistischer Triebe ging. Oder war dieser plötzliche Fokus auf Vermeidung von Gewalt nur eine pragmatische Überlegung, die ebenfalls dieser Maxime galt? Die Antwort auf Kurts Frage hatte er Sindri überlassen, der nicht nur mit der typischen, objektiven Distanziertheit aufwartete, die so typisch für einen jahrhunderte alten Adepten des Mechanicus war, sondern gleich selbst mit einer Überraschung aufwartete, als er die Verfügbarkeit von Langstreckenraketen aus Magnus Rega für ihre Mission ansprach. Hector hatte einige Sekunden gebraucht um diese Information zu verarbeiten und richtig einzuordnen. Zugegeben, die Unterstützung, die er durch Magnus Rega erhalten hatte war bisher schon mehr gewesen, als er erwartet hatte, doch diese neue Eröffnung schien selbst angesichts dieser scheinbaren Großzügigkeit verdächtig. Auch wenn ihm weder Schwester Kins geschweigedenn Sindri selbst irgendwelche Anlässe für Misstrauen geliefert hatten, kam er nicht um die Befürchtung herum, dass seine Mission, wenn schon nicht zu anderen Zwecken appropriiert, dann doch zumindest als Deckmantel für etwas anderes genutzt wurde, das ihm als Außenseiter des hiesigen Mechanicus verborgen blieb.
Auch wenn ihm der Gedanke widerstrebte musste er in Zukunft noch aufmerksamer sein. Was auch immer sie auf der Lichthammer finden würden – sofern das Schiff tatsächlich am vermuteten Ort begraben lag – war zu wichtig um es durch eine Verstrickung mit etwaigen lokalen Konflikten zu gefährden. Falls sich der Fund als real herausstellen sollte, musste er in jedem Fall eine astrophatische Nachricht an einen der oberen Magi seines Ordens schicken, damit das Wissen um die Existenz dieses Artefakts nicht im Rahmen eines… Unfalls wieder abhandenkäme.
Ein scharfer Signalton riss ihn aus seinen Gedanken, gefolgt von Kurts Stimme über das interne Vox-Netzwerk des Panzerzugs. Hector seufzte und erhob sich von seinem Cogitator. Es war wohl von Anfang an nur eine Frage der Zeit gewesen, bevor sie hier draußen entdeckt würden. “Aruken verstanden. Ich komme auf die Aufsichtsplattform, noch nicht feuern!.“ erwiderte er so deutlich wie möglich, während er einen kurzen Blick auf die rotierende Anzeige des Kurzstreckensensoriums warf. Das Sensorium des Blaine war zwar gut ausgestattet, verfügte jedoch aufgrund der außerplanmäßigen, militärischen Ausrüstung nur über begrenzte Kapazitäten zur Erkennung von Bedrohungen. Ein einzelnes Kleinfahrzeug konnte im Langstreckenradar leicht untergehen. Hector schalt sich für diese gefährliche Unaufmerksamkeit und legte eine mentale Notiz an als nächstes einen Blick auf die Sensorroutinen des Zugs zu werfen. Hector vergewisserte sich, dass seine Plasmapistole geladen und betriebsbereit war, bevor er sie per Magnet an seiner Hüfte befestigte und den Raum verließ. Während er von zur Aussichtsplattform Richtung Heck eilte, sandte er über die Noosphäre eine binäre Nachricht an Sindri. “Bitte übernimm fürs erste die direkte Kontrolle über den Blaine und aktiviere die Laskanone. Erhöhung der Geschwindigkeit auf maximales Tempo bei 80% Reaktorauslastung. Geschwindigkeit ist zwar unsere beste Verteidigung, aber ich denke wir sollten den Antrieb nicht ohne direkte Notwendigkeit überreizen. “ An der Luke angekommen erklomm er die Leiter und betrat die Aussichtsplattform, auf der Kurt bereits am Geschütz saß. Nachdem Hector sich vergewissert hatte, dass er festen Stand hatte und außerhalb des Schwenkkreises der Kanone stand, bevor er den Blick auf die Staubwolke hinter dem Zug richtete. Tatsächlich konnte er nach Austesten einiger Auspexfilter ein kleines Fahrzeug entdecken, welches immer kurz aus dem Schutz der Staubwolke herauslugte und dann direkt wieder im schwer durchdringlichen Wirbel verschwand. Hector überlegte einen Moment bevor er die Voxverbindung zu Kurt erneut öffnete. Fürs erste ein einzelner Warnschuss. 450 bis 500 Meter, direkt in die Fahrspur. Der zusätzliche Abstand sollte ausreichen, dass die Granate ihren Verfolger nicht gleich zerriss, ihn jedoch ausreichend durchschüttelte um hoffentlich ein Umdenken bezüglich seiner Verfolgung zu bewirken.
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Kurt zog die Augenbrauen hoch, nur um sie dann grimmig zu runzeln.
Mehr als ein Warnschuss würde es eh nicht werden, da er kaum in der Lage war mit dem Geschütz ein derart kleines Ziel zu treffen. Der Blaine bewegte sich, das Motorrad bewegte sich, ein Feldgeschütz war nur in einem recht relativen Rahmen eine genaue Waffe und obendrein war er kein Artillerist. Bestenfalls nicht ganz unbedarft mit dem Donnerrohr hier, aber auch alles andere als ein Experte.
Bei jedweder anderen Aktivität, naturgemäß nicht immer die legalsten, hätte er seinem Mitstreiter verklickert, wie dämlich es war dem Kundschafter einen Warnschuss vor den Latz zu knallen. Er würde sich verziehen und seine Kumpels holen.
Dann war der Haufen richtig am Dampfen. Hätte Hector Kurt sein Lasergewehr holen lassen, dann hätte er dem Burschen da hinten ein Ding zwischen die Backen verpasst. Die Skorpione der Gegend hätten ein Festmahl und sie noch ein paar Stunden Ruhe gehabt.
Oder der Mann des nutzlosen Wissens hätte seine hübsche Plasmapistole bemüht, dann hätte es zur Entledigung dieses Problemchens auch noch was zu Gucken bekommen. Kurt hatte noch nie eine Plasmapistole in Aktion gesehen und schon die dollsten Geschichten darüber gehört.
Gegenüber diesen Bedenken und Vorbehalten, standen Jahrzehnte der Indoktrination durch die Imperiale Armee und die Jungs und Mädels verstanden etwas davon einem Stoppelhopser Gehorsam einzuprügeln.
Selbst Kurt, den man mit Fug und Recht als aufmüpfig bezeichnen konnte, war in die Form gepresst wurden, die der Dienst am Imperator nun einmal vorsah. Wenn also ein Vorgesetzter mit Autorität in der Stimme eine Anweisung bellte, dann war es keine Überlegung, ob er ihr Folge leistete.
Es war ein Gebot.
Das Geschütz war bereits geladen und Kurt hatte auf dem schmalen Sitz der Lafette Platz genommen. Er bediente die Handräder um die Waffe auszurichten und stellte mit Faszination fest, dass Hector sich flüssig aus dem Weg bewegte, als sei er Teil dieser Maschinerie.
Das Fadenkreuz zitterte im Gleichklang mit der Bewegung des Zugs.
450 bis 500 in die Fahrspur. So verstanden
Chirurgie sah anders aus, aber er Kurt nahm auf die ungefähre Entfernung den Boden hinter ihnen ins Visier.
Er riss den Auslöser herunter und die Kanone spuckte ihren tödlichen Inhalt in die Wüste. Der Donner war beeindruckend, der Verschluss krachte zurück und warf die qualmende Hülse aus, die auf den Boden schepperte. Eine Blüte aus aufgewirbeltem Dreck spritzte auf und verdeckte die Sicht auf ihren Verfolger für einige Augenblicke.
Als sie sich verzogen hatte, konnte sie erkennen, dass das Motorrad angehalten hatte und der Fahrer ihnen nachzustarren schien. Dann wendete er sein Fahrzeug und fuhr mit Höchstgeschwindigkeit im rechten Winkel zum Blaine davon.
Kurt lud das Geschütz nach und fing dann die Kartusche ein, die auf dem Bodenblech herumrollte und hüpfte.
Ich hoffe die Warnung ging nicht nach hinten los, Herr.
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Trotz der gefederten Lafette ging der Rückstoß des großen Geschützes durch die ganze Aussichtsplattform. Der Schuss war gut gezielt und der Schock brachte ihren Verfolger um ein Haar aus dem Gleichgewicht, bevor er ruckartig abbremste und das Weite suchte. Nachdenklich blickte Hector dem kleiner werdenden Vehikel hinterher und nahm Kurt’s skeptische Bemerkung kommentarlos zur Kenntnis. Vielleicht hat er recht… Womöglich wäre es zielführender gewesen diesen Späher zu eliminieren. Irritiert runzelte der Techpriester die Stirn. Wenn der Unbekannte nun die Warnung nicht ernst nähme, hätten sie es in Kürze mit deutlich mehr Verfolgern zutun.
“Das hoffe ich ebenfalls, aber wir werden es in Kürze sehen. Bis dahin sollten wir uns vorbereiten. Bei unserem aktuellen Tempo werden etwaige Verfolger auf leichte Fahrzeuge angewiesen sein, um aufzuholen. Ich denke du solltest sichergehen, dass der Autolader mit hochexplosiver Munition geladen ist. Anschließend solltest du dich ausruhen, damit du bereit bist, falls es Schwierigkeiten geben sollte. Ich werde fürs erste den Komms-Verkehr und das Radar überwachen.“ Mit den letzten Worten schwang Hector sich auf die Leiter und kletterte zurück ins Innere des Zugs. Das allgegenwärtige Rattern der Ketten war lauter geworden und das Summen des Plasmareaktors hatte an Frequenz gewonnen, während der Blaine weiter fahrt aufnahm.
Zurück in seinem Quartier aktivierte Hector erneut seinen Cogitator und leitete die Anzeigen des Radars und des Langstrecken-Komms auf den Bildschirm um. Fürs erste zeigte der rotierende Scanner keine unbekannten Signale im direkten Umkreis an und Hector wandte sich der Kommunikations-Anlage zu. Mit geübten Handgriffen erstellte er eine kurze Routine, die in schneller Folge durch hunderte mögliche Frequenzen schaltete und auf Geräusche horchte. Zwar hatte er zuvor nicht daran gedacht, aber mit etwas Glück könnten sie auf diesem Weg den Funkkanal der Nomaden herausfinden.
Von nun an würde ihnen wenig übrigbleiben als abzuwarten und zu hoffen, dass das Radar ruhig bliebe…
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Es blieb nicht ruhig!
Das der erste Ping nach drei Stunden auf dem Radar erschien, in denen der Blaine mit hoher Geschwindigkeit durch die Ödnis gerollt war, zeigte einmal mehr auf, welche gewaltigen Ausmaße dieses lebensfeindliche Gebiet umfasste.
Dabei waren sie immer noch in der Vorwüste.
Vor dem großen Krieg hatten sich hier Länder und Nationen ausgebreitet, jetzt war nur ein endlos scheinendes Meer aus tanzendem Staub und kargen Felsen ringsum.
Vier Signale erschienen auf dem Taster, wurden zu acht und schließlich zu zehn. Der Abstand wurde mit zehn Kilometern angegeben. Bedachte man die Einschränkung, die das Gerät trotz seines hohen Entwicklungsstandes hatte, war davon auszugehen, dass es sich nicht nur um Motorräder handelte. Die optischen Auguren konnten auch auf voller Vergrößerung bestenfalls einige spiegelnde Reflektionen in einer Staubwolke ausmachen. Die Verfolger wahrten Abstand, blieb hinter und ein wenig seitlich zu dem Landzug.
Nach einer weiteren halben Stunde kam von Süden eine zwei Gruppe dazu. Es war noch keine Umklammerung, doch die Implikation eines Wolfsrudels oder eines gefräßigen Fischschwarms, der eine Beute belauerte, ließ sich nicht verleugnen.
Der Maschinengeist des Blaine stellte eigene Berechnungen an. Sowohl für ein aggressives Vorgehen, wie auch für ein ausweichendes Verhalten.
Ersteres sah vor, die kleinere Gruppe anzugreifen, zu vernichten oder zu zerstreuen und dann das Gleiche mit der größeren Formation zutun. Dies würde sehr viel riskanter werden, wenn man es zuließe, dass sich beide Gruppen vereinten oder eine koordinierte Umfassung zustande brachten. Zwar war der Landzug dazu gebaut, es mit allem aufzunehmen, was man ihm unterhalb militärischer Panzerfahrzeuge entgegen schleuderte, doch die Natur eines Kampfes beinhaltete immer Unwägbarkeiten, die einem zum Nachteil gereichen konnten.
Die zweite Option, welche die Logikverarbeiter vorschlugen, war das Ausweichen. Momentan ließ sich die Höchstgeschwindigkeit ihrer Bedränger nicht genau verifizieren. Doch da sie eine Verfolgung aufgenommen hatten, gingen sie gewiss davon aus, ihre Beute auch einholen zu können. Dennoch schlug das Rechenhirn des Blaine eine Route vor, die ihren bisherigen, geraden Kurs verließ und ihre Verfolger zu einigen Manövern zwang. Wie groß die Aussichten waren die kleinen roten Punkte auf dem Radarschirm dadurch abzuschütteln, war eine ungewisse Variable.
Des Weiteren näherte sich von Nordost eine Formation, welche die Analyse als einen der häufigen Staubstürme dieser Region identifizierte. Nicht mit der Kraft eines Sandsturmes bewaffnet, wohl aber eine gewaltige Wolke aufgewirbelten Staubes, der die Sicht und die Taster massiv beeinträchtigte. Manchmal gingen diese Wetterphänomene mit Gewittern einher, was ihre Gefährlichkeit erhöhte. Ob dieses Exemplar hier zu diesen zählte konnte man jedoch erst benennen, wenn sie mit bloßem Auge zu sehen waren. Ob die Barbaren diesen Sturm abwarteten um ihn zu nutzen oder ob sie ihn eher als Hindernis einschätzten blieb ungewiss.
Die drei Besatzungsmitglieder des Blaine hatten sich in der Kommandozentrale versammelt. Kurt trug neben seinen zwei Pistolen ein Lasergewehr und eine klobige Schutzweste gegen Handfeuerwaffen. Er rechnete scheinbar damit, auf der Außenplattform mit den Banditen zu debattieren.
Gern hätte er auch einen Helm getragen, diese waren in der Waffenkammer jedoch nicht vorrätig. Er wartete geduldig auf das weitere Vorgehen der beiden Techpriester.
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Hector blickte zerknirscht auf den holografischen Bildschirm, während der Maschinengeist des Blaine seine theoretischen Vorgehensweisen vorstellte. Natürlich war die Korrelation nicht perfekt, doch es war davon auszugehen, dass seine Nachsicht mit ihrem ersten Verfolger sie in diese Schwierigkeiten gebracht hatte. Eine unvorsichtige, emotionale Handlung, die er nicht wiederholen würde. „Da sich meine letzte Entscheidung bezüglich des Umgangs mit den Banditen empirisch als Fehlkalkulation erwiesen hat, schlage ich vor für unser weiteres Vorgehen aggressivere Parameter anzusetzen.“, begann er, wobei er im Sog seiner Überlegungen unbewusst in die technische Ausdrucksweise zurückfiel, die charakteristisch für Adepten des Mechanicus war, wenn diese sich des imperialen Nieder-Gotisch bedienten. „Wie es aussieht planen unsere Verfolger ein Zangenmanöver und in Anbetracht ihres höheren Tempos liegt die Wahrscheinlichkeit einer kampflosen Flucht ungünstig. Da ihre relative Feuerkraft noch eine unbekannte Variable darstellt, sollten wir das Risiko minimieren und nur eine Gruppe auf einmal eliminieren.“ Hector nutzte die holografische Karte und die Berechnungen des Blaine um mit schnellen Fingerbewegungen eine geschwungene Route zu skizieren. „Meine Proposition wäre folglich uns in einer bogenförmigen Bewegung der kleineren Gruppe anzunähern, während wir gleichzeitig die Distanz zum Staubsturm weiter verringern. Dessen exaktes Ausmaß wird zwar erst einschätzbar, wenn wir nähergekommen sind, jedoch ist der Zug auf die Eventualität eines Sandsturms vorbereitet und da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass die Nomaden mit leichteren, beziehungsweise offenen Vehikeln unterwegs sind, sollten sie in jedem Fall einen Effizienzverlust erleiden. Somit hätten wir noch einen möglichen Ausweg, falls wir tatsächlich in einem direkten Kräftemessen in Bedrängnis kommen sollten.“ Er wandte sich an den Söldner, der mit voller Montur neben ihm stand. „Deine Position wird weiterhin die Aussichtsplattform sein, Respirator und Schutzbrille werden angeraten. Bei Feindkontakt besteht absolute Feuererlaubnis mit ebenso freier Zielauswahl solange es keine anderen Anweisungen von mir oder Sindri gibt. Respirator und Brille werden empfohlen. Ich werde fürs erste ebenfalls auf der Plattform bleiben und Unterstützung leisten. Nand wird aus dem Kontrollraum das Las-Geschütz bedienen.“ Kurz wartete er eine Reaktion ab, dann wandte er sich ab und betrat seine Kammer, wo er sowohl seinen Speer, als auch die Plasmapistole an den magnetischen Halterungen an Rücken und Oberschenkel befestigte. Beide Waffen emittierten bei Überprüfung das beruhigende Summen gut gewarteter Reaktoren. Gleichzeitig nutzte er den zeitsparenden Kommunikationsweg der Noosphäre um mit Sindri zu kommunizieren. „Dich, Bruder, bitte ich den Maschinenraum zu überwachen und uns auf Kurs zu halten. Egal was passiert, wir dürfen nicht ungeplant zum stehen kommen.“ Mit einigen kurzen, binären Signalen übertrug er auch Nand seine neuen Aufgaben und der Servoschädel schwebte folgsam zur Waffenleitstelle um die Kontrolle über die schwere Las-Kanone zu übernehmen, während sein Meister sich auf den Weg zurück durch den Zug machte und erneut die Leiter aufs Dach erklomm. Die Sonne hatte ihren Zenit bereits lange überschritten, doch der Himmel war noch immer wolkenlos und in der Ferne konnte er mit seinem Auspex-Auge bereits wage die unnatürliche Verfärbung der Horizontlinie wahrnehmen, die auf den näherkommenden Sandsturm hinwies. Ein spürbarer Gegenwind verstärkte den ohnehin heftigen Fahrtwind und zerrte an Hectors Robe. Mit gerunzelter Stirn wandte er sich gegen die Fahrtrichtung und lies den Blick schweifen. Wenn alles nach Plan verlief, würden sie durch ihre Kursänderung zuerst mit der kleineren, aus Südosten kommenden Gruppe zusammentreffen, falls ihre Verfolger weiterhin mithalten konnten…
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Respirator und Brille werden empfohlen!
Sich nach Möglichkeit nicht zu dritt mit einer Armee anlegen, wird empfohlen.
Kurt salutierte indem er die Faust vor die Brust legte, so wie es in seinem ehemaligen Regiment üblich gewesen war.
Jawohl!
Dann begab er sich schnellen Fußes zur Ausrüstungskammer und stattete sich mit Schutzbrille und Atemgerät aus. Er hätte auch seinen Überlebensanzug anziehen können, was ihm sicher besser vor den Auswirkungen des Sandsturmes bewahrt und auch ein wenig ballistischen Rundumschutz gewährt hätte. Aus leidlicher Erfahrung wusste er jedoch, dass es ungünstig war sich mit derart klobiger Ausrüstung zu belasten, wenn man nicht wusste wie lange man darin würde agieren müssen.
Lieber ein bisschen Sand zwischen den Zähnen knirschen haben, als vor Erschöpfung die Waffe nicht mehr heben können, wenn einen irgendein Wilder ansprang.
Kurz danach wurde die Außenluke geöffnet und Kurt wuchtete erst eine kleine Palette mit Ersatzzellen für sein Gewehr ins Freie, dann sich selber.
Als er beim Herausklettern den Kopf hob und Hector im dunkler werdenden Licht des schwindenden Tages und des herantobenden Sturmes gewahrte, konnte man den göttlichen Aspekt, der den Dienern der Maschine zu eigen war, nicht leugnen.
Die rote Robe vom Wind bewegt und von einem roten Staubdunst umweht, der, so hatte Kurt gehört, die gleiche Färbung wie auf dem Mars hatte. Unbeweglich, ungerührt, ganz auf die Macht der Maschinerie vertrauend, selbst im Angesicht eines zahlenmäßig weit überlegenden Gegners.
In den Mantel aus Gewissheit gehüllt, vollkommen und ohne den Schatten eines Zweifels darüber, im Anrecht zum Sieg zu sein, hatte Kurt bisher nur in den Zügen von Kommissaren gesehen.
Hier mischte sich allerdings noch die fremdartige Präsenz des Priesters dazu, der seine Überzeugung nicht aus einem Gebetbuch bezog oder sich auf seine Ausbildung. Sein veränderter und optimierter Leib selbst, war Mahnmal der Wahrheit seiner Überzeugungen.
So missmutig, zynisch und bitter Kurt auch sein mochte. Der Aura dieser in sich ruhenden Kraft konnte er sich genauso wenig entziehen, wie er sich damals der des Kommissars hatte entziehen können, der sie aus den Gräben, direkt ins Maul der brüllenden grünen Bestie geführt hatte. Wie konnten Motorbarbaren, die wie Tiere in der Unwirtlichkeit dieser Gegend hausten, hoffen gegen einen solchen Vertreter des Imperiums zu bestehen?
Im Schatten Hectors war Kurt so sicher wie im Schatten des goldenen Throns.
Er hakte seine Sicherungsleine ein und begann mit den Gebeten der Funktionsprüfung. Dem schloss er ein persönliches Gebet an den Gottkaiser an. Er war nie ein großer Beter gewesen und was er hier an Flehen und Bitten zu höheren Wesen sandte, bekam er sonst in einem Jahr nicht zusammen. Allerdings waren die Gelegenheiten, in denen er vor der Kulisse eines Sandsturms, auf dem Dach eines Landzuges des Mechanicus, Vorbereitungen für einen Kampf von Drei gegen, Terra wusste wie viele, traf, eher überschaubar. Eine Situation, in der Gebete angemessen schienen.
Schließlich lud er das Geschütz und drehte es in die Richtung, die Hector ihm wies und aus der ihre Feinde kommen würden.
Der Techpriester sah sie eine geraume Weile, bevor Kurt sie ausmachen konnte, denn seine Möglichkeiten der Wahrnehmung waren denen eines gewöhnlichen Menschen natürlich über. Er gab Kurt eine kurze Beschreibung dessen was er sah.
Voran, wie ein Schwarm Fliegen, der verrottetes Fleisch umschwirrt, kamen die Motorräder in einer kaum zu überschauenden Zahl. Kaum zu überschauen natürlich nur für jene ohne die Rechenleistung eines Adepten. Hector benannte siebzehn.
Dem folgten vier kleinere Fahrzeuge, in ihrem Ursprung vermutlich gewöhnliche KFZs, inzwischen aber zu röhrenden Bestien der Wüste umgewandelt. Einmal mehr fühlte sich Kurt dieser Tage unangenehm an die Zeit gegen die Orks erinnert.
Den Abschluss bildeten zwei größere LKWs oder Trucks, die anfahrende Festungen erinnerten. Das war also die kleinere Gruppe. Na prost Mahlzeit. Kurt drehte an den Justierungen des Geschützes.
Bereit den Brüdern eins auf den Pelz zu brennen.
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Der Pulk ihrer Verfolger erschien am Horizont und aus Hectors Voxcoder erklang ein kaum hörbarer binärer Fluch. Die Gruppe der Fahrzeuge war deutlich größer, als er erhofft hatte. Die Banditen fuhren in enger Formation und hatten damit ihre genaue Zahl auf dem Radar verborgen. Offensichtlich keine Anfänger… dachte Hector, während er die Vehikel begutachtete. Es waren allesamt krude Konstruktionen und bis auf die Tatsache, dass alle mit einer rot-gelben Schicht aus Rost und Staub überzogen wahren, glich kaum eine Maschine der anderen. Ein weiterer, irritierter Ton entfuhr dem Voxcoder; obwohl Hector zweifelsohne zu den experimentierfreudigeren Vertretern seines Ordens gehörte, war die Verunstaltung der Fahrzeuge mit willkürlichen Modifikationen und teils völlig funktionslosen Verzierungen ein Sakrileg vor den Augen des Omnissiah. Kaum besser als die hanebüchenen Vehikel, mit denen sich die Orks fortbewegten. Nur noch ein weiterer Grund diese Monstrositäten vom Angesicht der Wüste zu tilgen… Die kleineren Motorräder, die die größeren Wagen umkreisten schienen allesamt über keine nennenswerte Bewaffnung zu verfügen, stattdessen waren die Beifahrer mit allerart Handfeuerwaffen ausgestattet, die von Pistolen über Antike Automatikwaffen bis hin zu einigen Mars-Pattern Lasgewehren reichten. Obwohl die Waffen zwar praktisch keinerlei Gefahr für den Zug darstellen würden, könnten sie auf kurze Distanz zumindest ihm und Kurt gefährlich werden. Gleiches galt für die vier mittleren Fahrzeuge, die mit jeweils drei bis vier Nomaden bemannt waren und mit verschiedenen Geschützstellungen auf den Dächern ausgestattet waren. Drei von diesen bestanden aus je zwei Hotshot-Lasgewehren, die auf einer improvisierten Lafette zusammengeschraubt waren, während das vierte Fahrzeug tatsächlich einen schweren Bolter trug. Die massive Brüstung der Aussichtsplattform des Blaine bestanden zwar aus dem gleichen adamant-beschichteten Stahl wie die Außenhülle des Zugs, doch die explosive Splitterwirkung von Boltgeschossen stellte dennoch eine ernste Gefahr dar.
Zu guter Letzt wanderte der verbesserte Blick des Techpriesters zu den zwei großen Lastkraftwagen, die den Kern des Pulks bildeten und er schauderte leicht. Auf den Ladeflächen beider Fahrzeuge erhoben sich imposante Türme mit je einem knappen Dutzend vermummter Gestalten, die mit demselben Sammelsurium von Handfeuerwaffen wie ihre motorradfahrenden Kumpane ausgestattet zu sein schienen. Ein leichtes Autogeschütz thronte auf dem Dach einer der Fahrerkabinen und Hector fragte sich kopfschüttelnd, ob die Besitzer die Waffe jemals abgefeuert hatten. Angesichts der viel zu leichten Lafette und des fehlenden Rückstoßkompensators wäre es ein Wunder, wenn die Kanone sich nicht nach den ersten vier Schüssen aus der Verankerung riss. Insgesamt sahen die beiden Vehikel in gleichem Maße bedrohlich und selbstmörderisch aus…
Ganz offensichtlich hatten auch ihre Verfolger den Zug gesichtet, denn sie lösten ihre enge Formation auf und kamen stattdessen in einer breit gefächerten Linie auf sie zu. Nicht dumm… Damit minimieren sie eventuelle Kollateralschäden., dachte sich Hector, während er eine kurze Risikoanalyse für jedes Fahrzeug kompilierte und in Gedanken ein Gebet an den Maschinengott rezitierte, das er von den Skitarii auf seiner Heimatarche gelernt hatte. “Höchste Priorität haben die LKWs, erstes Ziel ist das Monstrum mit der Autokanone. Feuer auf mein Signal…“ Er hob die Hand, während im Winkel seines mechanischen Auges eine ungefähre Distanzanzeige stetig kleiner wurde. Als die rote Ziffer unter 1500 Meter fiel ballte er ruckartig die Hand zur Faust und fast gleichzeitig ertönten der durchdringende Knall der Autokanone und das elektrische Zirpen der Laskanone, die, gesteuert von Nand die kleineren Fahrzeuge unter Beschuss nahm… Hector verankerte sein mechanisches Bein magnetisch auf dem Dach, ging leicht hinter der Brüstung in Deckung und überprüfte erneut seine Plasmapistole. Die Waffe hatte zwar genug Feuerkraft um eines der Motorräder mit einem Schuss zu verdampfen, jedoch war ihre effektive Reichweite auf maximal 300 Meter begrenzt und würde ihm erst später nutzen…
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Die bisherige Fahrt war sehr ruhig verlaufen und so hatte Sindri die meiste Zeit in seinem Quartier oder dem Maschinenraum verbracht. Eine Reihe kleiner Anschlüsse auf der Liege in Ersterem und einem freien Platz in Letzterem hatten ihn mit mehreren Dynamos an den Zugantrieben verbunden die dort eine kleine aber geringe Menge Strom produzierten die in seine Potentia eingespeist wurde. Mit diesem beständigen geheiligten Akt der Energieerzeugung und Speicherung als Gebet und dem Rumoren des Generators als sakrale Musik war er neben den üblichen technischen Aufgaben die die Benutzung dieses Zuges mit sich brachten hauptsächlich mit der Meditation über seine alten und neuen Daten beschäftigt. Besonders die Aufzeichnungen die seinen Armmodifikationen beigelegen hatten waren interessant, behandelten sie doch die Frühzeit des Kultes der Luminen. Nur einmal wurde sein Arbeitsstudium von einem kleinen Zwischenfall durchbrochen als Brokkr der unermütlich den Blaine-Auspex mit seinen eigenen Sensoren und Scannern unterstützte, die überraschende Ankunft eines Mechanics-Servoschädels meldete. Die kleine Drohne überbrachte einzig zwei einzelne Patronen die eindeutig von Bruder Hector gefertigt waren und einen kleinen Datablock mit der Benachrichtigung dass die damit getätigten Ausgaben ihres Söldners in Hoffungsschimmer in lokaler Währung beglichen worden waren. Die Unterschrift bestand lediglich aus einem allgemeinen Autorisierungscode des Adeptus und der Formel: Teil des Reichs, Teil des Gottes. Wortlos überreichte er einem sehr verdutzten Kurt die zwei Kugeln, ließ ihn den Erhalt der Lieferung per Fingerabdruck bestätigen und setzte zum Abschluss seine eigene binäre Signatur und das Ende der Formel darunter Teil des Gottes, Teil des Reichs. Damit verschwand die Drohne auch schon wieder in den Weiten der Wüste um zu seinem Ursprungsort zurückzukehren. Das Auftauchen des Spähers durchbrach erneut die Routine und verhieß zweifelsohne Ärger. Bevor der Wüstenräuber ob des Warnschusses verschwand erwiderte Brokkr die Ausspähung höflich indem er sich grade außer Schussweite näherte und eigene Aufnahmen machte. Suboptimalerweise waren sie nur von geringem Nutzen aber Daten waren Daten. Das Auftauchen der feindliichen Streitkraft war weder überraschend noch beunruhigend, lediglich ihre Größe bot Anlass dazu. Der Späher musste entweder sehr gut in seiner Aufgabe oder Übertreibungen gewesen sein das der Blaine jetzt schon statt nach einem kleinen Sondierungsangriff ein solches Aufgebot anzog. Zu seiner eigenen Aufgabe während dieses Kampfes gab es angesichts seiner Ausrüstung und Bewaffnung nichts zu sagen sodass er Hectors Anweisung lediglich mit dem Schlagen des Zahnrads quittierte und sich in den Maschinenraum begab. Brokkr schickte er mit den beiden Anderen nach draußen um umfassende Aufzeichnungen der Situation und des kommenden Gefechts zu machen. Sofern der Staubsturm nicht über die Maßen schlimm wurde war sein Servoschädel den Erfahrungen der marsianischen Stürme entsprechend gut genug programmiert seine Aufgabe auch währenddessen zu erfüllen. Dem Mechanicus würden diese Daten nicht vorenthalten werden sofern es sich vermeiden ließ.
Name: Sindri
Rasse: (Mensch)
Alter: Geboren vor 352 Jahren
Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
Zugehörigkeit: Adeptus Mechanicus
Ausrüstung: technische Ausrüstung, Beinschutz, Laserpistole
Kontostand: 2000 Schekel
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