02-24-2010, 10:25 PM
Der gestählte Riesenkörper des Rasankuri spannte sich von einem zur anderen Herzschlag kumulativ an. Vielleicht hätte er den ungeplanten Zusammenstoß nicht einmal bemerkt wenn sie nicht törichterweise den Mund aufgemacht und ihn um Entschuldigung für Nichts gebeten hätte, wurde Ayris im selben Augenblick gewahr. Unheildrohend wanden sich die pochenden Adern an den Schläfen des Kriegers und sein kantiger Kiefer mahlte wie eine Knochenpresse. Verderbnis versprechend hob er einen seiner muskulösen Arme, die gänzlich in Eisen gekleidet waren, und ballte eine dornige Faust um Demontage an denjenigen zu säen der es sich herausgenommen hatte ihn anzureizen. Der gepanzerte Fäustling funkelte güldenrot im Sonnenlicht und hing für eine gefühlte Ewigkeit über ihrem Kopf, bereit wie ein Zertrümmerer jederzeit herunterzufahren und ihren Schädel aufzuknacken wie eine Pl’oin Frucht.
Der jungen Frau von Azazer Decimus wurde heiß und kalt, die Hitze des Tages trieb ihr das Sekret nur so aus den Poren indes ihr eisige Furcht ausbrach vor dem was in den nächsten Sekundenbruchteilen geschehen mochte. Unfreiwillig duckte sie sich ein wenig vor dem erwarteten Schlag und riss ihrerseits einen Arm hoch, obgleich sie wusste dass dieser einem schmetternden Hieb des Gewaltmenschen niemals standhalten würde, geschweige denn Deckung verhieß. Aber die geahnte Bestrafung blieb aus. Nichts donnerte auf sie hernieder und fragmentierte ihre Knochen. Kein brüllender Schmerz jagte durch ihren Leib, keine erlösende Ohnmacht kam über sie. Statt dem probierte sich der erwählte Kämpfer Rasankurs an einem Lächeln, das Wohlwollen oder Verbindlichkeit imitieren sollte, aber bloß eine Travestie dessen wurde, wie sie kurz darauf registrierte als sie ihre Schutzhaltung aufgab und sich wieder gerade aufrichtete.
Ein rascher Rundumblick ließ sie erkennen dass sie in ihrer Hast Magal näher gekommen war als sich letztlich gut für ihn erwiesen hatte. Er lag auf dem sandigen Untergrund und klopfte sich soeben mit einer Hand den groben Staub ab. Allerdings wäre fraglich gewesen ob er selbst der angestrebten Bahn des Rasankuri rechtzeitig hätte ausweichen können. In dem verstopfen Gedränge was gegenwärtig auf dem Platz vorherrschte konnte man sich glücklich schätzen wenn man einen Fleckchen Boden fand, der noch unbetreten war. Wahrscheinlich hatte er den Krieger einfach nicht bemerkt, genaussowenig wie sie. Doch Bane überraschte sie, ihr mehr oder minder einstiger Reisegefährte durch die Wüste zur Stadt der Götter, verzichte darauf wie ein Besessener um sich zu dreschen um seinem Zorn Luft zu machen. Ein perfides Glänzen in seinen Augen mahnte Ayris vor, das er irgendetwas ausbrütete was ihr gewiss nicht behagen würde. Derb wie es seine und die Art seiner Brüder war, packte er den gestürzten Magal an seinem Gewand und „half“ ihm so nach wieder auf die Füße zu gelangen. Der kahlhäuptige Geistverdreher schien gar kein Gewicht zu besitzen, denn der Gerüstete hob ihn mühelos empor wie eine Feder oder ein Blatt. Und kaum stand der Mystiker auf seinen wackligen Beinen, als Bane gestriegelter Bart zu hüpfen begann und sein Mund gemeine Gehässigkeiten von sich gab.
Etwas in Ayris hatte gehofft das der Krieger die Angelegenheit auf sich beruhen ließ und schweigend von dannen zog, denn so hatte sie ihn in Erinnerung von ihrer gemeinsamen Odyssee, aber innerhalb der Mauern Rasankurs galt das wohl nicht mehr. Hier spielte er seine Rolle aus und stellte klar wer er war und was er tun konnte, während sie ein niemand war und überhaupt nichts vermochte.
„Bane, nein, das ist ein Irrtum, wir sind Opfer falscher Auslegung, unzulänglicher Verständigung, Worte sind zu schal, unzureichend… ich habe mir nicht das Recht herausgenommen dir zu sagen wonach du handeln sollst. Und er, Magal, beabsichtigte das ebenso wenig. Ich, wir sind abgedrängt worden als… als der Tumult dort hinten ausbrach und unglücklicherweise in deine Richtung getrieben worden. Glaube mir, es war keine Absicht dir den Weg zu verstellen oder dich lächerlich zu machen.“ entgegnete sie schnell und verhaspelte sich beinahe am eigenen Atem.
Colchis, wie erbärmlich ich mich anhöre. Wie eine feige Chu’lacha. Aber die Situation war brenzlig und konnte ziemlich hässlich für sie ausgehen wenn sie es nicht fertigbrachte den Unmut des Rasankuri zu beschwichtigten. Plötzlich rollte sich schnappend eine Peitsche aus und ihre neun, mit Widerhaken versehenen, Schweife strichen über den Sand. Ihre Augen klebten an dem Folterwerkezug wie ein Insekt im Harz.
[CENTER]Warum verführen mich immer wieder Höhe und Abgrund? Ach, nicht nur das Lichte, auch die Dunkelheit hat ihren Traum der Unendlichkeit und Tiefe. Purpurne Engel, Schwarzer Paradiese! Reich von Rausch und strahlendem Zerfall, dahin wir unsere Bangnis retten, wenn die Wirklichkeit zu kalt und fremd, das Heilige zu hoch, die Helle unerreichbar fern. Nur manchmal fühlen wir die reine Nähe des Hüters der kristallnen Sphären. Sein klarer Blick verwundet uns mit Sehnsucht. Auch in den brennenden Gärten des Abgrun… [/CENTER]
...deklamierte die unsägliche Stimme des Konfessors in ihrem Hirn, ohne Gespür dafür wie sehr die Anspannung im Moment an ihr nagte. Sich des eindringlichen Blickes Banes vollends bewusst, sowie das sich ihr nicht wirklich eine weitere schonendere Möglichkeit bot, umfasste sie den dargereichten Stiel der Peitsche und wandte sich mit emotionslosen Ausdruck dem Hexer zu, der verblüfft eine Braue in die Stirn zog. Sie trat einen Schritt vor ohne ihn dabei aus dem Sichtfeld zu lassen, fuhr dann aber unverhofft geschwind herum und hieb wie eine Irrsinnige auf den alten Prediger ein. Einmal, zweimal, dreimal, viermal bis zum neunten Mal. In der geistigen Welt spiegelte sich ihr brutaler Akt derartig wieder das die dauerhaft flüsternde Stimme endlich verstummte unterdessen in der reellen Dimension, dem Missionar in seinem blutig, zerfetzten Ornat vor Schmerzen die Sinne schwanden und er zu Boden sackte. Keuchend vor Anstrengung drehte sich die Azazernerin wieder dem grinsenden Krieger zu.
„Würden die Götter sich auch mit solch einer Huldigung zufrieden geben? Seinen Qualen, die Qualen eines Erzfeindes, eines abscheulichen Anbeters des Leichengottes, dürften sie doch wahrlich mehr entzücken, denn die Leiden eines ihrer erbeigenen Diener! Er war es zudem, der die Schuld an allem trägt, stolpert er doch herum wie wonnetrunken und behindert uns nur! Aber wenn dies an Bestrafung nicht ausreichend ist, dann werde ich auch den da mit Kurzweil und Genuss zu Tode peitschen, ganz wie es die Prüfung erfordert.“ Ohne aufgefordert worden zu sein, ließ sie das Züchtigungsinstrument einmal knallend auf Magal niedergehen, ehe sie danach mutig in Bane Karagoths heimtückische Pupillen schaute, den Knauf seiner Peitsche fest von ihren Fingern umschlossen.
Der jungen Frau von Azazer Decimus wurde heiß und kalt, die Hitze des Tages trieb ihr das Sekret nur so aus den Poren indes ihr eisige Furcht ausbrach vor dem was in den nächsten Sekundenbruchteilen geschehen mochte. Unfreiwillig duckte sie sich ein wenig vor dem erwarteten Schlag und riss ihrerseits einen Arm hoch, obgleich sie wusste dass dieser einem schmetternden Hieb des Gewaltmenschen niemals standhalten würde, geschweige denn Deckung verhieß. Aber die geahnte Bestrafung blieb aus. Nichts donnerte auf sie hernieder und fragmentierte ihre Knochen. Kein brüllender Schmerz jagte durch ihren Leib, keine erlösende Ohnmacht kam über sie. Statt dem probierte sich der erwählte Kämpfer Rasankurs an einem Lächeln, das Wohlwollen oder Verbindlichkeit imitieren sollte, aber bloß eine Travestie dessen wurde, wie sie kurz darauf registrierte als sie ihre Schutzhaltung aufgab und sich wieder gerade aufrichtete.
Ein rascher Rundumblick ließ sie erkennen dass sie in ihrer Hast Magal näher gekommen war als sich letztlich gut für ihn erwiesen hatte. Er lag auf dem sandigen Untergrund und klopfte sich soeben mit einer Hand den groben Staub ab. Allerdings wäre fraglich gewesen ob er selbst der angestrebten Bahn des Rasankuri rechtzeitig hätte ausweichen können. In dem verstopfen Gedränge was gegenwärtig auf dem Platz vorherrschte konnte man sich glücklich schätzen wenn man einen Fleckchen Boden fand, der noch unbetreten war. Wahrscheinlich hatte er den Krieger einfach nicht bemerkt, genaussowenig wie sie. Doch Bane überraschte sie, ihr mehr oder minder einstiger Reisegefährte durch die Wüste zur Stadt der Götter, verzichte darauf wie ein Besessener um sich zu dreschen um seinem Zorn Luft zu machen. Ein perfides Glänzen in seinen Augen mahnte Ayris vor, das er irgendetwas ausbrütete was ihr gewiss nicht behagen würde. Derb wie es seine und die Art seiner Brüder war, packte er den gestürzten Magal an seinem Gewand und „half“ ihm so nach wieder auf die Füße zu gelangen. Der kahlhäuptige Geistverdreher schien gar kein Gewicht zu besitzen, denn der Gerüstete hob ihn mühelos empor wie eine Feder oder ein Blatt. Und kaum stand der Mystiker auf seinen wackligen Beinen, als Bane gestriegelter Bart zu hüpfen begann und sein Mund gemeine Gehässigkeiten von sich gab.
Etwas in Ayris hatte gehofft das der Krieger die Angelegenheit auf sich beruhen ließ und schweigend von dannen zog, denn so hatte sie ihn in Erinnerung von ihrer gemeinsamen Odyssee, aber innerhalb der Mauern Rasankurs galt das wohl nicht mehr. Hier spielte er seine Rolle aus und stellte klar wer er war und was er tun konnte, während sie ein niemand war und überhaupt nichts vermochte.
„Bane, nein, das ist ein Irrtum, wir sind Opfer falscher Auslegung, unzulänglicher Verständigung, Worte sind zu schal, unzureichend… ich habe mir nicht das Recht herausgenommen dir zu sagen wonach du handeln sollst. Und er, Magal, beabsichtigte das ebenso wenig. Ich, wir sind abgedrängt worden als… als der Tumult dort hinten ausbrach und unglücklicherweise in deine Richtung getrieben worden. Glaube mir, es war keine Absicht dir den Weg zu verstellen oder dich lächerlich zu machen.“ entgegnete sie schnell und verhaspelte sich beinahe am eigenen Atem.
Colchis, wie erbärmlich ich mich anhöre. Wie eine feige Chu’lacha. Aber die Situation war brenzlig und konnte ziemlich hässlich für sie ausgehen wenn sie es nicht fertigbrachte den Unmut des Rasankuri zu beschwichtigten. Plötzlich rollte sich schnappend eine Peitsche aus und ihre neun, mit Widerhaken versehenen, Schweife strichen über den Sand. Ihre Augen klebten an dem Folterwerkezug wie ein Insekt im Harz.
[CENTER]Warum verführen mich immer wieder Höhe und Abgrund? Ach, nicht nur das Lichte, auch die Dunkelheit hat ihren Traum der Unendlichkeit und Tiefe. Purpurne Engel, Schwarzer Paradiese! Reich von Rausch und strahlendem Zerfall, dahin wir unsere Bangnis retten, wenn die Wirklichkeit zu kalt und fremd, das Heilige zu hoch, die Helle unerreichbar fern. Nur manchmal fühlen wir die reine Nähe des Hüters der kristallnen Sphären. Sein klarer Blick verwundet uns mit Sehnsucht. Auch in den brennenden Gärten des Abgrun… [/CENTER]
...deklamierte die unsägliche Stimme des Konfessors in ihrem Hirn, ohne Gespür dafür wie sehr die Anspannung im Moment an ihr nagte. Sich des eindringlichen Blickes Banes vollends bewusst, sowie das sich ihr nicht wirklich eine weitere schonendere Möglichkeit bot, umfasste sie den dargereichten Stiel der Peitsche und wandte sich mit emotionslosen Ausdruck dem Hexer zu, der verblüfft eine Braue in die Stirn zog. Sie trat einen Schritt vor ohne ihn dabei aus dem Sichtfeld zu lassen, fuhr dann aber unverhofft geschwind herum und hieb wie eine Irrsinnige auf den alten Prediger ein. Einmal, zweimal, dreimal, viermal bis zum neunten Mal. In der geistigen Welt spiegelte sich ihr brutaler Akt derartig wieder das die dauerhaft flüsternde Stimme endlich verstummte unterdessen in der reellen Dimension, dem Missionar in seinem blutig, zerfetzten Ornat vor Schmerzen die Sinne schwanden und er zu Boden sackte. Keuchend vor Anstrengung drehte sich die Azazernerin wieder dem grinsenden Krieger zu.
„Würden die Götter sich auch mit solch einer Huldigung zufrieden geben? Seinen Qualen, die Qualen eines Erzfeindes, eines abscheulichen Anbeters des Leichengottes, dürften sie doch wahrlich mehr entzücken, denn die Leiden eines ihrer erbeigenen Diener! Er war es zudem, der die Schuld an allem trägt, stolpert er doch herum wie wonnetrunken und behindert uns nur! Aber wenn dies an Bestrafung nicht ausreichend ist, dann werde ich auch den da mit Kurzweil und Genuss zu Tode peitschen, ganz wie es die Prüfung erfordert.“ Ohne aufgefordert worden zu sein, ließ sie das Züchtigungsinstrument einmal knallend auf Magal niedergehen, ehe sie danach mutig in Bane Karagoths heimtückische Pupillen schaute, den Knauf seiner Peitsche fest von ihren Fingern umschlossen.