02-27-2010, 07:48 PM
“Was für ein merkwürdiges Treiben, zwischen exzessiver Lebenslust und nacktem Todesmut. Wem huldigen sie wohl eigentlich? Ihrem dunklen Vater, dem schwarzen Drachen? Khorne, dem Gebieter des Schlachtfestes? Oder viel mehr… Slaanesh, der weißen Schlange? Intensive Emotionen, wie sie sich ergötzen an den unterschiedlichsten leiblichen Anregungen und dann dieser Genuss, ebenso wie das Trachten nach einer unmenschlichen Vollkommenheit, nach der befremdlichen Gesichtslosigkeit der Rasankuri. Perfektion, Erlösung in einer neuartigen Absolution, einem Blutsakrament, welches einen jeden von ihnen verknüpft, wie die Cerebralisation, aus Knospen eines Nervensystems entsteht ein einzelner, kräftiger Knoten welcher allen anderen übergeordnet ist, die Evolution der Systematisierung. Niedere Lebensformen erhalten sagen wir… Impulse, chemisch oder elektrisch aus allen “Leibesregionen” gleichzeitig, nicht so der Mensch…”, sie drehte sich nach dem immer noch gebundenen Ad’razbe um, die vorderste Spitze des Besteckes auf seinen Schenkel aufdrückend, dabei langsam das Gewebe gleich einem Theatervorhang zerteilend, “Im ersten Stadium… setzt das auf ihn eiskalt wirkende Messer lediglich einige primär Nukleotide frei, etwa Adenosintriphosphat, Arachidonsäure und einige Kalium-Ionen. Anschließend, wird ein gewisses Enzym namens Cyclooxygenase aus einströmenden Leukozythen… eh… weißen Blutkörperchen… freigesetzt. Dann wandeln sich Kinine in sogenannte Bradykinine um, Histamin wird ausgeschüttet, die Blutgefäße erweitern sich, ein winziges Ödem entsteht und die Leukozythen können leichter arbeiten. Gleichzeitig schießen über die Nervenfasern, ausgelöst durch eindringende Kalium-Ionen, blitzartig Reize weiter, es kommt zu einem zuckenden Reflex…”, bestätigend bohrte sie die Klinge mit leichter Drehung ins darunter liegende Fleisch, “… Im Cortex, genauer dem sensiblen Cortex, also der Großhirnrinde, wird der Schmerz aufgrund von Erfahrungswerten “lokalisiert”, der Mensch begreift also das ihm in den Fuß gestochen wurde… Aufgrund unterschiedlicher Neigungen kann es nun auch zur Ausschüttung von Endorphinen, also “Glücklichmachern” kommen, je nachdem ob die Person sagen wir… geistig “normal”, sadistisch oder aber masochistisch ist. Manche Menschen sollen gar eine Art sexueller Präferenz für derartiges Empfinden…”, an ihren behandschuhten Fingerspitzen klebte ebenso sein Blut, wie am Griff des kostspieligen Stiletts, während sie sich aus der “Obdukitonsposition” erhob, die Sichtgläser langsam an die Stirn drückte und den morphologisch interessanteren Götterkrieger bewunderte, ““Die Anatomie der menschlichen Destruktivität”, Neurophysiologie und Anthropologie der höchst entwickelten Spezies, wenn man so will. Wir erläutern die Terminologie, vergleichen unsere Aggressionstheorie evolutionärbiologisch, versuchen uns darin eine gültige anthropologische Studie des Mordens zu klassifizieren, sprechen dann von einer narzisstischen Aggression… nutzen Unterscheidungen in “Natur des Menschen” und forschen nach Ursachen für Kriege, jenseits der gültigen Psychologie. Man spricht von Blutrache, wenn man schlicht spontane Zerstörungslust sagen könnte, man spricht abschätzig von Sadismus und Nekrophilie. Doch in Wahrheit sind es diese Werte welche uns seit Jahrtausenden voran treiben, die Liebe zum Schmerz und zum Tode… Man spricht von einer psychopathologischen Missbildung, einem Phänomen, einer “seelischen Verkrüppelung”. Nun, dann ist wohl die Gesamtheit der “Aufrechten, gläubigen Menschen” verkrüppelt, wo sie sich doch einem Leichnam hingeben, nicht wahr? Bewusstsein, Vernunft aber auch die Phantasie sind es ja letztendlich, welche uns von den “tierischen Lebensformen” unterscheiden, welche uns aber auch selbstständige hinrichten, und somit auch den anderen Existenzebenen “Nährboden” geben. Dieser Knabe hier, genetisch rein, ist rein psychopathologisch gesehen ein geistig abnormer Irrer, ein gefährlicher Individuum welches besser tot als der Gesellschaft angehörig wäre.”, abschreitend umkreiste sie den auf der Tischfläche gefesselten Burschen, dessen innere Organe sichtlich arbeiteten, verwunderlich ob er nicht inzwischen irgendwelche Bakterien aufgegriffen haben mochte, welche in kürze bereits diverse Infektionen auslösen könnten, “Aber… aber was wärst dann du? Nicht das es vor diesem unschuldigen Kindchen hier erwähnenswert wäre, wenn er spricht, schneide ich ihm die Stimmbänder heraus, ja mein lieber Ad’razbe?”, neckisch strich sie ihm über den gefühlvoll geschwungenen Mund, “Mein jüngstes Spielzeug wird für mich sicherlich mit äußerster Verzückung eine Klinge führen, sofern ich eines schützenden Schwertarmes benötigen sollte… und mein glorreicher Fürst nicht gegenwärtig sein dürfte… und wie geschickt er doch ist, so akrobatisch, so graziös gebaut…”, damit schritt sie schließlich wieder auf Kogan selbst zu, die rechte Hand über den nackten Oberkörper, Unterleib und Schritt des gefesselten Jüngling gleiten lassend, “Andere hingegen sind grobschlächtiger, muskulöser, auch weniger androgyn, in ihren breiteren Blutläufen ergießt sich mehr des männlichen Testosterons. Sie sind emotionaler, angriffslustiger, zielstrebiger und auch territorialer. Der Kampf ums Überleben, der tägliche Kampf um gültige Paarungsrechte, nicht wahr? Evolution begünstigt jene die Widerstandsfähiger sind, jene die angepasster sind und schneller mutieren können, die Natur allein jedoch, wurde überholt. Gewissermaßen spielt sie keine Rolle mehr, seit einigen Jahrtausenden nun schon, seit sich der unnatürliche, zeit- und raumlose Aspekt in unsere “Realität” ergossen hat, gleich einem eitrigen Geschwür. Dies verursachte unterschiedliche Ausprägungen, stärkere Umweltanpassung oder teilweise nutzlose Rudimente… Wie steht es mit dir, mein großmächtiger Fürst, durch geweihte Asche aus welcher übersinnlichen Hand wurde dein Haupt gesalbt?”