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Am oberen Ende der Rampe. Wie hieß dieser Spruch ekklesiarcher Glaubensgrundsätze? Hoffnung sei der erste Schritt auf dem Wege der Enttäuschung? In irgendeinem der vielen Bücher, die man als junger Adliger zu lesen hatte, stand das drin. Weder hielt Yllyus Lysander Orsius etwas von der Kirche, noch vom Imperium. Allerdings hatte er zugegebenermaßen bereits hoffen wollen, ohne den Neuzugang mit schnell gezogenem Schießeisen und Ledermantel seine fremdverschuldeten Akteineinträge ausradieren zu können. Da wurde er also nun enttäuscht. Seis drum. Ohne etwas Herausforderung würde die Spannung fehlen und er konnte sich nachträglich dafür umso mehr bei den Verursachern seiner Akteneinträge bedanken. DeNarre, dieser armselige Möchtegern-Adlige. Und dann noch aus dem eigenen Hause! Da war eine Rache gewissermaßen Ehrensache. Und dann würde er sich eines Tages diese Junior-Kommissarin zur Brust nehmen. Oh welch ein Genuss würde sich ihm bieten, die Frau fernab der Zivilisation ewiglich zu quälen. Vielleicht würde er sich aus ihrer Haut einen Gürtel machen lassen. Und dann noch Major Klein. Ideen und Bilder zogen für den Hauch einer Sekunde an seinem inneren Auge vorbei. Er würde sich da noch etwas überlegen wollen. Dann reagierte er prompt und militärisch auf den Ranghöheren. Lauthals angerufen zu werden bedeutete nicht zwangsläufig, dass man auch gleichsam angeschissen und bestraft wurde. Lysander machte kehrt, blieb akkurat vier Schritt vor dem Polit stehen, damit der auf seinen Gruß noch reagieren konnte. Herr Kommissar, Fahnenjunker Lysander, ich melde mich wie befohlen!? Mal sehen, was der Polit von ihm wollte.
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Fjodor musterte den Fahnenjunker kurz von oben bis unten. Schlank hochgewachsen, vielleicht sogar gutaussehend, nur davon war unter den weiten und nicht gerade auf Mode ausgelegten Uniformen nichts zu erkennen. Wobei man sagen musste, dass die Uniform des Fahnenjunkers sogar maßgeschneidert sein konnte. Sie saß auf jeden Fall wesentlich besser als die einer relativ kleinen Soldatin aus der Gruppe. Fjodor war fast etwas enttäuscht, dass alle Soldaten, aus welchen Gründen auch immer, ihre Gasmasken trugen. Nur zu gerne hätte er das Gesicht des Offiziersanwärters gesehen, schließlich konnte ein Blick mehr sagen, als tausend Worte es vermochten.
„Ich suche den fünften Zug von Oberfeldwebel Gardener, ich hoffe sie wissen, wo ich diesen finde, Genosse Fahnenjunker?“ Die Frage war weder in provokativen Ton noch herablassend gestellt worden. Wäre Fjodor Goworow kein Kommissar, hätte man es vielleicht mit einem neuen Schüler vergleichen können, der seinen Unterrichtsraum suchte und auf dem Gang noch einen anderen Schüler erwischt hatte. Blieb nur zu hoffen, dass es nicht gerade der berühmte und berüchtigte Raufbold war, der Freude am Leid anderer hatte.
Im Augenwinkel nahm der Kommissar wahr, dass einer der Soldaten, es war die Kleine, bei der Fjodor schon die schlecht sitzende Uniform aufgefallen war, seine Maske abnahm und sich mit einer verstohlenen Bewegung Blut aus den Gesicht wischte. Es war nicht sein Zug, sollten sie doch machen, was sie wollten. Die Frage war nur, ob es der Fahnenjunker genauso sehen würde...
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„Ich suche den fünften Zug von Oberfeldwebel Gardener, ich hoffe sie wissen, wo ich diesen finde, Genosse Fahnenjunker?“
Herr Kommissar, ich bedaure Ihnen mitteilen zu müssen, dass ich Ihnen derzeit nicht den Verbleib von Oberfeldwebel Gardener mitteilen kann. Die verlegenden Abteilungen wurden zum dritten Zug zusammengefasst. Ich kann Sie daher nur an den Stab des Hauptmanns Rittling verweisen. Der Herr Hauptmann leitet die einzelnen Abteilungen übergeordnet. Lysander war etwas verwundert, reine Neutralität den Worten des Politoffizieres zu entnehmen. Von diesem politisch übergeordneten Mörderpack erwartete er gewohnheitsmäßig eher arrogante Stiefeltritte. Diese lästige Angelova und auch Altmann waren bisher gute Repräsentanten für ein solches Bild bei Lysander gewesen. Aber Lysander dachte sich, lieber nicht den Rücken zuwenden. Ein schwarzer Mantel bot ausreichend Platz für ein Stilett. Aus dem Augenwinkel nahm Lysander natürlich die eigenwillige Freizügigkeit der auffälllig kleinen und auffällig gewordenen Rekrutin war. Weder hatte es einen Befehl gegeben, die Masken abzunehmen, noch waren die Luken des Schiffes geschlossen und giftige Atmosphäre drang zu der Rekrutin durch. Auch bei geschlossenen Laderampen und Betrieb der Technik sollte man sich bei den langsamen Luftfiltern und Luftumwälzern nicht unbedingt auf Atemreinheit verlassen. Aber bitte. Sollte die Rekrutin doch ihre Gesundheit ruinieren. Spätestens dann wäre Lysander dieses unfähige und dreckige Wesen los. Wie sie sich da eben den Rotz unter der Nase weggewischt hatte. Ekelhaft. Lysander erdreistete sich ein Nicke in Richtung der Gefreiten, die sich um das Problem kümmern sollten. Herr Kommissar, haben Sie weitere Bedürfnisse oder erlauben Sie mir, mich meinen Verpflichtungen zuzuwenden?
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Banks hatte Lysanders Nicken nicht mitbekommen, denn er war längst auf die Misere bei den Rekruten fokussiert. Schweigend drückte Banks Missbilligung aus, indem er speziell die Neulinge anstarrte. Bemerkt wurde das aber offenbar nicht. Levy hatte dafür das Zeichen des Fahnenjunkers mitbekommen und stieß ihn von hinten an der Schulter an. Als Ace nun an ihm vorbeizog, wusste Banks, dass sie sich wieder über Kindergärtnerei freuen durften. Levy hatte scheinbar keine große Motivation und baute sich zwischen den Streithähnen um Nyssa auf. Also war es an Banks, dem guten alten imperialen Recht der Hierarchie Geltung zu verschaffen. Hey, setzen Sie die wieder auf! Als Rekrut nur das machen, was befohlen wird. Nicht mehr Initiative zeigen aber auch niemals weniger! Halten Sie sich daran, wenn Sie unnötige Probleme und Unannehmlichkeiten für uns alle vermeiden wollen. Die letzten beiden Sätze sprache Banks so, dass von dem Fahnenjunker und dem Kommissar nicht gehört werden konnten. Er blieb zwar förmlich, um die Distanz zu den Neulingen unangestastet zu lassen, signalisierte mit seinem Zusatz aber hoffentlich, dass sie als Manschafter und künftige im selben Boot saßen und sich stets unter dem drohend über ihnen schwebenden Absatz der Obrigkeit befanden. Banks Größe war zwar nicht die allergrößte, aber auch große Männer schienen bei seiner Statur physikalisch zu verschwinden. Nyssa musste sich vorkommen, als stünde sie im Schatten eines Berges. Dann wurde Banks wieder allgemeinverständlich. Solange Sie nicht den Befehl von Ihren Vorgesetzten erhalten, nehmen Sie keine Masken ab. Erst recht dann nicht, wenn die Atmosphäre der Makropole noch durch die Laderampe kaum zwanzig Meter von Ihnen entfernt frei einströmen kann. Sie tragen diese Masken schließlich nicht umsonst! Oder wollen Sie sich feige vor dem Feind und schuldig dem Allmächtigen gegenüber mit dem Gift umbringen? Wollen Sie das? Der Rekrutin warf er noch hinterher: Und setzen Sie den Helm wieder auf, den man Ihnen gegeben hat! Stellen Sie sich vor, wir haben Verrätervolk an Bord, das Ihnen die Deckschotts auf den Kopf werfen wolle! Ein Helm würde da wohl nicht viel helfen, aber das musste ja jetzt niemand hinterfragen.
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Nyssa sah den Herren vor sich an und fummelte dann an der Koppel herum um die Maske heraus zu holen. „Sir?“ sagte sie etwas leiser nur das er es mit bekam. „Ich bekomme durch die Atemaske kaum Luft. „ Man konnte sehen das sie Nasenbluten hatte und es war höcht wahrscheinlich das es in die Maske gelaugen war und Blut nun mal eben kein Kondenzwasser war und Filter verstopfen konnte. „Sir, bitte um Erlaubnis den Filter reinigen zu dürfen oder auszutauschen. Sir.“ Sie wusste jetzt schon das es keine gute Idee war aber Nyssa wollte nicht wegen Sauerstoffmangel umkippen und deswegen von den anderen getragen werden müssen. Mittlerweile hatte die Maske wieder ihren weg in die Hand gefunden. Ohne bekam sie eindeutig besser Luft als mit. Doch das würde die anderen geschweigedenn ihre Vorgesetzten nicht interessieren.
Nyssa hätte am liebsten ihre Sachen genommen, hingeworefn und wäre an liebsten gegangen. Doch was blieb ihr dann? Nichts. Bleiben war die einzige Möglichkeit die ihr bliebe. Doch wenn sie so weiter machte würde sie wohl möglich Erschossen. Ja, das konnte möglich sein aber so war sie immer noch im Dienst des Imperiums.
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Die Frage fand Levy unerhört. War er als Rekrut auch einmal so gewesen? Er konnte es sich kaum vorstellen. Pryarch IV war auch schon eine Weile her und seitdem viel geschehen, das man nie vergessen konnte aber ständig verdrängen wollte. Wo hatten diese Schaftreiber bloß ihre Ausbildung gemacht? Banks hatte sich bereits abgewandt, hielt bei der Frage aber auch inne und schüttelte den Kopf. Levy griff die Hand der Rekrutin in der sich die Maske befand und drückte sie der kleinen Frau etwas unsanft ins Gesicht. Keine Fragen stellen, sondern Befehle befolgen! Maske aufsetzen! Sie sind noch Rekrut. Sie haben keine Rechte, Sie haben nur Pflichten. Und wenn Sie kollabieren oder ersticken wollen, dann wird vorher eine korrekte Meldung mit Bitte um Erlaubnis bei ihrem vorgesetzten Offizier gemacht. Verstanden? Rumgeheule und Frauenprobleme sind nicht! Sie sind in den Streitkräften! Und beim Thron, machen Sie dem Regiment keine Schande! Dann traten Banks und Levy stillvergnügt ab. Rekrutenanscheißen machte für den Moment Spaß und könnte ihren Aufenthalt auf der Fürst Potjomkin noch abwechslungsreich gestalten. Zumindest, wenn diese Rekrutin nicht unentwegt dazwischenquaken wollte. Und hoffentlich würden sie die Neuen nicht so dämlich bei dem anstellen, was auf sie zukommen würde. Pryarcher Veteranen waren sie definitiv nicht.
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Als sie die Maske aufsetzte bekam sie wieder schlechter Luft. Es war schon seltsam einige der Herren die Auf diesem Schiff waren hatten eine Artmasken auf und Nyssa musste das nun nicht versteh. Sie sah den Herren nach uns seufzte innerlich. Es war nun nur noch eine frage der Zeit bis es hier weiter ging. Da der Kommissar wie ein verlorenes Kind in einem Kaufhaus nun da stand und jemanden suchte. Das war eher erheiternd da auch diese Leute Fehler machten und ja Nyssa fand das sehr lustig allerdings verriet das ihre Miene nicht. Die Müdigkeit schlich sich langsam an wie ein Raubtier. Es war höchst interessant zu sehne das es Rekruten gab die im Stehen schlafen konnten, dabei sahen sie fast so aus als wenn sie hellwach waren. Höchst interessant. Sie fragte sich wie das wohl ging aber na ja das würde sie wohl jetzt nicht heraus finden.
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Venias Beine waren schwer, Müdigkeit und Erschöpfung trübten langsam ihre Sinne. Für den atemberaubenden Anblick der Fürst Potjomkin hatte sie keine Kraft mehr. Den Blick zu Boden gerichtet viel es ihr sogar erst auf das sie sich am Bord des Schiffes befand als der Bodenbelag zu ihren Stiefel in ein stahlgrau wechselte. Erleichtert atmete sie tief durch als sie zum stehen kamen und sich formierten .jedenfalls versuchte sie es. Diese verdammte Atemmaske Venia verfluchte sie schon den ganzen Tag.
Den Kopf schüttelnt versuchte sie ihre Augen aufzuhalten. Was hatte sie sich nur dabei gedacht sich freiwillig zu melden. So hatte sie es sich jedenfalls nicht vorgestellt. Das schießen das gefiel ihr wirklich aber dieses ständige Geschreie die Gewaltmärsche darauf konnte sie gut verzichten. Ihr graute es schon ihre Stiefel aus zu ziehen und die neu dazu gekommenen Blasen an ihren Füßen zu zählen. Mit einen leisen seufzen das durch das rasseln der Atemmasken nicht zu hören war schüttelte sie diese Gedanken von sich und ließ ihren Blick kurz über die anderen Rekruten wandern. Ein kleines schmunzeln schlich sich über ihre Lippen wenigstens schien es den anderen nicht besser zu gehen als ihr, einige schienen sogar im stehen zu schlafen. Schlafen, wie sehnte sie sich nach einem anständigen Bett. Die Augen wurden langsam immer schwerer und vielen ihr letztendlich auch zu.
Eine laute Stimme riss sie wieder aus ihrem Sekundenschlaf. Sie fluchte innerlich und hoffte das Gebrüll galt nicht ihr. Der Aufmerksamkeit der anderen Rekruten folgend viel ihr Blick auf dem Kommissar der sich gerade mit dem Fahnenjunker Lysander unterhielt. Er schien wohl irgendjemanden zu suchen wen, das konnte Venia nicht heraus hören weil es in ihren eigenen Reihen wohl wieder zur Sache ging. Langsam viel der Blick auf eine andere Rekrutin, sie hatte ihre Maske abgenommen und schien zu bluten. Zwei alte Hunde machten sie gerade darauf aufmerksam dass das wohl nicht so eine gute Idee war.
Venia tat die Kleine wirklich Leid erst der Zwischenfall mit dem anderen Rekruten und jetzt das. Sie hätte wahrlich nicht mit der Kleinen tauschen wollen. Innerlich hoffte sie allerdings dass dieses Missgeschick nicht wieder auf die ganze Gruppe zurückfallen würde und dies erneute Strafmaßnahmen hieß. Sie wusste ganz genau dass sie weitere dreißig Liegestütze nicht mehr durchhalten würde. Mit einem weiteren seufzen fügte sie sich ihren Schicksal und versuchte einfach nur noch wach zu bleiben in der Hoffnung dass der Tag bald ein Ende nehmen würde.
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Mit dem Kommando -Trossen los- mühten sich etwa zehn Servitoren pro haltendem Stahlseil damit ab die gewaltigen Taue zu lösen und das Luftschiff zu entlassen. Im Inneren knackte die Lautsprecheranlage und von der Brücke kam der Befehl alles Gepäck festzumachen und zu verstauen. Die Soldaten hatten sich bereits in die zugeordneten Quartiere beigegeben, wobei Quartiere nur eine sehr übergeordnete Beschreibung war. Ein langer Gang war ihnen zugeteilt wurden, an dessen Wänden sich ausklappbare Kojen finden ließen und darunter Netze und Halteriemen für die Ausrüstung. Privatsphäre war ein Luxus denn man sich an Bord eines Kriegsluftschiffes nicht leisten konnte. Lediglich für die Offiziere standen Kabinen zur Verfügung. Im Schlafgang war die Anordnung Gepäck und drei Kojen übereinander. In den Betten konnten sich die Soldaten ebenfalls festschnallen, um bei stürmischem Wetter nicht Bekanntschaft mit dem Stahlboden zu machen.
Ein dumpfes Brummen hallte nun durch den Schiffskörper und kündete von den erwachenden Maschinen, welche es erlaubten dieser Masse aus Panzerung und Tonnage im Tausenderbereich in der Luft zu halten und die Gesetzte der Schwerkraft zu verspotteten. Die Stahlhülle ächzte, knarrte und kreischte gequält als sich die Kräfte verlagerten und das gesamte Schiff tat einen kurzen Ruck in die Tiefe, was erschrockene Gesichter und zusammengebissene Zähne bei denen hervorrief, die noch nie Passagier eines solchen Gefährts gewesen waren. Alle anderen erfreuten sich an eben dieser Schrecksekunde ihrer unbedarften Kameraden.
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Die alte Technik tat wieder ihre Wunder. Ein Schauspiel. Aus der Ferne anmutig, wie der Transporter langsam abhob. Im Inneren scheußlich, weil man das Gefühl nicht ganz loswerden konnte, dass jeden Moment ein furchtbares Unglück geschehen musste. Die meisten mussten von dem Unglück des Vorzeigemonstrums von Architendes Prios erfahren haben. Und jenes Schiff war nagelneu gewesen. Dieses Schiff war da mit Sicherheit schon etwas betagter. Dass der Architendes überwiegend andere Dinge widerfahren waren, tat nichts zur Sache. Darüber hielt man Stillschweigen und sagte nichts, was der Pöbel nicht so in Erfahrung gebracht hatte. Hey Banks, schau Dir mal all die Gesichter an. Ace grinste breit und hämisch. Die Maske ließ er sicherheitshalber auf, genau wie der Halbcatachaner, aber seine Gestik war unverkennbar. Er machte sich über alle jene lustig, deren Verdauung weniger auf eine Luftfahrt eingestellt war. Wenn man es nicht wusste, war es ja auch wahrlich beängstigend. Banks reagierte ähnlich und meinte laut, sodass man es über dem Betriebslärm hinweg verstehen konnte etwas abfällig: Das sind nun mal keine Gravschirmspringer wie wir. Was gibts denn Schöneres, als eine Luftfahrt und anschließend ein Sprung in die Tiefe? Banks erster Sprung, damals selbst noch Rekrut gewesen, war auch nicht freiwillig verlaufen, aber er hatte seine Laufbahn bestimmt und deshalb war Banks nun überhaupt hier. Das gute alte 115. Pryarch. Geschichte, sofern nicht im Begriff, neu ausgehoben zu werden. Im ersten Gefecht war er dem Tod in der Valküre nur knapp entkommen und auf gut Glück mit drei weiteren Soldaten dem brennenden und sich im Absturz befindenen Transporter mit den vier Gravschirmen der Besatzung entkommen. Beim Sprung wurde einer von der Flak zersägt. Ein anderer kam am Boden zum Heldentum, als die drei versprengten schutzlos in den Reihen von Verrätern umherirrten und sich jener -verwundet- opferte, damit Banks und sein Seargant entkommen konnten. Ja, so war das für Banks damals gewesen. Levy als Vertrauter kannte die Geschichte. Levy war aufgrund seiner körperlichen Merkmalen ausgewählt worden, Gravschirmspringer zu werden. Er uns sein muskulöser Freund hatten jeder schon manchen Mist für ihr Alter durchgestanden. Und noch waren sie nicht ganz kaputt. Levy rief den verzagten Gesichtern spöttisch zu: Beten Sie zum Imperator, dass er uns heil ans Ziel und zu großen Taten führt. Und wenn das nicht hilft, schmieren Sie doch mal die alten Aggregate der Maschinengeister! Er lachte herzhaft. Immer das Gleiche, mit den Rekruten! Jeder fing an der selben Stelle an. Ein imperialer Bürger, der zum ersten Mal flog. Aber sehen Sie es positiv! Wir fliegen dieses Mal nicht so hoch, wie mit der Architendes. Wir können also gar nicht so tief abstürzen. Wenn wir abschmieren, sterben wir wenigstens schneller! Ein paar der wenigen Kamaraden, die bei der Aktion der Architendes überlebt hatten, fielen mit ein. Sie alle verbanden zwar schmerzliche Erinnerungen mit jenem Tag, doch galt es den Rekruten die Marschrichtung zu zeigen. Und Soldaten mit gleichen Erfahrungen konnten sogar einen gewissen humor für das Vergangene entwickeln. Wehe aber dem, der nicht dabei war und falsche Fragen stellte! Vergessen Sie nicht, der Imperator ist gnädig und gibt jedem das, was er verdient! Es war nicht unbedingt Levys Tag großer Frömmigkeit.
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