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Appellplatz
von hier kommend

Gohmor begrüßte seine verlorenen Kinder mit seiner ganz eigenen Schönheit. Als sich das Luftschiff Kottos (Erwähnung: Heiliger Krieg Seite 79; post 11) langsam aus Richtung Meer auf das Menschen gemachte Gebirge der Stadt zu schob, verhüllte der Moloch sein Gesicht hinter toxischen Wolken, aus denen ätzender Regen die Haut des Ungetüms gerbte. Der chemische Niederschlag vermochte es freilich nicht die Smogwolken, welche um den Fuß der Makropole nisteten, wegzuspülen. Er schien sie lediglich nieder zu drücken und zusammenzustauchen, so dass sie den Schimmelpilz aus Slums ganz verschluckt hatten. Die Männer und Frauen standen an Deck, vor dem ätzenden Wolkenbruch durch ein Vordach und Einweg- Atemmasken geschützt. Die vier Tage Flug waren ruhig verlaufen. Man ließ die ehemaligen Gefangenen in Ruhe, ließ sie allein mit dem Erlebten und dem Überwundenen. Die Mannschaft des Luftschiffes begegnete ihnen mit respektvoller Distanz und auch untereinander hielt sich der Kontakt in Grenzen. Nur das medizinische Personal befleißigte sich denen beizustehen, die während und vor ihrer Gefangenname durch die Republikanischen Garden oder die horninger Heimatmiliz Verwundungen davongetragen hatten. Nun, zurück in der Heimat, wurden die Soldaten auf Landefähren verteilt, welche sie auf den militärischen Teil des zentralen Raum- und Luftfahrtshafen verbrachten und von dort aus zu ihren Stammeinheiten.
Gemeinsam mit Finley wurden nur vier weitere schweigsame Soldaten in die Gamarai Kaserne verbracht. Zwei waren bei dem Rückzugsgefecht dabei gewesen, welches auch Finlay zum Verhängnis geworden war, die anderen beiden waren im späteren Verlauf des Krieges in die Hände des Feindes gefallen. Niemand machte ihnen den Umstand zum Vorwurf, dass sie ihr Leben nicht im Kampf gelassen hatten. Es musste nicht ausgesprochen werden, dass jedes Mitglied der Zehnten tapfer und treu gekämpft hatte. Das hätte freilich anders ausgesehen, hätte man gewusst, dass mindestens einer der Rückkehrer fast ein Jahr lang im Dienst des Feindes gestanden hatte. Wirklich nur ein? Wer konnte schon sagen ob die anderen vier Soldaten nicht ebenfalls mit einem zweifelhaften Kontrakt zurückkehrten, ähnlich dem Finleys? Sie wurden auf der schaukelnden Ladefläche eines LKWs in die Kaserne gekarrt. Dort fiel die die Begrüßung durch den stellvertretenden Kommandeur, Leutnant Blanke, herzlich aber knapp aus. Er gratulierte den fünf Angetretenen zu ihrer gesunden Heimkehr und versicherte jedem, dass man ihre Dienste zu würdigen wusste und das sich der Koron und im Besonderen Gohmor für die erlittenen Entbehrungen und den gezeigten Einsatz erkenntlich zeigen würde. Blanke erkundigte sich nach danach, ob die Ausrüstung und wenigen persönlichen Habseligkeiten von den Horningern ausgehändigt wurde, was die Soldaten einhellig bestätigten. Wo es Verluste oder Beschädigungen in der Ausstattung gegeben hatte, sollten sie sich Ersatz beim Zeughaus aushändigen lassen. Zwei Tage gestand man ihnen noch verkürzten Dienst zu, in dem sie sich an die Routine des soldatischen Alltags wieder gewöhnen sollten, vielleicht Kontakt mit den bangen Lieben aufnehmen und sich ganz allgemein noch ein wenig ausspannen. Ein Feldwebel übernahm im Anschluss die Aufteilung der Soldaten auf die Quartiere. Finley wurde einer Zweimannstube zugeteilt, auf welcher bereits ein Gefreiter lag. Ein gewisser Arius Kruger.
Der Stützpunkt wirkte noch recht entvölkert, was daran lag, wie ihnen der Feldwebel geschwätzig erklärte, dass fast drei Viertel der Zehnten noch in Horning verblieb und dort die Rückführung der Armee mit organisierte und sicherte. Ein Unterfangen, welches fast aufwendiger verlief als die Anlandung der Heeresmaschinerie und wohl noch einige Wochen in Anspruch nehmen würde.
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Die Reise mit dem Luftschiff war mal etwas anderes als die übliche Art mit Landungsbooten irgendwo abgesetzt und nach ende des Feldzuges zurück in den Orbit gebracht zu werden. Es war eine ruhigere Art, bei der man viel nachdenken konnte vorallem wenn einem die Ruhe gegeben wurde wie dieser kleinen Gruppe von heimkehrern. Selbst untereinander sprachen sie wenig, jenen die zusammen gekämpft hatten reichten kurze Blicke um sich alles zu sagen.

Zusammen mit den anderen Stand Finley am Bug des Lufschiffes als die große Stadt in Sicht kam und mit jeder Minute größer wurde, bis das Schiff in den Schatten des monumentalen Zentralturms eintrat. Beim Verlassen des Luftschiffes richtete er die Atemmaske und vermisste fast schon das Lager irgendwo in den Wäldern von Horning, zumindest war dort die Luft besser gewesen.

Die Verbringung zur Kaserne verlief ähnlich Wortkarg wie die Reise davor auch. Der Redeschwall des Feldwebels wirkte da schon ehr störend zwang er sie doch aus ihren Gedanken zurück in das hier und jetzt.
Während die anderen dem Angebot nachgingen mit ihren Familien in Kontakt zu treten ging Finley, nachdem er seine Primärwaffe -nach dem obligatorischen Waffencheck- und Spezialausrüstung in der Waffenkammer an einen Techadepten übergeben hatte, in Richtung der Stube die man ihm zugewiesen hatte.
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Es war kalt an diesem Morgen, so dass die angetretenen Soldaten ihren Atem sehn konnten. Von der offenen Seeseite wehte ein eisiger Wind, schnitt durch die Uniformen und drang den Männern und Frauen bis auf die Knochen.
Die Zehnte war so gut wie komplett angetreten. Ausgenommen natürlich die PVSler, die in ihrer tagesbetrieblichen Verwendung unabkömmlich waren oder im Lazarett lagen. Letztere überwogen erstere momentan und auch unter den Anwesenden stützten sich nicht wenige auf Krücken, hatten Verbände angelegt oder trugen die Arme in Schlingen.
Andere fehlten ebenfalls. Ihr Lager war für die ewige Ruhe bereitet.
Horning hatte von der Zehnten viel abverlangt, war so gesehen die Feuertaufe der Kompanie gewesen. Doch die Einheit hatte sich ihre Sporen verdient und das ohne der kompletten Vernichtung ins Auge schauen zu müssen. Von eben diesen Verdiensten sprach Major Klein, welcher vor der Fronst stand, seinen Stellvertreter Blanke zur Rechten, Kommissar Altmann zur Linken.
Der bullige Klein wirkte hohläugig und für seine Verhältnisse zusammengesunken, auch wenn er bei einem Ringkampf mit einem Ork noch immer reale Chancen haben würde. Seine Stimme trug laut bis in die letzte Reihe, auch ohne künstliche Verstärkung ihrer Kraft.
Er sprach davon, dass er die Nacht damit zugebracht hatte die Bestände der Zehnten zu sichten, Material wie auch Mensch. Gerade die Lücken im Personal hatten ihn getroffen, so berichtete er ohne dabei pathetisch zu werden. Klein gehörte zu den Offizieren, die jeden Mann und jede Frau ihrer Kompanie beim Namen kannte, eine ungefähre Vorstellung ihres Hintergrundes hatte und um ihre Fähigkeiten wusste. Nur wenn es tiefgreifenderer Informationen bedurfte musste er die Personalakten bemühen. In gemessenem Eingedenken zählte er die Namen der Gefallen auf. Es waren ihre zweiundzwanzig. Zu jedem wusste er eine kurze Anekdote zu berichten, ein Erlebnis oder eine besondere Begebenheit. Die Gesichter der stumm frierenden Soldaten waren versteinert und reglos. Nur jenen, die in den Toten einen Freund oder gar einen Geliebten gehabt hatten, gelang es nicht immer die Trauer zu unterdrücken. Zum Ende dieser Ansprache, die fast eine klaglose Stunde dauerte, trat der Kompaniegeistliche vor links her vor die Angetretenen. Er trug ein Messgewandt und eine ernste Miene.
Er sprach davon, dass Trauer wohl die angemessene Reaktion auf den Tod so vieler treuer Kameraden und Freunde sei, nicht aber die Verzweiflung. Denn alles was geschah, geschah nach dem Willen des Gottkaisers und wer in seinem Namen fiel, der konnte erhobenen Hauptes vor den Richterstuhl treten und sagen. „Ich war dir ein treuer Diener!“. Der Imperator aber würde lächeln und sein Menschenkind würde Gnade vor ihm finden. Der Priester sprach ein Gebet in der gedrechselten Komplexität des Hoch- Gotischen und einen Segensspruch.
Klein verkündete im Anschluss Tagesbefehle und neue Reglungen im Ablauf der einen oder anderen Tätigkeit in der Kaserne. Übungen wurden anberaumt und das benutzte Material und die Ausrüstung aus dem Feldzug musste einer gründlichen Prüfung und Reinigung unterzogen werden. Mehr als genug Arbeit für die nächsten Wochen, während die Verwundeten gesunden und die gerissenen Lücken mit frischen Rekruten aufgefüllt werden konnten. Als auch dieser Punkt der Tagesordnung abgehandelt wurden war, ging Klein als Letztes dazu über die Ehrungen an seine tapferen Soldaten zu verteilen. Er begann damit, die Kampagnenabzeichen an all jene zu verleihen, die sich an den Kämpfen in Horning beteiligt hatten. Postum kam den Gefallenen als Erstes diese Ehrung zu. Anschließend mussten all jene PVSler nach rechts austreten, die während des Konfliktes in der Heimat geblieben waren.
Die Übrigen traten jeweils einen Schritt vor, so das Klein zwischen ihren Reihen entlang schreiten konnte und jedem eine der silbernen Medaillen an die Brust heftete. Die Medaillen entnahm er einem, mit Samt ausgeschlagenem Kästchen, welches Blanke neben ihm auf den Armen trug. Dem jeweiligen Soldaten wurde die Medaille angesteckt, er erhielt einen festen Händedruck von Klein und ein knappes, anerkennendes Nicken von Altmann, der mit auf dem Rücken verschränken Händen einherschritt, als würde er den korrekten Sitz des Helmes bei Rekruten überprüfen.
Nachdem diese Prozedur beendet wurden war rückte die Formation wieder zusammen. Gefreiter Kruger blaffte Klein und erhielt ein vernehmliches Hier! zur Antwort.
Vor die Front! Der Gefreite trat aus der Reihe aus, schritt nach vorn und machte Meldung. Mit dem Gesicht zu seinen Kameraden ließ Klein ihn stillstehen und rezitierte dann.
Für seinen heldenhaften Einsatz und sein soldatisch entschlossenes Handeln, im Angesicht einer lebensbedrohenden Situation, wird dem Gefreiten Arius Kruger der Goldene Schädel mit Lorbeerkranz verliehen. Der Geehrte ist berechtigt die Auszeichnung gemäß den Statuten und der Verordnung der Planetaren Verteidigungsstreitkräfte Koron 3s zu tragen.
Stellvertretend für das Oberkommando des Planeten Koron 3 wurde diese Anordnung von mir unterschrieben.
Arius wurde die goldene Medaille angeheftet. Nun wurde er jedoch nicht wieder dazu aufgefordert zurück in die Formation der Angetreten zukehren, sondern Leutnant Blanke las fünfzehn weitere Namen von Soldaten vor, die sich ihrerseits neben Arius aufstellten. Unter ihnen war auch Finley.
Major Klein verkündete, dass die Vorgetretenen, in Anbetracht ihrer Leistungen während der Kämpfe in Horning, wie auch wegen ihres Einsatzes in der Heimat, befördert werden würden. Gemeinsam mit dem Leutnant entfernte er die Schulterklappen der Sechszehn und verlautbarte anschließend Namen und neuen Dienstgrad Arius und Finley wurden in den Rang von Obergefreiten erhoben. Klein und Blanke gaben den Beförderten einmal mehr die Hand und der Kompaniechef ließ anschließend die gesamte Formation, in die regulären Verwendungen wegtreten.
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Schlaf blieb für diese späten Nachtschwärmer noch etwa anderthalb Stunden. Natürlich nicht annähernd genügend Zeit einen kapitalen Rausch auszuschlafen.
Major Klein hatte angedeutet, dass ihm die nächtlichen Aktivitäten egal seien und in der Tat hatte er dafür gesorgt, dass nur die PVSler mit Konsequenzen zu rechnen hatten, die in der Nacht durch Straftaten auffällig geworden waren. Den Rest ließ er unbehelligt mit rot unterlaufenen Augen in die Welt blinzeln.

Jemand der weniger nachsichtig in diesem Bereich war, war Kommissar Altmann.
Als schwarzer Rachegeist kam er über die Müden und Beladenen und Junior Kommissarin Angelova war sein geifernder Kettenhund.
Gewiss, auch er verstand die Wichtigkeit der Zerstreuung und des geistigen Ausgleiches, im Angesicht drohender Gefahr und langer Abwesenheit von der Heimat. Was er offensichtlich nicht verstand, war das Nachlassen in der Disziplin. Bereits zu Dienstbeginn hatten die einzelnen Züge damit begonnen, Material zum Abtransport vorzubereiten und Ausrüstung aller Art ein letztes Mal zu warten und auf Funktionalität hin zu überprüfen.
Altmann war wie ein Hai zwischen den arbeitenden Soldaten gekreist und hatte immer wieder einzelne Delinquenten herausgepickt, die sich durch einen Mangel in der soldatischen Erscheinung schuldig gemacht hatten. Standpauken und körperliche Strafertüchtigung waren die Mittel der Wahl, seine Überzeugung mit dem gemeinen Soldaten zu teilen. Als der Kommissar gewahr wurde, dass es sich hier nicht um Einzeltäter handelte, sondern das fast die gesamte Kompanie unter den Nachwirkungen des vorigen Abends litt, da, so man die farbige Metapher eines Kater geplagten Feldwebels aus dem vierten Zug bemühen wollte „platzte ihm mit Schmackes der Arsch“. Kurzer Hand ließ er alles und jeden in Reih und Glied antreten, dessen er auf dem großen Platz habhaft werden konnte, auf welchem der überwiegende Teil der Materialprüfung und Verladung abgewickelt wurde. Während sich Altmann in eine Ansprache hinein steigerte, welche die Zügellosigkeit und Unmoral zum Thema hatte, die Schande, welche die Zehnte über die PVS Korons und damit über die gesamte Armee des Gottkaisers bringen würde, schritt die Juniorkommissarin die stramm stehenden Reihen ab und drosch überall dort mit ihrem Gummiknüppel auf vorgereckte Oberschenkel und Handflächen, wo diese nicht die korrekte Haltung aufwiesen.
Zugegeben, der Kommissar trug etwas dick auf, zumal er den Ruf hatte sonst ein eher liberaler Vertreter seiner Zunft zu sein. Doch der Zustand, in welchem viele der Soldaten ihren Dienst angetreten hatten, schien ihn auf persönlicher Ebene zu beleidigen. Auch jene Kameraden, welche sich von allzu großen Ausschweifungen ferngehalten hatten, wurden keineswegs ausgespart. Ihnen kreidete er das Versäumnis an, ihren Kameraden nicht klarer Einhalt geboten zu haben. Nachdem die Schimpftriade über die Getadelten niedergeprasselt war, erklärte sich der Kommissar dazu bereit beim Abbau des Restalkohols behilflich zu sein.
Mittel der Wahl war dafür körperliche Ertüchtigung. Aufnahme von Sturmgepäck und anlegen der Schutzmasken war mit fünf Minuten anberaumt. Beim ersten Durchlauf dauerte es etwa sieben Minuten, bis alle Soldaten entsprechend angetreten wieder auf dem Platz standen.
Unhaltbar, wie Altmann entschied.
Es folgten weitere, gebrüllte Vorhaltungen. Wie wollten sie in wenigen Tagen den Dschungel der Äquatorgegend überstehen, wenn sie nicht einmal fähig waren in fünf Minuten kampfbereit zu sein. Also hieß es erneut auf die Stuben wegtreten, Ausrüstung ablegen, wieder antreten und neuer Versuch des rechtzeitigen Antretens in voller Montur. Dies Mal gelang es, tatsächlich.
Da aber Altmann sicher sein wollte, dass es sich nicht nur um einen glücklichen Zufall handelte, wiederholte er das ganze Prozedere ein drittes Mal. Nachdem auch dieses in annehmbarer Zeit vollführt wurde, ließ er die Versammelten im Laufschritt die Kaserne verlassen und verursachte einen mittleren Verkehrskollaps, als er die Unglücklichen die Straße entlang geleitete.
Seine eigene Verfassung stellte sich als untadelig heraus, auch wenn einige es später auf seine mechanischen Beinprothesen schoben. Der Kommissar gab das Tempo vor und schaffte es selbst bei dem zügigen Lauf noch, die Soldaten verbal zu traktieren.
Lange sei ihm schon aufgefallen, dass viele der Männer und Frauen Disziplinmangel mit langer Dienstzeit rechtfertigten. Nur weil sie in großen Teilen Veteranen seien, heiße die noch lange nicht, dass er sie nicht schleifen könne, bis sie auf dem Zahnfleisch kröchen und ihnen das Wasser im Arsch kochte.
Angelova gab den sogenannten Lumpensammler. Sie blieb hinter der geknechteten Formation und sammelte die auf, die nicht mehr konnten. Einige scherten aus um sich zu übergeben oder rissen sich die Maske vom Kopf um dem vermeintlichen Erstickungstod zu entkommen. Gleich war die Juniorkommissarin über ihnen, bearbeitete sie mit dem Knüppel und mobilisierte letzte Kräfte allein mit ihrem drohenden Gebrüll, welches den Nachzüglern die schlimmsten Höllenqualen versprach, wenn sie nicht ihre müden Knochen in Bewegung setzen würden.
Dieser Drill dauerte eine Stunde, auch wenn es vielen sehr viel länger vorkommen mochte.
Als die Mannschaft anschließend schwer atmend wieder auf dem Platz angetreten war, fragte Altmann leutselig, ob es irgendjemand gäbe, der nicht damit einverstanden sei die verlorene Zeit durch einen Ausfall der Mittagsverpflegung wieder aufzuholen. Niemand war dumm genug dagegen Einspruch zu erheben.

Mit wenig gelöster Stimmung, machten sich alle daran ihre ursprünglichen Tätigkeiten wieder aufzunehmen. Neben der persönlichen Ausrüstung, wurde alles verladen, was man für die Sturmlandung und die anschließenden Rodungsarbeiten im Dschungel benötigte. Als schwere Unterstützung waren Maschinengewehre, Maschinenkanonen, Mörser, vier schwere Bolter und vier Laserkanonen vorgesehen. Zusätzlich würden zwei Sentinels im Dschungel mit abgeworfen werden, welche der Unternehmung wenigstens ein wenig Mobilität verschaffen sollten. Immer vorausgesetzt das Gelände würde ihren Einsatz zulassen. Die Gruppe um Banks, zu welcher Finlay und Arius zählen, sowie ein Großteil der gestiegen Teilnehmer am Gelage im Lobo, bekam einen schweren Bolter zugeteilt.
Außerdem war jeder Soldat mit einer Kettensäge bestückt, um die Landung der nachrückenden Pioniere entsprechend vorzubereiten. In das Arbeitsgerät gab es am Nachmittag eine kurze Einweisung. Banks war darüber hinaus mit seinem Flammenwerfer ausgerüstet. Nicht eben die angemessenste Waffe für den Gruppenführer, doch es hätte eine Verschwendung von Ressourcen bedeutet, ihm den Werfer vorzuenthalten, nachdem er sich in Horning mit diesem mehrmals ausgezeichnet hatte. Der stämmige Catachaner teilte den Bolter Arius und Finlay zu. Natürlich hatte jeder PVSler eine Ausbildung an dieser Waffe genossen, doch die beiden sollten sich noch einmal explizit damit vertraut machen.
Wie sie sich das Team aufteilten, wer Schütze und wer Ladeschütze sein würde, überließ er den beiden.

Als der Abend heran rückte, standen die meisten Dinge verladefertig auf dem großen Platz.
Verpflegung und Gerätschaften auf Paletten verzurrt, die beiden Läufer abgehockt und mit Gurten gesichert. Im Gegensatz zum gestrigen Abend hatte sich eine spürbare Ernsthaftigkeit über die Kaserne gelegt. Selbst wenn sich der eine oder andere eine Gelegenheit hätte verschaffen können, heute Abend war niemanden nach Feiern oder Ausschweifung zumute. Zur Abendverpflegung war es ungewohnt still in der Kantine. Gedämpfte Gespräche und das Klappern von Kunststoffbesteck auf Geschirr war alles, was zu hören war. Viele gingen so früh zur Ruhe, wie es ihr Dienst erlaubte, auch wenn der Militärstützpunkt in dieser Nacht selbst nicht zur Ruhe kam. Verladeteams und Staplersentinels verfrachteten die Ausrüstung bereits auf das Luftschiff, welches an der Außenseite der Makropole Leine geworfen hatte um nachts das Material und morgen früh die Soldaten zu verschlucken. Dieses Schiff war die gewaltige "Kottos", seit dem Absturz der der "Artichendes Prios" vor einigen Jahren, das größte Schiff in der Luftflotte. Von dort aus ging es nach Huncal in Luht, wo man weitere Ausrüstung fassen sollte und auf die Bulle, Landeschiffe umsteigen würde.

Dann blieben nur noch der Dschungel und das, was darin lauern mochte.
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