08-30-2008, 06:49 PM
Was er ihr darbot, war eine zerdellte Aluminiumdose, welche ihren “köstlich-erfrischenden” Inhalt als magendafarbenen Schriftzug quer über die Zylinderform gepresst trug. Von seinen Lippen geperlte dunkelbraune Tropfen, deren Färbung sie allmählich an vergossenes Motorenöl erinnerte, bliesen ein gleichmäßiges mattsüßes Nektarodeur, verstärkt durch den sonst vorherrschenden Gestank alters modernder Lederbezüge, diverser Brandflecken, in welchen noch zerstoßene Zigarettenasche oder gar halbgerauchte Stummel lagen, verkleckertes Schmieröl, und… weniger definierbarere Eindrücke. Ihre rosenroten Lippen kräuselten sich deutlich, wie er ihr das ekelhafte Zeug unter die ungeschützte Nase hievte, gerade als wolle er sie frisch zwingen dieses liederliche Gebräu “hinter die Binde” zu kippen. Eben wollte sie noch verneinend die rechte Hand heben, unterstrichen durch ein kurzes Schütteln ihres Kopfes, als sie abermals im Augenwinkel einer Bewegung gewahr wurde. Verstärkt durch das unerbittlich einfallende Licht der mittäglichen Sonne, sprangen launenhafte Funken über die gesamte Querseite eines silbernen Kolosses, welcher sich von dichter, horizontweiter Staubwolke verfolgt, durch die baumlose Ödlandschaft der Wüste schleifte. Selbst aus dieser Entfernung doch beachtlichen Distanz, konnte man noch die ratternden, kreischenden Arbeitsmechanismen der gepanzerten Ketten wahrnehmen, selbst über den verstörenden Krach der eigenen “Triebwerke”. Nicht nur eines dieser Stahlmonstren… drei an der Zahl. Wiegend pflügten sie wie Ozeankreuzer durch aufgetürmte Sanddünen, zermalmten dabei noch vereinzelte Überbleibsel früherer Besiedlung, geflieste Pfade, umgestürzte Pfeiler… mehr war nicht auszumachen. So verharrte interessiert ihr gesamtes Auffassungsvermögen mehrere ungestörte Minutenlang auf dieser seltsameren Karawane, wie sie sich in konstanter V-Formation ebenso schnell wie sie erschienen war, wieder aus ihrem Blick stahl. Achselzuckend nahm sie den zuvor dargebotenen “Nektar”, stellte den grob aufgebrochenen Zylinder allerdings in eine dafür vorgesehene Halterung. Weder hatte sie sonderlichen Durst, noch verspürte sie ein besonderes Verlangen danach, dieses vermutlich ausschließlich aus Saccherose gepanschte Zuckerwasser in ihre Kehle zu spülen.
“Ich verstehe diese… Sichtweise der Dinge nicht vollends. Wenn du in eben dem Maße wie das “heilige Imperium”” , dem gedrungen Lautklang nach, Lungen- und Nasenbetonter, verspottete sie diesen ersten Vers, “nach Zerstörung und Verwüstung trachtest, was unterscheidet dich dann von jenen, welche dich jagen? Bist du dann nicht mindestens gleich blind gegenüber einer rationelleren Offenbarung? Der verheißene Wandel aller Dinge, allen Lebens und Unlebens, könnte doch seiner ursprünglichen, geistigen Theorie gemäß, bar jeden Blutvergießens jedem menschlichem Verstand entspringen… Warum also all diese sinnlosen Mordwerkzeuge? Wenn die Ekklesiearchie die brutale Niederschlagung der Massen aller imperialen Welten für notwendig erachtet, warum kann dann das “Inkarnierte Chaos” nicht ohne jene närrischen Mittel unmündiger Geister auskommen? Unsere… höhere Philosophie, das noch versiegelte Wissen der endgültigen, befreienden Wesenheit, jenes Verlangen nach ehrlicher Entfaltung, nach… ungehindertem Wachstum… sie wird sich auf Dauer doch auch so… ohne Gewalt, durchsetzen? Dachtest du noch nie über diese Möglichkeit nach…” , sie stockte kurz in ihrem Redeschwall, erneut huschte etwas, weniger rasch und wendig, durch ihren Augwinkel, “… Die Grundlagen einer Revolution, eines Aufstandes der Vernunft, können doch nicht durch bleiernen Hagel und gebrüllte Kriegslitaneien entstehen… der… unwissende Bürger muss doch erst verstehen können, was ihm hier dargeboten wird, du kannst nicht einfach Tausende abschlachten, nur weil deren… spirituelle Pforten nicht… noch nicht… aufgestoßen wurden…”
“Ich verstehe diese… Sichtweise der Dinge nicht vollends. Wenn du in eben dem Maße wie das “heilige Imperium”” , dem gedrungen Lautklang nach, Lungen- und Nasenbetonter, verspottete sie diesen ersten Vers, “nach Zerstörung und Verwüstung trachtest, was unterscheidet dich dann von jenen, welche dich jagen? Bist du dann nicht mindestens gleich blind gegenüber einer rationelleren Offenbarung? Der verheißene Wandel aller Dinge, allen Lebens und Unlebens, könnte doch seiner ursprünglichen, geistigen Theorie gemäß, bar jeden Blutvergießens jedem menschlichem Verstand entspringen… Warum also all diese sinnlosen Mordwerkzeuge? Wenn die Ekklesiearchie die brutale Niederschlagung der Massen aller imperialen Welten für notwendig erachtet, warum kann dann das “Inkarnierte Chaos” nicht ohne jene närrischen Mittel unmündiger Geister auskommen? Unsere… höhere Philosophie, das noch versiegelte Wissen der endgültigen, befreienden Wesenheit, jenes Verlangen nach ehrlicher Entfaltung, nach… ungehindertem Wachstum… sie wird sich auf Dauer doch auch so… ohne Gewalt, durchsetzen? Dachtest du noch nie über diese Möglichkeit nach…” , sie stockte kurz in ihrem Redeschwall, erneut huschte etwas, weniger rasch und wendig, durch ihren Augwinkel, “… Die Grundlagen einer Revolution, eines Aufstandes der Vernunft, können doch nicht durch bleiernen Hagel und gebrüllte Kriegslitaneien entstehen… der… unwissende Bürger muss doch erst verstehen können, was ihm hier dargeboten wird, du kannst nicht einfach Tausende abschlachten, nur weil deren… spirituelle Pforten nicht… noch nicht… aufgestoßen wurden…”