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Banks zwengte sich wieder einmal in einer für ihn fast schon grundsätzlich zu kleinen standard großen Sitzschale des Imperiums herum. Es war fast jedesmal unmöglich für ihn, eine angenehme Sitzhaltung in den Schalen für ihn zu finden. Sollte ihnen eine holprige Fahrt bevorstehen, würde die gleich nochmal unangenehmer für den massigen Halbcatachaner werden, als für die übrigen. Banks freute sich nicht sonderlich auf diesen Trip. Und abgesehen davon, dass er bei jedem Einsatz das Risiko einging, sein Leben zu verlieren, freute er sich auch nicht auf diesen Einsatz. Man hatte ihm eine ihm total fremde Schusswaffe gegeben, mit der er bisher weder Gelegenheit hatte zu üben, noch jemals vorher jemanden damit schießen zu sehen. Banks kam sich ein wenig dumm vor. An der Waffenausgabe gestern hatte man ihm gesagt, dass diese Waffe sich ähnlich einem Standardlasergewehr verhalten würde. Gut, rudimentäre Ähnlichkeiten gab es da schon. Waffenform waren relativ ähnlich: Es gab einen Griff, einen Schaft, einen Lauf, eine Magazinkammer in die man das Magazin einführen musste, eine simple Zielvorrichtung, verschiedne Schussmodi... aber darum ging es Banks ja auch gar nicht. Der Gefreite wollte lieber wissen, wie schnell das Projektil aus der Waffe gestoßen wurde, wie hoch nicht die theoretische, sondern die selbst gefühlte Schussfrequenz war, wie er die Waffe vorhalten musste, wie präzise sie war, wie schnell die Munitionskammer leer war. Das waren alles Dinge, die ein Soldat im Kampf besser vorher schon wissen sollte, als nacher dumm dastehen zu müssen. Es würde alles schlichtweg Munition und Zeit kosten, sich im Kampf mit der Waffe vertrat zu machen. zeit die im Gefecht äußerst kostspielig war und die er vielleicht gar nicht haben würde. Er richtete ein Stoßgebet an den allmächtigen Imperator, dass er ihn beschützen möge.
Banks hatte zwar eine Projektile verschießende Pistole, aber war dies eine reine Kurzstrecken-, beziehungsweise Nahkampfwaffe. Präzise und vor allem tödliche Schüsse auf Distanz, was ihm e schon nicht lag, mit einer ihm fremden Waffe, fand er, war eine Zumutung für die Soldaten, die dabei trotz etwaiger Erfahrungen im Feld ihr Leben unnötig aufs Spiel setzen mussten. Banks konnte sich jedesmal über Heeres- und Truppenleitungen aufregen. Immerhin war er froh, dass er seine Nahkampfausrüstung bei sich hatte, mit der er sobald möglich in sein Gebiet zu seinem Vorteil wechseln konnte. Sein großes Kampfmesser an der linken Hüfte, die Pistole an der rechten, sein pryarchisches Kampfmesser im Stiefel, sein koronisches rechts rückseitig an seinem Gürtel. Ansonsten gab es nur noch eine weitere Sache, die ihn an dem gesamten Unterfangen störte. Und er guckte sie sich mit ledienschaftslosen Blicken an:
Wenn jetzt blos noch dieser Gruppenführer nicht wäre...
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Die Soldaten luden die Chimären ab und die Toten bettete man in Zinksärge um. Die Verletzten wurden in den Sanitätsbereich gebracht. Nur weil sie in ihrer Heimatkaserene waren bedeutete das für die Soldaten noch lange nicht das sie Dienstschluss hatten. Kampfhandlung hin oder her, es gab Pflichten die über Erschöpfung und Trauer standen. Die Schützenpanzer mussten gereinigt und gewartete werden, die Munition ausgelagert und verschlossen. Genau wie Waffen und Körperpanzerung. Nach gut drei Stunden waren alle diese Aufgaben erledigt. Der Leutnant war derweil beim Major gewesen und hatte ihm Bericht erstattet. Gern hätte Klein seinen Männern ein paar aufmunternde Worte zugesprochen, ihnen gesagt das er stolz auf sie sei. Doch der Major hatte viel zu tun. Eine ganze Schiffsladung Granaten war verschollen und Ersatz kam erst in zwei Wochen. Dann hatte es eine Schlägerei in der Kantine gegeben. So schnell gewöhnten sich Männer verschiedener Herkunft eben nicht aneinander. Obendrein erwartete er heute eine Delegation von Valhalla. Eine Sache von einiger Wichtigkeit da der Gouverneur persönliches Interesse an dieser Geschichte hatte und daher ein Reibungsloser Ablauf unabdingbar war. Die Zehnte war mitten in ihrer Geburt und es traten die üblichen Komplikationen auf. Dennoch war Klein froh darüber das der Kampf, von dem ihm der Leutnant soeben berichtete hatte, siegreich für sie ausgegangen war. Nicht auszudenken wenn dieser Einsatz ein Fiasko geworden wäre.
So war es einer der Kommissare der den Männer mitteilte das sie wegtreten durften. Eine Stunde früher als regulär. Ein Zugeständnis an ihre Leistung. Nun stand es ihnen frei wie sie den Rest des Tages nutzten.
Während sich der Trupp zerstreute kam ein Obergefreiter zu Banks.
He Kamerad! Der Halbcatachaner drehte sich zu dem Mann um. Major Klein will dich morgen früh in seinem Büro sprechen. Was er will hat der Alte nicht gesagt, musst dich also überraschen lassen.
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Lysander beobachtete seine Männer eine Weile während diese die Chimären räumten, säuberten, entluden und für den nächsten Einsatz übergabefertig machten. Da ein baldiges Ende dieser Tätigkeiten nicht in Sicht war, verließ der Fahnenjunker seine Einheit vorläufig, um schon einmal zu rapportieren. Vorläufig zumindest. Es bedarf ja schließlich immer einer schriftlichen Fassung für die Akten.
Niemand verlässt die Garagen ohne Erlaubnis einer befugten Person bis ich zurück bin. Bei Notfällen findet man mich in meiner Stube oder im Büro des Majors ! Weitermachen !
Lysander stapfte ab. Er hasste Berichterfassung. Sie war reine Zeitverschwendung . Sollten diesen Job doch andere erledigen.
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Zwei Stunden später war der Papierkram erledigt und abgesegnet gewesen. Er hatte bereits erfahren, dass ein Komissar seine Männer gerade eben vom Dienst entlassen hatte. Er war schließlich bei der Befehlsübergabe des Majors via Funk an den im Garagenbereich Dienst führenden Komissar im Büro anwesend gewesen. Gefallen hatte es ihm nicht, aber hatte diesen Erlass zähneknirschend herunterschlucken müssen. Nun befand er sich auf dem Rückweg um seine Männer abzufangen und siehe da, dort drüben waren sie; traten gerade auf den Appellplatz. Die wollen doch eine Eliteeinheit darstellen. Ich glaube die kennen unser Übungsarreal noch nicht !
Abend die Herren und stillgestanden ! Ich habe noch etwas für Sie. Gehen Sie jetzt auf ihre Stuben, essen Sie etwas und säubern Sie ihre Ausrüstung. Schäden sind der Zentrale zu melden und für adequaten Ersatz binnen zwei Tagen zu sorgen ! Dienstwaffen sind dort ebenfalls abzugeben ! Sollte durch meine Persönlichkeit oder die eines anderen höherrangigen Kontrolleurs bei Ihnen unerlaubter und/oder unregistrierter Waffenbesitz festgestellt werden, so wird es für Sie Konsequenzen haben. Privatwaffen sind, sofern noch nicht geschehen, anzumelden ! Um 2030, in einer halben Stunde also, Antritt wieder hier ! Dann wird eine kurze Trauerzeremonie von Seiten der Einheit abgehalten. Danach haben sie eine halbe Stunde zur freie Verfügung und um 2130 geht es mit Ihnen zur Übungsplatzerkundung. Wenn Fragen sind, werden diese dort gestellt. Wer von ihnen meint unpünktlich sein zu müssen, der wird von mir einen Gepäckmarsch auferlegt bekommen, an dessen Ende er auf dem Zahnfleisch angekrochen kommt. Wegtreten !
Ohne auf eine Reaktion zu warten drehte sich Lysander um und begab sich zu seiner Offiziersunterkunft. Er dachte sich, dass es an der Zeit war, sich mit seinem Großonkel in Verbindung zu setzten. Vielleicht wusste er ja einen Weg aus diesem barbarischen Loch, um eine Sprosse der Karriereleiter mehr zu erklimmen. Er hasste diese übelriechenden Barbaren !
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Inzwischen war es gemäß dem tickenden Chronometer an ihrem Unterarm, knapp 21:20 geworden. Sie hatten den größten Teil eines ohnehin lauen, ereignislosen Nachmittags mit der Errichtung ihres einstweiligen Quartiers verbracht, diverse persönliche Gegenstände sicher verstaut, sowie einen dicken Ordner mit den wenigen vorhandenen Akten ihres “Neuen Zuges” katalogisiert. Gerade mal ein bescheidenes Viertel aller verzeichneten Gefreiten wies sauber geführte Papiere auf, andere waren mit kurz, stichwortartigen Vermerken sinnlos in die Länge gestreckt worden, oder gar vollkommenen nutzlose Angaben seitens irgendwelcher “Behörden”. Während wenigstens über einen überaus dürren Kreis gohmorianscher Elite Verhalten, Fähigkeiten sowie detaillierte Lebensläufe vorlagen, war dies im Regelfall eher die Ausnahme. Besonders jene halb ausgerotteten Regimenter irgendwelcher ihr bisher unbekannter Systeme, schienen in dieser Richtung überhaupt nichts zu besitzen. Absteigend nach dem Alphabet verzeichnete sie Randnotizen, übertrug dieses in ein praktisches Zugs PDA, anschließend begann sie jene Liste erneut dem Rang nach gründlicher zu strukturieren. Wiederum absteigend, von einem gewissen Leutnant Theodor Schönbecker, über mehrere Hilfskräfte, hin zu einem lokalen Aristokraten Namens Yllyus Lysander Orsius, Fahnenjunker, bis hinunter zu den einfachsten Rängen, in welchen ihr mehrmals die wahnwitzige Randnotiz “Gravschirmjägerregiment” ins Auge stach.
Nach geraumer Zeit schob sie den olivgrünen Aktenwälzer beidhändig an eine ungenutzte Ecke ihres persönlichen Schreibtisches, lehnte sich entspannt in ihren Armsessel zurück und starrte einige kurze Atemzüge lang einfach nur auf die gegenüberliegende Seite des Raumes, jene wo unterhalb einer imperialen Ikone, eine verschlossene Tür die Sicht auf den generellen Korridor verhinderte. Wie zuvor befand sich eine dunkle, stark duftende und vor allem noch dampfende Tasse schwarzen Tees auf ihrer Ablage, es war gewissermaßen verwunderlich, das diese Art Getränk scheinbar zu jeder Tages- und Nachtzeit innerhalb dieser Kaserne greifbar war. Ein wenig sinnlos betrübt nahm sie einige vorsichtige Schlucke, ehe sie die Tasse wiederum achtlos beiseite stellte, den glänzend schwarzen Schirm ihrer Mütze mit einem ungebrauchten Stück “unfasrigen” Stoff polierte. Es war einer jener schlichten Momente, in welchen sie die übertriebene Kälte ihrer Heimat deutlich vermisste, man hatte sich die frühe Kindheit lang daran gewohnt, ehe sie einem geraubt worden war. Wobei doch gerade dieses eine Element ihre tatsächliche Herkunft ausmachen mochte. Schwach grinsend setzte sie die Kommissarstracht quer über einen Arm des Stuhls, rückte diesen zurück und wollte sich eben erheben, den Mantel ablegen, als es einige störende Dezibel lauter wurde, dort draußen auf dem Korridor. Rasch zog sie die bereits zum Ausziehen gelockerte rote Prachtschärpe wieder fest an, schnallte den prächtigen Pallasch an ihre Hüfte und verschloss den Halfter. Den dicken Ordner in ihren Sicherheitsspind sperrend, verließ sie die “winzige Gemütlichkeit” ihres Quartiers, noch ehe besagter “Lärm” sonderlich abklingen konnte.
Nun erkannte sie auch den sinnlosen Ursprung jenes Tohuwabohus, ausgelöst durch eine regelrechte “Stampede” ausgelaugt wirkender Berufssoldaten, einige rannten stampfend in Richtung des Ausgangs, während sich andere noch diensteifrig das Unterhemd in den Wappenversierten Gürtel stopften, ihre Beinkleider richteten oder schlichteren Tätigkeiten nachgingen, um dann wie vom Erzfeind besessen loszusprinten. Zuerst trat ihr die simple Frage nach dem Zug in den Gedanken, ehe sie einige wenige Gesichter deutlich von den in den Akten präsentieren Aufnahmen wiedererkannte, sinngemäß musste es sich hierbei also um den ihr zugeteilten zweiten Zug der “Zehnten” handeln, was sie augenblicklich stumm in sich hinein grinsend wahrnahm. Hatte sie nicht zuvor Major Klein nochmals darauf hingewiesen, das besagter “Fahnenjunker” Lysander, aufgrund irgendeiner schwerwiegenden persönlichen Angelegenheit mit einem Onkel… Großonkel… was auch immer, sich für diesen Abend nachträglich noch abwesend melden ließ? Gut, immerhin hatte dieser Unteroffizier den Statuen gemäß ohnehin Dienstfrei, weshalb er also überhaupt noch eine Besichtigung anordnen ließ, blieb ihr sofern Schleierhaft. Wie dem auch sei… Dort versammelte sich also dieser Pulk eines verletzten Amtskameraden, Torres, selbst ohne Aufsicht diszipliniert genug sich selbstständig entlang einer vage gezogenen gelben Linie aufzustellen. Wie praktisch… Sich langsam von hinten an die aufgereihten Glieder, sorgsam aufgefädelt wie Perlen auf einer Kette, “heranpirschend“, Schritt sie alsbald langsam die Breitenachse, dann die Längsachse des Zuges entlang. Geistig zählte sie deren genaue Zahl im Kopf herunter, versuchte sich bereits an einzelnen Namen, Gesichter oder Merkmale zu orientieren, und stellte sich, nachdem die Anzahl dem Zug genau entsprach, zufrieden etwa fünfzehn Schritt vom äußerst rechten Glied auf. Zackig den Arm abgewinkelt, die flache Hand zum Salut.
“Den Gott-Imperator zum Gruß, einen vorzüglichen guten Abend wünsche ich Ihnen, Zweiter Zug!” , sie vermochte es nicht gänzlich, ihren Akzent soweit zu unterdrücken, das man ihr die Herkunft nicht angemerkt hätte, doch das war letztlich auch egal, “Aufgrund eines persönlichen, überaus wichtigen Zwischenfalls seitens Fahnenjunker Lysander-Orsius, hat ihr geschätzter Gruppenführer keinerlei Zeit gefunden sich hier einzufinden, dafür allerdings, wurde auf Befehl Major Kleins, nicht nur die dritte Gruppe des zweiten Zuges, sondern der gesamte Zug aufgefordert, sich hier einzufinden! Aufgrund der allgemeinen “Dienstfreiheit” unter den Offizieren, nach einem so hart errungenen Sieg für das heilige Imperum, preiset den Namen des Imperators, werde ich, in Vertretung entsprechender Autoritäten, ihr abendliches “Programm” organisieren.” , sie senkte den angespannten Arm, ging in eine bequeme Haltung über und schritt die gezeichnete Linie einige Meter entlang, “Mein Name ist Junior-Kommissarin Katharina Angelova, und es ist mir, wie ich sagen darf, eine besondere Ehre, hier aufgrund eines Abberufungsbefehls durch das Segmentum Kommando, veranlasst durch einen hochstehenden Bekannten ihres Governeurs, die valhalleranische Einheit der “Opritschina” zu vertreten. Gemäß imperialer Verordnung 721, Absatz 13, militärische Doktrin, sollen sie, meine Damen und Herren, ein elitäres “Korps” innerhalb einer planetaren Verteidigungsstreitkraft bilden, eine sogenannte “Erweiterte Leibgarde”! Sinngemäß sind Sie also eine “Ehrengarde”, eine schlagkräftige Einheit, welche zum Schutze imperialer Gesetze, deren Vollstrecker, deren Judikative und deren geliebter Bürger, gegen JEDEN Feind bestehen wird! Sie bekommen gewissermaßen einen Sonderstatus innerhalb der allgemeinen Armee! Doch, wie jede exzellente Kür, ist auch diese mit einer nicht ganz makellosen Kehrseite verbunden. Diese wäre also, erhöhte Disziplin, erhöhte körperliche wie geistige Fitness, sowie absolute Loyalität gegenüber den anerkannten Doktrinen unseres imperialen Glaubens, sowie dem Fahneneid auf seine göttliche Herrlichkeit zu Terra, gepriesen sei sein Name!” , das schmale, goldene Kommissars-PDA zückend, schritt sie wieder auf ihre vormalige Position zurück, “Nun da diese kurze Information zweifelsohne in ihrem Verstand verarbeitet wurde, kommen wir zu den weniger angenehmen Dingen, besagter Kehrseite! Mir kam zu Ohren, das gewisse Fragmente dieser noch nicht zusammengeschweißten Einheit, eine gewisse Neigung hin zum “Heldenmut” haben. Derartiges verhalten kann und wird in der imperialen Armee nicht offen geduldet! Eine Armee ist als ganzes Schlagkräftig, nicht jedoch als aufgesplitterter Haufen, dies ist die Vorgehensweise des Erfeindes, verdammt seien ihre Seelen, welche weder Ruhe noch Gnade finden mögen! Wer seine ihm vom geheiligten Terra anvertraute Waffe, mutwillig oder durch schiere Dummheit, oder welche Faktoren auch immer verliert, wird gemäß allgemein geltender Dienstvorschrift entweder standrechtliche Erschossen oder aber kann für längere Zeit die ungezählten Sonnen unseres Universums nicht mehr sehen! Habe ich mich soweit klar ausgedrückt? Schön das wir zu einem gegenseitigen Verständnis gekommen sind… Nun zu etwas organisatorischem seitens des Kommissariats. Aufgrund eines tragischen Zwischenfalls mit einem Querschläger, wird Kommissar Torres, vielen wohl noch nicht bekannt, für längere Zeit ausfallen müssen. Da allerdings über die meisten der hier “requirierten” Soldaten wenige bis gar keine spezifischen Daten eingetroffen sind, erschwert dies meine Arbeit ungemein. Erneut aufgrund ihres Sonderstatus, ist es der “Zehnten”, insbesondere dem zweiten Zug, aufgrund seiner hervorragenden Leistungen in der vorangegangenen Feuertaufe, gestattet, zumindest bis Morgenmittag, 13:00, offiziell “Dienstfrei” zu machen, wiederum auf Befehl Major Kleins. Gemäß geltendem Recht, sind sie allerdings angehalten, in dieser “kurzen” Periode, keinerlei “schweren” Alkohol, sowie andere bewusstseinsverändernde Mittel zu sich zu nehmen, da besagtes “Armband” jederzeit Alarmschlagen könnte. Um auf den Punkt zurück zukommen, besonders seitens der pyrarchischen Gravschirmjäger, fehlen weitreichende Einträge in die persönlichen Akten, sie können ihre Daten also gemäß geltendem Recht, bei bestem Wissen und Gewissen, bei ihren jeweiligen Gruppenführen abgeben, Zeit dazu bis Morgen 13:00 Uhr, Ausnahme hierbei die Gruppe Fahnenjunker Lysanders, welche ihre Daten direkt an mich übermitteln werden, aufgrund seiner Abwesenheit. Noch Fragen? Keine? Gut! Bevor ich es vergesse… Gefreiter… Banks, sie werden sich Morgenfrüh schlag 9:00 zum befohlenen Rapport bei Major Klein einfinden… In diesem Sinne, eine erholsame Nacht, sowie einen angenehmen “Kurzurlaub”. ZWOTER ZUG! VOM DIENST WEGTRETEN!”
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(<- Stube 117)
Seine Gruppe sah erbärmlich aus. Schlicht und ergreifend müde, betrunken und ungewaschen. Aber Lysander hatte das erwartet. Wer seinem indirekten Befehl widersprach, würde seine Meinung darüber schon zu spüren bekommen. Wer sich bis spät in die Nacht an billigen Mädchen und ramschigen Alkoholen und Stimulenzien erfreute, gehörte seiner Meinung nach nicht in ein gohmoranisches Eliteregiment. Sofern die Kommissarin nicht wieder frühzeitig dazwischenfunken würde, würde sich Lysander jegliche Mühe geben, diesen schönen, bewölkten Tag mit angekündigten Regenschauern möglichst lang und einprägsam für seine Untergebenen zu gestalten. Und was würde sich dafür besser anbieten, als ein verregneter Übungsplatz zur körperlichen Ertüchtigung mit anschließender Ausrüstungsäuberung und danach einer Paradeübung mit abschließendem Marsch ? Der Tag war schließlich lang und bis zum Mittag hatten sie noch genüge Zeit.
Lysander hatte seine Untergebenen nun lange genug in Augenschein genommen und trat auf diese zu. Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich Ihnen, meine Herren. Da ihre Kameraden von der Dritten Gruppe gestern Abend einen polizeilichen Einsatz in der Haupstadt mit tadellosem Ergebnis durchgeführt haben, habe ich mich dazu bewegt gefühlt, diesen Männern eine Ruhepause u gönnen, und kurzerhand die Schicht mit ihnen gewechselt. Ich nehme an, dass Ihnen dies nichts ausmachen wird. Doch wie ich sehe haben Sie die Zeit nicht unbedingt zum Schlafen genutzt. Ich hoffe doch sehr, dass diese Tatsache ihre körperlichen Leistungen nicht schmälern wird. Wir haben heute einen anstrengenden Tag vor uns und Sie werden viel zu tun haben. Jeder fasst binnen Zwei Minuten komplettes Marschgepäck. Dann geht es zum "Schlammloch", wie die gemeinen Soldaten hier diesen Ort nennen. Die Ausrüstung können sie dort anlegen.
Die Aussicht darauf, diesen Pöbel ein wenig schinden zu können, stimmte Lysander fröhlich und trotz seiner eigenen, stillen Verwunderung zeigte er seine gute Laune auch seinen Soldaten gegenüber. Einige mochte es irritieren, aber was kümmerte ihn das ? Sie würden bis Mittag auf dem Übungsarreal auch noch den letzten Tropfen Alkohol ausschwitzen, damit Lysander der Kommissarin für die nachmittgälichen Paradeexerzierungen eine rauschfreie Gruppe übergeben konnte. Marschgepäck fassen !, verkündete der Fahnenjunker und nahm genaustens Maß mit seinem Chronometer. Der schnellste schafften es binnen 1:46,3, aber es verwunderte ihn nicht, dass dies ausgerechnet sein Stellvertreter war. Man wurde schließlich noch nicht ganz für Faulhait und Müßiggang befördert. Levy war der Letzte, er sah insgesamt an diesem Morgen auch am Schlimmsten aus. Dicht gefolgt vom Gefreiten Banks. Relativ gut dagegen, erschien der ebenfalls vorgemerkte Gefreiter Kriegor. 2:04,7 zeigte sein präzise arbeitendes Chronometer für den neuen Obergefreiten an. Lysander schüttelte sachte den Kopf, versah Levy mit einem tadelnden Blick und drehte sich um.
Kolonne bilden ! Levy als dritthöchster Rang in der Gruppe hatte sich gerade die Startposition verdient. Wenn Sie mir dann bitte folgen würden !
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Club "Bon Voyage"<--
Saul ging es beschissen, aber er war Soldat genug um es sich nicht anmerken zu lassen, lediglich die heute ausgelassene Rasur mochte auffallen, sonst war seine Erscheinung tadellos. Dennoch fühlte er sich Scheiße, daher machte er eilig die Vollzähligkeit und meldete dann dem Fahnenjunker die Gruppe als angetreten. Die vor Schadenfreude triefende „Ansprache“ von Yllyus machten die Kopfschmerzen des Unteroffiziers zur Nebensache, dieses Arschloch hatte ihn nicht mal vorgewarnt, immerhin hatte Teddy den weitesten Weg bis zur Ausrüstung, 2min, für den Weg zur Stube, Sachen packen und zurück. Normalerweise teilte man den Dienstgraden so etwas vorher mit, der Fahnenjunker hatte es nicht für nötig gehalten. Für den ehemaligen Feldwebel der IA, stellte auch diese Provokation kein Problem da, sein Marschgepäck stand vorbereitet neben dem Spind, eher für den Fall eines Alarms, aber immerhin, so kehrte er als Erster zurück in die Formation, volle Rüstung an, Koppel darüber, Rucksack auf dem Rücken.
“Bete zum Imperator das wir nie in ein Gefecht geraten, da gehört meine erste Kugel dir!
sprach Saul in Gedanken zu sich selbst, während auch die übrige Gruppe wieder antrat. Aus seiner Sicht hatten alle die Zeit einhalten können, auch wenn Lysanders Gesichtsausdruck nicht danach aussah.
Kolonne bilden! Teddy trat neben die Formation, wie es sich gehörte Wenn Sie mir dann bitte folgen würden!
Dann joggten sie los, durch den Block dann Richtung Übungsgelände, ein Areal kurz hinter dem Südtor der Makropole. Kurz war an diesem Morgen allerdings sehr relativ, knappe fünf Kilometer Strecke, im Regen, bei vollem Gepäck, also etwa 20kg und das mit einem Kater. Saul war Heil froh das er sich nach hinten zurück fallen lassen konnte um nicht vorhandene Nachzügler einzusammeln.
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Lysander versuchte der 4. Gruppe das Leben so schwer wie möglich zu machen, er schikanierte sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit. So kam es Ace zumindest vor. Ace hatte das Gefühl das der Fahnenjunker noch ihr aller Tod sein wird. Aber es war auch egal, im Moment wollte er sich nicht über solche Dinge den Kopf zerbrechen, er brauchte seine ganze Konzentration um seine müden Augen weiter offenzuhalten um nicht im Laufen einzuschlafen. Der Marsch an sich war nichts schlechtes, durch ihn erwachte Ace Geist und seine vom Kater schmerzenden Muskeln beruhigten sich wieder. Auch das er vorneweg ,direkt hinter dem allseitsbeliebten Lysander, laufen musste störte ihn nicht. Das schlimme an der ganzen Sache war wohl der Regen durch den sie marschierten. Die Gruppe legte ein sehr gutes Tempo vor, den niemand hatte Lust sich sehr lange in dem stechend nach Amoniak riechendem Regen aufzuhalten. Als sie an ihrem Bestimmungsort ankamen legten sie, unter den verachtenden Blicken ihres Vorgesetzen, die Ausrüstung an und erwarteten weitere Instrukionen. Ein weiterer Wundervoller Tag im Dienste des Imperators hatte begonnen.
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Kerzengerade reihten sich die Angehörigen der Zehnten auf dem Kasernen Hof auf. Wie immer trieb der seeseitige Wind dunstigen Nebel durch die offene Westseite, welcher sich als Tau auf den blauen Uniformröcken niederschlug. Trotz der klammen Kälte regte sich keiner der Soldaten und die Stille auf dem Platz war nur von eben jenem, heulenden Wind entweiht.
Endlich öffnete sich die Tür zum Stabgebäude und Major Klein kam, mit weit ausgreifenden Schritten herbeigeeilt. Die PVS- Angehörigen standen stramm und dem Major wurde gemeldet das die Zehnte wie befohlen angetreten sei. Er nahm die Meldung entgegen und wandt sich an seine Untergeben.
Guten Tag zehnte Kompanie!
Guten Tag, Herr Major! Kam es langgezogen, wie von einem Mann, zurück.
Rührt euch! Stramme Haltung ging in entspanntes Stehen über.
So, zum Anfang möchte ich ein paar Worte zur Feierfreudigkeit einiger Kameraden verlieren. Natürlich steht es ihnen frei nach Dienst zu tun was immer sie möchten. Wenn diese Freizeitgestaltung darin besteht sich zu betrinken, dann kann ich das nicht verbieten. Doch sollte ich noch einmal erleben das einige Angehörige der Zehnten sich, nach einer Alarmmeldung bei der falschen Kaserne zurückmelden, weil sie zu besoffen sind um oben und unten zu unterscheiden, dann überlege ich mir ob die Steilküstenseite… Er zeigte auf jenen Bereich der zum Ozean hin abfiel und nur durch Maschendrahtzaun gesperrt war. … nicht einmal von außen geputzt werden könnte. Also reißen sie sich gefälligst zusammen. Sie gehören der Zehnten an, also benehmen sie sich dieses Privilegs entsprechend. Er ließ den Blick in die Runde wandern.
Diejenigen die gemeint sind wissen es.
Das dazu! Nun zu wichtigeren Dingen. Jeder der die Medien aufmerksam verflogt hat wird mitbekommen haben das die Ernennung unseres neuen Gouverneurs, in Amt und Würden ansteht. Auch haben sie sicher von der Militärparade gehört die zu diesem hoch ehrwürdigem Anlass anberaum ist. Natürlich werden auch wir daran teilnehmen, so wie die gesamte PVS, bis auf die Rumpfbesatzung der Einsatzbereitschaft. Dieses Ereignis ist etwas von dem sie ihren Enkeln noch berichten können. Denn bei weitem nicht jeder Gouverneur veranstaltet eine solche Feierlichkeit. Seien sie sich also bewusst welche Ehre ihnen zuteil wird. Darüber hinaus ist eine Abordnung der Zehnten auf den anschließenden Empfang geladen. Die, die dafür ausgesucht sind werden noch durch ihre Gruppenführer informiert. Auch der genau Ablauf der Parade, also Weg, Formation und so weiter, wird im Laufe des Tages bekannt gegeben. Der Rest des Tages wird vorbereitend mit Formaldienst und Waffenreinigen verbracht. Näheres, wie gesagt, durch die Einheitsführer.
Nun zu den Beförderungen! Er zog eine Mappe hervor und öffnete sie.
Ich, Major Tiberius Klein, ernenne folgende Soldaten, mit sofortiger Wirkung zum Hauptgefreiten. Undar Lessio, Laura Patner, Remus Hagee, Jan Hennecke.
Ich gratuliere ihnen, tragen sie ihren Rang mit Stolz, so das die Zehnte stolz auf sie sein kann.
Gruppenführer übernehmen, weiter machen wie befohlen.
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Micheal Banks salutierte so stramm er konnte, bis seine Muskeln begannen zu krampfen. Schweigend nahm er diese Schmerzen hin und wartete auf das erlösende "Rühren" des Vorgesetzten Major. Als dieses kam, konnte er sich fast entspannen. Die Kritk, die die Zehnte nun hinnehmen musste, war einerseits berechtigt, andererseits erschreckte diese ihn auch innerlich. Banks selbst war relativ betrunken gewesen, aus gegebenem Anlass, und war sich nun einen halben Standardtag danach nicht mehr vollkommen sicher, wie er es in seine Koje geschafft hatte, geschweige denn, ob er selbst diese gefunden hatte. Er würde aber auch keine Nachforschungen diesbezüglich anstreben. Wenn er nichts wusste fühlte er sich zumindest besser. Dann bekam sein alter Kumpan Hagee einen neuen Rang verliehen. Er staunte nicht schlecht, dass Hagee schon wieder eine scheinbar steile Karriere hier hinlegte. Er war damals im 115. Pryarch relativ parallel zu ihm eingetreten und hatte nach nur kurzer Zeit eine Beförderung erhalten. Irgendetwas mussten die Leute "da oben" an ihm finden.
In einem Moment der Unordnung, wo die Gruppen sich wieder ihren Pflichten und Aufgaben zuwandten, gratulierte Banks Remus im vorbeigehen: Alles Gute zum neuen Rang ! Lachend setzte er fort: Was hast Du denn diesmal dafür gemacht, Du altes Schlitzohr ?
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