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Die Eisenbahnstation
#1
Eingang, schön und gut, aber welcher? Sahandra stand mitten in dem riesigen Verkehrsknotenpunkt. Tausende wollten auf den 20 Gleisen von A nach B. Da gerade wohl Schicht ende war, würden wohl auch Feucht fröhliche abstecher nach C und D folgen. Für Tausende normaler Alltag, für Sahandra ein weiterer von Unzähligen Kulturschocks. Auf dem Gleis auf die etwas altersschwache Lock einfuhr warteten sie bereits. Hunderte von Menschen. Unter großen Anstrengungen presste sie sich aus dem Abteil, und blieb stehen.
Beim Reiter und beim Pferd, wie Groß ist das? Als sie 13 gewesen war, nahmen ihre Eltern sie zum ersten Mal zum Hub mit, der größten Stadt auf Ranya. Wie erstaunt sie damals über die großen Häusern gewesen war, und die Hauptstraße, auf der vier Spannwägen nebeneinander fahren konnten. All das hätte hier rein gepasst, zweimal. Sie zwängte sich weiter durch die Massen. Gesprächsfetzten trafen ihre Ohren. Von einem Heiligen Krieg war die Rede, von Verwandten in der PVS, oder einfach davon was für ein Arsch doch der Vorarbeiter war. Zweimal erblickte sie Mitglieder der PVS-Polizei, jedoch hielt sie den Größten möglichen Abstand. Beruhig dich, auf deiner Stirn steht immerhin nicht "Desateur" geschrieben. ermahnte sie sich und ging weiter.
Ein Kiosk war auch schnell gefunden, und ein sehr billiges Kom-Gerät, als auch ein "Gohmor Guardian" wechselten den Besitzer. Als es zur wahl des Eingangs kam, nam sie einfach den Größten, setzte sich auf die sauberste Bank die sie finden konnte und öffnete die Zeitung. Informationen über Dinge die sie nicht kannte, Orte von den sie noch nie etwas gehört hatte und Namen die ihr nichts sagten flogen ihr endgegen, als sie die Zeilen überflog. Es war wieder von diesem Heiligen Krieg die rede und von einer anderen Nation die Rede. Schließlich gab sie es auf, lehnte sich zurück und begann ihnter der geöffneten Zeitung zu dösen, die andere Hand immer noch an ihrer Klinge.
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#2
von hier kommend


Stunden waren vergangen seit sie die kleine Lagerhalle verlassen und sich dann vorsichtig durch das Gewirr der Hütten in Richtung der mittleren Ebenen geschlichen hatten. Doch nun waren sie an ihrem Ziel, der Bahnstation, angekommen. Leonid brauchte erst einmal etwas Zeit um die Sinneseindrücke aufzunehmen und zu verarbeiten. Vor über neun Jahren war er hier zuletzt gewesen, damals als er beschlossen hatte Söldner zu werden. Wenn seinem jetzigen Standpunkt aus gesehen war er damals schrecklich naiv gewesen. Doch der Bahnhof schien sich kein bisschen verändert zu haben. Die Züge waren die Gleichen geblieben, die Menschen, die über die Bahnsteige hetzten und auch die Ausstattung waren scheinbar die Selben, wie vor neun Jahren. Erst nachdem Leonid das alles verarbeitet hatte, war er bereit ihre Kontaktperson zu suchen. Eine Person, die auf einer Bank saß und einen Gohmor Guardian las, sollten sie finden. Das wa leichter gesagt als getan. Überall saßen Menschen, die die entsprechende Zeitung lasen und probehalber jeden mit dem Namen Laura anzusprechen um die richtige Person zu finden war auch keine gute Idee. Das Ganze glich der Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
die beiden Männer begannen damit die Reihen abzuschreiten und jemanden zu finden, der möglicherweise auf die Beschreibung passte. Aber allzuviele Zeitungsleser waren Männer und die Frauen immer zu alt. Aber dann machte Mbele Leonid auf sich aufmerksam, indem er kurz winkte. Die Frau, die ein paar Plätze weiter unter ihrer Zeitung döste, schien vielversprechender zu sein. Zumindest schien sie noch relativ jung zu sein und an ihrer Seite trug sie ein Kurzschwert. Mit einem Nicken macht Leonid deutlich, dass er seinem Kumpel bei der Vermutung die entsprechende Frau gefunden zu haben zustimmte. Gelassen schlenderte er in ihre Richtung, stoppte dann, als er direkt vor ihr stand und ließ seine Sporttasche vernehmlich vor sich auf den gefliesten Boden fallen.
Hier treibst du dich also herum Laura. Bist ja ein richtiger kleiner Spaßvogel, dass du dich vor uns unter deiner Zeitung versteckst. Zum Glück hat Joanna uns schon vor deinen kleinen Scherzen gewarnt.
Grinsend schaute Leonid mit seinen grünen Augen dahin, wo er ihr Gesicht vermutete und schauspielerte das erfreuliche Wiedersehen fast schon ein kleines bisschen übertrieben. Um den Ausdruck der Überraschung noch etwas mehr zu dramatisieren, schob Leonid seine Knautschmütze ein Stück weit höher und waretet dann auf ihre Reaktion.
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#3
Sahandra schreckte hoch als sie den Aufschlag der Sporttasche hörte.
Hier treibst du dich also herum Laura. Bist ja ein richtiger kleiner Spaßvogel, dass du dich vor uns unter deiner Zeitung versteckst. Zum Glück hat Joanna uns schon vor deinen kleinen Scherzen gewarnt.

Sie hatten die Deserteurin aus ihrem Schlaf gerissen. "Ich hab geträumt, was habe ich Geträumt?" Dachte sie sich während sie nach oben schaute. Zwei Männer, die bei weitem besser in diese Umgebung passten als sie, schauten zurück. Der eine, eine Schwarzer Hüne schaute sie ruhig an, doch Sahandra konnte seine Anspannung spüren. Dann wanderte der Blick, ihrer zwei stahlblaue Augen zu seinem Begleiter, jener, der scheinbar sie aufgeweckt hatte und ihre Augen weiteten sich. "Wyll?"
Verstörung und Überraschung mischten sich in ihren Blick. "Seine braunen Haare, doch die Augen, das sind keine Sterne." Ihre Augen schlossen sich und sie richtete sich auf, während sie die nutzlose Zeitung auf den Boden warf. Wyll war Größer, auch sein Lächeln ist falsch. Wyll hat immer nur halb gelächelt wen andere Menschen in der nähe waren." Irgendetwas in ihr schrie auf. Dann sah sie wieder diese Bilder. "Thronverdammte Pferdepisse, wieso musstest du mich daran erinnern, du blödes Arschloch." Dachte sie sich, während sie ihre zu zitternde Hand auf ihr Kurzschwert abstützte. Mit ihrem normalen kalten Blick schaute sie ihn an, und presste betont ruhig ein paar Worte hervor. "Ja, bin ein echter Spaßvogel. Gehn wir." War Joanna ihre Kontaktperson, von der Red ihr erzählt hatte, oder waren die beiden Söldner die den Auftrag hatten sie bei der nächsten PVS-Polizeistation abzuliefern? Sahandra wusste es nicht, jedenfalls würde sie es nicht ertragen dem Fremden mit der übertreibenden Art und der Knautschmütze weiter anzusehen, also presste sie sich an ihm vorbei und ging Los. "Er richt sogar anderes. Dragooner riechen nach Pferden und er nur nach dieser verdammten Stadt. " Sie versuchte sich den Geruch von Pferden wieder in den Kopf zu Rufen, doch alles was kam, waren die Bilder von dem verdammten Pferdekopf, den man Wyll anstelle seines echten Kopfes angebracht hatte. Die Deserteurin wischte sich die Träne, die folgte von dem Gesicht, drauf achtend das es den beiden anderen nicht auffiel. Natürlich konnte er nichts dafür und es wissen ebenfalls nicht, trotzdem wünschte sich Sahandra nichts mehr in diesem Moment als ihm in sein verdammtes Gesicht zu schlagen, einfach nur weil er so aus sah.
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#4
Der verstörte Blick der ihm fremden Frau irritierte Leonid ein Stück weit und ließ ihn ein bisschen zurückweichen. Lag es nur daran, dass er sie aus dem Schlaf geweckt hatte oder steckte da doch noch mehr mit dahinter? Da sie sich aber schnell wieder fing, aufstand und eine ihrer Hände auf dem an ihrer Seite baumelnden Kurzschwert abstützte, verdrängte Leonid seine Überlegungen und nahm einfach mal an, dass sie nur verwirrt war, da er sie aus dem Schlaf geweckt hatte. Das von ihm eben gesagte wurde betont ruhig beantwortet, dann stiefelte die Schöne auch schon einfach los und forderte die beiden Unterstadtbewohner somit indirekt auf ihr so schnell es ging zu folgen. Mbele zuckte mit seinen massigen Schultern und gab Leonid damit zu verstehen, dass er im moment keine Ahnung hatte warum sich ihre Kontaktperson so verhielt. Leonid selbst hob wieder seine Sporttasche auf und zeigte Mbele mit einem kurzen Nicken seines Kopfes an, der Frau zu folgen. Sie mag anscheinend keine Scherze. Naja, der von eben war ja auch nicht wirklich gut. Wir sollten lieber wieder zu ihr aufschließen, nicht dass wir sie hier im Gedränge verlieren.
Mit einer Mischung aus Schlurfen und halbherzigen Dauerlauf holte Leonid Sahandra wieder ein und ging links von ihr. All sein übertriebens Verhalten von eben gerade war verschwunden und wenn er nicht weiterhin seine Mütze getragen hätte, hätte man ihn für einen der vielen anderen Leute halten können, die gerade versuchten ihre Züge zu erreichen. Während des Gehens drehte er sich minimal in Richtung von Sahandra und im Gegensatz zu eben war sein Gesicht jetzt völlig ausdruckslos, wie als würde er gerade geistig nicht ganz da sein.
Du hättest dir bei der Begrüßung wenigstens ein bisschen Mühe geben können. Herzlichkeit hatte ich ja keine erwartet, aber wenigstens den minimalen Versuch von vorgespielter Freude. Mein Kontakt hat mir erzählt, dass du genauso wie meine Wenigkeit und Freund erst einmal von der Bildfläche verschwinden müssen. Und das geht eher schlecht wenn du patzig bist und einfach wegrennst. Oder brauchst du uns nicht und weißt selbst ganz genau wo du dich im Moment erst einmal verbergen kannst?
Leonids Sporttasche wechselte von der rechten in die linke Hand, damit er Sahandra die zuerst Genannte in einer halbwegs freundschaftlich gemeinten Geste hinhalten konnte.
Also auf gute Zusammenarbeit?
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#5
Sahandra war, ohne wissen wohin einige Meter vor den beiden hergelaufen, bloß weg von den beiden anderen. Dann wurde ihr wieder bewusst das sie die beiden brauchte, und senkte ihre Schritte. Sie lies zu das der Braunhaarige sie einholte. "Er kann nichts dafür. Sei nicht so verdammt dumm, Mädchen. Du hättest dir bei der Begrüßung wenigstens ein bisschen Mühe geben können. Herzlichkeit hatte ich ja keine erwartet, aber wenigstens den minimalen Versuch von vorgespielter Freude. Mein Kontakt hat mir erzählt, dass du genauso wie meine Wenigkeit und Freund erst einmal von der Bildfläche verschwinden müssen. Und das geht eher schlecht wenn du patzig bist und einfach wegrennst. Oder brauchst du uns nicht und weißt selbst ganz genau wo du dich im Moment erst einmal verbergen kannst? Natürlich wusste sie das nicht. Noch einmal schaute sie ihm Kurz in das Gesicht. Zu ihrer Erleichterung war nichts mehr von Wyll zu erkennen, nur dieser Fremde Mann, der völlig ausdruckslos zurückschaute. "Nein, wen ich nicht bald irgentwo richtig schlafen kann, breche ich noch zusammen.":dachte sie sich. Ihr Körper war die Klinisch saubere Umgebung des Frachters gewöhnt, nicht die zig-fach wieder aufbereitete Luft dieser monströsen und für die Ranyanerin ziemlich einschüchternen Stadt. Das Fieber durfte wieder gestiegen sein. Sie öffnete ihre Hosentasche und zog das Röhrchen mit den Tabletten hervor nahm eine und packte es weg. "Ich hab beim verdammten Großen Pferd und seinem Heiligen beschissenden Reiter keine Ahnung wem du und dein Größer ans Bein Gepisst habt und erhlich es interessiert mich auch nicht. Ich brauch dich nicht zu begrüßen, die die euch jagen kennen mich bestimmt nicht, und eure Namen brauch ich auch nur für die nächste Zeit. Ich brauch eure Hilfe, für den Anfang wahrscheinlich mehr als ihr meine. Ich Arbeite gern mit euch zusammen, aber verdammte Pferdescheiße, mach mir keine Vorschriften mehr." "Ich hab in nem verdammten Krieg gekämpft, die Glorreichen Gefährten überlebt und trotzdem behandelt er mich wie ein Kind. Und genau deshalb weil ich auf dieser Verdammten Welt eins bin. Sahandra schlug im Laufen in die angebotene Hand ein, das Fieber dürfte man ohne Probleme spüren können. "Laura, mehr braucht ihr nicht wissen, wie darf ich dich und deinen Kumpel nennen?"
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#6
Scheinbar hatte ihre neue Begleiterin heute nicht ihren besten Tag, so wie sie sich aufführte. Hoffentlich würde sie nicht die ganze nächste Zeit so drauf sein. Das wäre dann ja gar nicht mehr auszuhalten. Und schluckte sie auch noch diese Tabletten, bei denen sicherlich nur der Imperator wusste wofür sie gut waren. Für einige Momente lang wurde das Gedränge dichter, als die Passagiere mehrerer Züge sich im Eingangsbereich und Leonid beschleunigte sein Tempo etwas um vor Sahandra zu laufen. Wie ein Eisbrecher bahnte er sich und den Beiden hinter ihm folgenden einen Weg durch die Menge nach draußen auf den Bahnhofsvorplatz. Ihre harschen Worte kommentierte er mit einem resignierten Schulterzucken. Du musst nicht so rumfluchen. Ich habe schon verstanden was du uns damit sagen willst. Ich bin schon vielen Leuten wie dir begegnet. Dort unten. Er zeigte mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand auf den Boden. Für jemanden der noch niemals in einer Makropole gewesen war, musste diese Geste ziemlich bescheuert aussehen. Jedenfalls solange er nicht wusste was mit diesem „Unten“ gemeint war. Die härtesten Jungs und Mädels, die das Universum jemals hervorgebracht hat. Als so etwas haben sie sich selbst bezeichnet. Meinten sie bräuchten keine Ratschläge, wüssten ja schließlich schon alles. Jetzt sind sie alle tot. Oder hast du jemals einen von denen wieder gesehen Mbele? Bis jetzt noch nicht. Wird sich in nächster Zeit auch wahrscheinlich nicht ändern. Die Äußerungen der beiden Männer klangen fast schon wie eine Drohung, auch wenn sie eher unbeabsichtigt war. Ist ja nicht so, als ob ich ihnen ganz genau vorgeschrieben habe wie sie sich verhalten sollen, aber zumindest einige Dinge sollte man schon beachten. Hat man dir denn eigentlich schon von den Waffengesetzen in unserer schönen Stadt erzählt? Nicht dass du dich wunderst, warum hier fast jeder Mensch ne Knarre besitzt. Wichtigste Regel ist also nicht zuviel rumzustressen, sonst kannst du dich schon einmal nach einem Bestattungsunternehmen umschauen. Sonst gibt es nur die üblichen Dinge, die man in einer Makropole beachten sollte und die ich dir wenn du möchstest gerne erklären kann. Kannst dir dabei aber Zeit lassen, denn so wie es bisher scheint werden wir gezwungenermaßen einige Zeit im selben Boot sitzen.
Und auch wenn sie eben gerade rumgeschimpft hatte, schlug die Söldnerin jetzt ein und Leonid merkte dabei, dass ihre Hand wärmer war als die eines gesunden Menschen.
Laura, mehr brauchen wir nicht zu wissen. Haben wir verstanden. Leonid wanderten bei den ausgesprochenen Worten ein kleins Stück nach oben, fast schon als wollte er Sahandra ein bisschen damit aufziehen. Wir heißen... Mbele. Genau Mbele und ich bin Leonid.


Hier gehts weiter

Sry, dass es länger gedauert hat.
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#7
<-- Quartier E 56

Die Fahrt hierher war ereignislos gewesen was vor allem daran gelegen hatte dass er bis der Automatikzug in die Makropole einfuhr der einzige Passagier gewesen war. Dann waren nach und nach Imperiale zugestiegen, hauptsächlich Personal jener Gesellschaft die für diesen und andere Züge zuständig waren. Nach einem Blick auf ihn wie er da reglos mit einer Metallkiste neben sich dagestanden hatte während ein Servoschädel in langsam umkreiste hatte für ein paar Augenblicke zu ein paar Error-Meldungen, oder auch Irritation, bei ihnen geführt ehe man sich wieder gefasst hatte. Keiner hatte ihn angesprochen oder sich in seine Nähe gestellt und gesetzt. Einige hatten sich immer wieder an die Ohren gefasst und schließlich noch mehr Abstand zwischen ihn und sich gebracht. Über Nichtaugmentierte konnte er sich immer wieder wundern, das Rauschen seines Vocoders war doch beruhigend. Schließlich hielt der Zug mit kreischenden Bremsen im Bahnhof. Seine Kiste aufnehmend trat er nach draußen auf den Bahnsteig und machte einen Schritt zur Seite um den Anderen Platz zu machen. Es war jetzt 6:00:30 und das Areal war brechend voll mit Menschen die auf dem Weg zur Arbeit waren oder diese beendet hatten. In einer Makropole waren die im Slang des Volksmund als Rush Hour bezeichneten Verkehrsspitzen eigentlich Dauerzustand, aber Gohmor war noch nicht ganz so groß weshalb sich diese noch als stetig anschwellende Welle des Menschenaufkommens äußerten. Angesichts der Massen an so organischer Imperialer merkte Sindri einen deutlichen Anstieg seines Natürlichen Schutzinstinkts. Sich mit einer gedanklichen Litanei wieder beruhigend wandte er den Kopf hin und her und nahm die Eindrücke der großen Halle mit ihren zwanzig Gleisen in sich auf. Sein Blick fiel wiederholt auf die anderen Züge die für den makropolinternen Verkehr zuständig waren. Er erkannte sie sofort als Dampfzüge und je mehr er von ihnen sah umso stärker stieg ein Anflug Temporär gesteigerten Willens zur Vernichtung der Feinde Omnissiahs in ihm auf. Als Lumine fielen ihm augenblicklich die zahllosen Schwachpunkte in ihrer Konstruktion auf. Wenn er Einblick in die Konstruktionspläne hätte würde er hundertprozentig die Hände über dem Kopf zusammenschlagen aber auch so reichte der Anblick aus dass er ernsthaft überlegte sich das nächste Personalmitglied zu greifen und mithilfe seiner Electoo-Induktoren knusprig zu grillen für dieses Sakrileg gegen die Antriebskraft. Überall leckte es, quollen Dampfahnen hervor, sorgten schlechte Konstruktion, Materialmängel oder schlicht ungenügende beziehungsweise nicht erfolgte Wartung für ineffizente Energieübertragung. Sindri bezweifelte nicht dass eine Abordnung seines Standes in einer der Werkshallen des Zugverkehrs wüten würde wie die imperiale Inquisition unter Ketzern und Verdächtigen und die Blaupausen einer fundamentalen Überarbeitung und Effiziensoptimierung unterzogen werden würden. Wenn in Magnus Rega die Arbeit des Logis abgeschlossen oder zumindest in den allerletzten Phasen war würde sich sicherlich die Gelegenheit bieten einen Antrag zu stellen dass sich die entsprechenden Stellen im Getriebe des planetaren Mechanicus zumindest der schier blasphemischen Baupläne annahmen.

Er riss sich davon los und widmete seine Aufmerksamkeit dem Gleis direkt gegenüber. Die Ströme der Passanten die in die eine oder andere Richtung strebten ließen einen gewissen Freiraum an diesem Teil des Bahnsteigs auch wenn sie alle auf die Gleise schielten. Dort wartete bereits die Blaine-Einheit 09 17. Das Gefährt stand mutterseelenallein dort, der Motor ausgeschaltet, die Türen verschlossen und harrte seiner zweiköpfigen Besatzung. Das Schienenfahrzeug unterschied sich so sehr von dem Automatikzug hinter ihm wie dieser sich von den Dampfzügen unterschied. Kein Wunder dass die Imperialen gafften. Bruder Techarchäologe Hector Aruken war noch nicht da was nur bedeuten konnte dass eine Unwägsamkeit des Makropolverkehrs sein Erscheinen verlangsamte, er würde ihn direkt neben der Zugangstür zum Segment der Wohnquartiere erwarten. Als er sich durch die Menge schob in der ihm Einzelne oder kleine Grüppchen tatsächlich Platz machten schwebte Brokkr an seine Seite, einige Lämpchen rund um die Bioniken in den Augenhöhlen hektisch am Blinken. Er ließ sich auf seiner Schulter nieder und schob einen Verbindungsmechandriten unter seine Robe um sich in eine Schnittstelle einzuklinken. Die Daten die er übermittelte jagten Sindri einen Schauer über den Rücken. Die beiden Bahnstege links und rechts der Blaine-Einheit lagen je hundert Meter nach oben und unten unter einen lückenlosen Raster von Auspexabtastungen und vereinzelten Zielerfassungen. Je näher er dem Zug kam umso mehr davon legten sich auf ihn und als er nur noch einen Meter vom Freiraum entfernt war registrierte Brokkr ein volles Dutzend die auf seinen Kopf zielten und ein Weiteres dass auf auf jenen Bereich ausgerichtet war in dem sein Brustkorb ins freie Schussfeld kommen würde. Dann betrat er den Freiraum und nach exakt zwei Sekunden wurden die Zielerfassungen entfernt. Dafür erklang ein Knistern und eine lobenswert emotionslose Maschinenstimme erklang über Brokkrs internes Kom in seinem Ohr. "Ave Deus Mechanicus, Lumine Sindri //sigmaNyRho774652476091." Dann tauchte plötzlich über eine externe Verbindung ein Datenpakt in seinen Speichern auf. "Möge Er sie bei ihrem Werk beschützen. Teil des Gottes, Teil des Reichs Zögernd öffnete er die Datei nachdem die Komverbindung wieder getrennt war und stellte fest dass sie den Konstruktionsplan, eine Materialliste und sämtliche weiteren Informationen von Blaine-Einheit 09 17 enthielt. Wann um wieviel Uhr an welchem Ort von welchem Techpriester, Servitor und Maschine mit welchem Bauteil die Konstruktion begonnen wurden war. Was und wieviele Schrauben und Nieten verwendet worden waren. Wie viele Liter Lackierung und Farbe verwendet worden waren, ja sogar deren chemische Formel, Chemikalien & Mischverhältnis und und und. Die Informationen die er von Kins erhalten hatte waren natürlich Teil der allgemeinen Information bis auf die Sache mit dem Privatkanal zu ihr, der betreffende Abschnitt zwar mit einer nur für ihn bestimmten Autorisierungsstufe zensiert worden. Interessanterweise besaß der Text über das Quartier für Bruder Arkuen einen codierten Anhang den er nicht einsehen konnte. Als er die Datei wieder schloss und in einen passenden Ordner verschob stellte er fest dass ein in sie eingearbeiteter Code sie nicht nur Passwortschützte sondern auch ein Tarnprogramm den Empfang, das Öffnen & Schließen und den Verschiebungsverlauf verschleierte. Mit unter seiner Maske gerunzelter Stirn trat er neben die Tür, das Ganze reihte sich in die Verkettung merkwürdiger Umstände wie der zuvor verborgenen Erinnerung.

Die Schritte waren dem Rhythmus der umgebenden Menschenmenge angepasst und die sie verursachenden Füße und Beine zusätzlich modifiziert worden um maximale Unauffälligkeit zu gewährleisten. Mit einer kleinen Kurskorrektur wurde die Verteilung innerhalb der Ströme und Wirbel der Passantenmasse ein weiteres angeglichen damit die Mitglieder des Kaders weiterhin ihre Positionen und Abstand zur Zielperson hielten. Vor, hinter und neben ihm, immer so dass sie vor visueller Entdeckung geschützt und gleichzeitig in ständigem Sichtkontakt beziehungsweise Eingreifweite waren. Also genau so wie es der Fall war seit er am Weißen Palast unbmerkt in die Mitte genommen worden war. Die typischen Rüstungen, Helme, Antennen und Implantate waren gegen eine organische Maskerade, schannhemmende und täusche Materialien und Gerätschaften zur subtilen Tarnung und Täuschung ersetzt worden um die Heimlichkeit zu gewährleisten. Interaktive Zielerfassungen und Passivauspexe taten ihr übriges um Zielperson und mögliche Bedrohungen in der Menge stets unbemerkt zu kontrollieren und zu markieren. Als sich der tunnelartige Gang zur Bahnhofhalle öffnete und die Zielperson noch fünfkommazweifünf Meter von der Demarkationslinie von Beidem entfernt waren legten sich ebenso wie um die Blaine-Einheit nun ebenfalls angepasste Auspexabtastungen und Zielerfassungen präfentiv über den Bereich um sie in Empfang zu nehmen. Als diese Bahnsteig 5 Gleis5/6 betrat hatte der Kader schon eine unauffällige Anordnungsanpassung vorgenommen und weitere Zielerfassungen wurden aufgeschaltet. Noch mehr als Techarchäologe Hector Aruken den Freiraum betrat und Lumine Sindri begegnete. Erst als die Begrüßung der beiden Techpriester Entwarnung gab löste sich der Kader ungesehen auf und seine Mitglieder verschwanden still und heimlich in der Menge, wurden die Abtastungen und Erfassungen deaktiviert und dann zogen sich die Schützen so unbemerkt wie sie gekommen waren von ihren Feuerpostionen zurück. Das Einzige was noch auf die Anwesenheit mehrer Trupps Skitarii hinwies waren Sindris Erinnerungen und eine verschleierte an einen marsianischen in Magnus Rega befindlichen Magos gesendete Statusmeldung der Eskortierungs- & Observierungsmission.

++++ Erfolg: Hundert Prozent
Tod 2. Zielperson: Negativ
Kollateralschäden/Neutralisierung störender Subjekte: Null
Eliminierung bestätigter Bedrohungen: Null
Geschätzte Bewahrung der Geheimhaltung: Hundert Prozent
Bestätigte Bewahrung der Geheimhaltung: Hundert Prozent
Gedanke des Tages: "Gelobt sei der Maschinengott für seine Schützende Hand." ++++
Name: Sindri
Rasse: (Mensch)
Alter: Geboren vor 352 Jahren
Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
Zugehörigkeit: Adeptus Mechanicus
Ausrüstung: technische Ausrüstung, Beinschutz, Laserpistole
Kontostand: 2000 Schekel
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#8
<-- Der Glasssaal

Der Weg vom Weißen Palast hinunter zum Bahnhof war glücklicherweise ohne große Probleme verlaufen. Anders als in unteren Ebenen oder gar dem Untergrund der Makropolen, wo der Adeptus Arbites sich bestenfalls unregelmäßig und wenn dann nur in Bataillonsstärke blicken ließ, gab es in den oberen und mittleren Bereichen regelmäßige Patrouillen, die für ein relativ hohes Maß an Recht und Ordnung sorgten. Der notorisch kurze Geduldsfaden der Truppenführer und der schnelle Griff zum Schockstab taten waren berüchtigt genug, dass sich nur die wenigsten mit ihnen anlegen wollten. Auf dem Weg hinunter zur Station war er zwei Gruppen von ihnen begegnet und zwar jedes Mal grimmig gemustert, jedoch glücklicherweise nicht behelligt worden.
Es wurde allmählich hell, als er am Bahnhof von Gohmor ankam und sich seinen Weg durch die morgendliche Masse an Männern und Frauen bahnte, die zu tausenden von oder zu den Gleisen drängten. Hector musste sich einen Moment orientieren, bevor er die passenden Schilder fand, die ihn zu den Sonderplattformen führte wo laut seiner Instruktionen der Blaine auf ihn warten sollte. Während seiner Odyssee durch die Hallen betrachtete er die verschiedenen Schienenfahrzeuge, die hier ein- und ausfuhren. Während auf den großen Linien moderne Magnetbahnen verkehrten, wurden für einige kleinere Strecken tatsächlich noch kohlebetriebene Zugmaschinen eingesetzt. Die Heterogenität der Maschinen brachte ihn zum Schmunzeln; So archaisch und ineffizient die Technik auch sein mochte, die Tatsache, dass sie nach wie vor auf so vielen imperialen Welten ihren Nutzen fand sprach für ihre Zuverlässigkeit und Beständigkeit, zwei Eigenschaften, die Hector besonders schätzte.
Je weiter er kam, desto lichter wurde das Gedränge und er konnte sein Tempo ein wenig beschleunigen. Schließlich bog Hector um eine Ecke und sah den massiven Panzerzug wenige hundert Meter das Gleis entlang. Er stieß einen beeindruckten Pfiff aus. Der stählerne Koloss war in der Tat ein Zeugnis hoher Ingenieurskunst und während er den Bahnsteig entlangschritt, nahm er sich die Zeit, alle sichtbaren Details mit seinem augmentierten Auge zu begutachten. Der Artisan in ihm konnte nicht anders als die sorgäfltige Verarbeitung der externen Sensoren, die sauberen Schweißnähte und die Qualität der Bewaffnung mit einem anerkennenden Lächeln zu quittieren. Unter normalen Umständen diente eine derart kostspielige Maschine vermutlich zum gesicherten Transport hochrangiger Techadepten. Sofern es Kins Plan gewesen war, den Ergebnisdruck durch hohe Investitionen zu erhöhen, war ihr dies definitiv gelungen...
Erst als er den Zug erreicht hatte sah Hector den maskierten Priester, der im Schatten neben einer der Türen stand und in Gedanken versunken schien. Zwar hielt er nicht viel von der Angewohnheit vieler seiner Brüder, ihre Gesichter auch in geneigten Klimas zu verbergen, aber er hatte sich schon früh daran gewöhnt. Mit einer leichten aber respektvollen Verneigung trat er an Sindri heran. „Sei gegrüßt, Bruder Lumine. Möge die Antriebskraft eure Taten lenken.“ Begrüßte er den Elektro-Priester mit angemessener Förmlichkeit. Zwar wusste er noch relativ wenig über seinen Begleiter, aber das Ausmaß seiner Augmente und Prothesen ließ eine deutlich längere Dienstzeit vermuten und zumindest in seinem Orden legten ältere Adepten einen hohen Wert auf die Beachtung der Senioriät. „Schwester Kins, informierte mich bereits, dass ihr mir bei meinem bescheidenen Unterfangen beistehen würdet und ich weiß diese Mühe sehr zu schätzen.“ Während er sprach war Nand auf seine gewohnte Position über seiner linken Schulter zurückgekehrt und musterte nun den andern Priester und seinen Artgenossen mit der passiven Kuriosität einer Katze, die nicht recht weiß, was sie von einer unbekannten Person halten soll.
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#9
Noch während Hector die Initiative zu Begrüßung des anderen Priesters ergriff, tastete der Maschinengeist des Zuges den Neuankömmling ab und fand eine Übereinstimmung mit den Daten, die man ihm zum designierten Kommandanten der kommenden Mission eingespeist hatte.
Der zweite Angehörige des Kultes war natürlich auch gescannt und erkannt wurden und nach der ersten Öffnung des Zuges würde er ohne Probleme den Blaine betreten können, doch das Protokoll sah vor, dass der Kommandant der Erste war, dem Zugang gewährt wurde. Als eben dieser sich jetzt auf fünf Meter genähert hatte, glitt die Iristür auseinander und stieß fauchend statische Atmosphäre aus, welche sich in Dampf niederschlug, als das hermetische Innere der Schleuse Ausgleich mit der Umgebung vollzog. Dadurch suchte die Spitze dessen, was menschliche Technologie vermochte, den Schulterschluss mit den simplen Dampfzügen der Umgebung, mit diesen Kompromissdinosauriern aus Preis/Leistung. Wenn auch nur scheinbar.
Die Systeme im Inneren wurden aus dem Ruhemodus erweckt durchliefen die üblichen Selbstanalysen. Hector Aruken war autorisiert Zielkoordinaten einzugeben, woraufhin das System die effizienteste Strecke ermitteln würde. Auch Verbindungen zu anderen Datenspeichern konnte der Kommandant anordnen, um auf diese Weise Erkenntnisse zu gewinnen, ohne den schützenden Kokon des Zuges zu verlassen. Freilich würde dies eher die Ausnahme denn die Regel sein. Die Recherche umfasste voraussichtlich Archive, die über keinen Anschluss an den Nexus verfügten, in denen Informationen auf Disks, Kristallen oder Pergament gesammelt wurde.
In diesem Fall konnte die Ausrüstung des Zuges dennoch hilfreich sein, vorausgesetzt die Techpriester waren im Stande den Datenspeicher, wie er auch immer aussehen mochte, zu requirieren. Es gab Technik an Bord, die ein Buch mit 1000 Seiten in wenigen Minuten lesen und nach vorher definierten Informationen durchsuchen konnte. Ähnliche Anlagen existierten für die meisten anderen, gängigen Medien und selbst für ungewöhnliche Formate war der Maschinengeist befähigt ein entsprechendes Programm zu kreieren.

Ein kaum hörbares Brummen, hervorgerufen von den Antriebsgeneratoren, hüllte die Blaine-Einheit 09 17 ein, nachdem sie ihre Begrüßungen abgegeben hatte. Mit der Geduld der Unsterblichkeit wartete sie darauf, dass beide Priester eintraten.
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#10
Sein Kollege und für die Dauer der Mission quasi Vorgesetzter ergriff die Initiative bei der Vorstellung und Sindri erwiderte die Verbeugung während er die Hände zum Zahnrad verschränkte. Ave Deus Mechanicus Bruder Archologe. Eure Information ist korrekt, auch wenn die Natur eurer Arbeit nicht mein Fachgebiet ist und mein Beitrag somit nicht so effektiv sein wird ist es mir eine Ehre ihn leisten zu können. Und das meinte er ehrlich denn auch wenn sein persönlicher Auftrag ein Anderer war ging es vordergründig ja immer noch um Wissen und alte Technologie. Brokkr schwebte langsam ein Stück vor und fuhr einen Mechandriten aus um seinen Artgenossen mit einem neugierig fragenden Brummen azustupsen und Sindri fing ihn mit einer Handbewegung ein. Dem beleidigt surrenden Servoschädel besanftigend die Schädelplatte tätscheld bückte er sich um seine Kiste aufzuheben. Die Tür des Blaine hatte sich bereits geöffnet und als Missionkommandant würde Hector zuerst einsteigen dürfen und müssen. Er rechnete schon mit den Wahrscheinlichkeitsprozenten ob das erste Ziel noch innerhalb Ghomors lag oder ob sie die Makropole schon gleich zu Beginn hinter sich lassen würden. Zudem musste er sich nun konkrete Gedanken darüber machen wie er die Arbeit an seinem persönlichen Auftrag angehen konnte.
Name: Sindri
Rasse: (Mensch)
Alter: Geboren vor 352 Jahren
Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
Zugehörigkeit: Adeptus Mechanicus
Ausrüstung: technische Ausrüstung, Beinschutz, Laserpistole
Kontostand: 2000 Schekel
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