04-20-2010, 05:21 PM
Bevor von Auen eine Antwort erhielt, kam man dem allgemeinen Brauchtum nach.
Der Oberstleutnant erhob sich aus seinem Sessel und mit ihm hob sich das nachgeschenkte Glas.
Ein guter Zeitpunkt für einen Trinkspruch, meine Herren. Ringsherum taten es ihm die Offiziere gleich. Schwenker wurden nachgefüllt und Sitzplätze verlassen.
Wir wollen im Sinne der wahren Worte unseres Zuwachses von Krieg trinken. Auf die Männer und Frauen der Dreizehnten. Sie mögen nicht die Krone des Soldatentums sein, Gestrauchelte und Verirrte. Es liegt an uns sie auf den rechten Pfad zurückzuführen und ihnen das Licht des Allerhöchsten zu weisen. Keine Bauernopfer!
“Keine Bauernopfer!“ und “Hört, hört!“ Scholl, gemeinsam mit dem Klirren der Gläser zur verzierten Wagondecke. Danach erging man sich weiter in Einzelgespräche, diskutierte und lachte. Letzteres im gleichen Maße zunehmend, mit dem Genuss alkoholischer Getränke. Schnell wurde offensichtlich das nicht wenige der Anwesenden sich auf diese Art der Geselligkeit verstanden. Während man sich dem Billardtisch widmeten, offenbarte der Oberstleutnant das er auf die Option baue, gegebenenfalls Verstärkung anfordern zu können. Man habe im Oberkommando diese Möglichkeit erwogen und er sei zuversichtlich. Eine Tatsache die ihm diese ganze Mission etwas weniger verzwickt erscheinen ließ. Es gäbe, so der Oberstleutnant weiter, währenden er den Versuch eines Leutnants verfolgte die Fünf, über die Bande ins linke, obere Eck zu spielen, einige Einheiten die einen beachtlichen Anteil an erfahrenen Dschungelkämpfern beinhalteten. Nach dem Edikt des Gouverneurs sollten diese Individuen ihrem Können entsprechend eingesetzt werden.
Während diese Neuigkeit sich in das Geflecht aus Hörensagen und dem allgemeinen Stabstratsch einwob, in dieser Beziehung unterschieden sich Soldaten in keinster Weise von Waschweibern, maß Gefusa den “Neun“ mit einem abschätzenden Blick. Der Mann mochte um die fünfzig sein, hatte jedoch Stahl in der Haltung, an dem Kugeln abprallen würden. So jedenfalls der Eindruck. Sein Gesicht, ja der ganze Körperbau wollte nicht recht zu dieser Zackigkeit passen. Die Züge des Kommissaren waren dicklich, wirkten aufgeschwämmt, die Wangen mit feinen Äderchen überzogen. Über den Gürtel wölbte sich ein stattlicher Bauch, der die Uniform spannte, dabei aber auf eigentümliche Art nicht lächerlich wirkte. Auch der Griff des Kommissars, nun da er die Hand seines Dienstragvetters zum Gruß umschloss, war widererwarten kraftvoll. Sein tiefer Bass ließ an einen gutmütigen Wermutbruder denken. Obendrein wies er einen starken Zungenschlag auf, der ihn auch, vielleicht als Nichtkoroner, ganz sicher aber als Nichtgohmorer kennzeichnete.
Francisco Gefusa, anjenehm.
Bei einem ehrlich wirkenden Lächeln entblößte er zwei Reihen kleiner, ebenmäßiger Zähne. Habe de Ehre ihnen unsere beden Junioren vorzustellen. Da ham wa ehma den juten Mahlmann. Er wies auf einen Burschen der kaum dem Knabenalter entwachsen schien und wohl noch ein zwei Jahre warten musste bis er sich morgens mit dem Rasieren beschäftigen durfte.
Eifrig gab der Junge von Auen die Hand.
Und zu mener Linken hier, Zollig, och en tüchter Bursche. Ein weiteres Händeschütteln.
Zollig war auch noch jung, schien aber schon wesentlich mehr mitgemacht zu haben. Narben zierten sein Gesicht und korrespondierten hervorragend mit den tiefen Gewebenarben, welche auf überstandene Pocken oder schwere Akne hinwiesen. Die Narben waren dabei nicht unbedingt ein Anzeichen für überstandene Schlachten, denn sie erinnerten doch sehr an Schmisse.
Aber nu sachen se ma, men Bester, wat verschläg'n Mann wie sie auf so ne Welt wie Koron? Is doch nix los... also nix bewegendes, wenn se verstehen.
Der Oberstleutnant erhob sich aus seinem Sessel und mit ihm hob sich das nachgeschenkte Glas.
Ein guter Zeitpunkt für einen Trinkspruch, meine Herren. Ringsherum taten es ihm die Offiziere gleich. Schwenker wurden nachgefüllt und Sitzplätze verlassen.
Wir wollen im Sinne der wahren Worte unseres Zuwachses von Krieg trinken. Auf die Männer und Frauen der Dreizehnten. Sie mögen nicht die Krone des Soldatentums sein, Gestrauchelte und Verirrte. Es liegt an uns sie auf den rechten Pfad zurückzuführen und ihnen das Licht des Allerhöchsten zu weisen. Keine Bauernopfer!
“Keine Bauernopfer!“ und “Hört, hört!“ Scholl, gemeinsam mit dem Klirren der Gläser zur verzierten Wagondecke. Danach erging man sich weiter in Einzelgespräche, diskutierte und lachte. Letzteres im gleichen Maße zunehmend, mit dem Genuss alkoholischer Getränke. Schnell wurde offensichtlich das nicht wenige der Anwesenden sich auf diese Art der Geselligkeit verstanden. Während man sich dem Billardtisch widmeten, offenbarte der Oberstleutnant das er auf die Option baue, gegebenenfalls Verstärkung anfordern zu können. Man habe im Oberkommando diese Möglichkeit erwogen und er sei zuversichtlich. Eine Tatsache die ihm diese ganze Mission etwas weniger verzwickt erscheinen ließ. Es gäbe, so der Oberstleutnant weiter, währenden er den Versuch eines Leutnants verfolgte die Fünf, über die Bande ins linke, obere Eck zu spielen, einige Einheiten die einen beachtlichen Anteil an erfahrenen Dschungelkämpfern beinhalteten. Nach dem Edikt des Gouverneurs sollten diese Individuen ihrem Können entsprechend eingesetzt werden.
Während diese Neuigkeit sich in das Geflecht aus Hörensagen und dem allgemeinen Stabstratsch einwob, in dieser Beziehung unterschieden sich Soldaten in keinster Weise von Waschweibern, maß Gefusa den “Neun“ mit einem abschätzenden Blick. Der Mann mochte um die fünfzig sein, hatte jedoch Stahl in der Haltung, an dem Kugeln abprallen würden. So jedenfalls der Eindruck. Sein Gesicht, ja der ganze Körperbau wollte nicht recht zu dieser Zackigkeit passen. Die Züge des Kommissaren waren dicklich, wirkten aufgeschwämmt, die Wangen mit feinen Äderchen überzogen. Über den Gürtel wölbte sich ein stattlicher Bauch, der die Uniform spannte, dabei aber auf eigentümliche Art nicht lächerlich wirkte. Auch der Griff des Kommissars, nun da er die Hand seines Dienstragvetters zum Gruß umschloss, war widererwarten kraftvoll. Sein tiefer Bass ließ an einen gutmütigen Wermutbruder denken. Obendrein wies er einen starken Zungenschlag auf, der ihn auch, vielleicht als Nichtkoroner, ganz sicher aber als Nichtgohmorer kennzeichnete.
Francisco Gefusa, anjenehm.
Bei einem ehrlich wirkenden Lächeln entblößte er zwei Reihen kleiner, ebenmäßiger Zähne. Habe de Ehre ihnen unsere beden Junioren vorzustellen. Da ham wa ehma den juten Mahlmann. Er wies auf einen Burschen der kaum dem Knabenalter entwachsen schien und wohl noch ein zwei Jahre warten musste bis er sich morgens mit dem Rasieren beschäftigen durfte.
Eifrig gab der Junge von Auen die Hand.
Und zu mener Linken hier, Zollig, och en tüchter Bursche. Ein weiteres Händeschütteln.
Zollig war auch noch jung, schien aber schon wesentlich mehr mitgemacht zu haben. Narben zierten sein Gesicht und korrespondierten hervorragend mit den tiefen Gewebenarben, welche auf überstandene Pocken oder schwere Akne hinwiesen. Die Narben waren dabei nicht unbedingt ein Anzeichen für überstandene Schlachten, denn sie erinnerten doch sehr an Schmisse.
Aber nu sachen se ma, men Bester, wat verschläg'n Mann wie sie auf so ne Welt wie Koron? Is doch nix los... also nix bewegendes, wenn se verstehen.