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In der Untermakropole schließlich angekommen, das Licht drang selten bis hier herunter, setzte Regen ein. Alarmsirenen kündeten vom sauren Regen, der alles zerfraß, wenn man sich nicht schnell genug ins Trockene rettete. Wenn vorher schon wenig auf den Straßen los war, wurde es jetzt noch weniger. „Da vorne ist es!“
Ezekiel zeigte mit seinem Fingern durch die Frontscheibe auf eine schäbige Kaschemme. „Das ist das Loch! Pass auf, was du da drinn sagst und wen du anschaust. Am besten nicht direkt in die Augen. Die kennen dich nicht, werden also kein Problem damit haben, dir die Kehle durchzuschneiden. Wir erkundigen uns einfach nach Joy, hoffentlich ist er jetzt da drinn!“
Damit zog er den Zündschlüssel, zupfte seinen Mantel zurecht und ergriff hinter sich einen metallenen Regenschirm. Er öffnete die Tür und kam um den Wagen herum. Dann plazierte er den Schutzschirm so, dass Larissa unbeschadet aussteigen konnte. Schnellen Schrittes dirigierte er sie zum Eingang der Kneipe und trat hinein.
Drinnen war es wie immer stickig und laut. Im Halbdunkel ließ sich schlecht ausmachen, wieviel Gäste da waren, aber es roch nach einer ganzen Groxherde. Ezekiel bemerkte die Blicke, die ihm zugeworfen wurden, hier musterte man Neuankömmlinge immer sehr genau. Deswegen steuerte er mit Larry im Schlepptau einen Platz an der Bar an. Währenddessen ließ er den Blick im Raum wandern, schaute nach vertrauten Gesichtern...
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Die meisten Anwesenden waren normalerweise darauf bedacht kein Aufsehen auf sich zu ziehen, die Köpfe unten zu lassen und jegliches Trachten auf den Schnaps vor sich zu beschränken. Freilich gab es auch hier zuweilen etwas schillernde Charaktere zu sehen, allen voran die Mitglieder der 15ner, der hier herrschenden Gang. Auch Dealer, Waffenhändler und anderes zwielichtiges Gesindel.
Für gewöhnlich waren gerade diese hohen Gäste Leute denen man erst recht aus dem Weg ging und sich möglichst unscheinbar in ihrer Gegenwart machte. Als nun jedoch das Paar aus den oberen Gefilden der Stadt das Loch betrat hafteten sich alle Augen auf diese beiden Fremdkörper. Genauso gut hätte seine Heiligkeit Titus Septin, der dieser Tage einen Krieg im weiten Horning ausfocht, die Kaschemme betreten können. Das Schweigen war perfekt, vernachlässigte man einmal das krächzende Kofferradio auf dem Regal hinter der Bar. Die meisten waren die Bürger des armen Lebens, harmlos, so weit man davon bei denen sprechen konnte die ihre rostigen Klingen und Pistolen ohne Zögern einsetzten wenn sich das eigene Los dadurch etwas erleichtern ließ.
Und was haben wir hier hübsches?
Die Frage kam von den höhergestellten der Slums, welche zu viert anwesend waren und sich um einen wackeligen Stehtisch versammelt hatten. Die Ganger mit der gelb aufgesprühten 15 auf der Kleidung betrachteten Ezekiel und Larry als konnten sie sich noch nicht entscheiden ob sie ihnen nur das Geld abnehmen oder doch lieber verschnüren und einsacken sollten, um dann zu sehen wieviel die liebe Sippe für den abenteuerlichen Sprössling zahlen würde.
Wohl verlaufen die Herrschaften?
Bemerkte der kleinste in der Runde, welcher gleich mit zwei Sukov Maschinenpistolen bewaffnet war, um wer weiß was zu kompensieren.
Ja wohl verlaufen? Dieser Sprecher passte vorzüglich in das Klischeebild des brutalen Schläger. Er war groß, mit Kunstmuskeln aufgepumpt, kahl geschoren und so wenig helle das das Imitieren des Kleineren schon das höchste der linguistischen Gefühle war.
Die anderen beiden sahen sich sehr ähnlich, vermutlich waren sie Brüder. Weder waren sie so vorlaut wie der Rädelsführer, noch zu einem so eindeutigen Zwecke auf der Welt wie der Kleiderschrank. Doch gerade das ließ vermuten das sie die weitaus gefährlicheren Männer waren. Einer trug einen verbeulten PVS- Brustharnisch und war mit einem selbst gebautem Hackmesser und einem Revolver ausgerüstet. Sein Bruder stellte das Zurschaustellen seiner nackten Brust- und Bauchmuskeln wohl über den Schutz einer Weste und nannte ein Sturmgewehr sein eigen. Keiner hatte die Hand an der Waffe, befanden sie sich doch auf ihrem ureigenen Gebiet. Dennoch strahlten sie eine kaum verhohlene Aggression aus.
Es war der Wirt der einzulenken versuchte.
Ach Zack, der ist in Ordnung, ist ein Freund von Joy und der hat mit Bloodrat ausgemacht das seine Kunden in Ruhe gelassen werden. Ich glaube er wollte heut sowieso noch vorbeikommen, kann jeden Moment da sein, ich bitte dich Zack ich hab die Bar gerade erst wieder aufgebaut nach eurer letzten Aktion.
Der Doppeltebewaffnete bedachte den greisen Besitzer des Lochs mit einem abschätzigen Blick.
Schön für Bloodrat das er irgendwelche Abkommen hat, aber ich bin nicht Bloodrat oder? Er packte den Alten an der schmierigen Hemdbrust und zog ihn zu sich heran. Und wenns dir nicht passt das wir dich beschützen, dann geh doch zu den Schlundreißern. Hab gehört die sollen richtig nett zu alten Säcken wie dir sein. Wenn nicht dann verpiss dich und misch dich nicht in meine Geschäfte.
Damit stieß er den Wirt unsanft zurück.
He Pomadenprinz! Wandte sich Zack wieder an Ezekiel. Von mir aus kannst du hier gern deine kleinen Deals machen wenn dir dabei einer abgeht. Mit Joy oder mit sonst wem, aber das kostet dich was. Keine Ahnung was du mit Bloodrat ausgemacht hast, ist mir auch Latte. Also entweder gibst du mir und meinen Kumpels hier einen aus für... sagen wir... hundert... nein zweihundert Mücken, oder du leihst und deine kleine Freundin da für ne halbe Stunde.
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Ezekiel nickte dem Wirt zu, signalisierte seine Bereitschaft für sich selbst zu sorgen. Er drehte sich zum Sprecher der Gruppe, den kleinen Mann namens Zack.
„Ich glaube kaum, dass sich hier jemand Ärger mit Bloodrat haben will. Nicht wegen einer solchen Lapalie.“
Er wechselte in den Straßenslang und aus seinem Gesichtsausruck wich alle Weichheit, alles Geckenhafte. Seine Augen wurden eine Spur schmaler, selbst das Implantat schien zu funkeln.
„Du gehörst zu ´n 15´ner, des kann ich sehn´, aber übertreibs nich´, Kumpel! Wir alle wissen, wer der Chef hier unten is, und wenn n Kunde und Kumpel wie ich kein Bock mehr drauf hab´, wird Bloodrat wissen woll´n, wer ihm das Geschäft versaut hat! Verstand´n? Und was meine Dame hier angeht- wenn du Augen im Kopf hast, siehste, dass die Kleine keine Nutte is! Wenn dir nach einer Hure is, die deinen Schwanz blank leckt“,
er zeigte auf eine Prostituierte in einer Ecke, die gerade das Geld des letzten Freiers vom Boden aufklaubte
„dann nimm die da! Die sieht aus, als könnte sie ´s dir ordentlich besorg´n!“
Damit zog Ezekiel einen Fünfziger aus der Hosentasche und legte ihn auf den Tisch der Ganger. „Un´jetzt lasste mich in Frieden mein Ding hier machen und trinkste ´nen Rachenbrenner mit mir, oder wir zwei klär´n das alleine draußen im Regen! Also?“
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Falsch Bastard! Sowas von falsch! Die beiden Läufe seiner Waffen kamen hoch und dahinter beeilten sich die anderen Ganger ebenfalls alles zu tun das die Sache nicht gut aus ging. Ezekiel sah sich von Jetzt auf Gleich diversen Mündungen gegenüber.
Die anderen Gäste tauchten ab und es musste für genau diesen Fall noch einige verborgene Ausgänge geben, denn sehr schnell war die Bar um einiges leerer. Der Wirt verschwand geduckt hinter seiner Theke und begann die wertvollen Sachen, etwa das Radio und einige Flaschen hochprozentigen, von den Regalen zu klauben.
Ezekiel hatte gepokert als er davon ausging das Bloodrat, welcher mit ein paar Kumpels für gewöhnlich hier herumlungerte, eine Art Boss war, oder hier zumindest etwas zu sagen hatte. Dem war jedoch scheinbar nicht so. Draußen klären? Wo kommst du denn her? Scheiße Mann ich pump dich so voll Blei das du Boltgeschosse kacken kannst. Zack fuchtelte wild mit den beiden MPs Ihr Arschlöcher kommt hier runter und meint ihr könnt den großen Mann spielen, ja? Denn Jungs aus den Slums mit Kumpel kommen und meinen so zu sprechen wie wir hier, nen paar Scheine in die Hand drücken und dann ist gut, ja? Du Wichser! Speichel sprühte von seinen Lippen als er die Waffen schräg haltend nach Ezekiel reckte. Ich hasse euch Bastarde mit euren Tuntenklamotten und euren Edelnutten! Ach Scheiße ich mach dich kalt und piss auf deinen Kadaver.
Das wirst du schön bleibenlassen Zack.
Die Stimme kam von der Tür wo ein weiterer Ganger mit kantigem Gesicht, langem Haar und Sonnenbrille auf der Nase stand. Neben ihm stand Joy, jedenfalls mochte er es sein unter der weit ins Gesicht gezogenen Kapuze seines Pullovers. Irgendetwas war anders an ihm, an seiner Haltung, doch im Moment gab es akutere Sachverhalte. Das es sich bei dem Neuling um Bloodrat handelte war unschwer zu erkennen. Der Ganger hatte es irgendwie geschafft sich eine komplette Lederkombi zu organisieren und neben der 15 auf seinem Rücken war auf seine Brust eine Comicratte mit blutigem Säbel zwischen den Zähnen gemalt. Ohne auf die angespannte Situation zu reagieren ging er durch den Raum, zur Bar und griff sich dort eine Flasche.
Zack brachte dies für einen Moment aus dem Konzept, denn er vergaß das er ja schießen wollte.
Ich schlage Folgendes vor. Ihr nehmt die Knarren runter Jungs und versaut mir nicht diese Einnahmequelle. Wäre echt schade wenn ihr meine Pferdchen nicht mehr reiten dürftet weil ich irgendwie sauer bin oder so. Und du Freund, damit meinte er den Adelssohn, solltest diesen braven Burschen hier mindestens noch einmal nen Fünfziger geben und aufhören zu versuchen hier einen auf dicke Hose zu machen. Bist hier unser Gast und wenn ich mit Joy da drüben auch eine Abmachung habe sind die Jungs hier meine Brüder und wenn du sie beleidigst, beleidigst du mich und die ganzen 15zener, was du tunlichst vermeiden solltest, kapiert?
Mit dem alten Joy ist eh nicht mehr viel los, fügte er halblaut hinzu. Also fahr mal nen Gang runter und sei dankbar für das was dir gegeben, beendete Bloodrat in der Imitation eines Priesters um dann wieder an seinem Bier zu nippen.
Die anderen senkten die Waffen zögerlich.
Okay, gibst du uns noch mal fünfzig und für heute lassen wir dich leben.
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Innerlich schlug Larry die Hände über den Kopf zusammen. Wo war sie bloß gelandet?
Ja es war offensichtlich. In den Slums im Loch und warum war sie mit gegangen? Tja das wusste die junge Frau auch nicht. Sie schüttelte den Kopf. „Thron..“ murmelte sie.
Larry hatte angst gehabt sie hatte sich schon tot auf dem Boden liegen gesehen oder eher andre und dann tot. Erzikel war eindeutig lebensmüde.
Noch so ein Ding und sie würde die Beine in die Hand nehmen. Sie hatte schließlich keine Waffe. Nichts um sich zu verteidigen. Dann ging sie in die Slums! Es lauerte hier von Mutanten. Wie Larry diesen Abschaum hasste! Es war der Dreck der Gesellschaft. Sie waren einfach nicht menschlich..ganz und gar nicht. Genau so war es mit diesen Psionikern. Die waren sehr seltsam.
Larry zog Erzikel leicht am Ärmel. „Lass uns verschwinden..jetzt..“ flüsterte sie. Diese Typen sind nicht ganz normal.
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Ezekiel zuckte nur mit den Schultern. Er hatte keine Lust auf eine Auseinandersetzung, würde nur unnötig Staub aufwirbeln. Vielleicht würden auch unangenehme Fragen gestellt werden. Er betrachtete Larissas Hand an seinem Ärmel und flüsterte durch die Mundwinkel:
„Nein! Wir gehen erst, wenn ich die Informationen habe, für die ich hergekommen bin!“
Zu Bloodrat gewandt sagte er, die Stimme etwas erhoben und den Blick fest in die Augen seines Gegenüber:
„Ich bin nicht hier um Freundlichkeiten auszutauschen, Bloodrat! Wenn deine Brüder nicht wissen, wohin mit ihrer Kraft, dann sollen sie in den Gruben Dampf ablassen oder sich den PVS anschließen. Das alle hier ein Problem mit den Aristos da oben haben, ist mir egal- ich hasse das Pack selbst, sonst wäre ich nicht so oft hier unten! Ich bin hier, um Geschäfte zu machen- und das sollte deinen Brüdern bewusst sein.“
Der junge Mann langte quer über die Bar hinweg ins Regal, nahm eine Flasche Schnaps samt Gläser und legte einen Schein auf den Thresen. Mit den Zähnen riß er den billigen Korken vom Flaschenhals, setzte die Gläser an einen nunmehr leeren Tisch ab und füllte ein halbes Dutzend Schnapsgläser mit dem Fussel. Dann setzte er sich auf einen alten Stuhl und wippte mit dem rechten Fuß, als warte er nun schon seit Stunden ungeduldig auf eine Verabredung.
Ohne den Kopf zu drehen:
„Also, meine Herren, wollen wir uns nun dem erfreulichen Teil des Abends zuwenden? Am besten lässt es sich bei einer Runde Poker und ´nem Schnaps verhandeln. Larry, du setzt dich am besten zu mir, kann gegen die Männer hier eine Portion Spielglück gebrauchen!“
Einen Sekundenbruchteil später raste ein heißes Rauschen durch Ezekiels Adern, als er eine der kleinen Ampullen in seiner Hand sich injizierte und Blitz ihn durchströmte.
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Zack ließ seine Waffen, Waffen sein und wollte auf Ezekiel losstürzen, als dieser ihm erklären was ihm bewusst sein sollte und was er mit seiner Kraft zutun hatte. Bloodrat jedoch stellte sich halb vor ihn und hielt ihm mit der gespreizten Hand auf der Brust zurück. Zack funkelte den Adligen an als würde allein das reichen um dessen Kopf platzen zu lassen. Ist ein verdammt gefährliches Spiel das du da treibst. Bemerkte Bloodrat und griff sich mit der Linken einen der Schnäpse. Der Wirt gestattete sich einen missbilligenden Blick über die Theke hinweg, sagte aber nichts zu der Selbstbedienung. Sie haben schon recht, du kommst in unser Gebiet und spielst dich auf als würdest du hier irgendwas verlangen können, irgendwas voraussetzen oder anmerken dürfen. Vielleicht realisierst du nicht das wir dich abknallen können, einfach so weil uns danach ist, und kein Hahn nach dir kräht und selbst wenn er kräht, die Suppe im Hafen lässt alle Sorgen verschwinden. Du bist einen feuchten Fliegenschiess wert und deine Kohle hilft dir nichts wenn dein Gehabe einfach jemanden dazu veranlasst dich auszuknipsen. Und dein Sprüche veranlassen sicherlich viele dazu. Er stürzte den Kurzen herunter und seufzte. Egal, irgendwann wirst du einen Mörder sehr, sehr glücklich machen.
Aber nicht heute. Ich habe eine Abmachung mit Joy und dieses mal stehe ich dazu. Dabei blickte er Zack in die Augen um zu zeigen das dies auch für ihn galt, schickte aber gleich noch ein Versprechen hinterher. Aber beim nächsten mal wenn du hier aufkreuzt garantiere ich für nichts, was bei deinem Sinn für Feingefühl wohl einem Selbstmord gleichkommen würde. Ich hoffe wir verstehen uns.
Damit ließ er Zack los, welcher Ezekiel noch einmal mit einem vernichtenden Blick bedachte und sich dann ebenfalls ein Schnaps nahm.
Karten kannst du mit dir alleine spielen, dreckiger Geldsack. Zischte er, spuckte ihm vor die Füße und kippte den Doppelten. Dann wandte er sich den anderen zu, die nun tranken und ihr Gespräch bewusst auf etwas lenkten das nichts mit dem Vorfall zu tun hatte, dabei aber immer wieder zu dem Pärchen aus der Stadt rüber sahen.
Derweil kam Joy zu ihnen. Er kaute einen Moment unentschlossen auf seinem Daumennagel und zog dann den Stuhl zurück um sich zu setzten. Joy war immer ein sehr professioneller Dealer gewesen, hatte sein Zeug gekannt, es aber vermieden davon süchtig zu werden. Was ihnen jetzt gegenüber saß jedoch war nicht mehr der Mann der einen schlechten aber kostspieligen Geschmack gepflegt, sich weltmännischer gegeben hatte als er war und seinem Aussehen die penibelste Aufmerksamkeit gewidmet hatte.
Was vor ihnen saß war ein Wrack.
Die abgeknabberten Fingernägel wiesen einen Schmutzrand auf, die Haare lugten fettig unter der Kapuze vor, die Augen waren blutunterlaufen, die Lippen rissig, die Haut käsig und Schweiß stand Joy auf der Stirn.
Hey Ezekiel, alles klar? Er sah sich um, doch nicht etwa nach den Gangern, sondern nach irgendetwas unbestimmten. Wer ist deine Freundin? Noch ehe der Angesprochene antworten konnte redete Joy weiter, gehetzt und die Worte fast stoßweise hervorbringend. Gutes Zeug von letztes Mal, oder? Ja das Zeug ist was Besonderes mein Freund, hat die andere Seite gesehen, hat das Licht berührt. Er kicherte und sah sich dann wieder nervös über die Schulter während seine Finger auf der Tischplatte einen Trommelwirbel trommelten.
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Ezekiel beachtete gar nicht das Gangergeschwätz, für ihn war es lediglich das Aufplustern eines Kanarienvogels von Garphon Alpha. Wundern brauche ich mich ja auch nicht, immerhin ist dies hier das dreckigste Loch im Sektor.
Doch ehrlich überrascht von Joy´s Zustand, beugte sich Ezekiel vor und erhaschte einen Blick unter die Kapuze des Mannes vor ihm. Der Dealer sah wirklich fertig aus, und sein ganzes Benehmen errinnerte mehr an einen Menschen, der auf der Flucht ist. Er hatte wirklich ein Wrack vor sich, äußerlich wie innerlich ausgebrannt.
Ohne seine Stimme zu heben, bemühte er sich locker zu klingen:
„Joy, du verdammter Ninker! Bist du jetzt dein eigener Kunde, oder was? Du sollst den Scheiß verkaufen und nicht selber dir reinschmeißen! So wie du aktuell rumrennst, erschreckst du ja mehr Kunden als ´ne Grünhaut! Das Zeugs war wirklich nicht schlecht, und ich habe bei mir da oben ein paar Leute, die den Stoff gerne auch mal schmeißen würden. Alter, du siehst aus wie ´ne Leiche, da kann ich dich in der Obermakropole nicht rumlaufen lassen!“
Er beugte sich noch weiter vor und senkte die Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern:
„Ich mache dir ein Angebot! Du sagst mir, welcher Freihändler dir den Mist verkauft hat und wo er seinen Landeplatz hat, und du bekommst von mir 20 Prozent des Verkaufserlöses. Und wenn der Typ regelmäßig liefern kann, wird sich daraus für dich eine feste Provision ergeben. Was sagst du? Weil so,“ er betrachtete Joy demonstrativ von oben bis unten, „wie du gerade drauf bist, wirst du dir eher selbst ´ne Kugel verpassen, als wirklich Kohle zu verdienen.“
Ezekiel lehnte sich zurück, griff nach einem der Schnapsgläser trank es aus. Mit der einen Hand zündete er sich ein weiteres Lho-Stäbchen an, die andere Hand legte er sanft auf Larissas Oberschenkel ab. Den Rauch ausblasend, wartete er auf Joy´s Antwort ab...
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Joy grinste breit, was irgendwie ein beängstigendes Phänomen war, da seine gelben Zähne sein Gesicht regelrecht zerschnitten. Deine Prozente kannst du behalten. Ich bin raus aus diesem ganzen Sumpf. Geld ist nur eine Fessel, so unbedeutend. Ich habe in den Scherben so viel gewichtigere Dinge gesehen. Sein Grinsen erstarb und er starrte in undefinierte Weiten. Sie kratzen schon von er anderen Seite, ich kann sie schon hören. Bald werden sie mich mit sich nehmen. Seine Finger schossen nach vorn und schlossen sich um Ezekiels Hand, sie waren mit einer überraschenden Kraft ausgestattet, aber der Adlige konnte das Zittern spüren das durch sie lief. Ich habe schreckliche Angst Ezekiel, aber ich freue mich auch darauf. Es ist so herrlich, so gewaltig das keine Droge da ran kommt. Du hast es doch auch probiert, hast du nichts gesehen? Hast du nicht den Drachen gesehen der über der Wüste tanzt? Er ist schwarz... schwarz wie die Nacht. Er hat mir direkt in die Augen gesehen. Er kicherte und schien hart an der Grenze zum Zusammenbruch. Direkt in die Augen.
Dann haftete sich sein Blick auf Larry und wurde durchdringend.
Frag doch mal sie... Sie kann es sehen, nicht wahr? Die weiße Frau, den lächelnden Mann ohne Arm. Sie ist ihnen begegnet.
Aber ich bin an der Grenze zu etwas neuem. Ich werde bald darüber hinaus gehen. Sie rufen mich schon.
Er hielt kurz inne und dann klärten sich seine Augen für einen Moment, seine Stimme gewann die alte Professionalität und Gerissenheit zurück.
Du willst den Namen des Freihändlers? Nagut ich gebe ihn dir. Sein Name ist Grannus, er ist Kapitän der Liber Null. Von ihm hatte ich die Splitter, wenn du ihn findest, dann findest du was du suchst.
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Larry zuckte sichtlich zusammen. „Weisse Frau? Ich kenne keine weiße Frau.“ Sie schüttelte die rote Mähne und wich ein schritt zurück. Was war das für ein Freak?
„Das ist alles gotteslästerlich. Nicht das was der Imperator wünscht. Heiliger Thron von Terra. Es gibt keine Drachen und was weiß ich es noch geben soll. Nur das Licht des Imperators das gibt es.“
Die junge Frau nickte noch dazu um ihre aussage zu bestätigen.
„Erzikel lass die Finger von dem was er da hatte..es...es macht ein Warhnsinnig und krank.“ Ihr schossen die Bilder der Frau in weißer Spitze in den Kopf. Nein, Sie war nicht da. Sie hatte zu wenig Schlaf gehabt. Das muss es gewesen sein.
Larry ging Richtung Ausgang sie wollte weg. Weg von den verrückten. Das Buch lastete nun irgendwie schwer auf ihren Schultern als ob es sie der Lüge und der Leugnung strafen wollte.
Nein, das alles gab es nicht!
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