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Halt! Wer da?
Der Krieger entsicherte seine Waffe und richtete sie in die Dunkelheit. Hinter der abstoßenden Vollgesichtsmaske strengten sich die Augen an die Finsternis zu durchdringen. Fackeln waren an der Mauer der zweistöckigen Gebäudes befestigt und schwärzten den verwitterten Stein. Auch in einigen umliegenden Häusern flackerten Feuer, dort wo jene hundert Mann, die nicht das Anwesen ihres Herren bewachten, ein Lager für die Nacht gefunden hatten.
Eine berobte Gestalt trat in den Kreis des Lichts und verharrt, während der Rasankuri auf die Stelle anlegte, wo der Kopf unter der Kapuze zu vermuten war. Bedächtig hoben sich Hände an den Überwurf und schlugen ihn zurück. Darunter offenbarte sich ein Gesicht, das in seiner Schlichtheit nicht recht zu dem theatralischen Auftritt passen wollte. Es war nichtssagend und lächelte freundlich.
Wer bist du? Was hast du hier zu schaffen, Niederer?
Oh ich bin niemand dessen Namen das Sinnen eines edlen Kämpfers zu belasten hat. Ein Niederer wie ihr sagt, Gewürm das es nicht wert ist das sich euer Stiefel darauf senkt, oder gar den Anspruch erheben darf eine Kugel für die Beendigung seines Lebens zu erträumen.
Das seh ich auch! Brummte der Rasankuri missmutig, senkte jedoch langsam die Waffe.
Mein Begehr will ich euch frei äußern, wohl wissend das jede Sekunde vergeudet ist die ihr mit mir vertut. Audienz bei eurem Herren erflehe ich, dem schrecklichen Balius welchen dieser Tage so Übles zugefügt wurde.
Damit spielte der Hexer auf die Anordnung des schwarzen Drachen an. Noch am Nachmittag hatte der Fürst verfügt das Balius und seine Skorpione die Aufsicht über den Wiederaufbau übernehmen würden. Damit waren sie praktisch von jeglichem Kampfeinsatz ausgeschlossen und hatten keinerlei Zugang zu schwereren Waffen mehr. Natürlich eine Beleidigung für alles was einen Rasankuri ausmachte, doch das Wort des Drachen war das Gesetz der Götter.
Ich glaube nicht das... der Krieger wirkte verwirrt und irgendwie unentschlossen. Der En-Wor empfängt niemanden mehr.
Aber mich wird er empfangen, ich bringe Kunde von seinem Herold. Freilich keine Kunde die seine Stimmung heben dürfte. Doch verstehe ich wenn ihr der Sicherheit eures Herren Vorschub leistet. Ich bin unbewaffnet und kaum jemand der sich mit dem Können eines Waffentragenden der Stadt messen könnte. Dennoch seit ihr natürlich im Recht. Das Privileg eurem Gebieter so schreckliche Nachricht zu überbringen sollte natürlich einzig bei euch liegen, einem Vertrauten und Ergebenen und nicht bei einem entbehrlichen Palta wie mir.
Grinsend wartete der Schwarzkünstler die Antwort des Maskierten ab und zeigte sich nicht sonderlich überrascht als dieser ihm bedeutet ihm zu folgen.
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"Der Wiederaufbau Rasankurs geht schleppender voran als ich angenommen hatte..."
Sprach der General laut aus was alle 5 Anwesenden Rasankuri dachten, wobei es eigentlich nur Vier waren da Balius nie aus diesem vermodderten alten Kelch getrunken hatte. Wenn er sich die Nebenwirkungen ansah war es vermutlich auch besser so für ihn. Ruhig standen also der Zweitmächtigste Mann Rasankurs und seine Vier Berater in dem "Arbeitszimmer" seiner neuen Villa. Früher mochte es zumindest ein Arbeitszimmer gewesen sein, heute wurde es mehr als Operationszentrale benutzt. Der Raum selbst hatte eine recht geräumige Größe von fast Fünfzehn Quadratmetern. An allen Wänden befanden sich halb verfallene Holzregale in denen sich Bücher in noch schlechterem Zustand befanden… Am Ende des Raumes waren zwei recht große Fenster vorhanden damit sich die Person mit einem Blick nach draußen von der Arbeit ablenken konnte, davor ein meisterhaft ausgearbeiteter Holztisch mit einem passenden Stuhl welcher von Balius jedoch nicht genutzt wurde.
Der Grund war einfach, eine massive Gestalt wie die seine, die zudem fast immer eine dicke Plattenrüstung trug konnte ganz einfach nicht in solch einem alten und unstabilen Stuhl sitzen. „Nun mein Herr, das liegt vor allem an den Sklavenmeistern. Es wird den Arbeitern einfach eine viel zu lange Leine gelassen.“ Darauf wandte einer der Männer den er als Ronak kannte ein dass sie zudem viel zu wenige Arbeiter hatten.
„Dann schafft mir Paltas ran, sagt ihnen das sie eine Belohnung bekommen, ist mir Scheissegal wie aber ich will bis Ende dieser Woche die doppelte Arbeitsleistung sehen. Sollte das euch Stümpern zu viel sein dann werde ich euch gerne einen Ansporn geben, solltet ihr dieses Ziel nicht erreichen werde ich das was von euch noch übrig bleibt wenn ich mit euch fertig bin, auf diese Götterverdammten Pfähle rammen! Und jetzt raus hier!“ Brüllte er seine Gefolgsleute an, bisher hatten sie noch nicht so viel geleistet als das er ihnen auch nur einen Fünkchen Respekt entgegen brachte. Kaum waren die Männer verschwunden. Hämmerte wenig später eine Faust gegen die Tür. „Was!?“ Schrie der Mutant entnervt mit dem Rücken zur Tür. Sofort traten die beiden Personen ein wobei der Rasankur sofort den Kriegergruß symbolisierte welcher von Balius jedoch weder erwidert noch in irgendeiner Weise zur Kenntnis genommen wurde. „Mein Lord, dieser Niedere Abschaum bringt kunde von eurem Herold… Er sagt es seien schlechte Neuigkeiten.“
Mit einer Handbewegung winkte er den Rasankuri weg, der Mann schien sichtbar erleichtert zu sein das offenbar nun der Niedere für die schlechten Neuigkeiten gerade stehen sollte statt ihm. Nachdem die beiden endlich unter sich waren drehte Balius sein von Narben und Keramitstahl durchzogenes Gesicht zu dem Mann um und einen Augenblick später seinen restlichen mit der schwarzen Plattenrüstung beschlagenen Körper. Ein wenig entnervt fuhr sich seine linke noch menschliche Hand über den Kopf und berührte so die Sechs kurzen Hörner und die langsam wieder wachsenden schneeweißen Haare.
„Sprich bevor, ich das Interesse an der Nachricht verlieren könnte Niederer…“ sprach er ruhig wobei jedoch ein bedrohlicher Unterton blieb der seinem Gegenüber kein gutes Ende dieser Konversation verhieß.
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Magal war sich der Gefährlichkeit seines Gegenübers durchaus bewusst. Ein wildes Tier, dem man fahrlässiger Weise die vorhandenen Muskeln zusätzlich aufgepumpt hatte. Es war ein Drahtseilakt, dessen war sich der Schwarzkünstler mehr als bewusst und doch war auf diesem Schlachtfeld er der Berserker.
Er vollführte eine kunstvolle Verbeugung vor dem gunstlosen General.
Nichts liegt mir ferner als euch dies nächtens schlechte Kunde vorzutragen und doch muss es wohl sein. Ich stelle mein eigenes Geschick dabei bereitwillig hinter eurem unausweichlichen Unmut an. Gewiss verstehe ich warum eure Diener einem unbedeutenden Wurm wie mir diese Bürde überlassen und doch darf ich vor dieser Pflicht nicht zurückstehen.
Ohne sich noch weiter in lange Reden zu ergehen trat der Hexer an den Tisch heran und legte ein Bündel Leinen auf selbigen. Der Stoff war mit braunen Flecken übersät. Bedächtig schlug er die Bahnen zurück und entblößte das Haupt Nikhaes.
In der kunsthistorischen Geschichte Korons gab es unzählige Bilder die Enthauptete darstellten. Das war allein schon dem Martyrerkult der Imperialen geschuldet. Das viele davon von eben den Chaosanbetern geköpft worden waren, die hier und jetzt ihre Auferstehung feierten, stand auf einem anderen Blatt. Als sinnbildlich mochte auch hier nur gelten das dieses Haupt, dieses Stück totes Fleisch, nichts mit den so gezeichneten Köpfen gemein hatte. Solche waren trotz ihrer Entleibtheit stets lebend dargestellt, schlaffend im höchsten Fall. Aber das hier?
Das erzeugte Verständnis für derartige Kunstgriffe. Wer wollte einen Helden oder Heiligen schon so sehen?
Das zurückgelassene Antlitz zeigte nichts was noch an die Schönheit der jungen Frau erinnerte. Das braune Haar war stumpf, verfilzt und durch Staub wie mit einer dünnen Schicht überzogen. Blut verkrustet Nasenlöcher, Mund und natürlich der Halsstumpf, wo der Hexer den Kopf wenig fachmännisch abgetrennt hatte.
Das Ernüchternste waren allerdings die Augen. Halb geöffnet und die Pupillen auf unnatürliche Weise in den Höhlen verdreht.
Magal trat zurück und ließ den Augenblick in sich selbst ruhen.
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Balius machte keinen Hehl daraus das er den Mann der ihm gegenüber stand nicht mochte, langsam hatte er die Arme vor seiner Brust verschränkt und geradezu darauf gewartet das er etwas machen was ihn ärgern würde. Stattdessen holte er etwas aus einem braunen Beutel hervor, es war ein Kopf. Nicht irgendeiner Nein es war der Kopf seiner Assistentin und das nicht gerade fachmännisch abgetrennt…
Statt sich in Erklärungen zu ergehen trat er zurück während der Mutant beinahe zeitgleich nach dem Haupt der ehemals wunderschönen Frau griff.
„Ich nehme mal an da wird sich jemand freuen dass ein Platz frei geworden ist.“
Sagte er beiläufig und wiegte den Kopf mit seiner stählernen Hand ein wenig auf und ab. Innerlich jedoch kochte er vor Wut, am liebsten hätte er demjenigen der ihr das angetan hatte die Arme ausgerissen und dann in den Hals gesteckt doch ein General musste lernen sich zu beherrschen sonst würde wieder der Hofstaat über ihn lachen… Immernoch abwiegend was er mit Magal tun würde stellte er den Kopf links von sich auf den Tisch und tippte wie ein ungeduldiger Mensch der schon viel zu lange auf etwas wartet seine Finger auf dem Haupt auf und ab. Währenddessen fasste seine rechte Hand das alte antike und bestimmt in den Makropolen ein vermögen werte Holz des Tisches.
„Nun ich nehme mal an da du ihren Kopf hierher gebracht hast willst du eine Belohnung haben… Ich werde dich nicht töten, erzähl mir sofort wer Ihr das angetan hat Niederer.“
Äußerlich schien er kein Problem mit ihrer Ermordung zu haben, da sich seine Ceramitfinger jedoch in das Holz gebohrt haben schien diese Fassade auch mehr schlecht als recht zu sein. Um sich abzulenken ging er zu einem der Regale und holte zwei Kelche raus, kurz darauf goss er eine rote Flüssigkeit aus einer undurchsichtigen schwarzen Flasche in ebenjene Kelche und reichte einen an Magal weiter.
„Wein, mein Freund. Es redet sich doch so viel besser wenn angefeuchteter Kehle statt trockener oder nicht?“
Fragte er und nahm ruhig einen Schluck aus dem Kelch. Er war nun wirklich gespannt darauf wer es wagte einen seiner Leute zu töten.
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Magal verbeugte sich erneut mit vollendeter Kunstfertigkeit.
Ich missversteht mich mein Herr. Ich bin an keinerlei Belohnung materieller Art interessiert. Der Rasankuri der euren Herold tötete tat dies weil die Frau seine Ehre und dadurch die Ehre des Fürsten verletzt hatte. Seine Bestrafung durch euch hat er wohl vorweggenommen, denn er sprengte sich mit ihr zusammen in die Luft.
So wie dieser Krieger seine vermeintliche Pflicht bis in den Tod erfüllte, komme auch ich ohne Hintergedanken zu euch. Die Nachricht musste überbracht werden und die Götter haben mich dazu berufen. Mit demütiger Dankbarkeit nahm der Hexer den Wein entgegen und trank einen kräftigen Schluck, ohne den Eindruck von Gier zu erwecken. Ein Edelmann in Lumpen, wenn man so wollte.
Mein Gebieter… er machte eine Kunstpause. Es verlangt euch nach einem Gespräch . Ein Gespräch mit einem Niederen. Ich bin mir meines Standes bewusst und erdreiste mich doch offen mit euch zu reden, da ich annehme das es dieser Tage nicht viele gibt die dazu bereit sind.
Wenn man, so wie ich, ein Niemand ist hat man den Vorteil Dinge ohne jegliche Vorbelastung mitzubekommen und aufzunehmen. Was ich sehe ist ein Mann, ein mächtiger Krieger, der die Gunst des Herrschenden verwirkt hat. In den Gassen redet man über euer Zerwürfnis mit dem schwarzen Drachen während des Mals vor der Schlacht. Es ist die Seherin die dem Fürsten ihr Spinnengift eintröpfelt, ihn dazu bringt niemanden neben sich zu dulden bis auf sie selber.
Oh gewiss, man hat euch euren Rang gelassen und eine Handvoll Getreuer. Gerade genügend Männer um den Schein zu wahren ohne das sie eine Gefahr für den Rest des Heeres darstellen würden. Aber was für Aufgaben gesteht man euch zu? Einen besseren Entrümplungstrupp und Aufbaubrigade.
Vergebt mir noch einmal meine Ungehörigkeit, mein Herr.
Aber was sind eure Vorstellungen wie es weitergehen soll?
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Richtplatz
Kaum das er den gewaltigen, strahlend weißen Palast hinter sich gelassen hatte, war er versucht gewesen eines der zahlreichen Arsenale zu besuchen, aus welchen die Ausrüstung der Kriegerkaste bezogen wurden. Der gewaltige, gepflasterte Platz vor dem massiven Palasttor überzeugte ihn einmal mehr davon das Optik vielleicht nicht in der Lage war, einen besseren Menschen zu schaffen, aber mehr als ausreichend war, den Verstand zu täuschen. Noch besser war es, wenn die äußere Schale, der Körper darin und der zugehörige Verstand fusionierten, so wie das steinerne Kleid der Stadt, den Fürsten und der göttliche Splitter harmonierten, sodass deren Einheit wie eine Stimmgabel zu schwingen schienen. Sicher wäre Naradas in der Lage ein Gehabe anzunehmen, welches seinem abgerissenen Äußeren besser anstand als ein neuernannter Würdenträger. Aber eine harte Schale würde seinen Anspruch sicher deutlicher hervorheben als Stil bewusste Zurückhaltung. Er selbst hatte sich von Pestors abgerissenem Äußeren Täuschen lassen. Angesichts der Menge von Rasankuri auf den Straßen wäre es wahrscheinlich bestenfalls die Anwesenheit des schmächtigen Männchens, welche die Silberstangen in seinen Taschen sicherte. Vielleicht nicht einmal das, sobald sie die sichtbaren Zeichen der Macht des Fürsten hinter sich gelassen hatten. Andererseits war ja die gesamte Stadt ein Zeichen der Macht des schwarzen Drachen, sie war geradezu der Drache selbst. Leider war niemand jemals ausreichend gegen Flöhe gefeit, die beiden schlichten Steinblöcke in schwarz und weiß der Hinrichtungsstätte, welche auf dem Platz vor dem Alabastertor die Szenerie dominierten, sprachen eine deutliche Sprache.
Der zwergenwüchsige, parfümierte Hoflakai ließ sich davon wohl kaum beeindrucken, ganz anders als der Rest der Niederen Bevölkerung, welche den Platz zu meiden schien und wenn sie ihn doch betraten zielstrebig überquerten. Auch die gepanzerten Rasankuri welche hier ihren Dienst versahen wirkten konzentrierter, aufmerksamer und bemüht ihre Ausrüstung in Schuss zu halten, ganz so als könne der Fürst höchstpersönlich durch die gewaltigen Tore treten und ihnen den Kopf abreißen, wenn sie nachlässig ihren Dienst verrichteten. Was durchaus passieren konnte, deren Angst war alles andere als Unbegründet. Nicht das der Fürst sich um solche Dinge Gedanken machen würde, es würde etwa so geschehen wie wenn man eine störende Fliege erschlug. Wortlos führte das kleine Männchen Naradas weiter.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
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Naradas
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Die Zeit, die Lyra in Rasankur verbrachte, begann langsam aber sicher eintönig zu werden. In dem Hangar, in dem sie mit ihrem Flieger stand, war tagsüber reges Treiben, doch gerade zu dieser Zeit hielt sich die adelige Pilotin zurück und hauptsächlich nur bei ihrem eigenen Helikopter auf, da sie weder die Piloten, noch die Mechaniker stören wollte. Auch wenn sie hier einigermaßen geduldet wurde, befand sie sich noch immer in Rasankur und hatte weder Rang noch Namen. Nach allem, was sie dadurch schlussfolgern konnte, war sie Vogelfrei und sobald jemand einen Grund hätte, die Mühe auf sich zu nehmen und sie zu töten, wäre ihr Leben verwirkt. So wurde für sie die Nacht zum Tag, und während den dunklen Stunden, wenn niemand sonst da war, hielt sie sich im Hangar auf und benutzte die Duschen der Piloten. Dieser Umstand entging dem Personal nicht, doch schienen sie dies zu dulden, solange sie dadurch niemanden störte. Sehr wohl jedoch wurden über Nacht alle Türen zugemacht, damit keiner der sogenannten Verteidiger herein konnte, um am nächsten Tag den Mechanikern aufzulauern, oder auch um die gierigeren Exemplare der Bevölkerung davon abzuhalten, sich etwas aus dem Hangar mitzunehmen, was es auch sei.
Für Lyra wäre dieser Lebensstil noch länger so weitergegangen, und mit der Zeit hätte sie sich wohl immer mehr selbst gefragt, warum sie überhaupt hierher zurückgekommen war und was sie hier machte, wäre nicht ein Bote zu ihr gekommen. Dieser wies die junge Pilotin dazu an, sich bei Meroch zu melden. Worum genau es ging, wusste Lyra nicht, doch sie wäre eine Idiotin gewesen, dieser Anweisung nicht folge zu leisten. Aus einem Schlüsselkasten im Hangar entnahm sie vor Aufbruch den Schlüssel einer der hinteren Türen der Lagerhalle. Da alles vorsorglich abgesperrt worden war, wäre sie sonst nicht hinaus gekommen, und da sie die Türe hinter sich wieder zusperrte, wäre sie auch sonst nicht wieder hinein gekommen. Lyra wusste zwar nicht, warum genau da alles abgesperrt wurde, doch sie tat dies einfach zur Sicherheit. Hätte sie den Grund gekannt, hätte sie von den genetisch erzeugten Soldaten vergangener Tage gewusst, hätte sie auch anders ausgerüstet auf den Weg zu Meroch gemacht. So trug sie zwar ihre Pilotenrüstung, doch weder den Helm, noch das Gewehr, welches sie aus Gohmor mitgebracht hatte.
Auf ihrem Weg in das Innere der Stadt, war die junge Frau froh, dass es durch die Nacht einigermaßen dunkel war. Sie kannte mittlerweile den Anblick der Gepfählten, doch an diesen gewöhnt hatte sie sich noch lange nicht. Es war schon schlimm genug, den Gestank der Verwesung in der Nase zu haben und vereinzelt das verzweifelte Aufstöhnen von manchen noch nicht ganz toten Menschen oder Mutanten hören zu können. Es gab einfach Sachen, die sie nicht sehen wollte... und doch, allein durch die Erinnerung an die vergangenen Anblicke wurde ihr wieder schlecht, doch nach einiger Zeit hatte sie es geschafft und sie war bei der Mauer zum inneren Stadtteil und schnell auch durch das Tor in das Innere.
Während Lyra durch die Straße ging, beleuchtete nur fahles Mondlicht ihren Weg, doch reichte dies um den großen Palast ausmachen zu können. Sie müsste doch nur immer auf diesen zu gehen... Ab und zu konnte sie in manchen Querstraßen vereinzelte Lichter ausmachen, von Fackeln oder ähnlichem, um die Dunkelheit abzuhalten, doch diese beachtete Lyra nicht weiter, sie ging einfach auf ihr Ziel zu... zumindest so lange bis sie im Dunkeln an der Straße voraus mehrere Silhouetten sah, vielleicht vier oder gar sechs, so genau zählte Lyra nicht. Es schien auf den ersten Blick so, als ob diese dort warten würden, einfach am Boden sitzend oder ähnliches... doch am zweiten Blick zeigte sich, dass die Silhouetten sich bewegten, und zu Lyras Erschrecken schienen sie näher zu kommen. Die Pilotin zögerte ein wenig und verlangsamte ihre Schritte. Was sollte denn das werden? Waren das etwas mehrere Männer die in der Hocke auf sie zuschlichen oder ähnliches? Normalerweise hätte sie solch ein Gedanke amüsiert, nun war sie jedoch im Rasankur, wo so etwas den Tod oder schlimmeres bedeuten könnte, und irgendwie bekam sie ein schlechtes Gefühl in der Magengegend beim Anblick der Silhouetten, als ob irgendetwas mit diesen Personen gar nicht stimmen könnte. Nur zur Sicherheit bog Lyra deshalb in die nächstbeste Seitengasse hinein und ging auf dieser entlang, warf jedoch nach ein paar Schritten einen Blick zurück. Es war nichts zu sehen... alles war in Ordnung, und so sah sie wieder geradeaus und ging weiter. Sie konnte es jedoch nicht lassen und wandte den Kopf noch einmal, sah über die Schulter nach hinten, und erstarrte einen Moment lang. Von der Hauptstraße aus waren diese Silhouetten ihr gefolgt und standen gerade an der Abbiegung, durch welche Lyra auch in die Seitengasse hinein gegangen war. Die Pilotin hatte das ungute Gefühl, dass mehrere Augenpaare sie gierig anstarrten, und das gefiel ihr überhaupt nicht. Als sie sich eine Sekunde Zeit genommen hatte bemerkte sie auch noch etwas, was ihr überhaupt nicht gefiel, denn von den Silhouetten waren nicht alle am Boden, da die Gasse dafür zu schmal waren. Sie alle schienen zu kriechen... doch manche der Exemplare krochen an den Wänden entlang. Unbewusst bildete Lyra in dieser Schrecksekunde mit beiden Händen den Aquila auf ihrer Brust und sah noch eine Sekunde lang einfach wie versteinert zu den näher kommenden Silhouetten, welche wohl ihre Chance gewittert hatten und ihr Tempo beschleunigten, um die Frau einholen zu können, bevor diese sich aus den Staub machte. Schlussendlich schaffte Lyra es ihre aufkommende Angst zu unterdrücken und einfach loszurennen. Wohin, das war egal, einfach weg von hier. Kalter Schweiß rann ihren Nacken hinab, doch das interessierte sie im Moment nicht. Sie wollte einfach nur weg, und aus einer Seitengasse kam der Schein von Licht zu ihr heran. So schnell sie nur konnte, rannte Lyra auf diese Seitengasse zu und dort um die Ecke, geradewegs auf einen beleuchteten Platz.
Richtplatz
Mit einem Mal war Lyra von Licht umgeben, da der Platz beleuchtet war, doch dies interessierte sie noch gar nicht so sehr. Mit vor Angst bleichem Gesicht rannte sie an einem Rasankuri vorbei, der wohl zurecht etwas überrascht aufsah. Verfolgt wurde Lyra nun jedoch nur mehr von einer enttäuscht wirkenden Mischung aus Krächzen und Brüllen und im Zwielicht der Seitengasse konnte man kurz noch ein paar Silhouetten sehen, die jedoch sogleich das Weite suchten, als sich für diese zeigte, dass ihre Beute außer Reichweite war. Lyra hingegen bekam davon nicht sehr viel mit, doch schon im nächsten Moment beendete sich ihre Flucht von selbst, als sie ins Stolpern kam und auf ihre Knie fiel. Zum Glück schaffte sie es noch, sich mit den Händen am Boden abzustützen, doch die Knie taten ihr dennoch weh, allein schon weil die Plattenrüstung ein Eigengewicht besaß. Doch für sie waren ihre Verfolger gerade wichtiger weshalb sie sich auch noch gleich am Boden umdrehte und zurück sah. Zu ihrer Erleichterung bemerkte sie jedoch, dass sie wohl nicht mehr verfolgt wurde, weshalb sie sich mit den Händen hinter sich am Boden abstützte und erst einmal etwas durchatmete. Das Licht auf dem Platz wirkte irgendwie beschützend und so versuchte Lyra sich langsam zu beruhigen. Noch war ihr Gesicht jedoch bleich von dem Schrecken.
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Richtplatz
Eigentlich war er der Meinung gewesen, dass zumindest die Anwesenheit des Palastdieners jeder Art von Ärger würde vorbeugen können, trotzdem wurde er schon auf der Hinrichtungsstätte eines besseren belehrt, das Trampeln schwerer Stiefel, heftiger Atem, eine Gestalt, welcher Panik, Anstrengung und kaum in der Lage die Wendung der Situation zu erkennen. Ganz im Gegenteil, was auch immer hinter der jungen Frau her war, jagte ihr offenbar mehr Angst ein, als das was sich vor ihr befand. Was genau betrachtet ein Fehler war, den Naradas hatte ihr Gesicht alles andere als vergessen.
Ich glaub es einfach nicht.
Naradas Hand griff zielsicher den stählernen Schaft seiner Waffe, ein geübter Druck auf die entsprechend seiner Maße angebrachten Schalter lies die Module einrasten, noch während er sich langsam vorwärts bewegte. Eine Hand frei, griff er die am Boden kauernde am Kragen der Plattenrüstung und riss sie kraftvoll in die Höhe, sodass die Pilotin den Boden unter den Füßen verlieren musste und Naradas in die azurblau flammenden Augen starren musste. Die Blässe stammte sicher nicht vom Schmutz der Straße, also musste die Panik echt sein, es wäre also ein Fehler die potenzielle Bedrohung in der Gasse dahinter zu ignorieren, auch wenn er nur zu gerne ihre Gedärme auf den steinernen Platten des Richtplatzes verteilt hätte. Mit einer Drehung des Handgelenks tippte die scharfe Spitze des Klingenstabs genau auf die Halsschlagader, ohne jedoch die darüber gespannte Haut zu verletzen. Dann wartete er, während das Zischen und Knurren aus der Gasse langsam verstummte. Ohne sie herunter zu lassen, funkelte er sie an.
Die Wege des Schicksals sind wahrlich unergründlich, ich hätte niemals zu hoffen gewagt, dich noch einmal wieder zu sehen. Ich hoffe du teilst meine Freude!
Damit schenkte er ihr eine kurzes Zucken der Mundwinkel, kein Lächeln, aber immerhin spießte er ja auch nicht gleich ihren Schädel auf den Stab.
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Die Angst und Panik stand Lyra wahrlich ins Gesicht geschrieben, denn dieses war bleich und einzelne Schweißperlen ronnen über dieses herab, über ihre kleine Nase, die Lippen und am Kinn vorbei weiter in das Innere der Rüstung. Der Frauenkörper war noch voller Adrenalin, als sie bemerkte, dass ihre Verfolger in der dunklen Gasse geblieben waren und sie nicht weiter verfolgten. Zwar atmete Lyra noch schwer, doch war ihr Körper wieder am entspannen, da die Gefahr wohl gebannt war. Damit kam auch der Schmerz in Händen und Knien durch den Sturz, doch sonderlich viel Zeit hatte sie trotzdem nicht, sich über diese zu beschweren, da sie unsanft am Panzerkragen gepackt und hoch gezogen wurde.
Lyra kam nicht einmal dazu, sich zu wehren, bevor sie schon in der Luft hing und ein wenig tiefer in die Rüstung hinein rutschte, an der sie hochgehoben wurde. Ein wenig verzweifelt strampelte sie mit den Beinen und griff mit beiden Händen nach der einen Hand, die es wohl vermochte, sie ohne große Probleme mitsamt der Plattenrüstung in die Höhe zu heben und auch zu halten. Die Pilotin verstarrte jedoch, als sie das kalte Metall an ihrem Hals spürte. Sie bekam dieses zwar nicht in ihren Blick, doch nahm sie einfach an, dass es eine Klinge wäre... und so etwas an ihrem Hals zu wissen war überhaupt nicht gut. Vor Angst begann Lyra ein wenig zu zittern, wobei dieses Zittern sich noch dadurch verstärkte, dass das Adrenalin ihrer Flucht seine Nachwirkungen hinterließ. Sie zwang sich jedoch dazu, ihre Hände langsam sinken zu lassen und dem Mann in die Augen zu schauen. So erkannte sie dann auch, auf wen sie da getroffen war... einer der Krieger, die sie nach Gohmor gebracht hatte... mit dem sie davor auch noch geredet hatte. Und die Klinge an ihrem Hals zeigte, wie sehr dieser sich an ihrem Wiedersehen erfreute, im Gegensatz zu den Worten und der Mimik. Ein kalter Schauer jagte der Pilotin über den Nacken.
"L..lasst mich los!" waren ihre ersten Worte, welche einfach nur ihren Wunsch aussprachen, wieder den Boden unter den Füßen spüren zu können und auch nicht ganz so knapp an Naradas sein zu müssen. Währenddessen tastete ihre Hand nach der Laserpistole, die sie mit sich hatte, bis sich ihre rechte, menschliche Hand um den Pistolengriff legte. Naradas sollte dies unmöglich bemerken können, oder zumindest hoffte ein kleiner Teil von Lyra, dass dieses Geschehen sich im toten Winkel seines Blickes abspielen würde. Erst dann arbeitete ihr Verstand an einer anderen Lösung für dieses Problem.
Etwas ruhiger als vorhin, hauptsächlich da sie sich bemühte ruhiger zu wirken, sprach sie nun wieder mit dem Rasankuri. "Ihr solltet... mich runter lassen... und mit nichts tun... sonst.. müsst ihr Meroch erklären, was mit seiner Pilotin passiert ist." Lyra wusste zwar nicht genau, was Meroch von ihr wollte, doch musste sie diesen Umstand doch nicht ganz so preis geben. Sollte Naradas ruhig denken, dass sie gar nicht so unwichtig war, wenn das dazu führen würde, dass sie aus dieser Situation unbeschadet heraus kam.
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Naradas lächelte dünn, scheinbar völlig unbeeindruckt von den Worten der Pilotin und dem Namen des hünenhaften Meroch. Was konnte der rote Riese schon von der Frau, Naradas erinnerte sich noch an ihren Namen, wollen, abgesehen von dem allgemein gehegten Wunsch ihr den Kopf von den Schultern zu reißen. Was sie besaß, war sowieso schon ein Spielball der Willkür anderer und ihr Leben hing am seidenen Faden.
Glaubst du wirklich, dass Meroch etwas anderes wünscht als deinen Tod? Das er deine Fertigkeiten als Pilot benötigt, dass es keine anderen Krieger gibt, welche diese Aufgabe erfüllen könnten? Immerhin ist er ein verlängerter Arm des Fürsten, nur das der Drache keine Zeit für das Ungeziefer unter seinen Stiefeln entbehren will. Was macht dich den sicher das du nicht bei Meroch vorstellig wirst, damit er dich nicht suchen muss um dir den Hammer auf den Schädel zu pflanzen?
Naradas setzte sie ab, tätschelte ihr breit grinsend die Wange. Er erinnerte sich noch an den Umstand, das sie ein wirklich Hochwertiges bionisches Update besaß. Der linke Arm, welcher unter der Plattenrüstung kaum zu sehen war, sogar die Hand steckte in einem Handschuh, sodass die hochmoderne Prothese nicht zu erkennen war. Sollte es tatsächlich zum Schlimmsten kommen, würde er nicht ungern einen Blick darauf werfen.
Aber keine sorge, ich lege keinen Wert darauf, die Lorbeeren dafür zu verdienen, stattdessen werde ich dich begleiten, sichergehen das du auch dort ankommst und es dir nicht anders überlegst. Schließlich wollen wir ja niemanden enttäuschen.
Sie hatte Staub auf dem Panzer, Naradas wedelte mit der flachen Hand darüber, drehte sich an ihre Seite, griff um ihre Taille und schob sie voran, sodass sie sich in Bewegung setzten musste. Mit der anderen Hand winkte er dem Hofdiener zu folgen. Das Anwesen würde schon nicht weglaufen, dafür könnte er sich bei Meroch gleich über den Verbleib des blauhäutigen Rasankuri aus der Arena erkundigen. Wenn der Kerl noch immer eine der Wachmannschaften befehligte, dann würde am ehesten Meroch eine langwierige Suche abkürzen können.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
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