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Hab sie, nachdem ich sie ein paar seltsamen Typen abgenommen hatte, einer ordentlichen Reinigung unterzogen. Die Vorbesitzer waren sicher nicht von der PVS, sahen ehr nach Mieteierköpfen aus, haben auch so geschossen. "Keine Beschädigung von Wehrmaterial" würde man dazu wohl sagen. Und nein die werden nicht aufkreuzen und nach ihren Waffen fragen.
Erzählte sie ihm ohne die störenden Details woher sie die angebotene Ware hatte ehe sie über sein Angebot nachdachte.
Die Munition? Kaliber .45, Sigma-Omikron-12
Schema wenn vorrätig. Sonst tut es auch jede andere .45er Pistolenpatrone in jeder gängigen Laborierung. Kallis sagt ihr? Fertigen die ihre Klingen immer noch aus alten Lastwagenfedern? Und ja die Herkunft bürgt für die Qualität.
Da sich Endrik noch nicht entschieden hatte und ihr beim Anblick der Klingen eine Idee gekommen war wand sie sich erneut an den Herren des Hauses bevor dieser in seinem Fundus an Munitionskisten herumwühlen konnte.
Sagt habt ihr einen Schwertfeger der euch beliefert oder kennt ihr einen ehrbaren und ortsansässigen Vertreter dieser Kunst der Klingen auf Bestellung fertigt? Ich hätte einen Auftrag für ihn. Das Rohmaterial für die Klinge samt Plan kann gestellt werden.
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Es dauerte einen Moment bis Drudox etwas mit dem Wort Schwertfeger anfangen konnte. Er schloss aus dem Kontext was seine Kundin genau wollte.
Jemanden der Klingen fertigt... ja da kenne ich ein, oder zwei. Allerdings nicht aus Gohmor. Hier wird entweder Massenware produziert, oder überteuerter Mist, manchmal auch beides zusammen. Jedenfalls wenn es um Nahkampfgerätschaften geht. Also ja ich kenne jemanden... er grinste. Und auch wenn du das Material nicht stellen würdest, würde er seine Sachen nicht aus LKW Federn zusammenkloppen.
Während er sprach tippte er etwas in seine Kasse ein. Ein Schildchen mit einem Minus und dann die Zahl 450 sprang nach oben. Endriks Rechnung blieb derweil bestehen. Die Registrierkasse schien wahrlich ein Meisterwerk der Mechanik zu sein.
Wie willst du das bewerkstelligen? Willst du ihm aufschreiben was du gern hättest und mit das Material hierlassen, oder wie hattest du das gedacht?
Drudox griff unter den Tresen und holte drei verschiedenfarbige Schachteln mit Munition heraus. Derartige Standardmunition hatte er immer in Griffreichweite.
Zwar war das gewünschte Schema nicht darunter, aber unter jedem Firmenschriftzug stand klein zu lesen: „Multi- Patronen, typenunabhängig.
Das hier sind die Billigsten... nein sagen wir lieber die Günstigsten. Von Archer & Wesson. 300 Schuss für 50 Schekel. Er öffnete die schmucklose Pappschachtel mit dem aufgeklebten Etikette. Die einzelnen Patronen lagen lose darin durcheinander. Drudox holte eine heraus und stellte sie aufrecht hin. Das Geschoss war schwarz mit einer stumpf-metallenden Spitze. Hartkunststoffmantel! Stellte der Waffenhändler fest. Dadurch sind sie so preiswert. Daran ist auch nichts auszusetzen. Die ballistischen Fähigkeiten sind nicht irgendwie schlechter oder so. Sie sind allerdings ein bisschen leichter als die meisten Patronen, was zum Verklemmen führen kann, wenn die Feder im Magazin zu stark ist. Nichts was man nicht mit ein bisschen Fingerspitzengefühl selber beheben kann.
Das einzige wirkliche Problem ist der Abrieb im Lauf deiner Waffe. Das blöde Plastikzeug muss regelmäßig rausgekratzt werden. Wenn du deine Waffe eh jeden Tag putzt ist das kein Ding. Aber wenn du ein Magazin nach dem anderen verfeuerst ohne dich um die Pflege zu kümmern, dann kann das zu Störungen führen. Er blickte zu den drei Gewehren, die er käuflich zu erwerben gedachte. Aber bei dir scheint mangelnde Wartung kein Thema zu sein.
Mit geschickten Fingern öffnete er die zweite Schachtel. Auch darin lagen die Geschosse unsortiert, aber ihr tödlicher Körper war aus Messing. Er stellt einen Gattungsvertreter neben seinen Kunststoffkameraden.
Das sind die von Beloot. Meine langjährigen Kunden kriegen diese Schätzen von mir, ohne das sie erst groß danach fragen müssen. Die Packung hat 150 Schuss für ebenfalls 50 Schekel. Messingmantel, passen in jedes Magazin, machen nur sehr selten Probleme. Ich hatte Kunden die von Verreckern erzählt haben. Vielleicht ein Wochenanfangprodukt, wo der Kontrollservitor noch halb auf Standby geschaltet war. Aber solche Beschwerden sind selten. Vielleicht eine auf fünftausend Schuss. Wenn es um Preisleistung geht, dann empfehle ich dir diese hier.
Solltest du deine sauer verdienten Schekel aber gleich für Qualität über dem Durchschnitt ausgeben wollen, dann nimm ein paar Packungen von diesen schnellen, kleinen Freunden.
Die dritte Schachtel wurde geöffnet. Die Patronen steckten kopfüber in einer Kunststoffhalterung.
Hartmann und Söhne Patronen. Die Hohlspitze garantiert das Aufpilzen des Geschosses. Die Kupferlegierung ist besonders hart, was das Absplittern der Fahnen verhindert, das Geschossgewicht bleibt zu 100% erhalten! Garantiert Tiefenwirkung und enorme Stopp-Wirkung zugleich. Macht Löcher so groß, dass nen Grot durchkriechen kann. Auch eine Patrone aus diesem Karton nahm an der Dreierparade teil. Ihr Äußeres zeigte sich silbern, die rötliche Spitze wies einen Krater auf.
Fünfzig pro Schachtel, zu 45 Schekel.
Nachdem er seine beratende Pflicht erfüllt hatte, ließ er Chandra mit der Entscheidung allein und machte sich am Messerkasten zu schaffen. Er entnahm das Khukuri, putzte mit dem Lappen aus seiner Gesäßtasche das Waffenöl etwas ab und schlug die Klinge in braunes Packpapier ein. Das ganze wurde zugeknotet und auf den Verkaufstisch gelegt.
Ich packe alle Waren ein. Nur für den Fall das ich doch mal observiert werden sollte. In dem Päckchen können dann genauso gut die frisch gewaschenen Spitzendeckchen von der Großtante sein.
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Die Frage für und wieder der Flechetmunition war für Endrik im Grunde bedeutungslos. Er besaß genügend Geld um sich einfach mal versuchsweise ein paar Packs holen und austesten zu können. Und selbst wenn sie sich als unnütz herausstellen mochte, war das nicht schlimm, den Verlust der paar Schekel konnte er mühelos verschmerzen.
Da sich der Händler anschließend Chandra zugewandt hatte, musste Endrik erst einmal warten bis die Beiden fertig waren und vertrieb sich die Zeit indem er noch einmal durch die Regalreihen streifte und schaute, ob er noch etwas interessantes finden würde.
Bei seinem kleinen Rundgang stöberte er zwar vieles auf, das sehr interessant aussah im Moment aber entweder nicht gebraucht wurde oder seine finanziellen möglichkeiten bei weitem überstieg.
Als Endrik wieder beim Tresen ankam, war Chandra gerade damit beschäftigt ihre erbeuteten Gewehre auszupacken und vor dem Händler auf dem Tisch nebeneinander auszubreiten. Erst war der Schlagartig erinnerte der Söldner sich daran, dass Chandra die Waffen ja unten auf dieser Müllhalde erbeutet und seitdem mit sich herum geschleppt hatte. Schlimm war es nicht, schließlich erübrigten sich durch dieses Geschäft mit dem Waffenhändler die Geldsorgen von Chandra zum Teil und er selbst musste ihr nichts leihen. Was auch ganz praktisch war, denn er konnte sich nicht sicher sein, dass sie ihm auch wirklich geliehenes Geld zurückgezahlt hätte. Endrik unterstellte seiner Kampfgefährtin nicht Verrat, sondern dachte viel mehr daran, dass man während eines Auftrags leicht getötet werden konnte, besonders wenn man wie Chandra über keinerlei schusssichere Ausrüstung verfügte.
Chandras Messersuche beachtete er dabei nicht weiter, nur das Wort „Schwertfeger“ ließ ihn kurz verwirrt aufhorchen. Die weiteren Ausführungen der Söldnerin löste die bei Endrik verursachte Verwirrung wieder auf. Sich eine bestimmte Klinge speziell herstellen zu lassen, würde vermutlich eine Stange Geld kosten, war also eher etwas für die besser betuchte Gesellschaft und rief bei Endrik leicht unangenehme Empfindungen hervor, da ein solcher Prozess, so glaubte er es zumindest, oft viel unnötigen Pomp und ähnliches als Begleiterscheinungen hatte. Der Söldner blieb da dann lieber bei seinem in der Massenproduktion hergestelltem Bajonett, das ihn sein ganzes bisheriges Leben lang treu begleitet hatte und wenn er es gut pflegte, noch viele weitere Jahre lang begleiten würde. Wer brauchte da schon Spezialanfertigungen?
Einerlei, es war nicht sein Geld, das dabei draufging und Chandra würde schon wissen was sie da tat.
Endrik wartete bis die söldnerin ihre Bestellungen abgeschlossen hatte, ließ sich anschließend von Drudox vier Zehnerpackungen mit Flechets zu seinen restlichen Waren packen und bezahlte anschließend.
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Bei dem Wort Hartkunstoffmantel zog Chandra sehr vielsagend die Augenbraue hoch. Schon allein die Ausführungen des Verkäufers reichten aus dass sie selbst ihrem schlimmsten Feind diese Munition nicht wünschen würde. In einem längeren Feuergefecht würde man wohl spätestens nach dem dritten Magazin mit einer Glattrohrwaffe kämpfen und nicht mal mehr ein Scheunentor treffen außer man stand genau davor.
Trotz der Abneigung nahm sie auch diese Patrone prüfend in die Hand um ein Gefühl dafür zu bekommen, für den Fall dass man unterwegs darauf stieß.
Das Plastik könnt ihr behalten. meinte sie und warf die Patrone zu den anderen die Schachtel welche sie daraufhin über den Tresen schob. Von den anderen nehme ich je eine Schachtel. Was die Klinge angeht, habt ihr eine Datentafel damit ich euch aufzeichnen kann was ich gern hätte. Oder gebt mir etwas von dem Packpapier und ein Stück Kohle.
Mit sicherer Hand zeichnete sie Drudox die Form der gewünschten Klinge auf wobei sie auch alle wichtigen Daten daneben schrieb. Am ende hatte er die Darstellung eines Falcatas mit einem Knauf der die Form eines Berglöwenkopfes hatte davon abgesehen war es eine simple und unscheinbare Waffe ohne den sonst häufig anzutreffenden sinnfreien Pomp.
Wie schnell könnt ihr das besorgen und was wird es kosten?
Fragte sie wobei sie die Zeichnung zu Drudox drehte damit dieser sie in Augenschein nehmen konnte. Dabei ging sie ihren Besitz in Gedanken durch um zu sehen ob sie noch etwas aus dem Angebot des Waffenhändlers brauchte. Dabei viel ihr Blick auf die verschiedenen Schutzwesten die auf einer Holzkiste aufgeschichtet waren. Mit einer Hand zeigte sie dem Verkäufer an dass noch etwas zu ihrer Rechnung dazu kam und suchte sich eine einfache weichbalistische Schutzweste in ihrer Größe aus dem Stapel heraus, an der man mit etwas Tuch und Nähgarn noch einiges machen konnte.
Das wäre dann fürs erste alles. Oh ich hab da noch einen Gutschein über 100 Schekel von eurem Preisausschreiben. Rechnet den zusammen mit dem Restguthaben auf die bestellte Klinge an.
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Er nahm die Zeichnung in die Hand und hielt sie etwas schräger gegen das Licht. Eine kleine Künstlerin hatten wir hier also. Auch wenn man selbst dabei die verderbliche Hand des Mechanikus erkennen konnte. Das Hackmesser, oder vielmehr Schwert, war mit der Kohle sauber und präzise auf das Packpapier bemalt, wirkte dabei jedoch so steril wie eine technische Zeichnung. Vorliebe für exotische Schneidewerkzeuge was?
Hm... brummte der Gedrungene.
Klar, lässt sich machen.
Ich kenne jemanden in Brunsberg.
Mit deinem Gutschein... herzlichen Glückwunsch dazu übrigens... bist du bei 550 im Plus. Minus den beiden Schachteln Munition und der Weste für 55, sind wir wieder bei 400. Ein paar Wochen dauert das sich. Ich sag mal einen Monat. Ich halte heute Abend Rücksprache mit meinem Kontakt und gebe dir dann im Nexus Bescheid. Erkennst du schon, dass es an dich gerichtet ist. Denn genauen Preis kann ich dir auch nicht sagen... mehr so als Kostenvoranschlag. Geh mal so von 800 Schekeln aus. Die Hälfte hast du also schon mal bezahlt.
Er schob ihr das Paket über den Tresen und verstaute die Kohlezeichnung seinerseits ganz oben auf einem Stapel verstaubter Waffenzeitschriften.
Von Endrik kassierte er 142 Schekel und händigte dem Söldner ebenfalls ein verschnürtes Bündel Packpapier aus.
Ach da wäre noch eine Kleinigkeit, Leute... Er klang beiläufig, während er das verdiente Geld in die die einzelnen Fächer seiner Kasse verteilte und die Lade wieder zu schob. Ihr beiden seht nicht aus wie Söldner die zu einem großen Verein gehören. Also keine Haustruppen oder die Schutzeinheiten eines reichen Geschäftsmannes oder so. Solche tauchen zwar auch hier auf, aber die bestellen meist Spielzeug... also so zusätzlichen Kram, wie Pistolen und sowas. Weil ihre Brötchengeber ihnen meistens die Grundausstattung stellen und sie sich nur Zusatzausrüstung kaufen. Aber wie reine Waffennarren kommt ihr mir auch nicht vor. Solche Kunden geben viel Geld für Schießeisen aus, die sie dann in ihre Vitrinen hängen oder an Feiertagen in der Wüste auf Blechdosen und Mutanten schießen. Versteht mich nicht falsch, ich habe weder gegen die eine Sorte etwas, noch gegen die andere. Alles meine Kunden und jeder kriegt die perfekt zugeschnittene Beratung von mir. Er grinste breit, als wäre der letzte Satz sein ganz persönlicher Werbeslogan gewesen. Ihr habt Lucky erwähnt und ich tippe mal drauf, dass der alte Stümper euch in seine Dienste geschwatzt hat. Ihr beiden seht aus wie die Sorte... na sagen wir mal... Dienstleister, die noch nicht ganz oben angekommen sind und noch Sachen auf der to do- Liste haben, bei denen Gewinn und Risiko meist in keinem sehr guten Verhältnis zueinander stehen.
Ich habe selber mal so angefangen... ach Gottchen ist das lang her. Da ihr euch nicht Ausrüstet als wolltet ihr Tontauben schießen, tippe ich mal darauf das es in die Vorwüste geht, die Slums oder die Nullebene.
Naja wohin geht mich ja nichts an.
Aber ich mache euch an Angebot.
Wenn ihr da draußen irgendetwas findet, Waffen oder andere interessante Gegenstände, dann versteckt sie irgendwo und merkt euch die Stelle. Das müssen nicht mal unbedingt gute Waffen sein, wie die Gewehre, die du mir gebracht hast. Ich habe ein paar Kunden, die auf dieses Slumzeugs und Mutantenkonstrukte stehen. Die halten das für naive Kunst oder sowas... kein Plan. Jedenfalls haben die nicht die Eier selbst rauszugehen und kaufen mir den Müll ab. Haltet also die Augen offen. Versucht aber auf gar keinen Fall durch die regulären Tore diesen Scheiß mitzubringen. Wenn die euch beim passieren filzen und irgendwas an unregistrierten Waffen finden, dann ist der Keks geknabbert, Freunde und Nachbarn. Aber das muss ich euch nicht sagen, ihr wisst bestimmt wie man sicher wieder in die Stadt kommt. Ich hoffe es jedenfalls für euch.
Wenn ihr Interesse habt und irgendwo Zeugs bunkern könnt, natürlich nicht im Zentrum eines Ganggebiets oder so, dann nehm ich es euch ab. Sollte ich mit meiner Einschätzung falsch liegen, dann vergesst alles was ich gesagt habe.
Bis dahin:
Danke für den Einkauf und beehrt mich bald wieder.
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Unten an den Rand der Zeichnung hatte sie Drudox die Adresse wo er den Stahl für die Klinge abholen lassen konnte notiert ehe sie die Zeichnung aus der Hand gab wobei sie den Spruch mit dem Schneidewerkzeug mit etwas das wie "hab mit sowas mehr umgelegt als du Barthaare hast" klang quittiert um anschließend dem Angebot des Händlers lauschte.
Abgemacht. meinte sie danach nur und besiegelte das ganze mit Handschlag woraufhin sie die erworbenen Waren in ihren Taschen verstaute. Gerade als sie sich zum Gehen wenden wollte kam der Gedrungene mit dem Vorschlag für einen netten kleinen Nebenverdienst.
Kriegskassen können nie zu gut gefüllt sein. Wenn mir ein schönes Stück in die Hände fällt wird ich an dich denken. Und wie bei den Gewehren gilt, dass du dir keine Sorgen um mögliche Vorbesitzer machen musst. meinte die Söldnerin wobei sie wieder dieses Funkeln dass Endrik schon einmal bei ihr gesehen hatte, damals hatte sie kurz darauf die Weißkittel ihres letzten Arbeitgebers nieder gemacht und verbrannt.
Plündern, Brandschatzen und dafür bezahlt werden. Langsam gefällt mir die Gegend. dachte sie sich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen während sie hinter Endrik die Treppe wieder nach Oben stieg.
Wieder auf der Straße angekommen schaute sie zu ihrem Waffenbruder und nickte, nach einem Blick auf die Karte, knapp in die Richtung in die sie mussten um den Abstieg zu beginnen. Laut Karte gab es eine Alternative zu der vorgeschlagenen Route so dass sie nur zwei Seitenstraßen weiter mussten um durch einen alten, als gesperrte markierten, Wartungsschacht auf die gewünschte Ebene zu kommen.
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Ein Jahr später
Ihr erstes Jahr auf Koron war schneller vergangen als sie es erwartet hätte. Dennoch hatte es einige Höhen und Tiefen für sie bereit gehalten: Jobs die irgendwo in dem difusen Bereich zwischen Halblegal und Ketzerisch angesiedelt waren hatten sich mit dem tödlich langweiligen Anstehen vor diversen Behörden, erst um ihr Visum zu verlängern und als diese Verlängerung sich dem Ende näherte für den Erwerb der vollen Bügerrechte, abgewechselt. Immerhin hatte bei den Aufträgen die Bezahlung gestimmt und war prompt nach Abschluss ausgezahlt worden.
Zusammen mit Endrik bildete sie inzwischen ein gut eingespieltes Team bei dem es nurnoch das nötigste an Worten brauchte um sich im Einsatz abzusprechen, meist reichte eine leichte Kopfbewegung oder ein Handzeichen für die Kommunikation unter Beschuss aus.
Da sie ihre Anträge zeitgleich und mit vollständigen Unterlagen inklusive untadeliger Referenzen eingereicht hatten, hatte die Verwaltung ihnen, wohl auch auf Grund ihrer ausgeprägten martialischen Fähigkeiten, Wohnungen im gleichen Habblock zugewiesen. Dieser lag in einem etwas gehobeneren Teil der Makropole und laut einer rechtskräftigen Verordnung mussten Habblöcke in diesem Bereich über einen bewaffneten Sicherheitsposten verfügen. Da dieser Posten jedoch vakant war hatte der zuständige Verwaltungsadept Chandra und Endrik kurzerhand als Nachfolger des verstorbenen Wachmannes eingetragen da ansonsten eine Zwangsräumung und Ortsbegehung zweckes weiterer Nutzung des gesamten Blockes hätte stattfinden müssen. Das dieser Posten unbesetzt war, war der Verwaltung erst seit einem halben Jahr bekannt so dass man hier wirklich von einer Bearbeitung auf dem schnellsten Dienstweg sprechen konnte.
Die Wohneinheiten der Sicherheit des Gebäudes lagen auf Straßenniveau und die Gebäudefront in diesem Bereich hatte man wohl schon bei der Erbauung durch zusätzliche „Zierbögen“ verstärkt und die Bepflanzung am Rand der Straße konnte nur einem normalen Bürger verschleiern dass es sich bei den Pflanztrögen um Fahrzeugsperren handelte. Die 3-Zimmer-Wohnungen selbst waren großzügig geschnitten und konnten, dank verstärkter Wände und Decken, auch als Schutzraum dienen und verfügten neben abgetrennter Küche und Schlafbereich auch jeweils über eine eigene Waffenkammer. Ein Stück weiter den Flut hinuter gab es sogar einen, nur der Sicherheit zugänglichen Trainingsraum der sogar über einen kleinen gut schallisolierten Schießstand verfügte.
Der Habblock selbst lag verkehrgünstig, nur zwei Querstraßen von einem Markt sowie einer Kirche des imperialen Kultes in der einen und einem Schrein des Maschinenkultes sowie einer Haltestelle das öffentlichen Transportsystems in der anderen Richtung.
In all dem Trubel hatte Chandra glatt vergessen sich um diese eine Nachricht die Drudox ihr auf dem Kom hinterlassen hatte zu kümmern. Nämlich die das die von ihr georderte Klinge eingetroffen war und abgeholt werden konnte. Obwohl sie zwischen den Jobs öfters in dem kleinen Waffenladen gewesen war hatten sie beim Fachsimpeln dieses Thema und manchmal auch die Zeit vergessen. Da sie gerade etwas Luft und sonst keine Pläne hatte hatte sie sich ihren Parker genommen und war mit der Bahn bis in die Nähe der Wäscherei gefahren. Da sie wie Endrik einer der wenigen Stammkunden war brauchte sie die Losung nur aufsagen, wenn neues Personal Dienst hatte ansonsten reichte, wie heute auch, ein wissendes Nicken um nach hinten durchgelassen zu werden.
Hey Drudox alter Waffenschieber, wie schaut es mit einer Probefahrt mit dem Panzer oder dem U-Boot aus? meinte sie gut gelaunt als sie den Verkaufsraum, in dem sich nur der Angesprochene und die zum Verkauf angebotenen Waffen befanden, betrat. Während sie zum Verkaufsthresen schritt strich sie mit einem Zeigefinger über die ausgestellten Stücke wobei ein Lächeln ihre Lippen umspielte dass an eine Katze die eine saftige Ratte in die Enge getrieben hatte erinnerte.
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Der Squat blickgte von seiner Arbeit auf und glotzte Chandra mit überdimensionalen Augen an. Diese Entartung wurde behoben, als er die Linsenbrille hochklappte, mit deren Hilfe er feinmechanische Abreiten durchgeführt hatte. Sieh an, sieh an, wenn das nicht meine Lieblingskundin und einzige Leserin meines völlig unterschätzten Strangs im Nexus ist. Er reckte sich und ließ die Knöchel seiner Finger knacken. Dann grinste er sie breit an und tippte sich mit dem Zeigefinger gegen den rechten Nasenflügel. Eine Probefahrt will die Dame? Da kann ihr sicher geholfen werden. Sogar ganz sicher. Aber eins nach dem anderen.
Drudox sprang von seinem Stuhl, was seine Hausratte sogleich ausnutzte und es sich auf der Sitzfläche gemütlich machte, welche vom Hintern des Squats noch angenehm warm war.
Du kommst sicher wegen deinem Käsemesser. Er sprach mit dem Rücken zu ihr, während er in den verkramten Regalen hinter seinem Verkaufstresen herumsuchte. Ist schon vor Monaten fertig gewesen, aber der Ork soll mich beim Scheißen fressen, wenn ich dran gedacht habe, wenn du hier warst. Wo war denn... Eine Schachtel Munition fiel zu Boden und die Patronen klimperten in alle Richtungen. Ach bei den Ahnen... hey. Er hielt einen Schalldämpfer ins Licht und besah ihn sich. Denn hab ich neulich wie blöde gesucht. Er pfefferte ihn zurück in das Chaos. Ah da haben wir es ja. Unter einem angestaubten Stapel aus Waffenmagazinen und Munitionskatalogen zog er eine flache Kiste aus Pressholz hervor.
Drauf prangten diverse Zollstempel.
Drudox klappte sie auf, drehte sie Chandra zu und schob sie durch den Ausgabeschlitz in dem Gitter, der sein kleines Königreich vom Rest der Ladenfläche trennte.
So wie bestellt. Ich hoffe es ist zur Zufriedenheit.
Er ließ seiner Kundin die Zeit, sich die Klinge in Ruhe anzusehen und in der Hand zu wiegen.
Er selbst öffnete sich derweil einen Energiedrink, dessen künstliches Aroma sich penetrant verbreitete.
Vonwegen der Probefahrt, begann er dann übertrieben beiläufig. Ich gedenke tatsächlich in baldiger Bälde mit dem Halb- U-Boot eine... naja sagen wir mal, Spritztour zu machen. Er nahm einen ausgiebigen Schluck um das Ganze wirken zu lassen. Nach Horning werde ich schippern. Ich habe da ein paar Klienten an der Hand, die eine Rückfahrt nach Gohmor brauchen. Sie bezahlen kein Vermögen, aber es gibt mir die Gelegenheit den Kahn auszuprobieren. So richtig, meine ich. Vielleicht nehme ich auch noch ein paar der Pilger mit zurück um die Kasse zusätzlich aufzubessern.
So ein paar Leutchen habe ich schon beisammen. Ein paar Servitoren zum Kohlenschaufeln und auch sonst noch den ein oder anderen. Aber ein zusätzliches Mannschaftsmitglied, dass sich darauf versteht auf Dinge die einem Böses wollen zu schießen, wäre natürlich nicht verkehrt. Er blickte sie über den Rand der Dose an.
Wie sieht denn deine Urlaubsplanung für dieses Jahr aus?
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Sie lies sich Zeit die Klinge zu betrachten. Wie diese in der schlichten Kiste lag. Ihr Blick, mit dem sie das Schwert von der Spitze bis zum Knauf in Augenschein nahm, glich dem mit welchem man einen Liebhaber bedachte. Ihre Hand schloss sich um den mit Groxleder und Draht umwickelten Griff als sie das Falcata aus seinem Bett hob und für ein paar Probeschwünge blank zog.
Schon nach dem zweiten oder dritten Schwung hatte sie das Gewicht und die gewollte Kopflastigkeit der Klinge unter kontrolle während sie zwischen den unterschiedlichen Huten wechselte bis sie wieder in der Ausgangshaltung stand und es mit einem zufriedenen Lächeln zurück in seine Scheide schob.
Sehr gute Arbeit. Auf dich kann man sich verlassen. gab sie ihr Urteil ab.
Das Angebot klingt gut, hier ist ja momentan nichts los. Fast so als hätten die Adelshäuser und Gangs beschlossen sich für unbestimmte Zeit nicht gegenseitig die Schädel einzuschlagen. Steht irgend ein großer Feiertag an von dem ich nichts mitbekommen hab? Sag einfach bescheid wann du los wills, Kapitän Drudox.
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