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Versonnen ein Glas vorzüglichsten Amasec trinkend, saß Hieronymus an einem kleinen Ecktisch mit dem Rücken zur Wand, und wartete auf sein Essen. Steak nach Art des Hauses, dazu importiertes, fein gedünstetes Gemüse. Er hatte sich heute vom Besten bestellt, da er optimistisch war in nächster Zukunft einen lukrativen Posten im angesehenen Hause Orsius zu bekommen. Hieronymus, befand sich nun seit einer Woche auf Koron, nachdem er vor seinem letzten Arbeitgeber geflohen war. Über mehre Jahre hatte er diesen um eine Unsumme betrogen, die er bei seiner überstürzten Flucht hatte zurücklassen musste. Schmunzelnd erinnerte er sich daran. Zweifellos war es schade um das Geld doch die Flucht hatte ihm eine interessante Abwechslung geboten und es war nur eine Frage wann er wieder zu Geld kommen würde. Ein Mann seiner Fähigkeiten war überall gefragt. Die Woche hatte er genutzt die potenziellen Auftraggeber zu sondieren und schließlich hatte er sich für das Haus Orsius entschieden. Mit einer fließenden Bewegung zog er den Taschencronometer hervor, betrachtete kurz das Wappen der Eisenfels, welches auf dem Deckel eingraviert war, ein Totenschädel vor dem Hintergrund zweier Blitze und umkränzt von Eichenlaub.
Mit leichter Verärgerung registrierte er das sich sowohl der Abgesandte des Hauses Orsius als auch sein Essen verspätete.
Nun auf dieser Welt scheint man wohl keinen Sinn für Pünktlichkeit zu haben.
Er würde dem Herren die Rechnung für sein Mittagessen hier präsentieren, quasi eine Art Entschädigung für die Verspätung.
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Kiodorus Nilles war spät dran, zu spät um genau zu sein. Er wusste das das Ärger geben würde, zumindest eine kleine Ermahnung, aber eigentlich konnte er nicht einmal etwas für seine Verspätung. Der Mann mittleren Alters trug die klassische „Uniform“ der Orsius-Angestellten, etwas schmuckvoller als der Standard, um seinen gehobenen Status an zu deuten, die blonden Haare penibel frisiert, ein kurzer Pony verdeckte die hohe Stirn. Die grünen Augen leuchteten klar und offen, unbeugsam und edel, wie es sich für einen der „Läufer“ der mächtigen Orsius-Familie geziemte.
Vier Minuten und 33 Sekunden zu spät betrat er den Kuppelsaal, zielstrebig steuerte er auf den Ecktisch von Hieronymus an, schon an der Garderobe hatte er sich beim Oberkellner nach ihm erkundigt, und sich auch ein Essen sowie einen erstklassigen Joliq bestellt.
“Herr von Eisenfels? Nilles mein Name, das Haus Orsius sandte mich, da ihr Ansprechpartner kurzfristig durch dringliche familiäre Angelegenheiten verhindert ist.“
Gleichzeitig deutete die Hand des Mannes die Frage nach einem Sitzplatz an, welche von Eisenfels im Rahmen der Begrüßung bejaht wurde. Daher setzte sich Kiodorus, seine Haltung zeigte Würde, ließ aber auch eine leichte Überheblichkeit durchscheinen.
“Nun, ich muss gestehen das ich nur einen kurzen Umriss ihre Talente erhalten habe, mich würde dennoch interessieren was ein ehrbares Haus mit einem Spezialisten auf ihrem Gebiet machen sollte. Für Handel und Aktiengeschäfte taugen sie nun beim besten Willen nicht.“
Nilles wusste das das Haus auch weitreichende andere Aktivitäten praktizierte, aber es war doch nützlich zu sehen wie umfangreich sein Gegenüber informiert war.
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Nach der formellen Begrüßung und nachdem er sich selbst auch etwas zu essen bestellt hatte, begann der geschniegelte Lakai sofort mit dem Geschäftlichen, dass hieß er stellte sich erstmal dumm um Hieronymus auszuhorchne inwieweit er wohl in die Geschäftsstrukturen Korons eingeweiht war. Eine Minute lang betrachtete er den Mann und spielte durch welche Methoden ihn wohl zum sprechen bringen würden. Dieses Gedankenspiel machte er mit fast jedem der ihm begnete, es half ihm die Persönlichkeit seines Gegenübers zu analysieren.
Für diesen, wohl in recht wohlhabenden Verhältnissen aufgewachsene Menschen, der wohl noch nie richtige Schmerzen empfunden hatte, würde er erstmal mentale Einschüchterung versuchen und langsam zur echten Folter übergehen. Die meisten dieses Menschentypes gaben bereits beim bloßen Vorzeigen und Erklären der Folterwerkzeuge ihren Widerstand auf.
Auf jeden Fall beschloss Hieronymus, dass Spielchen erstmal mitzuspielen. Mit einem feinen Lächeln auf den Lippen begann er zu sprechen.
Sie haben ja bereits zugegeben, dass sie mit meinen Qualifikationen nur im Ansatz vertraut sind, deshalb kann ich Ihnen versichern, dass ich nicht nur mit den groben Methoden meiner Zunft vertraut bin sondern auch einiges über bloße Überzeugung mit Wörtern weiß. Bei schwierigen Verhandlungen könnte ich mich also durchaus als nützlich erweisen. Und außerdem, hier senkte er seine Stimme etwas, wissen wir beide, dass solch eine Ballung von Macht und Reichtum, wie es das Haus Orsius ist, niemals total ehrlich sein kann um sich gegen Konkurrenten zu wehren, wie zum Beispiel das Haus Siris. Ich weiß auch das sie für die Öffentlichkeit ein sauberes, moralische Bild brauchen, deshalb empfehle ich, wenn Sie sich entscheiden meine Dienste anzunehmen mir einen Scheinposten zu geben, quasi zur Tarnung.
Nun kam die Bedienung und brachte das Essen und Hieronymus biss genießerisch in das perfekt zubereitete Steak.
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Der halböfffentliche Vorwurf, das Haus Orsius würde unlautere Methoden anwenden war eine Frechheit. Man hielt sich an die Gesetze, nur halt an die Eigenen. Tatsächlich hielt sich das Haus Orsius für ein ehrenwertes Haus, geradlinig und kompromisslos, militärisch und traditionell. Falschheit und Intrigen entsprachen nicht der Haus eigenen Doktrin, schwächen, wie zB. der kranke Tarian Orsius wurden verborgen und als Mangelhaft gemieden. Doch Kiodorus ließ sich nichts anmerken, zwar wusste er nicht wer und warum man jemanden wie von Eisenfels im Hause wünschte, aber es war so und damit war dieses Thema für ihn abgeharkt.
“Über einen Scheinposten brauchen sie sich keine Sorgen zu machen, aber noch immer weiß ich nicht was sie uns zu bieten haben. Die Kunst der Worte ist einem Orsius in die Wiege gelegt, und jeder Repräsentant weiß zu überzeugen.“
Seine Worte strahlten gerade zu vor Überzeugung, kein Wunder wenn man wusste das er selbst zu einem der älteren, wenn auch gemeinen Häuser gehörte.
“Dennoch, das Haus ist grundsätzlich an ihren Diensten interessiert, sonst wäre ich nicht hier. Aber ich bin ebenso befugt ihre Dienste abzulehnen, daher müssen sie schon mehr Talente an den Tag legen, als den Umgang mit Worten.“
bei einem Schlug seines Getränks musterte er sein Gegenüber noch einmal kurz, und fügte noch einen kurzen Satz hinzu bevor er Seinerseits zu dem Grooxfilet griff, welches Butterzart auf der Zunge zerging:
“Und sollten sie das Haus Orsius noch einmal als verlogen bezeichnen, gleich auf welche Art und Weise, können sie ihre Talente in der Unterstadt anpreisen.“
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Gut, beenden wir eben die Höflichkeiten.
Von einen auf den anderen Augenblick veränderte sich der Gesichtsausdruck, in vollkommen gefühllos und eiskalt. Sich bedrohlich aufsetzend, begann er mit leiser, schneidender Stimme zu sprechen.
Meine waren Talente wollen sie kennenlernen, sagen sie. Also gut, ich bin in der Lage einem Lebewesen auf hundertfach verschiedene Weise unglaublich starke Schmerzen zuzufügen und das nur mit einfachsten Gegenständen, Ich kann Menschen mit Chemikalien ihr Gehirn soweit aufweicheichen, bis sie mir ihre dunkelsten Geheimnisse erzählen. Sie können gar nicht so schnell reden wie sie wollen, durch meine Behandlung wird der Mensch auf das zurückgestuft was er eigentlich ist eine erbärmliche, sich windende Kreatur die sich an ihr Leben klammert. Die meisten meiner ehemaligen "Patienten" sind kaum mehr als sabbernde Irre, die noch nicht mal mehr ihren Namen kennen. Durch meine Fähigkeiten bin ich in der Lage jedem jegliche gewünschten Informationen zu entreißen. Obendrein habe ich Beziehungen zur Inquisition, was vielleicht nützlich für sie sein könnte.
Er legte eine kleine Pause ein um das gesagte Wirken zu lassen
Ich hoffe sie konnten sich nun ein Bild von meinen Fähigkeiten machen.
Langsam langweilte ihn diese Marionette vor ihm, mit seinem Festhalten an Ehre und so weiter. Falls das Gespräch weiter so unerfreulich verlief würde er, wenn er nun eine Stelle bekommen würde oder nicht, diesen Kerl mal in einer dunklen Seitenstrasse auflauern und ihm eine Kostprobe seines Könnens geben.
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Vermutlich dachte sein Gegenüber, man könne ihn einschüchtern, doch so schwach war Kiodorus nicht. Als "Läufer" war es seine Aufgabe hochbrisante Informationen und Botschaften außerhalb des Hauses zu überbringen, wie alle "Läufer" war er entsprechend geschult eben jeden Methoden zu widerstehen, welche Hieronymus ansprach. Daher zeigte Nillies auch keine Regung, kaute in aller Seelenruhe sein Filetstück zu Ende, nahm sein Glas zur Hand und antwortete erst dann:
"Meinen sie solche Stimulanzen, wie jene in ihrem Steak? Ist einem Experten wie ihnen der leicht herbe Geschmack noch nicht aufgefallen?"
Ein Bluff, Kiodorus hatte nicht die geringste Ahnung was bei der Zubereitung des Fleisches zur Anwendung kam, aber sicher nicht derlei Substanzen. Er wollte den Mann aus der Reserve locken, oder es zumindest versuchen.
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Milde Überrascht nahm sich Hieronymus um den Geschmack zu prüfen, wenn wirklich solche Stimulanzen in seinem Steak wären, würde er so oder so seinen Verstand verlieren, da machte dieses Stück nichts mehr aus. Langsam kauend versuchte er irgendwelche auffälligen Nuancen zu erkennen.
Nichts zu entdecken. Er war sich also ziemlich sicher, dass mit dem Steak alles in Ordnung war. Natürlich gab es ein kleines Risiko, aber das konnte er ruhig ausser Acht lassen.
Wieder die freundliche Art aufsetzend, wandte er sichan Kiodorus.
Ihr Bluff war nicht schlecht, aber lassen wir doch die Spielchen. Ich denke sie konnten sich jetzt ein Bild von meiner Person machen, also wie sieht ihre Entscheidung aus ?
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NPC: Kiodorus Nilles – Haus Orsius
Mit einem vollkommen gleichgültigen Pokerface zog Nilles die linke Augenbraue hoch und griff nach dem Glas mit Joliq. Nachdem er den Kristallschwenker wieder abgesetzt hatte. Schaute Kiodorus seinen Gegenüber genau an.
„Nicht Fähigkeiten allein zählen um in den Dienst der angesehensten Familie des ganzen Planeten – wenn nicht sogar des ganzen Subsektors – zu treten. Wir bezahlen keine dahergelaufenen Meuchelmörder oder Schläger aus den unteren Ebenen, von denen wir nicht wissen, wie es um ihre Loyalität steht.
Die Soldaten und Bediensten unseres Adelshauses stammen fast alle aus dem weit verzweigten Geschlecht der Orsius. Kaum jemand, der durch die Gänge des Palastes wandelt ist nicht im Stammbaum der Familie verzeichnet. Wie können wir also sicher sein, dass sie nicht für ein besseres Angebot zu einem anderen Arbeitgeber wechseln – den Siris zum Beispiel?
Ich würde natürlich nicht hier sitzen, wenn sie das Haus und der Rat nicht für – in gewissem Maße – für vertrauenswürdig halten würde. Aber…“
Die letzten Worte bleiben wie ein Damoklesschwert drohend über dem Gespräch hängen und machten nochmals deutlich, welche Macht das Haus Orsius besaß und wie es einem ergehen konnte, der alleine Feind des ganzen Adelsgeschlecht war.
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Hieronymus nahm die Drohung in den Worten des angestellten, war und wusste sofort, dass dies nun die Entscheidung im Gespräch bringen würde. Obwohl in die Frage nach Loyalität auf dem falschen Fuss erwischte,wusste er, dass ein Zögern als Schwäche ausgelegt werden könnte. Mit fester. leicht empörter Stimme begann er.
Wie ich euch versichern kann, bin ich keineswegs ein Angehöriger der niederen Schichten, sondern von adeligem Geschlecht. Auch wenn ihr meint, dass mein Handwerk nur von dumpfen Schlägern ausgeübt wird, ist es doch eine imperatorgefällige Kunst. Zudem wurde mir eine der hochwertigsten Ausbildungen gewährt die es gibt und habe den allergrößten Teil meines Lebens im Dienste des Imperiums verbracht. Sowas erzieht einen zu unbedingter Loyalität, oder meint ihr, dass man es bis zum Interrogator bringt in dem man seine Herren verrät. Und genauso wie ich es als treuer Diener des Imperators gehalten habe werde ich es auch als treuer Diener der Orsius halten.
Innerlich amüsierte sich Hieronymus über seine Heuchlerei und seine schleimigen Beteuerungen. Denn sobald er ein besseres Angebot, egal von wem erhalten würde, und sei es von Gangern, Mutanten oder Ketzern würde er es annehmen. Die waren wenigstens nicht dermaßen Arrogant wie die im Hause Orsius, die sich auf ihre Abstammung was einzubilden schienen.
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NPC: Kiodorus Nilles – Haus Orsius
Mit einem angedeuteten, zustimmenden Nicken quittierte Nilles die Worte seines Gegenüber. Richtige Antwort, doch er war Interrogator, wieso jetzt nicht mehr? Doch das hatte Nilles nicht zu belästigen. Kiodorus lehnte sich zurück und schlug die Beine in der Uniformhose übereinander, während er scheinbar auf eine Fortsetzung des Plädoyers wartet. Als die Stille beginnt peinlich zu werden und Hieronymus schon etwas unruhig wirkt, steht der Gesandte auf und reicht dem Adeligen auf der anderen Seite des Tisches die Hand.
„Willkommen im Dienste des edlen Hause der Orsius. Wir sind von euren Fähigkeiten und eurer Loyalität überzeugt und freuen uns, euch nun tatkräftig an unserer Seite zu haben.“ Die Worte wirken etwas gestelzt und unbeholfen, aber sie haben Tradition – und Tradition wird in diesem Adelsgeschlecht hoch geschätzt. „Haben sie spezielle Wünsche, was ihre Unterkunft angeht? Wir bieten ihnen natürlich bescheidene Räumlichkeiten im Palast unseres Hauses an, aber wenn sie es bevorzugen an einem anderen Ort zu logieren, so werde ich das Nötige veranlassen. Es liegt ganz bei ihnen.“ Nach einer kurzen Pause fährt Nilles fort: „Wenn sie sich dann eingerichtet und frisch gemacht haben, werden wir uns weiter um sie kümmern. Haben sie noch Fragen?“
Nach dem Händedruck steht Kiodorus entspannt da und genießt den Rest seines Joliqs. Wieder ein Auftrag für heute weniger, nur noch zwei zu erledigen…
[OOC] Du bist nicht Mell sondern Hieronymus... Je nach dem für was du dich nun entscheidest, richtest du dort deine Wohnung ein. Anschließend werde ich dich dort wieder abholen. [/OOC]
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