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- Melanie Zaebos - 08-28-2008 Monoton ratterten die schweren Stahlkolben des eifrig werkelnden Taktmotors, pressen, schnaubend, pumpend, die dabei entstehenden Gase mischten sich in eine ohnehin für menschliche Bedürfnisse verdorbene Luft. Höchstens ein pestilender Unhold, wie einst jener auf der Zuflucht, ein Eingeweihter des Nurgle, mochte euphorische Begeisterung oder gar eine perverse Form der Lust dabei verspüren, wie sich die gleichenden Lappen der Lungen qualvoll unter jedem Atemzug beugten. Ein wenig beneidenswertes Schicksal, welches jene beinahe schon zu ödem Kalk zerfallenen Knochen dort ereilt hatte, welches ihnen hier drinnen, sowohl dank grundlegender Luftfiltrierung als auch die Atemgerät erspart blieb. Inzwischen hatte sie sich wenigstens mit einer einfachen Beschäftigung hier draußen abgefunden, Kryptographie. Nach und nach entzifferte sie die verworrenen Buchstabenschlingen des zerfledderten Testaments irgendeines unbekannten Menschen, welchen Kogan einst gekannt haben mochte. Die Koordinaten waren von recht kümmerlich verschlüsselter Natur, meist gerade Punkte, vereinsamte “Raststationen”, Poststellen oder gar ausgetrocknete Tümpel, auch fälschlich als Brunnen bezeichnet, na gut, vielleicht einstmals. Für jemanden der wusste wonach man suchen musste, keine unmögliches Hindernis. Möglicherweise etwas fordernder, einige dahin geschmissene Kritzeleien, von hauchdünnen Präzisionsnadeln in das damals wohl noch durchblutete Gewebe gestochen. Es waren primitive Skizzen, Algorhythmen und schwerer chiffrierte Namensbezeichnungen, als wollte der Kartograph genannte Orte oder Personen absichtlich “geheim halten”. Es bedurfte kein besonders rasches oder auffassungsgewohntes Hirn, einen kurzen Lagebericht hierüber abzufassen. Natürlich waren sie zwischen der “Mitte von Nirgendwo” und “Gohmor”, natürlich grunzte das vierbeinige Scheusal irgendwo im Hintergrund, natürlich kauerte Jack an einer der hinteren Fahrerbanken, natürlich schmauchte der schwergewichtige Chaosrecke eine noch wuchtigere Zigarre, in seinem Gesichtsausdruck so etwas wie selbstherrliche Genugtuung, während blaugräuliche Nebelschwaden ringförmig seinem ungeschützten Rachen entstiegen. Es war verwunderlich das die glimmende Glut des Tabaks in dieser schlechten, gashaltigen Atmosphäre nichts zum entflammen provozierte, vielleicht aus dieser Überlegung heraus, zog sie das Geschirr ihrer Atemmaske lockerer, legte sie sich quer über den Schoß, das ausgefranste Pergament daneben, selbstverständlich waren ihre Finger nicht ungeschützt, hätte die Säure ihrer Haut diesem “Relikt” doch etwas antun können. Ein Wunder… das es solange im Besitz des Schlächters überleben konnte… ein Wunder das sie es solange konnte, eruierend und vollkommen Objektiv betrachtet. Sie verglich die letzten festgestellten Daten mit zwei Landschaftskarten, ein mitgeführter Kompass sollte die Orientierung erleichtern. “Dort… an diesen drei ausgedörrten Bäumen sieben Grad westlich, folge einfach diesem vormaligem Flusslauf…” , den verchromten Zivilkompass sachte auf das Armaturenbrett setzend lächelte sie schwach, “… ich sehe es in deinem eigenartigen Blick… du sinniert über etwas nach… über die Waffen, welche du zu bergen hoffst?” - Kogan - 08-28-2008 Er bedachte sie mit einem Seitenblick und starrte dann wieder aus den schmutzigen Fenster. Noch hatten sie die Zivilisation nicht hinter sich. Überall war die Vergewaltigung Korons, durch Raubbau und Ausbeutung gegenwärtig. Förderanlagen und Pipelines. In einiger Entfernung schlängelte sich einer der Mega- Züge auf die Stadt zu. Straßen hatten keinen Bestand hier draußen. Wind und Wetter machten ihre Existenz schneller zunichte als man mit dem Bauen hinterher kam. Gleisstrecken waren da wesentlich weniger anfällig. Es schien als wollte der Khornekrieger erst nicht auf Melanies Frage eingehen. Er sah aus dem Fenster und kaute auf seiner Zigarre herum. Habe Angst... sagte er schließlich und seine Worte klangen ernst. ...was wenn wir etwas finden mit dessen Macht wir nicht zurecht kommen? Dessen Zerstörungspotenzial zu groß für unsere Hände ist. Er löste den Blick von der Strecke und sah sie an. Besorgnis spiegelte sich in seinem Gesicht. Ein Moment verging. Dann konnte er die Scharade nicht länger aufrechterhallten. Er lachte lautstark los und es dauerte eine gute Weile bis er sich wieder eingekriegt hatte. Der Krieger wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel und schaltete höher. Aber im Ernst! Du hast gar nicht so unrecht. Ich habe darüber nachgedacht was wir tun wenn wir wir die Lager gefunden haben. Wenn all das da ist, was ich erhoffe, dann eröffnen sie einige Probleme. Flugzeuge benötigen Piloten und Panzer Besatzungen. Woher nimmt man die? Aber darüber sollten wir uns Gedanken machen wenn es soweit ist. Schweigen übernahm, für ein paar Minuten, wieder die Kontrolle, dieses Mal wurde es jedoch von Kogan gebrochen. Scheint ja als wäre ich ein offenes Buch für dich. Ich frage mich ob das mehr sein könnte als weibliche Intuition. In der Müllkaverne habe ich dich rufen hören, hatte Bilder in meinem Kopf, Erinnerungen die nicht meine waren. Eine längere Pause, blauer Dunst kräuselte sich vor der Absauganlage der Kabine. Ich glaube es waren deine Erinnerungen. Wie also kommen deine Erinnerungen in meinen Kopf? Was mich zu der nächsten Frage bringt. Warum fällst du mir, vollkommen verstört, in einem Säuregewitter vor die Füße? Das gleichförmige Motorengeräusch, die trockene Heizungswärme sowie der schwere Rauch von Kogans Räucherwerk. All das erschuf einen Mikrokosmos der beruhigend wirkte, während draußen die Natur tobte. Vielleicht brachte der Krieger seine Fragen deshalb, ausnahmsweise ohne Drohungen und Handgreiflichkeiten hervor. - Melanie Zaebos - 08-29-2008 Blassgrau strömten unregelmäßig durchzogene Schwaden aus Mund und Nüstern des Khornekriegers, dabei ließ er sein unrasiertes Kinn beinahe regungslos. In seinen sonst feurigen Augen lauerte etwas melancholisch interessiertes, eine unausgesprochene Frage womöglich, während er sich in Gedanken versunken rückhändig die Stirn kratzte. Das massive Lenkrad des wuchtigen Transporters schien kurz zu erzittern, sie hatten wohl eine geringfügige Bodensenkung überwunden oder einen Mutanten platt gewalzt. Irgendwie wirkte er wahrlich abwesend, als würden seine sonst so wenigen Gedanken nur alle fokussiert um eine einziges, wichtiges Thema lauern. Angesichts seiner vormals gekünstelten Besorgnis ob der Zerstörungskraft, fragte sie sich nun ernsthaft ob sie wusste worauf sie sich hier einließen. Möglicherweise verfügte diese ehemalige Gigantenstadt über gewaltiges Arsenal, mehrere Tonnen schwere Sprengköpfe oder schlimmer… thermonukleare. Ein überaus beunruhigender Gedanke, vor allem wenn man die kürzlich geschehene “Biographie” des Jüngers kannte, seine Drohungen… seine finsteren Verwünschungen an Bord jenes verglühten Imperiumskreuzers… der archaische Hass welcher seinen sonst depressiven anmutenden Augen aufgeflammt war, jenes unersättliche, alles verzehrende Inferno. Und eben jenes sollte nun auch hier, auf einer ausgeglichenen Industriewelt, abermals geschehen? Noch zuckten gekreischte Schmerzenslaute durch ihr geistiges Bewusstsein, noch kannte sie die gequälten Verrenkungen jener, welcher die Khorniten nieder geschlachtet hatten. Noch kreiste jene unvorstellbare Blutrünstigkeit durch die Windungen ihres Hirns. Prinzipiell wollte sie dieses elende Thema vergessen, nicht mehr ansprechen, dennoch drängte er sie ja beinahe dazu, ihm eben jene Zerstörungskraft erneut zu gewähren… und dieses Mal ohne die lächerlichen Einschränkungen der Zuflucht… “Ruf… nein. Wie sollte ich dich gerufen haben? Und Erinnerungen… welche…? Es scheint mir recht bizarr, verwegen anzunehmen ich könnte etwas in deinen Verstand pflanzen. Gerade wo doch die alte Legende berichtet, das jener Erstgeborene des Krieges jegliche Form psionischer Beeinflussung bis aufs Knochenmark hinab hasst. Ihr seid doch unempfänglich…” , einen rasch wandelnden Schatten am Rande des Horizonts flüchtig wahrnehmend, blinzelte sie kurz, “Wenn dies hier stimmt, so erwarten uns eine gewaltiges Arsenal, wahrhaft episch, wie von dir beschrieben… Doch… wieso das alles? Was nutzen zehntausend Geschütze, Panzer, Flieger… Granaten… Gewehre… sofern es keine willigen Hände gibt, diese zu führen? Außerdem…” , sie raffte mit den Fingern die versiegelnden Ränder der Gesichtsmaske zusammen, “… willst du wirklich eine derartige Vernichtung über dieses… harmlose Land hereinbrechen lassen? Hier gibt es doch keine Krieger… keine die der Aufmerksamkeit deines Gottes wert wären… friedliche Mutanten, Ausgestoßene welche karge Schlammtümpel bewirtschaften, degeneriertes Leben… sieh es dir an… warum nicht Versuchen etwas… besseres zu errichten? Etwas… menschlicheres… der willkürlichen Auslöschung… abgewandtes?” - Kogan - 08-30-2008 Anfangs dachte er Melanie war auf seinen Scherz eingegangen und versuchte ihn nun ihrerseits zu veralbern. Doch dann ging ihm auf das sie ihre Worte ernst meinte. Seine Stirn legte sich in Falten. Etwas erschaffen? Wozu soll das gut sein? Alles was aufgebaut wird, wird früher oder später vernichtet. Wozu sich also die Mühe machen? Was hast du dir denn vorgestellt? Ein Utopie für all die geknechteten und unterdrückten Wesen dieser Welt? Er gab seiner Stimme einen prosaischen Ton, der an die Nachrichtensprecher der imperialen Propagandasendungen erinnerte. Melanie die Großmütige, Melanie die Barmherzige, Befreierin der Mutanten und Unterprivilegierten. Erneut dröhnte das Lachen des Kriegers durch das Fahrerhaus. Das Chaos erschafft nicht, er verändert uns zerstört. In dem Staufach, an seiner Tür, hatte er eine Getränkedose entdeckt und fischte sie herraus. Es handelte sich um “Dunkelwasser“ ein süßes Getränk aus Sirup, das nach seiner Färbung benannt wurden war. Er riss die Büchse auf, nahm einen Schluck und reichte sie dann an Melanie weiter. Aber bitte, wenn alles in Schutt und Asche liegt kannst du deine bessere Welt gerne errichten. Vielleicht findest du ein paar Dummköpfe die an solche Luftschlösser glauben. Brauchst dir aber keine Sorgen machen. Ich will deine Schlammbauern ja nicht abschlachten. Ich will ihnen Waffen in die Hand drücken und andere abschlachten lassen. Sie sind zwar kaum als Soldaten zu gebrauchen, aber manchmal macht es eben auch die Masse. - Melanie Zaebos - 08-30-2008 Was er ihr darbot, war eine zerdellte Aluminiumdose, welche ihren “köstlich-erfrischenden” Inhalt als magendafarbenen Schriftzug quer über die Zylinderform gepresst trug. Von seinen Lippen geperlte dunkelbraune Tropfen, deren Färbung sie allmählich an vergossenes Motorenöl erinnerte, bliesen ein gleichmäßiges mattsüßes Nektarodeur, verstärkt durch den sonst vorherrschenden Gestank alters modernder Lederbezüge, diverser Brandflecken, in welchen noch zerstoßene Zigarettenasche oder gar halbgerauchte Stummel lagen, verkleckertes Schmieröl, und… weniger definierbarere Eindrücke. Ihre rosenroten Lippen kräuselten sich deutlich, wie er ihr das ekelhafte Zeug unter die ungeschützte Nase hievte, gerade als wolle er sie frisch zwingen dieses liederliche Gebräu “hinter die Binde” zu kippen. Eben wollte sie noch verneinend die rechte Hand heben, unterstrichen durch ein kurzes Schütteln ihres Kopfes, als sie abermals im Augenwinkel einer Bewegung gewahr wurde. Verstärkt durch das unerbittlich einfallende Licht der mittäglichen Sonne, sprangen launenhafte Funken über die gesamte Querseite eines silbernen Kolosses, welcher sich von dichter, horizontweiter Staubwolke verfolgt, durch die baumlose Ödlandschaft der Wüste schleifte. Selbst aus dieser Entfernung doch beachtlichen Distanz, konnte man noch die ratternden, kreischenden Arbeitsmechanismen der gepanzerten Ketten wahrnehmen, selbst über den verstörenden Krach der eigenen “Triebwerke”. Nicht nur eines dieser Stahlmonstren… drei an der Zahl. Wiegend pflügten sie wie Ozeankreuzer durch aufgetürmte Sanddünen, zermalmten dabei noch vereinzelte Überbleibsel früherer Besiedlung, geflieste Pfade, umgestürzte Pfeiler… mehr war nicht auszumachen. So verharrte interessiert ihr gesamtes Auffassungsvermögen mehrere ungestörte Minutenlang auf dieser seltsameren Karawane, wie sie sich in konstanter V-Formation ebenso schnell wie sie erschienen war, wieder aus ihrem Blick stahl. Achselzuckend nahm sie den zuvor dargebotenen “Nektar”, stellte den grob aufgebrochenen Zylinder allerdings in eine dafür vorgesehene Halterung. Weder hatte sie sonderlichen Durst, noch verspürte sie ein besonderes Verlangen danach, dieses vermutlich ausschließlich aus Saccherose gepanschte Zuckerwasser in ihre Kehle zu spülen. “Ich verstehe diese… Sichtweise der Dinge nicht vollends. Wenn du in eben dem Maße wie das “heilige Imperium”” , dem gedrungen Lautklang nach, Lungen- und Nasenbetonter, verspottete sie diesen ersten Vers, “nach Zerstörung und Verwüstung trachtest, was unterscheidet dich dann von jenen, welche dich jagen? Bist du dann nicht mindestens gleich blind gegenüber einer rationelleren Offenbarung? Der verheißene Wandel aller Dinge, allen Lebens und Unlebens, könnte doch seiner ursprünglichen, geistigen Theorie gemäß, bar jeden Blutvergießens jedem menschlichem Verstand entspringen… Warum also all diese sinnlosen Mordwerkzeuge? Wenn die Ekklesiearchie die brutale Niederschlagung der Massen aller imperialen Welten für notwendig erachtet, warum kann dann das “Inkarnierte Chaos” nicht ohne jene närrischen Mittel unmündiger Geister auskommen? Unsere… höhere Philosophie, das noch versiegelte Wissen der endgültigen, befreienden Wesenheit, jenes Verlangen nach ehrlicher Entfaltung, nach… ungehindertem Wachstum… sie wird sich auf Dauer doch auch so… ohne Gewalt, durchsetzen? Dachtest du noch nie über diese Möglichkeit nach…” , sie stockte kurz in ihrem Redeschwall, erneut huschte etwas, weniger rasch und wendig, durch ihren Augwinkel, “… Die Grundlagen einer Revolution, eines Aufstandes der Vernunft, können doch nicht durch bleiernen Hagel und gebrüllte Kriegslitaneien entstehen… der… unwissende Bürger muss doch erst verstehen können, was ihm hier dargeboten wird, du kannst nicht einfach Tausende abschlachten, nur weil deren… spirituelle Pforten nicht… noch nicht… aufgestoßen wurden…” - Kogan - 08-31-2008 Du setzt voraus das es mir um etwas geht, eine Sache oder eine Idee. Aber das ist nicht der Fall. Ich tue das nicht um den rechten Glauben zu verbreiten oder dem Imperium zu schaden. Mir ist es auch egal ob die Mutanten dieser Welt unterdrückt werden oder ob sie sich erheben. Alles was ich will ist Blut auf den Altar des Schädelgottes gießen. Das Chaos und seine Philosophie kümmert mich nicht. All das ist nur Mittel zum Zweck. Wenn wir Koron im Feuer des Krieges brennen lassen wird sich sein Interesse vielleicht auf mich richten. Ein Gott wird uns beobachten, Melanie. Der älteste Gott des Universums. Sollte ihm gefallen was er sieht so wird er mich beschenken. Mit unvorstellbarer Macht. Mehr als ein General, mehr als ein Gouverneur, ja selbst über die Unsterblichkeit hinaus. Seine Hände krallten sich um das Lenkrad. Und selbst wenn nicht. So werden wir diese Welt doch mit dem höchsten Gut beschenken das man vergeben kann. Kampf und Krieg! Alles andere Tritt in den Hintergrund, vor dem ewigen Bestreben seinen Feind zu vernichten. Die Angst in den Augen deines Gegners, die Erkenntnis die ihn ereilt wenn er begreift das nur du über seine Existenz entscheidest und das er von dir keine Gnade zu erwarten hat. Das Grauen! Das Grauen des Krieges das jede Menschlichkeit in sich aufsagt wie ein gieriger Strudel. All die Masken werden von den Gesichtern gerissen. Toleranz, Frömmigkeit, Liebe... nichts mehr wert. Was bleibt ist der nackte Mensch. Reduziert auf das was er ist, ein Kämpfer. Freunde schlagen mit Steinen oder blanken Fäusten auf einander ein. Liebende schlitzen sich gegenseitig auf und baden in den Eingeweiden ihrer, ach so verehrten, Partner. Pure Wahrheit! Das ist göttliche Schaffenskraft. Alles wird zu Staub zerfallen, zermalmt unter Stiefeln und Panzerketten. Sie werden schreien vor Kummer. Um ihre Brüder, Väter, Männer und Söhne. Bis sie endlich begreifen das sie lieber um ihr eigenes Leben bangen sollten, denn ich werde zu ihnen kommen. Ich töte jeden einzelnen Menschen auf dieser Welt, ihr Blut wird Meere rot färben und ihre Leichen sollen sich zu Gebirgen auftürmen. An Kogan wird Koron zerbrechen. Er lachte und dieses Mal war es nicht das raue Gelächter eines Mannes der sich über einen groben Witz amüsierte. Dieses Mal war es das irre Gebrüll eines Wahnsinnigen. Die Augenlieder des Kriegers flackerten und er blickte zu Mel. Ihm ging auf das er sich mehr hineingesteigert hatte als beabsichtigt. Sie konnte es sowieso nicht verstehen. Wie auch? Sie mochte einiges über das Chaos an sich, wissen. Doch wie konnte sie begreifen was Khorne ausmachte, welche Erfahrungen sein Weg darbot. Sie hatte nie einen Gegner bezwungen der sich eben noch für unbesiegbar gehalten hatte. Seine Wissens nach hatte sie noch gar kein anderes Leben ausgelöscht. Er könnte es ihr zeigen. Jack benötigten sie eigentlich nicht mehr. Vielleicht würde sie ihn etwas besser verstehen wenn sie dem Slumbewohner die Kehle aufschlitzte und sein warmes Blut trank. Kogan behielt diesen Gedanken im Hinterkopf. Aber du hast recht. Seine Stimme hatte ihre ursprüngliche Ruhe wieder. Diese Bauern werden mir kaum folgen weil ich sie nett darum bitte. Man muss ihnen etwas bieten. Rache am Imperium wird sie vielleicht anstacheln, aber sie brauchen eine Vision die ihnen Kraft gibt. Irgend ein Hirngespinst von einem freien Koron oder so etwas. Zumindest solange bis sie erkannt haben welchen Vorteil es bring einem echten Gott zu huldigen. - Balius - 09-01-2008 Vor einer Woche war er auf Koron angekommen und hatte versucht Kogan zu finden, nachdem dieses Unterfangen zum offensichtlichen Scheitern verurteilt war, musste er sich Geld besorgen und diese Aufgabe war leichter gelöst als zuerst gedacht. Innerhalb von einem Tag hatte er dank seiner Größe und Muskelkraft eine Anstellung in einem der Bergwerke in der Wüste bekommen. Allerdings wusste er schon das dieses Geldverdienen nur vorübergehend war, der Drang jemanden zu ermorden war unermüdlich geworden und das einzige womit der Mutant sich ablenkte war noch mehr zu arbeiten und das obwohl es so gut wie keine bezahlten Überstunden gab. Langsam hob er wieder den Bohrer an und rammte ihn in die Höhlenwand, er arbeitete in einem kleinen Nebenstollen. Zu klein für die großen Grabmaschinen also mussten er und die anderen Jungs ran. Dort unten bildeten sich häufig Wolken aus Giftigen Dämpfen was den ehemaligen Space Marine Aspiranten jedoch nicht kümmerte... bis jetzt. Gerade als er wieder die Maschine ansetzen wollte, wurde ihm ein wenig schwindelig. Er schwankte und die anderen beiden Mitarbeiter fragten ihn ob alles in Ordnung sei doch bevor er ihnen antworten konnte, wurde ihm schwarz vor Augen. Ohne ein Wort zu sagen marschierte er durch eine Wüste, der sandige Boden hatte sich in Matsch verwandelt da sich der Sand mit Blut vermischte. Er konnte eine alte Tankstelle erkennen und Berge aus Eingeweiden und Knochen. Auf einem dieser Berge konnte er jemanden sehen, einen Mann gehüllt in eine bluttriefende Rüstung doch bevor die Gestalt feste Gesichtszüge annahm war alles vorbei und er wachte auf der Krankenstation auf. Scheiße das hatte ich ja seit Jahren nicht mehr... sagte er zu sich selbst ohne es zu merken stand jedoch einer der Arbeiter hinter ihm, offenbar sollte er wohl auf ihn aufpassen das er keinen Mist baute oder so. Balius stand ruhig auf bewegte sich ohne etwas zu sagen auf den Mann zu, als er in Griffweite war, packte er den Mann am Hals und drückte so fest zu wie es ging. Er hatte nicht mal die Möglichkeit zu schreien gehabt da der Jünger des Blutgottes ihm den Kehlkopf eingequetscht hatte. Er war froh das dieses Bergwerk sich keine Ärzte leisten konnte, so würde er sich die Mühe den Toten zu verstecken nämlich sparen. Vollkommen gelassen marschierte der Krieger durch die Gänge zu den Schlafkojen dort holte er sich seine Sachen und fuhr über den Lift nach oben. Niemand stellte dumme Fragen, dafür war er noch nicht lange genug hier. Innerlich dachte er immer noch an die Vision, die Tankstelle kannte er doch ohne Fahrzeug würde er da nicht hinkommen... Vergiss nicht dich beim Boss abzumelden. meinte einer der Arbeiter neben ihm als sie den Lift verließen. Arschloch kommentierte Balius den Ratschlag und ging in das kleine Vorarbeiterhäuschen was sich nur Zehn Meter entfernt vom Lift befand. Ohne anzuklopfen trat er ein. Ich kündige. Was soll das heißen du kündigst!? die Antwort kam prompt in Form von Balius bionischer Faust die sich in das Gesicht des Mannes grub. Anschließend nahm er die Schlüssel die auf dem Tisch lagen. Ich verzichte dann auf eine Abfindung danke sagte er noch und ließ den bewusstlosen Mann zurück im Büro. Ohne Umschweife stieg er in den Buggy des Mannes, setzte Sonnenbrille auf und band sich sogar sein Kopftuch als Mundschutz vor die Nase. Dann machte er sich vom Acker zu der Tanktstelle die er im Traum gesehen hatte, vielleicht war das ein Anhaltspunkt auf Kogans Aufenthaltsort? Obwohl Balius bezweifelte das Kogans Hingabe an den Blutgott dermaßen groß war das alle anderen nun Visionen davon bekamen. Nach mehreren Stunden fahrt konnte er die verlassene Tankstelle endlich sehen. Als er angekommen war, stieg er aus und durchsuchte alle Räume mit angelegter Waffe. Doch Fehlanzeige selbst nachdem er jeden Stein umgedreht hatte, konnte er nichts finden. Wütend trat er eine Dose vor sich hin, dann jedoch sah er am Horizont eine kleine Staubwolke. Vermutlich Außenseiter wie er oder so. Wär ne willkommene Abwechslung mal ein paar würdige Gegner abzuschlachten! meinte er gelassen und stieg in seinen Buggy. Er würde ihnen unauffällig folgen bis es Nacht wurde, danach würde er ein heilloses Gemetzel veranstalten... - Kogan - 09-01-2008 Kogan hatte den Wagen in eine kleine Senke manövriert. Die Nacht kroch bereits über den Horizont und der Khornekrieger hatte beschlossen Mensch und Maschine eine Rast zu gönnen. Der Motor erstarb und es zischte leise als Kogan die Versieglung der Kabine, durch das Öffnen der Tür, auflöste. Er trug eines der schweren Atemgeräte, welche Jack besorgt hatte. Von einer Maske aus dickem Gummi führte ein Schlauch zu einer klobigen Filtereinheit am Gürtel. Kogan sprang vom Trittbrett und seine schweren Stiefel wirbelten den gelblich-braunen Wüstenstaub auf. Er beschirmte die Augen gegen das letzte Aufbäumen der Sonne und spähte in die Runde. Sie waren gut vorrangekommen. Gohmor schimmerte als beleuchtetes Gebirge in dunstiger Ferne. Der Krieger trat an die Flanke des LKWs und öffnete einen, dort montierten Kasten. In dessen Schutz verbarg sich ein simples Gerät zur Atemluftanalyse. Er betätigte es. Ein Ansaugstutzen zog die Luft an und die Apparatur bekann zu arbeiten. Kurz darauf glomm ein grünes Lämpchen auf. Kogan zog sich die Maske von Gesicht und atmete ein. Es roch wie in der Hexenküche eines verrückten Laboranten. Doch die Luft brannte nicht in den Lungen. Er wummerte gegen das Blech des Fahrzeuges. Ihr braucht keine Masken, die Luft ist rein. Die anderen Beiden, nebst dem Schweinehund, verließen den LKW. Die Stille ringsherum war nahezu perfekt, nur das ferne Grollen eines Gewitters war zu hören. Wir rasten hier ein paar Stunden. verkündete Kogan. Während die anderen eine behelfsmäßige Feuerstelle errichteten, überprüfte der den Motor. Flüssigkeitsstände und Dichtigkeit von Anschlüssen. Er wollte nicht vorzeitig auf das Fahrzeug verzichten nur weil es wegen einer banalen Panne liegen blieb. Derweil wurden hinter ihm Brennblöcke entzündet. Das Feuer knisterte in spektakulären Farben, als es in der chemiehaltigen Luft verbrannte. Ein Kochgeschirr wurde darüber platziert und eine Konserve erwärmt. Es war sicherlich kein Festmahl aber immer noch besser als geschmacklose Notrationsriegel. - Jack Mahowk - 09-02-2008 Jacks Gedanken rasten während er wie betäubt die ganze Fahrt über in der hintersten Ecke der Kabine gekauert und seinen beiden Begleitern zugehört hatten wie sie über nichts weniger diskutierten als über die Zerstörung seiner Heimat. Merkwürdigerweise regte sich nichts in ihm dabei. Es überkam ihn nicht das Verlangen, sie davon abzuhalten oder seine Heimat zu verteidigen. Das lag vielleicht einfach daran, daß ihm das Unternehmen schlichtweg zu groß schien und er sich absolut nicht vorstellen konnte, daß es gelingen konnte. Aber selbst, wenn er sich Gohmor in Schutt und Asche vorstellte, überkam ihn nicht das geringste Bedauern, keine Trauer, kein Bedauern. Da war einfach nichts. Das einzige, was ihn ein wenig ärgerte war, daß Kogan ihn ihm anscheinend nur einen weiteren „Schlammbauern“ sah. Wobei er bei näherer Betrachtung zugeben musste wohl auch nichts anderes zu sein. Allein die Tatsache, daß er über ein wenig Geld verfügt hatte verdankte er seinen Platz in diesem LKW und Kogan dachte wahrscheinlich schon über eine Möglichkeit nach, ihn loszuwerden, wovon es hier mitten im Nichts bestimmt nicht mangelte. Aber selbst beim Gedanke an den eigenen Tod regte sich nichts in ihm. Es war ihm egal. Er war Kogan sowieso ausgeliefert, sein Schicksal lag nun in den Händen eines Blutkriegers, der mit ihm nach Lust und Laune verfahren konnte. Und er wusste nicht, ob ihm, der, bevor er Kogan getroffen hatte so stolz auf seine Unabhängigkeit gewesen war, das wirklich so unrecht war. Etwas später saßen sie um ein Feuer herum und nahmen schweigend ihre karge Mahlzeit zu sich, als Jack plötzlich sagte “Freies Koron.. das wird nicht klappen“ Kogan und Melanie schauten ihn verwirrt an, fast so als hätten sie ganz vergessen, daß es Jack überhaupt noch gab. Ohne auf die passende Frage zu warten versuchte Jack zu erklären: “Niemand wird Dir für ein „Freies Koron“ folgen und zwar aus einem ganz einfachem Grund. Niemand wird sich etwas darunter vorstellen können. Wir sind dumm, das hast Du selbst gesagt, handle also auch danach. Gib uns etwas Handfestes, etwas Naheliegendes. Versprich dem Obdachlosen ein Dach über dem Kopf, dem Minenarbeiter bessere Arbeitsbedingungen, dem Ganger mehr Macht. Wir sind dumm, denk immer daran. Wir vergessen schnell. Besonders schnell vergessen wir, wem wir unsere Loyalität versprochen haben, vor allem dann, wenn die Belohnung dafür lange auf sich warten lässt. Ein „Irgendwann“ wird Dir nicht helfen. Wir wollen sofort Ergebnisse sehen. Wir sind dumm.. handle danach oder Deine Armee verlässt Dich, bevor Du sie überhaupt aufgestellt hast. Ohne auf eine Antwort des Kriegers zu warten legte sich Jack in seinen Schlafsack und drehte sich fast provozierend mit dem Rücken zu Kogan. Er erwartete nicht, den Morgen noch zu erleben... - Melanie Zaebos - 09-02-2008 Wenn es prophetische Ansichten gab, so war diese gewiss eine. Kurz vor dem äußersten Rand ihres sterblichen Sehvermögens, kauerten sie, Gestalten wie vom alten Sagenmärchen her. Kichernd wie das gehäutete, fleischlose Grinsen eines nackten Totenschädels, prasselte ein herzhaftes Feuer, knisternd, sich die lodernden Zungen sinnlich übereinander leckend, als suche es sich innigste selbst zu verschlucken. Süßlich sündig schmachtete eine verlorene Seele wie zwischen eisigen Krallen gefangen, während sich die lieblosen Augäpfel jenes schwarzen Ritters, dessen blutige Axt hungrig an seiner Seite schlummerte, merklich in die niederkehrende Finsternis schmiegten, vernahm sie erdrückenden Atem, pulsierend, einem arbeitenden Organ gleich, wölbte sich der Schlafsack militärischer Camouflage, einen ausgedünnten Blondschopf wie vergangen Mahlzeit ausspeiend. Weniger nahe als der verwerfliche Rest ihrer sagenhaften Chaoten, sprachen zwei dunkelgelb, beinahe ins bernsteinfarbene abfallende, Pupillen, reflexartig strahlten sie ihre bedrohliche Natur über alles was wagte sich mit ihnen närrisch zu kreuzen. Indes schmatzte das komödiantisch mutierte Scheusal nur gelangweilt, die lange schleimige Zunge über das Gebiss eines wilden Keilers herabstreckend, mit der abgeflachten Spitze gerade mal einige Sandkörner aufwirbelnd. Warm ergoss sich sein feuchter Nüsternatem, kräuselte schwaches Geflecht, welches nach lebensnotwendigem Halt gierte, verfing sich dann in irgendeiner vielzählig gesprenkelten Verdammnis, wurde allmählich verschlungen, verkam zu schwarzem Dunst, welcher sich alsbald in der schier ewigen Finsternis einer hereingebrochenen Nacht verflüchtigte. Träge von den ungezählten Stunden sinnloser Diskussion über für, wieder, aber und warum, zeichneten ihre filigranen, aufgeschürften Finger, längliche Totems und Runen der uralten göttlichen Sprache in den vergänglichen Sand, ohne jedoch das sie auch nur das leiseste Quäntchen einer Ahnung gehabt hätte. Der silberne Mond, einsamster Wächter unter jenen Hütern aller Nächte, schien voll endloser Traurigkeit herabzustarren, während sich alles Leben zu seinen Füßen allmählich seinem erhabenen Antlitz, zu jenem des vormaligen Gottes Hypnos hin abwandte. Erwachend war es sie, welche nun stieren am höchsten Zenit eines prächtigen Ballsaales sitzend, alles kleinliche Leben von oben herab musterte. Amüsiert, konsterniert, gelangweilt, einsam, in winzigen Grüppchen, saßen, aßen, fressten und soffen sie. Dicke wie Dünne, Alte wie Junge. Es waren ihrer eine ganze Schar, liederliche, von teuren Wässerchen stinkende, Zeitgenossen, gewandet in die samtenen, seidenen oder brokatenen Gewänder aristokratischer Ausgeburten, die feisten Gesichter schwammig vom absorbierten Fett, die gekünstelten, wulstigen Finger bis hinab zum Bett befreit vom knöchernen Makel eines alabasternen Nagels. Leise lächelnd wandten sie sich in einem endlosen Kreiselspiel herum, entstellte Fratzen tragend, mal bis zurück zur Kiefermuskulatur entblößt, mal gänzlich vom schützenden Maskengebilde des Schädels befreit. Weibsvolk wie anmutige Kavaliere, stetig und unaufhaltsam kichernd, sich köstlich bemalte Fächerchen vor die blutigen Lippen haltend, doch keine kühlenden Lüfte schwangen von diesen seidenen Schwingen, sondern eherne Flammen, nüchterne Feuersbrunst und gleißende Kohlen, deren weiße Fragmenten wohl das einzig unschuldige waren, hier im Saal der Gefallenen. Stilisierte Gargylen, hässlich, vom grobschlächtigen Hauer herauf verdorbene, entstellte Kreaturen, beschirmten als “chaotische” Korona den höchsten Thron, von welchem sich blutrote, anmutig um lebende Körper geschlungene, dicke Dornenrosen schlangen, der wärmende Lebenssaft schien ihre kräftigenden Schmerzen beinahe göttlich zu untermalen. Die geschwängerte Atemluft beugte sich, kroch über die knöchernen Flure, ergoss sich zwischen die ungesättigten Fugen jenes Saales, roch salzig, süßlich und ebenso ranzig, wie von menschlichem Fett, während an den Kandelabern brennendes Weibsvolk in prächtigen Ordensrüstungen, ein wogendes, melodisches Stakkato kreischten, zu eben welchem sich jene Schaudergestalten am Grunde herumdrehten, wirbelten und erfrischend kicherten. Am kaiserlichen Hofe, lungerten livrierte Hünen herum, das struppige, abstehende Haar von trüben Körperflüssigkeiten verformt, zur Groteskheit irgendwelcher Hörner verkommen, von ihren Lippen perlte frisches Mark, während in ihren gegeißelten Pranken, Schmiedehämmer und Klingen, unaufhörlich auf ein geschändetes Königreich hernieder fuhren, welches Herzschlag um Herzschlag, zehntausende Krieger, Waffen und Maschinerien desselbigen ausspie. Dies war die Allherrlichkeit jenes ersten, vollkommenen Gottes aller Menschen, welchen sie im selben Maße ehrten wie in seiner grenzenlosen Ehrwürdigkeit hassten. Seine fleischigen Schwingen überspannten alles, wie das knöcherne Gerippe das Allerheiligste einer imperialen Kathedrale überspannen mochte, während zu seinen Füßen, zwischen gekrümmten Klauen und zerstampften Leibern, ein ins lächerlich verkehrter Hofnarr nach geschätzter Aufmerksamkeit all jener haschte, welche sich hier zur großen Feier versammelt hatten. Obsiegend hielt er die goldene Tiara eines Kardinals an seine Brust gekrallt, tröpfelnd sanken seine Lebensgeister zwischen die aufbegehrenden Arme, die aufgerissnen Augen und flehenden Münder, welche sich zur Pyramide getürmt, darauf abgebildet fanden. Alles unterwürfige Menschenvolk suchte danach, Herzenstränen eines jenen Narren kosten zu dürfen, sie traten sich gegenseitig, stießen einander hinab in die drohenden Flammen, kratzten, fletschten sich nach oben hin, hinauf in den unerreichbaren Himmel, den Quell jenes süßen, Erlösung bedeutenden Kosmos. Blind waren sie allesamt, für jene Macht welche ihnen verwahrt, welchem unmündigen Halbgott sie in ihrem seelenlosen Wahn folgten, einem Kaiser, dessen läppischer Hut nicht golden Zacken, sondern höchstens von goldene Glöckchen geziert wurde. Trunken ob seiner Sklaven, wankte die geknechtete Gestalt jammernd einher, nässende Wundmäler am gesamten Leib tragend, welche wohl kreischend nach Linderung flehten, doch unerhört verstummen mussten. Mal fallend, stolpernd, schwankend, kroch der Gebeugte über seine hoheitsvollen Marmorstufen, erklomm sie, rasselnder Atem entfuhr seinen Lungen, stürzte abermals, ließ gerötete Lippen den unverwüstlichen Stahl seines Gottes küssen, ehe er sich endgültig niederwarf, das Haupt im Nacken demütigst geneigt. Erst nun tänzelte ein griesgrämiges Äffchen, vom Gesichte eines heiteren Menschen, vom Leibe her wohl eher ein Astartes, über seine Schultern hinweg, grabschte die Insignie göttlicher Vollkommenheit, eilte hinfort über den gebrochnen Mann, und fand sich in einem dornigen Netz nackter Fänge wieder. Aufheulend wurde das bemitleidenswerte Geschöpf zermahlen, während sich das höhere Wesen selbst krönend, die Huldigung aller niedergeworfene Sterblichen, Nationen, Welten, ja ganzer Galaxien, zum Gemüte führte. So war es das unaufhaltsame Schicksal aller kommenden und verstrichenen Zeiten, selbst Götter und Erstgeborene, neigten letztlich ihre Häupter vor jenem, dessen wahrer Namen einzig von den grünhäutigen Bestien nicht gefürchtet, sondern gepriesen wird. Triumphierend schwang sich der einzig Ewige, Kriegsgott aller Existenz, empor, doch wie zum Kometen ein feiner, staubiger Schweif lodernder Flammen gehört, so waren dies die Gesichter alle jener, welche ihm wahrlich gehuldigt hatten. Dies waren sie… die großen Verräter, von Horus dem Vatermörder, über Abbadon, Vernichter aller Zeiten, über das gebrandmarkte Gesicht eines, der sein dunkles Schicksal erst noch erfüllen müsste, oder aber in den Schmelztiegeln seines erwählten Gottes verglühen würde, ganz wie es ihm Prophezeit, in schwarzen Lettern der alten Sprache. Genüsslich wand sie sich in jener unsagbaren Dekadenz, welcher sich ihrer trügerischen Sinne bemächtigt, irgendwie war es ihr, als würde sie der schwarzhaarige Schlächter von jenseits der schlingenden Flammen anstarren, doch war dies von wahrlicher Bedeutung? Lüstern lächelnd gewahr sie der flüchtigen Liebkosung, welcher ihr jener Schemen teilhaftig werden ließ, wonnige, geschmeidige Finger glitten sanft über ihre entblößte Bauchdecke, schmiegte sich umspielend an ihre Brust, während sie in eben solcher Manier ihre Scham umflossen. Nicht greifbar kroch der immateriele Leib über den ihrigen, keuchend, sanft stöhnend, grub sie ihre Nägel tief in sein glattes Fleisch, nahm von seinen tausüßen Lippen, teilte seine ausgestoßene Luft, wölbte sich unter seiner angedeuteten Berührung, erschlaffend sanken ihre Glieder ausgelaugt nieder, wirbelten wertlosen Quarz empor, während sich ihre ungeschützten Lungen unter seinem Gewicht zusammenzogen. Aufflackernd umschlangen Generationen aufgestauten Hasses ihre Seele, wollüstig umgarnend, flüchtig küssend, Milliarden winziger Fänge perforierten das weiß ihres erhitzten Körpers, lindernd tropfte angewärmtes Blut von seiner entblößten Zunge, streichelnd über ihr Gesicht gleitend, augenblicklich der sechs Augen gewahr, welche sie anstarrten, von jenseits der Flammen. Doch entließ er sie nicht, lüstern schlängelte sich die gesamte Essenz des Schemens um ihre Glieder, zog sich leise zischend zusammen, während sie überaus flach, rasch ihren kochenden, stockenden Atem ausstieß. Wie im Delirium formte die flüchtige Symbiose ihres Verstandes, der Lippen und der Zunge, jenes was sie unkontrolliert an sein nicht existentes Ohr hauchte: “Salshenar…” , was wie geperlter Honig über ihre Lippen rollte, so sinnlich und verführerisch, unterwürfig und von vollkommener, sinnlicher Hingebung kündend… |