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Mich nennen sie den Drachen, aber der Drachen des Hauses bist ganz zweifellos du. Seit langer Zeit dröhnte sein Lachen wieder aus voller Kehle. Wie bitter ernst dir immer alles ist. Immer ein Grund, immer der unterschwellige Wunsch und das Bedürfnis des Unbewussten. Dein Geunke passt zur alten Sybille, über dem brodelnden Topf mit Lurchaugen gebeugt und gemurmelte Verwünschungen ausstoßend. Vielleicht sollte ich dir ein schwarzes Kätzchen fangen und auf den Rücken setzen. Es würde helfen das Bild abzurunden. Seine Stimme ließ Belustigung heraushören, während er noch immer so weit vor ihr stand, das sie den Blick heben musste um ihm in die Augen zu schauen.
Schon möglich das irgendwelche ungekannten Komplexe mich dazu treiben, was soll's? Mir reicht es zu wissen das es Spaß macht. Spaß! Du weißt schon, das ist jene Sache die sich dir nur eröffnet wenn du mich in irgendeiner Art und Weise beleidigen oder demütigen kannst. Ich bin nur froh nie meine Schwiegermutter kennenlernen zu müssen. Gewiss könnte sie einem Blutdämonen das Fürchten lehren, schließt man von der Tochter auf die Mutter. Diese Vorstellung schien ihn sehr zu amüsieren. Tja, aber wer weiß? Vielleicht sind es ja deine Unzulänglichkeiten, welche mit dem Fingerzeig auf die meinen übertüncht werden müssen.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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Zitat:Abschlussbericht Untersuchungskommission: 775 A zur Aufklärung der bei Plangitter 775 Quer 54 Lang festgestellten Rückstandswolke.
Leitender Untersuchungsoffizier Franziska de Vastesi.
Hochverehrte Damen und Herren,
nach Abschluss der von ihnen am 234 T 211 n.kdH. angeordneten Untersuchungen kann ich hiermit bestätigen das es sich bei Wolke um die Überreste eines nicht identifizierten, warpfähigen Raumschiffes handelt. (Sämtliche Messergebnisse und beglaubigte Aussagen, so wie der Bericht des anwesenden Techpriesters Nodomos Alut liegen als Anlage bei.)
Nachdem das Patrouillenschiff „Schneller Stoß“ die Ortung einer nicht verifizierten Metallsignatur meldete, welche auf Grund von Störungen im Überwachungsnetz bis zu ihrem Eintritt in die Atmosphäre unbemerkt blieb, verfolgten wir die Signatur bis zu ihrem Ursprung zurück. Die Zusammensetzung der dort entdeckten Wolke bestätigte den Verdacht das es sich um ein explodiertes Raumschiff handelt. Die Nähe zu einem Piratensprungpunk (siehe Markierung 13 auf Raumkarte SK-L 87426) lässt mich vermuten das es sich um einen Schmuggler, Schwarzfrachter, Sklavenhändler oder Piraten handelte. Der Grund für die Vernichtung des Schiffes bleibt aus diesbezüglichem Datenmangel spekulativ.
Der Theorie von Techpriesters Alut, es könne sich bei dem, die Untersuchung auslösendem Objekt um eine Rettungskapsel handeln schließe ich mich nicht an. Da es in diesem Fall wohl ein Notsignal und sehr wahrscheinlich weitere Kapseln gegeben hätte erscheint es mir plausibler bei dem Objekt von einem größeren Trümmerstück auszugehen. Von einer Untersuchung der Einschlagstelle, so vorausgesetzt wird das Objekt sei nicht beim Eintritt in die Atmosphäre verglüht, rate ich hiermit ab. Den Kurvenberechnungen (siehe Anhang) nach befindet sich die Absturzstelle über einer Zone der nördlichen Hemisphäre die als -teiltoxisch- und für den Flugverkehr bedrohlich eingestuft ist. Für den unwahrscheinlichen Fall das es sich um Überlebende gehandelt haben sollte, ist davon auszugehen das selbige in dieser Region, in Anbetracht der verstrichenen Zeit, nicht überlebt haben können. Das Risiko für den Einsatz einer Rettungsmannschaft erachte ich für zu hoch.
Hochachtungsvoll Major im Raumdienst Franziska de Vastesi.
Status der Akte: Gesichtet und unterzeichnet / Geschlossen / Abgelegt unter Archivzeichen: 00034502358
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Eintritt und Aufprall der Rettungskapsel waren mörderisch. Ebenso wie das Schiff entsprachen auch die Lebensrettungsstandards kaum das was man als ausreichend hätte beschreiben können. Nachdem die blecherne Nussschale die Luftschicht Korons durchstoßen hatte und einen Höllenritt auf ihrem Weg abwärts vollführte lösten endlich die Bremsfallschirme aus. Über einen Luxus wie Bremsdüsen oder gar Dämpferfelder verfügte das Gefährt nicht und auch die Wirkung der Schirme war erschreckend minimal. Mit der Kraft einer Titanenfaust wurde die Metallkugel auf den Boden geschmettert, nur um abzuprallen und wieder in die Höhe zu springen. Teile der Schirmbehälter flogen in einem Regen aus Einzelteilen davon, einer der Schirme riss ab, ein anderer wickelte sich um die inzwischen stark verbeulte Kugel. Noch zwei mal sprang die Kapsel auf und zog schließlich eine tiefe Furche in den Boden.
Dort endlich kam sie zur Ruhe!
Immerhin die Sprengautomatik funktionierte noch und in Verbindung mit dem Glück das die Kapsel nicht mit der Öffnung nach unten lag, flog die Ausstiegsluke davon und gab den Insassen frei.
Das Erste was sich diesem von der rettenden Welt offenbarte war stechendes Sonnenlicht, trockene Hitze und ein Geruch nach Staub, gemischt mit einer sonderbar chemischen Note.
Draußen dann zeigte sich ein trostloses Bild. Harte gebackene Erdschollen, wie im Bett eines ausgetrockneten Flusses. Staubteufel tanzten wirbelnd über dieses karge Land, wo kein Strauch, kein einzelner Grashalm wuchs. In einiger Entfernung tobte ein regenloses Gewitter im Feuer zuckender Blitze.
Nichts schien es hier zu geben, kein Leben, kein Wasser, nur Weite.
Am Horizont ließ sich eine Gebirgskette im Dunst der Ferne erahnen. Die Natur war auf ein kränkliches Minimum reduziert und alles was den Gestrandeten vor der Auslöschung bewahrte, oder zumindest sollte, war eine kleine Box deren Inhalt sich aus einer Leuchtpistole, Verbandszeug und drei Proteinriegeln zusammensetzte.
Das Entscheidendste fehlte jedoch.
Wasser!
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Hat er ein Gewehr?
Der Reiter nahm das gewebte Tuch, welches ihn vor dem feinden Sand in der Luft schützte kurz ab und sah zu seinem Kameraden auf dem anderen Carnak hinüber. Sein Begleiter vermochte in der Dunkelheit zu sehen wie er selbst am helllichten Tag. Ein Segen der Götter, der ihn jedoch dazu verdammte bei Sonnenlicht seine überempfindlichen Augen mit einer Leinenbinde zu schützen.
Ich weiß nicht genau... er hat einen Gegenstand bei sich, doch ich kann nicht genau erkennen was es ist. Wenn du willst kann ich ihn niederstrecken. Von hier aus ist es ein Leichtes. Der vermummte Reiter tätschelte das Lasergewehr, welches quer über seinen Sattel lag.
Hmm... ich weiß nicht.
Aber du sagtest doch er könnte ein Spion sein, weil er nicht aus der Richtung kommt wie die anderen.
Ja ich dachte es, weil ich glaubte er könne mit dem gefallenen Stern geschickt worden sein.
Und jetzt nicht mehr?
So wie du ihn beschrieben hast würde man niemanden in die Wüste schicken. Nur einen Fetzen Stoff als Schutz und kein Gepäck. Der Feind weiß nicht wie man in der Wüste lebt und einer aus unserem Volk bewegt sich nachts nicht ohne Carnak, ohne Aussicht auf Entkommen vor den Sandteufeln.
Aber wenn er keiner von den Berührten und kein Feind ist, wer ist er dann?
Mir ist die Gabe des zweiten Gesichts nicht vergönnt.
Also was machen wir?
Wir melden es der Festung. Sie sollen ihn abfangen bevor er das Gebirge erreicht. Wenn er doch ein Gewehr haben sollte kann er sich zwischen den Felsen solange verschanzen bis er verdurstet ist und vorher zu einem Ärgernis werden.
Dann sei es so Rekardak.
Sie wendeten ihre Tiere, führten sie die kleine Anhöhe hinunter und waren bald darauf mit der Schwärze der Nacht verschmolzen.
Als die Sonne wieder ihr erbarmungsloses Haupt zeigte ließ sich nun auch eine aufsteigende Staubfahne vor dem Gebirge erkennen. Konnte man anfangs noch glauben es sei nur eine weitere Windhose ließ sich bald erahnen das es sich so nicht verhielt, als die gelbe Fahne sich nicht wieder auflöste. Fast zwei Stunden dauerte es bis sich zu dem aufgewirbelten Staub das tiefe Geräusch eines brummenden Motor dazugesellte.
Und endlich kam er Ursprung in Sicht.
Selbst wenn Xiuhcoatl in den Bezeichnungen der Panzertypen des Imperiums bewandert gewesen wäre, den antiken Valdor hätten vermutlich nicht einmal ein General dieses Truppentypen erkannt. Dieses Gefährt war alt, uralt um es genau zu beschreiben.
Ein großes, starres Geschütz wies nach vorn, eingerahmt von hohen Ketten und dickem Panzerstahl. Etwa zweihundert Meter vor dem gestrandeten Khornejünger kam das Vehikel rasselnd und schwarze Abgase ausstoßend zum Stehen. Die Farbe, so man sie unter der Schicht aus anhaftender Erde und Staub denn erkennen konnte, war die der Wüste. An der Frontplatte, dort wo das Geschützrohr entwuchs, waren mit eisernen Ketten schaurige Trophäen in Form von menschlichen Schädeln in verschiedenen Stadien der Verwesung befestigt.
Der Koloss verharrte und die sich verziehende Staubwolke hüllte ihn ein wie eine Aura. Es mutete an als beobachtete es Xiuhcoatl abwartend.
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Das Turmluck öffnete sich und die Luft darüber flimmerte sichtlich, was etwas über die Innentemperatur des Panzers verriet. Ein Kopf erschien und ein Mann zog sich geschickt aus der schmalen Öffnung. Er kletterte flink wie ein Affe am Rumpf des Panzers herab, wobei er darauf achtete sich nur an Stellen festzuhalten die nicht glühend heiß waren. Ein zweiter ließ sich in der Öffnung sehen und bemannte das MG auf der Lafette.
Während dessen berührten die Stiefel des Ersten den gebackenen Boden. Er hatte eine Panzerhaube mit drei Optiklinsen auf dem Kopf, was ihm ein insektenartiges Aussehen verlieh. Ansonsten trug er nur eine schmutzige Hose. Der freie Oberkörper war mit Schweiß, Öl und Blutergüssen bedeckt. Ohne sonderliche Hast kam er auf den hockenden Xiuhcoatl zu, blieb in einigem Abstand stehen und begutachtete den Mann. Ob er etwas aus dem Ritual des Fremden schloss oder nicht, er machte zwei weitere Schritt nach vorn und ließ sich dann bequem auf die Knie sinken.
Sein Blick ging zu der ungewöhnlichen Waffe und zu dem Blut, welches bereits nur noch dunkle Flecken waren.
Krieger! Sprach er sein Gegenüber endlich an. Seine Stimme ließ vermuten das die Besatzung des Panzers den jüngsten aus ihrer Mitte hinaus geschickt hatten. Dennoch sprach er selbstsicher und fest.
Wer bist du? Woher kommst du? Wem hast du Treue geschworen? Das sind die Dinge die ich wissen muss damit über dich entschieden werden kann. Und du sollst auch wissen das deine Antworten über Leben und Tod entscheiden werden und das man nicht zögern wird uns beide zu erschießen, was ich dir sagen soll damit du erkennst das es nichts bringt mich mit deiner Waffe zu erschlagen oder zu bedrohen.
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Ohne zu zögern ergriff der Mann das Messer und richtete es gegen sich. Mit geübten Bewegungen ritzte er sich ein kompliziertes Muster in die Brust, wobei sich zeigte das er bereits vorhandenen Narben folgte. Die Ritzung zeichnete ihn als einen Jünger der Nacht aus, einen Diener der Mutter des Schwarzen Drachen. Nach wenigen Sekunden tränkte roter Lebenssaft die Brust des Jungen und mit einer knappen Verbeugung gab er die Klinge an ihren Besitzer zurück. Die Annahme der wenig appetitlich aussehenden Nährstoffriegel schien ihn vor eine größere Herausforderung zu stellen. Zögerlich nahm er einen auf, roch skeptisch daran und probierte einen Happen. Zwar war durch die Haube nur der untere Teil seines Gesichtes zu sehen, doch der verzogene Mund sprach Bände.
Bedächtig legte er den Riegel zurück und öffnete eine der kleinen Ledertaschen an seinem Gürtel. Er holte etwas hervor was wie ein verkohlter Zeigefinger aussah und legte es neben die Riegel.
Blut und Fleisch geteilt. Nun sollen Worte geteilt werden. Iss, dann berichte was ich wissen muss und so du lebst ist es dir gestattet deinerseits Fragen zu stellen.
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Geduldig und mit schräg gelegtem Kopf beobachtete der Panzerfahrer Xiuhcoatls Tun, bemüht um Begreifen. Scheinbar ging ihm ein Licht auf denn er nickte bei der Zeichnung seines Gegenübers.
Ein weiter Weg Krieger Nixiuhcotal . Er sprach den Namen des Fremden mit einiger Mühe aus, schaffte es aber ohne zu stocken.
Und ein glückliches Ende deiner Reise. Die Götter haben deinen Pfad beschirmt, ewig sei die Lobpreisung an sie. Diese Welt... er beschrieb eine umfassende Geste, ist eine Welt in der der doppelköpfige Adler herrscht. Altersschwach und schwerfällig, aber seine Diener sind mehr als die Sterne am Himmel. Du jedoch bist gesegnet, denn das, er hob eine Hand voll Staub auf und ließ sie durch die Finger rieseln, ist das gelobte Land. Das Land des Schwarzen Drachens, das Land eines Gottes. Fanatische Begeisterung schwang in seiner Stimme mit. Er hat sich aus dem Schlaf der Jahrhunderte erhoben und gerufen. Uns hat er gerufen, seine Diener, seine Kinder, seine Werkzeuge des Sieges. Und dich hat er auch geleitet, denn ansonsten wärst du nicht hier. Alles geschieht nach dem Willen der großen Götter.
Aber nun komm... Er erhob sich und klopfte das gelobte Land von seiner Hose. Nicht das es etwas an deren Zustand geändert hätte.
Wir werden dich mitnehmen bis zum Posten, von dort aus kannst du über einen Pass in die Stadt gelangen.
Gemeinsam gingen sie zum wartenden Panzer zurück wo der Bursche einen knappen Bericht an den bärtigen Mann am MG weitergab. Dieser nickte grimmig und warf Xiuhcoatl eine durchsichtige Kunststoffflasche mit Wasser zu. Nicht eben klar und annähernd kochend heiß war es doch sein Gewicht in Gold wert.
Wenn du alles aussäufst reiß ich dir die Rübe runter Katzenmann. Knurrte der Bär von einem Mann und sicherte das Maschinengewehr.
Sprich nicht so mit ihm Ulak, er kommt von den Sternen und die Götter haben ihn gelei...
Scheiße, meine Mutter kommt auch von den Sternen und die war nur ne Nutte auf ner Handelsstation. Und jetzt pack deinen Freund ein und schwing deinen Arsch hier hoch. Wenn ich wegen dir die Huldigung an die Mutter verpasse dann werden die Rückkoppler das nächste mal mit deinem dünnen Blut gesegnet.
Mit dieser Ansage verschwand der Panzermann wieder im Bauch der stählernen Bestie.
Beachte ihn gar nicht. Ulak spielt sich gerne auf und spuckt große Töne. Aber ohne Baschas Erlaubnis geht er nicht einmal pissen. Du musst wissen Baschas ist ein richtiger Rasankuri. Er hat das Blut unseres Herren getrunken und hat damit das Menschsein hinter sich gelassen. Irgendwann, so Mutter Nacht es will, werde auch ich diese Ehrung erhalten.
Vorsicht... dahin musst du fassen, sonst verbrennst du dich. Er deutete auf die Stellen an denen das Erklettern des Fahrzeuges ungefährlich war.
Es war unglaublich laut, eng, heiß wie die Hölle und man schien flüssiges Feuer und physisch greifbaren Gestank zu atmen. Gestank nach Ozon, Abgasen, verschüttetem Treibstoff, getrocknetem Blut, das überall auf essentiellen Bestandteilen des Mechanismus klebte und über allem der Schweißgeruch der Besatzung. Alle hatten nackte Oberkörper, auch die beiden Frauen die zur Crew gehörten. Der Kommandant, den welchen der Junge Baschas genannt hatte, stand an einem periskopartigem Sichtgerät und behielt die Umgebung im Auge, was auch immer es dort zu sehen geben mochte.
Gab es auch einen bestückten Gewehrhalter in einer Ecke, so war Baschas doch der einzige der eine Waffe am Mann trug. In seinem Gürtel steckte ein Schwert mit gebogener Sichelklinge. Auch die Maske vor seinem Gesicht, die Zähne fletschende Fratze eines Fabelwesens, wies ihn als höhergestellt aus.
Zu sprechen war unmöglich, genauso wie die Umgebung zu beobachten. Jedenfalls für Xiuhcoatl, den man auf eine Kiste mit Munition gesetzt hatte und sich vorläufig nicht weiter um ihn kümmerte.
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Es musste schon auf frühen Nachmittag zugehen als der Panzer endlich seine Fahrt verlangsamte und schließlich ganz zum Stehen kam. Die Besatzung vollführte ein paar Handgriff an der Mechanik bevor die Luke geöffnet wurde und zwar keine kühle, aber immerhin frischere Luft einließ. Die Crew entstieg dem Gefährt, wobei die Reihenfolge von Bedeutung zu sein schien. Baschas ging als letzter, Xiuhcoatl an zweiter Stelle.
Sie befanden sich im Schatten des Felsengrads, welcher bedrohlich vor ihnen aufragte. Gelblich- rotes Gestein, abweisend und scharfkantig. Am Fuß, der in eine Geröllhalde auslief, war ein schlichtes Haus zu erkennen, grob aus unbehauenen Steinen zusammengefügt. Zwei Carnaks waren davor angebunden und zwei kleinere, agiler wirkende Panzer standen links daneben. Ein paar Leute saßen im Schatten herum und verbrachten die schlimmste Mittagshitze mit Nichtstun. Es gab einen weiteren Mann der genau wie Baschas einen verzierte Dämonenmaske trug und im Besitz eines Sichelschwertes war. Sein rechter Arm lief in eine knöcherne Klinge aus, dort wo Hand und Unterarm hätten sein müsse. Die Haut bis hinauf zur Schulter war schuppig und von lila Einfärbung.
Was bringst du uns da Baschas? Wieder einen Palta? Verlangte er mit schnarrender Stimme zu wissen.
Einen Palta aieh! Sprach der Panzerkommandant nun zum ersten mal.
Aber einer der aus dem Nord-Westen gekommen ist.
Das ist ungewöhnlich.
Aieh, das ist es.
Hm, schick ihn den Pfad hinauf, dann soll die Zunge des Bekenners entscheiden ob Glück oder göttliche Gunst mit ihm waren.
Das war mein Ansinnen.
Noch immer auf den staubigen Ketten des Valdors stehend wandte sich Baschas nun an Xiuhcoatl.
Höre Mann, denn ihn Krieger zu nennen, so wie es der unbedarfte Junge in seiner Unwissenheit getan hatte, dazu würde sich ein Rasankuri nicht herablassen. Nicht gegenüber einem der das Blut des Fürsten nicht gekostet hatte, egal wie martialisch er sich verzierte. Geh dort hinauf, den Weg den Mutter Nacht behütet. Tatsächlich führte ein schmaler Pfad die Geröllhalde hinauf und verschwand in einer Windung zwischen den drohenden Felsnadeln. Weiter oben ließ sich einer übergroße Statur, kunstvoll aus dem Stein gehauen, ausmachen. Der Steinmetz hatte einen schwarz gefärbten Einschluss, wie er an einigen Stellen das Gestein durchzogt, geschickt ausgenutzt und eine gänzlich schwarze Figur geschaffen. Sie schien annähernd menschlich, schlank und nur mit angedeuteten Stoffen verhüllt. Dennoch lag in ihrem ebenen Gesicht keine klassische Schönheit, sondern ein bestialischer Zug, der ihr Grausamkeit auferlegte.
Ehre die Mutter des Drachen, höre nicht auf die Versprechungen des Windes und folge nicht den Schatten der Vergangenheit. Im Land der Toten sind die Lebenden die Gespenster.
Solltest du auf der anderen Seite anlangen und ich rate dir dies vor der Dunkelheit zu tun, such nach einem Mann namens Meroch, so du den Kelch nehmen willst.
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Er will wissen was geschieht wenn Mutter Nacht herrscht! Sagte Baschas etwas lauter und die die es hörten lachten verhalten.
Dann kriechen die Verteidiger aus ihren Löchern... sie sind die Reste der alten Zeit, hungrig nach den Lebenden die ihnen ihre Stadt abspenstig gemacht haben. Du siehst stark aus, du kannst sicher fünf von ihnen erschlagen bevor sie dich niederringen und dir das Fleisch von den Knochen reißen. Und dann sind da noch die Geister, die in den Felsen leben. Du bist weit weg von zuhause, Katzenmann.
Sei einfach vor der Dunkelheit über die Felsen.
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Die Stadt unter ihm konnte man mit Fug und Recht als beeindruckend bezeichnend, auch wenn die Gewissheit besserer Tage wie ein Schleier über ihr lag. Die Größe war nicht mit der von anderen Metropolen oder gar der zentralen Makropole Gohmor zu vergleichen, was nicht bedeutete das sie nicht mehreren Millionen von Menschen hätte Obdach geben können.
Wie ein Hufeisen umschloss das Gebirge den Ort und nicht umsonst bezeichnete man die Gesteinsbarriere als den Dämonentritt, denn in der Form des glühenden Pferdefußes eines Zerfleischers schirmte es Rasankur nur nach Osten hin nicht ab.
Der Wind klagte abscheulich in den ausgehöhlten Felsnadeln des Kammes und auch ohne das Gerede der Maskierten auf der anderen Seite hätte man unwillkürlich an die Klagelaute verdammter Seelen denken müssen.
Die Zuflucht der Chaosanbeter dieser Welt zeigte sich in einer archaisch anmutenden Bauweise. Die äußeren Bezirke ein Gewirr aus teils ein- teils mehrstöckigen Gebäuden mit sandfarbenen Wänden und flachen Dächern, viele davon kaum mehr als Ruinen oder auf dem besten Wege dahin. Je weiter man den Blick ins Innere wandern ließ, um so besser wurde der Zustand. Auch ließen sie hier die ersten, ameisengroßen Bewohner ausmachen. Ihrer nicht wenige bevölkerten sie dort die Straßen. Wovon sich eine solche Anzahl ernährte ließ sich nicht erkennen, gab es doch im Umkreis keine Pflanzen die über vereinzelte, knöcherne Baumskelette hinausgingen. Für Landwirtschaft war das Gebiet nicht eben prädestiniert.
Hinter den äußeren Siedlungen begannen offensichtlich die Viertel der wohlhabenderen Bewohner, oder eben jener die diesen Status nun inne hatten. Die Häuser gemahnten an Festungen, mit Zinnen, ummauerten Höfen, Türmen und kleinen Brücken. Sie bildeten die Kulisse vor der aufragenden Mauer, wohl die Abgrenzung zum inneren Bezirk. Das Trutzgemäuer schien groß genug um einem Titanen die Stirn zu bieten und verbarg die Sicht auf das, was sich dahinter lag. Freilich konnte es den Palast nicht ganz abschirmen. Aus hellem Stein, möglicherweise gar Marmor, errichtet vermittelte er den Eindruck der Wehrhaftigkeit und des Prunks verflossener Epochen.
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Die mit ihren verhüllenden Turbanen und fließenden Gewändern irgendwie konturlos erscheinenden Kardak wandten sich dem staubigen Fremden zu. Wenn sie Waffen trugen waren sie wohl unter ihrer Kleidung verborgen. Die meisten der Gruppe schienen es nicht für nötig zu halten sich mit diesem sonderbaren Mann abzugeben und wandten sich wieder dem Brunnen zu um Wasser für ihre, in ein paar Metern Entfernung angebundenen, Tiere zu schöpfen. Der Brunnen selbst verströmte einen angenehmen Geruch nach frischem Wasser.
Immerhin zwei der Vermummten bedachten Xiuhcoatl nicht nur mit der kalten Schulter sondern ließen ihre Blicke auf ihm ruhen.
Du maßt die an die Stimme des Bekenners abzuwerten, Palta? Wenn ein Rasankuri deine Rede vernimmt wird er dich niederstrecken.
Lass ihn! Entgegnete der andere, der scheinbar weniger energisch auf Einhaltung irgendwelcher obskurer Regeln von einem Mann pochte, der offensichtlich nicht um deren Bedeutung wusste.
Du siehst doch das sein Weg lang war. Ein jeder der durch das Sandmeer kam hat Respekt verdient.
Der andere schnaubte verächtlich und drehte sich seinen Kameraden zu.
Sieh es ihnen nach, eine große Sache macht nicht jeden größer im Geiste. Du siehst durstig aus, trink etwas. In einem Schöpfeimer neben Brunnen funkelte Wasser, auch eine Trinkkelle gab es dort.
Der Name den du nanntest, Meroch, der Sechsäugige. Er ist nicht wenig bedeutend. Meroch ist einer der Verwalter der Stadt, während der Abwesenheit unseres Fürsten. Zu ihm vorzudringen wird nicht leicht sein, nicht wenn dein Name kein Gewicht hat. Darf ich fragen was du von ihm willst? Vermutlich doch den Blutschwur leisten, oder?
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