07-22-2010, 12:08 AM
In ihren Fingerspitzen kribbelte es verdrießlich als sie stumm das Werk des Seuchenjüngers aus den Augenwinkeln beobachtete. Seine Kaltblütigkeit widerte sie an so wie sein ganzes Wesen und plumpes Dasein. Sie konnte sich beim besten Willen nicht erklären warum der Kriegerkönig so große Stücke auf diese Kreatur, die nichts weiter als eine Ansammlung von Krankheiten in einer langsam zerfallenden fleischigen Hülle war, hielt. Das Hirn jenes Scheusals war doch eindeutig ebenso von Tumoren und Geschwülsten befallen und zerfressen das man in ihm sicher nicht mehr ein logisch denkendes, verlässliches Teammitglied sehen mochte, sein Handeln erschien ihr völlig willkürlich und radikal. An sich waren dies bestimmt hervorragende Eigenschaften, exakt die, welche einen guten Lakaien Rasankurs oder einen Diener der chaotischen Götter auszeichneten und ihnen Tür und Tor für die nächste Etappe beim Erklimmen des Ruhmesberges öffnete, aber im hier und jetzt war Pestors Vorgehensweise einfach nur gemeingefährlich und drohte die gesamte Mission zum Scheitern zu verurteilen. Nicht dass es sie sonderlich interessierte ob sich die Pläne des Schwarzen Drachen und seiner Brut entfalteten und es ihm und dem Seinen letztlich gelang die regierenden Mächte Gohmors in die Knie zu zwingen und die vollständige Anarchie freizusetzen oder aber ob sie bei dem Versuch kläglich versagten und von der imperialen Exekutiv Gerechtigkeit auf dem schnellsten Wege beseitigt wurden, ihr ging es hauptsächlich darum zu einem frühzeitigeren Termin dem Schlamassel bereits entkommen zu sein.
Womöglich musste man den verqueren Gedankenströmen der „gezeichneten“ oder „getauften“ Rasankuri angehören um die krude Handlungsweise zu begreifen die der verpestete Gefolgsmann an den Tag legte, ohne sich dafür eine angemessene Strafe in Form einer Bedrängnismindernden und auslöschenden Kugel einzufangen.
Ayris ihrerseits konnte darüber nur den Kopf schütteln und sich fragen weshalb sich der Großfürst solch ein abenteuerliches, unabwägbares Risiko an seiner Seite gestattete. Aber wer maß sich schon an den Herrn der Nekropole verstehen zu wollen, sie gewiss nicht. Sein Benehmen war mitunter eines der wandlungsfähigsten überhaupt. Im Thronsaal Rasankurs hatte er ihr gegenüber noch wie eine fleischgewordene Figur aus einem Mythos gewirkt, mittlerweile hatte sich dieses ehrfürchtige Bild verändert.
Dort, umgeben von Säulen aus schwarzen Onyx auf seinem dunklen Obsidianthron hatte er einer lebendigen Eisenstatue eines Kriegsgottes geglichen, unverrückbar, unverwüstlich und unerschütterlich, dazu die Schatten und jenseitigen Stimmen die ihn und seine Worte umschmeichelten und intensivierten, hingegen hier in dem dampfenden, stinkenden Slums der Makropole schien all das Beeindruckende plötzlich wie weggefegt und verblichen. Der Monarch bot zwar immer noch eine eindrucksvolle und imponierende Gestalt, da ihm trotzdem diese untrügliche, rätselhafte Ausstrahlung anhaftete die irgendwie die Geister der „Berührten“ beeinflusste, doch von seiner gar königlichen, gottgleichen Haltung war kaum was geblieben.
Wer ihn nicht als den Herrscher der er war kannte, als den Erwecker der schlummernden Stadt aus dem Sand, der konnte ihn leicht mit einem gewöhnlichen Totschläger aus der Gosse verwechseln. Für sich selbst stellte die junge Frau fest dass ihre Angst dem Drachen gegenüber abgenommen hatte seit sie die Grenzen der Megastadt überschritten hatten. An einem Ort wie diesen erschien ihr der blutrünstige Eroberer nicht mehr so unsterblich wie vormals. Die Gerüchte und Lagerfeuergeschichten die ihn zu etwas viel Furchterregenderem in ihrer Phantasie hatten wachsen lassen verblassten allmählich vor der Realität. Die Überlegung dass ein verirrter oder gar hinterhältiger Schuss den unwissenden Regenten zu Fall bringen mochte, ließen ein Funkengewitter von Denkanstößen, Spekulationen und Wahrscheinlichkeiten in ihrem Verstand explodieren.
Ein seichtes, grimmiges Lächeln stibitzte sich auf ihre Züge und verlieh ihr (un)passenderweise einen amüsierten Ausdruck. Die nuschligen, abgehackt artikulierten Sprechbemühungen des Kindes der Verwesung lenkte ihre Aufmerksamkeit aber wieder auf das derzeitige Geschehen und ihren aktuellen Jähzorn. Musste die eklige, die Evolution verachtende Scheußlichkeit, überall wo es hinkam immer nur töten? Der arme Schlucker hätte ihm freilich nichts antun können, war ihm vollends unterlegen gewesen und hätte den Diebstahl nicht geahndet, dennoch hatte der Apostel des Seuchenkultes ihn abgebrüht ermordet und das noch mit himmelschreiendem Vergnügen. Eine sinnlose, überflüssige Tat, die ein unschuldiges Leben durchstrichen hatte.
Die Herkunft des heißen Gefühls der Wut welches ihr Blut erhitzte ruhte tief verwurzelt in ihrer Vergangenheit und puschte sich an der Eskalation der Gewalt hoch. Auch sie hatte einmal als Verlorene in den Slums gelebt, was wenn irgend so ein Colchit dasselbe damalig mit ihr gemacht hätte… Die neuralen Sicherungen hielten sie nicht länger zurück. Mit zwei ausgereiften Schritten war sie bei dem abstoßenden Pockigen und schlug ihm temperamentvoll den Kolben ihres Lasergewehrs in die Nierengegend, das er scheppernd gegen einen Abfallüberladenen Container getrieben wurde, und hoffte darauf dass es ihn schmerzte.
„Du sadistisches, mordversessenes Schwein, was soll diese erzbescheuerte Aufführung? Willst du der heimatlichen PVS eine Spur aus Leichen hinterlassen damit sie seelenruhig hinter uns herlaufen kann? Wir wären vermutlich ohne Probleme durch den Zoll gekommen wenn du dein krankes Ego ein bisschen in der Umzäunung gehalten hättest! Durch dich sind sie bereits von der ersten Sekunde an auf uns aufmerksam geworden, sehr scharfsinnig und weitsichtig angerichtet von dir du verfaulendes Stück Gammelfleisch! Mir ist es ein Rätsel warum der Großfürst es für Wert erachtet dich am Leben zu belassen, wo du doch so darum bemüht bist uns alle frühzeitig ins Aus zu befördern, ehe wir so richtig losgelegt haben!“ fuhr sie ihn erbost und mit zornesflackernden Augen an.
Ihr juckte es in den Gelenken noch einmal zuzuschlagen, aber es blieb bei einer Anspielung ohne Vollziehung. In Richtung ihres barbarischen Anführers sagte sie:
„Wir sollten ihn töten, er bringt uns mehr in Gefahr als das er tauglich für uns ist! Gegen ein wenig… Spaß ist ja gemeinhin nichts einzuwenden, aber unser verseuchter Kumpel hier übertreibt es ganz gewaltig damit! Ohne ihn wären unser Erfolgschancen erheblich größer! Was ist wenn sich selbiges wie in der Landebucht wiederholt und er plötzlich von neuem unangekündigt durchdreht, vielleicht endet es dann nicht mehr so glimpflich! Ich finde wir sollten ihn von seinem… Leiden erlösen!“
Womöglich musste man den verqueren Gedankenströmen der „gezeichneten“ oder „getauften“ Rasankuri angehören um die krude Handlungsweise zu begreifen die der verpestete Gefolgsmann an den Tag legte, ohne sich dafür eine angemessene Strafe in Form einer Bedrängnismindernden und auslöschenden Kugel einzufangen.
Ayris ihrerseits konnte darüber nur den Kopf schütteln und sich fragen weshalb sich der Großfürst solch ein abenteuerliches, unabwägbares Risiko an seiner Seite gestattete. Aber wer maß sich schon an den Herrn der Nekropole verstehen zu wollen, sie gewiss nicht. Sein Benehmen war mitunter eines der wandlungsfähigsten überhaupt. Im Thronsaal Rasankurs hatte er ihr gegenüber noch wie eine fleischgewordene Figur aus einem Mythos gewirkt, mittlerweile hatte sich dieses ehrfürchtige Bild verändert.
Dort, umgeben von Säulen aus schwarzen Onyx auf seinem dunklen Obsidianthron hatte er einer lebendigen Eisenstatue eines Kriegsgottes geglichen, unverrückbar, unverwüstlich und unerschütterlich, dazu die Schatten und jenseitigen Stimmen die ihn und seine Worte umschmeichelten und intensivierten, hingegen hier in dem dampfenden, stinkenden Slums der Makropole schien all das Beeindruckende plötzlich wie weggefegt und verblichen. Der Monarch bot zwar immer noch eine eindrucksvolle und imponierende Gestalt, da ihm trotzdem diese untrügliche, rätselhafte Ausstrahlung anhaftete die irgendwie die Geister der „Berührten“ beeinflusste, doch von seiner gar königlichen, gottgleichen Haltung war kaum was geblieben.
Wer ihn nicht als den Herrscher der er war kannte, als den Erwecker der schlummernden Stadt aus dem Sand, der konnte ihn leicht mit einem gewöhnlichen Totschläger aus der Gosse verwechseln. Für sich selbst stellte die junge Frau fest dass ihre Angst dem Drachen gegenüber abgenommen hatte seit sie die Grenzen der Megastadt überschritten hatten. An einem Ort wie diesen erschien ihr der blutrünstige Eroberer nicht mehr so unsterblich wie vormals. Die Gerüchte und Lagerfeuergeschichten die ihn zu etwas viel Furchterregenderem in ihrer Phantasie hatten wachsen lassen verblassten allmählich vor der Realität. Die Überlegung dass ein verirrter oder gar hinterhältiger Schuss den unwissenden Regenten zu Fall bringen mochte, ließen ein Funkengewitter von Denkanstößen, Spekulationen und Wahrscheinlichkeiten in ihrem Verstand explodieren.
Ein seichtes, grimmiges Lächeln stibitzte sich auf ihre Züge und verlieh ihr (un)passenderweise einen amüsierten Ausdruck. Die nuschligen, abgehackt artikulierten Sprechbemühungen des Kindes der Verwesung lenkte ihre Aufmerksamkeit aber wieder auf das derzeitige Geschehen und ihren aktuellen Jähzorn. Musste die eklige, die Evolution verachtende Scheußlichkeit, überall wo es hinkam immer nur töten? Der arme Schlucker hätte ihm freilich nichts antun können, war ihm vollends unterlegen gewesen und hätte den Diebstahl nicht geahndet, dennoch hatte der Apostel des Seuchenkultes ihn abgebrüht ermordet und das noch mit himmelschreiendem Vergnügen. Eine sinnlose, überflüssige Tat, die ein unschuldiges Leben durchstrichen hatte.
Die Herkunft des heißen Gefühls der Wut welches ihr Blut erhitzte ruhte tief verwurzelt in ihrer Vergangenheit und puschte sich an der Eskalation der Gewalt hoch. Auch sie hatte einmal als Verlorene in den Slums gelebt, was wenn irgend so ein Colchit dasselbe damalig mit ihr gemacht hätte… Die neuralen Sicherungen hielten sie nicht länger zurück. Mit zwei ausgereiften Schritten war sie bei dem abstoßenden Pockigen und schlug ihm temperamentvoll den Kolben ihres Lasergewehrs in die Nierengegend, das er scheppernd gegen einen Abfallüberladenen Container getrieben wurde, und hoffte darauf dass es ihn schmerzte.
„Du sadistisches, mordversessenes Schwein, was soll diese erzbescheuerte Aufführung? Willst du der heimatlichen PVS eine Spur aus Leichen hinterlassen damit sie seelenruhig hinter uns herlaufen kann? Wir wären vermutlich ohne Probleme durch den Zoll gekommen wenn du dein krankes Ego ein bisschen in der Umzäunung gehalten hättest! Durch dich sind sie bereits von der ersten Sekunde an auf uns aufmerksam geworden, sehr scharfsinnig und weitsichtig angerichtet von dir du verfaulendes Stück Gammelfleisch! Mir ist es ein Rätsel warum der Großfürst es für Wert erachtet dich am Leben zu belassen, wo du doch so darum bemüht bist uns alle frühzeitig ins Aus zu befördern, ehe wir so richtig losgelegt haben!“ fuhr sie ihn erbost und mit zornesflackernden Augen an.
Ihr juckte es in den Gelenken noch einmal zuzuschlagen, aber es blieb bei einer Anspielung ohne Vollziehung. In Richtung ihres barbarischen Anführers sagte sie:
„Wir sollten ihn töten, er bringt uns mehr in Gefahr als das er tauglich für uns ist! Gegen ein wenig… Spaß ist ja gemeinhin nichts einzuwenden, aber unser verseuchter Kumpel hier übertreibt es ganz gewaltig damit! Ohne ihn wären unser Erfolgschancen erheblich größer! Was ist wenn sich selbiges wie in der Landebucht wiederholt und er plötzlich von neuem unangekündigt durchdreht, vielleicht endet es dann nicht mehr so glimpflich! Ich finde wir sollten ihn von seinem… Leiden erlösen!“