05-01-2010, 03:20 PM
Heimlich projizierte durch eine Datenkassette eine Art Hologramm-Karte der diversen Ebenen und Abschnitte Korons. Dann deutete er auf einen Punkt und Ezequiel beugte sich vor, um diesen näher zu betrachten. Es handelte sich hierbei um die Slums der unteren Ebenen des Planeten. Sicherlich ein geeigneter Ort um ein Heer Gläubiger um sich zu scharen. Denn während sich die Reichen der oberen Ebenen jeden Tag in der Herrlichkeit ihres Geldes suhlen und den Problemen dieser Tage aus dem Weg gehen, bleibt den ärmeren Schichten zuweilen nichts anderes, als der Glaube und die Hoffnung. Der Missionar erhob sich und sah Heimlich entschlossen an. Finis coronat opus. Das Ende krönt das Werk!, übersetze Heimlich lächelnd. Und glaubt mir, wenn ich sage, dass dieses Ende ein erneuter Beweis für die unerschütterliche Macht des Glaubens an den Imperator sein wird, Hochwürden. Ezequiel ehrte Heimlich mit dem Zeichen des Adlers, nahm seinen Stab und verlies die Kammer.
Auf dem Weg in sein Gemach dachte er an seine letzte Vorlesung auf Cadia, dem ersten großen Wall des Imperiums vor dem Ocularis Terribus. Allein die Reise von Terra nach Cadia, obwohl es nicht gerade die längste Route war, die er in seiner Laufbahn zurücklegen musste, dauerte dreizehn Monate. Zusammen mit Predigern und Diakonen von Terra hielt er in wenigen Scholas der Kirche Vorlesungen. Während die Auftritte der alten und weisen Diakone im großen Rahmen ausfielen, waren die Vorlesungen Ezequiels lediglich in kleinen Räumlichkeiten eher rar besucht. Dies war aber keine Überraschung. Außerhalb der Kirche von den mittleren Ebenen Terras, kannte man den Nachnamen Kane nicht, anders als die Namen der großen Prediger und Diakone, von denen bereits einige über hundert Jahre ihrer Pflicht für Kirche und Imperator nachgingen. Zu dieser Zeit war die Präsenz der Kirche auf Cadia kaum noch zu spüren. Man sollte meinen, dass gerade eine Welt auf der über siebzig Prozent der Bevölkerung unter Waffen gehalten werden, aufgeschlossener gegenüber den errettenden Worten der Kirche war. Doch durch Krieg und Verlust von vielen tapferen Soldaten, deren Überreste nach Ablauf des „Lesbarkeits-Gesetzes“ aus ihren Gräbern exhumiert und in eine große Grube verscharrt werden, wurde das Wort des Ministorums immer weniger wahrgenommen. Ähnlich verhielt es sich auf Koron. Die schreckliche Vergangenheit und Krieg sorgten für ein gespaltenes Volk und einen Verlust der geistlichen Hingabe an den ewigen Gott-Imperator. Ezequiel war kein Freund von Fanatismus, aber er glaubte Fest daran, dass die Menschen ohne Liebe, Glaube, Tapferkeit, Mut, Treue und Ehrfurcht zu Grunde gehen werden. Denn dies waren und sind Sebastian Thors Schlüssel zum ewigen inneren Frieden des Imperiums. Und diese Tugenden können nur durch eine geregelte, kirchliche Vertretung auf jedem Planeten des Reiches gefördert und ausgebaut werden.
Es dauerte nicht lange bis Ezequiel abreisebereit in dem Hauptschiff der Kathedrale saß und ein letztes Gebet sprach. Da er am Vorabend nicht viel auspacken musste, konnte er sich innerhalb einer Stunde bereits frisch machen und bei Heimlich abmelden. Um sein Gepäck kümmerten sich einige Kirchendiener. Sie wollten dafür sorgen, dass es kurz nach seiner Ankunft beim Kreuzzuglager ebenfalls ankommen sollte. Anders als die Tage davor war Ezequiel nun in voller Montur. Ein weinrotes, edles Seidengewand mit goldenen Verzierungen und Gebetsbändchen übersät, zierte seinen durchtrainierten Körper. Sein polierter Missionarsstab den er auf seinem Rücken trug, glänzte in den wenigen Strahlen der Kollektoren, die sich durch die dichten Gaswolken kämpften. Gekreuzt darunter verbarg er sein Kettenschwert, mit dem er sich zum ersten Mal nach acht Monaten wieder ausrüstete. An seiner rechten Hüfte hing seine Automatikpistole, während an seiner Linken die zwei wichtigsten Bücher in seinem Leben hingen; die Bibel des Ministorums und ein Buch mit einer großen Sammlung von Sebastian Thor’s Predigten. Mit zusammengelegten Händen auf sein Herz drückend, ehrte er den Altar mit dem Zeichen des Adlers, verlies die Kathedrale und machte sich auf den Weg in das Kreuzzugslager.
Auf dem Weg in sein Gemach dachte er an seine letzte Vorlesung auf Cadia, dem ersten großen Wall des Imperiums vor dem Ocularis Terribus. Allein die Reise von Terra nach Cadia, obwohl es nicht gerade die längste Route war, die er in seiner Laufbahn zurücklegen musste, dauerte dreizehn Monate. Zusammen mit Predigern und Diakonen von Terra hielt er in wenigen Scholas der Kirche Vorlesungen. Während die Auftritte der alten und weisen Diakone im großen Rahmen ausfielen, waren die Vorlesungen Ezequiels lediglich in kleinen Räumlichkeiten eher rar besucht. Dies war aber keine Überraschung. Außerhalb der Kirche von den mittleren Ebenen Terras, kannte man den Nachnamen Kane nicht, anders als die Namen der großen Prediger und Diakone, von denen bereits einige über hundert Jahre ihrer Pflicht für Kirche und Imperator nachgingen. Zu dieser Zeit war die Präsenz der Kirche auf Cadia kaum noch zu spüren. Man sollte meinen, dass gerade eine Welt auf der über siebzig Prozent der Bevölkerung unter Waffen gehalten werden, aufgeschlossener gegenüber den errettenden Worten der Kirche war. Doch durch Krieg und Verlust von vielen tapferen Soldaten, deren Überreste nach Ablauf des „Lesbarkeits-Gesetzes“ aus ihren Gräbern exhumiert und in eine große Grube verscharrt werden, wurde das Wort des Ministorums immer weniger wahrgenommen. Ähnlich verhielt es sich auf Koron. Die schreckliche Vergangenheit und Krieg sorgten für ein gespaltenes Volk und einen Verlust der geistlichen Hingabe an den ewigen Gott-Imperator. Ezequiel war kein Freund von Fanatismus, aber er glaubte Fest daran, dass die Menschen ohne Liebe, Glaube, Tapferkeit, Mut, Treue und Ehrfurcht zu Grunde gehen werden. Denn dies waren und sind Sebastian Thors Schlüssel zum ewigen inneren Frieden des Imperiums. Und diese Tugenden können nur durch eine geregelte, kirchliche Vertretung auf jedem Planeten des Reiches gefördert und ausgebaut werden.
Es dauerte nicht lange bis Ezequiel abreisebereit in dem Hauptschiff der Kathedrale saß und ein letztes Gebet sprach. Da er am Vorabend nicht viel auspacken musste, konnte er sich innerhalb einer Stunde bereits frisch machen und bei Heimlich abmelden. Um sein Gepäck kümmerten sich einige Kirchendiener. Sie wollten dafür sorgen, dass es kurz nach seiner Ankunft beim Kreuzzuglager ebenfalls ankommen sollte. Anders als die Tage davor war Ezequiel nun in voller Montur. Ein weinrotes, edles Seidengewand mit goldenen Verzierungen und Gebetsbändchen übersät, zierte seinen durchtrainierten Körper. Sein polierter Missionarsstab den er auf seinem Rücken trug, glänzte in den wenigen Strahlen der Kollektoren, die sich durch die dichten Gaswolken kämpften. Gekreuzt darunter verbarg er sein Kettenschwert, mit dem er sich zum ersten Mal nach acht Monaten wieder ausrüstete. An seiner rechten Hüfte hing seine Automatikpistole, während an seiner Linken die zwei wichtigsten Bücher in seinem Leben hingen; die Bibel des Ministorums und ein Buch mit einer großen Sammlung von Sebastian Thor’s Predigten. Mit zusammengelegten Händen auf sein Herz drückend, ehrte er den Altar mit dem Zeichen des Adlers, verlies die Kathedrale und machte sich auf den Weg in das Kreuzzugslager.