07-30-2010, 04:00 PM
Der Kettenhund mit der perfekten Frisur und Figur machte diese Mal keine Schwierigkeiten. Der Sohn des Chefs zu sein brachte in dieser Beziehung vielleicht doch den ein oder anderen Pluspunkt.
Roland Mauritzo Siris dominierte den Raum als Zentrum einer bewusst herbeigeführten Leere. Inzwischen war der tiefgründige Einrichtungsstil, welchen das Haus pflegte, den heiligen Hallen längst entkommen und wurde im zivilen Bereich, für viel Geld, an die besseren Kreise herangetragen. Die Lehre der Wertigkeit aller Dinge und ihrer Wechselwirkung mit anderen Objekten. Ihre Ursprünge hatte diese Bewegung im kriegerischen Teil des Hauses, welchen man vor dem Krieg der Häuser noch nicht so penibel zu verstecken versucht hatte. Nach den Erkenntnissen der ursprünglichen Kriegerkaste konnte nur der in der Schlacht Erfolg haben, der sich und seine Umgebung in Waage brachte. Die minimalistische Raumgestaltung war der Gipfel dieser Überzeugung und hatte die Jahrhunderte überdauert.
Während auch das Büro Rolands die Decke in schwindelnde Höhen verbannte und den chronischen Platzmangel einer Makropole damit für Siris als nicht gültig abstempelte, war der Raum ansonsten spartanisch eingerichtet. Während eine Wand ebenfalls das Wolkenmeer durch eine Fensterfront offenbarte, beherrschte die andere Seite ein marmornes Relief von atemberaubender Kunstfertigkeit. Es zeigte ein Menschengewimmel, athletische Leiber die sich in Pein und Qualen wanden, während unter ihnen einer, von einem Strahlenkranz umspielt, sich erhob um über diesem Jammertal zu schweben.
Fromme Leute mochten in dieser Gestalt den Imperator sehen, andere deuteten es als die letztliche, evolutionäre Vollkommen des Menschengeschlechts.
Ansonsten gab es in dem Raum noch zwei beleuchtete Vitrinen, in welchen Stasisfelder einige Exponate sirischer Errungenschaften schweben ließen. Da gab es künstliche Organe, Mikrochips und Dinge von denen nur mehr Eingeweihte und die Erfinder selbst hätten sagen können um was es sich genau handelte.
Schließlich war da der Schreibtisch. Eine Platte, natürlich auch aus Marmor, und nichts mehr. Auch sie war von den Fesseln der Schwerkraft befreit, dank verborgener Antigraveinheiten. Der spielerische Umgang mit derart teurer und wartungsintensiver Technologie sagte etwas über das Selbstverständnis des Hauses aus.
Hinter diesem extravaganten Möbel sah Roland selbst.
Ein Mann den man unmöglich älter als 30 schätzen würde, was natürlich verjüngenden Maßnahmen zuzurechnen war. Inzwischen war er fast doppelt so alt, was jedoch nur seine Augen verrieten. Sein schwarzes Haar war kurz geschnitten, die Gesichtszüge scharf, wie aus Stein gehauen. An der rechten Schläfe funkelte der Adapter einer Datenbuchse. Seine Hände bildeten ein Zelt, während er wartete das sein Sohn näher trat.
Du bist lange nicht hier gewesen, Haster. Er vermied es immer peinlich seinen Nachkommen als Sohn zu bezeichnen.
Wie ich höre hast du deine Aufgaben in letzter Zeit ein wenig vernachlässigt. Keine Frage nach Befindlichkeit oder irgendwelchen Problemen.
Ich habe gewusst das es ein Fehler war dir den Militärdienst zu gestatten. Das Zusammensein mit derart vielen... gewöhnlichen Leuten wirkt sich nicht gut auf den Charakter aus. Das Haus sollte für einen Siris immer an erster Stelle stehen. Aber gut...
Du bist jung und musstest dir die Hörner abstoßen, das verstehe ich natürlich.
Ich werde dafür sorgen das deine Ausbildung weiter geht. Man sagte mir du bist auf den Gebiet der Zellerneuerung sehr vielversprechend. Ich denke in dieser Richtung lässt sich etwas einrichten. Ich habe einen guten Freund beim Projektausschuss. Sicherlich könnte man dich dort unterbringen.
Was hältst du davon?
Roland Mauritzo Siris dominierte den Raum als Zentrum einer bewusst herbeigeführten Leere. Inzwischen war der tiefgründige Einrichtungsstil, welchen das Haus pflegte, den heiligen Hallen längst entkommen und wurde im zivilen Bereich, für viel Geld, an die besseren Kreise herangetragen. Die Lehre der Wertigkeit aller Dinge und ihrer Wechselwirkung mit anderen Objekten. Ihre Ursprünge hatte diese Bewegung im kriegerischen Teil des Hauses, welchen man vor dem Krieg der Häuser noch nicht so penibel zu verstecken versucht hatte. Nach den Erkenntnissen der ursprünglichen Kriegerkaste konnte nur der in der Schlacht Erfolg haben, der sich und seine Umgebung in Waage brachte. Die minimalistische Raumgestaltung war der Gipfel dieser Überzeugung und hatte die Jahrhunderte überdauert.
Während auch das Büro Rolands die Decke in schwindelnde Höhen verbannte und den chronischen Platzmangel einer Makropole damit für Siris als nicht gültig abstempelte, war der Raum ansonsten spartanisch eingerichtet. Während eine Wand ebenfalls das Wolkenmeer durch eine Fensterfront offenbarte, beherrschte die andere Seite ein marmornes Relief von atemberaubender Kunstfertigkeit. Es zeigte ein Menschengewimmel, athletische Leiber die sich in Pein und Qualen wanden, während unter ihnen einer, von einem Strahlenkranz umspielt, sich erhob um über diesem Jammertal zu schweben.
Fromme Leute mochten in dieser Gestalt den Imperator sehen, andere deuteten es als die letztliche, evolutionäre Vollkommen des Menschengeschlechts.
Ansonsten gab es in dem Raum noch zwei beleuchtete Vitrinen, in welchen Stasisfelder einige Exponate sirischer Errungenschaften schweben ließen. Da gab es künstliche Organe, Mikrochips und Dinge von denen nur mehr Eingeweihte und die Erfinder selbst hätten sagen können um was es sich genau handelte.
Schließlich war da der Schreibtisch. Eine Platte, natürlich auch aus Marmor, und nichts mehr. Auch sie war von den Fesseln der Schwerkraft befreit, dank verborgener Antigraveinheiten. Der spielerische Umgang mit derart teurer und wartungsintensiver Technologie sagte etwas über das Selbstverständnis des Hauses aus.
Hinter diesem extravaganten Möbel sah Roland selbst.
Ein Mann den man unmöglich älter als 30 schätzen würde, was natürlich verjüngenden Maßnahmen zuzurechnen war. Inzwischen war er fast doppelt so alt, was jedoch nur seine Augen verrieten. Sein schwarzes Haar war kurz geschnitten, die Gesichtszüge scharf, wie aus Stein gehauen. An der rechten Schläfe funkelte der Adapter einer Datenbuchse. Seine Hände bildeten ein Zelt, während er wartete das sein Sohn näher trat.
Du bist lange nicht hier gewesen, Haster. Er vermied es immer peinlich seinen Nachkommen als Sohn zu bezeichnen.
Wie ich höre hast du deine Aufgaben in letzter Zeit ein wenig vernachlässigt. Keine Frage nach Befindlichkeit oder irgendwelchen Problemen.
Ich habe gewusst das es ein Fehler war dir den Militärdienst zu gestatten. Das Zusammensein mit derart vielen... gewöhnlichen Leuten wirkt sich nicht gut auf den Charakter aus. Das Haus sollte für einen Siris immer an erster Stelle stehen. Aber gut...
Du bist jung und musstest dir die Hörner abstoßen, das verstehe ich natürlich.
Ich werde dafür sorgen das deine Ausbildung weiter geht. Man sagte mir du bist auf den Gebiet der Zellerneuerung sehr vielversprechend. Ich denke in dieser Richtung lässt sich etwas einrichten. Ich habe einen guten Freund beim Projektausschuss. Sicherlich könnte man dich dort unterbringen.
Was hältst du davon?