09-04-2008, 03:23 PM
Die forsche Frage hatte ihn ein wenig innerlich zurückschrecken lassen. Jetzt verstand er schlagartig, was sich sein Verwandter von diesem Treffen erhoffte. Er war ja so naiv gewesen ! Aber vielleicht gab es ja einen Gegenpart. Es würde wohl erstmal nichts schaden, das Spiel ein wenig mitzuspielen. Sein Großonkel musste ja vorerst nicht wissen, dass er nicht ganz so unerfahren wie es anzunehmen war. Schließlich erkämpfte er so sein tägliches Brot in der Kaserne. Dieser widerliche Klein... Also begann Lysander zu erzählen: Ich möchte Euch noch einmal an dieder Stelle explizit für Eure großzügige Einladung danken. Einen "gewissen" Komfort und Umgang weiß ich zu schätzen, doch lassen dies die Planetaren-Verteidungstreitkräfte häufig missen. Dabei macht der gute Umgang das Miteinander doch wesentlich erträglicher für alle Beteiligten, oder nicht ?
- An dieser Stelle zückte Tarian seinen Inhalator. -
Für einen Moment entgleißte dem jungen Fahnenjunker die Mimik. Er wusste nicht ob er lächeln oder besorgt sein sollte. Und diese Unschlüssigkeit war für einen kurzen Augenblick erkennbar. Yllyus Lysander Orsius konnte zwar ,paradoxer Weise, für adlige Verhältnisse ausgesprochen gut leiden, doch waren sie beide nachwievor Aristoi. Eine gewisse Distanz und ein bestimmtes Misstrauen, eine gewisse Hinterhältigkeit und Falschheit war immer zu erwarten und auch immer ein gesundes Maß. Man konnte es bei Sympathie ja bedarfsweise auf ein Minimum reduzieren. Lysander entschloss sich Mitleid vorzutäuschen: Werter "Onkel", geht es Euch nicht gut ? Die beschwichtigende Handgeste seines Gegenüber ließ ihn sitzen bleiben. Es war vorauszuahnen, dass eine solche Geste kam. Sowas lernte jedes Kind, das in dieser aristokratischen Gesellschaft aufwuchs, in der Intrige und Verrat miteinander Hand in Hand einhergingen. Außerdem hatte Lysander nicht wirklich vorgehabt aufzustehen. Für sowas waren die Bediensteten zuständig. Zu viel öffentliche Zuneigung sähte je her nur Gerüchte. Und solche waren selten gut für die Handlungsträger. Außerdem, so vermutete der junge Mann, waren vermutlich noch andere Augen und Ohren in diesem Raum wenn Tarian es wünschte, dass man ihm half.
Ich hoffe doch. Um auf Eure Frage zurückzukehren: Ich bin stolz in der Elite und dem Gouverneur dienen zu dürfen. Aber ich bin noch nicht gänzlich zufrieden mit meinen Untergebenen. Es ist eine bunte Truppe Männer aus allen möglichen Teilen des Sektors. Sie zu einer "nützlichen" und "effektiven" Einheit zusammenzuschweißen bedarf Zeit. Vermutlich mehr Zeit, als ich mir es in meinem jugendlichen Eifer vorzustellen vermag. Meine direkten Vorgesetzten, vor allem Major Klein, haben das "wahre Potenzial" der Gohomorer nocht nicht erfasst. Doch stehe ich mit dieser Erkenntnis noch sehr isoliert in der großen Masse des Personals dar. Aufgrund von zur Inkompetenz tendierenden Fehlleitungen mancher Kameraden und Befehlshabern muss dieses neu ausgehobene Eliteregmient, das den Stolz dieser Metropole und des gepriesenen Gouverneurs repräsentieren soll, Aufgaben und Pflichten erledigen, die den regulären Einheiten unserer Streitkräfte zugetragen werden sollten. Die Feuertaufe war zwar eine durchaus notwendige, aber wie es mir scheint, eine zeitraubende Angelegenheit, die ein anderer zu verantworten hat. .....
- An dieser Stelle zückte Tarian seinen Inhalator. -
Für einen Moment entgleißte dem jungen Fahnenjunker die Mimik. Er wusste nicht ob er lächeln oder besorgt sein sollte. Und diese Unschlüssigkeit war für einen kurzen Augenblick erkennbar. Yllyus Lysander Orsius konnte zwar ,paradoxer Weise, für adlige Verhältnisse ausgesprochen gut leiden, doch waren sie beide nachwievor Aristoi. Eine gewisse Distanz und ein bestimmtes Misstrauen, eine gewisse Hinterhältigkeit und Falschheit war immer zu erwarten und auch immer ein gesundes Maß. Man konnte es bei Sympathie ja bedarfsweise auf ein Minimum reduzieren. Lysander entschloss sich Mitleid vorzutäuschen: Werter "Onkel", geht es Euch nicht gut ? Die beschwichtigende Handgeste seines Gegenüber ließ ihn sitzen bleiben. Es war vorauszuahnen, dass eine solche Geste kam. Sowas lernte jedes Kind, das in dieser aristokratischen Gesellschaft aufwuchs, in der Intrige und Verrat miteinander Hand in Hand einhergingen. Außerdem hatte Lysander nicht wirklich vorgehabt aufzustehen. Für sowas waren die Bediensteten zuständig. Zu viel öffentliche Zuneigung sähte je her nur Gerüchte. Und solche waren selten gut für die Handlungsträger. Außerdem, so vermutete der junge Mann, waren vermutlich noch andere Augen und Ohren in diesem Raum wenn Tarian es wünschte, dass man ihm half.
Ich hoffe doch. Um auf Eure Frage zurückzukehren: Ich bin stolz in der Elite und dem Gouverneur dienen zu dürfen. Aber ich bin noch nicht gänzlich zufrieden mit meinen Untergebenen. Es ist eine bunte Truppe Männer aus allen möglichen Teilen des Sektors. Sie zu einer "nützlichen" und "effektiven" Einheit zusammenzuschweißen bedarf Zeit. Vermutlich mehr Zeit, als ich mir es in meinem jugendlichen Eifer vorzustellen vermag. Meine direkten Vorgesetzten, vor allem Major Klein, haben das "wahre Potenzial" der Gohomorer nocht nicht erfasst. Doch stehe ich mit dieser Erkenntnis noch sehr isoliert in der großen Masse des Personals dar. Aufgrund von zur Inkompetenz tendierenden Fehlleitungen mancher Kameraden und Befehlshabern muss dieses neu ausgehobene Eliteregmient, das den Stolz dieser Metropole und des gepriesenen Gouverneurs repräsentieren soll, Aufgaben und Pflichten erledigen, die den regulären Einheiten unserer Streitkräfte zugetragen werden sollten. Die Feuertaufe war zwar eine durchaus notwendige, aber wie es mir scheint, eine zeitraubende Angelegenheit, die ein anderer zu verantworten hat. .....