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Die "Sonnenbarke"
#11
Ein Bastler, ein Techniker, dass war interessant und vielleicht genau der Grund warum dieser, etwas schludrig wirkende, Bursche ihm hier gegenübersaß. Noch blieb das Spekulation aber hatte man ihm, dort unter dem ewigen Eis, nicht etwas von hochwertigen Waffen erzählt? Ignatz selbst verstand davon nicht mehr als seine, Jahre zurückliegende, Militärausbildung in seinem Gedächtnis zurückgelassen hatten. So war sein verständiges Nicken, während Furon die umgebaute Pistole erläuterte, auch mehr gut geschauspielert als wirklichem Begreifen geschuldet.
Eine interessante Beschäftigung, welche sie sicherlich mit allerhand denkwürdigen und skurrilen Personen zusammentreffen lässt. Immerhin, so bedauerlich der Grund ihrer Reise auch sein mag, vielleicht finden sie ja Gegenstände die ihrem Geschäft dienlich sind. Der Professor leerte seine eigene Tasse und zog dann, nachdem sein Gegenüber nach der verbleibenden Reisezeit gefragt hatte, seine Uhr an der silbernen Kette, aus der Hosentasche. Mit einem Klicken schnappte der Deckel auf und Ignatz bemerkte das auf der Innenseite des Deckels noch immer Raureif vom Kälteschlaf berichtete.
Eine kleine Weile wird es wohl noch dauern, aber ich kann ihre Unruhe verstehen. Lassen sie uns an Deck gehen und die letzten Minuten an der frischen Luft verbringen.
So taten sie es und traten kurze Zeit später aus dem Inneren des Schiffleibs. Sogleich schlug den beiden Männern kühle und salzige Luft entgegen. Na! Das ist etwas anderes als die chemiegeschwängerte Suppe in Gohmor, was? Der Uniformierte grinste breit und tatsächlich sog jeder Atemzug frische und unverschmutzte Luft in die Lungen. Sie schritten, das mit verzurrten Kisten beladene Deck, Richtung Bug entlang und ein Blick über die Schulter ließ die hellen Gesichter von Kapitän und Steuermann, hinter den Fenstern der Brücke erkennen. Die zum Gruß erhobene Hand gewährte der Schiffsführer nur eine zögerliche Entgegnung.
Ich glaube sie haben unserem guten Kapitän einen gehörigen Schrecken eingejagt. Er lachte und richtete den Blick dann auf das aufgewühlte, graue Meer.
Inzwischen ließen sich die umgebenen Inseln deutlicher erkennen, auch wenn dunstiger Gischtnebel genauere Umrisse noch immer verzerrte.
Die Gewässer um die Hauptinsel sind sehr trügerisch. Erklärte Ignatz seinem neuen Reisebegleiter. So große Schiffe, wie das unsere, sind auf spezielle Fahrtrinnen angewiesen, während einheimische Schiffer sich auf ihre Kenntnisse und die typischen, flachkieligen Boote verlassen. Es gibt hunderte, kleine Inseln und kaum eine Karte zeigt sie alle. Einige sind wenig mehr als aufragende Felsen, andere sind von größeren Gemeinden bewohnt. Auf jeden Fall ranken sich um alle unzählige, teils haarsträubende Geschichten und Legenden. Das geht von Schmugglerverstecken bist zu Höhlen in denen unsägliche Seeungeheuer hausen sollen.
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