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Kompanieblock 10.
#1
Punkt 6.00 erreichte Saul das Westtor, das Barett tief über dem rechten Auge, die Uniform in perfektem Zustand, die Ärmel fein säuberlich umgeschlagen, die Krempe genau vier Finger breit und exakt fünf Finger unter dem auf gestickten Wappen endend. So wie die Vorschrift es vorsah.
Er ging unmittelbar zum Block der Zehnten, seine Vorstellung beim Major hatte er schon hintersich gebracht und daher wollte er nun bei seinem Zugführer und seiner Gruppe melden. Der Leutnant war schnell gefunden, ein kleines Zimmer im Erdgeschoß diente Leutnant Schönebecker als Büro.
Schneidig meldete sich Saul bei dem aus seiner Sicht noch recht jungen Leutnant, lediglich die etwas flapsige Handhaltung beim Salut wirkte etwas deplatziert. Den Leutnant fiel dies entweder nicht auf oder er ignorierte es einfach, und lies den Soldaten bequem stehen. Es war nur ein kurzes Gespräch, der Zugführer war noch mit dem schreiben von Berichten und Aktenvermerken beschäftigt, zudem war der Zug noch immer nicht voll besetzt, was sicher auch einiges an Arbeit mit sich brachte. „Teddy“ war das eigentlich gleich, er bekam den Namen seines Gruppenführers und die Namen „seiner“ Soldaten mitgeteilt, mehr wollte er eigentlich ohnehin nicht. Einige Allgemeine Informationen zur Kompanie und dann war das Gespräch vorbei.
“Na toll, 'nen Fahnenjunker, hoffentlich nicht die Gattung „Keine Ahnung, große Fresse“., sinnierte er auf dem Weg zum Spieß. Einen Kaffee im Geschäftszimmer später lies der Spieß ihn ein, die förmliche Begrüßung unterband der massige Oberstabsfeldwebel mit einer freundlichen Begrüßung.

“Willkommen in der Zehnten, mein Junge. Schön das neben den ganzen Fremdweltbubis noch ein erfahrener Uffz aus der Heimat is'. Kaffe?

ohne eine Antwort abzuwarten schickte der bärtige Spieß einen Gefreiten Kaffee holen. Fast eine Stunde quasselte der Mann auf Saul ein, es war ein Kompaniefeldwebel der sämtliche Klischees einer „Mutter der Kompanie“ in sich vereinte, etwas untersetzt, vollbart, freundlich, fürsorglich, aber sicherlich auch streng genug um alles am Laufen zu halten. Für Saul war es eine angenehme Begrüßung in dem noch sehr kleinen Unteroffizierschor, und er erfuhr auch vieles über seinen Gruppenführer und die übrigen Dienstgrade der Kompanie. Das wichtigste für Saul war aber die Zuteilung seiner „Heimschläferstube“, die er bislang für sich alleine haben würde. Erst ein Stabsgefreiter beendete das Gespräch mit dem Hinweis,das der Spieß noch einen Termin im Stab habe. So wurde Saul mit einem freundlich gemeinten, aber auch kräftigen „Klaps“ auf den Rücken verabschiedet.
Es war etwa 11.00 als er seine vollständige Uniform, samt Koppel, Rüstung, Helm etc im Spind seiner Bettlosen Stube verstaut hatte, auch seine Dienstwaffen hatte Saul inzwischen empfangen und angelegt. So marschierte er zu Stube 117, in der Hoffnung wenigstens ein paar seiner Männer anzutreffen.
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#2
[<-Stube 117 (Soldatenkantine) ]
Die Kommissarin schien ihn zwar für jeden nur ansatzweise begangenen Frevel zu tadeln, anzukreiden und vor allem zu bestrafen, doch war diese disziplinarische Maßnahme von ihr im Vergleich bisheriger relativ ungewohnt human. Fünfzehn Runden um den Kompanieblock waren zwar durchaus ein paar Minuten Laufen und er würde danach wie ein Frettchen stinken, aber er konnte diese Meter ohne ihre Aufsicht ableisten. Dennoch empfand er dieseStrafe nicht als gerecht und "verdient". Die Sache mit der Unterversorgung der Soldaten, oder zumindest Soldaten wie ihm, war schlicht und ergreifend ein Missstand, der bald behoben werden musste !
Aber es half nichts. Er würde jetzt erst einmal diese Runden laufern müssen und dann stand morgen die große Zeremonie ins Haus. Vor übermorgen würde es also vermutlich nichts werden mit einer Gelegenheit, in der er sich an einen Versorgungsbeauftragten wenden konnte. Was er sich insgeheim jedoch fragte, war, warum es diese Junior-Kommissarin scheinbar so auf die Handvoll Pryarcher abgesehen hatte. Bei ihr schien stets Kollektivstrafe gegen ihn und seine Kameraden zu gelten, so als ob sie aus welchem Grund auch immer darauf aus wäre, stets allen Pryarchern eins auszuwischen. Vielleicht wussten die anderen ja gleich was. Bevor er fragen konnte, musste er aber erst einmal fertiglaufen...
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#3
Samira hatte zugesagt und Remus war schon auf dem Weg sich um zu ziehen, kurz allewürden sich gleich im Mannheim treffen, bei Ace und Michael war keine Nachfrage nötig, Saul war sicher das die Beiden ohnehin schon da waren. Daher überraschte es ihn, das er, beim Rauchen vor dem Kompanieblock auf "Cat" traf, welcher sich sportlich betätigte.
"Was wird denn das? Willst du dem Fahnenjunker zeigen das seine Übung Mist war?"
witzelte er seinen Kameraden an, und zog genüßlich an seiner Kippe. Eigentlich glaubte er nicht das Banks zu den Soldaten gehörte die nach Dienstschluß noch Laufen gingen, selbst er machte dies nur noch selten, meistens dann wenn er festgestellt hatte das es ihm schwer fiel seinen Männern noch als Vorbild vorranzugehen...
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#4
Sir, ....tut mir leid Sir,... nein, Sir !,hechelte Banks dem Unteroffizier im Vorbeispurten entgegen. Als er schon vorbei war rief er noch: Ich Laufe auf Anforderung... der ... Junior-Kommissarin. Fünfzehn Runden., dann war Banks um die nächste Ecke des Blocks gebogen. Drei Runden hatte er noch zu laufen... dann durfte er erst einmal die Erfrischungseinrichtungen aufsuchen und konnte folglich erst dann ins Manschafftsheim der Soldaten zu den anderen stoßen. Geschätze zwanzig Standartminuten Verspätung gegenüber den anderen. Die Zeit wäre er lieber im Kreise seiner kameraden gewesen, schließlich war Samira erst heute angereist und hatte viel zu erzählen ...
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