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Pestor musste sich leicht zusammenreißen damit ihm kein Husten der Kehle entwich und aus der Rauchwolke war nur ein, Natürlich, wie Ihr befehlt., zu hören dann sah er mit einem wehleidigem Blick zu dem armen Tier herunter.
Der Führer marschierte los und seine Lämmer folgten ihm zu Schlachtbank nur Pestor stand noch kurz da mit einem grübelnden Gesichtsausdruck, das neuerliche Gebaren, seine veränderte Rhetorik, das kam ihm bekannt vor. Nur woher? Er tippte sich mit dem Zeigefinger an die Unterlippe bis ihm auffiel, weil ihre Stimmen immer leiser und undeutlicher wurden durch die akustischen Verzerrungen, das er fast den Anschluss an den Rest verloren hatte aber er holte sie nach ein paar Minuten wieder ein ohne rennen zu müssen.
Die Oberfläche, wenn man sie denn so nennen konnte, machte keinen besseren Eindruck als der Schacht, durch welchen sie geschlichen waren, nur die Decke hing um einiges höher und die Gasse in der sie sich nun befanden war genauso menschenleer.
Ayris, Pestor, versucht eure Waffen irgendwie zu verbergen…
Un wie soll ich dat mach'n, soll ich sie Naradas in den Arsch schieben?! ohne eine Antwort, Nee, wäre doch schade um die Knifte., auf seine rhetorische Frage abzuwarten wanderte sein Augenmerk zu dem Müllcontainer und weiter zu einer abzweigenden Seitengasse welche der Seuchenverbreiter auch sogleich mit wenigen Schritten erreichte um sie genauer zu untersuchen. Keine zwanzig Meter lag eine Gestalt, scheinbar schlafend, in dem Durchlass auf dessen rechter Seite, Pestors Blick schweifte von dem Habenichts die Hauswand empor, auf der Gegenüberliegenden wieder herab und stellte mit Erfreuen fest dass keine von beiden Häuserwänden Fenster besaß.
Typen wie der haben doch immer 'n Rucksack oder wenigst'ns ne Tasche für ihr'n ganzen Müll. murmelte er leise zu sich selbst.
Na, du wirst do wohl keen Penner beklau'n woll'n? der Sarkasmus in der Stimme war unüberhörbar dann folgte ein vorfreudiges Gekicher und er hätte meinen können jemand rieb sich die Hände in seinem Kopf. Nach dem er nur noch einige Schritte von dem Vagabunden entfernt war entdeckte der Pockennarbige einen Rucksack unter dem Hirnkasten des Schläfers, dieser hatte sich längst zur Mauer, den Kopf in Pestors Richtung gewandt, an die Wand gelegt.
Lebt der überhaupt noch?
Ich seh ihn atmen. zischte er zwischen den Zähnen hindurch.
Na ja, ich glob du kannst ihm dat ding trotzdem einfach abnehem.
Und wenn er sich wehrt oder gar schreit, he?
Määnsch du hast ne Knarre, sogar zwei, halt sie ihm einfach unter die Nase dann wird'er schon ruhig bleiben.
Nee nee, dat mach'n wa anders. die letzten Worte verließen seinen Mund als er schon neben dem Penner stand und sich ein Bisschen zu ihm herunter gebeugt hatte. Mit einem wölfischen Grinsen rieb Pestor sich das Kinn und ging dann einen kleinen Schritt zurück, er holte Schwung mit dem linken Bein und rammte dem Penner die Pike voll gegen die Schläfe, der Schädel des Opfers prallte mit Wucht gegen die direkt neben ihm stehende Hauswand und das Knacken des Knochens war zuhören, bewusstlos kippte der Kopf wieder auf die linke Gesichtshälfte und an dem Gemäuer war ein handtellergroßer Blutfleck zusehen. Schnell zog der Pockennarbige das Beutestück beiseite um die Befleckung mit Blut zu verhindern dann trat er dem Bewusstlosen mit Gewalt und dem Absatz seines Stiefels auf die Kehle.
So, er klopfte sich die Hände aneinander ab um die Beendigung seiner Arbeit zu zeigen, dat sollte reichen, selbst wenn, kann er jez nich mehr schrei'n.
Pestor nahm sich den Rucksack um seinen Inhalt zu überprüfen und schüttete ihn über dem Sterbenden aus und scharrte etwas mit den Füßen in dem Müll herum, konnte aber nichts, bis auf eine mottenzerfressene Decke, Brauchbares finden. Auf dem Rückweg zur "Gang" zerlegte er sein Gewehr und verstaute es in dem neu gewonnen Rucksack.
Hätte es denn nich in einem Stück in die Tasche gepasst?
Nein. Außerdem sin wir hier inner Stadt, da bin ich mit ner Pistole vorerst besser dran und wenn doch, ich brauch nur 'n paar Sekunden um dat Ding zusamm zu bastel'n, er nickte bejahend, glaub mit.
Zurück bei der "Gang" schauter er kurz in die Runde und sprach mit einem Lächeln im Gesicht, So, von miraus kanns weiter geh'n.
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Die Ereignisse hatten sich überstürzt. Gerade noch lag sie am Boden, neben ihrer treuen Maschine, welche sie so sicher und zuverlässig durch die Wüste geführt hatte. Eine Hand wurde ihr gereicht, in ihrer verschwommenen Sicht konnte Lyra nicht einmal bestimmen, wessen Hand es denn war, oder was da gesprochen wurde. Für sie war es einfach eine helfende Hand, welche sie bereitwillig ergriff. Kaum dass sie stand, lehnte sie sich an die Maschine. Eigentlich wollte sie sich irgendwie in das Innere des Fliegers torkeln lassen, als ein Schuss ertönte. Sie registrierte diesen nicht einmal sofort als solchen, doch sie hatte keine Zeit zu reagieren. Ein starker Arm packte sie und zerrte sie mit sich. Und als sie sich von dem unfreiwilligen Kennenlernen der Stahlwand ihres Fliegers wieder weitestgehend erholt hatte, kauerte sie in der Ecke unterhalb des Fensters des Kontrollhäuschens. Sie sah noch, wie Naradas durch dieses Fenster sprang und darin dann... natürlich, der Wachmann überlebte diese Begegnung nicht, doch Naradas schien geistig genug anwesend zu sein, um mit seiner kleinen Drohne etwas an den Cogitatoren zu machen. Wahrscheinlich verschaffte er sich irgendwie Zugriff... oder noch besser: er löschte alle gespeicherten Daten dieses Landeparkplatzes. Besser ging es wohl nicht, dadurch waren auch die Aufzeichnungen gelöscht, und die Polizei hätte es schwerer, sie zu finden. Aber... was machte sie noch da? Wieso floh sie nicht? Wieso fragte sie selbst sich das?
Schnell war entschlossen, keine weitere Sekunde hier in der Gefahr zu bleiben. Sollten sich doch die allesamt gegenseitig abschlachten! War ihr doch egal! Sie fügte sich in den Flüchtlingsstrom und lief mit diesem mit. Zwar kassierte sie auch einen Ellbogen in ihre Rippen, doch das war es ihr wert. Irgendwo hinter ihr erklangen weitere Schüsse. Ja, sie war sich sicher, es war die richtige Wahl gewesen, den Ort zu verlassen. Und dieser Entschluss festigte sich, als sie gemeinsam mit den anderen Flüchtlingen das Gebäude verließ. Im Gegensatz zu so vielen Anderen, die zu der nahen Zugstation hin gingen oder rannten, oder gar vor dem Eingang stehen blieben, um wie gafffreudige Lämmer zu sehen, was als nächstes aus dem Eingang heraus gekrochen kommen würde, beeilte sich Lyra um zu einem Taxi zu kommen. Kaum saß sie in diesem, sagte sie nur kurz “Zur oberen Ebene“ Der Fahrer sollte sie nur hinauf bringen, von dort aus würde sie mit einem anderen Taxi fahren, einem Taxi, welches in der oberen Ebene nicht so sehr auffallen würde.
Noch während der Fahrer ausparkte, konnte er es sich jedoch nicht verkneifen, sein Maulwerk aufzumachen. “Ganz schöner Radau da drinn'n, nicht? Im Radio wurd gesagt, dass irgendein Schmuggler auf einen Wachmann g'schossen hat, als er ihn verzollen wollt'“
Was sollte Lyra sagen? Ja, was war denn passiert? Es gab einfach diesen Schuss, und dann wurde sie schon davongezerrt. “Ich weiß es nicht... auf einmal haben dort einfach irgendwelche zu schießen begonnen... Ich weiß nicht, was passiert ist, und ich möchte einfach nur weg von dort...“ Interessanter weiße war das nicht einmal gelogen. Der Fahrer zuckte nur kurz mit den Schultern und fuhr weiter, ihnen entgegen kam ein Einsatzwagen der PVS Polizei, welcher sich prompt durch die neu entstandene Parklücke auf den Platz vor dem Eingang bringen ließ, bevor die Türen aufschwangen und mehrere der Polizisten versuchten, das Chaos vor dem Gebäude irgendwie unter Kontrolle zu bringen, oder vielleicht ins Innere vorzudringen. So genau konnte Lyra es nicht sehen, denn ihr Wagen bog um eine Häußerecke und schnitt damit ihre Sicht ab.
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In ihren Fingerspitzen kribbelte es verdrießlich als sie stumm das Werk des Seuchenjüngers aus den Augenwinkeln beobachtete. Seine Kaltblütigkeit widerte sie an so wie sein ganzes Wesen und plumpes Dasein. Sie konnte sich beim besten Willen nicht erklären warum der Kriegerkönig so große Stücke auf diese Kreatur, die nichts weiter als eine Ansammlung von Krankheiten in einer langsam zerfallenden fleischigen Hülle war, hielt. Das Hirn jenes Scheusals war doch eindeutig ebenso von Tumoren und Geschwülsten befallen und zerfressen das man in ihm sicher nicht mehr ein logisch denkendes, verlässliches Teammitglied sehen mochte, sein Handeln erschien ihr völlig willkürlich und radikal. An sich waren dies bestimmt hervorragende Eigenschaften, exakt die, welche einen guten Lakaien Rasankurs oder einen Diener der chaotischen Götter auszeichneten und ihnen Tür und Tor für die nächste Etappe beim Erklimmen des Ruhmesberges öffnete, aber im hier und jetzt war Pestors Vorgehensweise einfach nur gemeingefährlich und drohte die gesamte Mission zum Scheitern zu verurteilen. Nicht dass es sie sonderlich interessierte ob sich die Pläne des Schwarzen Drachen und seiner Brut entfalteten und es ihm und dem Seinen letztlich gelang die regierenden Mächte Gohmors in die Knie zu zwingen und die vollständige Anarchie freizusetzen oder aber ob sie bei dem Versuch kläglich versagten und von der imperialen Exekutiv Gerechtigkeit auf dem schnellsten Wege beseitigt wurden, ihr ging es hauptsächlich darum zu einem frühzeitigeren Termin dem Schlamassel bereits entkommen zu sein.
Womöglich musste man den verqueren Gedankenströmen der „gezeichneten“ oder „getauften“ Rasankuri angehören um die krude Handlungsweise zu begreifen die der verpestete Gefolgsmann an den Tag legte, ohne sich dafür eine angemessene Strafe in Form einer Bedrängnismindernden und auslöschenden Kugel einzufangen.
Ayris ihrerseits konnte darüber nur den Kopf schütteln und sich fragen weshalb sich der Großfürst solch ein abenteuerliches, unabwägbares Risiko an seiner Seite gestattete. Aber wer maß sich schon an den Herrn der Nekropole verstehen zu wollen, sie gewiss nicht. Sein Benehmen war mitunter eines der wandlungsfähigsten überhaupt. Im Thronsaal Rasankurs hatte er ihr gegenüber noch wie eine fleischgewordene Figur aus einem Mythos gewirkt, mittlerweile hatte sich dieses ehrfürchtige Bild verändert.
Dort, umgeben von Säulen aus schwarzen Onyx auf seinem dunklen Obsidianthron hatte er einer lebendigen Eisenstatue eines Kriegsgottes geglichen, unverrückbar, unverwüstlich und unerschütterlich, dazu die Schatten und jenseitigen Stimmen die ihn und seine Worte umschmeichelten und intensivierten, hingegen hier in dem dampfenden, stinkenden Slums der Makropole schien all das Beeindruckende plötzlich wie weggefegt und verblichen. Der Monarch bot zwar immer noch eine eindrucksvolle und imponierende Gestalt, da ihm trotzdem diese untrügliche, rätselhafte Ausstrahlung anhaftete die irgendwie die Geister der „Berührten“ beeinflusste, doch von seiner gar königlichen, gottgleichen Haltung war kaum was geblieben.
Wer ihn nicht als den Herrscher der er war kannte, als den Erwecker der schlummernden Stadt aus dem Sand, der konnte ihn leicht mit einem gewöhnlichen Totschläger aus der Gosse verwechseln. Für sich selbst stellte die junge Frau fest dass ihre Angst dem Drachen gegenüber abgenommen hatte seit sie die Grenzen der Megastadt überschritten hatten. An einem Ort wie diesen erschien ihr der blutrünstige Eroberer nicht mehr so unsterblich wie vormals. Die Gerüchte und Lagerfeuergeschichten die ihn zu etwas viel Furchterregenderem in ihrer Phantasie hatten wachsen lassen verblassten allmählich vor der Realität. Die Überlegung dass ein verirrter oder gar hinterhältiger Schuss den unwissenden Regenten zu Fall bringen mochte, ließen ein Funkengewitter von Denkanstößen, Spekulationen und Wahrscheinlichkeiten in ihrem Verstand explodieren.
Ein seichtes, grimmiges Lächeln stibitzte sich auf ihre Züge und verlieh ihr (un)passenderweise einen amüsierten Ausdruck. Die nuschligen, abgehackt artikulierten Sprechbemühungen des Kindes der Verwesung lenkte ihre Aufmerksamkeit aber wieder auf das derzeitige Geschehen und ihren aktuellen Jähzorn. Musste die eklige, die Evolution verachtende Scheußlichkeit, überall wo es hinkam immer nur töten? Der arme Schlucker hätte ihm freilich nichts antun können, war ihm vollends unterlegen gewesen und hätte den Diebstahl nicht geahndet, dennoch hatte der Apostel des Seuchenkultes ihn abgebrüht ermordet und das noch mit himmelschreiendem Vergnügen. Eine sinnlose, überflüssige Tat, die ein unschuldiges Leben durchstrichen hatte.
Die Herkunft des heißen Gefühls der Wut welches ihr Blut erhitzte ruhte tief verwurzelt in ihrer Vergangenheit und puschte sich an der Eskalation der Gewalt hoch. Auch sie hatte einmal als Verlorene in den Slums gelebt, was wenn irgend so ein Colchit dasselbe damalig mit ihr gemacht hätte… Die neuralen Sicherungen hielten sie nicht länger zurück. Mit zwei ausgereiften Schritten war sie bei dem abstoßenden Pockigen und schlug ihm temperamentvoll den Kolben ihres Lasergewehrs in die Nierengegend, das er scheppernd gegen einen Abfallüberladenen Container getrieben wurde, und hoffte darauf dass es ihn schmerzte.
„Du sadistisches, mordversessenes Schwein, was soll diese erzbescheuerte Aufführung? Willst du der heimatlichen PVS eine Spur aus Leichen hinterlassen damit sie seelenruhig hinter uns herlaufen kann? Wir wären vermutlich ohne Probleme durch den Zoll gekommen wenn du dein krankes Ego ein bisschen in der Umzäunung gehalten hättest! Durch dich sind sie bereits von der ersten Sekunde an auf uns aufmerksam geworden, sehr scharfsinnig und weitsichtig angerichtet von dir du verfaulendes Stück Gammelfleisch! Mir ist es ein Rätsel warum der Großfürst es für Wert erachtet dich am Leben zu belassen, wo du doch so darum bemüht bist uns alle frühzeitig ins Aus zu befördern, ehe wir so richtig losgelegt haben!“ fuhr sie ihn erbost und mit zornesflackernden Augen an.
Ihr juckte es in den Gelenken noch einmal zuzuschlagen, aber es blieb bei einer Anspielung ohne Vollziehung. In Richtung ihres barbarischen Anführers sagte sie:
„Wir sollten ihn töten, er bringt uns mehr in Gefahr als das er tauglich für uns ist! Gegen ein wenig… Spaß ist ja gemeinhin nichts einzuwenden, aber unser verseuchter Kumpel hier übertreibt es ganz gewaltig damit! Ohne ihn wären unser Erfolgschancen erheblich größer! Was ist wenn sich selbiges wie in der Landebucht wiederholt und er plötzlich von neuem unangekündigt durchdreht, vielleicht endet es dann nicht mehr so glimpflich! Ich finde wir sollten ihn von seinem… Leiden erlösen!“
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Naradas lächelte, als er aus dem Schatten der verschmutzten Gasse trat. Die vor ihm liegende Seitenstraße, die für die Gegend so typischen quadratischen, großteils deutlich heruntergekommenen Wohntürme, Müllberge und kaum ein Mensch auf der Straße, der Großfürst kannte sich wirklich hervorragend in der verseuchten Metropole aus. Einen Wagen zu besorgen wäre wohl kaum der Rede wert. Stellte sich nur die Frage für welches Modell er sich entscheiden sollte, denn während er überlegte lauschte er dem Geschrei aus der Gasse. Ayris schien mal wieder ein wenig überzureagieren, auch wenn sie durchaus Recht hatte. Er selbst wünschte sich nichts lieber als dem Stinker eine Kugel durchs schwammige Hirn zu jagen. Wenn Ayris ihn um die Ecke brachte, würde ein normaler, unauffälliger Viertürer sicher genügen. Da es aber eher unwahrscheinlich war das der Fürst die Gruppe weiter zusammenschmelzen ließ, die Verluste waren für einen derartigen Einsatz schon jetzt untragbar, zumindest wenn es nach ihm ging, aus diesem Grund bräuchten sie schon so etwas wie einen Van, im besten Fall geschlossen, ohne Fenster, die einen Blick auf die verdächtigen Personen im Inneren frei gaben. Irgendwo zwischen Erfolgschancen und Landebucht wandte er sich ab, um einige Meter die Straße entlang zur nächsten Kreuzung zu laufen.
Von dort konnte er zwar nahezu endlos in vier Richtungen blicken, aber die schrottreifen Fahrzeuge die in der Nähe geparkt waren, entsprachen nicht ganz seinen Vorstellungen. Gleichzeitig war ihm bewusst das er nicht ewig unterwegs sein konnte, erstens mussten sie hier weg, zweitens wäre es besser wenn sie gar nicht erst hier gewesen wären. Die Leiche in der Seitenstraße würde wohl einige Zeit lang nicht gefunden werden, wenn der Fürst aber wieder alle Vernunft entschied, die Pestbeule loswerden zu wollen, dann wäre er weniger auf der Suche nach einem einfachen fahrbaren Untersatz, sondern vielmehr nach einem Fluchtwagen und für solche gab es nur eine Empfehlung: Schnelle Verfügbarkeit!
Es dauerte nur eine Sekunde, etwas gebrochenes Glas, ein geübter Griff, dann war die nächststehende, viertürige Rostlaube offen. Er setzte sich auf den Fahrersitz und hebelte mit dem Messer die Verkleidung am Lenkrad auf. Es dauerte nur ein klein wenig länger bis er die richtigen Drähte gefunden hatte um den Motor anzulassen und auch dafür brauchte er mehrere Versuche. Ein Umstand der nicht gerade für den Zustand der Karre sprach. Aber egal er hatte was sie brauchten um die Gegend zu verlassen und die heruntergekommene Kiste würde wohl nicht allzu schnell vermisst werden. Dem stechenden Geruch nach zu urteilen, war es sogar wahrscheinlich, dass der Besitzer sich nicht einmal mehr erinnern würde, wo er die Rostlaube geparkt hatte.
Ohne größere Probleme bog er in die ursprüngliche Straße ein und parkte in direkt vor der Gasse. Alles in allem hatte sein Ausflug nur kurz gedauert, trotzdem war er gespannt zu erfahren wie die Sache ausgegangen war.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
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Den Göttern sei Dank war Ayris nicht besonders kräftig und die Armaplastweste tat ihr Übriges um den Schlag abzudämpfen doch kam der Angriff überraschend für den Gammler, denn ausgerechnet in dieser Situation von einem Team(mit)glied angefallen zu werden war für ihn völlig unverständlich. Pestor verlor sein Gleichgewicht und seine rechte Stirnhälfte machte eine unangenehme, scheppernde Bekanntschaft mit der metallenen Containerwand.
Au entfuhr es ihm schmerzhaft. Dann zog ein Wortgewitter über ihn herein dass sein dröhnender Schädel nur noch mehr anschwoll.
Du sadistisches, mordversessenes Schwein, was soll diese erzbescheuerte Aufführung? Willst du der heimatlichen PVS eine Spur aus Leichen hinterlassen damit sie seelenruhig hinter uns herlaufen kann? Wir wären vermutlich ohne Probleme durch den Zoll gekommen wenn du dein krankes Ego ein bisschen in der Umzäunung gehalten hättest! Durch dich sind sie bereits von der ersten Sekunde an auf uns aufmerksam geworden, sehr scharfsinnig und weitsichtig angerichtet von dir du verfaulendes Stück Gammelfleisch! Mir ist es ein Rätsel warum der Großfürst es für Wert erachtet dich am Leben zu belassen, wo du doch so darum bemüht bist uns alle frühzeitig ins Aus zu befördern, ehe wir so richtig losgelegt haben!
Man ey, hat die Alte nen Knall?!
Merkt die überhaupt wat die da von sich jibt?!
Ächzend erhob sich der Pockennarbige wieder während er sich dabei mit der Hand auf seinem linken Knie abstützte, Ayris war noch dabei ein paar hysterische Worte an den Fürsten zurichten,
Wir sollten ihn töten, er bringt uns mehr in Gefahr als das er tauglich für uns ist! Gegen ein wenig… Spaß ist ja gemeinhin nichts einzuwenden, aber unser verseuchter Kumpel hier übertreibt es ganz gewaltig damit! Ohne ihn wären unser Erfolgschancen erheblich größer! Was ist wenn sich selbiges wie in der Landebucht wiederholt und er plötzlich von neuem unangekündigt durchdreht, vielleicht endet es dann nicht mehr so glimpflich! Ich finde wir sollten ihn von seinem… Leiden erlösen!
Pestor schüttelte sich kurz und erhob dann, ruhig und möglichst gelassen, das Wort als sie noch mit dem Rücken zu ihm stand.
Erstens: würdest du hier nich so hysterisch herumschrei'n hätte dat wahrscheinlich überhaupt Keiner mitbekomm, nun wurde seine Stimme doch ein wenig energischer, denn in der Gasse sind keine scheiß Fenster und niemand hätte hin gefunden bevor wir hier wech sind! er atmete einmal tief durch um einen Gang herunterzuschalten.
Nun aba wirst du uns hier einiges an Aufmerksamkeit beschert haben.
Und Zweitens: ein spielerischer Anflug von Arroganz lag in seiner Stimme und er breitete die Arme leicht aus um sein gehabe und seine Worte zu unterstreichen, 'n Scheiß hast du geseh'n, beim Auftauchen der Deckwache lag euer aller Aufmerksamkeit ganz woanders und mir war klar dass irgendwas grad schief ging, da hab ich mich langsam verpisst und bin in der Menge untergetaucht, und als dann auch noch ein Schuss fiel und Panik ausbrach hab ich einfach nur die Chance genutzt.
Pestor ließ seine Worte kurz wirken wobei ihm ein Lächeln übers Gesicht huschte, selbst wenn ich geschossen hätte dann solltest du, Prinzesschen, mir eher dankbar sein denn falls es deiner ach-so-tollen Aufmerksamkeit entgangen sein sollte, am Ausgang waren ID-Kontrollen was uns spätestens dort Probleme beschert hätte. Zudem hast du dich bei unserer Flucht nich grad mit Ruhm bekleckert! die Vierenschleuder verschränkte die Arme und zog die rechte Augenbraue mit einem forderndem Blick nach oben, Oder?
Näh, sie hat nur den Fürsten zwischendurch angeschrien dass er abspritzen soll.
Etwas unpassend, wie ich finde.
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„Wir sollten ihn töten, er bringt uns mehr in Gefahr als das er tauglich für uns ist! Gegen ein wenig… Spaß ist ja gemeinhin nichts einzuwenden, aber unser verseuchter Kumpel hier übertreibt es ganz gewaltig damit! Ohne ihn wären unser Erfolgschancen erheblich größer! Was ist wenn sich selbiges wie in der Landebucht wiederholt und er plötzlich von neuem unangekündigt durchdreht, vielleicht endet es dann nicht mehr so glimpflich! Ich finde wir sollten ihn von seinem… Leiden erlösen!“
Kogan zeigte sich vom Ausbruch der Niederen genauso wenig beeindruckt, wie von dem Ableben des Obdachlosen. Momentan galt seine gesamte Aufmerksamkeit dem Verstauen der Beutepistole im Gürtelbund und dem Entzünden einer neuen Zigarre.
Was die Frage der Nützlichkeit angeht, sagte er, ohne sich Ayris zuzuwenden oder die beschirmende Hand vom flackernden Zündholz zurückzuziehen, solltest du darauf bedacht sein unsichtbar zu bleiben.
Als wir in Gohmor landeten, betrug dein taktischer Wert den eines Lasergewehrs. Das hier und dein mangelnder Einsatz im Hangar, reduzieren dich momentan auf einen kreischendes Risikofaktor, der den eines schießwütigen, aber von den Göttern berührten, Wahnsinnigen nicht eben überbietet.
Dich widert das dort an? Der Fürst schnippte den brennenden Streichholz als Miniaturkomet auf die Leiche des Penners, wo der Span noch eine tapfere Sekunde brannte und dann zischend verging.
Was glaubst du was unser Bestreben hier ist? Die Bekehrung der Ungläubigen, der ehrenhafte Zweikampf der Freigeister gegen die tyrannischen Unterdrücker?
Sie werden in ihrem eigenen Blut ersaufen. Männer, Frauen, Kinder, die Gerechten und die Ungerechten. Bald erschlagen sie sich gegenseitig und wir werden ihnen den Pfad dahin weisen, um zu fressen was am Ende übrig bleibt, während es noch die Sinnlosigkeit des Krieges betrauert.
Wenn du den Wahn nicht endlich als das erkennst was er ist, dann bleibt dir nur der Tod als Ausweg. Du hasst das Imperium, aber weigerst dich dich selbst aufzugeben, um das zu zerstören was du verachtest. Solange du dich an die Vorstellungen deines Feindes klammerst wie eine Ertrinkende, solange wirst du nie wahrhaftig sein und letztlich verblassen.
Endlich brannte die Tabakrolle und genüsslich zog Kogan den schweren Rauch in die Lungen.
Davon abgesehen brauche ich Pestor nicht als den der er ist, sondern als das was er ist. Von mir aus töte ihn, aber dann schleppst du seinen Kadaver.
Damit ließ er beide Streithähne stehen und schritt zu Naradas, wo er sich auf den Beifahrersitz zwängte und die bequemste Sitzposition in den zerschlissenen Polstern suchte.
Gib auf Ayris acht. Sprach er zu dem Rasankuri. Sie ist schwach und nicht bereit das zu tun was unausweichlich ist. Sie krallt sich an der welkenden Vergangenheit fest, nicht Willens das Warp willkommen zu heißten. Du bist ihre einzige Bezugsperson, das zu sehen bedarf es keiner Schwarzkunst. Versuch sie wieder auf die richtige Spur zu lenken.
Sollte sie nicht einlenken und ihr Schicksal akzeptieren... nun... Pestor wird noch eine Weile gebraucht.
Sie nicht...
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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Die Worte des Fürsten waren, Pestors Meinung nach, eindeutig. In einem siegreichen Grinsen zog er den rechten Mundwinkel nach oben und schnaubte dabei belustigt, dann schüttelte er den Kopf und schaute nach unten zu seinem Beutestück, dem Rucksack, noch während er dabei war ihn sich endlich auf den Rücken zu schnallen ging er zwei Schritte auf Ayris zu, Tja, sieht so aus als stehst du allein da. das Lächeln glitt aus seinem Gesicht, Ich an deiner Stelle würde mein Leben noch ma überdenken und ob du hier richtig bist.
Auf dem weg zum Fahrzeug überlegte er sich dass er wohl hinter Naradas noch den bequemeren Platz hätte und er es Ayris überließ mit dem Kopf zwischen den Knien zufahren, da Kogan den Platz den er kriegen konnte auch wohl komplett ausnutzen würde.
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Wie zu erwarten gewesen war verlief die Fahrt schweigend. Ayris schien ihre Wut heruntergeschluckt zu haben und wann immer Kogan einen Blick in den Rückspiegel warf, sah es so aus als bestünde ihr einzige Streben darin soviel Abstand wie möglich zwischen sich und dem Seuchenknecht zu wahren.
Der schrottreife Wagen hielt sich tapfer und beschleunigte ansehnlich, als sie auf den zehnspurigen Schnellweg bogen. Diese Hauptstraßen durchmaßen die Makropole wie die Adern eines Blutkreislaufes. Sie garantierten nicht nur ein schnelles Vorankommen, sondern auch relative Sicherheit vor Kontrollen. Zwar war jeder Kilometer von unzähligen, mechanischen Augen überwacht, aber mehr als das hatten sie vorerst nicht zu befürchten.
Das änderte sich jedoch als sie die Abwärtsspirale nahmen, welche sie durch die Ebenen nach unten bringen würde. Hier war es unvermeidlich eine der Schleusen zu durchqueren.
Gewaltige Stahlschotts kanalisierten den Verkehr und ließen ihn sich schon sehr bald stauen. Die rechte Seite war für Ausreisende, während die linke für die vorbehalten blieb, die hinein wollten.
Naradas bremsten den Wagen ab, hinter ihnen hielten weitere Fahrzeuge und machten ein Zurück damit unmöglich.
Ruhig bleiben, für gewöhnlich ist es schwerer reinzukommen als raus. Wie der Wahrheitsgehalt dieser Worte mit der Tatsachen in Einklang zu bringen war, dass der Fürst seine Pistole im Fußraum entsicherte, mochte jeder für sich entscheiden. Die Tat war kläglich genug, besah man sich die synchronisierten, schweren Bolter, welche unter zentralen Vorsprüngen hingen und im Falle eines Falles den gesamten Bereich bestreichen konnten.
Der Wagen vor ihnen rollte an und auch der Rasankuri gestattete dem Auto eine weiter Länge vorzufahren.
Ein Schild forderte den Fahrer auf das Seitenfenster herunterzulassen und ID, so wie Fahrzeugbesitzkarte bereitzuhalten. Wenigstens dem ersten Punkt konnten sie nachkommen.
Die hereinströmende Luft war feucht und von den heißen Abgasen der wartenden Vehikel durchwirkt. Hinter einer hüfthohen Betonbalustrade konnte man jene sehen, welche die Stadt zu Fuß verließen. Welche Geschäfte auch immer sie trieben, es waren ungezählte Massen. Ausdruckslose Gesichter, ins schattenlose Licht der Schleusenscheinwerfer getaucht.
Wieder ging es weiter und zwischen den zäh vorruckenden Fahreugen waren jetzt Soldaten der PVS- Polizei zu sehen. Jegliche Menschlichkeit hinter starren Atemmasken verborgen, die schwarzen Ledermäntel glänzend vom kondensierten Odem der Abzufertigenden. Sturmgewehre und schwere Schrotflinten immer griffbereit an der Seite hängend.
Hier und da hielten sie inne und ließen sich stichprobenartig Papiere zeigen.
Endlich gelangte auch ein Soldat an die Schar aus Rasankur. Eine Gruppe an der vom Fahrzeug, über Insassen, bis zur Gesinnung so ziemlich alles den Gesetzten der Hauptstadt zu wider lief. Immerhin kam der PVSler nicht an die Fahrerseite, sondern begutachtete das schäbige Gefährt von der Warte des Beifahrer aus.
Er beugte sich herab und spähte in die Fahrgastzelle. Die empfindungslosen Linsen begutachteten jeder eingehend und blieben dann an der eisernen Gesichtsmaske des Fürsten hängen.
Dieser beeilte sich das Haupt zu senken und das Zeichen des Adlers vor der Brust zu beschreiben.
Noch eine lange Sekunde verharrte der Blick des Anderen, dann richtete er sich auf und beschrieb eine flüchtige, durchwinkende Geste.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
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Nachdenklich, ein wenig Grüblerisch gar, mit dem abgespreizten linken Zeigefinger langsam über die angespannte Unterlippe streichend, während sie in kreisenden Halbzyklen das ausgerollte Propagandaplakat studierte. Wie üblich wiesen derlei Gestalten, bestenfalls eben erst den Knabenschuhen entwachsen, keinerlei nachvollziehbaren Makel auf, wie etwa gröber Blessuren, unschickliche Vernarbungen, abgetrennte Ohrläppchen, zerstochene Lippen oder gar ein weggeschossenes Unterkiefer, wie es häufiger der Fall war, gerade in den niedrigeren Rängen sogenannter “Armeeangehöriger”. Natürlich war dies eine ruhmreiche PVS, nicht etwa eine ernstzunehmende Garde des Leichenmonarchen, dennoch wurden diese halbwüchsigen Burschen allzu oft in Grenzscharmützel oder staatliche Reibereien verwickelt um nicht das gängige Auftreten eines Mannequins aufweisen zu dürfen. Die abgebildeten Persönlichkeiten strahlten allerdings allesamt, bis über beide Ohren hinweg ein auftrumpfendes, gewinnendes Grinsen, mustergültig, geradezu politisch überkorrekt und würdig von einem Gouverneur getragen zu werden, und all dies während er ein Bajonett in einen bis zur Unkenntlichkeit überzeichneten Feind rammte, sich siegessicher in einem heiteren Blutschauer aus Sternchen und Pamphletschnüren suhlend. Einer der weiter hinten stehenden Kameraden hielt derweil akribisch die Bannerstange des Imperators umklammert, in einer heroischeren Posse wäre dies kaum möglich gewesen, wie doch prächtig Lichtstrahlen durch einzelne Schusslöcher glitzerten und dabei die mattbraunen Gesichter “erleuchtete”. Mit unsäglichem Grinsen wand sie sich von der heiteren Szenerie ab und dem ergrauten, priesterlichen Beichtvater zu, zumindest war dies jene Rolle in welche er geschlüpft war, gewissermaßen eine zweite Haut für einen ohnehin wanderlustigen Gesellen, wankelmütig, scheinbar schwer nachzuvollziehen und dennoch auf eine begreifliche Art und Weise Schizophren gestört. Womöglich auch nicht, aber dies war zu jenem Zeitpunkt ohnedies vollkommen irrelevant, immerhin mochte ein wahnwitziger Eunuch von einem Krieger ganze Jahrespläne zerschlagen. War er sich nun darüber bewusst oder auch nicht, spielte es denn überhaupt eine Rolle, in Betrachtung des gesamten Umstandes? Wohl nicht, immerhin arbeiteten die Webspinnen des Schicksal unaufhörlich, allerdings in gewisser Weise berechenbaren Bahnen. Unwirsch, ohne sich seiner süffisanten Anfrage auch nur gedanklich zuzuwenden griff sie nach dem ausladenden Saum seines talarartigen Rockes, zwar da wo beide Schultern in das Kehlstück mündeten, kramte dieses in einer Hand zusammen und fixierte nachdenklich die tiefer schlummernde Essenz hinter der parodierenden Fassade des Alten. Er war einige fingerbreit größer, selbst etwas stärker gebaut, nachvollziehbarer Weise maskuliner, gebrechlich schien er wohl nur oberflächlich, wie so mancher Gaukler gerne den Anschein erweckt, mehr sein als scheinen, ein bewundernswertes Credo verinnerlichte man es nur allzu tief. Gewissermaßen waren sie sogar Gefangene, eine lächerliche Vorstellung angesichts dessen wer oder was sie hier festhielt, eine Schar unterbelichteter Amtsnarren in schäbiger Uniform und mit Hang zum überschwänglichen Staatspathos. Teil von jenem Elemente das es ohnedies auszumerzen galt, sofern man nur die Muse besessen hätte. Die andere Hand im Nacken des Greises drapierend zerrte sie ihn etwas näher, gerade mal ein bis zwei Nasenspitzen flüchtiger, warm dampfender Luft zwischen ihren Gesichtern, während sie einander sekundenlang starr belauerten. Dann spitzte sie die Lippen zu einem undeutbaren Lächeln, irgendwo zwischen Belustigung und grausamer Ironie, während sie mit erster Hand Zeigefinger über die Kehle des Mannes strich.
“Warum Pläne schmieden, wenn es uns nicht an Inspiration mangeln mag, lieber Greis? Die Wandelbarkeit aller Dinge führte uns in diese triste Herberge nicht wahr, also kann auch nur sie uns wieder hinfort nehmen. Wie der Wind, stetig und dennoch unvorhersehbar, kraftvoll und sanft, kühl den Schmerz lindernd und heiß die Flammen entzückend, im ständigen Wechselspiel begriffen und gefangen. Und wer bist du, hmm? Puppe oder Puppenspieler?”
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Der Hexer erwiderte das sachte Lächeln mit einem Grinsen das sein Gesicht zu spalten drohte, die Augen vergrößerten sich ihm Glanz hinter ihnen lauernden Wahns.
Etwas von beidem vielleicht!
Die Marionette tanzt an ihren Fäden, selbst das Spielerkreuz in der Hand, nicht wissend wohin die Schnüre führen. Zu unbedarften Sklaven des Willens, zum Puppenführer oder gar zurück zu den eigenen Gliedern? Links und rechts vom marmornen Gesicht der Seherin erhoben sich die dünnen Spinnenhände des Illusionisten. Seim Ruf gerecht werdend, erschienen zwei Tarotkarten am Rand des weiblichen Gesichtsfeldes. Die eine zeigte das Abbild einer Hexe, gewandt in das klischeehafte schwarze Kleid und den spitzen Hut, jene angedichtete Zunftkleidung. Doch entsprach dieses böse Zentrum diverser Kindermärchen nicht weiter der stereotypen Erscheinungsform. Nicht alt und gebeugt war die Schreckgestalt, auch Buckel und schwarzer Kater fehlten. Stattdessen war ein üppiges Frauenzimmer dargestellt, deren Reize die gewählte Kleidung spannen ließen. Rotes Haar wallte den gestreckten Rücken herunter, während sie sich anschickte einen, zum Fluggerät umfunktionierten, Besen zu erklimmen. Das süffisante Lächeln der Gemalten passt zur aufreizenden Haltung. Die zweite Karte offenbarte eine wesentlich detailärmere Abbildung. Eine aufragende Gestalt, kaum mehr als ein umrissener Schatten, grob der Form eines Menschen angepasst. Lediglich in der Höhe des Kopfes klaffte ein Grinsen, wie eine gezackte Wunde. Ihr trefft des Pudels Kern, meine Gebieterin. Alles ist Wandel und wer heute herrscht ist morgen nur der Staub auf den Stiefeln des Nachfolger. Magal schlug die Hände zwischen ihren Gesichtern zusammen und die Karten wechselten die Position. Ein Handumdrehen und sie waren wieder entschwunden. Was bleibt ist der Augenblick und der Genuss des wippenden Netzes, ist es nicht so?
Eine Antwort musste die Seherin schuldig bleiben, denn in diesem Augenblick wurde der Riegel ihrer Kerkertür scharrend zurück gerissen. Sogleich verwandelte sich die irr wirkende Gestalt wieder in den demütigen Prediger, welcher die Hand salbungsvoll auf die Schulter seines Schützlinges gebettet hatte, während er selbst mit halb geschlossenen Augen, Worte des Trosts und der Kraft spendete. Als nun mehrere Personen den Raum betraten blickte er auf, beschrieb das Zeichen des Adlers über dem unschuldigen, blonden Kind und erhob sich mit dem unvermeidlichen Ächzen eines Mannes, der die meiste Zeit seines Lebens auf den Knien zugebracht hatte.
Neben zwei Wachmännern betraten auch zwei Angehörige der PVS-Polizei den kargen Raum. Das schwarze Kunstleder ihrer bodenlangen Mäntel knarrte bei jeder Bewegung und die darunter getragene Panzerung ließ sich stämmig und breit wirken.
Sehen gar nicht wie Terroristen aus! Bemerkte einer der Soldaten. Das Wiedergabegerät in seiner Atemmaske ließ die Stimme unterschwellig verzerrt klingen und passte zu der Entmenschlichung, welche die Masken ihnen verliehen.
Das sind wir auch nicht! Erdreistete sich der Hexer mit brüchiger Stimme, welcher man die ungewohnte Aufregung anhörte. Dies alles ist ein schreckliches... schreckliches Missverständnis. Wir haben mit den Geschehnissen auf dem Landedeck nicht das Geringste zu tun. Sehen sie sich dieses arme Geschöpf doch an! Er deutete auf die Herrin Rasankurs, obwohl zu vermuten war, das die Blicke bereits auf ihr ruhten. Sie war in diesem Raum zweifelsohne die ansehnlichste Gestalt. Sie ist völlig eingeschüchtert von derart grober Behandlung. Ihr Verlobter... kein unbedeutender Mann wie ich hinzufügen möchte... wird darüber sehr ungehalten sein, meine Herren. Er ist ein Mann dem es leicht fällt Köpfe rollen zu lassen.
Sie hatten keine ID bei sich! Warf einer der Wachmänner ein, einen leicht entschuldigenden Ton in der Stimme. Der Polizist hingegen hob einhaltgebietend die Rechte und ließ sich nicht sonderlich von dem Geschwätz des Priesters beeindrucken. Immerhin nötigte er sich zu einem Mindestmaß an Höflichkeit.
Wenn es sich um eine Missdeutung der Situation handelt, so werden wie diese in der Wachkaserne aufklären. Bis dato stehen sie unter Arrest und werden jetzt mit uns kommen.
Der zweite Gesetzeshüter griff routiniert an seinen Gürtel, wo neben Schockstab und Dienstwaffe auch ein Paar verstärkte Handschellen baumelten.
Magal fuhr sogleich wieder auf, bodenlose Konzentriertheit im Blick.
Der andere PVSler lenkte ein.
Das wird nicht nötig sein. Ich setzte ihre Kooperation voraus.
Daran bestand zu keinem Zeitpunkt ein Zweifel. Kommt mein Kind... dieser Alptraum wird gewiss bald ein Ende finden.
Mit diesen Worten führte der Hexer die Seherin, wie stützend, zur Tür hinaus.
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