02-26-2010, 04:10 PM
Seine Belustigung war ebenso schnell wieder verflogen wie sie gekommen war. Ayris anfänglicher Widerwille, das Jammern des gepeinigten Priesters und der entschlossene Ausdruck welcher in ihren Augen funkelte, als sie zur Tat schritt. Wie zufrieden war er doch gewesen als die Peitsche Magals Haut zerfetzt hatte, so zufrieden, das er noch immer nicht glauben konnte, dass der ehemalige Greis, sein wunderbares Spiel der Strafe, auf solch vollständige Weise gegen ihn hatte wenden können. Magal hatte es geschafft, die Strafe auf eine Weise hinzunehmen, die Bane nur noch mit seiner Hochachtung bedenken konnte. Obwohl er sich selbst dazu entschieden hatte einmal einen anderen Weg einzuschlagen, in ihm keimte der Zweifel, das er sich auf einem Irrweg befand, die Verwirrungen des Geistes kontrollieren, das Auskosten seelischer Pein und die Ängste anderer zu kennen. All das waren Dinge, die er anderen Überlassen sollte. Körperliche Schmerzen, damit konnte er Umgehen, Verletzungen und Verstümmelungen im Kampf das gehörte ebenso zu seinem Leben wie Plünderung, Mord und Folterungen. Die Ungläubigen zu vernichten und den Göttern de Weg zu bereiten, Gehorsam dem Stärkeren gegenüber, waren die Prinzipien nach denen er sein Handeln bestimmte. Doch was konnte er schon tun, wenn er geblendet wurde, der Schleier der Schwäche die Stärke verhüllte, sein Pfad auf Hindernisse traf, die sich nicht überwinden ließen ohne auf dem eingeschlagenen Weg von der geraden Linie auszuscheren. Der Schrei welchen der grinsende Irre ausstieß und damit die Luft und Sand wie eine Welle vor sich hertrieb, offenbar sowohl von Hohn als auch von Qual gespeist, hallte wie die Schreie zahlloser Dämonen der Geschichten durch die vom Licht erhellte Stadt, ging durch Mark und Bein. Längst hatte Banes Gesicht wieder die typischen grimmigen Züge angenommen, während er wortlos die Peitsche wieder an sich nahm, welche immer noch Fleisch und Hautfetzen zierten. Das Grinsen des Hexers zehrte an seinen Nerven, es fiel ihm schwer sich von dem Wahnsinn abzuwenden welchen er darin zu sehen glaubte. Dann bellte er:
Ayris! Kümmere dich um ihn, und behandle ihn gut, denn dank ihm bleibt dein Leben verschont, so unbedeutend es auch sein mag.
Dann wandte er sich wortlos ab, ging ein paar Schritte, starrte ins Leere. Vielleicht sollte er nicht nur ein Kräuterweib aufsuchen. Was er brauchte, war ein Zwiegespräch mit den Göttern, jemand der Wege erkennen konnte.
Ayris! Kümmere dich um ihn, und behandle ihn gut, denn dank ihm bleibt dein Leben verschont, so unbedeutend es auch sein mag.
Dann wandte er sich wortlos ab, ging ein paar Schritte, starrte ins Leere. Vielleicht sollte er nicht nur ein Kräuterweib aufsuchen. Was er brauchte, war ein Zwiegespräch mit den Göttern, jemand der Wege erkennen konnte.