04-12-2010, 10:29 PM
Als der Abend kam, jedenfalls einigte man sich darauf es Abend zu nennen da beschloss wurde eine größere Ruhepause einzulegen, war das zarte Pflänzchen der Hoffnung erblüht. Gewiss war die Lage schlimm, katastrophal um der Wahrheit die Ehre zu geben, aber es gab doch auch Lichtblicke. Da war etwa jeder einzelne Atemzug. Die chemischen Luftaufbereiter arbeiteten zu etwa fünfzig Prozent, hatten so wichtige Anlagen doch ihre eigene, autarke Energieversorgung. Zwar vermochten es die versteckten Ventilatoren und Umwälzer nicht die abgestandene Luft vom Geruch nach Schweiß, Blut und Rauch zu befreien, aber immerhin gewährleisteten sie das man in naher Zukunft nicht ersticken würde. Das dies so war hatte man Jovai zu verdanken, der inzwischen ohnehin wie ein Held betrachtet wurde. Verwies der brummige Techniker auch stets auf die Leistungen seines Team, kam die Sprache auf den Kraftakt den die Besatzung des Maschinenraums erbracht hatte um das Schiff in der Vorwärtsbewegung zu halten, so hatte die Geistesgegenwart doch allein bei Jovai gelegen. Er hatte, als klar wurde das dieser Flug kein gutes Ende nehmen würde, die Sauerstofferneuerer vom Stromkreis der Klinge abgekoppelt und auf Eigenversorgung gestellt.
Möglich das keine hundert Meter von ihnen, hinter Stahl und rußgeschwärzten Kunstgewebe, klare Luft wartete. Wer aber trat vor um die Probe aufs Exempel zu machen und vielleicht in eine Atmosphäre aus giftigen oder ätzenden Gasen zu taumeln? Also eines nach dem anderen...
Ein weitere Silberstreif war die Aussicht darauf das es bald wieder Energie geben könnte. Dann würde es vorangehen und man konnte vielleicht sein Auge auf das Äußere des Planeten werfen. Wenn es denn ein Planet war.
So saßen die Gruppen nun um Blöcke aus bläulich glühenden Wärmezellen. Abgetrennt hockten sich um die pulsierenden Hitzequellen. Tau bei Tau, Kroot bei Kroot und Mensch bei Mensch. Und dennoch, was für ein Bild in einem Universum indem der Kampf und unversöhnlicher Hass immer das erste Mittel der Diplomatie war. Tatsächlich hatten man im Laufe der Bergungsaktion noch einige wehrfähige Menschen aufgespürt. Doch bis auf ein kleineres Feuergefecht, bei dem niemand verletzt wurde und an dessen Ende sich der imperiale Soldat ergeben hatte, waren alle Begegnungen friedlich verlaufen. Fäden der brüderlichen Nächstenliebe spannten sich zwar nicht zwischen den Fraktionen, aber es flogen auch keine Projektile und Energiegeschosse.
Das diese Gruppierungen um Wärmezellen herumsaßen war dem Umstand geschuldet das es mit jeder verstreichenden Stunde kälter geworden war. Vorhalle und Verwundetenräume waren leidlich gut geheizt, doch je weiter man sich von diesen entfernte um so eisiger erlebte man die Umgebung. Erst ließ sich der Atem vor dem Mund sehen, dann konnte man Raureif auf den Wänden wahrnehmen. An einigen Stellen des Schiffes musste die Temperatur bei minus zwanzig Grad liegen und geborstene Wasserleitungen hatten bizarre Eisskulpturen entstehen lassen.
Und dennoch überwog die Zuversicht.
Nicht zuletzt lag dies zweifellos an Kirgath, dessen besonnene Übernahme der Führerschaft in der Stunde der Not, eine Panik im Keim erstickt hatte und die verfügbaren Kräfte in effektive Bahnen lenkte. Jeder erfüllte seine Befehle eilig, mit großer Gewissenhaftigkeit und Eifer. Zweimal hatte der Shas'ui sogar Arbeitern eine Pause regelrecht befehlen müssen, da sie trotz offensichtlicher, totaler Erschöpfung weitermachen wollten.
Nun schlief der Tau, in sitzender Position, an einen Träger gelehnt, der Kopf auf die Brust gesunken.
Doch zuckte er sogleich hoch als sich eine Hand auf seine Schulter senkte.
Es war der Luftkastler mit Namen Rutas’le, welcher die versiegelten Forschungsstation entdeckt hatte.
Er legte den schlanken Zeigefinger an die Lippen um Kirgath zu bedeuten das er leise sein sollte. Seine Worte kamen geflüstert.
Shas'ui, erschrecken sie nicht. Wir wollen nicht das die anderen aufwachen. Er blickte in die Runde und wahrhaftig schliefen fast alle anderen und die die es nicht taten starrten apathisch ins Wabern der blauen Blöcke. Jovai sagt er möchte versuchen die Maschine anzuwerfen, da er es nicht länger aushalte stillzusitzen. Einige seiner Ingenieure gehen mit ihm und wir anderen wollen sehen ob wir die Sensoren anwerfen können. Mit “Wir“ meinte er eine kleine Gruppe die nah des freigelegten Zentralganges stand. Da waren neben Jovai und seinen Leuten die beiden Späher, die den Tag über als Kirgaths Unterführer fungiert hatten, ein Feuerkrieger mit geschultertem Gewehr, der Mensch Morrison und eine Frau... jedenfalls konnte man das vermuten. Bei Menschen war das immer schwer zu sagen.
Wir dachten uns es wäre das Beste es nicht all zu öffentlich zu machen. Wer weiß was die Sensoren uns zeigen und diese Leute hatten wohl genug Aufregung für einen Tag. Wenn sie noch jemanden mitnehmen wollen... wir warten da vorn auf sie.
Das Raltia den Leutnant auf dieser Exkursion begleitete war einen Zufall zu verdanken. Die Soldatin hatte einfach noch nicht geschlafen als man Morrison in das Vorhaben eingeweiht hatte und so hatte der blonde Offizier sie kurzerhand mitgenommen.
Möglich das keine hundert Meter von ihnen, hinter Stahl und rußgeschwärzten Kunstgewebe, klare Luft wartete. Wer aber trat vor um die Probe aufs Exempel zu machen und vielleicht in eine Atmosphäre aus giftigen oder ätzenden Gasen zu taumeln? Also eines nach dem anderen...
Ein weitere Silberstreif war die Aussicht darauf das es bald wieder Energie geben könnte. Dann würde es vorangehen und man konnte vielleicht sein Auge auf das Äußere des Planeten werfen. Wenn es denn ein Planet war.
So saßen die Gruppen nun um Blöcke aus bläulich glühenden Wärmezellen. Abgetrennt hockten sich um die pulsierenden Hitzequellen. Tau bei Tau, Kroot bei Kroot und Mensch bei Mensch. Und dennoch, was für ein Bild in einem Universum indem der Kampf und unversöhnlicher Hass immer das erste Mittel der Diplomatie war. Tatsächlich hatten man im Laufe der Bergungsaktion noch einige wehrfähige Menschen aufgespürt. Doch bis auf ein kleineres Feuergefecht, bei dem niemand verletzt wurde und an dessen Ende sich der imperiale Soldat ergeben hatte, waren alle Begegnungen friedlich verlaufen. Fäden der brüderlichen Nächstenliebe spannten sich zwar nicht zwischen den Fraktionen, aber es flogen auch keine Projektile und Energiegeschosse.
Das diese Gruppierungen um Wärmezellen herumsaßen war dem Umstand geschuldet das es mit jeder verstreichenden Stunde kälter geworden war. Vorhalle und Verwundetenräume waren leidlich gut geheizt, doch je weiter man sich von diesen entfernte um so eisiger erlebte man die Umgebung. Erst ließ sich der Atem vor dem Mund sehen, dann konnte man Raureif auf den Wänden wahrnehmen. An einigen Stellen des Schiffes musste die Temperatur bei minus zwanzig Grad liegen und geborstene Wasserleitungen hatten bizarre Eisskulpturen entstehen lassen.
Und dennoch überwog die Zuversicht.
Nicht zuletzt lag dies zweifellos an Kirgath, dessen besonnene Übernahme der Führerschaft in der Stunde der Not, eine Panik im Keim erstickt hatte und die verfügbaren Kräfte in effektive Bahnen lenkte. Jeder erfüllte seine Befehle eilig, mit großer Gewissenhaftigkeit und Eifer. Zweimal hatte der Shas'ui sogar Arbeitern eine Pause regelrecht befehlen müssen, da sie trotz offensichtlicher, totaler Erschöpfung weitermachen wollten.
Nun schlief der Tau, in sitzender Position, an einen Träger gelehnt, der Kopf auf die Brust gesunken.
Doch zuckte er sogleich hoch als sich eine Hand auf seine Schulter senkte.
Es war der Luftkastler mit Namen Rutas’le, welcher die versiegelten Forschungsstation entdeckt hatte.
Er legte den schlanken Zeigefinger an die Lippen um Kirgath zu bedeuten das er leise sein sollte. Seine Worte kamen geflüstert.
Shas'ui, erschrecken sie nicht. Wir wollen nicht das die anderen aufwachen. Er blickte in die Runde und wahrhaftig schliefen fast alle anderen und die die es nicht taten starrten apathisch ins Wabern der blauen Blöcke. Jovai sagt er möchte versuchen die Maschine anzuwerfen, da er es nicht länger aushalte stillzusitzen. Einige seiner Ingenieure gehen mit ihm und wir anderen wollen sehen ob wir die Sensoren anwerfen können. Mit “Wir“ meinte er eine kleine Gruppe die nah des freigelegten Zentralganges stand. Da waren neben Jovai und seinen Leuten die beiden Späher, die den Tag über als Kirgaths Unterführer fungiert hatten, ein Feuerkrieger mit geschultertem Gewehr, der Mensch Morrison und eine Frau... jedenfalls konnte man das vermuten. Bei Menschen war das immer schwer zu sagen.
Wir dachten uns es wäre das Beste es nicht all zu öffentlich zu machen. Wer weiß was die Sensoren uns zeigen und diese Leute hatten wohl genug Aufregung für einen Tag. Wenn sie noch jemanden mitnehmen wollen... wir warten da vorn auf sie.
Das Raltia den Leutnant auf dieser Exkursion begleitete war einen Zufall zu verdanken. Die Soldatin hatte einfach noch nicht geschlafen als man Morrison in das Vorhaben eingeweiht hatte und so hatte der blonde Offizier sie kurzerhand mitgenommen.