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Wallburg
#5
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So plauderte man über dies uns das. Unverfängliche Gespräche vor dem Eindruck einer malerischen Kulisse.
Endlich erreichten die Reisenden ihr Ziel, nicht ohne vorher eine kleine Rast inklusive verspätetem Mittagsmahl einzunehmen. Zwar führte die letzte Stunde ihrer Fahrt bereits durch Gassen schmucker, sich eng aneinander schmiegender, Häuserreihen, dennoch befanden sie sich erst in einem Vorort Wallburgs. Der Eindruck ländlicher Beschaulichkeit wurde nur einmal von einem Frachtzubringer gestört, der mit brüllenden Triebwerken über die Dächer flog und sicherlich irgendeinen Transporter im Orbit als Ziel hatte. Auch die PVS-Soldaten waren allgegenwärtig, wenn sie sich auch besser in das Bild einfügten als tief fliegende Raumschiffe. Unwillkürlich zog Ignatz Vergleiche zu Gohmor, doch es gelang ihm nicht beide Stadtbilder gegenüberzustellen. Waren in der Hauptstadt des Planeten auch so überproportional viele Soldaten auf den Straßen? Sicherlich waren sie das, vielleicht sogar mehr. Doch die Termitenstadt war quirliger, ständig von fiebriger Betriebsamkeit erfüllt. Da gingen die allgegenwärtigen Streifen geradezu unter. Hier wiederum war ihre Anwesenheit bedrohend offensichtlich, zumal sie keine andere Aufgabe zu haben schienen als die Bürger zu überwachen und einzuschüchtern.
Die Droschke hielt vor einem Gebäude, welches zwar gepflegt war, sich jedoch in kleinster Weise von den anderen in der Straße unterschied. Nur ein kleines Messingschild verriet das es sich um die gesuchte Kanzlei handelte. Die Männer teilten sich das Fahrgeld und Ignatz verabschiedete sich vorläufig von seinem Gefährten. Zur späteren Abendstunde, so verabredete man sich, wolle man in einem Gasthaus, ein Stück weiter die Allee hinunter, wieder zusammentreffen.
Damit empfahl Ignatz sich und schlenderte in Richtung Innenstadt.
Während dieses Spazierganges, die Bewegung ließ das Blut wieder durch die Beine pulsieren und vertrieb die klamme Kälte der Fahrt aus den Knochen, grübelte der Professor darüber wie man es anstellen mochte Kontakt zum Untergrund, wenn es denn so etwas gab, herzustellen. Es verhielt sich leider nicht so wie in den Groschenromanen, welche er in seiner Jungend so begierig verschlungen hatte. Sie spielten für gewöhnlich zu Zeiten des Hauskrieges und es ging immer um eine Gruppe junger, wagemutiger Recken, die sich in besetztem Gebiet in den Untergrund begaben um die Ideale des Imperiums gegen heidnische Besatzer zu verteidigen. Aus seinen späteren, literarischen Ausflügen in die Wirren dieser blutigen Epoche wusste er das die Interessen des Imperiums bei keiner der Parteien hoch im Kurs gestanden hatten. Jedenfalls nicht bis der drohende Schatten der imperialen Armee den Himmel verdunkelt hatten. “Wessen Brot ich fress, dessen Lied ich sing!” war dann sehr schnell der allgemeine Schlachtruf. Auch wenn es eigentlich hätte heißen müssen, “Wessen Zorn ich fürcht, dessen Lied ich sing.” Nunja, in der Groschenheftchen aus Kindertagen waren die Held, zumeist Burschen aus der Oberschicht, die sich aus reinem Freiheitsdrang der Qual des einfachen Lebens aussetzen, mehr oder weniger über die Organisation der Freiheitskämpfer gestolpert. Ob in Kneipen oder in vermeintlich leeren Lagerhäusern. Irgend ein Zufall hatte stets den Weg geebnet.
Ignatz hoffte freilich nicht auf derartige Schicksalswendungen, wären sie ihm im Augenblick auch gut zu pass gekommen. Dennoch hatte er sich einige Arten der Annäherung zurechtgelegt und würde sie nach dem Ausschlussverfahren abarbeiten. Ganz der Wissenschaftler eben.

Schnabelmayer betrat einen schattigen Laden, denn man wohl als gemütlich hätte beschreiben können, hätte sich sein Angebot nicht gänzlich aus Pistolen, Gewehren, Messern und einer unüberschaubaren Anzahl anderer Waffen und Munitionsarten zusammengesetzt. Igantz streifte eine Zeit lang zwischen den Auslagen herum, besah sich besonders schöne Exponate länger und studierte die Preise eingehend. Dann endlich begab er sich zum Verkaufstresen.

Die Gnade Terras mir euch, Meister Büchsenmacher…
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