10-21-2009, 07:12 PM
Von Beiwingen hörte mit gemischten Gefühlen den Ausführungen des Oberleutnants zu. Auf seiner Stirn hatte sich die bekannte, tiefe Furche gebildet. Er bezweifelte nicht, dass seine Soldaten bereit für den Einsatz waren - ihre Fähigkeiten hatten sie bereits mehrfach demonstriert - und hielt sie für motiviert genug, um in den Kampf zu ziehen. Nein, die Bereitschaft war es nicht, die ihm Sorgen machte. Nach dem letzten Auftrag, von dem er in letzter Sekunde abgezogen worden war, brannten sie förmlich darauf, ihren ersten Kampfeinsatz auf Koron 3 zu bekommen. Was ihm Sorgen machte, waren die schwammigen Ausführungen über die Feindlage. Eigentlich wusste er nicht, worauf er seine Besatzung vorzubereiten hatte. Mehr noch: In urbanem Gebiet mit dem Dominator eingesetzt zu werden, war, diplomatisch formuliert, nicht gerade optimal. Zum ersten mal, seit er auf Koron Dienst tat, wünschte er sich seinen Leman Russ zurück - und sei es nur, um ein paar Zentimeter mehr Panzerstahl zwischen sich und seine Gegner zu bringen. Nach allem, was er gehört hatte, waren die Truppen des Haus Orsius alles Andere als Amateure. Wenn sie Unterstützung anforderten, würde er es mit gut ausgebildeten und ausgerüsteten Paramilitärs zu tun bekommen. Nicht gerade etwas, dass ihn davon abhalten würde in Kampf zu ziehen, beim Imperator, er war ja immerhin ein Offizier des Imperiums und war (im wahrsten Sinne des Wortes) für den Kampf geboren worden. Aber die Gefahren waren kaum zu übersehen. Die Panzerkomponente der koronischen Armee hatte bis dato ihre Feuertaufe noch nicht erlebt. Diese Mission würde genau das sein - ein Testlauf für die übergeordnete Führung. "Wenn sie wenigstens die Teile zusammengefasst hätten, die zusammen im Manöver waren" brummelte von Beiwingen zu sich selbst, als er sich nach Ende des Briefings erhob, um zu seiner wartenden Besatzung zu gehen. Auf dem Weg nach draußen sah er sich noch einmal seinen Vorgesetzten an. Hauptmann Müller war für ihn ein unbeschriebenes Blatt - weder hatte er von ihm etwas gehört, noch konnte er sich für ihn erwärmen: Sein ungepflegtes Äußeres stand in krassem Widerspruch zu jeder Vorschrift und allein seine Größe ließen ihn denkbar ungeeignet für den Einsatz im Panzer erscheinen. Man würde sehen, was er konnte...früh genug. Immerhin hatte er es bis zum Hauptmann geschafft. Innerlich mit den Achseln zuckend verließ von Beiwingen den Konferenzraum und ging aus dem Gebäude, um zu den Schleppdächern zu gelangen. Innerlich bereitete er sich auf die kurze Befehlsausgabe vor.
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Der Geruch von Fyzelen und Prometheum waberte um die IRA wie ein Mantel aus Seide. Von Beiwingen konnte sich kaum ein erhebenderes Szenario vorstellen, als diesen mächtigen Panzer in voller Geschwindigkeit in Aktion treten zu sehen. Er blieb kurz stehen und ließ die Atmosphäre aus geschäftiger Hast auf sich wirken. Es tat gut, wieder in den aktiven Dienst zurück zu kehren. Unbewusst rieb er sich über seine bionische Handprothese, bevor er sich zu seinem Ladeschützen umdrehte, der in Grundstellung hinter ihm stand. "Meldung!" sagte er schlicht. Fernheim sah seinen Kommandanten an, bevor er, wie befohlen, zu sprechen ansetzte. "Fahrzeug einsatzfähig, Herr Leutnant. Füllstände auf 100, Waffenanlage schießtechnisch vorbereitet und frei von Munition oder Munitionsteilen, Gefechtsbeladung aufgenommen, 50:50 KE und MZ. Optische Systeme, NMWA und Fahrwerk voll funktionsfähig!" Fernheim hatte diese Meldung so oft herunterrasseln müssen, dass er nicht einmal nachdenken musste, um die Worte herauszubringen. "Obergefreiter Altmark befindet sich bereits mit dem Gefreiten Anruek hinter dem Panzer, Schreibbereitschaft hergestellt." Von Beiwingen gestattete sich ein kurzes Lächeln, bevor er seine Hand, die er zum Gruß nach imperialer Vorschrift hatte oben halten müssen, herunter nahm. "Gut so, Hauptgefreiter. Folgen sie mir." Mit dem ob des Lobes von seinem Kommandanten vor Stolz fast platzenden Fernheim im Schlepptau, ging von Beiwingen um die IRA herum, um hinter den Panzer zu gelangen. "...irgend so eine scheiß Übung, mehr nicht. Ich wette wir sind heute abend wieder da und dann kann ich die Kleine aus dem San..." "Ihre Heldengeschichten interessieren mich nicht, Obergefreiter!" fuhr von Beiwingen seinem Fahrer brüsk in die Parade - Anruek, der offensichtlich deutliches Interesse an den schlüpfrigen Geschichten seines Kameraden gezeigt hatte und nun deutlich enttäuscht drein blickte, völlig ignorierend. Dann begann er, das im Konferenzraum Gehörte kurz wieder zu geben. "Die Feindlage ist unbekannt, eine Einweisung erfolgt durch bereits im Einsatzgebiet befindliche Teile der Orsius Truppen. Gehen sie von gut ausgebildeten, leichten Einheiten aus." langsam Blickte von Beiwingen jedem seiner Männer in die Augen. Fernheims Wangen glühten wie immer leicht rötlich, während Altmark sein gewohntes Lächeln zur Schau trug. Von Beiwingen hatte es entnervt aufgegeben ihn deshalb zu maßregeln und nahm es hin. Anruek gab sich alle Mühe ruhig zu erscheinen - schaffte es aber nicht einmal im Ansatz. "Sein erster Kampfeinsatz." schoss es von Beiwingen durch den Kopf. "Ihr seid für diesen Einsatz bereit. Ihr seid für den Krieg ausgebildet. Ihr werdet es schaffen. Der Imperator beschützt." Automatisch formten seine Hände - wie auch die seiner Untergebenen - bei der zuletzt vorgebrachten Floskel das Zeichen des Aquilla vor der Brust. Natürlich wussten Fernheim und Altmark, dass diese kurze Ansprache nicht an sie, sondern nur an Anruek gerichtet war - aber sie ließen sich nichts anmerken. "Sie drei werden jetzt ihre Waffen in der Waffenkammer empfangen. Bringen sie meine Waffen mit. Verantwortlich dafür: Anruek!" Beschäftigungstherapie. Bis zum befohlenen Abmarsch waren es noch fast zwei Stunden. Anruek würde eine Weile damit beschäftigt sein, seine Waffen zu überprüfen und erneut zu segnen. Das würde ihm helfen ein wenig Streß abzubauen. "Ich erwarte sie alle in exakt 60 Minuten wieder am Fahrzeug! Wegtreten" Alle drei Soldaten salutierten kurz und entfernten sich dann in Richtung der Waffenkammer.
Von Beiwingen betrachtete seinen Panzer. Dann zuckte er mit den Achseln. Wie immer vor einem Einsatz begann er, die IRA noch einmal zu überprüfen. Leise Gebete an den Maschinengeist murmelnd begann er bei der Hauptwaffenanlage...
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Der Geruch von Fyzelen und Prometheum waberte um die IRA wie ein Mantel aus Seide. Von Beiwingen konnte sich kaum ein erhebenderes Szenario vorstellen, als diesen mächtigen Panzer in voller Geschwindigkeit in Aktion treten zu sehen. Er blieb kurz stehen und ließ die Atmosphäre aus geschäftiger Hast auf sich wirken. Es tat gut, wieder in den aktiven Dienst zurück zu kehren. Unbewusst rieb er sich über seine bionische Handprothese, bevor er sich zu seinem Ladeschützen umdrehte, der in Grundstellung hinter ihm stand. "Meldung!" sagte er schlicht. Fernheim sah seinen Kommandanten an, bevor er, wie befohlen, zu sprechen ansetzte. "Fahrzeug einsatzfähig, Herr Leutnant. Füllstände auf 100, Waffenanlage schießtechnisch vorbereitet und frei von Munition oder Munitionsteilen, Gefechtsbeladung aufgenommen, 50:50 KE und MZ. Optische Systeme, NMWA und Fahrwerk voll funktionsfähig!" Fernheim hatte diese Meldung so oft herunterrasseln müssen, dass er nicht einmal nachdenken musste, um die Worte herauszubringen. "Obergefreiter Altmark befindet sich bereits mit dem Gefreiten Anruek hinter dem Panzer, Schreibbereitschaft hergestellt." Von Beiwingen gestattete sich ein kurzes Lächeln, bevor er seine Hand, die er zum Gruß nach imperialer Vorschrift hatte oben halten müssen, herunter nahm. "Gut so, Hauptgefreiter. Folgen sie mir." Mit dem ob des Lobes von seinem Kommandanten vor Stolz fast platzenden Fernheim im Schlepptau, ging von Beiwingen um die IRA herum, um hinter den Panzer zu gelangen. "...irgend so eine scheiß Übung, mehr nicht. Ich wette wir sind heute abend wieder da und dann kann ich die Kleine aus dem San..." "Ihre Heldengeschichten interessieren mich nicht, Obergefreiter!" fuhr von Beiwingen seinem Fahrer brüsk in die Parade - Anruek, der offensichtlich deutliches Interesse an den schlüpfrigen Geschichten seines Kameraden gezeigt hatte und nun deutlich enttäuscht drein blickte, völlig ignorierend. Dann begann er, das im Konferenzraum Gehörte kurz wieder zu geben. "Die Feindlage ist unbekannt, eine Einweisung erfolgt durch bereits im Einsatzgebiet befindliche Teile der Orsius Truppen. Gehen sie von gut ausgebildeten, leichten Einheiten aus." langsam Blickte von Beiwingen jedem seiner Männer in die Augen. Fernheims Wangen glühten wie immer leicht rötlich, während Altmark sein gewohntes Lächeln zur Schau trug. Von Beiwingen hatte es entnervt aufgegeben ihn deshalb zu maßregeln und nahm es hin. Anruek gab sich alle Mühe ruhig zu erscheinen - schaffte es aber nicht einmal im Ansatz. "Sein erster Kampfeinsatz." schoss es von Beiwingen durch den Kopf. "Ihr seid für diesen Einsatz bereit. Ihr seid für den Krieg ausgebildet. Ihr werdet es schaffen. Der Imperator beschützt." Automatisch formten seine Hände - wie auch die seiner Untergebenen - bei der zuletzt vorgebrachten Floskel das Zeichen des Aquilla vor der Brust. Natürlich wussten Fernheim und Altmark, dass diese kurze Ansprache nicht an sie, sondern nur an Anruek gerichtet war - aber sie ließen sich nichts anmerken. "Sie drei werden jetzt ihre Waffen in der Waffenkammer empfangen. Bringen sie meine Waffen mit. Verantwortlich dafür: Anruek!" Beschäftigungstherapie. Bis zum befohlenen Abmarsch waren es noch fast zwei Stunden. Anruek würde eine Weile damit beschäftigt sein, seine Waffen zu überprüfen und erneut zu segnen. Das würde ihm helfen ein wenig Streß abzubauen. "Ich erwarte sie alle in exakt 60 Minuten wieder am Fahrzeug! Wegtreten" Alle drei Soldaten salutierten kurz und entfernten sich dann in Richtung der Waffenkammer.
Von Beiwingen betrachtete seinen Panzer. Dann zuckte er mit den Achseln. Wie immer vor einem Einsatz begann er, die IRA noch einmal zu überprüfen. Leise Gebete an den Maschinengeist murmelnd begann er bei der Hauptwaffenanlage...