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Introductio et principio: Auferstehung
Seine Hand stieß vor. Nicht stark, nicht mit der Kraft die er aufbrachte um einen Mann zu spalten. Nicht einmal so kräftig das er jemanden damit hätte bewusstlos schlagen können. Doch der Stoß vor die Brust genügte Melanie zurück stolpern zu lassen. Der, vom Blut glitschige, Boden tat sein Übriges. Sie rang um Gleichgewicht und vielleicht hätte sie es zurückerlang, wäre nicht der Rand der Grube gewesen. Sie stolperte, als ihre Waden gegen die Ummauerung stießen. Ein Platschen kündete vom Eintauchen in das selbsteingelassene Bad, aus Nährlösung und eisigem Wasser.
Kogan schritt bedächtig zurück und hob den Helm auf. Gerade durchstieß Melanies Kopf, prustend und spuckend die trübe Oberfläche. Kogans Gesicht verwandelte in den gefrorenen Stahlausdruck des Krieges. Sein Atem ließ der Helm wie aus weiter Ferne erschallen.
Ohne Hast schritt er zurück zum Becken, an dem sich die Frau gerade wieder herausstemmen wollte. Ein erneuter Stoß schickte sie zurück in kalte Umarmung. Ein Knabe, der wohl begriffen hatte das es nicht gut war in diesem unbekannten Element zu verweilen, tat es Melanie gleich und zog sich am Beckenrand hoch. Die stählerne Pranke krallte sich in das Gesicht des Kindes. Es schrie mit seiner dünnen Stimme, die niemals in einer Sprache erklungen war.
Schwäche erkennst du also wenn du mich ansieht. Er drückte zu und die unfertigen Knochen knirschten. Das Schreien wandelte sich in ein Kreischen, Schmerz gepaart mit Panik die keinen Verstand erforderte.
Du denkst das Imperium kann mich in die Knie zwingen? Er rückte mit dem Kopf näher an den Jungen im Schraubstock seiner Hand heran. Zwischen seinen Fingern konnte er ein einzelnes Auge erkennen das ihn entsetzt anstarrte. In dem nichtigen Versuch zu begreifen was mit ihm geschah.
Kogan lachte kurz auf, als hätte er eine interessante, wenn auch belanglose Entdeckung gemacht.
In seinen Augen spiegelt sich alles umgekehrt. Er vergrößerte den Durck, sehr, sehr langsam. Amüsiert zu sehen wie das Auge allmählich aus der Höhle trat. Kleine Äderchen platzten am Rand. Ohne Samen gezeugt und doch sterben sie alle gleich profan. Stoßartig war der Junge jetzt nur noch darauf bedacht Luft in seine Lungen zu saugen. Sein krampfhafter Atem ging im Knirschen unter als Kogan den Schädel zermalmte. Das Auge sprang heraus und wurde vom Fruchtwasser verschluckt. Zerquetschtes Hirn, Knochensplitter und Blut folgten. Der Krieger sah auf. Melanie hatte das Becken durchschwommen und versuchte die gegenüberliegenden Seite zu erreichen.
So warte doch meine Liebste, lass dir helfen. Eilig umrundete er die Grube, packte sie sanft am Arm und zog sie ein Stück heraus. Unvermittelt ließ er sie los so das sie zurückfiel.
Vergib mir! Aber ich bin schwach, nicht wahr? Seine Wut war zurückgekehrt, hatte allerdings eine bemerkenswerte Veränderung durchgemacht. Wo sie früher grob und ungeschlacht gewesen war, ein roter Schleier der alles Denken vernebelt hatte, war sie jetzt kälter, destilliert gerade zu.
Ein weiterer Knabe versuchte den den Rand zu überwinden und mochte den grauen Stahl noch erahnt haben. Sein Kopf schaffte es auch tatsächlich auf trockenen Boden, der Rest jedoch klatschte zurück.
Genug Blut für dich? Brüllte er, die ruhige Unnahbarkeit plötzlich wie weggefegt. Mehr? Willst du mehr haben? Er zerrte sich den Handschuh von der Hand. Das ist es doch was du willst, mein Blut. Die Innenseite der Hand zog sich über den zentralen Dorn der Stachelaxt und sofort trat der rote Saft hervor. Kogan streckte die Hand aus und ließ dicke Tropfen in das Wasser regnen, auch auf die Frau unter sich. Diese versuchte ein weiteres Mal verzweifelt den Rand zu erhaschen.
Meine Gang hat mich nicht aufgehalten. Zaorish und sein lächerlicher Haufen hat mich nicht aufgehalten, die Wüste hat mich nicht aufgehalten. Sein Fuß senkte sich auf die Halt suchende Frauenhand. Das Imperium wird mich nicht aufhalten... und du wirst es auch nicht. Die Spitze des gepanzerten Stiefels senkte sich und quetschte die weißen Finger. Ihr Griff löste sich und sie glitt zurück. Mittlerweile war sie fast vier Minuten in dem kalten Nass. Ihre Anstrengungen wurden zusehends kraftloser und schließlich zog es sie in die Tiefe. Gerade waren die schmutzigen Wogen über ihr zusammengeschlagen als sein Arm durch die Oberfläche stieß und sie an der Schürze ergriff. Ohne Anstrengung zerrte er sie aus dem Wasser. Ihre Lippen waren und blau und sie zitterte am ganzen Körper. Er drückte ihren Mund an jene Stelle des Helms, hinter der wohl seine Lippen zu vermuten waren.
Dann ließ er sie einfach fallen.
Denn Tritt in die Seite verspürte der unterkühlte Körper vermutlich schon garnicht mehr.
Wage es nie wieder meinen uneingeschränkten Herrscheranspruch in Frage zu stellen. Beim nächsten Mal lass ich nicht so viel Milde walten. Er hatte sich schon zum Gehen gewandt als er sich noch einmal zu ihr herunter beugte und ihren Kopf brutal an den Haaren hoch zerrte.
Ach und noch etwas! Wenn ich dir das nächste mal sage das du meine Bettstadt wärmen sollst, dann sein dir der Ehre bewusste und frohlocke über diese Aussicht. Er ließ ihr Haupt auf den Boden knallen und verließ die Halle.
Der Mann der sie betreten hatte existierte nicht mehr.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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-----> etwas später

Kogan hatte eigentlich nicht mehr damit gerechnet noch Tiere zu finden. In Gedanken hatte er sich schon gesehen, wie er sich die Dünen hinaufquälte und bis zu den Knien im Flugsand versank. Doch er hatte Glück. In einen schlichten Seitenanbau waren einige Carnaks angebunden. Keine sonderlich stattlichen Tiere, ehr Packcarnaks als Schlachtrösser. Doch die genügsamen und robusten Kreaturen würde ihren Zweck erfüllen. Zwei wurden von dem Kämpfer gesattelt und ein drittes mit einem Lastengestell aufgezäumt. An den Zügeln geleitete er sie hinaus. Folgsam schnaubend, trotteten sie pferdeähnlichen Wesen hinter ihm her. Die weichen Ballen ihrer unbehuften Füße erzeugten kaum ein Geräusch auf dem harten Boden.
Kogan lenkte sie zu dem entdecken Depot und band sie vor dem Eingang an. Er verschwand in Rampe hinunter und verschmolz mit der Dunkelheit an ihrem Ende.
Als er nach einer viertel Stunde wieder heraus kam hatte er eine schwere Kiste auf die Schulter geladen. Eine weitere trug er unter den Arm geklemmt. Sorgsam verzurrte er alles auf dem dritten Tier und schwang sich schließlich selbst in den Sattel. Mittlerweile hatte er weißes Leinen um seine Schultern geworfen wie einen Umhang. Der Stoff würde, so hoffte er jedenfalls, die Sonne reflektieren und einiges an Hitze von seiner Rüstung ablenken. Trotzdem befürchtete er wie eine Brühwurst in der Dose zu enden. Den Harnisch abzulegen kam jedoch nicht in Frage. Die Rüstung sollte seine zweite Haut werden und er musste lernen sich mit ihr, auch unter widrigen Bedingungen, zu bewegen. Eisenteile hatte er schon immer getragen, eine vollständige Rüstung war jedoch neu für ihn. Er wollte nicht in die Verlegenheit geraten wegen einer falschen Reaktion auf Gewicht und Verhalten, seines Schutzanzuges besiegt zu werden. Die ineinander greifenden Platten ließen keineswegs jede Aktion zu oder erschwerten andere. Rundumschutz war die Gegenleistung für diese Einschränkungen.
Jack wartete, mit einem Beutel und einigen Wasserschläuchen, wie verabredet vor dem Tor. Kogan bedeutete ihm sich auf den Rücken des Tieres zu schwingen. Nachdem er den Carnak eine Weile misstrauisch begutachtet hatte erkletterte er, ein wenig umständlich, das ungewohnte Transportmittel. Kogan sprach nicht während des Aufbruchs. Er steckte seine Axt in eine Schlaufe am Sattel. Noch einmal wanderte sein Blick in Richtung Lagerhaus, auch wenn der Palastkörper die Sicht jetzt blockierte. Ganz so grausam, wie man hätte denken können, hätte man die Szene zwischen Melanie und Kogan beobachtet, war der Schlächter letztendlich doch nicht gewesen. Er hatte den deformierten Heermeister, in Bezug auf die Frau, sehr nachdrücklich instruiert und der Mutant hatte sich dem Befehl bereitwillig ergeben.
Der Axtträger trieb dem Carnak die Hacken in die Weichen und spornte es zum Trab an. Stoisch steuerte die Kreatur auf das Prunktor zu. Noch einmal wandt sich der Fürst nicht um.

Sie lagen gut in der Zeit. So wie Kogan es geplant hatte waren sich zur Abenddämmerung aufgebrochen und ersparten sich die Hitze des Tages. Natürlich war das nicht die einzige Gefahr im Ödland. Wirbelstürme und Chemienebel und sonstige Wetterphänomene waren ehr Regelmäßigkeit statt Ausnahmen. Von den Räubern dieses Landes ganz zu schweigen. Er musste unweigerlich an die Schlangenwesen denken und befühlte seinen Arm. Es war mehr als erstaunlich wie schnell er geheilt war. Zwar schmerzte Überbelastung noch immer, doch es behinderte ihn kaum noch. Eine Liebesnacht mit Melanie war wesentlich schmerzhafter, wie sich herausgestellt hatte. Die Hand wanderte vom Arm zur Brust und legte sich auf den Harnisch. Der Drachen unter dem Stahl brannte, als würde er lodernden Odem speien.
Die Sonne kroch hinter den Horizont und verlängerte ihre Schatten ins Absurde. Ließ sie über dieses gelbe Meer aus Gleichheit wandern und tanzen. Der Großteil der Wüste bestand nicht einmal aus dem staubfeinen Sand. Gebackener Boden und Steine, über denen die heiße Luft flimmerte, machten fast neunzig Prozent der Fläche aus. Das man sich dennoch wie in sandiger Unendlichkeit vorkam kündete von der Größe der Wüste.
Sie ritten nach Norden, weg von jeglicher Zivilisation. Erreichten sie die Kämme jener flüchtigen Hügel so konnten sie in dunstiger Ferne, hart an der Grenze des Horizonts, ihr Ziel ausmachen. Die Schemen weiter Berger, wie aus einem unfertigen Traum entstiegen. Was man sehen konnte war nicht weit, sollte man glauben. Doch dieser Schluss mochte trügen, verbarg die hereinbrechende Nacht auch die Antwort darauf.
Die beiden Männer zogen schweigend. Kogan stand der Sinn nicht nach Unterhaltung und Jack schien es nicht darauf ankommen lassen zu wollen. Die Gedanken des Krieges kreisten um Melanie. Wie all zu oft seit ihrer Ankunft auf Koron. Sein Zorn, ob ihrer harten Worte, war noch nicht verraucht, hatte wohl aber an Feuer eingebüßt. Ob gewollt oder nicht, sie hatte ihm vor Augen geführt das er nicht lieben konnte wie andere Menschen, es nicht durfte. Schwäche konnte es nicht geben bei einem Herold der Götter. Begehrte er sie auch, so wäre es doch fatal sich so offensichtlich in Abhängigkeit zu begeben.
Natürlich war es gewollt. Kaum etwas tat sie ohne Kalkül, selbst ihre spontanen Gefühle schienen letztlich auf Bedacht gebaut. Sie wahr gefährlich, vielleicht lebensgefährlich. Doch mochte sich auch die dümmliche Verliebtheit eines Knabens verflüchtigt haben, von ihr lassen konnte er nicht. Ihr Schicksal war verflochten, ob in Triumph oder Untergang. Wieder einmal hatte sie ihn auf den richtigen Pfad geführt, hatte dafür seinen Zorn auf sich gebürdet. Das machte sie ehr zu jenem Atlas, der das Gewicht der ganzen Welt auf seinen Schultern trug, mit Undank gestraft und doch wissend um die Wichtigkeit seiner Aufgabe, als ihn, der doch der Gestalt des Riesen so viel näher stand. Unweigerlich schlich sich Bewunderung in seine Überlegungen. Melanie schaffte es sogar seine Wut auf sie, ins Leere laufen zu lassen. Missmutig wandt er seine Aufmerksamkeit praktischen Dingen zu.

Wir machen Rast verkündete er knapp und zügelte das Tier.
Man entzündete ein Feuer aus mitgeführten Holz und briet Trockenrationen. Wasser musste dieses Mal den Wein vergangener Nächte ersetzten. Die Flammen fingen sich im Metal der Rüstung und gaukelten Bewegung vor wo keine war. Während sie darauf warteten das ihr Essen gar wurde starrte der Schlächter seinen Begleiter aus schwarzen Sehschlitzen heraus an…
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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Jack spürte jeden Knochen im Leib und Schmerz in Körperteilen, von denen er bisher nicht gewusst hatte, dass es sie überhaupt gab. Sie hatten eine enorme Strecke hinter sich gebracht aber Jack hätte sie lieber auf dem gemütlichen Sitz eines Fahrzeuges verbracht als auf dem knochigen Rücken dieser merkwürdigen Tiere. Das fast schon gefährliche Schweigen Kogans hatte auch nicht gerade dazu beigetragen, die Reise angenehmer zu machen aber Jack hatte es nicht gewagt, selbst die Stille zu brechen. Irgendwie fühlte er, dass der Hüne irgendetwas verarbeiten, für sich selbst ins Lot bringen mußte und er dabei nicht gestört werden durfte. Also ging Jack seinen eigenen Gedanken nach. Kogan hatte sich verändert. Den Chaoskrieger, der nur zum Spaß das Leben anderer Menschen nahm gab es nicht mehr. Dieser Kogan würde ebenso wenig zögern zu töten, aber nicht nur aus Freude daran sondern um ein Ziel zu erreichen. Sein Ziel. Fast schien es Jack, als wäre Kogan schon der unumstrittene Herrscher des Reiches, welches er doch eigentlich erst erschaffen wollte und das lag nicht nur an seiner neuen äußeren Erscheinung sondern an seinem ganzen Auftreten.

Eine Ewigkeit schienen sie unterwegs gewesen zu sein als Kogan endlich den Befehl zur Rast gab.
Wie es sich für einen guten Diener gehörte kümmerte sich Jack um die Tiere, entzündete ein Feuer, verteilte Wasser und Rationen. Genau so fühlte sich Jack, wie ein Diener. Kogan und er waren von Anfang an nicht einmal im Entferntesten auf Augenhöhe gewesen, aber während Kogan irgendwie 'aufgestiegen' war, war aus ihm der Diener geworden. Das Merkwürdige daran war, dass es Jack nicht das Geringste ausmachte. Er ahnte, hier war Großes im Gange und er war lieber hier der Diener als in Gohmor der namenlose Gelegenheitskiller.

Schließlich saßen sie sich am Feuer gegenüber. Kogan schwieg noch immer, aber Jack schien es, als würde er ihn beobachten. Und während die ewige Stille während sie geritten waren ihm nichts ausgemacht hatte schien sie jetzt wie ein Schwert über ihm zu schweben. Jack hielt es einfach nicht länger aus, zu mächtig war der Drang, etwas zu sagen und zu heftig brannte die eine Frage in seinem Hirn, die zu stellen er sich in der Nacht in der Zelle entschlossen hatte. Mochte nun passieren, was wollte, er sagte “Erzähl mir von Deinem Gott.“
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Hoch über den kargen Landstrichen welche Rasankur wie ein Gürtel umspannten, thronten auf den sandfarbenen Sockeln des einstmals herrlichsten Palastes aller Welten Trojans, stets wachsamer Miene ein ehernes Geschlecht uralter Tempelwächter. Versteinert durch die dahinwelkenden Jahrhunderte, verharrten sie dennoch regungsloser Marmormuskeln, gewandet in wallende weite Ornamentsröcke, fest den Wurfspieß in einer Hand umschlossen. Denkmäler waren sie, verflossene Zeitalter hatten sie fast unbeschadet überdauert, während noch dünnes Moos an ihren ungenutzten Sandalen wucherte, war alles andre Land vom ewighungrigen Keim des Krieges längst verschlungen worden. Palmen wiegten schwer durch den aufbrausenden Wüstenwind geknickt, mit ihren langen grünen Wedeln fast bis auf den aufgebrochenen Grund hernieder, dessen Schoß weder Wild noch Feldfrucht bergen mochte. Verseucht und ungenießbar drang es von allen Himmelsseiten ans Ohr, heulend, unheilsschwanger fegte es massige Nebelbänke messerscharfer Quarze über aufgeworfene Dünen, noch ehe sich das feuerrote Götterrad am bleiernverhangenen Horizont hernieder neigte. Zur einzughaltenden Dämmerung, waren sie, Kogan als erlauchter Fürst von Rasankur, und Jack, des Fürsten rechte Hand, gewissermaßen erster Diener eines noch nicht enstandenen Staates, hinausgezogen.

Schwer schleppte lediglich ein drittes Carnack, wohl wissend über dessen Khorne geweihte Last, stierte sie fast hypnotisiert durch das wirre Treiben jüngster Stunden hinaus in weite Ferne. Hinweg über die weiche, bemeißelte Zinne, deren armesweiter Umfang segensreiche Bandsprüche trug. Selbst jene mochten einst die Stätte nicht vor Unheil und Verfall bewahr haben, so drang es klamm, metallisch auf den nackten Schultern wiegend, durch die leblosen “Canyons” empor, welche vor Jahren noch menschenreiche Arterien gewesen waren. Nichts gemahnte an das einst prunkvolle Existieren zwischen Wüstensturm und Meeresheulen, fern, ein abgeklungenes Echo, ein fahler Nachhall all des bisher gewesenen, verweilte schweigend an dieser Stelle. Ungelebte Emotion, ein erdrückendes Requiem, so gänzlich und vollkommen falsch zwischen alle fünf Sinnen disharmonierend. Selbst als spärlich einstudierter Laienhexer, hätte man es nicht abzuschütteln vermocht, wie es sich krallenhaft anbiederte, jegliches klare Denken in bleierner Traufe ertränkend, wie eine unsichtbare Sturzflut brach es herein, ehe es gefühllos abebbte. Kohlebecken stoben über ihre gezahnten Kanten rasch erblassende Fünkchen, vereinten sich als angeschwärzte Russpartikel mit den ermattenden Sonnenstrahlen, welche sich soeben als abendlicher Schleier übers Dünenreich zurückzogen. Rasch brach sie herein, Mutter Nacht, in alter Sprache noch als Nyx bekannt, unweigerlich alles an den feisten kohlrabenschwarzen Leib sich pressend, nährend und dennoch jede Kraft raubend. Irgendwo in jener angebrochenen Todeszeit wankten nun zwei einsame Seelen, eine unschuldigen Missverstandes, die andere verdorben durch die eigenen Taten.

Letztlich war es weder eine dimensionale Zeitenfrage noch etwas das man hätte an feste Stätten ketten können, was hierbei entscheidend war. Chaos folgte nicht schnöden Naturgesetzen, sondern setzte sich durch eine unberechenbare Eigendynamik laufend fort, so diente jeder, wissend oder nicht, seinem ureigenen Zwecke. Jack mochte wohl in gewisser Hinsicht ein einfältiger Narr gewesen sein, dass er es ernsthaft in Erwägung gezogen hatte sich dem Bluträcher Khornes so blindlings anzuschließen, doch was, wenn ihm diese kriegerischen Pfade schon vorm ersten Atemzug auferlegt worden waren, als er noch umhüllt durch mütterliche Liebe in lebenswarmen Gewässern ruhte? So erfüllte er nun wohl auch seine Bestimmung, folgend, vielleicht sogar der gefallenen Stadt geheulten Todesmarsch erhörend, welchen wohl auch alle anderen hier spüren mochten. Bitter war es, gramvoll und geschwängert durch äonenlangen Kummer, selbst wenn dies kaum zweihundert Jahre gewesen sein mochten. Eingehüllt in Rasankurs schwarzen Panzerkragen, erwählt durch die urbane Seele, konnte er sich dennoch wohl geleitet fühlen, selbst wenn er abseits durch Böschung, Sand und Wüstental marschieren musste. Weihrauchpfannen gleich, so schien es ihr, perlten dunstige Fäden aus den Schlitzen seines Waffenrockes, in deren mäandrierenden Silberwogen sich merklich wutentflammte Geisterscharen tummelten. Phantastisch viele Todgeweihte waren es, eine unversehrte Schauderwand entleibter Menschen, Mädchen, Frauen, Knaben, Männer, kräftige und schwache, magere und feiste, alte wie junge. Begleitet durch die längst ermordete Völkerschaft, mochten noch so große Hürden sich aufwerfen, Meere aufreißen und Gebirge tosend zerbrechen, allein durch ihr geleit war er Hoffnungsträger und Messiahs, Erlöser aller unterjochten Wesen. Und auch in diesem hingestreckten Tross der wohlbelebten Toten, watschelten aufgequollene Seuchenkrähen hinterher, stetig singend das den Sterblichen so tragisch-süß bekannte Siechenlied, welches alle, selbst die unbekannten, Namen frohlockend grausam dahinposaunte, welche einst aus “Pandora’s Büchse” entwichen waren. Schartig, rostig schon an mancher Stelle, spärlich nur zwischen den pusteligen Ekzemen wiegend, tätschelten sie fiebernd ihre Schlachtermesser, wissend um die große Ernte, während sie mit einem glasigen Zyklopenauge, zwar für Kommendes blind, doch dennoch schon den Boten sahen.

Bezeichnend war es wohl, mit welchem fast schon göttlichen Missgeschick, sich ein einstmals leibeigener Gossenläufer, sich unwissend die Gunst von Zweien auferlegte. Krieg, so war es aus antiken Jahren her, folgte stets in seinen schweren Stapfen, doch, so alle blutigen Schlachten geschlagen und Volk vernichtet worden war, blühten glanzlose Kolonien von Aas und Fleischgerippen, welche ebenso eines finsteren Fürsten Aufmerksamkeit so trefflich zu ergötzen wussten. So schon seine geliebten Sklaven, ungesehen und dennoch schon begriffen, sich um die aufgerollten Banner scharten, schwankten schon die gewobnen Fäden zwischen diesen Welten, den ganze Meere einfallender Sinneswesen brandeten schon dieser entfernten Stunden an die noch versiegelten Pforten einer menschlichen Wirklichkeit. Doch wie lange noch… Solange sie nun so verharrten, streitend dennoch innig, erfüllten sie doch eben deren Wunsch, was er in Siechtum und Schlachtenwahn geworden war, erfüllte sie, als Zerrbild seines kriegerischen Mannesleibes, in Fleischlichkeit und Ketzerei. Doch so sie das wahrlich begreifen konnte, das sie ein Weißes zu seinem Schwarzen war, oder eben umgekehrt, sie erkaltend wie die Meeresnacht und er der Schmiedeesse heiße Glut, musste ihm da nicht das selbe Sinnen kommen? Achtlos fast, ungeschlacht und bibbernd durch die eingekehrte Mondherrschaft, wich sie schlotternd, schmerzlich sich die gequetschte Seite haltend, vom Wehrgang zurück, wankte betroffen und dennoch erheitert, bestätigt durch die Erkenntnis jener Stunde, zurück in ihr eigenes Lager, sich dort einige Zeit dem Labsaal hinzugeben.
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Edle Dame! Der Selbstgekrönte hatte ihm befohlen sie so, oder ähnlich respektvoll, anzusprechen. Verzeiht das ich mich an euch wende Der bucklige Heermeister beugte ehrerbietig das geschiente Bein und es knackte verdächtig. Man hat mir aufgetragen euch dies zu übergeben. Ein Geschenk wie der Selbstgekrönte es nannte. Ein Zeichen der Wertschätzung, so sagte er. Taufen müsst ihr es selber, denn er könne es nicht. Liegt die Wahl des Namens doch allein bei der erziehenden Mutter.
Der Heermeister schlug eifrig den Stoff zurück und enthüllte was verborgen lag.

Früher:
Wasser zischte in die Glut, war Leben, war Werden, Vergehen, war Nurgel, Kreislauf von Siechtum und Genesung. Trug fauliges Verderben in sich, brachte heilende Kühle.
Blut zischte in die Glut, war Kraft, war Sieg, Niederlage, war Khorne, Träne des Krieges, Preis des Eroberers. Trug stärkenden Hass in sich, vergoss sich in der Niederlage.
Wein zischte in die Glut, war Vergnügen, war Reue, war Slaanesh, verwirrte Gedanken, öffnete den Geist. Brachte Lust, ertränkte Kummer und Logik.
Tinte zischte in die Glut, war Wissen, war Lüge, Gedanke, war Tzeentch, Macht im Wort, verstrickter Weg.
Die Hitze machte alles Eins, verband es in Nichtigkeit und alles bedeutender Geste.

Bedächtig stellte der Krieger die Schälchen mit den Eröffnungsopfern beiseite. Der Ort war mächtig und Kogan hatte die Rituale von Amboss und Hammer meisterlich erlernt. Unter der strafenden Faust des monströsen Tiermenschen. Der Minotaurus hatte Fehler mit glühendem Eisen ausgebrannt und manche Narbe, kündete von ertappter Unachtsamkeit des Schülers. Die Stätte einstiger Gelehrsamkeit war längst vernichtet. Meister und Werkstatt in der Kälte des Alls erstarrt.
Kogan hatte jeglichen Stoff, bis auf die Beinkleider, vom Körper gestreift. Rot schimmerte wundiger Drachen, in weißen Grund geschnitten. Düsterer Blick von Mann und Fabelwesen, gerichtet auf glühende Landschaften aus feuriger Kohle. Das Messer kam zur Hand, fing Höllenlicht in silberner Schärfe. Nicht wellig oder verziert war die Klinge, kein unnützer Tand wie Kultisten meinten ihn nutzen zu müssen. Jene Gecken die besser daran tun würden ihren religiösen Eifer, ihr bestreben nach Ritualen und Beschwörungen, in den Dienst des Imperators zu stellen und so wenigstens einen ernsthaften Feind abzugeben. Gierig vergrub sich der kalte Stahl im Fleisch des Mannes. Drang tiefer als der Druck sich erhöhte, Haut teilte sich und feine Adern entließen heißen Lebenssaft. Ungerührt blieb das Gesicht des Schlächters. Was war der fade Schmerz eines solchen Schnittes gegen das bereits Erlebte? Die Faust, wie zum tödlichen Schlag geballt, presste mehr hervor, ließ es, dem Regen alter Plagen gleiche, die Esse benetzen.
Sogleich belebte sich das Feuer, loderte hell, fast weiß empor. Animiert durch die Flüssigkeit, von der Kraft des Warp genährt. Die Hitze wallte auf als sei ein Tor in die Unterwelt aufgestoßen. Bedächtig trat der Schlächter zurück, wartete mit der Geduld des Meisters bis die Flammen ihre Raserei überwunden hatten. Sie schwanden dahin, erzeugten den Eindruck abnehmender Intensität bei jenen die nicht um die Geheimnisse des Metallformens wusste. Das Lodern war gleichwohl der kleinste Indikator für Hitze. Kogan beugte sich vor und studierte die Glut. Rot an der Basis, wie die Zukunft Korons, weiß darüber, die Farbe des Vergessens. Nicht schwarz war das ewige Nichts. War schwarz doch die Abwesenheit von Licht, weiß jedoch die Abwesenheit von Allem. Gedanken, Erinnerungen, Zukunft. “Weiß nicht mehr!“ So sagte man doch wenn das Vergessen nach einem griff. Doch lag Jungfräulichkeit in der weißen Glut, ließ neues entstehen, gebar etwas ohne vorbelastete Erinnerung.
Achthundert Grad musste die Esse nun haben und Kogan trat den Blasebalg um das Wallen noch weiter zu steigern. Während sich die Arbeitsfläche weiter aufheizte begutachtete er die fünf Barren die, ordentlich auf weißem Tuch, vor ihm ausgebreitet lagen. An die Schmiede grenzte ein verborgener Lagerraum an. Dort hatte er Werkstoffe und Werkszeuge entdecket. Wahre Schätze an Edelmetallen lagen dort aufgeschichtet und hätten dem alten, gehörnten Scheusal auf der Zuflucht, sicher die Tränen in die Augen getrieben.
Fast liebevoll glitten seine Finger über die Metalle. Sie war das einzige menschliche Wesen das solch eine Berührung je von dem Fürsten erfahren hatte. Da war es nur gerecht das er seinem Geschenk eben solche Liebe entgegenbrachte. Zwei Aspekte ließen dem Feuer etwas wahrhaft Mächtiges entsteigen. Liebe oder Hass. In ihm verquickte sich beides zu einem übersteigertem Fieber das kaum noch einer menschlichen Emotion ähnlich war. Unter den Barren paradierten die zu benutzende Werkzeuge. Rost umhüllte sich wie die Rüstungen, die sie einst geschmiedet hatten, es nun mit faulenden Knochen taten. Doch dieser oxidierte Harnisch würde weggesprengt sobald das Werk anhob.
Gleich der Schere eines Lustdämonen, umschloss die Tragezangen den ersten Quader hob ihn in die Glut und vergrub ihn unter den schwelenden Kohlen. Funken tanzten den gemauerten Himmel entgegen.
In der dunklen Sprache forderte Kogan den Segen der Götter ein. Der schwache Mann flehte darum, erbettelte die Hilfe der hohen Wesen. Er versuchte sie mit Opfern zu bestechen und gewogen zu machen. Champions handelte mit ihnen. Boten Dinge von gleichem Wert.
Die Worte kamen ihm kantig und rau über die Lippen. Allein der Klang schien verletzen zu wollen, für die Stimmen sterblicher Wesen nicht gemacht, klang falsch für sie. Die Geketteten wimmerten und zornig, durch die Unterbrechung, ruckte der Kopf des Axtschwingers zu ihnen herum. Am Eingang standen zehn der Kindersoldaten, in Eisen gelegt und aneinander gebunden. Die Angst hatte den kläglichen Verstand, der selbst den Geistesschwachen vergönnt sein mochte, wohl völlig ausgelöscht. Sie klammerten sich aneinander, suchten die Gewissheit nicht allein zu sein in diesem Universum aus Furcht. Wo sie dieser heiße Ort umgab, das Gewächs aus tausenden Toten sich nach ihren zitternden Leibern reckte, sie lockte sich ihm anzuschließen, Teil von ihm zu werden. Das lauernde Tier, grobschlächtig und von bösartiger Einfachheit. Aufmerksamer Bewacher, nur darauf hoffend das eine unbedachte Fluchtbewegung den Instinkt über den Auftrag des Meisters erheben würde. Dann konnten sich gelbe Hauer in kindliches Fleisch graben. Schließlich der Hephaistos dieses künstlichen Vulkans. Der Mann, dessen Aufmerksamkeit es auf alle Fälle zu entgehen galt. Dieses Bestreben war nun gescheitert. Als die schwarzen Worte, in ihrer Fremdartigkeit, die stumpfen Seelen der Kinder zum kreischen gebracht hatten wie Krallen auf blankem Schiefer. Eine herrische Geste gebot der Mischkreatur vorzuspringen und den Frevel zu sühnen. Schon hatte es einen der Unglücklichen gepackt und das linke Bein unversehens abgerissen. Blut spritzte und verklebte stachelige Borsten. Eine Raubkatze tötete gnadenlos aber effizient, mit Biss in Hals, Nase oder dem Versucht die Beute durch den eigenen Rachen zu ersticken. Der Chimäre aus Wolf und Eber mangelte es an dieser Effizienz. Wie im Rausch der Bärhemdigen wühlte es sich durch den zuckenden Knaben. Knackte Knochen, riss Sehnen und Fleisch aus dem Körper. Die Schreie gingen in Gurgeln über als Blut die Lungen füllte.
Die verbleibenden Gefangenen wagten nun kaum noch das Atmen. Ein wimmerndes Schluchzen zu unterdrücken und der Versuch sich von dem fressenden Untier fernzuhalten war alles was in ihrem Leben noch als Sinn verblieben war.
Kogan unterdessen hatte keine Augen für das Schlachtfest seines Schoßtieres. Er hatte weitere Baren in die Esse gelegt und den ersten herausgehoben. Einige Sekunden gab er sich der, Zeit verschwendenden, Sünde hin das glühende Material zu bewundern. Die gespenstische Schönheit schien ihn herauszufordern, ihn zu reizen und zu fragen ob er es wirklich vermochte seinen Willen in das Eisen zu hämmern. Er bettete das Werkstück auf dem Amboss, der selbst ein schauriges Kunstwerk war. Dann hob er den kurzgriffigen Hammer, legte all die unmenschliche Kraft in den ersten Schlag.
Schwer fuhr das Werkzeug hernieder. Traf das glühende Eisen und presste ihm die erste Verformung ab. Laut hallte der Schlag von den Wänden zurück, brach sich und wurde von neuen ersetzt ehe er verklungen war. Schnell kamen die Hiebe jetzt, Kraft und Geschick vereint in jedem Treffer. Das Eisen dehnte sich, gewann an Länge. Erstarb das Glühen ging es zurück ins feurige Bett und ein anderes Teil hob sich heraus um Platz unter des Khornekrieges Kraft zu nehmen. Die Baren gingen in Walzenform über und wie zähflüssiger Stahl floss auch die Zeit dahin. Was bedeutete das Ticken einer Uhr, die Vorgabe der Menschen wie die Zeit zu vergehen hatte, an einem Ort wie diesem? Hier wo sich Millionen im Netz des Todes verfangen hatten und ihre Lebensspanne wie Sirup aus den Ranken des Pilzes quoll. Was Tage hätten sein müssen, wandt sich zur Schlange, die sich in den Schwanz biss. Wo Zeit kein Faktor war, war es die Kraft des Mannes auch nicht. Kein Schlag kam ungewollt schwächer als der vorherige. War der Schmiede Atem doch sein Element, nur von der Hitze des Schlachtfeldes übertroffen. All sein Denken richtete sich auf den tanzenden Hammer. Weder verleitete das Schicksal Rasankurs seine Sinne, noch der Hass auf das Imperium und auch nicht die Frau, die sonst seine Gedanken verwirrte. Als er das Metall zu falten begann, war es ihm als hielte jemand die Zange um das Eisen auf dem Amboss zu fixieren. Eine hochgewachsene, schwarze Gestalt, knapp am Rand seines Gesichtsfeldes. Weder wunderte ihn dieser schattenhafte Helfer, noch interessierte ihn das Gesicht des Wesens oder seine Herkunft. Nur das Entstehende war wichtig. Zweimal faltete er das Eisen mit präzisen Hieben. Hämmerte es flach und wiederholte den Vorgang. Nach dem zehnten Mal musste er sich den Schweiß aus den Augen wischen. Beim hundertsten Mal brach der Stiel des Hammers, was den Krieger nur dazu brachte in einer flüssigen Bewegung einen neuen zu ergreifen. Endlich hatten sich die vier Baren in lange Stangen verwandelt. Jede kaum dicker als Kogans Zeigefinger. Der erste Teil war geschafft. Nachdem die Arbeit von Kraft und Ausdauer gefragt gewesen war, kam jetzt Geschick und ruhige Finger zum Einsatz. Mit dem Gerät eines Feinschmiedes trieb er Symbole in die länglichen Stangen. Bände in der verbotenen Sprache, jede der Stangen einem der Vier geweiht. Es war keine Magie, sondern Runen die den Göttern wohlgefällig waren und sich mit Energie voll saugen konnten, wenn die Umstände günstig lagen. Ihm selbst hätten sie kaum etwas genützt, doch die vorbestimmte Trägerin dieses Instrumentes mochte daraus schöpfen können.
Bei seinem Schaffen hämmerte er nicht etwa solange auf die kleinen Meißel und Schlägel ein bis das Ergebnis passte. Diese Freiheit, die sich ein Goldschmied oder Schmuckmacher nehmen konnte, war ihm nicht vergönnte. Jedem Zeichen standen nur eine gewisse Anzahl von Schlägen zu. Acht bei Khorne, sechs für Slaanesh, Nurgel gehörten sieben und neun waren für Tzeentch bestimmt. Jede Prägung musste also auf Anhieb perfekt sein. Eine jedes Eisen umgab er so mit einer, dem jeweiligen Gott geschuldeten, Lobpreisung.

Gier ist mein Name, verlangender Schmerz, dreh dich in bitter-süß Reigen.
Folg dem Begehren, glaube dem Herz und Wonnen will ich dir zeigen.

Ziel und Anfang, eins im Wege, wandelt sich dunstig Pfad.
Ist Antwort Frage, falsches Geschick, Treue und Verrat.

Bin gut zu dir, halt dich warm, ein Väterchen will ich dir sein.
Es krankt deine Seele stützt dich mein Arm, zurück bleibt dein faulig Gebein.


Lass Freunde dich töten, lass Freunde dich fürchten, lass Freunde dich abgrundtief hassen.
Bring Leid über dich, lass Leid dich verbreiten, kannst dennoch nicht von mir lassen.


Keine Rune ging fehl und als er geendet hatte zogen die Symbole sich eng um die vier Stäbe. Mittlerweile hatten auch die vier Schmelztiegel die richtige Temperatur erreicht. Ihre verkrusteten Bäuche glühten bereits und reinigten sie so vom Schmutz verflossener Epochen. Vier dünne Platten gab der Kämpfer in jeden Tiegel. Bronze in den ersten, das es so schnell schmolz kündete von einer Temperatur bei fast eintausend Grad. Dieses Metall war dem Blutgott gediegen. Während es sich leuchtend verflüssigte, bereitete er den nächsten Topf vor. Hier war es Eisen das seine Gestalt ändern musste. Kein gutes Material, grob und voller Einschlüsse. In seiner Unvollkommenheit huldigte es dem Verpester der Welten. Sein Schmelzpunkt lag noch höher und Kogan rückte es zur Mitte der Esse. Silber und Gold säumten den Rand der Glutstelle. Das Fleisch der Götter war Slaaneshs Eigen. Verführte es die Menschen doch seit jeher zu den furchtbarsten Taten. Im kühl spiegelnden Silber glaubte man die verwirrende Logik des Tzeentch zu erkennen. Während sich die Aggregatzustände änderten ergriff Kogan die, mittlerweile erkalteten, Stangen. Selbst nach dem Abschrecken in kaltem Wasser hatten die Zeichen noch eine Zeit lang gestrahlt. Jetzt jedoch waren sie kaum noch auf dem schwarzen Metall zu erkennen. Die Stangen kamen in jenem Steinbecken zu liegen die einst Schwerter aufgenommen hatten. Dicke Handschuhe, nicht anders als in anderen Schmieden und unbeachtend des geheiligten Ortes, schützten Kogan vor Verbrennungen als er die Tiegel, an langen Haken, aus der Hitze hob. Vorsichtig goss er einen jeden Inhalt über die dazugehörigen Stäbe. Drehte jeden einzelnen bedächtig, auf das der Überzug in die weiten Poren eindrang. Sein tropfender Schweiß verdampfte noch ehe er den Boden benetzen konnte. Nachdem sie abgekühlt waren, sofern man davon sprechen konnte, eine Berührung hätte noch immer die ungeschützte Haut versengt, kam die abschließende und wertvollste Schicht dazu. Das unscheinbare, graue Metall blubberte träge in seinem Tiegel. Es mochte nicht spektakulär erscheinen, doch er zählte zu dem Widerstandsfähigsten was der Menschheit bekannt war.
Adamantium!
Fein wie Spinnenweben brachte der Krieger die letzte Schicht auf. Bei richtigem Licht schimmerten die vier verschiedenen Farben darunter hervor als gäbe es keinerlei Glasierung. Doch Kogan wusste die beweglichen Teilchen des Adamantiums verhärteten sich bei auftreffender Energie und schon dieses dünne Schicht verhinderte das die Stäbe bei starken Schlägen brachen.
Nachdem sich die Hitze so weit aus dem Metall verflüchtigt hatte das er es mit seinen Handschuhen berühren konnte, packte er die vier Stangen mit einer Hand. Dicken Stahlkabeln gleich spannten sich die Muskeln in Armen und Nacken. Langsam aber stetig begann er die Stücke, jedes Repräsentant eines Gottes, ineinander zu drehen. Das Material stellte eigentlich kein Hindernis für seine Titanenkraft dar. Er hätte es drehen können müssen wie junge Weidenruten. Doch die Elemente selbst sträubten sich gegen die Vereinigung. Kogan ließ ab und griff in die Tasche. Aus dieser förderte er jenes Klauenstück hervor das Blut von Mann und Frau gekostet hatte und mit beidem getränkt war. Er hielt es zwischen die Stangen, unweit der Basis und wie von plötzlichen Leben erfüllt wickelten sich die Eisen darum. Kogan zögerte nicht, er griff zu und brachte die Bewegung zu Ende. Neben seiner Kraft rang sein Geist mit der leblosen Kreatur aus Symbolik und Willen. Das Wesen, wenn man es denn so nennen konnte, war keiner Dämonenwaffe gleich. Es besaß kein Bewusstsein, wohl aber eine gewisse Form von Intelligenz. Nicht das rationale Denken eines Menschen, aber trotzdem mehr als das plumpe Selbsterhaltungsstreben eines Tieres. Der Dorn war mittlerweile gänzlich umschlossen und an einem Ende hatte sich so eine blütenartige Verdickung gebildet. Die vier Stangen selbst hatten sich dort aufgefasert und weiter ineinander verwoben. Die Runen leuchteten durch die darüber liegenden Schichten und waren vollkommen leserlich, auch wenn der Text sich leicht variiert zu haben schien. Er floss ineinander, bildete neue Bedeutungen und absurde Sinnsprüche. Doch Kogan brachte seine Gedanken zurück auf das Wesentliche. Derartiges durfte ihn jetzt nicht kümmern, nicht bevor die reale Arbeit beendet war. Der Speer, denn genau so sah er mittlerweile aus, wurde auf den Amboss gelegt, wo er zischte und fauchte. Ob diese Geräusche durch abkühlendes Material entstanden war ungewiss.
Den Krieger kümmere es auch nicht. Er trat den Wasserbottich um und der Inhalt stieg als Dampf zur Decke hinauf.
Vernunftbegabte Kinder hätten vielleicht geahnt was ihnen blühte. Doch die neun Schwachsinnigen schnatterten nur sinnlose Laute als Kogan die verbindende Kette packte und sie zur leeren Wanne zerrte. Er zwang den ersten Jungen in die Knie zog das Messer, an dem noch Reste seines eigenen Blutes klebten. Die dümmlichen Rituale anderer Anbeter sparte er sich. Die Tat war Ritus genug und so zog er dem Kind die Klinge über den Hals. Man konnte in den Händen eines Chaosdieners sicherlich auf grausamere Art umkommen, denn der Tot kam schnell. Für den Krieger war es nur Arbeit, Spaß empfand er nur bei richtigen Gegnern. Der Bursche blutete sich in die Wanne leer. Letztlich hing ihn Kogan sogar an eine Kette, die von der schrägen Decke baumelte, damit auch kein Tropfen vergeudet floss. So ging es Reih um. Nach acht weiteren, geröchelten Sterbelauten tanzten sie alle kopfüber an den Ketten. Die Wanne hatte sich zu einer ansehnlichen Hälfte gefüllt. Der Krieger streifte sich die Handschuh ab und ging zum Schmiedebock. Als sich seine Pranke um die Waffe schloss verbrannte sie ihm die Haut, trotzte dem Schlächter jedoch nur zusammengebissene Zähne ab.
Selbst Kinder waren gehässig und die Mär vom unschuldigen Geschöpf war eben nicht mehr als das. Doch die geistesleeren Knaben waren wirklich ohne Sünde gewesen. Wie hätten sie sich auch vergehen können wo doch keine Begriffe für die Dinge in ihnen gewohnt hatten. In dieses Bad absoluter Unschuld tauchte also nun die Waffe. Erstarrte im Lebenssaft und sog sich gierig voll. Kogan konnte spüren wie sie sich in seine Fingern wandt und drehte, als hätte er ein Bündel wütender Kobras in der Hand. Als er sie dem Becken enthob war die Knospe erblüht und erinnerte nun wahrhaftig an eine Schlange oder eine krallende Hand. Der Stachel hockte in diesem metallenen Maul wie eine Zungen. Zog sich jedoch sogleich zurück und der Kelch schloss sich wieder zu jener, leicht verdickten, Speerspitze. Kogan wollte es mit Willenskraft zwingen dieses Kunststück noch einmal zu offerieren, doch mehr als ein Zucken wollte von dem Stab nicht kommen. Nun gut sei es drum. Sie musste damit umgehen, nicht er. Auch verstand sie sich besser darauf ihre Gedanken in Einklang mit anderen Dingen zu bringen. Das Blut war vollkommen von der Waffe verschwunden und nur seine rot gefärbte Hand bewies das sie überhaupt eingetaucht war.
Der Fürst wusch sich Ruß und Schweiß im Wasserfall vom Leib. Dann kleidete er sich an und schlug die Waffe in weißen Stoff ein. Sie in der Armbeuge tragend verließ er die Pyramide.
Die Flamme in der Esse erstarb zu einem Glimmen.

Jetzt:
Grau lag die Mischung aus Speer und Stab zu ihren Füßen. Leicht war die Waffe, ganz für eine Frau gemacht. Gewiss kunstvoll, doch augenscheinlich nicht besser als tausend andere im Universum.
Ein Mensch lebt erst wenn er eine richtige, eine mächtige Waffe sein Eigen nennen kann.
So hat mit der Selbstgekrönte gesagt. Vorher ist man nur einer unter Unzähligen deren Körper nicht vollständig sind.
Hm…

Der Heermeister verzog das hässliche Gesicht als würde er erst jetzt über die eigentliche Bedeutung des Gesagten nachdenken.
Wenn diese Worte wahr sind, dann könnte man doch sagen das ihr vorher garnicht richtig auf der Welt wart, oder?
Sein runzliger Froschschädel verzog sich zu einem, fast liebenswerten Lächeln.
Nun dann gratuliere ich euch zum Tag eurer Geburt, edle Dame!
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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------> in der Wüste

Erst schien es als würde Kogan gar nicht auf Jack reagieren. Unverwandt starrte er in die Flammen, hob dann seinen Blick zu den Sternen.
Von Khorne soll ich dir erzählen? Nun fixierte er sein Gegenüber. Nun gut! Der Kriegsgott sitzt auf seinem bronzenen Thron. Sein Reich besteht aus Feuer, Bronze, Meeren von Blut und Wüsten aus gebleichten Schädeln, so weit das Auge reicht. Von seiner Zitadelle, umlagert von Heerscharen kriegerischer Dämonen, die allein seinem Befehl gehorchen, sieht er auf die Welt der Sterblichen hernieder. Wo immer sich ein Krieger durch Mut, Blutgier aber auch Ehrenhaftigkeit auszeichnet, da verweilt sein Blick. Jene die berufen sind werden von ihm mit Gaben beschenkt die sie stärker, schneller und widerstandsfähiger machen. Kaum etwas kann sich gegen einen erwählten Champion des Khorne behaupten. Fällt er aber doch, so zieht er in die Halle des Blutgottes ein. Dort sitzt er an einer langen Tafel zu Seiten des Schädelthrons, umgeben von den Helden, die seit Anbeginn der Zeit gefallen sind. Wenn sich die Zeit dem Ende neigt werden sie noch einmal zu den Waffen greifen. In einer letzten großen Schlacht wird der Gott seine Getreuen gegen die Ordnung führen und ewiges Leben erwartet die, die sich als würdig erweisen.
Das ließ er wirken und prüfte ob seine Mahlzeit schon durch genug war.
Dann nahm er den schweren Helm ab und legte ihn neben sich. Kogan fuhr sich durch das rabenschwarze Haar und befreite es aus dem Kragen des Harnischs.
Das ist natürlich alles Unsinn! Sagte er als wäre es die natürlichste Sache der Welt. Diesen Scheiß erzählt man Leuten um sie in Kriegerkulte zu manövrieren… verdammt ich hab’s ja selbst einmal geglaubt. Du hast das unwahrscheinliche Glück gleich reinen Wein eingeschenkt zu bekommen, Jack. Auch wenn Wahrheit ein sehr schwammiger Begriff bei den Chaosgöttern ist. Fakt ist jedenfalls das, dass Wort “Gott” eigentlich der falsche Begriff ist. Göttergleich wäre passender, doch wer bin ich das ich solche Spitzfindigkeiten für wichtig halte? Khorne ist eine Macht, vielleicht die stärkste im Universum. Er war schon da als der erste Mensch einen Stein aufhob um damit seinen Rivalen zu erschlagen und er wird noch da sein wenn dieses Universum nicht mal mehr eine Erinnerung ist. Er ist weniger ein einzelnes Ding, als vielmehr der Krieg an sich. Egal aus welchen… ach so edlen Motiven, jemand einen anderen tötet, das ist Khorne. Zwischen ihnen, in ihrem Blut, im Stahl ihrer Waffen. Man sagt, Khorne ist es egal wessen Blut fließt, Hauptsache es fließt. Das trifft die Sache ziemlich genau, wenn du mich fragst. Er riss sich ein Stück von dem gegrillten Rationsblock ab und steckte ihn in den Mund.
Das Leben der Menschen interessiert ihn nicht mehr als ein Kind wimmelnde Ameisen interessieren. Wie das Kind macht es ihm Freude diesen Ameisen beim Kämpfen zuzusehen. Mal feuert er die eine an, mal die andere. Das wirkliche Geschick dieser Spielzeuge kümmert ihn nicht. Bestenfalls sind ihre Seelen schmackhafte Appetithäppchen. Die Götter vertreiben sich die Ewigkeit mit uns. Ab und an erlangt ein sterblicher die flüchtige Aufmerksamkeit dieser Wesen. Dann mögen sie ihn wirklich mit einem Geschenk segnen. Nur damit ihre Belustigung einen Augenblick länger andauert. Mit göttlicher Liebe oder Anerkennung von Taten hat das nichts zu tun. Es ist so beiläufig und unbedeutend wie die Funken da. Er deutete auf die Funken die zum Himmel tanzten. Wir können nur hoffen das wir die “Glücklichen” sind auf die der gelangweilte Blick der Warpwesen fällt. Dann können wir vielleicht etwas für uns herausschlagen. Wesentlich wahrscheinlicher ist es jedoch das man bei dem Versuch den Verstand oder das Leben verliert.
Das soll nicht heißen das der Weg des Krieges keine Vorteile mit sich bringt. Mag auch nicht jeder übermenschliche Kraft erlangen, so ermöglicht einem der Dienst am Blutgott doch einige Einsichten in das große Ganze. Die Götter sind pure, sich ihrer Selbst bewussten, Emotion. Was läge da näher als das auch ihre Anhänger die stärksten und reinsten aller Gefühle erleben?
Die Macht, die absolute Macht, die man verspürt wenn man das Leben aus den Augen eines Feindes weichen sieht. Dieser Mann, denn man gerade getötet hat, hatte vielleicht eine Familie, eine Geliebte, Träume, Pläne und Hoffnungen. Glaubte an etwas, folgte einer Philosophie. Du nimmst ihm das alles. Warst besser als er! Selbst wenn dieser Kerl vielleicht ein edler Mensch war, seine Motive achtenswerter als dein ganzes Leben, in diesem Moment ist das egal. In diesem Moment bist du Gott! Er erkennt das, in dem Augenblick da er seine Seele aushaucht erkennt er das du es warst, der ihn zerstört hat. Das, Jack, das ist besser als aller Reichtum und alles verbotene Wissen dieses Universums. Das ist absolute Macht. Diese Dinger da…
er deute auf die Schusswaffe. … verfälscht das Gefühl. Ab und zu ganz spaßig, aber letztendlich muss man es mit seinen eigenen Händen tun.
Dann spürt man den göttlichen Hauch. Dann erkennt man irgendwann was Khorne ist!
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
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Irisierendes organisches Blitzen, verbarg sich hinter dem hohlen Glasleib, wie sich Stäbchen und Zäpfchen schlitzförmig um den entwurzelten Nerv verengten. Nachempfindend schmerzlich zuckten einzelne Stränge nach der gekappten Bindung hin zum menschlichen Gehirn, vergebens, wie es sich herausstellen sollte, gelatineartig tröpfelte das mäuschengraue Gewebe über den sandgelben Flur. Wohl ob des durchlittenen Höllenpfades zusammengebrochen, kauerte sich die dahinwelkende Tzeentchgestalt des großartigen Heermeisters, verstummenden bibbernd, wehklagend an einem schweren Vorhangstor nestelnd. Wie einst jener Tempelbau in den antiken Wirren Mesopotamiens, durchbohrte nun der vierfachgeweihte Herrschaftsstab die milde wärmenden Sonnenstrahlen eines neulich angebrochenen Tages. An der viehischen Dornenspitze jenes Szepters, der Wüstenvipern schaurige Sensenkralle, das ausgerissene Mutantenauge durch den Nerv auffädelnd. Hindurch zwischen jene entseelte Pupille, vermochte man in spektrale Ebenen hinein, ganze Universen zu erspähen, wie sich winzige Trabanten um karge Wüstenwelten wandten, fahle Gestirne durch feurige Meteoridenschauer gegeißelt wurden, Kontinente sich unter wallenden Meerestoben spalteten, Planeten sich in die stürmischen Magmamassen irgendwelcher namenlosen Sterne stürzten.

Unterdessen glitten schier endlose Sandwogen unter ihrem astralen Ich hinweg, fast als würde man auf den gehobelten Dielen einer Barke über stille Gewässer segeln. Wenngleich es weder Fisch noch Wassersäuger gab, tummelten sich an diesen Gestaden haarlose Hautsegler, die krummen Klauen ausgefächert über Dünen schwebend, während samtpfotige Carnaks federnd durch verstaubte Halden trappten, Männer, deren mohrenbraunes Haar durch weiße Laken sichtbar verborgen lag. Weitärmlige Roben durch den üblen Wind zerschlissen, pendelten die blutigroten Rockzipfel spielerisch darin, an umgarnten Lederkordeln silbernblitzende Tulware tragend. Ein besonders erhabener unter jenem Männergeschlecht, am Lebensalter wohl um ein vielfaches alle anderen überflügelnd, schnallte sich soeben eine in manchem Winkel angerostete “Kriegsbüchse” um, eine wesentlich primitivere Fassung jenes imperialen Sturmgeweheres, wie man es hier auf Koron wohl zu schätzen wusste. Grau und schwarz, struppig, verklebt durch geronnenes Blut, standen ihm die krausen Barthaare in alle Richtungen weg. Fast zeremoniell mutete die Klingenführung an, mit welcher er fachmännische Wunden in das noch zuckende Fleisch eines anderen Mannes ritzte. Stammesfürst, Volkesvater, Häuptling und Kriegsherr in einer einzigen Person, so aber auch Schamane und Geistersprecher, wie man anhand von knöchernen Totems und aufgezogenen Lendenwirbeln an seinen ausgemergelten, ledrigen Unterarmen klimpernd ersehen konnte.

Dennoch bestand dies aus nackter Täuschung, unverhohlen, fast wie jener geckenhafte Erdenrat, nahm er triefende Stückchen heraus gelösten Fleisches von jenem Leib, fettig sogar, wie sich schmalzig gelbe Gelatine perlend herunterrollte. Kaum den Knabenschuhen entwachsene Junggesellen scharten sich um den Greis, tunkten ungesäuerte Beduinenfladen schmatzend in das herab getropfte, sogen es somit auf, ehe sie es mit hochgewinkelten Mündern artig verzehrten. Das dicke Lendenstück allerdings, schnitt der Alte längsseitig mehrfach noch, goss dann etwas vom gestockten Blut darüber, reichte dann eine tönerne Schale mit jenem Inhalt im Kreis herum, und rasch war sie auch schon leer getrunken. Ein wohl primitiver Bruderschaftsritus. Diese Aussage verneinte sich unverhofft jedoch selbst, als man das Schälchen auch an verhüllte Weibsbilder und deren am Busen gehaltene Schützlinge weiterreichte. Nährstoffreich wohl, durchzogen von wertvollen Fetten und kostbaren Salzen war es, das durch Gärung angereicherte Blut. Bittere Wurzeln waren darin gekocht, Hülsenfrüchte, pürierte Früchte, um wenigstens etwas Zucker zuführen zu können. Erschreckend? Wohl nicht, nicht nach all dem durchlebten kürzlich erst verstrichener Jammertage. Sie wusste darum, dass jenes Volk vom Kriegsgott selbst auserwählt worden war, sich an des ehernen Schlächters Seite wider die anströmenden Massen kaiserlicher Truppen zu werfen. Gewissermaßen waren jene Nomaden wohl gesegnet worden, nicht unnatürlich erschien ihnen der sonst kritisch betrachtete Verzehr ihresgleichen, sie erachteten es wohl als rationell, als einfachste Methode sich innerhalb der andauernden Stammeskriege weiches Fleisch zu besorgen. Dieser “ekelhafte” Umstand vereinfachte es ihnen sogar, sich dem wandelnden Khornesboten anzuschließen, versprach er doch nicht nur besseres Metzgerwerkzeug, sondern auch noch fettere Beute, den jeder Mensch dieser lächerlich schwachen PVS war wohlgenährt und feist, schmackhaft in deren Augen, reif für die Schlachtung. Augäpfel waren geschätztes Protein, Därme saftige Leckereien, Handteller eine besonders gefragte Speise, Mark galt wohl als Wachstumsmittel, wohingegen die männlichen Lenden unabdingbar für deren eigenen Initiationsritus waren. Und welches Kleinkind schlürfte nicht gern den breiigen Nektar durch die ausgekratzten Augenhöhlen? Wahrlich, durch ein anderes Maß betrachtet, erschien selbst der dümmste Soldat als unabdingbare Säule ganzer Nationen, wenngleich in diesem Falle, “Vaterlandsliebe” durch den altbekannten Magen ging.

“Man gewährte uns eine Gesandtschaft der Verdammten, eine verlorene Nation, deren noch schwellender Schoß das zarte Menschenfleisch ist. Krieger, ungeknechtet und frei, ungebunden durch die goldenen Ketten Terras, streifen sie durch Wüstenei und karge Ödnis, wandern ungehindert wie der östliche Wind durch all die Steppen… Die haarlosen Herden vorantreibend, stetig durch die kriegerischen Akte ihres eignen Volkes abgestraft, verzehren sie sich in Kummer, Frust und Trauer selbst. Doch… wie viel schmackhafter, sättigender wäre doch ein saftiger Klumpen jenes Mannes, welcher uns schon auf Tunguska so lächerlich bedrängte?” , sie strich fürsorglich über das losgelöste und dennoch blinzelnde Auge, “Götter, Spötter… Allesamt sind sie verdammt. Wir sind die, welche gesandt wurden, einen Tribut in Blut und Fleisch zu fordern. Er selbst… ist gewissermaßen ein erstes Werkzeug, durch die Krallenhände eines ruhmreichen Warpdämonen auserkoren. Finster schreitet er einher, kennt nicht seiner verlorenen Seele wahre Bestimmung, dennoch, wird sie ihn ereilen, gleich auf welchen Pfaden er auch wandelt. Verleugnet er auch jetzt noch seinen unsterblichen Meister, will sich ihm nicht gänzlich zugetan offenbaren, wanken auch diese fundamentalen Säulen, dennoch kann er nicht entfliehen. Sein umnachtender Zorn, seine maßlose Gier nach diesem Weltenblut, dem vollen Trunk aus dem Pokal aller Existenzen… es ist der Schlüssel… doch wo ist das Schloss, wo das Siegel, das es damit zu brechen gilt? Ein Pakt? Doch wo ist die schwarze Pforte, wo die verheißene Macht?” , sie starrte in die erschütternde Leere eines ungekannten Nichts, “Verhöhnung ist es, eitles Scharadenspiel, ihr narrt uns und jeden hier… Sterbliche, zu unbedeutend eurer geschätzten Aufmerksamkeit? Doch ich… ich seh den Schlüssel, seh das Schloss, seh sogar die große Pforte… und was nun? Vernichtung? Hinweggefegt mein Verstand? Mein Sein, mein Sinnen? Vermögt ihr dies… Nein, ihr lasst mich gewähren, nicht würdig eurer Aufmerksamkeit, so wie es immer war… doch streift ihr, unbewusst oder nicht, so manche flüchtige Berührung, an mir. Ich spüre es durch diese Wunden…” , ungläubig watschelte der einäugige Heermeister an den Absatz jener Stufen, während sie sich des weißen Kleides entledigte und zitternder Finger über ausgebleichte Nadelstiche strich, “Brennend, jaulend, vom Schicksal kündend… Ich weiß es wohl… Was mich erwartet… auf dem gekrönten Haupte Rasankurs… Ich seh die schandhafte Tat, den ausgelebten Trieb… unter dem harrenden Auge eines allmächtigen Wesens, soll es geschehen… und das Schloss… ist die Stadt von ehedem…”

Pechschwarz sank sie hernieder, Nyx, auf ihren Federschwingen, kreischend hell wie ein Orkan, wüteten feuerrote Schreckvisionen quer durch ihren Geist, ehe sie, erschöpft nach lebenswichtigem Atem ringend, auf der Stelle noch zusammenbrach.
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Jack starrte in die Flammen und lies die Worte Kogans auf sich wirken. So etwas ähnliches hatte er schon einmal gehört. Angestrengt dachte er darüber nach, als ihn die Erinnerung mit einer Intensivität traf, als ob er das bereits Erlebte nochmal erleben würde.

Kaum dem Kindesalter entwachsen stand Jack vor seinem Mentor der ihn ungewohnt sorgenvoll ansah. Der alte Mann hielt ein Messer in der Hand. Es war keines von der Sorte, mit der man sich einen Apfel schnitt, diese Klinge war eindeutig zum Töten gemacht.
“Du wirst, wenn alles gut geht, heute abend ein Leben nehmen.“ sagte er und schaute dem Kind dabei tief in die Augen.
“Verstehst Du, was das heißt?“
Natürlich verstand der Junge. Jemanden töten, ihm das Licht ausknipsen, ihn unter die Erde bringen.
“Nein, Du verstehst es nicht.“ antwortete der Mentor. “Jemanden töten heißt, einen Menschen aus seinem Leben zu reißen.“
Der alte Mann seufzte tief und sah den Jungen, was Jack kaum für möglich gehalten hatte noch ernster an.
“Jeder Mensch, und sei es ein noch so verabscheuenswertes Individuum, ist einzigartig. Wem immer Du auch das Leben nimmst, Du zerstörst damit seine Verbindungen zu anderen Menschen. Vielleicht war er Vater, Sohn, Bruder, Geliebter. Auf all diese anderen Menschen hat Deine Tat ebenfalls Auswirkungen. Und jeder Mensch hat Pläne, Wünsche, Hoffnungen. Auch diese begräbst Du, wenn Du tötest.
Der kleine Junge wurde nachdenklich, und stellte die logische Frage auf diese Rede.
“Wenn es eine so schlimme Tat ist, warum soll ich dann heute jemanden töten?
Der alte Mann nickte. Der Junge hatte verstanden.
“Nun,“ erklärte er weiter, wie gesagt, jeder Mensch hat Verbindungen und Pläne. Meist sind es normale Verbindungen wie Freundschaft, Familie oder Liebe. Aber es gibt auch ziemlich böse Verbindungen, die auf Schmerz, Erpressung und Unterdrückung aufgebaut sind. Hier wäre es doch sicher besser, die Verbindung zu lösen, oder?
Der Junge nickte und sein Mentor lächelte kurz, bevor er wieder ernst wurde.
Sei also vorsichtig. Wer tötet hat Macht, zumindest einen kurzen Moment lang. Das kann ein ziemlich berauschendes Gefühl sein. Viele sind regelrecht süchtig danach geworden und töten nur, um diese Macht zu spüren. Aber denke immer daran. Ein Mensch ist schnell getötet, zurücknehmen kann man diese Tat nicht. Es ist endgültig.
Damit übergab der Mentor dem Jungen die Klinge und schickte ihn los, seinen ersten Menschen zu töten.

Seitdem war viel Zeit und einige Morde vergangen. Jack kannte das Gefühl der Macht beim Töten sehr gut, war ihm aber nie verfallen, hatte immer nach den Worten des alten Mannes nie zum Spaß sondern immer nur aus Selbstzweck gemordet. Aber wenn Kogan recht hatte.....

Es ist Khorne egal, wer wo wie stirbt, Hauptsache überhaupt jemand stirbt? Dient dann nicht jeder, der tötet Khorne? Auch die Imperialen? Was unterscheidet einen normalen Mörder von einem Khornediener?
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Man hätte ihre Reise wohl als unspektakulär beschreiben können, bedachte man die Ereignisse auf der Hinfahrt nach Rasankur. Doch dies schien nur auf den ersten Blick so. Die Wüste von Koron war niemals ein Ort den man ungefährdet durchwanderte. Die Zeit um die beiden Männer herum begann an Bedeutung zu verlieren. Sie machten sich nicht von Tag und Nacht abhängig, vielmehr richteten sie sich nach den Kräften der Tiere und ihren eigenen. So verschwammen die Tage zu einem Brei aus nächtlicher Kälte und tägliche Hochofenhitze. Kraftanstrengungen wenn die Carnaks aus Sandverwehungen, in die sie manchmal bis zum Bauch einsanken, gezogen werden mussten oder brütende Eintönigkeit wenn stumpfes Dahintrotten die einzige Beschäftigung war. Gewitterwolken ballten sich im Westen und schienen auf sie zu zueilen. Sie hingen tief und es schien als könne man sie mit der ausgestreckten Hand berühren. Zuckende Blitze erhellten die Formationen und ließen sie aussehen wie Gehirne voll böser Gedanken. Als klar war das die Formation nicht abweichen würde legten sie ihren Reittieren schwere, graue Plastikfolien, wie Schabracken über. Auch sie selbst schützten sich mit diesem einfachen Mittel und hüllten sich in Umhänge aus Kunststoff. Zusätzlich legten sie die Atemgeräte an, da die kältere Luft oftmals statische Chemikaliengase in Bewegung versetze. Die Firmen, die den niemals versiegenden Geldbrunnen Schutzkleidung, für sich beschlagnahmt hatten, stellten auch Masken für Nutzvieh her. Doch werde für die Carnaks noch für den Schweinehybriden hatten die beiden Wanderer derartiges dabei. So mussten die Tiere sich auf ihre robuste Physiognomie verlassen. Vor der herangrollenden, schwarzen Wand schwebten Hautsegler in den Luftströmungen. Beute konnten sie kaum machen im wüten dieser Naturgewalt und so ließ sich nur vermuten das sie es aus reinem Vergnügten taten. Herumtollten und sich spielerisch jagten.
Für die beiden Männer war der Sturm weniger angenehm, als er über ihnen zusammenschabte. Hatten sie in Gohmor auch schon Unwetter mitgemacht, gegen das hier waren sie ein lauer Sommerregen.
Wie ein Pfeilhagel stürzten die ersten Regentropfen auf sie herab. Zischten wenn sie mit der Imprägnierung der Folie zusammentrafen. Dann öffnete der Himmel seine Schleusen und unternahm den gehässigen Versuch sie zu ertränken. Blitze und Donner krachten in so kurzer Abfolge das Kogan sie lebhaft an ein Artilleriesperrfeuer erinnert fühlte, dann aber entschied das dieser Gedanke Flucht in eine heilere Welt war. Das hier war hundert Mal furchteinflößender. Trotz der Gefahr eines Blitzschlages lenkten sie ihre Tiere auf die Spitzen der Dünen. Denn die Täler füllten sich zusehends mit Wasser und es war durchaus möglich das man in der Wüste ertrank. Als Kogan sich einmal zu seinem Begleiter umschaute sah er wie Jack, ganz der Pragmatiker, einen der leeren Wasserschläuche unter dem Mantel hervorstreckte um Wasser aufzufangen. Mit einer Dekon- Tablette behandelt, könnte man das Zeug sogar trinken. Durchfall Krämpfe und Magengeschwüre wären dann zwar noch das kleinere Übel, aber alle mal besser als zu verdursten. Es war schon mit Ironie zu betrachten das jene Wissenschaft, die fleißig Mittel ersonnen hatte diesen Planeten zu vergewaltigen, nun redlich darum bemüht war das Leben auf ihm weiterhin zu ermöglichen.
Wie zwei graue Spukgestalten quälten sie sich durch den Zorn der Natur. Grunz hatte seinen Platz zwischen den Füßen eines Carnaks gefunden und benutze dessen Bauch als Regenschirm.
Auch dieser Sturm verging und das im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht etwa zog er weiter oder wurde langsam schwächer, er löste sich einfach auf. So wie man es aus Lehrfilmen über Wetterentwicklung kannte. Wenn der Zeitraffer die Entstehung oder das Abflauen eines Unwetters darstellte. Allerdings war das hier keine technische Spielerei. Die Wolken stieben auseinander und Speere goldenen Sonnenlichtes durchstießen den dunkeln Leib. Verdammten die Zusammenballung zur Auflösung und ließen nichts als dampfenden Seen zurück die schon in wenigen Stunden verschwunden sein würden.
Sie befreiten sich von der Schutzkleidung und setzten ihren Weg fort.
Noch andere Wetterphänomen konnten sie beobachten, auch wenn ihnen keines mehr so gefährlich nahe kam. Einmal entzündete sich eine Gasansammlung und es schien als würde der gesamte Himmel hinter ihnen in blauen Flammen stehen. Dann tanzte weit vor ihnen ein Pärchen Wirbelstürme vorbei. Sie sahen wirklich wie Tanzpartner aus, wie sie sich wiegten und umkreisten. Drei Tage waren sie wohl unterwegs als sich der Boden änderte. Aus dem sandigen Untergrund wurde steiniger Lehmboden. Hart gebacken wie Beton kamen sie nun wesentlich schneller voran. Die Berge grinsten sie noch immer aus einiger Entfernung an, waren aber dennoch beträchtlich näher gekommen und man konnte erste Einzelheiten ausmachen. Es waren verwitterte alte Männer die das Werden und Vergehen einer Welt gesehen hatten. Nach zwei weiteren Reisetagen waren sie an den Ausläufern angelangt. Schwarzes Vulkangestein, von Wind und Sand in bizarre Formationen gezwungen. Kogan zügelte seinen Carnak und betrachtet die Umgebung eindringlich. Seine Augen suchten nach Anzeichen für Bewohner dieser vermeintlichen Einsamkeit und tatsächlich waren diese da. Kaum bemerkbar, aber unzweifelhaft da. Trampelpfade, von vielen Carnakfüßen aufgewühlt, angedeutete Zeichen in den Fels geritzt. Als sie diesen Hinweisen folgten fanden sie, um die Mittagstunde herum, einen primitiven Schrein. In einer Vertiefung der Felswand stand das hässliche Steinabbild irgendeiner heidnischen Gottheit oder eines Wüstengeistes. Vom heißen Wind ausgetrocknete Früchte lagen als Opfergaben davor. Kogan, der bereits ahnte das sie verfolgt wurden, stieg von seinem Reittier und schritt zu dem urtümlichen Altar. Er holte einen Block von seiner Nahrungsergänzung hervor und legte es zu den anderen Dreingaben auf die Opferplatte.
Dann breitete er die Arme aus und rief die Felswände an.
Eure Götter sind meine Götter!
Noch ehe sich das Echo verflüchtigt hatte richteten sich gut zwanzig Männer auf und nahmen die Eindringlinge ins Visier ihrer altertümlichen Lasergewehre...
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Rasankur, vor 342 Jahren

Über und über warfen sich geknüpfte Gehänge in die aufsteigenden warmen Sandelholzdämpfe, welche sich geisterhaft aus ihren goldenen Becken erhoben. Wie gewürzter Wind wogten so die atmosphärischen Strömungen durch die verwinkelten Straßenzüge Rasankurs. Jungfräulich weiß schimmerten die königlichen Alabastertürmchen, deren blattgoldene Kuppen das einfallende Sonnelicht brachen und wie einen Heiligenschein über alles und jeden innerhalb der Stadtstaatsgrenzen verteilten. Hoch droben auf dem marmornen Pyramidenzenit, Hochsitz und Gerichtsstuhl des Mächtigsten aller Fürsten, König selbst unter Königen, von seinem eigenen Volke als fleischgewordener Göttervater gehuldigt, wandelte sich sein milde gestimmter Blick in rachsüchtige Bestimmtheit. Frevler waren von jenseits der staubigen Dul-a-set hereingebrochen, führten arglistige Flammenstäbe und stählerne Kolosse in ihrem Schlepptau, sie selbst nannten sich die “Ristari”, ein bleichgesichtiges Weibervolk, schwächlich an Bau und Verstand, mussten sie sich doch auf den wenig ruhmreichen Distanzkampf verlassen. Mickrig, wesentlich kleiner als seine göttliche Statur, erwies sich deren glattzüngiger Heermeister, eingehüllt in eine priesterliche Tunika purpurner Fäden, durchstickt von kleineren Adlertotems. Von allen erdenklichen Himmelsrichtungen dröhnten ihre stählernen Schritte an seinen wankenden Thron heran, förmlich konnte er sie schon erspüren, die bebenden Fundamente seiner dynastischen Herrschaft, seines himmlischen Göttergriffs um jene verbliebene Zitadelle mannhafter Kultur. Wahrlich, sofern nun auch noch ihre strahlende Blüte, Ras-an-Kur, verwelken würde, welche Menschlichkeit würde noch auf dieser Welt verweilen? Alles war dann verloren, selbst wenn der niedere Pöbel seiner eigenen Stätte dies nicht begreifen wollte, war dies das Ende aller Dinge, so wie sie sie kannten. Die einst glorreich empfundene Liebe zu seiner juwelenbesetzten Krone verblasste mit jeder dahin streichenden Nacht, schon nagten die engstirnige Vorderzähnchen seiner rattenhaften Berater zunächst noch zögerlich an den Beinen seines Throns.

Er stützte seine drückende Stirn in die bereitwillig durch seinen Leibsklaven offerierte Hand, ließ sich von zwei Schankdirnen die durch den Hautmantel schweren Schultern massieren, während ihm eine dritte, ein besonders junges Ding mit wallenden schwarzen Locken, zaghaft schüchtern schweren Rebensaft in einen Silberpokal goss. Nur allzu gerne badete er seinen ausgetrockneten Zungenlappen in dieser zinnoberroten Flüssigkeit, spülte sich so den schweren Sinn hinfort, während sich die einzelnen Geschmacksnuancen auf seinen Knospen nachhaltig entfalteten. Was also mochte man tun? Seine lechzenden Kriegerscharen waren noch müde vom langen Marsch wieder Kusalnti, ihrem rivalisierenden Nachbarstaat, amüsierten sich noch mit der hart erkämpften Fleischbeute gänzlich wie er, ihr Gott, es ihnen versprochen hatte. Unmut sollte sich in seinen besten Hundert breit machen, zu gering die geplünderten Kostbarkeiten, zu hoch der Blutzoll der entrichtet worden war. Sollte einem dies nicht ins Grübeln stürzen? Mochte sich nicht ein geringerer Mann als er es war, bereits in die frohlockend grinsende Klinge gestürzt haben, sofern er sich dessen gewahrte, Feinde innerhalb seines erlesenen Zirkels, als auch außerhalb seiner Kultstätte? Nein, sein unsterblicher Vater und Gebieter war ihm dieser Tage wahrhaft nicht wohl gesonnen. So sinnierte er fast schon darüber, welchen großartigen Frevel er wohl wider ihn begangen hatte, welche Blasphemie er ihm auf diese Weise strafen mochte.

Doch so sehr er sich auch sein Hirn zermarterte, es wollte ihm nicht begreiflich werden. Argwöhnisch geworden ob der plötzlichen Nachsichtigkeit seines Sklaven, ließ er die dunkelbraunen Augen in den Höhlen rollen. Nein, Zaszipat war nicht etwas pflichtvergessen geworden, noch immer stützten seine vier Finger, weniger einen rituell abgetrennten, seine Schläfe, noch immer kauerte in dienerischer Manier zur Rechten seines Gerichtsplatzes. Auch seine feisten, durch Dekadenz und schieren Überfluss aufgeblähten Flüstermünder standen stillschweigend im Kreis um ihn herum, und zwar so, das er mit der Berührung seines Szepters einen jeden kreischend über die Kante seiner Pyramide stoßen konnte. Ganz wie es sein göttliches Recht war, verfügte er über deren Gedeihen oder Verderben, willkürlich und ohne jegliche Hinterfragung, konnte er darüber verfügen. Natürlich… Auf seinen interessenlosen Fingerwink hin, trabte sein erster Minister heran. Eukledes war vielleicht noch runder, noch unbesorgter, verfetteter und verschlagener als all seine Amtskollegen zusammen, und dennoch, fruchtete seine geölte Zunge stets wohltuend in seinem Ohr, gänzlich wie man es von seinem ergebensten Diener erwarten mochte.

“Sag mir, Erster Sklave, woran liegt es, das all die Länder über die mein Thron sich stark erhebt, unterworfen zu meinen göttlichen Sandalen liegen, während sich vom Westen her, jene fremde Plage heranschleicht, mir eben jene Krone auf meinem Haupte streitig zu machen? Du als Erster Sklave, erwählter Traumdeuter, solltest doch gerade wissen, warum mir mein eigener Vater zürnend Schande schickt.” , rückhändigen Hiebes entließ er seinen kahl rasierten Leibsklaven aus dem Dienst.
“Oh erhabenster aller Götter, leidlich künde ich euch, euer ergebenster Sklave, von den schmachvollen Ketzereien eurer anderen Minister, den höret, großer Waagenträger, ein jeder von ihnen wandte sich von den Pfaden unsrer alten Götter ab!” , entsetztes Raunen entfuhr fast einheitlich den gespaltenen Mündern jener angeschwärzten, wagten jedoch nicht den leisesten Schritt nach vorne, dieser Anklage Einhalt zu gebieten, “Ja! Nun maulet nur und äffet! Doch eure Sünden, die vergess ich nimmer! Du da, Stepos, du warst der erste, nahmst den goldenen Fremden als erstes an, nanntest ihn “Messiahs” in der Sprache der Alten! Du da, Kystros, nanntest du ihn nicht deinen “Legaten”? Tus und Anem, ihr schwelgtet doch in den ruhmreichen Errungenschaften jener “achso” friedlichen Zivilisation? Krai, nanntest du nicht unseren Gotterwählten schimpflich noch Scharlatan , nach der aufgefädelten Reihe bezeigte er sie mit beringten Fingern, einen Advokaten nach dem anderen, bis auch der letzte sträflich angeklagt worden war, ehe einer unter ihnen, Tus, hervortrat.
“Schweig du, Eukledes, Lügner rolliger! Und hast du nicht gebuhlt mit der Hure Gohmors?! JA?! Hast du nicht vom angeschwollenen Busen noch klimpernde Münzen weichen Goldes getrunken? Du Hund, du liederlicher, Verrat schreist du, klagst mit Fingerzeig noch deines gleichen an, wo du selbst doch der schändlichste unter uns allen bist! So lausche, großer König, was dieser hier dir angetan! Nannte dem Sternenfeinde noch den Hochsitz deiner Rechtsprechung, bezeichnend genau, wie wir hier in deinem Joche stehen, diese wahre Götterform, hochzeigend zu dem himmlischen Gestirn!”
“Verrat! Verraten und verkauft die halbe Stadt!” , zürnte der schwarzhaarige Götterkönig, der rauschend Bart peitschte ihm wie eine Geißel um die Schultern, während er feuerspeiender Augen einen um den anderen sich besah, “Ungeziefer, elendes! Euch nannte ich meine Sklaven! Pah! Unwürdig seid ihr, Göttersklaven euch zu nennen, nur Dreck und Unrat sollt ihr vom heutigen Tage an noch fressen! Fürchtet meinen Götterzorn! Ich, so wahr mir mein unsterblicher Vater beistehe, verdamme euch in die dunkelsten Winkel meines Reiches, wo ihr Steine brechen sollt, zum Wohle unsrer Dynastie!” , doch noch ehe sich seine wuterfüllte Trotzrede vollends schallend über Stadt und Reich erhoben hatte, ließ dröhnender Donner Wall und Tempel schwer erbeben.

Rasankur, 342 Jahre danach

Vollends aus dem gerechten Delirium erwachend, zog sie jene greise Vogelgestalt welche ihr am nächsten Stand am Schuppenflechten schweren Kragen eng zu sich, so das sie seinen ängstlich hervor gewürgten Atem feucht und warm an ihrer Wange spüren konnte. Das eine zuckende Auge schützend mit dem Lid verbergend, rollte sich die spitze Zunge nahe unter des Schnabels Schaft zusammen, während er abschirmend oder gar beschwichtigend einen lahmen Flügel hob. Da umklammerte sie seinen faltenreichen Hals derart, das sich ihre Finger unter seine Haut schoben.

“Dein ungekrönter Fürst” , angespannter sinnesfremder Verachtung überspielte sie seinen “Selbstgekrönten”, “wird binnen zehn Tagen wiederkehren, Heermeister.” , zwei schwarzgewandete Finger um seinen Schnabel führend, diesen sachte zusammenhaltend, “Sofern du einer Schindung entgehen willst, lausche meinem Rat. Es liegt ungemein viel der physischen Arbeit vor uns, den in seinem Tross werden Kriegsknechte, Sklaven, Weibsvolk und Ungenutzte folgen… Darum spute dich, sammle alles an Dienerschaft und fehlgeleitetem Fleisch das du finden kannst, schaff es herbei in den großen Saal, das wir Vorbereitungen für eine wahrhaftige Koronation treffen können.” , verständnislos glubschte sein verbliebenes Auge, “Wenn du nicht verstehen willst, so nehm ich mir dein Zweites auch noch.” , ihre angespitzten Lippen wandten sich dem Himmel zu, “Wie du selbst siehst, kam er zwar von großer Ferne her, jedoch erst als Erbe, nicht noch als eigener Fürst. Ihn zu beerben, darum sind wir hier, rechtmäßig nun Anspruch auf jenen Thron der einst hier stand erhebend, die Finger um diese eine Krone legend, welche einst als Kranz die Stirn ihm schmücken soll. Nun eil dich, zehn Tage noch!”
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