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Club Bon Voyage - Zutritt ab 18
#51
Zustimmenderweise versiegelte sie die ohnehin überreizten Augen, ehe sie das nach milchigsüß duftende Getränk nippend ein weiteres mal “abschmeckte”. Mikroversen verschiedenster Nuancen, Aromen deren relativer Flüchtigkeit sie sich zuvor gar nie bewusst geworden war, überlappten sich. In einer regelrechten “Super Nova” schienen die einzelnen, verschiedenpoligen Reagenzien genau aufeinander abgestimmt “heftig” zu reagieren. Gemäß ihrer praktischen Einschätzung, war zuvor wohl noch ein bedeutender Anteil anderer Spirituosen vorhanden gewesen, somit auch der gewünschte Effekt nicht eingetreten. Dieses Mal jedoch, aufgrund einer Läuterung aller kapillarartigen Geschmacksknospen, wurzelten die “toxischen” Flüssigkeitsperlen bis tief hinein ins weiche Zungenfleisch. Strähnen jenes 66ers durchwucherten jede geschmackliche Empfindung, so wandelte es zwischen neutralem, leicht säuerlichem Milcharoma über karamellisierte Glasuren, welche die seitlichen “Wahrnehmungsorgane” überstrapazierten. Dann, so plötzlich wie es sich entfaltet hatte, verschwamm alles in eine monotone Fadheit, oder einer schmerzhaften Geschmacklosigkeit welche regelrecht in einen Kaktusbiss überging. Plötzliche Taubheit schwoll pelzig über den Fleischlappen, stürzte dann als eiskalter Feuerwasserbach über den Kehl-Rachenraum hinab um in den arbeitenden Muskelsträngen des Magens abermals Feuerglut entfachen zu können. Unmerklich mussten sich wohl ihre Pupillen weiten, den als sie die Lider aufschlug, schien alles Licht ums Quäntchen intensiver, weitaus unrühmlicher und subtil schmerzhaft. Hatte sie etwa zuviel des “Guten” genossen, den spätabendlichen Ausflug etwas überspannt? Verstohlen aus dem Augenwinkel heraus, lugte sie nach dem Armbandchronometer, welches etwa Viertel nach Zwei Uhr Morgens anzeigte.

“Wie überaus trefflich das du gut gelaunt bist, Adrassbè.” , gemäß der erlernten Muttersprache, sprach sie den abschließenden Vokal weich, beinahe gesungen aus, “Du sprichst von einem Spielchen der emotionalen Ebene, von einem rauschartigen “Schweben” zwischen einzelnen Geschmacksüberreizungen… mal lullt es uns in zärtlicher Süße beinahe ein, mal treibt es gezielte Plasmasalven bis zum Nerv hinab, zumindest gemäß meinem Empfinden. Womöglich bin ich derartige… Raritäten auch noch nicht gewohnt, meine Zunge ist wohl noch zu verhätschelt von ungezuckertem Schwarztee und billigem Koffeinersatz der letzten paar Monate.” , fließend glitt sie mit der Zungenspitze über die Lippen, “Folglich bist du ein “Hedonist”, du lebst für den vergänglichen Augenblick, die kurzen Freuden, in welche du intensiv zu baden hoffst? Durchaus akzep…” , vermaledeit biss sie sich selbst auf die Unterlippe, “… Ich meinte natürlich… Eine verständliche Lebensphilosophie für einen urbanen Aristokraten, wie du es vermutlich bist. Unsereins, vollstreckende Hand des göttlichen Willens, kann sich derartigen “Empfindungen” natürlich nicht ohne weiteres hingeben. Wir sind an gewisse Pflichten gebunden, Disziplin indoktriniert, absolute Loyalität gegenüber der Theokratie als solcher, sowie seinen erwählten Vertretern zu Terra. Wir leben nicht für überschwänglichen Luxus oder…” , mit einem Male streckte sie die Hand nach der Theke aus und krallte sich daran, “… die… chemische Vielfalt dieser Zusammensetzung ist faszinierend… Man breite geistig erhabene goldene Schwingen aus, vollständig losgelöst vom materiellen Dasein… gleitet wie ein Nachtfalter durch eine rührselige Schwerelosigkeit, während fern isoliert, jeglicher Laut zum sinnlichen Flüstern verkommt…” , sie rappelte sich allmählich wieder, wenngleich sich einzelne Facetten des Farbprismas zu verschieben begannen, “… du hast wohl vergessen zu erwähnen, das dein 66er eine beachtliche… toxische… Wirkung aufweist… oder nur sehr starker Alkohol ist…”
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#52
Sie schien in einer anderen Welt zu sein, benommen in dieser, ihren Halt an der Theke suchend während sie wieder versuchte zurück zu gelangen. "Nun, ganz verschweigen möchte ich die leicht toxische Wirkung nicht, doch sollte sie nur für das kribbelnde Gefühl und die kurz anhaltende, taube Wirkung verantwortlich sein." Er beäugte sie noch einen Moment leicht kritisch, dann legte er ihr sorgsam seine Hand an den Oberarm, um ihr etwas Halt zu geben "Natürlich ist der Alkohol nicht weniger toxisch in bestimmten Mengen, immerhin rühmt die 66 nicht umsonst die Hochprozentigkeit dieses exotischen Drinks." Er rutschte den Barhocker hinab und zog mit der freien Hand diesen etwas näher an ihren heran, ehe er wieder darauf Platz nahm. Sein Kopf näherte sich ihr, den Blick zu ihr hinab gesenkt, sodass ihm ein paar einzelne Strähnen in das Gesicht fielen. Ungestört dessen legte er seinen Kopf leicht schief und seine Augen suchten den Kontakt zu ihren. Seine Hand drückte leicht ihren Oberarm, ein Zeichen für sie einen Moment ihre Sinne zu fassen und sie kurz ihm zu widmen. "Katharina?" hallten seine Worte an sie heran. Die kurze Zeit bis sie wieder bei ihm war verbrachte er damit ihr, für seinen Geschmack recht hübsches Gesicht, zu betrachten, ihr feines Kinn, ihre ob der Wärme oder sonstigen Einflüssen geröteten Wangen mit den leicht sich darunter abzeichenden Wangenknochen, ihre schmale Nase und die zart-roten Lippen, die leicht im Licht schimmerten, sich leicht bewegten und Ad`razbes Fantasien für einen gehaucht sinnlichen Kuss erregten. Seine Augen huschten zwischen ihren beiden hin und her, ganz als könne er sich nicht für eines entscheiden und doch wikrte seine Blicke nicht weniger intensiv, "Katharina...", seine Stimme war nur ein zarter Hauch, gerade so laut ihre Ohren zu erreichen. Er wiederholte nochmals ihren Namen, dabei näherten sich seinen Lippen ihrem rechten Ohr und sein Atem streichelte die mikroskopisch feinen Härchen darauf, "...ich genieße mein Leben, in jedem Atemzug in dem es mir möglich ist. Man kann den vergänglichen Augenblick nur genießen, wenn man ihn vollkommen ausschöpft... wie die Wärme unserer Körper in diesem Augenblick, mein Atem auf deiner zarten Haut, eine Berührung... ein Kuss, unzertrennliche Lippen die sich liebkosen, Zungen die sich aneinander reiben, sich umschlängeln... Mache deine Arbeit, richte dich nach den dort vermittelten Grundsätzen, aber vergesse nie das Leben noch zu genießen und die wenigen freien Momente zu schätzen..." Langsam lehnte er sich wieder etwas zurück, seinen Blick nur schwer von ihren Lippen lassen könnend.
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#53
“Adrassbè…” , merklich dünnere Stimmenschwünge einnehmend, während sie sich selbst schlendernd wiederfand, beugte sie sich näher an ihren charmanten Gesprächsgenossen, “… ich verstehe durchaus was sie eben zu sagen versuchten, manchmal, ja manchmal habe ich sogar ein winziges bisschen Sehnsucht nach diesen “Freiheiten.” , was sie besonders schwerfällig betonte, als habe sie nicht unbegründete Mühen es über die Lippen zu bringen, “Dann wiederum, sollte dieser “Zweifel” keimen, ist es ausdauerndes Pflichtbewusstsein, welches mich zurückreißt, warnt, nicht diesen “Freiheiten” nachzugehen, denn wie es jeder aufrechte Imperiale selbst erahnen sollte, ist der damit einhergehende Wegzoll, zu hoch. Leichtfertig säuselst du diese unschuldigen “Verse” an mein Ohr, welche anzüglich, frevlerisch und beleidigend sein könnten, würde ich nur ein dienstliche Maß dafür ansetzen.” , ein minder heiteres Grübchen im Mundwinkel, “Auch wenn ich mittlerweile nicht mehr nüchtern sein mag, aus welchen mir unbekannten Gründen auch immer scheint dieser Alkohol deutlich stärker zu wirken… Egal… Solange also… dreißig Menschen um uns stehen, wirst du mir nicht unvermittelt wie ein Götze auf die Lippen starren, nicht solange ich diese Uniform trage… nicht solange ich mir deiner noch nicht sicher bin.” , künstlich überspielt streifte sie sich die ledernen, etwa bis zur Speichenkrümmung reichenden Handschuh über, warf ihm dabei fast schon vielsagende Blicke zu, während sie einige Schekel auf den Tresen klimpern ließ, “Bereits Zwanzig nach Zwei.” , murmelte sie erstickend in den vibrierenden Bass der Diskothek, setzte die Stiefelspitze an die gusseiserne Trittstange welche unterhalb der Bar verlief, beugte sich seitlich tiefer an sein Gesicht, “Versteh mich bitte nicht falsch, aber ich bin gerade mal auf Koron III gelandet… schon überfluten mich fantastische Impressionen und Sinnesüberreizungen, welche ich zuvor noch nie gesehen habe. Es ist etwas… beinahe schon zu viel… des Guten, wie man so schön sagt.” , verschmitzt glänzten ihre Lippen bei aufflackerndem grünen Nebelwerfern, “Ich gedenke mir nicht schon einen “obskuren” Ruf aufzubauen, wenn ich hier, in aller Öffentlichkeit über “Freiheiten” diskutiere. Vordergründig bin ich Kommissarin, in zweiter Linie Valhalleranerin, in dritter Linie Imperiale und dann erst freier Mensch. Dienstbeginn wäre wohl um sechs Uhr morgens, ich werde die Nacht wohl noch totschlagen, Schlaf rentiert sich wohl nicht mehr.” , bannend blickte sie ihn an, “Gedenkst du bald einen “Tapetenwechsel” durchzuführen? Vielleicht gibt es ja ruhigere Cafès welche auch um diese frühe Morgenzeit noch Gäste bewirten…”
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#54
Er nahm ihre Worte schweigend hin. Lauschte ihnen und auch wenn sie erst einmal nicht dem entsprachen, was er sich vielleicht erhofft hatte, so behielt er seine ruhige Haltung. "Es besteht ja keine Eile..." Er lächelte sie verständnisvoll an, während sie ihre Handschuhe fast schon provokativ über die Hände zog "...aber du hast Recht, gerade hier herrscht eine wahrhafte Vielfalt an exotischen Dingen, die jeden Sinn beeinflussen. Nun ja..." er zuckte leicht mit der linken Schulter und führte das Glas mit dem 66er wieder an seine Lippen, dieses mal einen größeren Schluck nehmend. Für einen Moment schloss er die Augen, genoss das cremig taube Gefühl, gefolgt von einem Erwachen des leichten Brennens. Als sie ihn dann darauf ansprach diese Lokalität zu verlassen, schweiften seine Blicke kurz in ihre unmittelbare Umgebung, dann kurz auf die Tanzfläche. Lasziv strich er sich eine Strähne aus dem Gesicht, fuhr mit der Hand weiter durch die Haare und striff sie über die Schulter. "Kaffee... eine gute Idee... außerdem ist hier sowieso nichts mehr Nennenswertes los... ach ja, zufällig hätte ich zuhause eine wunderbare Kaffeemaschine..." er atmete sichtlich tief durch und zeigte mit einem Finger wahllos in die Menge "...und glaub mir, um diese Zeit willst du in kein Café mehr... zu überfüllt oder zu runtergekommen." Er hatte das milchig trübe Getränk nicht einmal richtig abgestellt, da leerte er es in einem letzten Zug und stellte es danach langsam auf der Theke ab. Seine Augen überflogen die von Katharina hingelegten Schekel, sprangen dann wieder zu ihr "Nicht doch... jetzt bist du mir wirklich etwas schuldig, wenn du schon meinen Drink bezahlst..." amüsiert lachte er, versuchte dann aber wieder gespielt ernst zu wirken, wobei er leicht mit dem Kopf nickte "...jetzt musst du zumindest meinen selbstgemachten Kaffee probieren." Mit einem kleinen Satz, ganz die Aufbruchstimmung signalisierend, gleitete er vom Hocker und stand nun neben ihr. "Keine Einwände? Dann mal los..."
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#55
Schon fast reißerisch mühte sich der Jüngling ab, sich für die handvoll Schekel auf dem Tresen erkenntlich zu zeigen. Übereifrig schwelgend drang er auf sie ein, wie überlastet doch all die nächtlichen Establishments wären, wie vergoren und schuntig aufgekocht. Merklich trachtete er danach, sie weniger formell als sie es erwartet hätte, in sein auserkorenes “Domizil” zu lotsen. Katharina war schlicht nicht dumm genug, sich derartig oberflächlichen Attacken kommentarlos hinzugeben, andererseits besaß jener Langschopf das gewisse Quäntchen etwas, das dem Gedanken dennoch die zweite Lebensspanne ermögliche sollte. Schon war er, rasch wie der winterlichte Hagelsturm, über die kunstledernen Bespänne des Hockers geglitten, dicht auf von ihr verfolgt an die abgestellten Taxireihen des Vorhofes. Das gesamte “Vergnügungsareal” wabberte noch immer regelrecht von zuckender Biomasse, dünne Rauchfähnchen kündeten von im dunklen konsumierten LHO-Stäbchen, während anderorts unterhalb defekter Schirme irgendwelche krummen Geschäftchen abgehandelt wurden. Warum auch immer sie in diese frühmorgendliche Wagnis einwilligte, war ihr schlicht und ergreifend ein Mysterium, andererseits stieg ihr dann, in abgeschiedener “Pseudo-Isolation” der äußeren Distriktsgrenze, aufregend erträumtes Odeur in die Nasenflügel. Pheromonverseucht, so dachte sie augenblicks, als es sich moschusartig durch die Rezeptoren wand. Sie noch im schweigsamen Sinnieren begriffen, er schon die linke Hand emporgereckt, trieb eines dieser metallischschwarz lackierten Taxis über die gepflasterten Straßen heran. Charmant wie es nun mal schlicht die Sitte war, öffnete er die Hintertür, während sie hineinstieg, dann er folgend, kaum gesessen schon irgendeine Wohnadresse, die wie sie es schon zu entnehmen wusste, in den deutlich höhergestellten Habitaten sich befinden musste.

“Du residierst also auch in der “Oberstadt”?” , warf sie ihn augenblicks fraglich schon entgegen, während sie sich etwas mehr entspannend, den linken Stiefel über das rechte Bein legte, so das die abgeflachten Reiterhaken unvermittelt an seine Hose tippten.
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#56
Bestimmt bahnte er sich einen Weg durch die Massen, immer wieder vergewissernd, ob seine Begleitung noch hinter ihm war. Doch wieder verblüffte sie ihn, wie sie kurzerhand und mit Nachdruck immer wieder anrempelnde Personen in ihre Schranken verwies. Dem frischen Luftzug nach zu urteilen waren sie nicht mehr weit von Ausgang entfernt und tatsächlich erspähte Ad`razbe einen kurzen Blick an den Türstehern vorbei auf die Straße. Nur kurz danach gelangten sie auch schon an den Ausgang und immernoch stand für diese Zeit gesehen eine beachtliche Schlange vor dem Eingang. Die Türsteher würden hier noch kräftig Aussortieren, denn manche konnten sich gerade noch auf den Füßen halten, hatten bereits in einer anderen Lokalität über ihren Durst getrunken. Sie standen nicht einmal ganz an der Straße, da hob er schon die Hand ob eines gerade herannahenden Schwebetaxis. Das monotone Summen des Antriebs beruhigte sich und Ad`razbe öffnete seiner Begleitung ganz wie ein Gentlemen die Tür und gab ihr den Vortritt auf die gepolsterte Rückbank. Als auch er zugestiegen war lehnte er sich etwas nach vorne zum Fahrer. "Ebene 2, Areal 5b... Sky-Habitat 7, bitte." Ein kurzes Nicken seitens des Fahrers und der Antrieb jaulte bei der Beschleunigung auf, gut gedämpft durch die Isolierung und Lärmdämmung unter der Karosserie drang davon allerdings nicht viel in den Innenraum. Immer zügiger Zischten die Gebäude an der Scheibe vorbei, mit den Schuhen leicht an seiner Hose tippend machte Katharina wahrscheinlich unbeabsichtigt auf sich aufmerksam. "Auch? Dann bekommen Kommissare also dort eine Unterkunft zugewiesen?", sah er sie fragend an, erinnerte sich aber an ihre Frage, die er nur indirekt beantwortet hatte "Aber du hast Recht, ich habe das Vergnügen ein ganz nettes Appartement mein Eigen zu nennen.". Er sah sie neugierig an, überstieg es doch sein Wissen über die Imperialen Armee, verwunderte es ihn allerdings doch etwas.... hatte er es vielleicht mit keiner gewöhnlichen Kommissarin zu tun? Interessiert hakte er nach ihrer Antwort nach "Verzeih die direkte Frage, aber was führt dich hier her, nach Koron? Schlichte Versetzung seitens Verwaltungsapparat oder steckt da vielleicht eine interessantere Geschichte dahinter?"
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#57
“Nein, natürlich nicht.” , winkte sie im Mundwinkel schwach lächelnd den komischen Gedanken das Mannes ab, “Derart übertrieben hohe Kosten würde keine imperiale Institution freiwillig für eine “schäbige” Offizierskoje ausgeben, nicht solange es im selben Areal noch eine einigermaßen funktionstüchtige Kaserne gibt.” , wechselnd warf sie nun das andere Bein übers Knie, lehnte sich etwas in die Kunstledersitze zurück und lockerte den Sitz ihres schweren Kommissarsmantels, die Rangklappen dabei fast seitlich an den Schultern tragend, lasch würde man sagen, war ja keiner anwesend, “Die Angelegenheit welche mich hierher führte steht derzeit gewissermaßen noch unter “Verschluss”, allerdings wird diese Tage ohnehin eine gewisse Medienpräsenz anwesend sein, während der Statthalter von Koron allgemein bekannt gibt das eine Art “Eingreiftruppe”, eine Stadt-Kohorte wenn man so will, ins Leben gerufen wird. Also wie du siehst, keinerlei interessantere Geschichte, zumindest nicht für einen versierten Menschen, der sich nicht mit Boulevardblättern abgibt nur um zu erfahren welcher Aristokrat den örtlichen Klatsch gerade belebt.” , sie setzte demonstrativ beide Hände auf ein Knie, während sie sich langsam vorbeugte um ihn deutlicher in Augenschein zu nehmen, “Woher dieses Interesse?”
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#58
Kurz zuckte eine seiner Augenbrauen nach oben, als sie nach vorne gebeugt und mit augenscheinlicher Interesse auf seine Frage hin nachhakte, "Aus purer Neugier, muss ich ehrlich gestehen... und...", den Kopf leicht schief legend blickte er an ihr vorbei aus dem Fenster, als würde er den weiteren Teil seiner Antwort, die er nun für eine ungewöhnliche Pause unterbrochen hatte, in den vorbeihuschenden Gebilden und durchbrechenden Lücken zwischen ihnen suchen, "...vielleicht - nein wahrscheinlich - machte ich mir etwas Hoffnung auf eine belebende, unterhaltsame oder gar prägende Geschichte, zumindest Hoffnung...". Er fokusierte wieder ihr Antlitz und neigte sein Haupt zu ihr zurück. Spürbar tasteten seine Blicke ihre Gesichtzüge ab, doch nicht vergleichbar mit diesen Flüchtigen, die er ihr noch wenige Minuten zuvor im Club zugeworfen hatte, sondern viel intensiver in die Details ihrer für ihn erscheinenden Schönheit gehend...
Dieses wilde, rote Haar, zügellos und nur so vor Kraft strotzend, wie eine Raubkatze auf der Pirsch, so schlingen sich deine vollen, zusammengebundenen Haare über deine zarten Schultern, auf der Jagd nach mir, so berechnend, stets den formalen Abstand haltend und doch wie zum Sprung bereit sollte ich mir auch nur eine kleine Sekunde der Unaufmerksamkeit gönnen... jage mich, dreh das Spiel um... fange mich mit deinen kühlen tiefblauen Augen, lege mich in dein Gefängnis aus Eis, ohne Entrinnen, geschaffen für die Ewigkeit...
In wenigen Bruchteilen dieser irdischen Zeit schossen ihm metaphorische Phrasen durch den Kopf ...Du bist etwas Besonderes... und fast gar wäre ihm der finale Gedanke als Flüstern über die Lippen gewichen, doch bewegten sich diese nur leicht die unausgesprochenen Worte formend. An seinen unvollendeten Satz anknüpfend lies er seine Augen auf den Boden des Schwebetaxis blicken. Sporadisch von außen eintretende Lichtquellen bescherten im Innenraum vielfältige Schattenspiele und so wäre Katharina eine eventuelle Rötung seiner Wangen entgangen, wo allerdings nie eine auftauchen würde in seinem Spiel. Er wirkte hoffentlich schüchtern, dabei hätte er sie zu gerne mit seiner Aufmerksamkeit überhäuft, jeden Teil ihres Körpers innig betrachtet, doch wäre dies für sie höchstwahrscheinlichst zu aufdringlich und zu viel gewesen, so gönnte er dem ganzen eine Pause. "Gohmor ist eine Stadt der alten Familien, noch heute ist deren Einfluss trotz imperialer "Administration" schier ungebrochen, spielt sich doch alles im Schatten der Gesellschaft ab, wo es niemand vermuten würde, dessen bin ich überzeugt. Und gerade diese alten Familien, mit ihren alten Traditionen und ihren alt eingesessenen Stammbäumen und deren Vertretern sind es, was diese Stadt teils so... frei von belebenden, ja inspirierenden Geschichten aus anderen Welten macht und alles mit ihrem grauen Schleier überzieht", aus den Augenwinkeln schaute er nun wieder zu ihr "Ich dachte ich würde wieder einen gelangweilten Abend in einem dieser vielen "Vergnügungszentren" verbringen, meine Stimmung mit erlesenen Drinks versuchen aufzupolieren und den Menschen um mich herum zuzubsehen, wie sie sich mit Drogen aller Art an den Rand des Absturzes bringen, wild zuckend über die Tanzfläche jagen, ihr Fleisch wie in einer Metzgerei zur Schau stellen mit Garantie zum Anfassen..." langsam deuteten seine Lippen ein Lächeln an, was dann allerdings verstummte ehe es sich ganz entfalten konnte "...und dann kamst du, ganz anders..."
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#59
“Gerade dies scheint eines der grundsätzlichen Probleme der Kolonien Terras zu sein, die überhöhte Eigenständigkeit vorhandener Autorität.” , etwas wie ein anerkennendes Nicken, vielleicht auch nur durch das plötzliche Rucken des Schwebetaxis verursacht, “Auf anderen Planeten vollzog man gewissermaßen eine “Zwangsenteignung” der lokalen Fürsten, was zur Folge hatte, das jene zwar kurzfristig rebellische Einzelaktionen durchführten, welche dann durch forcierte militärische Schläge liquidiert wurden. Wohl aber scheint das Segmentum Kommando einen gewissen Nutzen im gohmorischen Volksadel zusehen, ansonsten hätte man derartiges Treiben wohl schon lange vollständig und nachhaltig unterbunden.” , ein wenig erschrocken registrierte sie wie dieses “Signalarmband” plötzlich in ebensolchen alarmierenden Farben zu glühen anfing, wohl kein besonders gutes Zeichen, während sie den langhaarigen Jüngling konsterniert ansah, “Es scheint das meine Gegenwart irgendwo anders gebraucht wird…”
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#60
Schweigend nahm er ihre Worte hin. "Enteignung" geisterte ihm durch den Kopf und widerwillig assoziierte er damit die weniger angenehmen Erinnerungen an seine Eltern. Sei es eine Präventivmaßnahme oder reine Bestrafung, vielleicht auch Selbstbereicherung bis hin zu Habgier, so ergaben sich hier für ihn offensichtliche Parallelen. Waren es nicht seine Eltern, die ihn nicht verstehen konnten, nicht einmal versuchten, geschweige denn wollten und somit ihren einzigsten Sohn verstießen? Ihn enterbten? Sie hatten ihm nie gezeigt, dass er gewollt oder zumindest akzeptiert war, sie hatten ihm nie etwas gegeben, abgesehen von einem kleinen Taschengeld verglichen mit ihrem eigentlichen Kapital. Von wegen "barmherzige Güte", das einzige Ziel ihrer finanziellen Unterstützung war nur ihn auszuquartieren, loszuwerden, wie lästigen Müll, den man auf die Straße warf, hier nur eben in einem wohlhabenderen Stil. Doch schon damals sagte ihm sein Gefühl noch mehr Konsequenzen voraus und wie ein blutrünstiger Pirat, der sich mit seinem Schicksal abgefunden hatte, setzte er Kurs auf den sich ankündigenden Sturm, bereit das Ende herauszufordern - nicht ohne etwas in der Hinterhand zu behalten. Ad`razbe gab sich nicht allein mit seinen finanziellen Rücklagen zufrieden, sondern investierte diese in diverse "Anteile" größerer Familien. Natürlich war er weniger von diesen angetan, doch wer war das schon und warum sollte er ihren Einfluss nicht zu seinem Nutzen machen? So enterbten seine Eltern ihn schließlich, ganz wie er es vorausgesehen hatte und strichen ihm jegliche Unterstützung - zu spät. Er stand bereits auf eigenen Füßen und hatte in einem vorerst letzten Akt der Vergeltung das von seinen Erzeugern bereitgestellte Domizil in die Hände eines neuen Besitzers gebracht, um mit dem Ertrag sein Jetztiges zu erwerben und sich aus der Reichweite seiner "Eltern" zu bringen, wobei der Wortklang dieses Wortes viel zu warm für seine gegen sie hegende Gefühle klang.
Aufgestachelt durch sein tiefe Abneigung gegen sie musste er die Gefühle in sich wieder zügeln und in ruhige Bahnen verfrachten, doch dabei stach ihm ein penetrantes Blinkgewitter von Katharinas Handgelenk nervig in seine Augen. Es war selbst für einen Laien unschwer zu erkennen, dass es sich hierbei um eine Art Alarm handeln musste und bei einer Kommissarin tippte er auch nicht unbedingt auf eine Erinnerung betreffs bestimmten Mitteln zur Prävention weibleicher seits. Seufzend, wohl eher seinen Mitleid verlautend, lehnte er sich leicht vor und beschenkte den Störenfried mit einem kurzen Blick, begleitet von einer hochgezogenen Augenbraue. "...und wir unseren Kaffee wohl auf unbestimmte Zeit verschieben müssen.", ergänzte er ihre Worte, "Dann also auf in die Kaserne, denke ich."
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