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Luftlandeparkhaus
#13
Ayris wusste gar nicht wie ihr geschah als grobe Pranken plötzlich nach ihr griffen, nein falsch, nach ihrer Feuerwaffe, die sie bislang mehr zur Zierde denn effektiv zum benutzen, also töten, getragen hatte. Der heftige Ruck riss sie beinahe von den Beinen, solch gewaltige Stärke steckte hinter ihm, doch ihr gelang es noch sich weitestgehend zu fangen und auf den Füßen zu bleiben, wenngleich es eher tollpatschig denn geschickt aussah. Krachende Schüsse lärmten und immens beschleunigte Projektile pfiffen über ihre Köpfe hinweg. Ein willkürliches Muster aus schwarzen Einschusslöchern maserte bereits die Wand hinter ihnen. Der Boden um sie herum war übersät mit schillernden, gezackten Bruchstücken und Scherben, welche von den zersplitterten Scheiben herrührten, die schon relativ zu Beginn der unnötigen Auseinandersetzung in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Der regungslose Körper eines Halbwüchsigen lag verdreht in einer Ecke der Kabine. Panisch kreischende Menschen rannten flüchtend umher, einige stolperten oder wurden niedergeworfen weil andere Rücksichtslose sie umstießen oder absichtlich wegdrängten um die eigene Haut zu retten. Dazwischen brachen ein paar Unglückselige zusammen, da der übriggebliebene Sicherheitsbeamte mutwillig in die Menge feuerte, in der vagen Hoffnung die wahren Übeltäter zu erwischen. Jene, die seine Kollegen ermordet hatten. Seine Bedenkenlosigkeit zeigte nur bedingt Methode. Am Ende des Tages stünden wahrscheinlich mehr Kollateralschäden im Protokoll aufgeführt als ausgeschaltete Feinde des Imperators.

Der Außenweltlerin konnte das aber im Moment herzlich egal sein, den Atem fast aus den Lungen gepresst, strauchelte sie zum Monarchen Rasankurs hinüber, der sich ihrer Waffe bemächtigt hatte und spontan dafür Verwendung fand. In seinen großen Fäusten wirkte das nach Beduinenart geschmückte Lasergewehr wie ein fragiles Spielzeug und einem Wimpernschlag lang erblühte in ihr der Eindruck das der Fürst nicht so recht mit der erbeuteten Schusswaffe zurechtkäme, doch dann bewies er ihr das Gegenteil als sich ein leuchtend roter Strahl aus Mündung löste, einen Passanten durchschmolz und dadurch nur knapp den Wachmann verfehlte, der ihnen so arg zusetzte. Die Situation war ihr äußerst unangenehm, nicht nur das sie wie eine gewichtslose Puppe an dem bestialischen Hünen hing und das gegnerische Feuer sich auf sie konzentrierte, sondern ebenso das es ihr kaum möglich war dem zu entkommen. Das Lederband quetsche sich nur so in ihren Rücken und offenbarte nicht genug Handlungsraum um dieser „Fremdbenutzung“ einfach zu entschlüpfen und dem Wüterich von Schwarzen Drachen ihr Kriegswerkezug zu überlassen. Sie war ihm, dem Schlächter von Hunderten oder mehr, ihm, dem Chaospaktierer, so nah wie nie zuvor und nicht einmal in ihren verwegensten Träumen hätte sie ihm näher sein wollen. Ihrer Nase erschnupperte seinen Schweiß, den wilden, unbestimmbaren Geruch seines Leibs, der nicht mehr menschlich duftete. Ihre Ohren vernahmen ein rhythmisches Wummern, zuerst leise und hintergründig, dann impulsiver und vordergründiger, wie den Schlag eines Herzens. Eines Herzens das vor Energie und Kraft schier barst, gleich dem Hammerhieben eines Gottes.

Seine unmittelbare Gegenwart machte sie nervös, wobei nervös noch ein milder Ausdruck dessen war, was auf ihre Sinne einstürzte und was sie nur schwerlich beschreiben und für sich erkennen konnte. Eigentlich wollte sie nur schnellstmöglich weg von ihm, Teile ihres Wesens sträubten sich seiner Nähe und trieben sie fort ihm und seiner absonderlichen, tierischen und zugleich mitreißenden Ausstrahlung. Aber, so ungern sie es auch zugab, sein Griff ließ es nicht zu. Ergeben fügte sie sich in ihr Schicksal und hielt es mit zusammengebissenen Zähnen aus. Sogar die zwei Treffer die die Brustplatte des Herrschers kassierte überstand sie sorgenvoll. In ihren graublauen Augen spiegelten sich die nachfolgenden Lichtspeere die der Regent ihrem Lasergewehr abrang und schließlich erzielte er den unerlässlichen Erfolg. Der störende Faktor von Beamter sackte mit verschmorter Brust auf die schmutzigen Fliesen des Passierbereichs und war fortan und ewiglich keine Bedrohung mehr. Für den Zeitrahmen von zehn Sekunden entspannte sich die maskuline Gestalt des Fürsten und er senkte Hände samt Gewehr. Ayris nutzte die Verschnaufpause um nach Naradas zu sehen, der mit ihnen gelaufen war. Sie entdeckte ihn, hockend hinter einem Computerpult des Landefeldsicherheitspersonals, neben sich den hingestreckten Körper eines leblosen Wächters. Sein maschineller Gefährte krabbelte soeben auf seine Schulter nachdem er zweifelsohne wohl irgendetwas mit dem Terminal angestellt hatte.

Noch immer hasteten verstörte und verängstigte Zivilisten durch die Zone, die blutenden Leichname ihrer Mitbürger auf ihrer Flucht bestürzt bertachtend. Das Geheul der Alarmsirenen schaffte es allmählich das Getöse der Konsternierten zu übertönen. Wieder hallten Schüsse durch das Foyer. Ehe der Schwarze Drache erneut herumwirbeln konnte um des Angreifer hitzige Fortführung des Kampfes zu erwidern, krallte die Azazernerin ihre Finger um ihr Dominium und richtete den Lauf auf einen ausdrücklichen Richtungspunkt aus. Sie hatte keine Ahnung ob der König der Rasankuri den Widersacher unter der flüchtenden Menge schon erblickt hatte oder nicht, jedenfalls war es ihr Instinkt der sie zu dieser Tat hinriss und sie dazu veranlasste dem Grobschlächtigen in das von einer Eisenmaske verhüllte Gesicht zu schreien:
Speit Euer Feuer Drache! Sofort!“ Zwischen einher hetzenden, verschwommen erscheinenden Gestalten und Silhouetten stach der bewaffnete Kontrahent wie ein edler Paladin in glänzender Rüstung hervor. Bloß das sein blitzend Schwert eine automatische Pistole war die schnellen, unrühmlichen Tod verbreitete. Dann schien die Zeit selbst zu gefrieren in der sich beide Seiten noch einmal taxierten um letztlich den finalen Abschluss des Duells zu vollbringen. Schon donnerte ein Wirklichkeitsauslöschender Schuss…
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