09-10-2008, 10:25 PM
Die schlanke Frau aus Zellentrakt 3-11 war klug genug nicht groß nachzuhaken, woher Sarg all die Dinge wusste, die sie wusste oder welches elementare Geheimnis (oder welche Fähigkeit) sie umrankte immer und überall genau zur passenden Zeit an rechtem Ort und Stelle aufzukreuzen wenn es gerade wichtig wurde. Tatbestand war jedenfalls das sie Ayris beinahe erwartete hatte, nachdem diese ihren Auftrag ausgeführt, und sie zielbewusst, ohne weitere Erkundigungen einzuholen oder sich gar davon zu überzeugen das ihre neuste „Rekrutin“ ihre Feuertaufe bestanden hatte, vom Zentrum des Geschehens fortgelotst hatte. Anscheinend maß ihr die vernarbte Gardistin eine übernatürliche Portion Vertrauen bei, denn mehr Ansinnen als mit ihr vom baldigen Brennpunkt zu verschwinden lag nicht in ihrem nachfolgenden Handeln, zumindest konnte ihr Zögling nichts dergleichen erkennen was sie einerseits sehr motivierte, aber andererseits stark verwirrte, weil sie Sarg als eine erheblich vorsichtigere Persönlichkeit eingeschätzt hatte. Sie hätte ebenso gut eine Spionin sein können, die Oberstleutnant Drauwulf hörig und in seinem Geheiß die Triebhaftigkeiten der eigenständigen Gruppierungen in Egir Septimus Unterwelt hätte infiltrieren können. Wäre sie so eine hinterlistige Schlange gewesen, wagte sich Ayris den Ausgang jener Eskapade gar nicht erst auszumalen.
Nach ihrem Dafürhalten war die Geschichte die sie der ehemaligen Soldatin aufgetischt hatte nicht einmal eine besonders originelle gewesen, keine die sie vollends frei von Misstrauen gesprochen hätte. Wie es den Anschein machte, hatte sie aber für Sarg vollauf genügt. Wiederum aus einem anderen Blickwinkel gesehen konnte Ayris allerdings nicht erahnen welche eventuellen Vorbereitungen ihre Mentorin getroffen hatte um sicherzustellen dass man bei ihr an der einwandfreien Adresse war. Bestimmt besaß die Frau, die schon viele Jahre hier das Überleben probte, über ausreichend Rückversichrungen das ein kleines Mädel wie sie wohl keine Chance hatte, sie übers Ohr zu hauen. Sarg verinnerlichte eine Ausgebufftheit die sich Ayris erst noch hart würde antrainieren müssen.
Die abgebrühte Maske ihres harten Gesichtes sowie die durchdringenden Augen vermochten wohl gründlicher in den Absichten der Menschen zu blättern, als „Frischlinge“ wie sie es ermessen konnten. Sicherlich, sie war nicht vollständig ehrlich zu ihr gewesen, hatte hier und da etwas übertrieben und den Fanatismus benützt um sie von ihrer Ehrlichkeit und Solidarität zu überzeugen, vielleicht hatte Sarg ihr auch nicht alles abgekauft, aber eines war klar; sie hatte den Eifer des Kampfes in ihren Augen züngeln sehen und deren Zweckdienlichkeit für sich selbst verstanden. Dies war wohl das plausibelste Motiv weswegen sie nach nur einer Nacht alles auf eine Karte gesetzt hatte und Ayris ein Feuerwerk hatte entzünden lassen, das alles auf den Kopf stellte.
Auf ihrem beschwingten Kurs gen wo-auch-immer-hin (Ayris nahm an, Sarg steuerte den oberen Etagen entgegen, raunte sie ihr en passant auch die Auslösefrequenz zu) wählten sie diesmal nicht die bewährten Tunnel, sondern erkoren ein scheinbar uraltes Verbindungsnetzwerk als Rückkehrmöglichkeit. Die urtümlichen Durchbrüche waren der Fremdweltlerin schon während ihrer kleinen eigenständigen Erkundungsmission zum Treibstoffdepot ins Auge gefallen, doch hatte sie zu jenem Zeitpunkt andere Sorgen gehabt und sich nicht unbedingt mit derlei altehrwürdigen Steinbögen auseinandergesetzt, die ab und zu in dem eintönigen Fels prunkten. Die klotzige Baukunst die diesen Übergangsausschmückungen zu Eigen war, entsprang offenbar einer aller anderen denn menschlichen Impression, was ein nicht gerade tröstlicher Gedanke war. Nur nicht in Hinsicht des Alters und etwaiger Instabilität, sondern ebenfalls in Zusammenhang das hier vor Äonen bereits fremde Lebewesen geschuftet haben mussten und sich dieses Verhältnis bis zum heutigen Tage nicht gewandelt hatte.
Die prähistorischen Korridore waren in ihrer Beschaffenheit als eindeutig anderes zu klassifizieren, beträchtlich breiter und in die Höhe gehend im Gegensatz zu den Äquivalenten der terranischen Rasse, einige mussten wahrscheinlich nun als Haupt oder Nachschubstollen dienen aufgrund ihrer brauchbaren Dimensionen, so bearbeitet das man ihre vorherige Abkunft kaum noch identifizieren konnte. Die Gänge durch die Sarg sie anschließend geführt hatte waren wohl unerschlossen oder als ungeeignet eingestuft worden, hier hatte schon lange niemand mehr aufgeräumt oder war eine Putzkolonne durchgezogen. In jeder Wandvertiefung oder teilweise über ganze Deckenspalten spannten sich die silbernen Netze von Spinnengezücht, die irgendwo gierig und lauernd in einer düsteren Ecke oder Vertiefung eines Opfers harrten. Ayris überlief ein leichter Schauer als sie bleiche Knochenfragmente in manchen der glitzernden Verworrenheiten entdeckte die vermutlich von erfolglosen oder unaufmerksamen Fluchtversuchen herrührten. Aber auch Gebeine von ihr unbekannten Organismen befanden sich darunter, ob sie zu Xenos, Mutanten oder etwas ganz anderem stammten blieb einzig und allein das Arkanum eines duldenden Jägers dessen Territorium sie durcheilten. Was sie vor den Gefährdungen des antiken Tunnels jedoch am meisten behütete waren wohl die in geordneten Zwischenräumen aufflammenden Lampen, die den geräumigen Schacht aus seiner Stockfinsternis rissen und ihnen den Weg ausleuchteten. Was jenseits der Lichtkreise im Schatten hockte und sie beschielte, darüber wollte sich Ayris besser keine Gedanken machen.
Sie folgten den urgeschichtlichen Tunneln eine gute Weile lang, schätzungsweise an die zehn Minuten, dann klaffte endlich eine Öffnung vor ihnen im Gestein in Form einer weiteren prächtigen Wölbung auf, auf der sogar noch Bilderschriftzeichen einer wahrscheinlich ausgestorbenen Sprache verzeichnet waren. Den Torbogen durchschritten, kamen sie in eine Höhle, deren Wände jedoch nicht natürlich gewachsen oder derart belassen, sondern künstlich beeinflusst und „kultiviert“ geworden waren. Ferner ebenfalls nicht ein Werk von Menschenhand, welche Kreation der Schöpfung auch immer dies hier angelegt haben musste, hatte es nicht für obligat befunden den Fels selbst zu zerschlagen um Platz für sich und die seinen zu schaffen, stattdessen hatten sie Geltung eigens auf die Substanz ausgeübt um sie nach ihren Ambitionen zu formen. Ein faszinierende Aufspürung zweifelsohne, aber eine die für die Präsenten, die in dieser Wunderhöhle warteten und jene die hinzustießen, von keinerlei Bedeutung war.
Sarg begrüßte die kleine Gruppe mit einem knappen Zunicken, erfasste mit ihrem Blick schnell das wohl niemand fehlte, den sie für ihre Unternehmung vermissen würden und hielt sich des Weiteren auch nicht damit auf ihre Gesellen einander vorzustellen, nur ein zweckgerichteter Aufbruchsbefehl bellte aus ihrem Mund woraufhin die Truppe sogleich in Tätigkeit verfiel. Ayris blieben nur wenige Momente um ihre neuen „Komplizen“ in Augenschein zu nehmen, ein Hemd von Kerl mit dünnen, spröden Haar und eingefallenen Gesicht der irgendwie kränklich wirkte, ein sportlicher Typ mit Vollglatze und einem Paar implantierter Linsen, die mehr wie Drehscheiben denn wie Pupillen anmuteten, ein Fingernägel kauernder Muskelmann der ziemlich hibbelig war und ständig um sich glotzte, als wäre im seine eigenen Alpträume auf der Spur, zum Abschluss ein junger Möchtegern, der sie gleich zu Anfang gewinnend und dickflüssig angriente und sich dabei wahrscheinlich unwiderstehlich fand. Da für eine Kennenlernrunde keine Zeit vorrätig war, schlossen sich alle Sarg an und gingen schweigend zu einer Art Ausbuchtung in einem der Wände. Hier waren Abstufungen in das feste Massiv gehauen, an denen man sich bedingterweise leicht hochangeln konnte. Abdrucke, Furchen und Rückstände von früheren Einwirkungen waren zuzüglich auszumachen. Die Kuhle war nachträglich aus dem Felsen gehoben worden, möglicherweise als Luftzufuhr für Erforschungen innerhalb jener namenlosen Tunnel, war später hingegen aber wieder aufgegeben worden. Nun sollte dieser vergessene Schacht ihnen als Ausstieg dienen. Als Hintertreppe hinaus aus dem Höllenpfuhl.
Der Aufstieg war beschwerlich und alles andere als schnell hinter sich gebracht. Wirkliche Absturzgefahr bestand nicht, denn das Team verknotete sich miteinander an einem soliden, nicht Zirkulation oder Gliederabschnürenden Seil, das einer der Männer in seinem Rucksack aufbewahrt hatte. Zwischendurch machten sie auch Pausen um Atem zu schöpfen, schmale Simse und Vorsprünge die alle hundert Meter aus der Flanke ragten, ermöglichten dies. Ayris wie auch der um die Nase blässlich ausschauende Typ verloren einmal den Halt, durch Erschöpfung oder weil sie sich verkalkulierten und ihre Finger abglitten, aber durch gemeinschaftliche Kraftakte wurden diese „Fehltritte“ professionell und fix gelöst. Fortan klebten sie wie wandernder Schimmelpilz an der Wand und arbeiteten sich immer weiter nach oben. Irgendwann, sie waren ihrem Ziel, der Oberfläche, schon beachtlich näher gerückt, erschallte plötzlich ein tiefes Dröhnen aus dem Abgrund das durch das gesamte Gebirge spürbar war und die Wände zum zittern brachte. Ungebundene Kiesel lösten sich aus dem Gestein und regneten den Schacht herab. Ein größerer Brocken erwischte die Grinsewange an der Stirn, ließ ihn daneben greifen und danach wie ein regungsloses Bündel am Strick pendeln. Die aneinanderbindende Schnur wurde gekappt, als letztes Glied dieser Verbindung fiel er wie einer der losen Steine in das Verderben der Bodenlosigkeit. Sarg rief einen Namen „Enil!“, dann fluchte sie das es selbst das Getöse des Bebens übertönte. Er schien wichtig gewesen zu sein. Hoffentlich hatten sie niemanden verloren von dem ihre Flucht auschlaggebend abhing, bangte Ayris und kletterte angestrengt weiter.
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Nach ihrem Dafürhalten war die Geschichte die sie der ehemaligen Soldatin aufgetischt hatte nicht einmal eine besonders originelle gewesen, keine die sie vollends frei von Misstrauen gesprochen hätte. Wie es den Anschein machte, hatte sie aber für Sarg vollauf genügt. Wiederum aus einem anderen Blickwinkel gesehen konnte Ayris allerdings nicht erahnen welche eventuellen Vorbereitungen ihre Mentorin getroffen hatte um sicherzustellen dass man bei ihr an der einwandfreien Adresse war. Bestimmt besaß die Frau, die schon viele Jahre hier das Überleben probte, über ausreichend Rückversichrungen das ein kleines Mädel wie sie wohl keine Chance hatte, sie übers Ohr zu hauen. Sarg verinnerlichte eine Ausgebufftheit die sich Ayris erst noch hart würde antrainieren müssen.
Die abgebrühte Maske ihres harten Gesichtes sowie die durchdringenden Augen vermochten wohl gründlicher in den Absichten der Menschen zu blättern, als „Frischlinge“ wie sie es ermessen konnten. Sicherlich, sie war nicht vollständig ehrlich zu ihr gewesen, hatte hier und da etwas übertrieben und den Fanatismus benützt um sie von ihrer Ehrlichkeit und Solidarität zu überzeugen, vielleicht hatte Sarg ihr auch nicht alles abgekauft, aber eines war klar; sie hatte den Eifer des Kampfes in ihren Augen züngeln sehen und deren Zweckdienlichkeit für sich selbst verstanden. Dies war wohl das plausibelste Motiv weswegen sie nach nur einer Nacht alles auf eine Karte gesetzt hatte und Ayris ein Feuerwerk hatte entzünden lassen, das alles auf den Kopf stellte.
Auf ihrem beschwingten Kurs gen wo-auch-immer-hin (Ayris nahm an, Sarg steuerte den oberen Etagen entgegen, raunte sie ihr en passant auch die Auslösefrequenz zu) wählten sie diesmal nicht die bewährten Tunnel, sondern erkoren ein scheinbar uraltes Verbindungsnetzwerk als Rückkehrmöglichkeit. Die urtümlichen Durchbrüche waren der Fremdweltlerin schon während ihrer kleinen eigenständigen Erkundungsmission zum Treibstoffdepot ins Auge gefallen, doch hatte sie zu jenem Zeitpunkt andere Sorgen gehabt und sich nicht unbedingt mit derlei altehrwürdigen Steinbögen auseinandergesetzt, die ab und zu in dem eintönigen Fels prunkten. Die klotzige Baukunst die diesen Übergangsausschmückungen zu Eigen war, entsprang offenbar einer aller anderen denn menschlichen Impression, was ein nicht gerade tröstlicher Gedanke war. Nur nicht in Hinsicht des Alters und etwaiger Instabilität, sondern ebenfalls in Zusammenhang das hier vor Äonen bereits fremde Lebewesen geschuftet haben mussten und sich dieses Verhältnis bis zum heutigen Tage nicht gewandelt hatte.
Die prähistorischen Korridore waren in ihrer Beschaffenheit als eindeutig anderes zu klassifizieren, beträchtlich breiter und in die Höhe gehend im Gegensatz zu den Äquivalenten der terranischen Rasse, einige mussten wahrscheinlich nun als Haupt oder Nachschubstollen dienen aufgrund ihrer brauchbaren Dimensionen, so bearbeitet das man ihre vorherige Abkunft kaum noch identifizieren konnte. Die Gänge durch die Sarg sie anschließend geführt hatte waren wohl unerschlossen oder als ungeeignet eingestuft worden, hier hatte schon lange niemand mehr aufgeräumt oder war eine Putzkolonne durchgezogen. In jeder Wandvertiefung oder teilweise über ganze Deckenspalten spannten sich die silbernen Netze von Spinnengezücht, die irgendwo gierig und lauernd in einer düsteren Ecke oder Vertiefung eines Opfers harrten. Ayris überlief ein leichter Schauer als sie bleiche Knochenfragmente in manchen der glitzernden Verworrenheiten entdeckte die vermutlich von erfolglosen oder unaufmerksamen Fluchtversuchen herrührten. Aber auch Gebeine von ihr unbekannten Organismen befanden sich darunter, ob sie zu Xenos, Mutanten oder etwas ganz anderem stammten blieb einzig und allein das Arkanum eines duldenden Jägers dessen Territorium sie durcheilten. Was sie vor den Gefährdungen des antiken Tunnels jedoch am meisten behütete waren wohl die in geordneten Zwischenräumen aufflammenden Lampen, die den geräumigen Schacht aus seiner Stockfinsternis rissen und ihnen den Weg ausleuchteten. Was jenseits der Lichtkreise im Schatten hockte und sie beschielte, darüber wollte sich Ayris besser keine Gedanken machen.
Sie folgten den urgeschichtlichen Tunneln eine gute Weile lang, schätzungsweise an die zehn Minuten, dann klaffte endlich eine Öffnung vor ihnen im Gestein in Form einer weiteren prächtigen Wölbung auf, auf der sogar noch Bilderschriftzeichen einer wahrscheinlich ausgestorbenen Sprache verzeichnet waren. Den Torbogen durchschritten, kamen sie in eine Höhle, deren Wände jedoch nicht natürlich gewachsen oder derart belassen, sondern künstlich beeinflusst und „kultiviert“ geworden waren. Ferner ebenfalls nicht ein Werk von Menschenhand, welche Kreation der Schöpfung auch immer dies hier angelegt haben musste, hatte es nicht für obligat befunden den Fels selbst zu zerschlagen um Platz für sich und die seinen zu schaffen, stattdessen hatten sie Geltung eigens auf die Substanz ausgeübt um sie nach ihren Ambitionen zu formen. Ein faszinierende Aufspürung zweifelsohne, aber eine die für die Präsenten, die in dieser Wunderhöhle warteten und jene die hinzustießen, von keinerlei Bedeutung war.
Sarg begrüßte die kleine Gruppe mit einem knappen Zunicken, erfasste mit ihrem Blick schnell das wohl niemand fehlte, den sie für ihre Unternehmung vermissen würden und hielt sich des Weiteren auch nicht damit auf ihre Gesellen einander vorzustellen, nur ein zweckgerichteter Aufbruchsbefehl bellte aus ihrem Mund woraufhin die Truppe sogleich in Tätigkeit verfiel. Ayris blieben nur wenige Momente um ihre neuen „Komplizen“ in Augenschein zu nehmen, ein Hemd von Kerl mit dünnen, spröden Haar und eingefallenen Gesicht der irgendwie kränklich wirkte, ein sportlicher Typ mit Vollglatze und einem Paar implantierter Linsen, die mehr wie Drehscheiben denn wie Pupillen anmuteten, ein Fingernägel kauernder Muskelmann der ziemlich hibbelig war und ständig um sich glotzte, als wäre im seine eigenen Alpträume auf der Spur, zum Abschluss ein junger Möchtegern, der sie gleich zu Anfang gewinnend und dickflüssig angriente und sich dabei wahrscheinlich unwiderstehlich fand. Da für eine Kennenlernrunde keine Zeit vorrätig war, schlossen sich alle Sarg an und gingen schweigend zu einer Art Ausbuchtung in einem der Wände. Hier waren Abstufungen in das feste Massiv gehauen, an denen man sich bedingterweise leicht hochangeln konnte. Abdrucke, Furchen und Rückstände von früheren Einwirkungen waren zuzüglich auszumachen. Die Kuhle war nachträglich aus dem Felsen gehoben worden, möglicherweise als Luftzufuhr für Erforschungen innerhalb jener namenlosen Tunnel, war später hingegen aber wieder aufgegeben worden. Nun sollte dieser vergessene Schacht ihnen als Ausstieg dienen. Als Hintertreppe hinaus aus dem Höllenpfuhl.
Der Aufstieg war beschwerlich und alles andere als schnell hinter sich gebracht. Wirkliche Absturzgefahr bestand nicht, denn das Team verknotete sich miteinander an einem soliden, nicht Zirkulation oder Gliederabschnürenden Seil, das einer der Männer in seinem Rucksack aufbewahrt hatte. Zwischendurch machten sie auch Pausen um Atem zu schöpfen, schmale Simse und Vorsprünge die alle hundert Meter aus der Flanke ragten, ermöglichten dies. Ayris wie auch der um die Nase blässlich ausschauende Typ verloren einmal den Halt, durch Erschöpfung oder weil sie sich verkalkulierten und ihre Finger abglitten, aber durch gemeinschaftliche Kraftakte wurden diese „Fehltritte“ professionell und fix gelöst. Fortan klebten sie wie wandernder Schimmelpilz an der Wand und arbeiteten sich immer weiter nach oben. Irgendwann, sie waren ihrem Ziel, der Oberfläche, schon beachtlich näher gerückt, erschallte plötzlich ein tiefes Dröhnen aus dem Abgrund das durch das gesamte Gebirge spürbar war und die Wände zum zittern brachte. Ungebundene Kiesel lösten sich aus dem Gestein und regneten den Schacht herab. Ein größerer Brocken erwischte die Grinsewange an der Stirn, ließ ihn daneben greifen und danach wie ein regungsloses Bündel am Strick pendeln. Die aneinanderbindende Schnur wurde gekappt, als letztes Glied dieser Verbindung fiel er wie einer der losen Steine in das Verderben der Bodenlosigkeit. Sarg rief einen Namen „Enil!“, dann fluchte sie das es selbst das Getöse des Bebens übertönte. Er schien wichtig gewesen zu sein. Hoffentlich hatten sie niemanden verloren von dem ihre Flucht auschlaggebend abhing, bangte Ayris und kletterte angestrengt weiter.
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