09-07-2008, 06:28 PM
So hatte dies nun also unscheinbar geendet, kaum vergleichbar, mit der stummen Brise, welche den “Geburtsschrei” jenes blutigen Massakers heraldisch verkündete. Am Anfang war die Tat, jener ungezügelte Urschrei des Mannes, welcher nun als zweiter von vieren, darniederlag. Es verhießt die wenig glaubwürdige Eigendynamik des Immateriums, das gerade jener, welcher am lautesten zu Brüllen vermochte, nun spöttisch, geschlagen in den staubigen Sand gesunken war. Der halbe Riesenwuchs war zerschunden, aus sämtlichen Körperstellen quoll ihm das lebenswichtigste Element, unverdünntes Menschenblut, jene reine Lösung, welche bei ihm seit Jahren schon verdorben durch jene Wesen war, welche er huldigte. Die kabelstrangartigen Arterien, welche merklich arbeitend unter seiner bleichen Haut alles voranschleppten, waren dick angeschwollen, an unzähligen Stellen gar blau und schwarz verfärbt, während sich das aufgeschlitzte Gewebe wie zersprengtes Nass, von neuem sammelte. Deutlich stachen die nadelartigen Vertiefungen der bestialischen Bissspuren heraus, welche sich wohl selbst in den gut geschützten Knochen gegraben haben mochten. Gleichsam wunderte sie sich, da eine derartig bösartige Verwundung, einem geringeren Mann wohl zweifelsohne den rechten Arm gekostet hätte. Selbiges galt für langgezogene, ungleichmäßige, aufgerissene Schnitte entlang seiner Schenkel, man mochte sich wundern wie viel ein einzelner Sterblicher dank derartiger Segnungen seiner unmenschlichen Herrscher verarbeiten konnte, ehe sein physisch geschwächter Leib dennoch den unumstößlichen Gesetzen der Humanbiologie folge leisten musste. Seine zerschundene Oberhaut war an den meisten größeren Flächen ohnehin kaum mehr als altes Narbengewebe, dick verhärmt, bräunlich, manche tiefere, ältere Verwundungen als merklicher Nebel darunter, ein langes weißes Band, gezeichnete von verschiedenen Kreuzstichen, welche dieses wohl einst geschlossen hatten. Es erforderte keine besondere Kunst, kein höhere Talent für die Chirurgie, um derartigen Blutverlust rasch und präzise, als beinahe tödlich festzustellen. Beinahe die gesamte spärliche Bekleidung war durchtränkt, zerrissen oder im besonderen Falle des dünnen Harnisches welcher seine Brust schützte, verbeult. Sie musste sich nicht erst die unnötige Mühe machen, den kriegerischen Despoten ihrer kleinen Karawane auf den Bauch zu drehen, lag er doch ohnehin mit dem gebrandmarkten Antlitz voran im aufgewühlten Wüstenboden. Die Carnaks im nicht gesehenen Winkel hinter ihrem Rücken, schnaubten leise, während sich deren fremdartige Reiter gedämpfter Stimme beratschlagten. Ein weiterer Khorneschlächter, jener dessen einstiges Haar wohl in der Hitze ungezählter Gefechte versengt waren, stand anbei, während sich der bewusstlose Gohmorer welchen sie als Jack kennengelernt hatten, beinahe stumm verhielt, den auch seine Sinne waren im Verlauf der späten Nacht verloren gegangen, wenngleich er dieses Mal eine beachtliche Leistung dargeboten hatte. Inzwischen besah sie sich die ihrer laienhaften Einschätzung gemäß, schlimmste Verwundung des Khorniten. Eines jener bis aufs Mark gewandelten Scheusale, hatte im wilden Schlachtgetümmel, wohl die Vorderkrallen in sein gehärtetes Fleisch getrieben, noch ehe dessen ungenütztes Gedankenzentrum, durchbohrt vom gezackten Mordinstrument, des Blutgottes einziges Sakrament empfangen hatte. Noch immer thronte ein elfenbeinweißes Bruchstück, der vorderste Krummbogen einer solchen Kralle, im vom schwerem Atem gebeutelten Brustkasten. Was sollte also geschehen? Sinnierend legte sie ihre gleichfalls blutverschmierten Finger über den gesplitterten Knochenfortsatz. Sollte sie? Sollte sie nicht? Langsam umschlossen die dünnen Muskeln ihrer Hand das Bruchstück, ob er es wohl fühlen konnte? Sie zerrte daran, zunächst ohne jeglichen Erfolg. Schließlich quoll an den abgewetzten Seiten dickliches, verderbt riechendes Blut hervor, jenes welches sie zuvor in den untersten Hütten Gohmors “gekostet” hatte. Kräftigend umfloss es seine “Innereien“, verschmolz regelrecht das geschnittene Gewebe, während sich der keilförmig abgebrochene Knochen knackend herauslösen ließ. Bewundernd legte sie das Jagdinstrument der Bestie an ihre Seite, durchwühlte dann suchend die Jackentaschen Kogans, auf der Suche nach etwas, das zumindest grundsätzlich als Verbandszeug hätte durchgehen können. Stattdessen bargen diese lediglich dick gerollte Tabakröhren, deren nussiges Aroma zwar angenehm auf den Geschmacksmembranen lag, jedoch ansonsten keinerlei praktischen Nutzen hatten. In der nächsten Tasche selbiges Muster, Zigarren einer anderen Sorte, dieses Mal allerdings mit einem beschrifteten weißen Papierbändchen umwickelt, etwas tiefer darin, ein silbernfarbenes Sturmfeuerzeug, wie es wohl die meisten Ganger besaßen. Hilfesuchend wand sie sich zu einem der fremdländischen Reiter um, warf diesem ohne ein weiteres Wort zu verschwenden eines der Tabakpäckchen zu, was dieser wohl als gültigen Tauschhandel soweit akzeptierte, das er ihr im Gegenzug ein geeignetes Stück Verbandszeug aushändigte, sowie eine verkorkte, halbleere Flasche Alkohols.
Sie entkorkte die dickbäuchige Farbglasflasche mit den Zähnen, augenblicklich schossen ihr unverhohlene Tränen ins Gesicht, als der scharfe Dunst ihr in die Nase stieg. Ohne großartiges Zögern, sie vermutete ohnehin nicht das der Khornite derzeit etwas spüren würde… und selbst wenn, wäre es ihm angesichts der durchlebten Torturen wohl vollkommen egal, entleerte sie deren wässrigen Inhalt über die verschmutzte Fleischwunde, welche augenblicks darauf in der glibberigen Farbe der unteren Haut erstrahlte. Schnell presste sie ein annehmbar steriles “Pressdreieck” darüber, während sie den dicken, dunkelbraunen Verband mehrmals um die verkrustete Taille des Mannes wand. Vermutlich würde es schon ein mittelgroßes Wunder sein, wenn er dies ohne irgendwelche Anzeichen einer Blutvergiftung oder bekannten Wundbrandes überleben würde. Nun, andererseits war dieser “schlechte Mensche”, wie man meinen mochte, doch ohnehin ein Jünger der dunklen Götter, warum also sollte ihn eine derartige Nichtigkeit dann überhaupt kümmern? Sie hatte bereits von schlimmeren Pestilenzen gehört, welche ein halbwegs gläubiger Chaot ohne weiteres überleben konnte, sofern er sich der großväterlichen Fürsorge seiner erhabensten Pestbeule Nurgle verschrieb. Irgendein verächtlich klingendes Kommentar eines nahestehenden Beduinen nahm sie wortlos in Kauf, sie waren ohnehin kaum in der günstigen Lage, diesen bewaffneten Wüstenmenschen sonderlichen Widerstand zu leisten. Glücklicherweise legten es diese gastfreundlichen Exoten wohl auch nicht darauf an. Was folgte war ein reger Wortwechsel, etwas das an übertrieben formulierte Konversation voller unnötiger Metaphern “Der Geier kreiselt am östlichen Sonnenhimmel” erinnerte, und jeden vernünftigen Imperiumsbürger an deren gesunden Menschenverstand hätte appellieren lassen. Gleichsam nahm man deren freundliche Worte hin, erwiderte sie, wenngleich sie sich permanent gewissen verächtlichen Blicken ausgesetzt fühlte, aufgrund ihrer überaus… spärlichen Bekleidung. Sie setzte deren Bedeutung beträchtlich herab, gestikulierte ein wenig auffälliger und nannte sich selbst eine Pilgerin, eine Wegbereiterin für eine neue Religion, welche ihre wahre, große Befreiung eben auch durch das mangeln an Gewandung ausdrücken wollte, sozusagen auch die “Befreite Körperkultur”. Man belächelte sie, was schon mal ein bedeutend besseres Zeichen war, als erhobene Lasergewehre, deren Kimme und Korn unmittelbar auf einen zielten. Irgendwann, so circa eine halbe bis dreiviertel Stunde war verstrichen, tauschte man letzte, weniger zaghafte Freundschaftsbekundungen aus, eine sogenannte Üblichkeit des tristen Wüstendaseins, verabschiedete sich und jeder ritt, beziehungsweise schleppte sich seiner Pfade. Sie würde diesen unscheinbaren, dennoch charismatischen alten “Eremiten”, Ibn el Scharat, ohne jeglichen trügenden Zweifel im Hinterkopf behalten, denn instinktiv erahnte sie bereits, das auch dieser alte Krieger, noch eine bedeutendere Rolle spielen mochte, als es hier geschehen war.
Nachdenklich wie sie war, bat sie den weitaus kräftigeren und vor allem größeren Kriegerkameraden Kogans darum, eben jenen zu “tragen” oder so es nicht anders möglich war, eben nachzuschleifen, bis sie ihren fahrbaren Untersatz wieder erreicht hatten. Indes sie selbst etwas lieblicher im Umgang als zuvor, Versuche unternahm des bewusstlosen, mittlerweile wohl eher schlafenden, Jack aufzuwecken. Nachdem dies so geschehen war, war es sie, welche die massive Dornenaxt des Schlächters vergeblich zu heben versuchte. Diese dämoischwirkende Waffe, mochte schwer sein wie der bronzene Thron des Kriegsgottes, wenn nicht dieser selbst sogar noch darauf saß, so mühte sie sich die längste Zeit unnütz ab, ehe sie schließlich begreifend, diese einfach hinter sich herschleifte, wenngleich mit ungleich langsamerer Geschwindigkeit als sie sich gewünscht hätte. Gerade an dieser Stelle, wohl knapp drei Wegminuten hinter den Gefährten Jack und dem Riesen, welcher einen kleineren Hünen schleppte, wurde ihr ein anderes Detail gewahr. Man hatte in der tobenden Hitze des blutigen Gemetzels, die loyalste Schoßbestie vergessen, welche sich nun “vergnügt” quiekend durch eine verschmierte Sanddüne wälzte, dabei einen abgetrennten Schlangenschädel an der Wirbelsäule hinter sich herziehend. Wenngleich dieser mutierte Hybrid, keinerlei größere Intelligenz hinter seinen winzigen, nachtschwarzen Augenkügelchen verbarg, war es dennoch verwunderlich das sich diese Tier nicht unmittelbar im Blutrausch, in eine der drei aufgerissenen Höllenschlunde gestürzte hatte oder bereits beim ersten Anzeichen des “Todes” seines Herrn, das weite suchte. Gerade als es näher heran kam, den borstigen Nacken etwas gesenkt ob der schweren Last, sinnierte sie wie eine derartige Kreatur wohl zustande kommen mochte, verwarf den grundsätzlichen Gedanken jedoch mit einiger ungenügender Verachtung, kniete sich für den winzigen Augenblick nieder und strich dem etwas verdutzten Lebewesen über den durchtränkten Fellkamm, welcher sich auf seinem muskulösen Rücken gebildet hatte. Zuerst fletschte diese entstellte, dumpfe Kreatur leise knurrend die mächtigen Hauer, wohl vom Gedanken ergriffen, das sie seine hart errungene Beute stehlen mochte, dann allerdings nahm sie die flüchtige Liebkosung mehr oder minder “hechelnd” entgegen. So war es gerade dieses seltsame Bild, einer jungen, vielleicht hübschen, blutbeschmierten Frau, welche eine viel zu schwere Axt schleifte, und eines freudig dahinscharwenzelnden “Schweinehundes”, welcher in seinem Maul seine bisher größte Trophäe trug.
Sie entkorkte die dickbäuchige Farbglasflasche mit den Zähnen, augenblicklich schossen ihr unverhohlene Tränen ins Gesicht, als der scharfe Dunst ihr in die Nase stieg. Ohne großartiges Zögern, sie vermutete ohnehin nicht das der Khornite derzeit etwas spüren würde… und selbst wenn, wäre es ihm angesichts der durchlebten Torturen wohl vollkommen egal, entleerte sie deren wässrigen Inhalt über die verschmutzte Fleischwunde, welche augenblicks darauf in der glibberigen Farbe der unteren Haut erstrahlte. Schnell presste sie ein annehmbar steriles “Pressdreieck” darüber, während sie den dicken, dunkelbraunen Verband mehrmals um die verkrustete Taille des Mannes wand. Vermutlich würde es schon ein mittelgroßes Wunder sein, wenn er dies ohne irgendwelche Anzeichen einer Blutvergiftung oder bekannten Wundbrandes überleben würde. Nun, andererseits war dieser “schlechte Mensche”, wie man meinen mochte, doch ohnehin ein Jünger der dunklen Götter, warum also sollte ihn eine derartige Nichtigkeit dann überhaupt kümmern? Sie hatte bereits von schlimmeren Pestilenzen gehört, welche ein halbwegs gläubiger Chaot ohne weiteres überleben konnte, sofern er sich der großväterlichen Fürsorge seiner erhabensten Pestbeule Nurgle verschrieb. Irgendein verächtlich klingendes Kommentar eines nahestehenden Beduinen nahm sie wortlos in Kauf, sie waren ohnehin kaum in der günstigen Lage, diesen bewaffneten Wüstenmenschen sonderlichen Widerstand zu leisten. Glücklicherweise legten es diese gastfreundlichen Exoten wohl auch nicht darauf an. Was folgte war ein reger Wortwechsel, etwas das an übertrieben formulierte Konversation voller unnötiger Metaphern “Der Geier kreiselt am östlichen Sonnenhimmel” erinnerte, und jeden vernünftigen Imperiumsbürger an deren gesunden Menschenverstand hätte appellieren lassen. Gleichsam nahm man deren freundliche Worte hin, erwiderte sie, wenngleich sie sich permanent gewissen verächtlichen Blicken ausgesetzt fühlte, aufgrund ihrer überaus… spärlichen Bekleidung. Sie setzte deren Bedeutung beträchtlich herab, gestikulierte ein wenig auffälliger und nannte sich selbst eine Pilgerin, eine Wegbereiterin für eine neue Religion, welche ihre wahre, große Befreiung eben auch durch das mangeln an Gewandung ausdrücken wollte, sozusagen auch die “Befreite Körperkultur”. Man belächelte sie, was schon mal ein bedeutend besseres Zeichen war, als erhobene Lasergewehre, deren Kimme und Korn unmittelbar auf einen zielten. Irgendwann, so circa eine halbe bis dreiviertel Stunde war verstrichen, tauschte man letzte, weniger zaghafte Freundschaftsbekundungen aus, eine sogenannte Üblichkeit des tristen Wüstendaseins, verabschiedete sich und jeder ritt, beziehungsweise schleppte sich seiner Pfade. Sie würde diesen unscheinbaren, dennoch charismatischen alten “Eremiten”, Ibn el Scharat, ohne jeglichen trügenden Zweifel im Hinterkopf behalten, denn instinktiv erahnte sie bereits, das auch dieser alte Krieger, noch eine bedeutendere Rolle spielen mochte, als es hier geschehen war.
Nachdenklich wie sie war, bat sie den weitaus kräftigeren und vor allem größeren Kriegerkameraden Kogans darum, eben jenen zu “tragen” oder so es nicht anders möglich war, eben nachzuschleifen, bis sie ihren fahrbaren Untersatz wieder erreicht hatten. Indes sie selbst etwas lieblicher im Umgang als zuvor, Versuche unternahm des bewusstlosen, mittlerweile wohl eher schlafenden, Jack aufzuwecken. Nachdem dies so geschehen war, war es sie, welche die massive Dornenaxt des Schlächters vergeblich zu heben versuchte. Diese dämoischwirkende Waffe, mochte schwer sein wie der bronzene Thron des Kriegsgottes, wenn nicht dieser selbst sogar noch darauf saß, so mühte sie sich die längste Zeit unnütz ab, ehe sie schließlich begreifend, diese einfach hinter sich herschleifte, wenngleich mit ungleich langsamerer Geschwindigkeit als sie sich gewünscht hätte. Gerade an dieser Stelle, wohl knapp drei Wegminuten hinter den Gefährten Jack und dem Riesen, welcher einen kleineren Hünen schleppte, wurde ihr ein anderes Detail gewahr. Man hatte in der tobenden Hitze des blutigen Gemetzels, die loyalste Schoßbestie vergessen, welche sich nun “vergnügt” quiekend durch eine verschmierte Sanddüne wälzte, dabei einen abgetrennten Schlangenschädel an der Wirbelsäule hinter sich herziehend. Wenngleich dieser mutierte Hybrid, keinerlei größere Intelligenz hinter seinen winzigen, nachtschwarzen Augenkügelchen verbarg, war es dennoch verwunderlich das sich diese Tier nicht unmittelbar im Blutrausch, in eine der drei aufgerissenen Höllenschlunde gestürzte hatte oder bereits beim ersten Anzeichen des “Todes” seines Herrn, das weite suchte. Gerade als es näher heran kam, den borstigen Nacken etwas gesenkt ob der schweren Last, sinnierte sie wie eine derartige Kreatur wohl zustande kommen mochte, verwarf den grundsätzlichen Gedanken jedoch mit einiger ungenügender Verachtung, kniete sich für den winzigen Augenblick nieder und strich dem etwas verdutzten Lebewesen über den durchtränkten Fellkamm, welcher sich auf seinem muskulösen Rücken gebildet hatte. Zuerst fletschte diese entstellte, dumpfe Kreatur leise knurrend die mächtigen Hauer, wohl vom Gedanken ergriffen, das sie seine hart errungene Beute stehlen mochte, dann allerdings nahm sie die flüchtige Liebkosung mehr oder minder “hechelnd” entgegen. So war es gerade dieses seltsame Bild, einer jungen, vielleicht hübschen, blutbeschmierten Frau, welche eine viel zu schwere Axt schleifte, und eines freudig dahinscharwenzelnden “Schweinehundes”, welcher in seinem Maul seine bisher größte Trophäe trug.