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Unerwarteter Fang
Mit einiger Überraschung wurde der Brief wahrgenommen, welcher am heutigen Tage im Posteingang der Redaktion lag. Niemand anderes, als Professor Schnabelmayer, Zoologe und freier Autor für den Guardian, schrieb uns. Das Schreiben selbst, stammte dabei nur inhaltlich aus der Feder des Professors, denn seine Reise bedingt es, dass er seine Nachrichten per Impulssender an einen Empfänger schickt, von welchem aus das Gesendete auf altbekanntem Wege weitergeleitet wird.
Der Professor, bekannt durch die beliebte Rubrik „Die wunderbare Welt der Tiere“ befindet sich momentan auf seiner lange geplanten Weltreise. So erwarteten wir zwar Berichte von exotischen Erlebnissen und noch exotischeren Tieren zugesandt zu bekommen, doch dies kaum vor Beginn des neuen Jahres. Warum uns nun doch ein Schreiben erreichte, können sie den Zeilen des Professors nachstehend selber entnehmen.
gez. Die Red.
Wir glauben unsere Ozeane zu kennen, glauben zu wissen, dass sie auf Grund starker Verschmutzungen beinahe von tierischen Leben entvölkert sind und wir es lediglich der Gnade des Gottkaisers zu verdanken haben, dass der Nutzfisch Nummer Eins, der unverwüstliche Beißer, sich als stärker erweist, als unsere Rücksichtslosigkeit. Doch die Natur Korons ist widerstandsfähiger als wir, die wir in unseren Enklaven der Zivilisation sitzen, zu glauben meinen. Mir selbst hat sich diese Tatsache einmal mehr bewiesen und ist Grund genug, meine publizistische Abstinenz zu unterbrechen. Wie sich einige Leser erinnern mögen, beschäftigte sich meine Rubrik im Guardian mit der vielfältigen Tierwelt unseres Heimatplaneten. Persönliche Belange und die endlich angetretene Weltreise, zeichneten für mein langes Schweigen verantwortlich.
Tatsächlich hatte ich auch nicht vor, dieses zum jetzigen Zeitpunkt bereits zu brechen, sondern beabsichtigte mich in Gänze auf den wissenschaftlichen Hintergrund meiner Etappen zu konzentrieren. Ohnehin ging ich davon aus, dass es kaum etwas auf der ersten Teilstrecke zu berichten gäbe, das über einen simplen Reisebericht hinausginge. Fauna bot das Schiff, der schmucke Dampfsegler Burmelan, ohnehin nicht, sah man von Seevögeln und der ein oder anderen Ratte im Unterdeck einmal ab. Nichts was das Interesse potenzieller Leser fesseln mochte und so entschied ich mich dazu erst einen Artikel zu verfassen, wenn es denn etwas von Aufsehen zu vermelden gäbe.
In der zweiten Woche unserer Reise, die von den Inseln der Primus Egressus an die Küsten Trostheims führen sollte, brachte ein unverhoffter Zwischenfall mich dazu diese Zeilen niederzuschreiben.
Unser Schiff fing das S.O.S. eines Hochseefischers auf, der unweit unseres Kurses in Seenot geraten schien. Die wagemutigen Männer und Frauen, die auf solchen kleinen Schiffen ihr täglich Brot im Kampf mit den Wellen verdienen, operieren oft Wochen und Monate lang auf hoher See. Dies tun sie, um die begehrten Speisefische und Meeresfrüchte, abseits der stark frequentierten Fangrouten, auf welchen die gewaltigen Verarbeitungsschiffe kreuzen, in die Netze zu bekommen.
Das Signal stellte sich als automatisiert heraus. Funkkontakt konnte nicht hergestellt und somit auch nicht mehr über den Ursprung der Notlage herausgefunden werden.
Kapitän Braun entschloss zwei Matrosen übersetzen zu lassen, um die Sache zu untersuchen. Da es der Zufall wollte, war ich bei Ausgabe dieser Befehle zugegen, da ich in den Abendstunden mit dem formidablen Braun eine Pfeife und einen Drink zu nehmen pflegte. Ich sah hier ein Chance gegeben, die tödliche Langeweile der bisherigen Reise zu bezwingen und bat ebenfalls mit an Bord gehen zu dürfen. Anfangs äußerte Braun seine Bedenken, ob der Tatsache in mir einen Zivilisten zu sehen und auf die Gefahr der stürmischen See hinweisend. Meine Hartnäckigkeit und der Umstand, dass ich zu der Expedition meine alte Dienstwaffe beisteuern konnte, überzeugten ihn jedoch endlich mich mitgehen zu lassen. Zusammen mit dem Matrosen Tucson und Grauer, beides einfache aber grundehrliche Burschen, bestieg ich das Beiboot und wir ruderten Richtung Fischer.
Der Wellengang war ordentlich und um eine Kollision zu vermeiden, hatte die Burmelan in einiger Entfernung die Maschinen gestoppt. Ruder und Außenbord mussten bemüht werden, um uns nahe genug an den Hochseekutter heranzuführen, auf das wir aufentern konnten. Das Vertäuen unserer kleinen Nussschale und das anschließende Erklettern unseres Zieles fielen dabei wahrlich abenteuerlich aus. Hätte der gute Grauer nicht im rechten Moment zugepackt, meine eigene Ungeschicktheit hätte mich dem schäumenden Grünen der Wellen überantwortet.
So standen wir jedoch bald keuchend an Deck der schwankenden Anna- Marie, die weder beleuchtet war, noch irgendeine Spur der Besatzung offenbarte.
Tatsächlich verlieh diese Abwesenheit jeglicher Aktivität dem Fischer die morbide Schauerstimmung eines Geisterschiffes, von denen ich bereits manches Seegarn zu hören bekommen hatte.
Tucson mit einem alten AG-17, ich mit meiner Pistole und Grauer mit einer starken Taschenlampe bewaffnet, machten wir uns daran das Schicksal der Mannschaft zu erkunden. Der Seegang hatte einiges angerichtet und die Netzbäume pendelten gefährlich umher, als wir uns Richtung Aufbauten bewegten. Über dem verlassen wirkenden Schiff hing ein beinahe unerträglicher Gestank nach verdorbenem Fisch, was darauf schließen ließ, dass mit dem Dieselmotor auch die Versorgung der Kühlaggregate versagt hatte.
Wir bahnten uns zielstrebig einen Weg ins Schiffsinnere und während ich auf der Brücke nach dem Rechten sah, durchsuchten die beiden Seeleute die Kajüten. Wir fanden keine Menschenseele, wohl aber konnten wir die Zahl der Besatzungsmitglieder entdecken, welche sich auf fünf Personen belief. Offenbar eine Fischerfamilie. Darüber hinaus verriet mir das Logbuch, dass die Anne- Marie aus Brunsberg stammte und bereits seit fünf Wochen unterwegs war. Als letzte Eintragung fand ich die nüchterne Dokumentation eines Tiefseefangversuches und technische Probleme mit einer der Seilwinden. Das S.O.S musste sich eingeschaltet haben, als die Elektronik eine Veränderung des Kurses registriert hatte oder vielleicht als der Motor sich abschaltete. Mit derlei, technischen Aspekten kenne ich mich zugegebener Maßen nicht aus.
Wir trafen uns im Gang vor der Brücke und teilten unsere Erkenntnisse. Alsdann beschlossen wir, gemeinsam den Laderaum aufzusuchen, den einzigen Ort, an welchem wir noch nicht gesucht hatten.
Der Gestank war bestialisch und mit schwindelte einen Moment davon. Eine schwere Prüfung für unsere Nasen, doch bei weitem nicht die schwerste, die uns hier erwartete.
Der Raum lag in beinahe völliger Dunkelheit, abgesehen von dem kleinen Streifen grauen Abendlichtes, welches durch den Schlitz der nicht ganz geschlossenen Verladeluke hereinfiel. Grauers Taschenlampe leistete uns hier gute Dienste. Ihr Licht wurde von den verworrenen Maschen eines Netzes zerschnitten und überall auf dem Boden lagen Berge aus verrottenden Fischen und umgeworfenen Kisten herum. Das Eis, welches man zur Kühlung verwendet hatte, war längst geschmolzen und mischte sich mit den aufgedunsenen Resten der Tiere zu einem infernalischen Sud.
In dieser ekelerregenden Brühe fanden wir schließlich auch die erste Leiche.
Oder das was davon noch übrig war. Dem Körper fehlten beide Beine, bessergesagt das Fleisch an den Knochen der Beine. Die Verwesung hatte bereits eingesetzt, doch konnte sie kaum die schrecklichen Wunden erklären, welche dem Leib allerorten geschlagen waren. In der verkrampfen Hand hielt der Tote eine Pistole. Einen Amoklauf hätte man hier wohl vermuten können, doch erklärte dieser kaum die Verletzungen. Tatsächlich fanden wir kurz darauf einen weiteren Leichnam, dieses mal den einer jungen Frau. Auch sie wies bösartige Verletzungen auf, so trieben etwa ihre Eingeweide, aus der zerfetzten Bauchhöhle quellend, in langen Schlingen im Wasser. Dem armen Tucson versagten die Nerven und er erbrach sich mit mitleiderregender Heftigkeit.
Während ich noch versuchte aus den Wunden schlau zu werden, übertönte ein Entsetzensschrei Grauers die Würgegeräusche seines Kameraden. Dem Strahl der Lampe folgend, hatte der Matrose einen dritten Kadaver entdeckt, welcher mit dem Oberkörper unter einem Berg Fische begraben lag. In dem Moment, als er sich dem Körper näherte, wurde dieser in die Anhäufung aus toten Meerestieren hineingezogen. Der erschrockene Grauer taumelte zurück, während ich zu ihm eilte. Ich hatte die Bewegung nur aus dem Augenwinkel wahrgenommen und hegte die Hoffnung, hier einen Überlebenden entdeckt zu haben.
Ich irrte mich!
Der Berg aus gammelndem Fisch explodierte förmlich, als etwas aus ihm hervorbrach. Ein besonders großer Fisch, ich rede mir zumindest ein es sei ein Fisch gewesen und nicht die Beine des unseligen Toten, trafen mich vor die Brust und warfen mich um. Ich konnte von Glück sprechen, dass es mir gelang wenigstens den Kopf oberhalb des stinkenden Pfuhls zu halten, in den ich stürzte.
Ein Tier hatte unter dem Hügel aus Fischkörpern gelegen und nun ging es zum Angriff über.
Alles schien gleichzeitig zu geschehen, während ich versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Das Wesen war so groß wie ein kleines Carnak, doch erschreckend schnell für diese Ausmaße. Es stieß ein sonderbares Zischen aus und ging auf Grauer los.
Der schrie jetzt nicht mehr aus Schreck, sondern aus Schmerz.
Das Geschöpf hatte nach ihm geschnappt, bevor es ihm mit seiner schieren Masse beiseite stieß. Der Biss hatte dem Mann den zwei Finger gekostet. Doch das sollten wir erst später erfahren. Fauliges Wasser und Fisch nach allen Seiten verspritzend, wandte sich die Kreatur nun mir zu. Der Körper war lang und gepanzert, unzählige Beinpaare wimmelten unter dem Leib und erklärten die Geschwindigkeit dieses Meeresbewohners hier an künstlichem Land. Trotz meiner Angst, die zu leugnen ich nicht wagen würde, faszinierte mich das Tier. Im Halbdunkel lief eine grünliche Lumineszenz durch den Körper und pulsierte durch den Carapax hindurch.
Ein schauerlich schöner Anblick.
Der jedoch nicht über das Maul hinwegtäuschen konnte, welches sich gierig öffnete und Reihen unregelmäßiger und überaus zahlreicher Zähne entblößten. Mein erster gedanklicher Vergleich, suchte eine Verwandtschaft dieses Tieres bei den Krebsen. Doch hatte ich nie von einer Art gehört, die solche Ausmaße annahm und über Zähne verfügte. Auch ließ dieses Exemplar Scheren vermissen. Die vorderen Gliedmaßen verfügten stattdessen über Dornen, welche nach mit stießen und gewiss die Kraft gehabt hätten mich zu durchbohren. Endlich fasste ich mir ein Herz und feuerte meine Pistole auf die Kreatur ab. Auch der Kapitän der Anne- Marie hatte dies wohl versucht, die Bemühungen seine Familie zu schützen aber mit dem Leben bezahlt. Ich feuerte fünf Schuss aus nächster Nähe ab, von denen drei tatsächlich an den Panzerplatten des Krebses, oder was immer es war abprallten. Eine Kugel riss eine Antenne ab und ein Geschoss grub sich in das geifernde Antlitz des Tieres. Der Treffer reichte nicht aus den Angreifer zu fällen, trieb ihn jedoch zurück und verschaffte Tucson genügend Zeit, sich in den Kampf zu stürzen.
Und wie er dies tat!
Man sagt den Männern aus Trigara, im Besonderen jenen Waldbewohnern mit schwarzer oder kupferfarbener Haut, heißes Blut und ein furchtloses Herz nach. Ein Gerücht, welches der hünenhafte Tucson allemal bestätigte. Mochte der Anblick der Toten zuvor seinen Magen auch in die Knie gezwungen haben, nun wo es drauf ankam, zeigte er keine Schwäche. Den Abzug seines Sturmgewehres durchreißend, stürzte er sich auf das Wesen. Die Patronen dieser Waffe zeigten sehr viel mehr Wirkung als meine Pistole. Teile des Exo- Panzers und darunter liegender Weichteile, spritzten nach allen Seiten. Das Wesen versuchte sich in Tucsons Richtung zu drehen, doch der Matrose ließ ihm keine Gelegenheit dazu. Er rammte dem Tier das Bajonett in die Seite und feuerte brüllend den Rest seines Magazins in den zuckenden Leib. Eines der wirbelnden Beine riss ihm böse die Haut über dem Bauch auf, doch Tucson gab nicht nach.
Sich am Gewehr festklammernd, verhinderte er, dass sich der Krebs ganz zu ihm herumdrehen konnte und ihn damit in die Reichweite seiner Zähne brachte. Gleich einem Hund, der den eigenen Schwanz jagt. Ich hatte mich derweil genähert und versuchte meinerseits einen weiteren Schuss anzubringen. Bei dem wilden Tanz, welchen Mann und Seegeschöpf aufführten, war dies allerdings alles andere als einfach.
Endlich gelang es mir, dem sich aufbäumenden Tier in die Weichen des Unterleibes zu feuern. Sie können mir glauben, ungern tue ich einem lebendigem Geschöpf Gewalt, doch die Sicherheit meiner Begleiter stand hier über dem Wohl der Kreatur. Letztlich brach das tödlich getroffene Tier zusammen, auch wenn wohl davon auszugehen ist, dass dies mehr der Wirkung der Schnellfeuerwaffe als meine Pistolenschüssen zu verdanken war.
Sei es wie es sei, wir kümmerten uns um den verwundeten Grauer, dem Ring- und kleiner Finger von dem Krebs abgebissen wurden waren. Unser größte Sorge bestand in einer Infektion durch das brackige Wasser, doch während ich diese Zeilen schreibe, kann ich berichten, dass sich der Matrose diesbezüglich außer Gefahr befindet. So jedenfalls bestätigte es mir unser Schiffsarzt. Grauer nimmt seinen Verlust mit Humor und scherzt, dass ihm diese „wild gewordene Languste“ auch gut und gerne den ganzen Arm hätte abbeißen können.
Nachdem wir von der Anne- Marie evakuiert wurden waren, bekniete ich Kapitän Braun, die Überreste des Wesens an Bord holen und untersuchen zu dürfen. Er weigerte sich und wollte diesen „Teufel aus den schwärzesten Abgründen der Tiefe“, wie er sich auszudrücken beliebte, nicht die Planken seines Schiffes berühren lassen. Ich setzte all meine Überredungskunst ein und beschwor ihn, dass ein solches Wesen noch niemals in der Literatur erwähnt wurde, jedenfalls nicht nach dem großen Krieg. Allein, es bedurfte des Versprechens einer Kiste besten Morrländer Brandwhiskys, um ihn endlich, grummelnd zustimmen zu lassen. Eine zweite Gruppe Matrosen setzt noch einmal über und barg meinen schauerlichen, aber gleichwohl wertvollen Schatz.
Er wurde in den Kühlraum des Schiffes verbracht und wenn es mir auch in den Fingern juckt meine Untersuchungen heute noch zu beginnen, so zwinge ich mich doch dazu bis morgen zu warten. Zum einen tue ich dies, indem ich Ihnen, werter Leser, diese Zeilen schreibe und zum anderen, indem ich mich anschließend zur Nachtruhe begebe. Gleich morgen werde ich dann unseren Besucher aus dem Dunkel des Ozeans näher in Augenschein nehmen. Dem Interessierten wird das Ergebnis natürlich nicht vorenthalten und ich werde meinen Einwegimpulssender schnellstmöglich aufladen und das Geschriebene an den Verteiler und somit an den Guardian weiterleiten.
Bis dahin verbleibe ich Ihr ergebener,
Ignatz Schnabelmayer
Das war sie also, die Schilderung unseres geschätzten Professors.
Sobald seine Ergebnisse bei uns eintreffen, werden sie unserer geneigten Leserschaft in einer Rubrik der „Wunderbaren Welt der Tiere“, selbstredend präsentiert.
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[CENTER] KRIEGSBERICHTERSTATTER
-Kurzmeldungen von der Front und aus der Heimat-[/CENTER]
Pilgerhrer marschiert weiter nach Norden:
Das Heer aus Kreuzzüglern, unter dem Kommando Kardinal Titus Septins, setzt seinen Marsch unbeirrt Richtung Norden fort. Nach der vorübergehenden Niederlage am "Hohen Weg“, welcher den Zugang zum Kernland Hornings darstellt, lenkt der Kirchenmann die Armee der Gläubigen in eine andere Richtung. Da momentan keine Berichterstatter der Guardian bei den Pilgern vor Ort sind, sind die Meldungen aus dieser Richtung oftmals widersprüchlich und nicht immer vertrauenswürdig. Dennoch scheint es, dass zwei Dammstädt in die Hände der Gläubigen gefallen sind. Da diese Siedlungen nur schwer zu erobern sind und die Pilger kaum über schweres Gerät verfügen, kann vermutet werden, dass die Kapitulation kampflos erfolgte. Über die Ziele Septins können Experten derweil nur spekulieren. Wenn er die eingeschlagene Richtung beibehält, könnte "Edos" das Ziel seines Marsches sein. Die zweitgrößte Stadt des Landes und der Flottenstützpunkt Hornings, wird dabei jedoch gewiss nicht so einfach unter die Kontrolle der Gläubigen fallen. Welche Gegenmaßnahmen der Feind einleiten wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand vorhersagen. Das er jedoch reagiert, scheint festzustehen.
Flottenverband der PVS wird in drei Gefechte mit Feind verwickelt.
In den letzten zwei Tagen wurde die Verstärkungsflotte unter Admiral Ferdinand Geribaldi de Wajar drei mal attackiert. Beim Eintreffen des Verbandes im Zweigeteilten Meer, nutzte der Feind die stürmischen Wetterverhältnisse um anzugreifen. Die niedrige Wolkendecke zwangen die Luftschiffe zum Aufsteigen, was ein vorausschauendes Beobachten erschwert. Diesen Nachteil ausnutzend, näherten sich zwei leichte Kanonenboote Hornings und ein, zum Zerstörer umgerüstetes Passagierschiff, der Flottille. Der Kampf dauerte fünf Stunden und hinterließ bei unseren Schiffen einige leichte und wenige mittlere Beschädigungen. Das konzentrierte Feuer der Unsrigen trieb die gegnerischen Seefahrzeuge zum Rückzug und beschädigte eines der Kanonenboote mit hoher Wahrscheinlichkeit schwer. Es steht zu vermuten, dass hinter dem waghalsigen Angriff der Versuch stand, den Flottenverband zum Verfolgen des Feindes zu verleiten und somit die Fracht- und Versorgungs- und Truppentransportschiffe ungeschützt zurückzulassen. Eine List die nicht aufging und die Besonnenheit des Admirals unterstreicht. Dennoch wollten die Horninger ihren Versuch offensichtlich nicht aufgeben und griffen im Schutz der aufziehenden Dämmerung erneut an. Dieses mal versuchten es mehrere, so genannte Jagdrudel, also Gruppen aus Unterseebooten. Bei der angetroffeneren Zusammenstellung handelte es sich scheinbar um eine Flotte aus verschiedenster Fahrzeuge, was Alter und Kampfweise angeht. Torpedotreffer versenkten die Frachtschiffe "Konnsberg“, "Mira Menura“ und beschädigten die "Licht von Norfgot" so schwer, dass es eine Zeit lang so aussah, als müsse das Schiff aufgegeben werden. Der heldenhafte Einsatz der technischen Mannschaften, unter der Aufsicht der mitreisenden Techpriester, stellten die Betriebsfähigkeit jedoch wieder her und verhinderten den Verlust des stolzen Kreuzers. Eine aufgetauchte Front aus Geschütz-Tauchern (kleine Unterseeboote, welche mit Kanonen bestückt sind und zum Feuern an die Oberfläche kommen müssen.) lieferte sich einen Schusswechsel mit den Kriegsschiffen aus Gohmor. Zwei dieser Feindboote konnten definitiv vernichtet werden. Die wilde Mischung aus Manöver, um den Torpedos zu entkommen und dem stetigen Erwidern des Feuers, welches die Nacht mit künstlichen Blitzen erhellte, dauerte vier Stunden. Eine aufreißende Wolkendecke und der Einsatz von Suchscheinwerfern, erlaubte es den herabstoßenden Luftschiffe die aggressiven U-Boote mit Geschossen und Wasserbomben anzugehen. Dabei wurde vermutlich einer dieser Jäger vernichtet und die anderen in die Flucht geschlagen. Der dritte Angriff erfolgte im Morgen und bestand erneuten aus einer Attacke mehrere U-Boote und dem oben beschrieben, umgebauten Kreuzer. Dieses mal lag jedoch nur Verzweiflung im Tun des Feindes. Bei klarer Sicht und mit mit frischem Mut, schmetterten unsere tapferen Seeleute diesen dritten Versuch ab und stießen nun endgültig in das Seegebiet des Feindes vor. Nach diesem Erfolg ist es nur noch eine Sache von höchstens einem oder zwei Tagen, bis unsere ausharrenden Soldaten mit dem so dringend erwartetem Nachschub versorgt werden können.
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Gefangenenaustausch:
Trotz der Kämpfe, die nach dem Tag der Helden mit unvermittelter Härte wieder aufgeflammt sind, verdichten sich die Hinweise auf einen bevorstehenden Gefangenenaustausch. Aus gut informierten Quellen heißt es, dass in absehbarer Zeit festgesetzte PVS- Soldaten gegen Kämpfer aus Truzt ausgetauscht werden sollen. Auch Pilger, welche als zivile Kombattanten von Truzt wie Kriminelle behandelt werden, sollen die Chance auf Freilassen bekommen. Wie genau die Konditionen dafür gestaltet sein werden ist zum jetzigen Zeitpunk noch unklar. Es steht zu vermuten, dass es eine Art Lösegeld für die besser betuchten Pilger geben wird.
Bewohner Gohmors verlangen härteres Vorgehen:
Nach einer Umfrage unter den Bewohnern der Makropole zeigen sich, dass viele Bürger der Stadt mit Vertretern der großen Adelshäuser übereinstimmen. Sie verlangen vom Gouverneur mehr Härte beim Kampf gegen den Feind in Horning und Truzt. Tatsächlich lässt die Entsendung des Flottenverbandes und der mitgeführten Nachschub an Soldaten und Material, auf ein entschlosseneres Vorgehen Gouverneurs de Wajaris. Kritik an Oberst Bronkovitz, welcher die Landstreitkräfte in Horning kommandiert, weißt der Gouverneur derweil entschieden zurück. Auf die Frage seines Kabinetts, ob vor dem Hintergrund der kriegerisches Ausweitung in Übersee, nicht der Dienst eines Generals angebrachter seien, antwortete der Gouverneur: „Ich kenne den Oberst persönlich und bin von seiner Kompetenz und Entschlossenheit felsenfest überzeugt. Wenn meine Berater Ränge über Fähigkeit stellen, so muss ich mir überlegen, den Oberst in den Stand eines Generals zu erheben.“
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[CENTER] KRIEGSBERICHTERSTATTER
-Neues von allen Fronten-[/CENTER]
Unseren geschätzten Lesern ist natürlich aufgefallen, dass in den letzten zwei Monaten wenig bis gar keine Berichte über den Konflikt in Horning auf den Seiten des Guardian zu finden waren. Dieser Umstand ist allerdings nicht etwa mangelnder journalistischer Sorgfaltspflicht geschuldet oder hat seine Ursache gar darin, dass sich unsere Reporter scheuen das vom Krieg heimgesuchte Land zu bereisen. Vielmehr ist das Gegenteil zutreffend. Die detaillierten und eindringlichen Berichte und Informationen, welche die Reporter des Guardian immer wieder in die Heimat schickten und weiterhin schicken, waren von derartiger Genauigkeit, dass man sich Seitens der PVS- Generalität genötigt sah, eine umfassende Nachrichtensperre zu verhängen. Dies lag vor allem an den geplanten Operationen, welche die anfänglich erfolgreichen Schläge der horninger Rebellenkräfte gegen unsere arglosen Truppen vergellten sollten. Um eine Gefährdung dieser Manöver durch frühzeitige Kenntnis durch den Feind zu vereiteln, oder wenigstens zu minimieren, sah sich der Guardian verpflichtet, die Berichterstattung hinter dem Willen zur Unterstützung unserer Truppen anzustellen. Selbstredend fieberte Redaktion und Außenpersonal auf den Tag, an dem diese Sperre beseitigt wurde. Heute nun ist dieser ersehnte Tag.
Vorläufig steht der Berichterstattung, wie Sie sie von unserem Blatt gewohnt sind, nichts im Wege. An dieser Stelle soll die Gelegenheit genutzt werden um ihnen eine Übersicht über die Dinge zu geben, welche sich in den vergangen Monaten in Horning ereignet haben.
Es sei gesagt, dass der überwiegende Teil der geplanten Aktionen, welche dazu dienen die Nation von ihrem verblendeten Weg fort und zurück in den Schoss der gohmorischen Oberhoheit und damit des imperialen Willens zu führen, von Erfolg gekrönt ist. Die Schwemme, jenes Überflutungsgebiet welches das Ostgebiet des Landes beschreibt, ist zu diesem Zeitpunkt fast vollständig in der Hand der PVS. Dies ist hauptsächlich den Panzerverbänden aus Gohmor und der Föderalen Union zu verdanken, die mit der sinnbildlichen Härte jenes Helden vorgehen, der Pate bei der Bezeichnung der ausschlaggebenden Panzer stand, welche Sieg um Sieg erringen. Die Streitkräfte des Feindes schleuderten unseren Kämpfern anfangs Wellen aus neuartigen Panzerfahrzeugen entgegen, welche mit Technik und der Hybris ihrer Ingenieure vollgestopft waren. Wie arrogant die Annahme ist, dass diese neumodischen Konstrukte es mit jenen Errungenschaften aufnehmen können, welche seit Jahrtausenden die Speerspirtze menschlicher Zivilisation und Expansion darstellen, zeigten die rauchenden Trümmer auf den gefrorenen Schlachtfeldern der Schwemme. In kommenden Ausgaben werden wir unseren Lesern einige dieser Gefechte und Schlachten näher beleuchten. Hier und jetzt sei nur gesagt, dass dort wo der Leman Russ fährt, das Banner Gohmors und damit die Farben eines befreiten Hornings wehen. Die gepanzerten Kolosse bleiben hart am Feind und gönnen denen keine Atempause, die es wagen ihre Hand gegen Gohmor zu erheben.
Eine Leman Russ Variante, ein sogenannter "Thunderer" rollt nach gewonnener Schlacht über das gefrorene Land der Schwemme.
Das befriedete Land gilt es jedoch zu halten. Hier ist die Infanterie gefragt, welche nicht nur die Unterstützung der Panzerverbände gewährleistet, sondern auch die befreiten Dammstädte von Partisanen und Rebellennestern reinigt. Ein Großteil der Dammstädte jubelt über die Befreiung vom zentralen Terror aus der Hauptstadt Horning unter der Fremdbestimmung durch die Marionettenspieler in Truzt. Doch nicht alle Siedlungen sind gleichermaßen einsichtig. In den Städten „Trauersand“ und „Flutgunst“ wurden unsere Truppen aus dem Hinterhalt attackiert und und mit den Methoden feiger Guerillataktik und blutrünstigem Freischärltums nach dem Leben getrachtet. Harte Kämpfe um jede Straße, jedes Haus waren die Folge und die kämpfenden Männer und Frauen der PVS zerschlugen den Feind wo sie ihn fanden. „Trausand“ wurde im Zuge dieses Ringens in einen Feuersturm getaucht und der Name der Stadt erhielt neue, tragische Bedeutung. Dies möge ein weithin leuchtendes Fanal dafür sein, was Verrätern und Aufwieglern bevorsteht.
In den engen Gassen von Trauersand kommen Flammenwerfer und die vielseitigen Centaur zum Einsatz.
Weitere Erfolge sind von den grauen Fluten des Ozeans zu vermelden. Nach wie vor ein erbittertes Kampfgebiet, weigern sich die Horninger, deren Fähigkeiten auf dem Wasser außer Frage sehen, ihre Niederlage einzusehen. Immer wieder greifen Verbände aus Kampfschiffen und Unterseebooten die Flotten der Loyalisten und die Konvois der Pilger an und verwickeln sie in heftige Gefechte. Gerade die veralteten Schiffe aus Tiefgrund und die des Kreuzzugsheeres sind dabei ihre bevorzugte Beute. Die schlagkräftigen Einheiten aus Gohmor werden vom Feind zurecht gescheut und auch wenn der Pulverdampf der Geschütze wie Nebel über die Wogen treibt, sind die Weiten des Zweigeteilten Meeres doch unzweifelhaft unter der Hoheit der PVS- Seestreitkräfte.
Es soll jedoch auch nicht verschwiegen werden, mit welchen Widrigkeiten die Unsrigen zu kämpfen haben. Neben dem Schlamm des langsam einsetzenden Frühlings und der damit drohenden, alljährlichen Überschwemmung der Schwemme, sind es vor allem die Luftstreitkräfte des Gegners, die unsere Soldaten und Kreuzfahrer vor Herausforderung stellen. Durch den Umstand, dass die Flieger des Feindes im Hinterland auf munitioniert und betankt werden können, ist die Angriffsrotation der horninger Flugzeuge sehr viel höher, als es die PVS- Luftwaffe vermelden kann, welche auf Feldflugplätze angewiesen ist. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die oberste Priorität unserer Piloten die, den Feind von einer Massenbombardierung unserer Land- und Seestreitkräfte abzuhalten oder die beiden, vor Ort kämpfenden Luftschiffe zu bedrohen. Zur Zeit wird im Oberkommando fieberhaft daran gearbeitet diesen Würgegriff des Feindes abzuschütteln und die Phalanx aus Gegnern zu durchstoßen. Über das Wie, dieses Unterfangens lässt das Oberkommando selbstredend nichts verlautbarend. Gerüchten zufolge, soll jedoch auch die berühmte Sonderstaffel 001 Teil der Kampagne sein.
Auch im Nordosten der Schwemme laufen die Dinge nicht so reibungslos, wie man es sich wünschen würde. Den Vorstoß nach Norden und damit nach Edos bremst der Feind mit einer gleichermaßen primitiven, wie überraschend effektiven Strategie aus. Wissend, dass die einzige Schwäche der gohmorischen PVS in der Tatsache besteht, dass sie an den Küsten Hornings trotz massiver Verstärkung aus der Heimat, in der Minderheit ist, kämpft der Feind dort wo er das schwächste Glied der Kette vermutet. Offenkundig sieht man das Heer aus Pilgern und Söldnern als dieses schwache Kettenglied an. Das Mittel der Wahl, mit dem im Norden der Schwemme operiert wird ist der Mutant!
Als sollte die fromme Sache der Kreuzfahrer verhöhnt werden, wirft man den Mannen des Kardinals Regimenter aus deformierten Sündern entgegen. Gewiss lässt sich über die Auslegung dieser Teufelei streiten, denn bekanntermaßen handelt es sich um sogenannte, "stabile" Mutanten. Dennoch ist die Verhöhnung der Kirche in dieser Tat nicht zu leugnen. Von diesem Frevel abgesehen geben Berichte davon Kunde, dass diese gefallenen Abhumanen mit erstaunlicher Disziplin kämpfen. Mit primitiven Vorderladergewehren, einigen Kanonen und einer kleinen Anzahl Berittener ausgestattet, gelang es diesen Formationen die getrennt marschierenden Kontingente der Pilger zwei entscheidende Niederlagen bei"Blutwasser" und "Salzfels" zuzufügen und den Vormarsch der religösen Streiter nicht nur zu stoppen, sondern zeitweise sogar in einen Rückzug zu zwingen. Nach dem Zusammenschluss der Streitkräfte konnte wieder Boden wettgemacht werden und der Feind seinerseits bei "Vion" zu einem Rückzug gezwungen werden. Berichte aus der Region sind schwer zu bekommen und mehr als lückenhaft. Die Verluste auf beiden Seiten scheinen hoch zu sein und Bewegungen werden nur in wenigen Kilometern gemessen. Ein beklagenswerter Zustand, der durch eine baldige Entlastung durch die PVS doch sicherlich leicht zu beseitigen sein wird.
Wie weit der Einsatz von Mutanten auf die Verhandlungen Einfluss hat ist dem Guardian zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht bekannt.
In der Tat haben die harten Kampfhandlung nicht dazu geführt, dass die Stühle am Tisch der Diplomatie leer bleiben. Die Situation ist dabei zweifelsohne verfahren, dennoch konnten kleine Erfolge erzielt werden. So ist man übereingekommen keine Raumschiffe der jeweils anderen Partei anzugreifen oder abzufangen, welche Ressourcensteuern an der Imperium abführt. Dazu wurde die Neutralität der Planetaren Raumflotte verhandelt, welche durch Kontrollen gewährleistet, dass keine der kriegsführenden Parteien dieses Abkommen verletzt. Auch auf dem Schlachtfeld geht es, wie Beobachter berichten, abseits der erbitterten Kampfhandlungen gesittet zu. Verwundetet werden beiderseits versorgt und bei Kapitulation einzelner Soldaten und Gruppen wird Gnade gewährt. Auch ein weiterer Gefangenenaustausch ist für kommende Woche angesetzt. Erstmals sollen auch Pilger unter den Freigelassenen sein. Baron Hudati aus Torigrem, welchen beide Parteien als Richter zugestimmt haben, sagt gegenüber unserem Blatt: „Versöhnung lässt sich sobald nicht herbeiführen, darüber darf es keinen Zweifel geben. Zu tief sitzen Vorbehalte und uraltes Misstrauen. Als Erfolg sehe ich es, dass beide Parteien dem jeweils anderen nicht ihre Menschlichkeit absprechen. Man kämpft gegen Seinesgleichen, nicht gegen Aliens oder Dämonenanbeter. Auf dieser Grundlage versuche ich zu schlichten."
Der Guadian bleibt für sie am Geschehen.
Quellen:
Bild 1
Bild 2
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Die wunderbare Welt der Tiere!
Von Prof. Ignatz Schnabelmayer
(Fortsetzung von "Unerwarteter Fang")
Die Untersuchung des geborgenen Meerestier findet nicht unter idealen Bedingungen statt, soviel sei vorweg gesagt. Trotz der niedrigen Temperaturen im Kühlraum unseres Schiffes, weist der Körper bereits eindeutige Spuren des Verfalls auf und ich versuche daher soviel Informationen wie möglich zu sichern. Bei mir ist Dr. Smolled, der Schiffsarzt. Zum einen assestiert er mir aus wissenschaftlichem Interesse, zum anderen dient er als akademischer Beisitzer, welcher die Entdeckung bezeugen kann. Bei diesen Aufzeichnungen handelt es sich um den verschriftlichten Text einer Tonaufnahme, welche während der Autopsie gemacht wurde. Die Anpassungen für den Guardian, zum Zwecke der besseren Verständlichkeit für den Leser, wurden anschließend von mir vorgenommen. Die Namensgebung fällt zugegebener Maßen recht martialisch aus und entstand unter dem Eindruck des überlebten Kampfes mit der Kreatur. Auch ist die Benennung eine kleine Anerkennung des Opfers des braven Grauer, der immerhin zwei Finger an das Tier verlor.
Anthropophagus Gigas / Tiefenschrecken
(Die Zeichnung wurde nach groben Skizzen des Professors von unserem hauseigenen Künstler angefertigt)
Es sei dem Lesenden gesagt, dass er sich glücklich schätzen kann, nicht dem infernalischem Gestank ausgesetzt zu sein, mit dem sich Dr. Smolled und Ich konfrontiert sahen. Uns beiden waren wir die Gerüche der Verwesung keineswegs fremd, doch dieses Konglomerat aus Miasmen führt selbst unsere Mägen an die Grenze des Erträglichen. Mit Mundschutz und Richsalbe unter der Nase machen wir uns alsdann ans Werk.
Als äußere Merkmale dokumentierten wir sechs Beinpaare, wie man sie bei vielen Krebsartiegen finden kann. Der Körper ist lange streckt und in einen unbeweglichen Vorderleib und in einen beweglichen Hinterleib gegliedert. Beides ist von einem starken, am Hinterleib segmentierten Carapax, schildartig umschlossen. Wie robust dieser Körperpanzer ist haben wir am eigenen Leib erfahren, als er sogar Pistolenkugeln standhielt. Das Tier verfügt über keine Scheren. Vielmehr sind die vorderen Beinpaare extrem verstärkt und laufen in verhärtete Spitzen aus. Das diese zur Verteidigung bzw. zum Erlegen von Beute dienen scheint offensichtlich, griff uns der Meeresbewohner doch mit diesen Waffen ebenso an, wie mit seinen Zähnen. Das hier Zähne zu finden sind kann wohl auf das Fehlen von Zangen zurückgeführt werden. Da Beute nicht durch die gezahnten Kanten von Scheren zerkleinert werden können, muss diese Arbeit von den Zähnen übernommen werden. Tatsächlich musste unsere Untersuchung des Mundraumes mit äußerster Bedachtheit vorgenommen werden, da die Zähne die Schärfe von Rasiermessern aufwiesen und wir uns noch immer schlimm hätten verletzen können. Bei der Begrifflichkeit sei hier erwähnt, dass die Zähne nicht mit denen von Fischen oder Säugetieren verglichen werden können. Vielmehr handelt es sich um Auswüchse des Carapax, welch starr dem Schild entsprießen und nicht separat im Kiefer verankert sind. Unterstützt wird dies durch zwei kleine Mundwerkzeuge, welche eine Beute festhalten können und das Zerkleinern so erleichtern. Die Augen sind interessanterweise voll entwickelt, verhältnismäßig klein und von runder Form. Da das Geschöpf wohl an der Peripherie zur Tiefsee beheimatetet sein dürfte, kommt den Augen dennoch eher keine allzu wichtige Funktion bei der Jagd zu. Dies obliegt eher den Antennen. Von diesen gibt es sechs in unterschiedlicher Länge. Es ist nicht ganz ersichtlich, ob das Tier die Antennen aus eigener Kraft bewegen konnte, bzw. wie stark es das konnte. Der Aufbau der Antennen erinnert in erster Linie an Anhängsel, welche durch Strömung in Bewegung versetzt wird. Ob dies der Wahrheit entspricht lässt sich allerdings anhand des toten Tieres nicht mehr feststellen. Ein weiterer und offensichtlich festzustellender Faktor ist die starke Biolumineszenz. Ich meine mich zu entsinnen, dass schon während unserer unheimlichen Kampfes mit der lebendigen Kreatur ein Leuchten festzustellen war. Inzwischen ist dieser Effekt nur noch schwach wahrnehmbar. Hier haben wir es wohl mit symbiotischen Leuchtbakterien zu tun, die in großflächigen Membranen am Unterbauch konzentriert sind. Die Funktion scheint klar. Das Anlocken von Beutetieren zu einer Stelle nah der Beine und des Mauls.
Im Folgenden öffnete ich mit Hilfe Dr. Smolleds den Kadaver an der Unterseite. Trotz der Weichheit der Unterseite benötigten wir brachiales Werkzeug um den Körper zu öffnen. Die Entnahme der Organe und ihre detaillierte Beschreibung spare ich für den Bericht des Artikels aus und verweise auf spätere, wissenschaftliche Publikationen und möchte an dieser Stelle lieber einige Überlegungen anstellen, welche sich auf die pure Existenz dieses Wesens beziehen.
In der Geschichte der koronischen Seefahrt lassen sich immer wieder Legenden und vermeintliche Augenzeugenberichte von gigantischen Meereskreaturen finden. Allzu oft werden diese Erzählungen von der Wissenschaft als Fantasie oder Seemanssgarn abgetan. Dem gegenüber steht die Tatsache, dass die Erforschung des Planeten und gerade die der Ozeane lückenhaft genannt werden kann. Bedenkt man die schiere Größe des Wesens und spinnt diesen Faden weiter, dann muss man davon ausgehen, dass das Tier nicht an der Spitze der Nahrungskette stehen muss. Die Fressfeinde unseres Gastes aus der Tiefe müssen wahrhaft fantastische Ausmaße aufweisen. Lässt man den Gedanken in diese Richtung freien Lauf, so wird man unweigerlich bei den horniger Schöpfungsmythen landen, welche immerhin ein titanisches Seeungeheuer zum Inhalt haben. Auch die Berichte von Anomalocaris, groß genug um ganze Schiffe in ihr nasses Verderben zu ziehen, werden zwar von Wissenschaftlern belächelt, unter Seeleuten aber nicht einmal in Frage gestellt. Die akademische Elite Korons muss sich leider in der Mehrzahl den Vorwurf gefallen lassen, es sich im Elfenbeinturm sehr bequem gemacht zu haben und die Feldforschung zusehends zu scheuen. Gewiss, die Erkenntnisse sind hier in der Lage einem die Finger von der neugierig ausgestreckten Hand abzubeißen. Doch der Erkenntnisdrang darf sich von solchen Risiken niemals bremsten lassen. Ich jedenfalls bin auf die Dinge gespannt, welche des Aufspürens noch harren.
Bis dahin verbleibe ich Ihr ergebener,
Ignatz Schnabelmayer
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Konkrete Pläne zur Erweiterung der Rechte für Mutanten
Wie das Kabinett für die Belange von Mutantenfragen heute verlautbaren ließ, liegt einen fertigen Gesetzesentwürfe, welcher nur noch eine Ratifizierung durch den Gouverneur warten, bereits vor. Diese Pläne sehen eine Lockerung der Reisebeschränkungen für Abhumane vor. Gegenwärtig ist es Mutanten nicht gestattet eine einmal zugewiesene Ebenen den Makropole zu verlassen. Ausnahmen bedürfen einer Sondergenehmigung des jeweils zuständigen KBMs und werden nur in seltensten Fällen ausgestellt. Nach dem neuen Konzept haben registrierte Mutanten die Möglichkeit, die Ebenen legal zu besuchen. Gestattet soll ihnen diese Reisefreiheit bis zur Mittleren Ebene werden. Umzüge bedürfen jedoch weiterhin einer separaten Genehmigung. Hintergrund der Gesetzesänderung sind zum einen eine generelle, liberale Mutantenpolitik des Gouverneurs, wie auch Bitten aus der Wirtschaft. Vermehrt hatten sich Industrielle darüber beklagt, dass ihre Arbeiterschaft, welche gerade in Sparten der Schwerindustrie zum Großteil aus Mutanten besteht, oftmals unangemessen weite Wege zurücklegen muss, und Expansionen von Wachstumsmärkten durch die Beschränkung des Wohnortes ausgebremst werden.
Dem gegenüber stehen Kritiker an der Nachsichtigkeit im Umgang mit Mutanten. Gerade Kreisen, welche der Ekklesiarchie betrachten die Vergünstigungen für Abhumane mit Argwohn. Oft wird debei auf die Gesetzgebungen anderer Planeten verwiesen, die teilweise sehr viel rigoroser gegen jenen Bevölkerungsteil vorgehen, der von spontaner Veränderung des Erbgutes betroffen ist. Diese Formationen und Einzelpersonen führen in der schwelenden Diskussion über den Kurs des Gouverneurs, auch die Ereignisse in Horning an. In den dortigen Kampfhandlungen werden neuerdings Kompanien aus Mutanten im regulären Gefecht eingeführt. Die Angst, Abhumane an Waffen zu gewöhnen und in ihnen den Funken der Rebellion zu schüren, teilen dabei auch weitaus weniger radikale Fraktionen.
Der finale Beschluss des Reisegesetztes ist für das sechste Segment dieses Jahres angedacht.
Space Marines auf Koron?
Bei Wartungsarbeiten an einem der unzähligen Stützpfeiler der Makropole, haben Bautrupps einen beachtlichen Fund gemacht. "Es ist nicht unüblich, dass wir Massengräber und Schlachtfelder aus dem Krieg der Häuser freilegen." Berichtet Servitoraufseher Manfred Borscherd. "Wir sehen die Funde dann nach interessanten Artefakten durch, wie etwa Aufzeichnungen und so etwas. Manchmal ist da noch was zu entziffern. Die Knochen verpacken wir und schaffen sie in Gedenkbeinhäuser, wie den Heldensaal oder das Gewölbe der Gefallenen. Das ganze andere Zeug, verrottete Uniformen, zerfallene Waffen und sowas, das stampfen wir mit ins Fundament ein und fertig. Archäologen benachrichtigen wir deswegen nicht extra." Doch dieses mal war etwas anders. In dem Schutt und Geröll fanden sich zwischen den üblichen Stücken vermehrt Hülsen von Boltern. Neben der unüblich hohen Anzahl dieser Geschosshülsen war es die Größe, die Borscherd veranlasste einen Experten hinzuziehen. Dieser Experte war Prof. Dr. Patzelt, von der Akademie der Historie. Der Fachmann für die Rekonstruktion des Kriegs der Häuser bestätigte uns den Fund. "In der Tat handelt es sich um Munition, wie sie vom Bolter des Godwyn-Schema verschossen wird. Eine Art dieser Waffe, welche vorwiegend von den Kriegern des Adeptus Astartes verwendet wird." Doch der Professor verwahrt sich dagegen, darin einen Beleg für die Anwesenheit eines Space Marine Ordens zu sehen. "Die Vermutung liegt natürlich nahe und gerade aus der ersten Phase des Krieges gibt es die wenigstens, konkreten Überlieferungen. Ein Eingreifen durch die Space Marines kann also keineswegs ausgeschlossen werden. Dennoch ist es zu früh um dies als faktisch zu bezeichnen. Gründliche Ausgrabungen und etwaige, konkretere Beweise könnten Aufschluss geben und wir sind im Augenblick dabei die Fundstelle zu sichten."
Während des Kriegs der Häuser waren auch die Bereiche unter der Stadt erbitterte Schlachtfelder und Kämpfer aller Fraktionen lieferten sich im Dunkel der Nullebenenwartungshallen brutale Gefechte. Gut möglich, dass auch die Engel des Todes dort fochten.
Wo genau sich die der besagte Fundort befindet, kann derweil noch nicht veröffentlicht werden. Wissenschaftler und Sicherheitsbehörden befürchten einen Andrang durch Reliquiengläubige, die durch ihren Eifer die Ausgrabungen stören würden.
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Die Angst vor dem Mutanten.
Das Mutanten, oder Abhumane wie sie in der Welt der Wissenschaft heißen, zum Schaden des Menschen und der zivilisierten Gemeinschaft sind, das weiß jedes Scholakind. Es wird im vom Lehrbuch ebenso eingepaukt, wie vom Klassenordinarius.
Sollte dies allein nicht ausreichen, dann ist das Wort von der Kanzel ein weiteres, probates Mittel das Misstrauen gegen den Veränderten zu schüren.
Der Autor dieser Zeilen mag dabei nicht missverstanden werden, denn natürlich sind diese Skepsis, ja die natürliche Abscheu vor dem Mutanten, berechtigt. Die körperliche Veränderung eines Menschen, sei sie spontan oder in Folge eine Generationen übergreifenden Erbsünde ist ein untrügliches Zeichen für Schlechtigkeit und moralische Niedertracht, welche durch den Gottkaiser höchst selbst bloßgelegt wird. Das Mutanten immer wieder für Gräueltaten verantwortlich sind oder sich gar den Feinden der Menschheit verkaufen, sind wohl die eindeutigsten Belege dafür. Dennoch werden diese Individuen nicht etwa rigoros bekämpft und ausgelöscht, wie es jeder gute, imperiale Soldat mit dem Alien tun würde. Vielmehr sind sie ein Wirtschaftsfaktor, der von großen Industriezweigen ganz klar mitkalkuliert wird und als solcher gar nicht entbehrlich ist. Es mag an dem Nucleus Menschsein liegen, denn wir noch immer in diesen verdrehten Wesen sehen, welcher uns davon abhält sie gänzlich aus der zivilisierten Gesellschaft zu verstoßen. Das sie ein Heer billiger Arbeitskräfte darstellen ist den Fabrikanten darüberhinaus nur recht und vor allem billig. Somit lebt neben uns eine Schattengesellschaft, deren Präsenz wir zu verdrängen gelernt haben, deren Existenz jedoch hintergründig und nagend in unseren Köpfen bewusst ist und uns mit einer diffusen Angst erfüllt. Die psychologischen Wurzeln dieser Angst fußen dabei auf dem dumpfen Wissen, dass da unten, dort in den Nullebenen, ein Millionenheer aus Ausgebeuteten existiert. Sklaven!
Auch wenn man sie im Fachterminus der Produktion als „Massenarbeiterschaft“ oder „Schadhafte Humanressource“ bezeichnen mag. Letztlich sind sie Sklaven und deine Sklaven musst du fürchten. Denn du kannst nie wissen, wann sie sich gegen dich wenden und versuchen dich im Schlaf zu ermorden.
Um das zu ändern gibt es nur zwei Wege, welche beide jedoch keineswegs Einfach zu beschreiten sind.
Der erste wäre der umfassende Genozid an allen Menschen, die unter die Einordnung der Abhumanität fallen. Solche Vorhaben hat es durchaus auf imperialen Welten gegeben und aus diesem Grund weiß man, was damit einhergeht. Nicht jeder Mutant ist eine entstellte Monstrosität und die durchführenden Organe sahen sich allzu oft mit ihrem Gewissen und (ironischer Weise) der eigenen Menschlichkeit konfrontiert. Wenn es galt die Waffe gegen Frauen und Kinder zu erheben, denen man eine Veränderung nur schwerlich ansah und deren Schuld in den Köpfen der Vollstrecker nur ein sehr abstrakter Begriff war, dann zögerten nicht Wenige verständlicherweise. Das heraufbeschworene Bild von der tobenden, gehörnten Bestie griff hier nicht. Darüber hinaus dachten die riesigen Gemeinden aus Mutanten allzu oft gar nicht daran sich während solcher Pogrome einfach abschlachten zu lassen und griffen ihrerseits zu den Waffen. Aufstände waren in fast allen Fällen zu verbuchen und auf manchen Welten entwickelten sich daraus regelrechte Kriege. Hinzu kommt der Umstand, dass die Ekklesiarchie zwar ganz klar benennt, dass Mutanten Sünder sind. Auf der anderen Seite verkündet die Kirche jedoch auch, dass ein Mutant, der in Demut lebt und sich der lebenslangen Bitte um Vergebung hingibt, am Tag seiner Abberufung vor den Richterstuhl des Allerhöchsten, Gnade und Erlösung finden kann. So ist es durchaus keine Seltenheit, dass Gemeinden aus Mutanten, trotz ihres Status als Verstoßene, zu den wahrhaft Frommen zählen. Es fällt schwer solch tief gläubige Individuen im Namen des allgerechten Gottimperators hinzuschlachten.
Noch einmal sei an dieser Stelle betont, dass ausschließlich von jenen Mutanten die Rede ist die sich trotz ihres Falls nicht vom Lichte Terras abwenden und ihr Heil in der Verehrung der Finsternis zu finden hoffen.
Der zweite Weg, mit den Abhumanen umzugehen ist der der partiellen Normalisierung. Dabei wird versucht, dieser sozialen Gruppe einen gewissen Grad an Freiraum einzugehen, um so den Druck aus dem Dampfkessel der potenziellen Revolte zu nehmen. Die Gefahr besteht dabei darin, die Abgefallenen mit Menschen ohne derartigen Makel gemein zu machen. Auch darf nicht vergessen werden, dass der Mutant von seiner abnormalen Natur her zum Undank neigt. Allzu oft wird die Milde des Reinen im Übermaß beansprucht.
Gohmor, wo die größte Zusammenballung von Mutanten auf Koron III zu verzeichnen ist, strebt dieser Tage eine Politik des Mittelmaßes an. Verbrechen von Mutanten wurden bis dato mit einer absoluten Null- Toleranz geahndet und bei Aufständen löschte man Grundsätzlich ganze Viertel aus. Das führte regelmäßig zu Unruhen, bei denen sich ganze Viertelbevölkerungen beteiligten. Nicht etwa weil sie mit den Aufständischen sympathisierten, sondern weil ihnen ohnehin die vollkommene Vernichtung drohte und somit der aussichtslose Kampf besser erschien als das kleinlaute Sterben. Die Verluste an Arbeitskräften und Sachgütern waren ebenso Ursache für ein Umdenken, wie das Intervenieren und die steten Appelle von karitativen Organisationen. Erste Gesetzesentwürfe entstanden bereits während der Gouverneursdekade von Cashies von Larzes. Als der Gouverneur jedoch zusehends andere Interessen zu verfolgen begann, gerieten die Vorschläge und Konzepte in Vergessenheit.
Erst mit der Ernennung Frederico de Wajaris kam wieder Bewegung in das Vorhaben. Und de Wajari hat nicht viel Zeit verloren. Seit seiner Ernennung hat er es zur Chefsache erklärt, die Rechte der Mutanten zu stärken. Gleich das erste ratifizierte Gesetz hatte es dabei in sich. Das „strafrechtlich- gleichgestellte- Vollstreckungsgesetzt“ kurz „SGV“ gesteht Mutanten das Recht zu, für Verbrechen gegen planetares Recht im gleichen Angemessenheitsrahmen abgeurteilt zu werden wie alle anderen Bürger. Auch wenn es noch immer einige Einschränkungen gibt (kein Anspruch auf eine rechtliche Vertretung etwa) war dieser Schritt doch ein Konventionsbruch, der bei vielen Unmut hervorrief. So griff etwa Kardinal Septim das Gesetz Anfang des Jahres scharf an (der Guardian berichtete). Dennoch änderte der Gouverneur weder etwas am SGV, noch ließ er sich in weiteren Zugeständnissen, wie etwa der Erleichterung der Reisefreiheit, beirren. Die Ergebnisse in Gohmor sprechen für dieses Vorgehen. So sind seit Inkrafttreten der Vergünstigungen, die Streiks und gewaltsamen Aufstände um fünfzehn Prozent zurückgegangen. Dem gegenüber steht die Tatsache, dass Truzt Mutanten als reguläre Soldaten gegen Männer und Frauen der PVS einsetzt. Eine Strategie, für welche Gouverneur de Wajaris auf den ersten Blick kaum verantwortlich gemacht werden kann. Doch Kritiker merken an, dass die lasche Politik gegen die Abhumanen die Hemmschwelle in Truzt möglicherweise soweit herabgesenkt haben könnte, dass das Überschreiten dieser Grenze in Truzt um einiges leichter fiel, als es noch vor einigen Jahren der Fall gewesen wäre.
Derweil befürchten Sicherheitsbehörden in Gohmor Übergriffe von normalen Menschen auf Mutanten, wenn Truzt mit seinen Horden aus Abhumanen größere Erfolge feiern würde.
Und auch die Angst wächst erneut. Die Angst etwa davor, dass die Mutanten Gohmors sich mit dem Feind fraternisieren könnten. Dann hätte Truzt von heute auf morgen ein Millionenheer im Herzen seines Widersachers zu stehen.
Eine Vorstellung, welche die steigende Verunsicherung in der Bürgerschaft nachvollziehbar erscheinen lässt.
von Bodo Barloo
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Verkehrsgesellschaften planen spezielle Personenwagen für Mutanten
Als Folge der erweiterten Gesetze für die Reisefreiheit von Abhumanen, planen mehre Gesellschaften die Einrichtung eigener Personenwagen, speziell für Mutanten. Betroffen sind davon vorerst lediglich die Dampfzuglinien der unteren- und sub- mittleren Ebenen, welche in Zukunft auch von Mutanten bereist werden können. Nach einer gemeinsamen Verlautbarung ist man bestrebt dem der neuen Gesetzeslage zu folgen und gleichzeitig die Bedürfnisse anderer Reisender zur berücksichtigen. „Man kann es den Passagieren nicht zumuten“, so ein Sprecher der Gesellschaft Gleisverkehr Boderin & Mai, „gemeinsam mit Mutanten in den Personenwagen zu fahren.“ Man sei jedoch bemüht den gesetzlichen Auflagen nachzukommen und werde den Zügen daher jeweils einen zusätzlichen Wagen anhängen, welcher für die Benutzung durch Mutanten vorgesehen ist. So wolle man unschöne Szenen in den Zügen vermeiden, da man nicht mit der Akzeptanz aller Fahrgäste rechnen könne. Ein anderer, anfänglich diskutierter Ansatz, welcher den Einsatz von Sicherheitspersonal in gemischten Zügen vorsah, wurde aus Kostengründen verworfen.
Gouverneursgattin besucht Verwundete und Veteranen des Horningkrieges
Einmal mehr wird Elisabeth Emilia de Wajari ihrem Ruf als guter Engel von Gohmor gerecht.
Einmal mehr ist sie spontan und treibt ihre persönlichen Leibwachen damit zur Verzweiflung. Eine Gala zu Ehren des Botschafter von Brunsberg, Freigraf Wallen von Hohensitz- Meiling sagte Elisabeth gestern Abend kurzfristig ab, um das PVS- Lazarett auf Ebene M15 / 04 zu besuchen, welches allein der Genesung von Verwundeten aus dem Horningkonflikt vorbehalten ist. vier Stunden blieb sie bei Schwerverletzten und leichter verwundeten Soldaten unserer tapferen Truppe. Sie sprach den Männern und Frauen ebenso Mut zu, wie sie ihren Geschichten lauschte.
Nach einer gemeinsamen Andacht, zum Gedenken an gefallene Kameraden, gab es eine Speisung. Die Gouverneursgattin war sich dabei weder zu fein selbst die Abendsuppe auszuschenken, noch ihren eigenen Hunger, im Kreise der Soldaten auf diese Art zu stillen.
Zu Tränen gerührt trat sie anschließend vor die Tore des Krankenhauses, wo die Opritschniki ihrer Leibwache alle Mühe damit hatten die Menschenmenge zurückzuhalten, welche herbeigeströmt war, nachdem sich die Kunde vom Besuch der Gouverneursgattin verbreitet hatte. Elisabeth de Wajari trat nah an die Sicherheitsposten heran, drückte Hände und wechselte kurze, aber herzliche Worte mit den Passanten. Der Schar der Reporter sagte sie: „So sehr sich hinter jeder Entscheidung meines Mannes stehe, der in diesen unsäglichen Krieg gegen jene gezwungen wurde, die genauso Kinder Korons und des Imperators sind wie wir, umso mehr bin ich doch von Trauer erfüllt. Ich trauere um die Gefallenen und Verwundeten beider Seiten und bete jeden Tag für ein baldiges Ende des Krieges. Wenn die Waffen endlich schweigen, werde ich hoffentlich auch die Opfer in Horning besuchen können und ihnen den wenigen Trost spenden, den zu geben ich fähig bin.“
Nicht erst seit Beginn des Krieges gilt Elisabeth als die gute Seele der Regierung Frederico de Wajaris. Schon vorher setzte sie sich aktiv für karitative Veranstaltungen und die ärmsten der Armen ein.
Nicht immer bringt ihr dies jedoch soviel hingebungsvolle Zuneigung wie vor den Toren des Krankenhauses ein. Kritiker bemängeln, dass die Gouverneursgattin zwar den großen Auftritt nicht scheut, sich jedoch zurück hält, wenn es um den Einsatz hinter den Kulissen geht, oder gar um die Finanzierung konkreter Projekte.
Dem gegenüber stehen skeptische Stimmen, vor allem aus den Reihen des Adelsrats, welche es für unschicklich und weder würdig, noch der Unparteilichkeit des Gouverneursamtes zuträglich erachten, wenn Frau de Wajari sich zu sehr mit der Sache der plebejischen Masse gemein macht. Elisabeth zeigt sich derweil von beiden Kritikerlagern unbeeindruckt und man darf sicher sein, dass diese Aktion nicht die letzte gewesen sein wird.
Die Herzen jener, denen sie mit ihrer Anwesenheit Aufmerksamkeit schenkt, sind ihr jedenfalls gewiss.
Die Mär von Rasankur
Wo es an Bildung mangelt, da sprießt der Glaube an Verschwörung und geheime Machenschaften im Schatten, welchen die Riesen der führenden Schicht werfen.
So war es und so wird es wohl auch immer bleiben. Unsere Zeit ist dabei leider keine Ausnahme und die verrücktesten Theorien über die unwahrscheinlichsten Themen begegnen gerade den Reportern der Redaktion des Guardian, fast tagtäglich. Dieser Tage sind besonders vermeintliche Wahrheiten über den wirklichen Grund des Horningkrieges, bei überzeugten Irrgläubigen beliebt. Aber auch die untriebiegen Welteroberungspläne diverser Okkultisten, Götzenabeter und Aliens in Menschengestalt sind vertretene Dauerbrenner. Als Redakteur und Reporter lernd man frühzeitig mit diesem Phänomen umzugehen und den Grillen gewisser Personen mit wohlwollender Ignoranz zu begegnen. Von Zeit zu Zeit treten jedoch Fälle von abstrusen Theorien auf, welche sich nicht nur hartnäckig halten, sondern auch einen ungewöhnlich großen Anteil von Personen verwirren. Eines dieser modernen Märchen ist die Legende von Rasankur. Bemerkenswert ist dabei besonders, dass der Verschwörungstheretiker, der etwas auf sich hält, ausgefallenere Varianten bevorzugt und die leicht zugängliche Geschichte der verfluchten Stadt etwas ist was man gewöhnlich in die Ecke einer zu einfachen und damit wenig attraktiven Erklärung für Eingeweihte stellt.
Jedes Scholakind kennt die Geschichte des Stadt-Staates Rasankur, der den halben Planeten unterjochte und letztlich für immer vom Angesicht Korons getilgt wurde. Irgendwo in den tiefen der Wüste bröckeln die Ruinen der ausgebrannten Stadt. Durch die Waffen, welche gegen diesen vergangenen Feind eingesetzt wurden ist nicht nur ein Großteil der Wüste erst entstanden, sondern auch das umliegende Gebiet für Jahrtausende unbewohnbar, ja für jede Art des Lebens unbegehbar geworden.
Nichtsdestotrotz hat sich seit knapp zwei Jahren eine sonderbare Bewegung unter den Mutanten und anderen Leichtgläubigen verbreitet.
Eine Art Massenhysterie, welchen jene, die sich darauf einlassen suggeriert, die Stadt rufe sie in ihren Träumen. Eine epidemisch um sich greifende Erscheinung, besonders unter jenen Mutierten, die derart schrecklich entstellt sind, dass für sie eine Anstellung, selbst für die niedersten Arbeiten, unmöglich erscheint.
Nun könnte man diese Bewegung als bedrohlich erachten, wenn sie denn irgendwelche Zusammenrottungen oder aggressiven Tendenzen zur Folge hätte. Doch so ist es nicht. Viel mehr mündet sie in einem Gruppensuizid von bizarren Ausmaßen. Einzelpersonen, Familien und Verbände von bis zu hundert Mutanten, begeben sich in das Ödland, wohl in der Absicht dem eingebildeten Ruf Rasankurs zu folgen.
Nun weiß jeder Narr was es bedeutet, sich den Schrecknissen der Wüste auszusetzen.
Nicht weniger als den sicheren Tod.
Tatsächlich überstehen viele dieser absurden Pilger nicht einmal die Reise durch die Vorwüste, in welcher Sandstürme und Banditenheere die größte Gefahr darstellen. Jene die diese Prüfung überstehen sehen sich mit dem Kernland der Wüste konfrontiert. Tausende und abertausende von Quadratkilometern geschundenen Landes, voll unerklärlicher Wetterphänomene, wie Magnet- und Fangstürme, Säureregen und giftigen Nebel. Ganz zu schweigen von brennender Hitze bei Tag und unmenschlicher Kälte in der Nacht. Selbst das Überfliegen dieses wahnsinnigen Landes birgt Gefahren und wird von Piloten vermieden. Die Aussicht es zu Fuß zu schaffen ist so gut wie Null.
Nimmt man einmal an irgendjemand würde es dennoch schaffen, so stünde er im Zentrum dieses Niemandslandes vor den Mauerresten eines verdammten und geschliffenen Ortes. Trotz dieser allgemein bekannten Fakten begeben sich, nach offiziellen Angaben, etwa tausend Mutanten pro Woche auf den Weg in die Wüste.
Abzuhalten sind sie davon nicht und um der Wahrheit Genüge zu tun, versuchen es auch nicht viele. Zyniker begrüßen diesen Wahn sogar und spötteln, dass die Mutanten sich auf diese Weise selbst um das lästige Problem ihrer Existenz kümmern. Unterstützer der Abhumanen hoffen, dass die gelockerten Gesetze der Regierung die Selbstmordbewegung abmildern und letztlich ganz zum Erliegen bringen werden. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es dafür jedoch noch kein Anzeichen.
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[CENTER]Ein Mahner und Streiter wurde von seinem Posten abberufen
Kardinal Titus Gottfried Septin stirbt im Alter von 63 Jahren. [/CENTER]
Das Oberhaupt der Ekklesiarchie auf Koron 3 und der Beichtvater des Gouverneurs und seiner Gattin, war kein Mann der um Freunde bemüht war. Niemand der sich bei allen beliebt zu machen versuchte und doch ein Mensch, der selbst seinen erbittertesten Widersachern Respekt abzunötigen wusste. Stets verstand er zu polarisieren, ob es nun die Mutantenproblematike betraf, Arbeiteraufstände oder der Kreuzzug gegen Horning. Immer vertrat er dabei die Interessen des Imperialen Kults und nur diese. Nie ließ er sich von seinem Streben abbringen. Nicht durch Drohungen, Protest oder das Zureden der Mächtigen. Das Volk der Gläubigen liebte ihn trotz, oder gerade wegen seiner Strenge, die er in allen Glaubensfragen an den Tag legte. Klare Worte waren seit jeher seine Attitüde.
Letzte Nacht ist Kardinal Titus Gottfried Septin im Stift Unser aller Gnaden, im Kreise seiner Brüder und Ärzte entschlafen.
Den Kreuzzug gegen den Kult des Zefarius führte er persönlich nach Horning, wo er dem Heer der Pilger inspirierend voran stand. Die Vision eines Engels hatte ihn selbst vor etwa anderthalb Jahren zum Ausrufen des Kriegszuges bewogen. In Horning war es auch, wo er sich ein schweres Nervenfieber zuzog, welches in nun letztlich in die Knie zwang. Die letzten Worte, so die Beisitzer am Lager des Sterbend, seien „Ich gehe unbefangen!“ gewesen. In der letzten Stunde seines diesseitigen Seins blieb Septin in der Frömmigkeit verhaftet, die so sehr bestimmend für jeden Aspekt des Lebens gewesen war. Schon im Alter von 16 Jahren trat der jugendliche Titus Gottfried in das Kloster des Leuchtenden Speers ein, wo er sich bald als Schüler der koronischen und allgemein imperialen Theologie hervortat. Mit nicht einmal zwanzig Jahren wurde ihm das Privileg zuteil, an einer Pilgerreise nach Terra teilzunehmen. Diese spirituelle Erfahrung dauerte nicht nur fünfzehn Jahre, sondern prägte den Heranwachsenden auch maßgeblich. Nach seiner Rückkehr machte Septin Karriere und stieg schnell in den Rängen der gohmorischen Kirchenhierarchie auf. Mit 46 Jahren wählte in das Konzil zum Nachfolger des verstorbenen Kardinals Rüdiger Ullberd.
Bei diesem Konzil liegt nun einmal mehr die traurige Pflicht einen neuen Kardinal zu benennen. Das Zusammentreffen der Kirchenoberen wird jedoch nicht vor Beendigung der offiziellen Staatstrauer anberaumt, welche ein sichtlich bewegter Gouverneur Frederico de Wajaris heute persönlich verkündete. „Ein Mahner und Streiter wurde von seinem Posten abberufen.“ So der Gouverneur. „Für mich war er darüber hinaus jedoch mehr als das. Mehr als ein großer Mann des Glaubens. Ebenso ein Vertrauter und strenger Beurteiler meines moralischen Handelns. Ganz dem liebevoll zürnenden Vater verwandt.“ Wo der Gouverneur den Schmerz über den Verlust hinter blasser Miene und Wahrung jeglicher Etikette zu verschleiern wusste, war seine Frau weitaus weniger bemüht den Schein zu wahren. Den hunderten Reportern, welche zu der anberaumten Stellungnahme des Gouverneurs und seiner Gattin erschienen waren, entging die einzelne Träne nicht, welche Elisabeth Emilia de Wajari für den Verblichenen vergoss. Ein Seufzer der Rührung ging durch die Reihen der sonst so abgebrühten Vertreter der Presse. Das gläubige Volk auf den Straßen kann diese Trauer nur zu gut nachvollziehen. Wehklagende Ströme von Werkstätigen verließen die Arbeitsstätten um die Messen in den Kirchen zu hören und Abbitte für den Toten zu leisten. Bereits wenige Stunden nach Bekanntwerden der erschütternden Kunde waren wächserne Totenmasken des Kardinals im Umlauf. Vertreter der hohen Adelshäuser Korons sprachen ihr Beileid aus, ließen Totenmessen in den hauseigenen Kapellen abhalten und kündigten ihr unbedingtes Kommen für die Beisetzung an.
Wie sich das Dahinscheiden Titus Gottfried Septins auf den Kreuzzug in Horning auswirkt wagt zur Stunde noch niemand zu fragen. Die Verarbeitung des Verlustes steht in diesen Tagen für jeden im Vordergrund.
Doch früher oder später wird diese Frage, so wenig der Anstand das Stellen im Moment verbietet, beantwortet werden müssen.
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Beisetzungsfeierlichkeiten für Kardinal Septin
Es schien, als sei die ganze Stadt auf den Beinen, um dem verstorbenen Kardinal Titus Septin das letzte Geleit zu geben. Tausende und abertausende säumten die Straßen um einen kurzen Blick auf den Trauerzug zu erhaschen. Seit der Amtseinführung des Gouverneurs hat Gohmor kein solches Aufgebot an Menschenmassen mehr erlebt. Ein unmissverständliches Zeichen für den Respekt und die Ehrerbietung, welche dem Kardinal vom einfachen Mann, bis zum hochgestellten Adligen entgegengebracht wurde. Am frühen Nachmittag nahm der Marsch seinen Anfang.
Den Beginn machen mehrere hundert Servitoren, welche nicht nur die Luft der Ebene mit Weihrauch würzten, sondern auch mehre Tonnen durchsichtige, Obsidian- Nelken ausstreuten, auf das der letzte Gang des Kardinals nicht über schnöden Asphalt geschehen musste.
Drei Kompanien der PVS gingen dem Sarg, welcher auf ein Carnakgespann drapiert wurden war, voran. Der Wagen selbst wurde von den Garderreitern des vierten Kavalleriedivision flankiert. In den nachfolgenden Wagen folgten die Oberhäupter der hohen Häuser und Vertreter der Nationen. Lediglich Abgesandte Hornings und Truzt blieben der Ehrenbekundung erwartungsgemäß fern. Flankiert wurde dieser etwa vier Kilometer lange Zug von Vertretern der Kirche, die Lobpreisungen auf das Leben und Wirken Sepins sangen, wie auch die Seele des Verstorben darum baten Führsprache vor dem Thron des Allerhöchstens zu erbitten, wo weniger große Sünder nicht auf Milde hoffen dürfen.
Von der Brücke der Engel, wo die Staturen der geflügelten Streiter mit dunkeln Tüchern verhängt wurden waren, ging der Weg über die Prachtstraße der Ebene 44, um schließlich an der letzten Ruhestätte, in der Kirche zum heiligen Justinus, seinen Abschluss zu finden. Hier wurde der Sarg des Kardinals in die Gruft gebettet und die Edlen der Stadt nahmen an der Totenmesse teil. Für die abertausenden von Gläubigen vor dem Gebäude, hielten Priester und mobile Kapellen Gebete und Andachten ab.
Die Beisetzung und der vorhergehende Zug stellten für die Sicherheitskräfte eine beachtliche Herausforderung dar. Die Führungsspitze der Makropole, wenn nicht gar des ganzen Planeten, waren schließlich versammelt und hätten ein verlockendes Ziel für jeglichen, wie auch immer gearteten, Feind Korons dargestellt. Aus diesem Grund waren nicht nur mehrere Kompanien der PVS- Polizei im Einsatz, sondern auch ein massives Aufgebot des Adeptus Arbites. Diese verhinderten jegliche Demonstration, welche den Augenblick tiefer Trauer entweiht hätte, hielten aber auch Bürger aktiv auf Abstand, wenn diese in ihrem Gram zu überschwänglich versuchten an den Sarg des Verstorbenen heranzudrängen. Bei diesen Maßnahmen handelte es sich jedoch nur um die offensichtliche Abschirmung. Darüber hinaus waren Agenten und Spezialkommandos verschiedenster Ausrichtung in die Absicherung des Zuges involviert. Das der Zug und die Beisetzung ohne größeren Zwischenfall verliefen kündet einmal mehr, von der Kompetenz und der Entschlossenheit unserer Sicherheitsorgane.
Goldfund in Trigara
Utta Willbur ist das, was man eine taffe Frau nennt. Seit vier Jahren arbeitet sie in einer Holzmühle am Ketenge- Fluss. Neben den körperlichen Herausforderungen einer solchen, schweren Arbeit sieht sich Frau Willburs und ihre Kollegen mit den Unwägbarkeiten der Region konfrontiert. Tief im Dschungel dieser unwirtlichen, kaum erschlossenen Region sind Wetter, Flora und Fauna scheinbar allein dazu geschaffen, dem Menschen unmissverständlich zu verdeutlichen, dass seine Anwesenheit nicht gewünscht ist. Als ob das alles noch nicht genug wäre, kommt dazu noch die permanente Bedrohung durch die eingeborenen Stämme, welche kein Gesetzt respektieren und untereinander die gleiche Aggressivität an den Tag legen, wie gegenüber den Männern und Frauen der Holzverarbeitungsindustrie.
Die PVS versucht diese Untriebe der Wilden nach besten Möglichkeiten einzudämmen, stößt in dieser Region aber immer wieder an die Grenzen ihrer materiellen und personellen Möglichkeiten. Es ist also kein einfacher Arbeitsplatz, welchen sich Frau Willbur zum Erwerb ihres Lebensunterhalts gewählt hat. Um so mehr gönnt man ihr den Fund, welchen sie beim Verankern eines neuen Anlegestegs gemacht hat. Aus dem schlammigen Wasser des Ketenge glänzte ihr etwas entgegen und als sie die Hand danach ausstreckte, hielt sie nichts geringeres als einen Hühnerei großen Klumpen Gold in Händen.
"Natürlich habe ich meinen Augen kaum trauen können." Berichtet sie unserem Reporter, nachdem sie zurück in Gohmor ist. "Ich hab mich natürlich irre gefreut, aber wie sich rausstellte war das kein einfacher Glücksfall. Schon drei Meter weiter fand ich den nächsten Nugget und dann noch einen und noch einen. Man brauchte sich echt nur bücken. Wie Kieselsteine lag das Zeug da rum."
Nach Jahren knochenbrecherischer Schwerstarbeit war Utta Willbur mit einem Streich reich. Die Holzschlaggesellschaft hat zwar das Recht dort Waldbestände zu roden, darüber hinaus besitzt sie jedoch keinen Anspruch auf das Land. Die glückliche Finderin und nicht wenige ihrer Kollegen sind also völlig legal zu dem Vermögen gekommen, welches ihnen jetzt ein ruhiges Leben in Gohmor ermöglicht.
Der Guardian gönnt ihr und ihren Mitstreitern diesen Erfolg von ganzem Herzen.
Starspieler der Airwarriors wegen Verdacht auf Mord verhaftet.
Es hätte alles so schön sein können. Die Airwarrios der Ebene 12 waren dabei einen Bilderbuchaufstieg zu liefern, wie er seit den Tagen der Clawfists nicht mehr im Grav- Ball vorgekommen ist. Als Provinzmannschaft einer niederen Ebene waren die Warriors durch Geschick, gute Führung und das richtige Quäntchen Glück nach oben gekommen. Ein Sieg trennt sie noch vor dem Aufstieg in die Makropolliga und der darauf folgenden Aussicht auf die Weltliega. Der Triumph über die Skorpione der Ebene 9 wurde in Wettkreisen bereits als nötiges Proformaspiel gehandelt und die Fans sparten sich schon Geld für die Ticket ab, so sie denn wenigstens ein Spiel ihre Favoriten in höher gelegenen Stadien sehen wollten. Wie hätte auch nur ein Skorpion hoffen können sich gegen Brandon „den Rammbock“ Adams behaupten zu können, der in der Sturmvertikale noch jeden Ball ins Haus gebracht und dabei den ein oder anderen Knochen gebrochen hat.
Doch heute morgen wurde Adams und sein Mannschaftskamerad Todd Langford beim Verlassen eines Nachtclubs von der PVS- Polizei verhaftet. Adams widersetzte sich der Verhaftung und verletze zwei Polizisten, bevor er überwältigt werden konnte. Grund für die Festnahme ist der Leichenfund eines Prostituierten, der in einem Mietzimmer gefunden wurde, welches beide Spieler nach ersten Erkenntnissen vor ihrem Besuch in dem Club für mehrere Stunden gebucht hatten. Langford, so erfuhren unsere Reporter aus gut informierter Quelle, sei jedoch nicht mit auf dem Zimmer gewesen, sondern habe sich in der Lobby aufgehalten und tatsächlich befindet sich der Abwehrspieler mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Das dies bei Adams nicht der Fall ist spricht Bände. Weder die ermittelnden Behörden, noch die Pressestelle der Airwarriors wollten sich zu den Vorfällen äußern. Doch bei dem Spiel heute Abend steht Adams nicht mit auf der Aufstellungsliste.
Was an den Vorwürfen dran ist, werden wohl erst die nächsten Tage zeigen. Doch so oder so, für den kometenhaften Aufstieg der Airwarriors ist der Verlust ihres Starspielers ein herber Dämpfer.
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