10-19-2009, 11:47 PM
“Welche kühne wahre Worte, von einem unsterblichen Fürsten, welcher sich hinter Stahl und Menschenleibern verbirgt. Und wenn jeder Verlorene oder Verdammte auch nur einen einzelnen Zehen in die von dir gestampfte Passage setzen würde, wären wir dann eines besseren belehrt? Was glaubst du, wie viele dieser katzbuckelnden Heuchler folgen deinem Banner uneigennützig und frei? Welchen erlauchten Zirkel hast du erkoren, unter den tausenden Kriegern welche dir in den “Tod” folgen würden? Balius, Jack, sowie einen einäugigen Tattergreis und ein grobschlächtiges Sechsauge. Wie viele unter diesen sind es, welche durch deine “göttliche Gegenwart” noch geblendet werden? Deine Sicht ist die beschränkte, dein Verstand der verhärmte. Du glaubst richten zu können, als wäre dir dieses Amt verliehen worden durch etwas anderes als milde Laune, eine zugefallene Gunst des glückhaften Schicksals. Ebenso hätte man das Gewürm erwählen können, Gefährten von einst, welche nun verschollen sind in der niemalsbeschienen Galaxie. Wie viele Erinnerungen wurden geopfert, wie viele treue Mitstreiter dahin gemetzelt, allein das du nun hier so vor mir stehen kannst? Begreifst du dies? Wir sind ebenso ein bedauerliches Nichts wie all die anderen gesichtlosen Schergen der Vier oder des geheiligten Leichnams. Doch aus diesem Nihilismus schöpfen wir unsere Kraft, denn wenn nichts wahrhaftig ist und alles eine ausgeklügelte Lüge, so müssen wir denn nichts mehr fürchten. Diese Erkenntnis ist es, welche es zu vermeiden gilt. Jeder beschrittene Pfad endet letztendlich an der selben vorbestimmten Stelle, dies ist die Gabe des Tzeentch, nämlich im Schmelztiegel des infernalischen Auges, wo die schwachen wie die starken Kinder verzehrt werden, wo seit Äonen Heerscharen geopfert werden um die Günste milde zu stimmen. Nun stehst du hier, verbirgst schlotternd dein Gesicht vor mir, wenn du das erste Mal begreifst welche Macht dieser zerbrechlichen Hülle innewohnen könnte. Wer bist du, es zu bestimmen welche Klinge besser schneidet, jene des Verstandes oder jene von kaltem Stahl? Wir sind eine Union, du und ich, wie festgelegte Seiten einer Medaille. Physik und Metaphysik. Ratio und Irratio. Gestehe es dir ein, in deinem tiefsten Herzen, in dem lauernden Abgrund deiner verwelkenden Seele, du kannst nicht existieren ohne meine Existenz. Allein unsere Schicksale wurden verwoben, in dem besagten Augenblick da deine Klinge deinen Namen in mein Fleisch geschnitzt hat. Du wagst es dich zu beklagen darüber, wie tief mein Fall gewesen sein muss? Warum endete dieser kurzweilige Mythos nicht im Angesicht des Dschungels und der geschwungenen Axt? Du weißt das es uns vorher bestimmt ist, selbst wenn du dich davor fürchtest und nun den Schweife einkneifst und davon läufst. Nur der Narr kehrt vor der Quelle zurück, wenn er dürstet, Kogan. Kehrst du nun um, weil du fürchtest der Tribut könnte zu hoch sein, oder kehrst du um, aus minderer Illusion irgendwelcher Unschuld? Ich habe jegliche Unschuld eingebüßt, sie wurde mir heraus gebrannt im selben Augenblick da du die Archäologin in den Dschungeln verbranntest. Sie wurde mit jeder zerrissenen Pergamentseite lebloser, mit jedem spöttischen Wink schwächer und durch jede grausame Misshandlung instabiler. Was hier vor dir steht, ist nicht länger die forschende naive Knechtin, welche anhand dunkler Rituale einen Platz im Universum sucht. Was vor dir steht ist die Inkarnation unmoralischen Fortschritts. Binde dich nicht an veralterte Moralkodizes, streife sie ab wie der Sklave seine drückenden Ketten abstreift. Es ist dieser fragmentarische Erbmakel welcher immer noch an dir haftet, die Berührung des Blutgottes, welche dich schaudern macht vor dem Immaterium. Wie groß kann dein “Imperium” schon werden, wenn keiner dir die Strömungen bändigt? Verstehst du es denn nicht, du dämlicher Narr? Dies ist kein kindlicher Trotz und kein eigennütziges Streben wie jenes deiner “Feldherren” und “Wesire”, dies geschieht aus anderer Motivation. Mein selbst opfere ich der Wegbereitung, welchen höheren Lehnseid kannst du schon fordern? Ein sterblicher Mensch der deinetwillen, ob der Vision des “Paradieses” alles aufgibt, sogar sich selbst und alles was ihn ausgemacht hat. Nicht einmal die selbstgefälligen Huren des Leichnams vermögen dieses Opfer darzubringen, vor welchem selbst Inquisitoren und Ekklesiearchen zurück schreckten. Wenn Bauern sich opfern können, dann muss in einem Spiel auch geschickt eine “Königin” geopfert werden können, allein damit das Spiel zu Gunsten deines Heerwesens endet! Nun lasse ich es unausgesprochen und du allein magst mir Antwort auf die Art und Weise geben, welche dies beschwört. Vermagst du es zu benennen?”