03-30-2010, 09:09 PM
Die Brust war erhoben, somit bildete sein Rücken ein halbkreisförmiges Gebilde über dem Untergrund. Der Kopf fiel in den Nacken, die Pupillen durch das stark einstrahlende Licht zu kleinen Punkten verengt. Als das Letzte aus den Lungen gepresst und durch die Stimmbänder gejagt war entspannte sich Sehne für Sehne, lies den Krampf verfliegen und wandelte sich in Zittern. Ungläubig drehte er den Kopf zu den Seiten, musterte die Umgebung, sah Gläser, Werkzeug, und Griffe der Schränke unnatürlich im Lichte glänzen. Wie aus einem Schlaf erwacht benetzte er seine Lippen mit Speichel, schmeckte etwas, was ihm nur allzu bekannt vorkam und doch war etwas anders. Unsicher wollte er sich über dem Mund streichen, den scheinbaren Schlaf aus den Augen wischen, konnte sich jedoch kaum rühren. Langsam erst merkte er wieder den Druck um seine Hand- und Fußgelenke, flüchtig touchierte ihn eine vergangene Erinnerung, Schemen dieser Frau, seinem Verhängnis, sein Fluch und doch so unwiderstehlich. Im Geiste blitzte die unbarmherzige Sonne für einen Moment auf, tauchte das Bild in blendendes Weiß, ehe ein Schemen über ihm stand und.... Von der Realität wieder eingefangen brachen die Worte des alten Mannes zu ihm durch, ließen einen Ruck des Schreckens durch den Leib fahren. Mit einer schnellen Bewegung riss Ad´razbe seinen Kopf empor, musste nach der Person nicht lange suchen, sondern sah sie klar und deutlich in diesem Raume stehen. Die Stimme sprach wirre Worte, dennoch gingen sie nicht an ihm vorbei, sondern erreichten das Bewusstsein des Jünglings. "Prinz? Ihr kamt in dieses Gewölbe und suchtet einen Prinzen? Ihr scheint mir ein Greis, des klaren Verstandes beraubt. Einen Prinzen sucht ihr, einen gemarterten Manne habt ihr gefunden! Nicht verlockt durch die verbotene Frucht, nein... durch die Göttin selbst. Der Fürst... der Schwarze Drache... mein Tot wäre ihm ein Geschenk, seid ihr deshalb hier? Vollstreckt eure Aufgabe, die Fesseln bieten euch sicheres Geleit, richtet mich mit blutig Handwerk, vollendet das was die Göttin begonnen..." Sein Kinn noch etwas weiter nach unten neigend, seinen Körper betrachten wollend verharrte er in wie eingefroren in dieser Position, während seine Gesichtszüge einen überraschten Eindruck hinterließen und der Blick seiner Augäpfel hastig über seine Haut huschte. Noch immer war der Einschnitt zu sehen und noch immer zeichneten ihn die schweren Schnitte der steinigen Wüste. Doch sie waren keinesfalls mehr blutig, kamen nur noch breiten rosa Striemen gleich. Kleine Kratzer, Abschürfungen und blaue Flecken gab es nicht mehr, machten Platz für die unberührte Haut, die ihn bis vor dem Aufbruch aus Gohmor noch begleitete. "...was ist an Zeit in dieses Land gekehrt?"