12-23-2009, 04:04 PM
In der Kantine war es totenstill. Die einzigen Geräusche waren das Knattern von 2-1ern etwas weiter entfernt und das dumpfe Klatschen, immer gefolgt von einem unterdrückten Keuchen wenn Major Kleins Peiniger diesem einen neuerlichen Hieb versetzten. Das Klacken schwerer Stiefel auf dem Boden kam von den Meuterern, die im hinteren Teil der Kantine und vor den Gefangenen auf- und abschlenderten, ganz als warteten sie auf irgendetwas. Kleidung raschelte, als einer von ihnen die Schultern kreisen lies um sich ein wenig aufzulockern. Kaum verholene Anspannung lag in der Luft.
Und auf dem Boden, im Blut ihrer ermordeten Kameraden kniend, waren die gefangenen PVS-Soldaten. Die Hände hinter den Köpfen verschränkt, warteten sie darauf an die Wand gestellt zu werden. Ebenso die Mienen und Münder verschlossen, ohne ein einziges schadenfrohes Lächeln auf einer der Lippen, beobachteten sie stumm, wie der Major zusammengeschlagen wurde. Keiner klagte, keiner zitterte. Allesamt hoch aufgerichtet und ohne erkennbare Furcht. Die 10. zeigte sich endlich einmal von ihrer besten Seite und gab dem Major ein Gefühl grimmigen Stolzes auf diese Männer und ein verstärktes Gefühl von Solidarität und Einheit machte sich in jedem von ihnen breit, hielt sie aufrecht und auf diese Weise, war Klein nicht ohne Unterstützung der Willkür des Feindes ausgesetzt.
Die Meuterer, deren anfänglicher Spott wirkungslos im Saal verklungen war, hatten sich, vielleicht ein wenig bestürzt, aber auf jeden Fall angespannter, in sich selbst zurückgezogen und warteten wie auch die Soldaten auf irgendetwas. Vielleicht nicht auf die eigene Erschießung, doch kam einem die Vorstellung man würde die Kerle schlicht per Genickschuss hinrichten und dann wäre alles vorbei einfach absurd vor.
Da kam es fast schon einer Erlösung gleich, als das Geräusch abgefeuerter Waffen plötzlich aus nächster Nähe erklang. Verkrampfte Gestalten lockerten sich und gingen sofort in Position, um den Feind zu erwarten. Erneute Feuergarben ertönten von draußen. Lautes Rufen. Und kurz darauf kamen zwei Separatisten in den Raum gestürmt, auf wilder Flucht vor was auch immer da im Anmarsch war. Sie waren noch nicht ganz in Deckung, als das Enterkommando der PVS den Saal stürmte und die beiden mit laut krachenden 2-1ern zur Hölle schickte. Im darauf folgenden Feuergefecht, konnten die Soldaten die Oberhand gewinnen und die Meuterer traten den schnellen Rückzug an. Unter ihnen auch ein gewisser Garret. Garret war ein sehr drahtiger, sehr nervöser Mann, der das alles hier in Gedanken schon längst zum Teufel gejagt hatte und sich selbst bereits auf einer sonnigen Südseeinsel sah, fernab von Tod und Gewalt. Als der Kamerad vor ihm von PVSlern niedergerissen wurde und sich in seinem Augenwinkel eine blaue Gestalt viel zu schnell näherte, ahnte er jedoch schon, dass sein Untergang leider nicht mehr allzu fern wäre. Er konnte noch hektisch den Kopf in Richtung Angreifer drehen, da rammte ihn die breitschultrige und deutlich schwerere Gestalt auch schon mit voller Wucht. Unter einem lauten Japsen wurde die Luft aus Garrets Lungen gepresst, als der Tacklende seine Schulter in Garrets Magengrube versenkte. Er wurde einfach mitgerissen, dann schien er zu schweben, um schließlich hart aufzukommen. Sein Hinterkopf schlug heftig auf dem Boden auf und ein Feuerwerk aus bunten Lichtern schoss in sein Blickfeld, während alles andere verwischte. Er konnte vage erkennen wie sich eine verschwommene Gestalt in sein Blickfeld schob, kaum mehr als ein ausgefranster Schatten vor dem hellen Hintergrund. Sie hob einen Arm, es blitzte, und das letzte was Garret in diesem Leben sehen sollte war die blanke Schneide seines eigenen Bajonetts.
Die kräftige Gestalt erhob sich von Garrets Leiche. Die ehemals königsblaue Kleidung hatte einiges an Farbe bekommen, so war die in den Stiefeln steckende Hose um die Knie herum mit Blut getränkt und weitere Spritzer des roten Lebenssaftes besudelten das Shirt. Der Mann bückte sich und klaubte eine Feldmütze vom Boden auf, auf welche er ein paar Mal schlug als wolle er Staub abklopfen.
Er setzte die Mütze auf seinen kahl rasierten Schädel und als er die Hände wieder sinken lies, wurde der Blick auf das fehlende Ohrläppchen und die Narbenwüste im linken Gesichtsteil frei.
Remus hatte sich gerade des Gewehrs und der Munition des Gefallenen bemächtigt, als das verheerende Schicksal seinen Lauf nahm. Kleinere Gegenstände fingen zuerst an zu rutschen und das Blut auf dem Boden schwappte langsam aber sicher zur geneigten Seite hin. Jene die noch in dem roten See standen, hatten Schwierigkeiten sich auf den Beinen zu halten und einige rutschten aus und legten sich der Länge nach hin. Remus, zugegebenermaßen ein wenig verärgert vom Regen in die Traufe geraten zu sein, versuchte sich auf die Schräglage einzustellen und sah wie einige der flinkeren Zeitgenossen sich bereits beeilten den Befehlen des Majors nachzukommen.
Er und viele andere auch stürzten aber bald darauf selbst los, entweder zur Brücke oder zum Maschinenraum. Remus und drei Weitere wählten den Weg zur Brücke, während der Rest ,der in der Kantine verbliebenen Soldaten, zum Maschinenraum rannte.
Alles in allem stellte sich ihnen kein nennenswerter Widerstand entgegen und so begab es sich, dass sie nur kurze Zeit später auf der Brücke angelangten, welche bereits gesichert war. Der Jüngste unter ihnen verschwendete garnicht länger Zeit sondern stürmte sofort in Richtung der Steuerungseinrichtung. Die anderen Drei, Remus eingeschlossen, verteilten sich im Raum und folgten halbwegs zügig, aber deutlich vorsichtiger. Man mochte es als übertrieben ansehen, doch die grausame Vernichtung der Crew, deren Todesursache so aufdringlich widernatürlich wirkte und das dabei völlige Abhandensein von Feinden erregte ihr antrainiertes Misstrauen.
Remus lies den Blick schweifen. Er streifte zuerst den eines anderen Soldaten, den er nicht kannte, aber von dem er wusste dass er auch zur 10. gehörte. Dieser wandte seinen Blick gleich wieder ab, so als habe er nur geschaut wer da komme, und richtete ihn wieder auf eine am Boden liegende Gestalt. Remus´ Blick ging weiter über das Gemetzel, blieb beunruhigt an dem Piloten hängen, mit dessen Schädel die Höhenmessgeräte zertrümmert worden waren und wanderte weiter über die Reihen aus gespaltenen Schädeln. Allein diese Zurschaustellung ungeheurer Kraft und serienmäßiger Tötungsweise beunruhigte die drei Männer eben so, dass sie sich so vorsichtig verhielten. Man erwartete etwas Besonderes, Schlimmes und doch tat sich nichts, nur die leeren Hülsen auf dem Boden mochten von einem Gefecht oder von dem ergebnislosen Versuch künden sich dieser Sache zu erwehren. Das bei weitem ekelerregendste, das bei dem sich die Mägen verknoteten, war jedoch die gemartete Gestalt des Navigators. Sie verstärkte das, vielleicht unberechtigt, beklemmende Gefühl noch weiter.
Remus Blick glitt zurück zu der am Boden liegenden Gestalt. Wer war er ? Warum lebte er noch ? Warum war sein Schädel nicht auch aufgeknackt ? Warum floss nicht wenigstens sein Gesicht davon ?
Der vorausgeeilte Jungspund erreichte die Steuereinrichtung.
Und auf dem Boden, im Blut ihrer ermordeten Kameraden kniend, waren die gefangenen PVS-Soldaten. Die Hände hinter den Köpfen verschränkt, warteten sie darauf an die Wand gestellt zu werden. Ebenso die Mienen und Münder verschlossen, ohne ein einziges schadenfrohes Lächeln auf einer der Lippen, beobachteten sie stumm, wie der Major zusammengeschlagen wurde. Keiner klagte, keiner zitterte. Allesamt hoch aufgerichtet und ohne erkennbare Furcht. Die 10. zeigte sich endlich einmal von ihrer besten Seite und gab dem Major ein Gefühl grimmigen Stolzes auf diese Männer und ein verstärktes Gefühl von Solidarität und Einheit machte sich in jedem von ihnen breit, hielt sie aufrecht und auf diese Weise, war Klein nicht ohne Unterstützung der Willkür des Feindes ausgesetzt.
Die Meuterer, deren anfänglicher Spott wirkungslos im Saal verklungen war, hatten sich, vielleicht ein wenig bestürzt, aber auf jeden Fall angespannter, in sich selbst zurückgezogen und warteten wie auch die Soldaten auf irgendetwas. Vielleicht nicht auf die eigene Erschießung, doch kam einem die Vorstellung man würde die Kerle schlicht per Genickschuss hinrichten und dann wäre alles vorbei einfach absurd vor.
Da kam es fast schon einer Erlösung gleich, als das Geräusch abgefeuerter Waffen plötzlich aus nächster Nähe erklang. Verkrampfte Gestalten lockerten sich und gingen sofort in Position, um den Feind zu erwarten. Erneute Feuergarben ertönten von draußen. Lautes Rufen. Und kurz darauf kamen zwei Separatisten in den Raum gestürmt, auf wilder Flucht vor was auch immer da im Anmarsch war. Sie waren noch nicht ganz in Deckung, als das Enterkommando der PVS den Saal stürmte und die beiden mit laut krachenden 2-1ern zur Hölle schickte. Im darauf folgenden Feuergefecht, konnten die Soldaten die Oberhand gewinnen und die Meuterer traten den schnellen Rückzug an. Unter ihnen auch ein gewisser Garret. Garret war ein sehr drahtiger, sehr nervöser Mann, der das alles hier in Gedanken schon längst zum Teufel gejagt hatte und sich selbst bereits auf einer sonnigen Südseeinsel sah, fernab von Tod und Gewalt. Als der Kamerad vor ihm von PVSlern niedergerissen wurde und sich in seinem Augenwinkel eine blaue Gestalt viel zu schnell näherte, ahnte er jedoch schon, dass sein Untergang leider nicht mehr allzu fern wäre. Er konnte noch hektisch den Kopf in Richtung Angreifer drehen, da rammte ihn die breitschultrige und deutlich schwerere Gestalt auch schon mit voller Wucht. Unter einem lauten Japsen wurde die Luft aus Garrets Lungen gepresst, als der Tacklende seine Schulter in Garrets Magengrube versenkte. Er wurde einfach mitgerissen, dann schien er zu schweben, um schließlich hart aufzukommen. Sein Hinterkopf schlug heftig auf dem Boden auf und ein Feuerwerk aus bunten Lichtern schoss in sein Blickfeld, während alles andere verwischte. Er konnte vage erkennen wie sich eine verschwommene Gestalt in sein Blickfeld schob, kaum mehr als ein ausgefranster Schatten vor dem hellen Hintergrund. Sie hob einen Arm, es blitzte, und das letzte was Garret in diesem Leben sehen sollte war die blanke Schneide seines eigenen Bajonetts.
Die kräftige Gestalt erhob sich von Garrets Leiche. Die ehemals königsblaue Kleidung hatte einiges an Farbe bekommen, so war die in den Stiefeln steckende Hose um die Knie herum mit Blut getränkt und weitere Spritzer des roten Lebenssaftes besudelten das Shirt. Der Mann bückte sich und klaubte eine Feldmütze vom Boden auf, auf welche er ein paar Mal schlug als wolle er Staub abklopfen.
Er setzte die Mütze auf seinen kahl rasierten Schädel und als er die Hände wieder sinken lies, wurde der Blick auf das fehlende Ohrläppchen und die Narbenwüste im linken Gesichtsteil frei.
Remus hatte sich gerade des Gewehrs und der Munition des Gefallenen bemächtigt, als das verheerende Schicksal seinen Lauf nahm. Kleinere Gegenstände fingen zuerst an zu rutschen und das Blut auf dem Boden schwappte langsam aber sicher zur geneigten Seite hin. Jene die noch in dem roten See standen, hatten Schwierigkeiten sich auf den Beinen zu halten und einige rutschten aus und legten sich der Länge nach hin. Remus, zugegebenermaßen ein wenig verärgert vom Regen in die Traufe geraten zu sein, versuchte sich auf die Schräglage einzustellen und sah wie einige der flinkeren Zeitgenossen sich bereits beeilten den Befehlen des Majors nachzukommen.
Er und viele andere auch stürzten aber bald darauf selbst los, entweder zur Brücke oder zum Maschinenraum. Remus und drei Weitere wählten den Weg zur Brücke, während der Rest ,der in der Kantine verbliebenen Soldaten, zum Maschinenraum rannte.
Alles in allem stellte sich ihnen kein nennenswerter Widerstand entgegen und so begab es sich, dass sie nur kurze Zeit später auf der Brücke angelangten, welche bereits gesichert war. Der Jüngste unter ihnen verschwendete garnicht länger Zeit sondern stürmte sofort in Richtung der Steuerungseinrichtung. Die anderen Drei, Remus eingeschlossen, verteilten sich im Raum und folgten halbwegs zügig, aber deutlich vorsichtiger. Man mochte es als übertrieben ansehen, doch die grausame Vernichtung der Crew, deren Todesursache so aufdringlich widernatürlich wirkte und das dabei völlige Abhandensein von Feinden erregte ihr antrainiertes Misstrauen.
Remus lies den Blick schweifen. Er streifte zuerst den eines anderen Soldaten, den er nicht kannte, aber von dem er wusste dass er auch zur 10. gehörte. Dieser wandte seinen Blick gleich wieder ab, so als habe er nur geschaut wer da komme, und richtete ihn wieder auf eine am Boden liegende Gestalt. Remus´ Blick ging weiter über das Gemetzel, blieb beunruhigt an dem Piloten hängen, mit dessen Schädel die Höhenmessgeräte zertrümmert worden waren und wanderte weiter über die Reihen aus gespaltenen Schädeln. Allein diese Zurschaustellung ungeheurer Kraft und serienmäßiger Tötungsweise beunruhigte die drei Männer eben so, dass sie sich so vorsichtig verhielten. Man erwartete etwas Besonderes, Schlimmes und doch tat sich nichts, nur die leeren Hülsen auf dem Boden mochten von einem Gefecht oder von dem ergebnislosen Versuch künden sich dieser Sache zu erwehren. Das bei weitem ekelerregendste, das bei dem sich die Mägen verknoteten, war jedoch die gemartete Gestalt des Navigators. Sie verstärkte das, vielleicht unberechtigt, beklemmende Gefühl noch weiter.
Remus Blick glitt zurück zu der am Boden liegenden Gestalt. Wer war er ? Warum lebte er noch ? Warum war sein Schädel nicht auch aufgeknackt ? Warum floss nicht wenigstens sein Gesicht davon ?
Der vorausgeeilte Jungspund erreichte die Steuereinrichtung.