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<-- Quartier E 56
Die Aufrüstung des Mechadenriten war erfolgreich gewesen und ein gründlicher Test hatte hundertprozentige Funktionsfähigkeit ergeben. Nun ruhte er deaktiviert auf seinem Rücken während Sindri durch die Gänge streifte. In regelmäßigen Abständen stellte er kurz eine aufgestöberte Leiter auf um sich der Beleuchtung zu widmen indem er da und dort noch funktionierende Leuchten ausbaute, das Gehäuse, Kontakte und Weiteres gründlich reinigte und anschließend versiegelte. Die demontierten Leuchten baute er an anderer Stelle nach ebenfalls durchgeführter Reinigung wieder ein um mit den noch vorhandenen Leuchtquellen eine den Umständen entsprechend optimierte Beleuchtung der Korridore zu gewährleisten. In einigen Nebengängen blieb ihm oft nichts Anderes übrig als diese komplett vom Stromnetz zu trennen um weitere Energieschwendung zu unterbinden. Nur weil er die Notwendigkeit des Anlagenzustands akzeptiert hatte bedeutete dies nicht deswegen die Heiligkeit der Antriebskraft, dem dritten Teil der Dreifaltigkeit des Maschinengottes, zu besudeln indem man nicht das Beste aus der Situation machte. Während er sich so dem Hauptkorridor folgend voranarbeitete erreichte er wieder eine Tür eines Aufzugs. Gerade als er die Leiter aufstellen wollte flammte die defekt geglaubte Leuchte auf hell genug auf um auf dem neben dem Schachtgitter montierten Schild den Schriftzug Außenbereich lesbar zu machen. Seit er diesen Gangabschnitt betreten hatte, genauer seit zweiunddreißig Minuten und zwanzig Sekunden war bei dieser nicht das geringste Zeichen von Funktionalität zu vermelden. Eine via Brokkr erfolgende Überprüfung der Aufzeichnungen der wenigen noch vorhandenen Überwachungskameras erbrachte die Daten das dies seit vier Monaten, einer Woche, zwei Tagen, sieben Stunden, fünf Minuten und fünfundfünfzig Sekunden nicht mehr der Fall gewesen war. Die Lampe öffnend und reinigend analysierte er das Ereignis, ein Ergebnis lautete Zufall. Nach sorgfältigem Säubern der Kontakte und der Fassung strahlte die Leuchte wieder auf voller Leistung. Das andere Ergebnis berücksichtigte die Natur des Maschinengeists und den Willen des Maschinengotes. Er war zwar kein Logis oder Runenpriester aber er wusste ein Zeichen zu deuten wenn er eins sah. Er rief Brokkr zu sich der leise surrend zu ihm flog und nahm ihm die kleine Kiste mit defekten Leuchten ab ehe er sich bei den Maschinengeistern der restlichen Lampen mit einem Gebet entschuldigte. Anschließend beendete er seine aktuelle Arbeit und nahm den Aufzug hoch zum Außenbereich. Dieser hielt genau im von Landefeld AAS-742 abführenden Gang durch den er bei seiner Ankunft gegangen war. Ein Flackern am anderen Korridorende zog seine Aufmerksamkeit aufsich. Es handelte sich um die letzte beziehungsweise erste Lampe im Innenraum vor der Zugangstür. Sich dorthinbegebend betrachtete er die Lampe deren beständiges Flackern anzeigte das ihr Maschinengeist kurz davor war zu vergehen. Sindri sah dem Kampf gegen die Zeit und den Verfalltribut fünfzehn Sekunden zu ehe sich ein Mem-Chip kurz aktivierte. Ein Imperialer hätte jetzt davon gesprochen dass ihm gerade eine Idee gekommen wäre. Er stellte den Kasten beiseite und die Leiter auf ehe er über Brokkr einen Bauplan der Sektion sowie Blaupause dessen Kabelnetzwerkes abrief. Eine Weile studierte er ihn ehe er loslegte. Als Einleitung sendete er eine elektrische Optimierungsmitteilung an die dafür zuständige Stelle, als, seiner Datenerhebung zufolge, ranghöchster Lumine der Enklave war er dazu autorisiert. Anschließend erledigte er ein paar nötige Berechnungen. Siebzig Minuten lang war er damit beschäftigt Material aufzutreiben. Er holte noch mehr Werkzeug, neue Metallplatten, Kleinteile wie Halterungen, Schrauben & mehr, schleifte Kabelrollen dazu und karrte einen Schneid&Schweißbrenner gleich hinterdrein. Dann folgte die eigentliche Arbeit. Demontage der Lampe, Entfernung der Deckenplatten, Messung der vorhandenen Leitungen... Im Zuge der drei Stunden, zwanzig Minuten und drei Sekunden andauernden Tätigkeit sah ein Drittel des Korridors aus als hätten ein Reycling- und ein Abrisstrupp Servitoren dort gewütet. Überall hingen Kabel, Leitungen und andere Stränge frei, war sämtliche Verkleidung entfernt und die Konstruktion bis zum Gerippe aufgerissen. Selbst die Tür wurde aus den Angeln gehoben ehe der gesamte Rahmen aus der Öffnung entfernt wurde. Binär vor sich hin summend werkelte Sindri mal hier, mal da, verscheißte, legte Leitungen, verlegte Alte neu und hätte sich wohl höchstens von einem Evakuierungsalarm darin stören lassen. Schließlich nachdem die letze Verkleidungsplatte und auch die Lampe an ihrem Platz waren blitzte und blinkte der Gangabschnitt wie frisch nach der Konstruktion. Ein, wenn auch noch nicht hundertprozentig feinjustierter Auspex beließ die letzten zwei Lampen in abgeschaltetem Zustand bis jemand heraus oder hinein wollte und kontrollierte bei solchen Fällen vorher noch ob die draußen herrschenden Lichtverhältnisse ein Anschalten erforderlich machten. Die Stromkabel der Plattformbeleuchtung waren ebenfalls bearbeitet und mit einer Relaischaltung zwischengekoppelt worden. Solange kein in Anflug befindliches Shuttle oder ähnliches als Freund identifiziert und ein Landeplatz zugewiesen war würden sie nicht angeschaltet werden. Nachdem Sindri auch noch den Türmechanismus gereinigt und geölt hatte verließ er die Sektion wieder und begab sich nach draußen wo er eine Weile umherging ehe er sich zwischen einer Ansammlung Kommunikationsantennen niederließ. Sich in den Lotossitz bringend hielt er den Rücken grade mit aufgerichtetem Oberkörper und zurückgenommenen Schultern, den Kopf nur ein ganz klein wenig geneigt ehe er die Augen schließend die Unterarme halb nach oben zeigend auf den Knien ablegte. Die Hände zum Zahnrad verschränkend verkabelte er sich mit Brokkr um dessen gesammelte Daten auszuwerten und zu meditieren. Währenddessen fuhr begleitet von der gefunkten Meldung dass der planmäßige Automatikzug mit Ankunft in drei Tagen aufgrund eines Zwischenfalls früher ankommen würde, ein Zug in den Bahnhof der Enklave ein.
Name: Sindri
Rasse: (Mensch)
Alter: Geboren vor 352 Jahren
Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
Zugehörigkeit: Adeptus Mechanicus
Ausrüstung: technische Ausrüstung, Beinschutz, Laserpistole
Kontostand: 2000 Schekel
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von hier kommend:
Es regnete in Magnus Rega, weil es dort immer regnete.
Das stimmte zwar nicht, aber den Eindruck gewann man leicht, denn in der Tat stauten sich die Wolken vom Meer an den schroffen Felsen, des Gebirgszuges, in welchem die Niederlassung des Mechanicus eingebettet lag. Wenn sich die Wolkenmassen über den Rand wälzten und die rostig rote Struktur umwallten, die alles war was es von der Station zu sehen gab, dann hüllte sich Magnus Rega in grauen Dunst. Der Schleier hob sich abregenender Weise und trieb die Oxidation voran, als wolle die Natur der Okkupation begegnen, die sich hier breitgemacht hatte.
Durch diesen Regenvorhang schnitt das Lichtmesser von Blaine, als er sich aus nord- westlicher Richtung näherte wie ein Lindwurm, der den unwirtlichen und oftmals bizarren Formationen aus Tafelbergen gut zu Gesicht gestanden hätte.
Automatisierte Weichen sprangen knirschend um, eines der gepanzerten Zugangstore öffnete sich um dem Zug Einlass zu gewähren, Waffenläufe folgten.
Zwei Monate waren vergangen, seit Sindri auf seine Mission gegangen war.
Monate des langsamen Progresses, des Studierendes und Recherchieren, des Auswerten und Vergleichens.
Doch was waren Monate für den Adeptus? Im Vergleich zur Geduld und Akribie, über welche die Diener der Maschine verfügten, nicht einmal Sekunden. Die Rückkehr geschah nicht in der Gewissheit einer beendeten Mission, sondern war einzig Zwischenstation, um nötige Anpassungen am Zug vorzunehmen und den Zwang der Schiene zu verlassen.
Der Empfang war so kühl wie das Wetter, so nüchtern wie es der Anstand der Effizienz gebot.
Nach dem Aussteigen auf einem der Passagierplattformen wurde das Gefährt automatisiert in eine Wartungshallen weitergeführt und verschwand hinter weiteren autonomen Toren. Leuchtsignale auf dem Boden flammten flackernd auf, um den Ankömmlingen die Richtung zu weisen, in welcher der nächste Eingang lag.
Kurts Annahme bestätigte sich, als auch Sindri sich Hector Seite an Seite anschloss. Der ehemalige Soldat ging in gehörigem Abstand einige Schritte hinter ihnen. Unter anderen Umständen wäre er vielleicht sichern voraus geschritten, doch hin Magnus Rega hätte er wie ein Floh gewirkt, der sich im Pelz eines Löwen wichtig tat.
Das der Regen von Gohmor herüber wehte erkannte man an den schwarzen Flecken aus Asche, die er auf allen Oberflächen hinterließ. Der Dreck der Stadt reichte weit und unterschied sich dadurch in den Niederschlägen aus der Wüste, die zwar ähnlich viele Chemikalien aber auch sehr viel mehr Radioaktivität enthielt.
Der Durchgang war eine Schleuse, welche die Ankömmlinge dekontaminierte und abtastete. Was Letzteres genau herausfinden sollte blieb ungewiss.
Einmal mehr war es Bruder Zunu, der sie mit ausgesuchter Freundlichkeit begrüßte. Er entschuldigte jedoch auch sogleich Verwalter Lerel, Dieser ließ durch ihn übermitteln, dass er positive Resonanz bezüglich Sindris unbeschädigter Rückkehr und dem hohen Besuch durch seinen Bruder registrierte. Er sei jedoch im Moment durch die heikle Phase eines essentiellen Experiments unabkömmlich. Wie lange er eingebunden sein würde könne er im Moment noch nicht benennen, doch bei Fragen aller Art, welche mit der Annehmlichkeit während der Umrüstungszeit zutun hätten sollte man sich vertrauensvoll an Zunu wenden.
Was den Umbau des Blaine anbelangte, so würde sich ihr zuvorkommender Bruder persönlich darum kümmern. Tatsächlich schien er begierig zu sein einer Tätigkeit nachzukommen, die die lähmende Routine seiner untergeordneten Stellung in der Einrichtung durchbrach und ihm etwas zu tun gab. Er bedauerte nur etwas wenig Personal für die Arbeiten zu haben, war aber zuversichtlich in einer Woche damit fertig zu sein. Ohne dass ihm jemand einen Vorwurf gemacht hätte, erging sich Zunu sogleich in Begründungen und Erklärungen, wie diese Zeitspanne zustande käme. Den Zug auf einen Antrieb von separat operierenden Ketten umzurüsten, ihn quasi in einen Panzer zu verwandeln, bedurfte einer grundlegenden Neukalibrierung des ursprünglichen Antriebs. Was nicht nur einen Austausch der Räder, Bremsen, Aufhängung und so weiter bedingte, sondern sich bis hoch zu den Steuereigenschaften des Maschinengeistes fortpflanzte.
Aus den Erklärungen des Techpriesters wurde sehr schnell das euphorische Gerede eines Mannes, der sich mit der Materie im Vorfeld ausgiebig beschäftigt hatte und es kaum erwarten konnte ans Werk zu gehen. Da alle Systeme des Blaine heruntergefahren werden würden, war es den drei Passagieren nicht möglich in ihren Kabinen zu bleiben. Daher wurden ihnen Quartiere in der Einrichtung zugeteilt.
Sindri konnte in seine alte Unterkunft zurückkehren, Hector bekam eine vergleichbare, wenn auch eine die in einem besseren Zustand zu sein schien und Kurt, dem man kaum mehr Aufmerksamkeit schenkte als einem Servitor, wurde in einer verweisten Wohneinheit für niedere Bedienstete untergebracht.
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Zunu blickte von seinem holografischen Reißbrett auf und ließ den Blick quer durch die Halle wandern. Sie befanden sich in der größten der überirdischen Wartungshallen und muteten darin sehr klein an.
Selbst der ansonsten so gewaltige und beeindruckende Blain gemahnte an ein Spielzeug, wie er da segmentiert an den Ketten der Hebevorrichtung hing. Auch wenn ein Heer von Servitoren am Werk war, benötigte Zunu nur zwei weitere Brüder, um die eigentliche Arbeit, nämlich die Denkarbeit zu leisten.
Im Kern war die Sache nicht weiter kompliziert. Der Blain wurde von einem reinen Schienenfahrzeug in einen Landzug verwandelt, der auf derartige Führung nicht angewiesen war.
Gerade jetzt wurde dazu das Spitzenabteil vorsichtig herabgesenkt und auf die vorgesehenen Module aufgesetzt. Bruder Terius stand auf der Spitze, hielt sich an einer der Halteketten fest und dirigierte die Menschmaschinen an den Kontrollen des Krans mit knappen Befehlen. Präzise und vergleichsweise sanft setzten die blanken Schienenräder in den vorgesetzten Halterungen auf und wurden von unten wartenden Servitoren arretiert. Diese Module bestanden aus einem Dreieck gepanzerter Rollen, die eine Kettenraupe führten. So würde es mit allen Segmenten des Blain geschehen und ihn dadurch befähigen über Land zu fahren.
Das war der einfache Teil. Schwieriger war es die Steuerung zu konfigurieren. Damit war Bruder Hironimus im Moment beschäftigt. Er saß im Inneren des Zuges und sprach zum Maschienengeist. Es galt ihm zu vermitteln, welche Änderungen nötig waren um das Gewünschte zu erreichen. Die neuen Aufgaben und erweiterten Anforderungen mussten der Seele des Objekts schonend beigebracht werden. Eine solche radikale Anpassung primärer Anforderungen konnten einen Maschinengeist erzürnen und ihn dazu verleiten Fehlfunktionen zu provozieren.
Zunu vertraute dabei auf Hironimus. Er hatte ein Händchen für das Zwiegespräch und die schonende Kalibrierung. Die rein physischen Anpassungen der Steuerung waren dann nicht weiter aufwändig, wenn die Akzeptanz des Maschinengeistes erste einmal gewährleistet war.
Er selber hatte sich mit einem anderen Problem herumzuschlagen, welches ihm bereits eine Weile Kopfzerbrechen bereitete.
Zunu hatte innerlich gejubelt, als ihm der Verwalter diesen Auftrag erteilt hatte. Der Verwalter schien diese Unterbrechung seiner eigenen Tätigkeiten, wie immer die auch aussehen mochten, eher für störend zu erachten und delegierte einfach an Zunu.
Der war freudig erregt über die Herausforderung und vor allem die Abwechslung von seinem Alltag, der aus kaum mehr bestand als den stetigen Verfall Magnus Regas zu verwalten und nach Möglichkeit zu verlangsamen. Er beneidete die Brüder, die mit einem Wunderwerk wie dem Blain auf Außenmission durften und gefordert waren komplexe Problemlagen zu bearbeiten.
Nun er würde seinen Teil dazu beitragen und wenn diese nur darin bestand, die eigene Problematik zu überwinden, mit der er sich konfrontiert sah.
Dies war die Energieversorgung des Zuges. Die Erbauer hatten den Blain effizient und wirtschaftlich geplant, so dass sein Antrieb keine Energie produzierte, die als Überschuss ungenutzt verschwendet wurde. Das kalkulierte zwar eine gewisse Notfallreserve mit ein, allerdings nicht den Umstand, dass sein komplettes Bewegungsprinzip abgeändert wurde. Zunu konnte die Kraftübertragung der Schienenräder auf die Raupenketten bewerkstelligen, ohne dass sich dabei ein negativer Effekt auf die Geschwindigkeit ergab.
Allerdings ließ sich so ein Effekt beim gleichzeitigen Einsatz der Waffen bemerkten. Fuhr der Zug mit Höchstgeschwindigkeit und wurden dann die Waffen eingesetzt, sackte eben dieses Tempo rapide ab.
Natürlich ein unhaltbarer Zustand, bedachte man, dass der Weg der Expedition in die Wüste führen würde. Der Gebrauch der Bordwaffen war unter diesen Umständen keine Eventualität, sondern ein unabdingbarer Fakt.
Musste der Blain vor einem Gegner fliehen, auch wenn sich Zunu nicht wirklich ausmalen konnte wie ein solcher Gegner aussehen mochte, so war es nur wahrscheinlich, dass er dabei von seiner Hauptwaffe Gebrauch machen musste. Das war die Laserkanone. Sie abzufeuern bedeutete eine Geschwindigkeitseinbuße von fast 30 Prozent.
Unannehmbar!
Der Techpriester hatte mehrere Lösungsansätze erwogen. Eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Maschine war sein erster Gedanke gewesen. Gleichwohl war der Blain nicht nur ein antikes Stück, welches schlauere Köpfe als er erdacht hatten und modifizieren mussten, auch würde eine Anpassung sehr spezifische Materialen und vor allem Zeit kosten. Beides war nicht vorhanden. Daher musste dieser Ansatz verworfen werden. Der zweite Gedankengang führte zu einem Austausch der Bewaffnung. Den Laser gegen einen schweren Bolter oder eine andere Projektilwaffe austauschen. Gleichwohl würde das die Kampfkraft signifikant heruntersetzten. Ein Bolter, besonders in der schweren Ausführung, war eine furchteinflössende Waffe, ganz ohne Frage. Gleichwohl fehlte ihr die Durchschlagskraft gegen harte Ziele. Genauigkeit und Penetrationsfaktor einer Laserkanone waren schwer zu kompensieren.
Also entschied sich Zunu für die dritte Variante. Nicht die optimalste, aber dass was man einen annehmbaren Kompromiss nennen konnte.
Er würde die Bewaffnung des Zuges erweitern.
Die Komponenten dafür wurden soeben hereingebracht. Es regnete nach wie vor und die Servitoren trieften als sie die Halle durch das große Rolltor betraten. Freilich mussten sie sich keine Gedanken über Schnupfen oder Verkühlung machen.
Die Menschmaschinen zogen einen Wagen, auf dem ein 13 cm Geschütz thronte. Wo her es kam wusste niemand mehr genau zu sagen. Es fehlte jeder Indikator, Seriennummer oder auch nur Herstellungssiegel. Vielleicht stammte es sogar noch aus dem Krieg der Häuser oder war gar noch älter. Allemal war es in leidlich gutem Zustand. Er hatte es in einem der kaum genutzten Kleinlager entdeckt. Flugrost musste beseitigt und die beweglichen Teile neu eingefettet werden. Ansonsten ein, in seiner Simplizität recht ansehnliches Museumsstück. Immer noch jünger als der Blain, taufrisch im Vergleich dazu, aber dennoch von gewissem Alter. Der Plan bestand darin die Kanone auf dem Dach des Zuges zu montieren. Ein Geschütz mit Panzerabwehrwirkung, unabhängig von der Energie des Zuges. Natürlich kam es mit den Nachteilen der manuellen Bedienung und der relativ exponierten Situation des Ladeschützen. Aber wenn dieser Söldner, den seine beiden Brüder angeheuert hatten, die Aufgabe übernehmen würde, dann war der drohende Verlust der Geschützbesatzung vernachlässigbar.
Geschützpatrone, also die Einheit aus Granate und Kartusche wurden in diesem Moment in ausreichender Stückzahl gefertigt. Zunu dachte an 500 Schuss.
Wenn alles nach Plan verlief würden die Umbaumaßnahmen in zwei Tagen erledigt sein.
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von hier kommend
Fast verbrannte sich Kurt die Finger, als er die Kippe bis auf den Filter heruntergeraucht hatte. Er schnippte den verbleibenden Stummel fort. Er beschrieb eine Bahn als Miniaturkomet und endete in einer öligen Pfütze, wo er mit einem bläulich, grünen Flämmchen verging. Vielleicht nicht die klügste Entsorgungsmethode in einer Einrichtung, wo sich überall Öl und andere brennbare Flüssigkeiten sammelten. Allerdings kam ihm der Gedanke erst als es schon zu spät war. Diese Pfütze aus schmieriger Brühe ging jedenfalls nicht in Flammen auf.
Glück gehabt.
Sorgfältig verstaute er das Päckchen Corona in der Tasche. Schwer genug in diesem Schraubeneimer von Niederlassung etwas zu Rauchen zu finden. Er hatte ewig suchen müssen und schließlich in einem aufgegebenen Warteraum für menschliche Bedienstete, die Kabelköpfe zählte er nicht wirklich noch zur eigenen Spezies, einen staubigen Rauchwerkautomaten gefunden. Die Kippen darin waren sicher noch von der ersten Besiedlung und der kleine Kasten hatte doch tatsächlich verlangt mit Schekeln gefüttert zu werden. Kurt hatte dem anmaßenden Ding gezeigt was er und der gefundene Schraubenzieher von solchen Forderungen hielten. Jetzt war er um zehn Packungen Kippen reicher und um keinen Schekel ärmer.
Das Kraut schmeckte furchtbar.
Die Koroner drehten ihre Glühstängel hauptsächlich aus Nikotin haltigem Seetang. Der Geschmack war gewöhnungsbedürftig, doch wenn frisch zu ertragen. Frisch, was allerdings das allerletzte Wort, welches auf sein Beutegut zutraf. Diese Dinger schmeckten nur noch nach abgestandenem Seewasser und sehr totem Fisch. Aber: „In der Not trinkt ein Marine die eigene Pisse aus nem goldenen Kelch“, wie eine, nur leicht blasphemische, Redensart seiner alten Einheit gesagt hatte. So fiel es ihm wenigstens leichter sparsam mit seinem Vorrat umzugehen. Zehn Schachteln klangen erst mal nach viel, aber wenn man in die Wüste reiste… freiwillig wohl gemerkt, dann verschoben sich die Relationen schnell. Dann waren 10 Schachteln plötzlich genauso unbedeutend wie ein gepanzerter Zug oder zwei Techpriester, die auf ihn den Eindruck gemacht hatten eine ganze Kompanie mit bloßen Händen zerreißen zu können.
Kurt war kein gebürtiger Koroner, Terra bewahre. Er hatte die scheinbar angeborene Furcht der Einheimischen vor dieser Wüste, diesem öden Land, wie sie es nannten, nicht mit der Muttermilch aufgesaugt. Dennoch, wenn nur ein Prozent der Geschichten wahr waren, die man sich nach dem vierten Bier so über die Wüste erzählte, dann gute Nacht Marie.
Vom Regen in die Traufe!
Einmal mehr. Jetzt hatte er ein kleines Vermögen in der Tasche, dass er sich ehrlich unehrlich verdient hatte, war durch die Hölle dafür gegangen und er kam nur ran, wenn er zwei irren Rotroben an einen Ort folgte, um den jeder Mensch mit klarem Verstand einen Bogen von ein paar tausend Kilometern machte.
Kurt blickte zu den Servitoren, die den Blaine beluden und auch seine beiden Gepäckstücke trugen, als wären sie nicht Ausrüstung und Schutzanzug, sondern Daunenkissen. Die semi- lebendigen Menschmaschinen waren kein ungewohnter Anblick, was sie freilich nicht zu einem angenehmen Anblick machte. Sie passten gut hier her, in diese Stadt der Toten und des Mechanischen. Ein rostender Friedhof, das war Magnus Rega nach Kurts Ansicht. Bis auf die paar Krieger des Adeptus, die ihnen vorgestern beim Training zugesehen hatte, hatte er kaum mehr als zehn andere Personen zu Gesicht bekommen. Das in einer Einrichtung, die Tausenden Platz geboten hätte. Auch der Verladebahnhof, auf dem gerade Blaine bestückt wurde, arbeitete weit unter dem, was er hätte leisten können. Ein paar Automatikzüge, auf kaum mehr als vier Gleisen, wurden von stummen Servitoren beladen und dann und wann auf die Reise geschickt. Die Anlage, mit ihren Lokschuppen und Drehbühnen hätte den Bahnverkehr einer gesamten Sub- Ebene Gohmors bewältigen können. Komischer Lader! Dachte er und schloss zu Sindri und Hector auf. Sie schickten sich so eben an den Zug zu betreten, nachdem sie mit Zunu letzte Informationen in ihrer zirpenden, kratzenden Vogelsprache ausgetauscht hatten.
Komischer Laden und komische Leute. Und was das Schlimmste ist, kein Weiber. Nachdem er aus Horning zurückgekehrt war, hatte er gehofft ein Bordel leervögeln zu können. Aber kein Geld, keine Muschis. Hier hatte er Geld, theoretisch zumindest, war geduscht und satt und kam trotzdem nicht zum Schuss. Wenn es hier Frauen gab, dann hatte man sie vor ihm versteckt oder sie waren so dermaßen verkabelt, dass sie nicht mehr als das zu erkennen gewesen waren wonach er suchte. Bleibt der Suff! mochte man meinen. Pustekuchen, Kamerad! Kein Alkohol, es sei denn man wollte Putzmittel oder Bremsflüssigkeit saufen. Steckst du bis zum Hals in der Scheiße, sagt dir einen, dass die Stehpause vorbei ist. Noch so eine Schützengrabenweißheit. Innerlich seufzend nahm Kurt vor den beiden Priestern Haltung an. Er hatte noch keinen adäquaten, militärischen Gruß für sich auserkoren. Die Hand an der Schläfe behielt er für militärische Größen vor. Wenn er auch nie ein polierter Zinnsoldat gewesen war, so hatte er doch einen gewissen Grad an Soldatenstolz. Das Zeichen des Rades war ihm A zu kompliziert um es zackig zu vollführen und B würden es die die beiden vielleicht als Anmaßung betrachten. Vielleicht fiel ihm bei Gelegenheit noch etwas anderes ein.
Melde, alle Waffen in der Waffenkammer verstaut und für die Fahrt gesichert. Funktionsprüfungen durchgeführt, Munition gefasst und verladen.
Damit ließ er es dann auch gut sein. Er würde, wenn sie erst einmal losgefahren waren, sowieso noch einmal an Hector herantreten. Um nach seinen spezifischen Aufgaben während ihrer Reise zu fragen. Er konnte sich schon vorstellen, dass die mit der Kanone auf dem Dach des Zuges zu tun haben würden. Unweigerlich musste er wieder an seine Erfahrungen mit den Grünhäutern denken. Die hatten auch Waffen auf Waffen geklebt und diese dann als Waffenhalterungen für noch mehr Waffen benutzt. So mutete das für ihn an, da er davon ausging, dass der Zug auch ohne das Geschütz gut bestückt war.
Wer weiß was dahinter steckte?
Davon ab hoffte er irgendetwas zu tun zu bekommen und wenn es nur Idiotenabreit war. Selbst Stiefel putzen und Muttern zählen war auf einer langen Reise mehr wert als Garnichtstun. Außerdem wollte er dezent nachhorchen ob der Priester zu seinem Wort stand und die Pistolen für ihn fertigte. Vielleicht ließ sich auch noch ein bisschen mehr über das Ziel ihrer Reise erfahren. Bis jetzt stellte sich das für ihn nur wie ein gewaltiger Schlund dar, der ihn zu verschlucken drohte.
Kurt betrat den Blaine hinter Sindri und Hector. Die Iristür schloss sich zischend und der Geruch nach Kühlmittel, Schmierflüssigkeiten und Sterilisation umgab ihn. Überdeckt wurde dieses Gemisch von erstickenden Schwaden aus Weihrauch, der sich schwer und schmierig auf jede Oberfläche legte. Man hatte es mit den Segnungen gut gemeint, jetzt da es ins Auge der Finsternis gehen sollte. Hoffentlich brachte das was. Während Kurt sein Quartier bezog und den groben Seesack leer räumte, den man ihm für seinen neue, persönliche Ausrüstung gegeben hatte, verspürte er den Wunsch das Fenster zu öffnen. Natürlich gab es keines und bald schon würden sie froh sein, keine Spalten und Ritzen in ihrem rollenden Blechsarg zu haben, durch den der giftige Atem der Wüste hereindrängen konnte. Im Inneren des Blaine lief die Maschinerie an, wie der kraftvolle Atem eines erwachenden Ungeheuers und setzten den Startschuss für ihre Reise.
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Während der Umbauarbeiten des Blaine hatte Sindri es sich nicht nehmen lassen, neben der schon länger geplanten Erweiterung seines Respirators, eine kleine Vorkehrung zu treffen. Das Resultat war bei ihrem Eintreffen bereits im Laderaum des Zugs untergebracht; einer der beiden Laster aus Trutzt der für eine Exkursion in die Wüste modifiziert worden war. Einmal für den Fall dass der Zug so sehr beschädigt werden würde dass er liegenblieb, was der Maschinengott verhüten möge, und zum Anderen als Nutzfahrzeug denn Wüste hin oder her würden sie sicher auf Orte und Gegenden stoßen bei denen es nicht ratsam war mit dem Koloss von Zug ranzufahren. Der Blaine ruhte im Leerlauf auf den Schienen des Bahnhofs und glänzte unter dem Licht der Beleuchtung ob der Schicht aus profanen und ätherischen geweihten Ölen und Weihrauchrückständen auf seiner Hülle. Bruder Zunu und die Anderen hatten sich mit aller Liebe um die Maschine gekümmert und das merkte man.
Zusammen mit Hector verabschiedete er sich von selbigem und sprach ihm seinen ehrlichen Dank aus für die gelungene Arbeit aus. Brokkr hatte sich erstaunlichweise eine ganze Weile irgendwo herumgetrieben und bei seiner Wiederkehr eine Datei über einen generischen Blaine in seinen Speicherspulen gehabt die in ihrer Detailiertheit der von Sindri aufs Bit genau glich, lediglich die verschlüsselten Information über den geheimen Komkanal und so weiter fehlten. Also transferierte er sie und mehrere Kopen als kleines Dankeschöngeschenk in den Besitz von Zunu und den Anderen um sich für ihre Mühen ein wenig erkenntlich zu zeigen. Den Rapport Kurts nahm er mit einem Nicken entgegen und wandte sich dann Brokkr zu den er noch kurz vorher losgeschickt hatte um eine letzte Aktuallisierung der Liste für das Informationsnetzwerk vorzunehmen. Sein Mechadendrit wand sich unter seiner Kapuze, schlängelte sich hervor und musterte den Söldner einmal kurz von oben bis unten ehe er ein grünes Lämpchen aufleuchten ließ und sich zurückzog. Sie waren alle abreisefertig, es konnte losgehen. Beim Eintreten deaktivierte er den Respirator und atmete tief ein als sich die Iristür hinter ihnen geschlossen hatte. Der Geruch nach Weihrauch, Ölen und weiteren Mitteln vermittelte ihm ein Gefühl der Andächtigkeit und er schlug zum Lob des Maschinengottes ihres Gefährts das Zahnrad, in so einer Atmosphäre mit einer reibungslos laufenden Maschine um und Daten mit neuem Wissen in sich konnte man sich als Techpriester hier doch nur wohlfühlen. Ein gutes Zeichen für die gemeinsame und seine prsönliche Mission.
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Hector hatte nach dem Sparring mit Sindri mehrere Stunden damit verbracht, sein Exoskelett zu justieren und seine Gedächtnisspulen auf mögliche Überlastschäden zu überprüfen. Glücklicherweise hatte sich die hervorragende Qualität der Implantate auch diesmal bewährt und die wenigen Schäden waren rein oberflächlich und in wenigen Minuten wieder behoben. Wie zu erwarten war Sindri ein mehr als ernstzunehmender Gegner gewesen. Zwar war Hector mit seiner eigenen Performance den Umständen entsprechend sehr zufrieden, trotzdem wäre er dem Luminen in einem tatsächlichen Gefecht höchstwahrscheinlich auf Dauer unterlegen.
Die von ihm angeforderten Materialien waren während ihres Besuches in der Kaserne angeliefert wurden und lagen akkurat in einer Transportkiste neben der Werkbank in seiner Zelle. Hector hatte zufrieden den Inhalt auf Vollständigkeit überprüft und anschließend mit der Arbeit begonnen… Mehrere Stunden später saß er noch immer an seinem Platz, vertieft in seinen Rhythmus aus Schmelzen und Formen, Justieren und Verschrauben, Hämmern und Schweißen, angeleitet durch den Plan, den er mit Nands Hilfe und Kurt’s Körpermaßen in den vergangenen Stunden ersonnen hatte. Nach knapp elf Stunden legte er endgültigt den Polierlappen aus der Hand und streckte sich mit einem breiten Lächeln. Obwohl die Techarchäologen offiziell teil der Handwerker-Kaste des Aeptus Mechanicus waren, hatte Hector schon viel zu lange nicht mehr an einer richtigen Werkbank gearbeitet und beinahe vergessen wie gut es sich anfühlte den Omnissiah auf so direkte Weise zu ehren. Auch Nand wirkte zufrieden und surrte wie ein Insekt von einer Seite zur anderen, um die zwei Waffen aus verschiedenen Perspektiven zu begutachten. Manchmal war Hector überrascht, wieviel Eigenleben die rudimentäre Intelligenz eines Maschinengeistes entwickeln konnte. Es sah fast aus, als würde der Servoschädel die Pistolen eignständig auf Mängel überprüfen.
Mit andächtiger Langsamkeit erhob sich Hector, wischte sich den Schweiß von der Stirn und nahm nacheinander die beiden Revolver in die Hand. Obwohl die zugrundeliegende Mechanik, wie die aller Projektilwaffen weit älter war als das Imperium selbst, gefiel war er sehr zufrieden mit dem Design. Schlicht, kompakt und robust. „Deus Mechanicus, Herr der Maschine, begutachte das Werk deines Dieners und nimm es als Abbild deinerselbst an. Mögen diese Werkzeuge deines Willens deine Werke schützen und deine Feinde vernichten.“ Er sprach das kurze Gebet in der Lingua Technis nacheinander über beide Waffen, dann legte er sie in die passend geformten Fächer in der kleinen Kiste, die er aus den Restmetallen angefertigt hatte. Neben den Waffen befand sich eine Kartusche mit 120 Magnum-Patronen und ein kleines Wartungsset, um die Revolver zu reinigen und zu schmieren. Zufrieden mit dem Ergebnis schloss er den Koffer, packte er seine restlichen Habseligkeiten zusammen und machte sich auf den Rückweg zum Außenbereich,, wo der überarbeitete Blairne schon auf seine Besatzung wartete.
Auf dem Weg dorthin traf er auf Sindri, der ebenfalls nur mit leichtem Gepäck unterwegs war. Am Gleis angekommen warteten bereits Kurt und Bruder Zunu auf die beiden. Hector musste leicht schmunzeln, als ersterer beinahe militärisch Haltung annahm. Er bedankte sich mit einigen Worten bei dem Techpriester und sie betraten nacheinander den nun frei steuerbaren Zug, dessen schmale Räder durch gewaltige Ketten ersetzt worden waren. Somit ähnelte der Zug nun eher einem segmentierten Panzer, was auch beim zweiten Blick gar nicht so falsch zu sein schien.
Hector strich zufrieden mit der Hand über das Innere der Außenwand und formte anschließend gemeinsam mit Sindri das Zahnrad. Zunu hatte ganze Arbeit geleistet und sogar den Maschinengeist scheinbar bereits ausreichend besänftigt, dass sie keine große Verzögerung mehr erdulden mussten. Nachdem er seine Sachen in seinem Quartier abgelegt hatte, bat er Kurt über die Vox-Anlage auf ein Wort in den Besprechungsraum. Als der Söldner durch die Tür kam legte Hector den selbstgebauten Koffer auf den Tisch und öffnete die Schnallen. „Wie versprochen, habe ich mich ein wenig… kreativ betätigt. Ich hoffe das Ergebnis ist zu deiner Zufriedenheit.“ Er drehte den Koffer zu seinem gegenüber, wobei er sich nur schwer beherrschen konnte nicht selbstzufrieden zu grinsen. Der Stolz über das getane Werk war fast schon kindisch, aber schließlich war Kurt nicht einer seiner Prüfer aus der Ausbildung... „Zwar reduziert das relativ kurze Design die präzise Reichweite auf etwa 100 Meter, jedoch denke ich, dass das reduzierte Gewicht und die leichtere Handlichkeit diesen Nachteil mehr als wett machen. Für alles was sich weiter weg befindet empfehle ich ohnehin ein Lasgewehr oder größere Kaliber. Unterhalb von 50 Metern sollten diese Waffen problemlos selbst leichte Flak-Panzerung durchdringen können. Neben der Munition in dieser Kiste habe ich weiter 240 Patronen im Laderaum deponieren lassen. Unsere Kapazitäten sollten also ausreichen, dass du dich vor dem Einsatz auch aktiv mit ihnen vertraut machen kannst. Während der Fahrt empfehle ich hierfür die neue Geschützplattform auf dem Dach.“ Hector wies mit einem Kopfnicken zur Decke. „Dabei kann es auch nicht schaden, wenn du dich mit der neuen Auto-Kanone vertraut machst. Wir hatten Bruder Zunu zwar nicht konkret um weitere Bewaffnung gebeten, aber wenn wir sie schon haben, sollten wir wohl auch lernen mit ihr umzugehen und falls es hart auf hart kommen sollte, könntest du dich dort wohl am nützlichsten machen.“
Während er auf eine Antwort wartete ging, wie auf ein geheimes Signal hin ein raunen durch den Zug, gefolgt von einem sanften Ruck, als sich die Ketten unter ihnen in Bewegung setzten und ihre Reise Richtung Wüste begann..
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Kurt war überwältigt und in der Tat war das einer der wenigen Momente in seinem Leben, in denen dies von ihm nicht nur aufrichtig empfunden wurde, sondern er auch keinen Versuch unternahm es zu verbergen.
Ehrfürchtig streckte er die Finger nach den Waffen aus, zögerte und berührte dann das glatte, kühle Metall.
Er sah fragend zu Hector, als müsse er sich die Erlaubnis einholen, die Mordinstrumente tatsächlich aus dem Futteral zu heben.
Der Techpriester nickte dem Söldner aufmunternd zu und so schlossen sich Kurts schwielige Hände um den Griff eines der Revolver.
Er hatte vermutet, dass diese Brocken von Bärentöter schwer wie Bleibarren waren, aber das waren sie ganz und gar nicht. Ihre schiere Größe verlieh ihnen natürlich ein gewisses Gewicht, doch in Kombination mit dem sehr leichten Material, lag die Waffe überaus angenehm in der Hand. Ob ein Zufall oder von Hector so beabsichtigt ließ sich nicht sagen, zumal Zufälle für einen Techpriester sicher im Bereich von persönlichen Beleidigungen rangierten. Kurt wog den Revolver behutsam, ließ ihm am Zeigefinger baumeln und fing ihn dann wieder zwischen Daumen und Handballen auf. In einer altgewohnten Geste rollte er die Trommel über den Unterarm und hörte auf das leise, gleichmäßige Klicken der Mechanik. Für jeden anderen wäre aus dieser Geste nicht viel zu erlesen gewesen, doch Kurt hatte mit dieser Art von Waffen geschossen seit er groß genug war, dass ihm der Rückstoß nicht die Zähne ausschlug. Er konnte an der Bewegung der Trommel spüren, ob irgendwo eine Unebenheit im Lager existierte, die ein perfektes Rundlaufen verhinderte.
Nichts dergleichen! Der Hammer war hinter einem Schlitten verborgen, was ungewöhnlich war. So wie er es verstand, ohne die Waffe tatsächlich abgefeuert zu haben, würde das verhindern, dass etwas das fatale Zuschlagen des Hammers unterbrach, ein verklemmter Fremdkörper etwa. Auf der anderen Seite erschwerte es jedoch auch das Schießen aus der Hüfte, wobei der Abzug überflüssig wurde und der Hammer mit der anderen Hand, in schneller Folge zurückgezogen wurde, um so die Schussfrequenz zu maximieren.
Naja dafür hatte er ja zwei von den Musspritzen.
Nach kurzer Prüfung fand er den Mechanismus, der die Trommel öffnete. Sie klappte seitlich aus. Butterweich! murmelte Kurt und zog versonnen eine der Finger langen Patronen aus dem Kästchen.
Diese waren nun in der Tat so schwer, wie er es erwartet hatte und verhießen eine beachtliche Durchschlagskraft.
Er versetzte der Trommel einen Schupps und sie begann sich schnell und leise surrend zu drehen. Dann richtete er die Waffe gen Boden und ließ die Patrone in den Wirbel der sich bewegenden Trommel fallen, wo sie in einer der Kammern verschwand, ohne abzuprallen. Das war seine kleine Form der Magie. Mit dem Ruck seines Handgelenkes ließ der Söldner die Trommel zuschnappen und der Revolver hatte sich wortwörtlich im Handumdrehen von einem Kunstwerk in eine Apparatur des Todes verwandelt.
Kurt fragte sich unwillkürlich, ob Hector einen Treffer seines eigenen Konstruktes überstehen würde.
Wie viel Mensch war da noch? Ein Schuss in den Bauch würden womöglich nur Kabel und Kühlmittel herausquellen lassen. Wäre die Existenz des Forschers ausgelöscht, wenn ihm die Kugel ein Loch zwischen die Augen und einen Krater in den Hinterkopf stanzte?
Wie lange Hector wohl schon lebte? Er sah noch nicht alt aus, aber das musste nichts heißen. Vielleicht hütete er hundert Jahre oder gar mehrere hundert Jahre hinter dieser Stirn. Unermessliches Wissen, das ausgelöscht und der Dunkelheit überantwortet wurde, nur weil Kurt den Zeigefinger bewegte.
Bei dem Kampf zwischen dem Archäologen und Sindri hatte er gesehen, dass die Diener des Maschinengottes schnell waren. Verdammt schnell sogar. Aber sicher nicht so schnell wie sein hoch zuckender Arm und sein sich krümmender Finger.
Kurt ließ den Kitzel des „was währe wenn?“ davon treiben und nahm den Finger vom allzu leicht gängigen Abzug. Er klappte die Trommel noch einmal auf. Wie sein Gespür, seine Erfahrung es ihn hatte wissen lassen, lag die Patrone vor dem Lauf.
Er zog die Patrone heraus und packte sie zurück zu den anderen.
Meisterhafte Waffen und ein überaus großzügiges Geschenk. Ich kann euch als Dank nicht viel mehr bieten als meine Versicherung diese Stücke in Ehren zu halten und sie nach besten Fähigkeiten dazu einzusetzen, Eure Mission zum Erfolg zu verhelfen.
Er packte die Waffe zurück, schloss den Deckel und klemmte sich den Kasten unter den Arm, wie etwas bei dem die Gefahr bestand, dass man es ihm gleich wieder wegnehmen könnte.
Apropos! Kurt tat als folge er einer spontanen Eingabe und zügelte sich noch einmal in seinen Anstalten zu gehen. Mir ist natürlich klar, dass ich bei dieser ganzen Unternehmung nur das kleinste Rädchen im System bin und normalerweise würde ich mir auch nicht anmaßen zu fragen nur… er rieb sich das Kinn, auf dem trotz seiner Rasur vor zwei Tagen schon wieder harte Stoppeln kratzten, sind wir ja in diesem Fall nur drei Personen.
Daher erdreiste ich mich einfach mal und frage nach ein paar... naja etwas detaillierten Angaben, als einfach: Wir fahren in die Wüste.
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Hector beobachtete den Söldner, während dieser seine Trockenübungen mit den beiden Pistolen durchführte und nickte zufrieden. Der Griff passte perfekt und auch die Abstimmung von Balance und Gewicht auf Kurt’s Armlänge und Muskelmasse war zufriedenstellend. Für das erste mal seit Jahrzehnten definitiv nicht schlecht… Kurt warf ihm einen prüfenden Seitenblick zu und ein gelblicher Schimmer legte sich in der Wahrnehmung des Techpriesters um die Gestalt des Mannes, erzeugt von seinem Auspex und Nands automatischer Gefahrenerkennung. Das Programm nutzte Umgebungsdaten, statistische Modelle und wenn möglich persönliche Informationen um potenziell gefährliche Individuen in seinem Sichtfeld zu identifizieren und obwohl Hector selbst keine Sorgen bezüglich seines Begleiters hatte, machte die flüchtige Aureole um dessen Körper – ein Hinweis auf ein leichtes Risikopotenzial – ihm ein weiteres Mal bewusst, dass er sich hier in der Gegenwart eines erfahrenen Soldaten befand, dessen Motivation in diesem Unterfangen weder Freundschaft noch Philanthropie war, sondern die Aussicht auf Profit.
Einen Augenblick später war die Waffe auch schon wieder entladen und der Schimmer verschwunden. Ein Handwerker freut sich immer, wenn seine Arbeit geschätzt wird. kommentierte er Kurt’s Dank mit seinem üblichen Lächeln. Auf die darauffolgende Frage hin aktivierte Hector mit einigen schnellen Handgriffen den holografischen Projektor in der Mitte des Tisches und rief eine Karte der Wüste auf. In Anbetracht der Tatsache, dass unsere kleine Gruppe in der Tat etwas personalschwach ist, ist es wohl angebracht ein wenig spezifischer zu werden. Unser Ziel ist dieses Gebiet hier… sagte er mit einem Hinweis auf ein Gebiet in der östlichen Hälfte der Wüste, welches sich rötlich einfärbte. Bei unseren Nachforschungen in Gohmor sind Bruder Sindri und ich auf Hinweise gestoßen, die auf die Existenz eines… überaus alten Artefaktes schließen lassen, dass sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit an diesem Ort befindet und dessen Bergung für den Mechanicus von hoher Bedeutung wäre. Hector runzelte nachdenklich die Stirn, während er zum wohl hundertsten Mal die Risiken und Möglichkeiten überflog, die ein Erfolg ihrer Mission haben könnte… Und die unbeschreibliche Enttäuschung, falls sich dies alles als Tagtraum entpuppen sollte. “Die statistische Wahrscheinlichkeit hier draußen auf jemanden zu treffen ist zugegebenermaßen ist zwar relativ gering, jedoch wären wir nicht die einzigen, für die unser Ziel von Wert wäre und man weiß nie, was das Universum einem als nächstes in den Weg legt… Koron hat eine faszinierende politische Geografie und viele Interessensgruppen auf so kleinem Raum sind immer ein Katalysator für Ärger.“
Er wandte den Blick wieder dem Söldner zu und sein Blick wurde ernster. "Ich verstehe, wenn die Parameter dieses Auftrags vage erscheinen und das sind sie in der Tat. Aber ohne Risiken kann es keinen Fortschritt geben. Zudem ist es bei all unseren Schwächen doch eine Maxime des Mechanicus, dass Leistung honoriert wird." Das Lächeln kehrte auf sein Gesicht zurück und er deaktivierte den Holobildschirm. “In Anbetracht deiner Akte gehe ich nicht davon aus, dass wir auf irgendetwas treffen sollten, mit dem ein langjähriger Gardist nicht schon früher fertig geworden ist.“
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Meine Akte!
Kurt kommentierte den Umstand, dass der Adeptus so problemlos an Unterlagen kam, die garantiert unter -Vertraulich- liefen, nur durch seinen Tonfall. Es war also davon auszugehen, dass sein neuer Chef sehr genau wusste, dass er kein Söldner war oder nicht nur.
Von seinen Einkünften aus dem Bankraub schien er bereits zu wissen. Seine Vergangenheit als Soldat implizierte darüber hinaus, dass er auch sehr genau wusste, dass Kurt ein Deserteur war. Vielleicht war die Bemerkung mit dem Hintergedanken gefallen, dass Hector ihm sehr deutlich klar machte, wer die Fäden in der Hand hielt. Nicht dass es daran einen Zweifel gegeben hatte. Wie er kurz den Finger an den Abzug des Revolvers gelegt hatte, hatte es Hector im gleich getan, auch wenn seine Waffe die Information war.
Kurt hob einen Mundwinkel als er dies erkannte, so dass sein Goldzahn kurz aufblitzte.
Wenn ich mir da einen Widerspruch erlauben darf. Gerade weil ich ein langjähriger Gardist bin, weiß ich nur allzu genau, dass es verdammt viele Dinge gibt, mit denen man nicht einfach so fertig wird.
Was Nichtmenschen angeht habe ich nur Erfahrungen mit den Orks und dafür bin ich dankbar. Ich habe Jungs gesehen, die mit anderem Viehzeug zutun hatten und ich bin der Meinung, dass der Mensch nur ein gewisses Maß an Fremdartigkeit ertragen kann, bevor die geistige Gesundheit darunter leidet. Orks sind dabei noch die bessere Wahl. Sie sind simpel und in gewisser Weise nachvollziehbar. Leute die mit ihnen nie zu tun hatten halten sie für dumm, aber das sind sie auf der andere Seite auch wieder nicht. Nicht im Geringsten. Sie denken nur einfach nicht wie Menschen… ach egal, ich will nicht Veteranengefasel abdriften.
Was ich sagen will, Koron hat das Glück nicht von der Plage des Aliens heimgesucht zu werden, aber das heißt nicht das wir aus dem Schneider sind. Was ich in Horning gesehen habe und was man sich so über die Wüste erzählt… er machte eine wage Handbewegung, die alles Mögliche bedeuten konnte und verfolgte seine Ausführungen nicht weiter.
und über die Wüste erzählt man sich so einiges. Ich bin erst ein paar Jahre auf Koron, aber wenn man in einer Kaserne seine Zeit totschlägt, dann kriegt man was an Geschichten zu hören.
Isn Haufen Quatsch dabei, aber was übrig bleibt klingt auch nicht gerade anheimelnd.
Hinzu kommen die Übungen die man bei der PVS so macht, um gewisse Szenarien abzudecken, die die öffentliche Ordnung gefährden. Neben Putsch, Aufständen und so weiter ist auch immer wieder die Abwehr von Banditen ein Thema. Hauptsächlich treiben die sich in der Vorwüste rum, er deute auf das Hologramm, in dem der geplante Weg des Baline, jedenfalls deute Kurt es so, als gestrichelte Linie zu sehen war. Wie es aussieht nehmen wir die „Brücke der zweiten Belagerung“ um über die Bresche zu kommen (siehe „Gohmor Die Makropole und das Leben“ darin, erster post „ Die Bresche“). Das erscheint logisch, da es die nahste und stabilste Brücke in dieser Richtung ist. Allerdings beginnen dahinter ziemlich bald die Gebiete der Renegatenkönige und gerade weil diese Brücke eine der am stärksten frequentierten ist konzentriert sich auch deren Masse in der Gegend.
Ich würde also vorschlagen hier überzusetzen, er deute in die leuchtende Spiegelung des Hologramms, auf eine weiter südlich gelegene Brücke. Ich glaube das Ding hat keinen Namen, sondern nur eine Nummer. Aber da sich dort auf beiden Seiten eine kleine Siedlung von Schrottsammlern und Gesellschaftsflüchtlingen befindet, die sich ihrer Haut zu erwehren wissen ist der Weg dahinter etwas sicherer.
Wir haben in der Gegend mal geübt, ohne wirkliche Kampfhandlungen. Aber es gab regelmäßige Lehrveranstaltungen über die Banditen und ihr Bedrohungspotenzial. Vielleicht erzähle ich ihnen Dinge die sie längst wissen, aber ich wollte ihnen das bisschen was ich selber an Infos beisteuern kann auch nicht vorenthalten.
Die Banditenreiche bestehen aus verschiedenen Banden, von ein paar Dutzend bis zu tausenden Mitgliedern. Sie sind anders organisiert als etwa die Gangs in den unteren Bereichen Gohmors und auch um einiges schwerer bewaffnet. Sie haben Fahrzeuge und dicke Kanonen. Wer weiß wo her. Vielleicht werden sie ausgerüstet um sich gegenseitig in Schach zu halten oder einen Puffer für Gohmor darzustellen, wenn mal irgendwas aus der Wüste kommen sollte. Reine Spekulation natürlich. Es soll ein paar regelrechte Städte geben aber die meisten sind so ne Art Nomaden auf Rädern. Unter diesen Typen sind die Luftpiraten noch mal ein ganz eigenes Kaliber. An die Stadt wagen sie sich nicht ran und höher fliegende Flugzeuge haben von ihnen auch nichts zu befürchten. Aber alles was tiefer als die Wolkendecke fliegt oder sich über Land bewegt ist in Gefahr. Durch das Gebiet müssen wir so oder so durch, wenn wir in die eigentliche Wüste wollen. Wenn wir Glück haben und die dünner besetzten Gegenden nehmen, schaffen wir es ohne dass uns jemand bemerkt aber ich gehe eher davon aus, dass wir die Kampffähigkeit des Zuges werden erproben können.
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