07-04-2010, 08:56 PM
Zehn Stunden! Unterbrochen nur von einer kurzen Rast, diese auch mehr der Maschine als den Passagieren geschuldet. Zehn Stunden in denen der Eindruck Form annahm allein auf diesem Planeten zu sein. Die letzten, lebenden Wesen auf einer ansonsten entvölkerten, toten Kugel. Das einzige Anzeichen dafür, dass wenigstens in vergangenen Tagen einmal etwas auf Koron existiert hatte, war ein Schlachtfeld, über welches sie relativ niedrig hinwegflogen, um einem elektrischen Sturm zu entgehen. Ein Stillleben bei dem der Krieg den Pinsel geführt hatte. Ausgeglühte Panzerwracks und Fahrzeuggerippe, vom schleifenden Wind längst jeder identifizierbaren Heraldik beraubt. Wer vermochte schon zu sagen wann sich die beteiligten Parteien hier zum Kampf herausgefordert hatte? Die Wüste war zeitlos, sie konservierte den Tod und verbannte das Leben. Während der Pause, als Lyra die Checkliste der, im Rahmen der Benutzung, anfallenden Prüfpunkte abarbeitete, pumpten die restlichen Chaosinfiltrationen den Treibstoff aus dem mitgeführten Fass nach. Der Atem ging schwer und Feuchtigkeit sammelte sich an der Innenseite der einfachen Atemmasken. Die robusten Geräte der Rasankuri hätten vermutlich bessere Dienste geleistet, doch um dem Risiko vorzeitiger Entdeckung entgegenzuwirken hatten sie auf die zähnefletschenden Dämonenmasken verzichtet. Während sich die niederen Ränge der zugeteilten Arbeit widmeten, schritt Kogan in die Wüste hinaus. Schwer zu sagen mit welchem Ziel, ohnehin war er rechtzeitig zurück um den Weiterflug nicht aufzuhalten.
Die Bedingungen im Personenfachtraum des Flieger waren indessen alles andere als angenehm. Die Pilotin hatte wohl noch den meisten Platz, musste dafür aber auf auf die tückischen Wetterbedingungen des Öden Landes achten, was äußerste Konzentration erforderte. Kogan hockte im hintersten Winkel, den massigen Körper niedergeduckt und die Empfindung darüber hinter der Stahlplatte des Gesichtes verborgen. Nur von Zeit zu Zeit zuckten die Pranken, welcher zwischen den Knien baumelten, als wünschten sie sich etwas das sich zu zerreißen lohnte. Die Seherin schuf sich auf indirekte Weisen Platz, denn niemand schien sich zu nah an sie heran wagen zu wollen. Somit blieb den Übrigen noch weniger Raum. Füße stießen aneinander und schmerzten bald aufgrund der mangelnden Bewegung. Das stete Dröhnen der Rotoren füllte die Ohren mit imaginärer Watte. Dazu kam die Hitze, welche im Inneren des Flieger, der zwar klimatisiert war, diese Einrichtung aber zum Zwecke des eingesparten Treibstoffs nicht verwendete, gute vierzig Grad betrug. Es stank nach Schweiß und eingepferchten Mensch, die oft konsultierten Wasserflaschen enthielten nur mehr eine Brühe, deren Temperatur in etwa die von Squam- Squam Urin hatte und unter ihnen nur Wüste und noch mal Wüste. Sandwüste, Lehmwüste und Steinwüste. Dann irgendwann, als die Gewissheit darüber das man abgestürzt und in der Hölle gelandet war, sich bereits verfestigen wollte ließ sich das erste Anzeichen von Zivilisation erkennen. In diesem Fall handelte es sich um eine Staubwolke, die zu einem größeren Pulk Fahrzeuge gehören musste. Vielleicht eine der Speedgangs, die das Flachland der Wüstenränder als ihr Revier betrachteten. Am Horizont konnte man nun die gewaltige Masse Gohmors ausmachen oder besser gesagt den Schleier aus Abgasen, der das urbane Gebirge umlagerte.
Auch in Lyras Kopfhörern stellte sich Aktivität sein. Erst war das unentwegte Rauschen, dass der Filter bis jetzt annehmbar gestaltet hatte, von angedeutetem Funkverkehr unterlegt. Dann zwitscherten verschlüsselte Kauderwelsch dazwischen, wenn die Militärfrequenzen den zivilen Bereich überlappten.
Sie überflogen ein zerklüftetes Faltengebirge, an dessen Ränder sie industrielle Anlagen klammerte, teilweise verfallen, teilweise noch in Betrieb. Auch im Funk waren nun die Sprüche anderer Lufteinheiten zu hören. Zumeist servitorgesteuerte Automatenfrachter, ab und an ein menschlicher Schlepperpilot.
Sie folgten einer Eisenbahnstrecke, vorbei an mehr schwerindustrieller Bebauung, über einen gewaltigen Canyon, wie ein gezackte Schnittwunde im Land.
Inzwischen war die bedrückende Masse Gohmors nicht mehr zu übersehen, ein stählernes Krebsgeschwür, mit Lichtern übersät und dennoch auf unsägliche Weise deprimierend düster.
Die Stunden des freien Himmels waren vorbei. Der Flugverkehr konnte bedenkenlos mit einer Hauptverkehrsstraße verglichen werden. Schweber, Helikopter, Flugzeuge und alle anderen Arten von Maschinen waren in der Luft. Sogar der Schatten eines landenden Raumschiffes legte sich über sie und dabei waren sie noch nicht einmal in den unmittelbaren Luftraum der Makropole eingedrungen. Nichtsdestotrotz überwachte man sie. Schon während des Überfluges, über das Gebirge, hatte eine unscheinbare Kontrolllampe angezeigt das sie irgendwo, irgendjemand auf dem Schirm hatte. Dann irgendwann kam die automatische Abfrage des Anflugcodes. Lyra entschied sich nicht für den kleinen Plastikstreifen, welchen ihr der Heermeister gegeben hatte. Sie übermittelte ihre eigene Zugangsberechtigung.
Anflugszulassung bestätigt!
Wir informieren sie das ihre Anflugszulassung in acht Tagen erneuert werden muss. Knirschte eine monotone Stimme in ihrem Ohr.
Folgen sie dem Leitstrahl zu Landedeck 390 / A, Zwischenebene 12. Die Flugkontrolle der Hauptstadt wünscht ihnen einen angenehmen Aufenthalt und einen guten Tag. Der Imperator beschützt.
Die Bedingungen im Personenfachtraum des Flieger waren indessen alles andere als angenehm. Die Pilotin hatte wohl noch den meisten Platz, musste dafür aber auf auf die tückischen Wetterbedingungen des Öden Landes achten, was äußerste Konzentration erforderte. Kogan hockte im hintersten Winkel, den massigen Körper niedergeduckt und die Empfindung darüber hinter der Stahlplatte des Gesichtes verborgen. Nur von Zeit zu Zeit zuckten die Pranken, welcher zwischen den Knien baumelten, als wünschten sie sich etwas das sich zu zerreißen lohnte. Die Seherin schuf sich auf indirekte Weisen Platz, denn niemand schien sich zu nah an sie heran wagen zu wollen. Somit blieb den Übrigen noch weniger Raum. Füße stießen aneinander und schmerzten bald aufgrund der mangelnden Bewegung. Das stete Dröhnen der Rotoren füllte die Ohren mit imaginärer Watte. Dazu kam die Hitze, welche im Inneren des Flieger, der zwar klimatisiert war, diese Einrichtung aber zum Zwecke des eingesparten Treibstoffs nicht verwendete, gute vierzig Grad betrug. Es stank nach Schweiß und eingepferchten Mensch, die oft konsultierten Wasserflaschen enthielten nur mehr eine Brühe, deren Temperatur in etwa die von Squam- Squam Urin hatte und unter ihnen nur Wüste und noch mal Wüste. Sandwüste, Lehmwüste und Steinwüste. Dann irgendwann, als die Gewissheit darüber das man abgestürzt und in der Hölle gelandet war, sich bereits verfestigen wollte ließ sich das erste Anzeichen von Zivilisation erkennen. In diesem Fall handelte es sich um eine Staubwolke, die zu einem größeren Pulk Fahrzeuge gehören musste. Vielleicht eine der Speedgangs, die das Flachland der Wüstenränder als ihr Revier betrachteten. Am Horizont konnte man nun die gewaltige Masse Gohmors ausmachen oder besser gesagt den Schleier aus Abgasen, der das urbane Gebirge umlagerte.
Auch in Lyras Kopfhörern stellte sich Aktivität sein. Erst war das unentwegte Rauschen, dass der Filter bis jetzt annehmbar gestaltet hatte, von angedeutetem Funkverkehr unterlegt. Dann zwitscherten verschlüsselte Kauderwelsch dazwischen, wenn die Militärfrequenzen den zivilen Bereich überlappten.
Sie überflogen ein zerklüftetes Faltengebirge, an dessen Ränder sie industrielle Anlagen klammerte, teilweise verfallen, teilweise noch in Betrieb. Auch im Funk waren nun die Sprüche anderer Lufteinheiten zu hören. Zumeist servitorgesteuerte Automatenfrachter, ab und an ein menschlicher Schlepperpilot.
Sie folgten einer Eisenbahnstrecke, vorbei an mehr schwerindustrieller Bebauung, über einen gewaltigen Canyon, wie ein gezackte Schnittwunde im Land.
Inzwischen war die bedrückende Masse Gohmors nicht mehr zu übersehen, ein stählernes Krebsgeschwür, mit Lichtern übersät und dennoch auf unsägliche Weise deprimierend düster.
Die Stunden des freien Himmels waren vorbei. Der Flugverkehr konnte bedenkenlos mit einer Hauptverkehrsstraße verglichen werden. Schweber, Helikopter, Flugzeuge und alle anderen Arten von Maschinen waren in der Luft. Sogar der Schatten eines landenden Raumschiffes legte sich über sie und dabei waren sie noch nicht einmal in den unmittelbaren Luftraum der Makropole eingedrungen. Nichtsdestotrotz überwachte man sie. Schon während des Überfluges, über das Gebirge, hatte eine unscheinbare Kontrolllampe angezeigt das sie irgendwo, irgendjemand auf dem Schirm hatte. Dann irgendwann kam die automatische Abfrage des Anflugcodes. Lyra entschied sich nicht für den kleinen Plastikstreifen, welchen ihr der Heermeister gegeben hatte. Sie übermittelte ihre eigene Zugangsberechtigung.
Anflugszulassung bestätigt!
Wir informieren sie das ihre Anflugszulassung in acht Tagen erneuert werden muss. Knirschte eine monotone Stimme in ihrem Ohr.
Folgen sie dem Leitstrahl zu Landedeck 390 / A, Zwischenebene 12. Die Flugkontrolle der Hauptstadt wünscht ihnen einen angenehmen Aufenthalt und einen guten Tag. Der Imperator beschützt.